HELLERAU Programm 03 - 04 2015

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März April 2015 EUROPÄISCHES ZENTRUM DER KÜNSTE DRESDEN / EUROPEAN CENTER FOR THE ARTS DRESDEN

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März – April 2015

EuropäischEs ZEntrum dEr KünstE drEsdEn / EuropEan cEntEr for thE arts drEsdEn

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und Qualitäten, die man sich ständig neu erarbeiten muss. Theater, Kultur, kritische Kunst, Internationalität, Aus­einandersetzung mit anderen Kulturen sind dabei eklatant wichtig.In Dresden sieht man Kunst und Kul­tur sehr gerne und oft als das Schöne und Gute, das zur Erbauung dient, zur Bestätigung und Selbstversicherung. Vom kritischen Diskurs der Kunst – deren Freiheit im Grundgesetz nicht von ungefähr genauso geschützt ist wie die Freiheit von Meinung und Presse – von notwendigen Denkan­stößen und Provokationen haben wir in Dresden meist viel zu wenig. Viel­leicht könnten wir uns jetzt mit der Erkenntnis anfreunden, dass wir mehr davon in dieser Stadt brauchen. Und zu guter Letzt, hat es auch Positives, dass wir seit Wochen mit Vehemenz und Engagement darüber streiten, diskutie­ren und reden, was Freiheit ist, wie weit Toleranz geht, wieweit Dialog sein muss, ob Rassismus und Fremdenfeindlichkeit allen Ernstes eine Gesprächsgrundlage sein können. Wochenlang verging kaum ein Tag, kaum ein Abend, kaum ein Ge­spräch und kaum ein Treffen in dieser Stadt, an denen diese Themen nicht verhandelt wurden. Wir haben ausgiebig das 25­jährige Jubiläum der friedlichen Revolution gefeiert, aber vielleicht ein bisschen

zu wenig darauf geschaut, was alles schon wieder zu tun ist. Auch friedli­che Revolutionen können ihre Kinder fressen. Es bleibt zu hoffen, dass wir mit diesem neuen Diskurs tatsächlich ein wenig reifer, demokratischer, offener und be­scheidener werden. Und das wäre ein großer Gewinn für Dresden.Die Gemütlichkeit ist jedenfalls bis auf Weiteres nicht mehr glaubwürdig.Im Festspielhaus macht uns das nicht so viel aus – für Gemütlichkeit haben wir uns sowieso nicht zuständig ge­fühlt. Eher für das Gegenteil! Fürs Erste haben wir in unserem März/April­Programm eine Reihe von Veranstaltungen, die sich explizit mit Flüchtlingen und dem Aufeinander­treffen verschiedener Kulturen aus­einandersetzen: Das MOTUS­Theater aus Italien ist seit Jahren auf dieses Thema spezialisiert und wird erstmals in HELLERAU zwei hochkarätige Stü­cke vorstellen. Gintersdorfer/Klaßen aus Berlin thematisieren den afrika­nisch­europäischen Kultur­Clash und die Medea verarbeitet das Thema seit mehr als 2000 Jahren.In diesem Sinne weiterhin herzlich willkommen in HELLERAU.

Dieter Jaenicke und das HELLERAU­Team

Editorial

Dass wir vom Europäischen Zentrum der Künste HELLERAU das Angebot gemacht haben, Flüchtlinge bei uns unterzubringen, ist inzwischen be­kannt. Ebenso, dass wir uns seit Mo­naten intensiv in der Organisation der Kulturschaffenden für ein weltoffenes Dresden engagieren.Sollten wir die Möglichkeit bekom­men, Flüchtlinge bei uns zu beher­bergen, werden wir sie natürlich in unsere kulturelle Arbeit einbeziehen und auch unser Programm zumindest in Teilen auf diese neue Aufgabe ein­stellen. Vielleicht kann es uns auch in HELLERAU gelingen, ein positives Modell für die Integration von Flücht­lingen zu schaffen. Das wäre eine gute Nachricht und ein positives Zeichen nicht nur nach innen, sondern auch nach außen, für das inzwischen arg ramponierte Bild Dresdens. Vieles ist mittlerweile gesagt, ge­schrieben und getan worden. Es wird Zeit, sich aus der deprimierenden Do­minanz der schlechten Nachrichten zu lösen. Pegidas Kollateral­Schäden für die Stadt sind nicht zu übersehen, wir könnten zur Abwechslung mal versu­chen, über Pegidas Kollateral­Nutzen nachzudenken, auch wenn sich das Phänomen inzwischen möglicherwei­se selbst den Boden unter den Füßen wegzieht.

Als Reaktion auf Pegida hat sich die Zivilgesellschaft Dresdens, von den Vereinen bis zur sogenannten bürger­lichen Mitte, von Kulturschaffenden bis zu Wissenschaft und Wirtschaft, von Parteien bis zu fast allen gesell­schaftlich relevanten Gruppen formiert und formuliert. Man könnte sagen, es hat ziemlich lang gedauert, aber es fand und findet statt und das ist ein sehr gutes Zeichen für eine lebendige Stadt, die es leid ist, wieder für rechte Aufläufe herhalten zu müssen.Mit der nachhaltigen Beschädigung des Ansehens der Stadt Dresden – und zwar weltweit – durch die Demonstra­tionen, hat sich auch der Blick von innen auf die Stadt verändert: Die oft ätzende Gemütlichkeit geht einfach nicht mehr, die Autosuggestion einer weltoffenen, modernen Stadt ist einer tiefen Verunsicherung gewichen. Das kann sehr produktiv und positiv sein, wenn wir lernen, etwas kritischer, etwas weniger selbstsicher und viel­leicht sogar bescheidener mit unserer Stadt und uns selbst als ihren Bürgern umzugehen. Die Erkenntnis, dass Weltoffenheit eine täglich neue Herausforderung ist, Demokratie nie ein einmal Erreichtes ist, auf dem man es sich gemütlich machen kann, tut uns gut. Demokra­tie, Toleranz, Weltoffenheit sind Werte

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Schwerpunkt

act now #WodFoto: Peter R. Fiebig

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theaterperformance

MotUSfr 17.04. alexis. eine griechische tragödie Sa 18.04. caliban cannibal

Foto: Valentina Bianchi

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Foto: Valentina Bianchi

Mehr als 50 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Jedes Jahr versuchen Zehntausende Menschen, illegal nach Europa zu gelangen. Viele verlieren auf der Flucht ihr Leben. Nur ein Bruchteil der weltweiten Flüchtlin­ge vor Krieg, Bürgerkrieg, Verfolgung, Armut und Hunger erreicht überhaupt die Grenzen Europas. Das ist die Realität. Im Theater ist es eins jener Themen, mit denen sich die italienische Thea­terformation MOTUS beschäftigt. 1991 von dem Regisseur Enrico Casagrande und der Theaterautorin Daniela Nicolò

gegründet, kombinieren sie in ihren Arbeiten Schauspiel mit Video, Ins­tallationen, Poesie und Tanz. Für sie existieren keine Grenzen zwischen Ländern, Epochen und Disziplinen oder eine Trennung von Kunst und ge­sellschaftlichem Engagement. MOTUS verkörpert politisches Theater par ex­cellence. In Caliban Cannibal geht es um Menschen auf der Flucht. Dalì, ei­ner der Performer, ist kein Schauspie­ler, sondern tunesischer Aktivist, Poet und Philosoph. Er veranstaltet Work­shops in Tunesien zu dem Thema „No­madismus als Form des Widerstands.

In Alexis. Eine griechische Tragödie versetzt MOTUS den Antigone­Stoff in die Gegenwart und fragt nach der damaligen und heutigen Möglichkeit der Revolte und des Widerstandes. Sie zeigen nicht den inneren und äu­ßeren Zusammenbruch einer Person, sondern von ganzen Gesellschaften. In all ihren Stücken beschäftigen sie sich mit der Frage nach einem Leben, das wert ist gelebt zu werden, und verwei­sen darauf, dass die Tragödien keine einzelnen sind, sondern vielfache, die überall geschehen können und auch geschehen. Das Resultat ist eine Mi­

schung aus hörbar gemachten Denk­prozessen, Dokumentarfilm, Theater und Performance von maximaler In­tensität und Kraft.Natürlich weiß auch MOTUS keine Antwort darauf, wie man die Welt verändern kann. Aber auf der Suche nach Antworten finden sie ansatz­weise Erklärungen in der Kunst. So sagt jemand im Stück „Künstler sind wie Käfer: Sie nehmen den ganzen Dreck der Welt und manchmal ent­steht daraus etwas sehr Schönes.“

CARMEN MEHNERT

(Graffiti in Athen)

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Foto: Valentina Bianchi

TheATerperforMAnce Sa 18.04. 21.30 Uhr Nancy-Spero-Saal 10 / 6 € A60 Min.

motuS Italien

Caliban CannibalDeutsche Erstaufführung, mit deutschen und englischen Untertiteln

Ein temporäres Notfallzelt, bewohnt von zwei Figuren. Zufall und Notwen­digkeit haben sie zusammengebracht. Sie haben stürmische und existen­zielle Schiffbrüche hinter sich, sind gequält von frustrierten Ansprüchen. Sie kommunizieren, ohne die gleiche Sprache zu sprechen, vermischen Ita­lienisch, Französisch, Arabisch. Jedes Wort, jede Bewegung wird von zwei

Kameras im Zelt gefilmt und auf zwei Leinwände projiziert. Auf diesen folgen wir ihren Bewegungen, Gesprächen und Wünschen. Es geht um das Recht, sich frei zu bewegen. Es geht um die Ränder des Mittelmeers. Es geht um jenes Meer, das heute von Zehntau­senden Bootsflüchtlingen durchquert wird, die verzweifelt versuchen, nach Europa zu gelangen.

SuMMAry A temporary emergency tent inhabited by two characters. The protagonists have been through stormy shipwrecks. The subject is the edges of Europe; of “Fortress Europe”; of the right to move freely.

Eine Produktion von MOTUS / 2011­ 2068 AnimalePoliticoProject im Rahmen von Ateliers de l´Euroméditerranée – Mar­seille Provence 2013. Unterstützt von Santarcangelo 12,13,14, Face à Face/Paroles d´Italie pour les scènes de France, Angelo Mai Altrove Occupato Roma und ESC Atelier Autogestito Roma.

filM Fr 17.04. 21.30 Uhr Ecksalon West Eintritt frei

The Legend of Kasper Hauser(IT 2013, Davide Manuli, 95 Min., mit deutschen UT) Regisseur Davide Manuli lässt die Legende vom rätselhaften Findelkind wiederauferstehen als surrealen Wahnsinnstrip, mit großartigen schwarzweiß Bildern und getrieben von den Beats des französischen Electro­Stars Vitalic. Sie sind der Herzschlag dieses Kaspar Hauser der Gegenwart, der kein Heiliger sein will oder sonst wer, sondern nur DJ. Mit Vincent Gallo und Silvia Calderoni (MOTUS).

filM Sa 18.04. 24 Uhr Ecksalon West Eintritt frei

Le Havre(FI/FR/D 2011, Aki Kaurismäki, 94 Min., mit deutschen UT) In der französischen Hafenstadt Le Havre lebt Marcel Marx, ein früherer Bohemien und Schriftsteller, mehr schlecht als recht vom Schuheputzen. Doch er hat eine gütige, wenn auch auch schwerkranke Frau, und viele Freunde. Obgleich er bei Bäckerin, Gemüsehändler und Barwirtin tief in der Kreide steht, helfen sie ihm, als er einen afrikanischen Flüchtlingsjungen vor den Behörden versteckt und auf ein Schiff schummelt, das ihn zu seiner Mutter nach England bringen soll.

Die Regisseure von MOTUS nehmen am 18.04. am Europasalon teil. Siehe Seite 17 in diesem Heft.

TheATerperforMAnce Fr 17.04. 20 Uhr Großer Saal 15 / 7 € A70 Min.

motuS Italien

alExiS. EinE griEChiSChE tragödiEmit deutschen und englischen Untertiteln

Im Dezember 2008 wurde der 15­jähri­ge Alexis Grigoropoulos am Rande einer Demonstration in Athen von der Polizei auf offener Straße erschossen. Der Mord brachte ein soziales Pulverfass zur Explosion und löste in Griechenland eine Welle der Gewalt aus, die bis heute nicht abgeebbt ist. MOTUS reiste nach Athen, suchte nach Spuren der tragischen Er­

eignisse und nach jenen von Sophokles’ Antigone. Sie interviewten Freunde des Opfers, recherchierten Medienmaterial, befragten Passanten nach Antigone. Wer ist Antigone heute? Unter welchen politischen und sozialen Umständen ist ein Widerstand wie der ihre möglich? Entstanden sind Theatermomente von großer Intensität und Klarheit.

SuMMAry In December 2008, 15­year­old Alexis Grigoropoulos was shot dead by the police in the middle of the street on the edges of a demonstration in Athens. MOTUS travelled to Athens in search of traces of the tragic events and those in Sophocles’ Antigone. The result: theatrical moments of great intensity and clarity.

Eine Produktion von MOTUS. In Koproduktion mit ERT Emilia­Romagna Teatro Fondazione, Espace Malraux – Scène Nationale de Chambéry et de la Savoie, Carta Bianca, programme Alcotra coopération France­Italie, Théatre National de Bretagne/Rennes und Festival delle Collline Torinesi. Unterstützt von Provincia di Rimini, Regione Emilia­Romagna, Ministero per i Beni e le Attivitá Culturali.

Foto: Valeria Tomasulo

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Fotos: Knut Klaßen

tanZ- unD muSIkperformance

fr 13. / Sa 14.03.gintersdorfer/Klaßennot punk, pololo

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TAnz- und MuSikperforMAnce Fr 13. / Sa 14.03. 20 Uhr Großer Saal 15 / 7 € A90 Min.

Gintersdorfer/klaßennot PUnK, Pololo

Seit 2005 arbeiten Gintersdorfer/ Klaßen mit einem deutsch­ivorischen Team an Theaterperformances, die sich mit Themen aus der Elfenbeinküs­te auseinandersetzten. Ausgangspunkt ihrer neuesten Arbeit ist der legendäre ivorische Gangster John Pololo, der in den 80er und 90er Jahren eine stilprä­gende Kunstfigur geschaffen hat. Die Pololo­Bewegung in der Hauptstadt Abidjan lebt von der Straßenkultur und dem Schick der schweren Jungs, Mus­kelmänner, Türsteher und Schläger. Analog zur amerikanischen Gangster­Rap­Kultur beeinflussen sie das ivo­rische Showbiz bis heute. Formal

orientiert sich die Performance an in der Elfenbeinküste beliebten Tanzshows, den Varietoscopes, wo mit einfachen Mitteln maximale Wirkung erzielt wird. In Not Punk, Pololo verhandeln 18 Musiker, Tänzer und Performer Gemein­samkeiten und Unterschiede von ivori­scher Straßenkultur, Disco, Vogueing und Punk. Die Tanz­ und Musik stile prallen schonungslos aufeinander. Aus dieser energetischen Melange entsteht ein popkultureller Kosmos mit unter­schiedlichen Body­Languages und verschiedenen Sprachen. Die daraus entstehenden Übersetzungsfehler und popkulturellen (Miss­)Verständnisse las­

Foto: Knut Klaßen

sen neue Assoziationen und ungeahn­te Parallelen entstehen. Und das ist vielleicht der eigentliche Witz dieses Abends: Die Unvereinbarkeit von The­ater und Pop, mit den Mitteln des ei­nen am Austragungsort des anderen, in eine enorm unterhaltsame Praxis zu übersetzen. Ein Pop­Kultur­Clash de Luxe mit den Musikern und Sängern

Ted Gaier, Thomas Wenzel (Goldene Zitronen, Die Sterne), Franck Edmond Yao (Gadoukou la Star), Hans Unstern, Shaggy Sharoof, Skelly (der ivorische Starsänger), dem wunderbaren Hauke Heumann und den Tänzern Cécilia Ben­golea, Richard Siegal, Franck Edmond Yao, Paula Sanchez, Magali Sander Fett und Gotta Depri.

SuMMAry Since 2005, Gintersdorfer/Klaßen have been working with a team from Germany and the Ivory Coast on performances which pick up on themes from the West African country. Dance, music and attitudes enter into a dialogue sizzling with energy. Not Punk, Pololo investigates these examples of understanding (or misunderstanding) generated through the mix of styles, creating new associations which produce unexpected parallels and new derivations. A deluxe pop culture clash!

Eine Produktion von Gintersdorfer/Klaßen in Zusammenarbeit mit Theater Bremen. Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.

pArTy Fr 13.03. ab 22 Uhr Großer Saal Eintritt frei

dJs Skelly, gadoukou la Star (Abidjan),Ted Gaier (Goldene Zitronen)

erzählcAfé Sa 14.03. 17 Uhr Eintritt frei A85 Min.

Punk / Clash of CulturesGespräch über Punk in Afrika und Deutschland mit Nina Tanzberger (Punk aus Dresden/Berlin), Thomas Wenzel (Goldene Zitronen), Monika Gintersdorfer (Gintersdorfer/Klaßen) und einem Performer aus der Elfenbeinküste. Moderation: Dieter Jaenicke

TAnz Sa 14.03. 21.30 Uhr / So 15.03. 19 Uhr Nancy-Spero-Saal 6 € A30 Min.

michel kiyombo DR Kongo

MaSU Kaino

Der kongolesische Rapper und Tänzer Michel Kiyombo schuf ein Stück, das dem Gedenken an seinen Vater gewidmet ist. Masu Kaino ist ein Fluch, der in Form von Krankheit und frühem Tod den Vater be­

fiel. Michel übernimmt bis zu dessen Tod die Rolle der Hände und der Beine. Das Solo findet eine eindrückliche Bildspra­che und zeichnet ein feinsinniges Porträt des Vaters und der Krankheit.

SuMMAry The Congolese rapper and dancer Michel Kiyombo has created a piece dedicated to the mem­ory of his father. Masu Kaino is a curse which struck down his father in the form of illness and an early death.

Dieses Projekt findet statt im Rahmen von DANCE DIALOGUES AFRICA, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Dank gilt außerdem dem KVS Brüssel.

publikuMSGeSpräch So 15.03. im Anschluss an die Vorstellung

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SchülerworkShop Do. 11.03.

Schülerworkshop mit dem Tänzer Michel Kiyombo und der Grundschule Hellerau

STAdTrundGAnG Do 12.03. 17 Uhr / Sa 14.03. 14.30 Uhr Eintritt frei A120 Min.

Dresden postkolonialDresdner Studierende gehen in der Dresdner Altstadt und in der Neustadt den Spuren nach, die mit den deutschen Kolonien und dem Fortbestehen postkolonialer Strukturen in Verbindung stehen. Sie erzählen die Geschichte(n) von Orten, Gebäuden und Menschen und zeigen, wie unterschiedlich jeder Fremdes und Vertrautes wahrnimmt. In der Dresdner Neustadt hinterfragen sie das Image des weltoffenen Stadtteils. Mehr Informationen auf www.dresden­postkolonial.deTreffpunkt: Jorge Gomondai Platz

AuSSTellunG Fr. 13. – So. 15.03. 18­22 Uhr Eintritt frei Gang Ost

Weiß/SchwarzEine Ausstellung des Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen e.V.Neue Perspektiven auf gewohnte Bilder: Stellen wir uns vor, wir leben in einer Welt, in der jedeR die gleichen Rechte und Möglichkeiten hat – unabhängig von der Hautfarbe, dann könnte jedeR jede Rolle einnehmen und wir wären nicht überrascht.Das Entwicklungspolitische Netzwerk Sachsen e.V. hat den Test gemacht: Zu einer Reihe von Bildern aus der Entwick­lungszusammenarbeit, bei denen Fotopaare mit den gleichen Motiven aber vertauschten Rollen gegenübergestellt sind, wurden PassantInnen aus Dresden und Berlin nach Untertiteln und Kommentaren für die Fotos gefragt. Durch das Ver­tauschen der Rollen wird die mediale Wirklichkeit des Betrachters auf den Kopf gestellt und die Möglichkeit, bestimmte Stereotype zu reflektieren, eingeräumt.

filM So. 15.03. 17 Uhr Eintritt frei A 85 Min.

Concerning violenceSchweden / USA / Dänemark 2014, OmU, deutsche UTConcerning Violence – Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence verbindet kunstvoll Textfragmente aus Frantz Fanons Buch Die Verdammten dieser Erde mit wiederentdecktem Archivmaterial über die afrikanischen Unabhängig­keitsbewegungen der 60er und 70er Jahre. Interviews und Aufnahmen der Befreiungsbewegung in Angola, Mozambique und dem Unabhängigkeitskampf in Guinea­Bissau werden durch dokumentarische Bilder von Siedlungen in Rhodesien (Simbabwe), schwedischen Missionaren in Tansania und einem Streik in einer schwedischen Mine in Liberia ergänzt. In kunstvollen Überblendungen beschäftigen sich Fanons Texte dabei mit der Frage des Gesamtkonflikts, dessen Ursprung er in Europas Kolonialbestrebungen sieht. Mit ihrer Stimme erweckt die Musikerin Lauryn Hill (The Fugees) die polari­sierenden Textauszüge zum Leben. Concerning violence wurde mit großem Erfolg beim 10. MOVEIT! Menschenrechts­filmfestival in Dresden gezeigt.

Im Anschluss Expertengespräch

#woD — rahmenprogramm zu Gintersdorfer /klaßen

#woD (weltoffenes Dresden)

Die „Initiative weltoffenes Dresden (#WOD)“ ist ein Zusammenschluss der Dresdner Kulturinstitutionen. Un­ter diesem Namen werden wir in den kommenden Monaten eine Vielzahl von Veranstaltungen in unseren Häu­sern anbieten. Wir wollen damit ein Zeichen setzen für eine offene Ge­sellschaft, für Toleranz und Solidarität und gegen Angstmacherei und Po­pulismus. Die „Initiative weltoffenes Dresden (#WOD)“ tritt mit ihren Veran­

staltungen öffentlich ein für das frem­denfreundliche Dresden, das stolz ist auf eine Kultur des Miteinander.

Die „Initiative weltoffenes Dresden (#WOD)“ will einen Impuls aus der Zivilgesellschaft geben und steht un­ter der Schirmherrschaft der Staats­ministerin für Wissenschaft und Kunst Dr. Eva-Maria Stange und der Ober­bürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden, Helma Orosz.

clubnAchT Sa 28.03. Großer Saal Informationen unter: www.hellerau.org/tolerave

coMe ToGeTher. for everyone – includinG All.

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perforMAnce Fr 17. 04. 21.30 Uhr / Sa 18.04. 20 Uhr Hinterbühne 15 / 7 € A100 Min.

InterrobangPrEEnaCting EUroPEDeutsch mit englischer Simultanübersetzung

Wie sieht die Zukunft Europas aus? Wie reagieren wir auf steigende Jugend­arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Fremdenängste und Euro­Skepsis? In Preenacting Europe entscheidet das Publikum per Live­Abstimmung die po­litische Richtung. Welches Zukunftspro­gramm gewinnt und wird umgesetzt? Die „Europäische Schwarmunion“, eine schwarm intelligente Basisdemokratie? Oder ein Europa, in dem politische Ämter verlost werden? Oder etwas ganz anderes, das erst am Abend der Aufführung entsteht? Preenacting Eu-rope ist jeden Abend anders. In der Performance mit offenem Ausgang

wird Verantwortung auf die Zuschauer übertragen und damit die Frage nach der Zukunft von Demokratie gestellt: Wo endet Wahlfreiheit und wo beginnt die gelenkte Demokratie?Im Frühjahr 2014 reiste das Europhone durch Europa. Die mobile Recherche­installation in Form einer Telefonzelle machte auch in der TU Dresden halt. Wer den Hörer abnahm, wurde vom Europhone befragt und konnte seine Wünsche, Ängste und Visionen zur Zukunft Europas auf Band sprechen. Die gesammelten Stimmen, auch aus Dresden, sind der Ausgangspunkt für die Performance Preenacting Europe.

Interrobang ist eine Berliner Performancegruppe, bestehend aus Till Müller­Klug, Nina Mecklenburg (She She Pop), Lajos Talamonti und assoziierten Mitgliedern.

SuMMAry Preenacting Europe is different every night. A live vote by the audience decides the political direction to be taken. In this perfor­mance, which could go any way, the responsibility is handed over to the viewer, raising the issue of the future of democracy: where does freedom of choice end and guided democracy begin?

Eine Koproduktion von Interrobang mit SOPHIENSÆLE. In Ko­operation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden und dem europäischen Theaternetzwerk Theatron (Network of European Performing Arts Organisations). Ge­fördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.

diSkurS Sa 18.04. 22.30 Uhr Nancy­Spero­Saal Eintritt frei

Europasalon: Past, Present, Future of EuropeGespräch mit Nina Tecklenburg, Till Müller­Klug (Interrobang) und Enrico Casagrande & Daniela Nicolò (Motus).In Englisch und Deutsch. In Zusammenarbeit mit weiterdenken e.V.Foto: Michael Bennett

Foto: Renata Chueire

gefördert durch die

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Zurzeit wird häufig davon gesprochen, dass sich die EU, Deutschland und die Gesellschaft mit einer „Flüchtlingswelle“ oder einer „Flüchtlingsflut“ konfrontiert sehen. Diese Ausdrucksweise suggeriert, dass es sich bei den Schutz suchenden Menschen um etwas wie eine Naturkatas trophe han­delt, gegen die man sich wappnen und vor der man sich schützen muss. Die Men­schen mit ihren Schicksalen werden auf diese Weise entmenschlicht. Sie werden, wie ein Unwetter oder eine Hochwasser­flut, zu einer Bedrohung. Nach den Ur­sachen ihres Kommens wird nicht mehr gefragt. Doch nicht Deutschland oder die EU befinden sich in einer Notlage, sondern die Flüchtlinge, in deren Herkunftsländern Krieg, Gewalt, Terror, Folter und Unter­drückung ihr Leben bestimmen. Die zur Flucht gezwungenen Menschen machen sich unter Lebensgefahr auf den Weg nach Europa, um in einem sicheren Land Schutz zu suchen, wo ihnen keine Gefahr für Leib und Leben droht, weil sie in um­kämpften Bürgerkriegsgebieten leben, dem herrschenden politischen Regime unbequem sind, der „falschen“ Religion oder Ethnie angehören oder die „falsche“ sexuelle Orientierung haben. Unsere demokratische Ordnung beruht auf der Einsicht, dass alle Menschen frei

und gleich sind. Die Freiheit und Gleich­heit jeder einzelnen Person sind die beiden zentralen Grundnormen, die un­serem liberalen demokratischen System zu Grunde liegen. Aus diesen beiden Grundnormen lassen sich alle konkreten Grundrechte, wie Pressefreiheit, Ver­sammlungsfreiheit und Religionsfreiheit, ableiten. Es ist die große Errungenschaft demo­kratischer Systeme, dass in ihnen eine große Vielfalt menschlicher Indivi­duen als freie und gleiche Bürger zusammenleben kann, wo jeder Einzelne seine individuellen Lebenspläne verfol­gen und somit als Autor seines eigenen Lebens auftreten kann. Der Grundsatz der Freiheit und Gleich­heit jeder Person ist universal, er gilt nicht nur für deutsche Staatsbürger, Bürger der EU oder den USA, sondern für alle Menschen. Dies stellt schon die For­mulierung des Artikels eins des Grund­gesetzes klar: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Es steht nicht geschrie­ben, die Würde deutscher Staatsbürger ist unantastbar. Als Mensch in Würde zu leben bedeutet, in erster Linie frei von lebensgefährlichen Bedrohungen und Zwangsordnungen zu sein und selbst­bestimmt entscheiden zu können, wie man sein Leben führen möchte.

Nun kommen Menschen zu uns, denen es in ihren Herkunftsländern nicht mög­lich ist, als freie und gleiche Personen in Würde zu leben. Wenn wir unsere demokratischen Werte ernst nehmen und als Normen für unsere Handlungen anerkennen, ist es selbstverständlich, diesen Menschen Schutz zu gewähren. Denn die Erkenntnis, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Geburtsort und sonstigen Eigenschaften, frei und gleich sind, ist das Herzstück einer jeden demo­kratischen Ordnung. Ihre Würde, Freiheit und Gleichheit macht Menschen zu Trä­gern von Rechten und es ist die Aufgabe von Demokratien, die Menschenrechte al­ler Personen, die sich auf ihrem Staatsge­biet befinden, zu achten und zu schützen.Als Demokraten muss uns klar sein, dass wir in dem Moment, in dem wir, aus welchen Gründen auch immer, anderen Menschen nicht die gleichen Rechte wie uns selbst zuschreiben, keine Demo­kraten mehr sind, auch wenn wir uns vermeintlich demokratischer Mittel be­dienen, um dies kund zu tun. Natürlich muss in einer Demokratie je­der seine Meinung äußern dürfen. Die­ses Recht ergibt sich ja gerade aus der Freiheit und Gleichheit jeder einzelnen Person. Ohne das öffentliche Ringen um die Angemessenheit politischer Ent­scheidungen gibt es keine Demokratie. Doch das öffentlich vorgetragene Argu­ment bleibt immer kritisierbar.Wer angesichts einer steigenden Anzahl

von Asylbewerbern, die von ihrem im Grundgesetz verbrieften Recht Gebrauch machen, einen Asylantrag in Deutschland zu stellen, von unkontrollierter Zuwande­rung spricht, polemisiert auf unzulässige Weise. Denn es ist angesichts der vielen Krisen auf der Welt kaum verwunderlich, dass es auch in Deutschland mehr Flücht­linge gibt. Auch ist die Angst unberechtigt, dass die 0,1 %, die Muslime an der säch­sischen Bevölkerung stellen, die restlichen 99,9% der Bevölkerung „islamisieren“ wollten oder könnten. Das würde sogar für die ca. 5%, die Muslime an der gesamt­deutschen Bevölkerung stellen, schwierig werden, vor allem wenn man bedenkt, dass in Deutschland schätzungsweise 2000 gewaltbereite Islamisten 21.750 gewaltbereiten Rechtsextremisten gegen­über stehen. Europa wurde in den letzten Jahren von Terroranschlägen aus beiden politischen Lagern heimgesucht. Natürlich sind unsere demokratischen Werte es wert, verteidigt zu werden. Doch wer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und unangemessener Polemik fremdenfeindliches Gedankengut ver­breitet, stellt selbst die Gefahr für unse­re Demokratie dar, vor der er vorgibt zu warnen, und missbraucht damit unsere demokratische Kultur.Es sind nicht die Flüchtlinge und andere Migranten, die unsere Werte gefährden, sondern anti­demokratische Strömungen jeder Couleur. Gegen sie müssen wir uns zur Wehr setzen.

Eva Avilés Cárdenas studierte Politik­, Religionswissenschaften und Philosophie in München und Triest. Im Moment pro­moviert sie zum Thema Kosmopolitismus und Demokratie am Lehrstuhl für politische Philosophie von Prof. Nida­Rümelin an der LMU München.

Eva avilés Cárdenas

Die Würde des Menschen ist unantastbar

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Foto: pleasantnetmuSIk

Sa 11.04.georg Katzermedea in korinthnach christa und Gerhard wolf

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MuSik Sa 11.04. 20 Uhr Großer Saal 19 / 15 € A115 Min. mit Pause

Georg katzerMEdEa in Korinth Oratorische Szenen nach einem Libretto von Christa und Gerhard Wolf

Christina Roterberg, SopranAnnette Markert, AltMarkus Schäfer, TenorEgbert Junghanns, BassFriedrich­Wilhelm Junge, Sprecher

Großer Chor der Singakademie DresdenBerliner SingakademieKonzerthausorchester Berlin

Ekkehard Klemm, Dirigent

„Aus der Tiefe der Zeit kommt sie uns ent­gegen… Sie, ein Flüchtling, eine wilde Frau, trägt den Kopf sehr hoch in unserer Stadt Korinth“ – Worte aus Medea in Korinth, an Aktualität kaum zu übertreffen! Georg Kat­zers eindrückliches Chor­Orchesterwerk wurde 2002 von der Berliner Singakade­mie und dem Konzerthausorchester Berlin uraufgeführt. Das Libretto von Christa und Gerhard Wolf schildert Medea als Frau, die schonungslos Machtverhältnisse in ihrer Heimat Kolchis und in Korinth, dem Ort ih­rer Emigration, aufdeckt. Sie muss fliehen, nachdem ihre Kinder den korinthischen Machthabern zum Opfer fallen.

Georg Katzer, der am 10. Januar 80 Jahre alt wurde und zu den führenden deutschen Avantgardisten zählt, hat eine Musik geschrieben, die mit ihrer Orien­tierung auf Bläser, tiefe Streicher, Harfe und Schlagwerk bewusst archaische Züge trägt. Der große Chor entwickelt als intensiv agierender Bestandteil der Musik eine ungeheure dramatische Wirkung. Für Ekkehard Klemm ist die Aufführung eine Wiederbegegnung: Der Rektor der Dresdner Musikhochschule hat vom Komponisten bereits mehrere Orchesterwerke sowie die Oper Das Land Bum-Bum dirigiert.

SuMMAry Georg Katzer’s impressive choral symphony premièred in 2002. The libretto, by Christa and Gerhard Wolf, describes Medea as a woman who ruthlessly uncovers balances of power in her home of Colchis and in Corinth, the place where she emigrates to. Georg Katzer, one of Germany’s leading avant­gardists, wrote a piece which, with its focus on wind instruments, deep strings, the harp and percussion, deliberately bears archaic traits. The large choir builds up an incredibly dramatic effect as an intensely active part of the music.

Ein Projekt der Singakademie Dresden in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden sowie der Berliner Singakademie und dem Konzerthausorchester Berlin.Mit freundlicher Unterstützung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.

filM 17.30 Uhr Ecksalon Ost Eintritt frei

Medea (1988) Lars von Trier A 77 Min. Dänisch mit englischen UT

konzerTeinführunG 19 Uhr Studio Ost Eintritt frei

Mit Georg Katzer und Ekkehard Klemm

Als „geronnene kollektive Erfah­rungen“ bezeichnet der Dramatiker Heiner Müller die aus dem Urdunkel der Menschheit stammenden Mythen. Über Jahrtausende konnten sie ihre ungebrochene Faszination behaupten, weil sie nach wie vor gültige Modelle unserer Grundwidersprüche, Kon­flikte, Leidenschaften und unseres Scheiterns sind. Dass Mythen in ihren literarischen Festschreibungen immer wieder auch zur ideologischen Recht­fertigung gesellschaftlicher Strukturen dienten, lässt sich am Beispiel von Medea aufzeigen. Der griechische Dichter Euripides entnahm den Stoff der Argonautensage und schuf daraus seine Tragödie über die Königstochter aus Kolchis, die Jason hilft, ihrem Vater das goldene Vlies zu rauben. Gemein­sam fliehen sie ins griechische Korinth. Dort wird Medea von Jason zugunsten von Glauke, der Tochter des Korinther­königs Kreon, verlassen und sie rächt sich an ihm durch den Mord an den gemeinsamen Kindern. Damit hatte Euripides die Figur der wilden bösen Barbarin aus dem Osten geschaffen, wie sie uns in immer neuen Bearbei­tungen bis heute fasziniert. Erst in der jüngeren Vergangenheit haben Auto­ren wie Heiner Müller oder Christa Wolf

in ihren literarischen Auseinander­setzungen mit dem Stoff die ältesten Spuren des Mythos einbezogen. Dabei ist zunächst der archäologische Nach­weis jüngerer Forschung interessant, dass in den ältesten Überlieferungen Medea ihre Kinder nicht getötet hat. In ihrem 1996 erschienenen Roman Medea.Stimmen geht Christa Wolf der Frage nach, warum und in wessen Inte resse Medea, die in den früh esten Sagen als Göttin, dann als Heilerin dargestellt war, zur Mörderin ihrer eigenen Kinder umgedeutet wurde. Wolf erzählt diese Meta morphose als funktionalen Akt eines Jahrhunderte dauernden Prozesses, mit dem sich der Umbruch von matriarchalischen zu patriarchalischen Strukturen voll­zog. Medea kommt in ein Land, in dem Frauen bereits zum Eigentum ihrer Männer degradiert worden waren. Die selbstbewusste Fremde aus Kolchis wird zur Gefahr für die in Korinth geltende gesellschaft liche Ordnung, zum Störfall, der mit öffentlichen Diffamierungen und grotesken Verkeh­rungen der Wahrheit elimi niert werden muss. Die Geschichte der Medea wird zum Modellfall dafür, wie Sünden­böcke gemacht werden.BARBARA DAMM

Medeakindsmörderin oder Sündenbock?

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Foto: Stephan Flad

muSIk

So 19.04.Mdr SinFoniEorChEStEr / Kristjan Järvipolymorphia

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27

Das MDR SINFONIEORCHESTER spielt u.a. 48 Responses to Polymorphia von Jonny Greenwood (Radiohead) Foto: Jason Evans

MuSik So 19.04. 20 Uhr Großer Saal 19 / 10 € A70 Min.

mDr SInfonIeorcheSter / kristjan JärviPolyMorPhia

MDR SINFONIEORCHESTER Anthony John Culverwell aka Mr Switch, TurntablesKristjan Järvi, Dirigent

krzysztof penderecki Polymorphia (1961)

Jonny Greenwood 48 Responses to Poly morphia (2001)

Gabriel prokofiev Concerto for Turntables and Orchestra (2006)

hauschka Penn Station (2014)

Edgard Varèse und John Cage ent­deckten früh, dass der Schall­plattenspieler mehr ist als ein bloßes Abspielgerät. In den 70er­Jahren trat das virtuose Spiel mit den Turn­tables dann seinen weltweiten Sie­geszug durch die Clubszene an. Nun holen Kristjan Järvi und sein MDR SINFONIE ORCHESTER Scratching und Beatjuggling zurück in den Konzert saal. Mit Concerto for Turn-tables and Orchestra des britischen Komponisten Gabriel Prokofiev fordert Mr Switch, dreimaliger Ge­winner des DMC World DJ Champi­onship, den klassischen Klangkörper zu einem Wettstreit der musika­lischen Genres heraus.

Polymorphia für 48 Streichinstrumen­te von Krzysztof Penderecki aus dem Jahre 1961, ist eine der innovativsten Klangrecherchen, die in dieser Zeit ent­standen. Zu den vielen Bewunderern des großen polnischen Komponisten zählt auch der Gitarrist der stilbildenden britischen Rockband Radiohead, Jonny Greenwood. Während seines Studi­ums begann er, sich mit neuer Musik zu beschäftigen und insbesondere die Klangwelt Pendereckis faszinierte und inspirierte ihn zu eigenen Kompositio­nen. Mit 48 Responses to Polymorphia zollt er seinem Vorbild Tribut. Außerdem im Programm: Penn Station, das Klang­experimentator Hauschka für das MDR SINFONIEORCHESTER schrieb.

SuMMAry Polymorphia, written for 48 stringed instruments by Krzysztof Penderecki in 1961, is one of the innovative investigations into sound which came about at that period. In that spirit, Kristjan Järvi and his MDR LEIPZIG RADIO SYMPHONY ORCHESTRA will be bringing scratching and beat juggling into the concert hall. The selection of pieces, including one by the band Radiohead’s guitarist, means that the MDR LEIPZIG RADIO SYMPHONY ORCHESTRA will be presenting a battle of the musical genres.

Eine Produktion des Mitteldeutschen Rundfunks in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden.

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tanz

FEStival

fr 27.02. – fr 06.03.

Wolfgang Kurtz / irene Schröder Spitfire Companytereza ondrová / Peter Šavelvertedance Companyhermann heisigCindy hammer / go Plasticromy Schwarzer

Foto: Antonín Matejovský

das ganze Programm des Festivals unter:

www.hellerau.org/dance-transit

und in unserer Januar/Feb ruar- Programmvorschau

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31

TAnz Fr 03. – So 05.04. 20 Uhr Großer Saal 19 / 10 € A75 Min.

DereVoKEtzal

Im Dezember 2004 waren die Besucher der Premiere KETZAL im projekttheater Zeuge, wie eine junge Generation von DEREVO­Tänzern gemeinsam mit ihrem Lehrer Anton Adasinskiy ein unge­wöhnliches Theaterstück aus der Taufe hob. Viele internationale Preise sollte es für KETZAL in den Folgejahren auf Theaterfestivals weltweit geben. Der schottische The Herald schrieb: „Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine Evolutionstheorie; Darsteller winden sich und hüpfen wie die ersten Ankömmlinge aus der Ursuppe. Knochenlose Körper

wandeln zwischen den Arten und, wenn die Bühne schließlich geflutet wird, tau­chen, rutschen und winden sie sich mit absurder Verlassenheit. Tod und Wieder­geburt: eine epische Reise, von DEREVO durchscheinend menschlich gemacht…“2007 war das Stück dann auch im Fest­spielhaus Hellerau zu erleben. Die dama­ligen Interpreten, die Derevianny Solda-tiki, gingen bald darauf eigene kreative Wege und der Schnabel des mythischen Ketzal wurde eingelagert. Nun ist es Zeit für eine neue DEREVO­Generation, sich mit KETZAL zu erproben.

SuMMAry After the 2004 première, KETZAL walked away with various international prizes at theatre festivals, following which the beak of the mythological Ketzal was put in storage for a few years. Now it is time for a new DEREVO generation to try their hand at KETZAL.

Künstlerische Leitung: Anton Adasinskiy. Mitwirkende DEREVO Tanztheater Dresden – St. Petersburg.Foto: Anna Bogodist

Foto: E. Yarovaya

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33

lAnGe nAchT Sa 21.03.

4. Lange nacht der Dresdner theaterprogramm in heLLerau16 Uhr17 UhrFestspielhaus

kinderführungen

Entdeckertour durchs Festspielhaus

18 Uhr19 UhrGroßer Saal

Theater

dErEvo KUCHNJEImprovisationen und Szenen aus alten und neuen Stücken

20 Uhr21 UhrNancy­Spero­Saal / Dalcroze Saal, simultan

Tanz

liniE 08 Am Fluss

22 UhrGroßer Saal

konzert

the Wizard lady bros.(Synth­Pop)

Wie kommen Sie zu Karten? Ganz einfach. Es gibt zwei Wege:

Zentralen Vorverkauf im Schauspielhaus zum Preis von nur 8 € pro Person. Neu: Kinder bis 12 Jahre bezahlen nur 5 € im Vorverkauf. Oder: Sie können am Abend an jedem Theater für 5 € ein Bändchen erwerben, für Kinder kostet das Bändchen 3 €. Mit dem Bändchen erhalten Sie freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Das ganze Programm in allen Häusern unter: http://lange­nacht­der­dresdner­theater.de

Foto: Klaus Gigga

Palucca Hochschulefür Tanz Dresden

Pontus Lidberg

Aaron S. Watkin

Anne Teresa De Keersmaeker/

ROSAS & Ictus Ensemble

David Dawson

Alain Platel

Batsheva Dance Company

William Forsythe

Alexander Ekman

Johan Inger

19.6. – 8.7.2015

DRESDEN

INTERNATIONALESTANZFESTIVAL

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reihenArtwork: Tobias Degel

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MuSik Mo 13.04. 20 Uhr Dalcroze-Saal 10 / 6 €

feature ringMartin EbErlE

Martin Eberle ist einer von zwei Mu­sikern weltweit, die es zu Virtuosität auf einem Instrument gebracht haben, das seinen Ruf als Fastnachts­ und Marschtröte über die letzten 300 Jahre zementiert zu haben scheint: die Slide­Trompete! Mit seinen Bands rührt der Österreicher Eberle die euro­päische Musikszene auf. Dafür hagelt es Preise wie den BAWAG Next Gene-ration Jazz Award 2014, Bremer Jazz-preis 2014, Deutscher Weltmusikpreis RUTH 2012 und schließlich die Ova­tionen des FEATURE RING Publikums!

SuMMAry Martin Eberle is one of the two trumpeters in the world to have risen to the level of a virtuoso with an instrument relegated to Carnival and marching music: the slide trumpet. The winner of various jazz awards will thrill the FEATURE RING audience.

MuSik Di 21.04. 20 Uhr Nancy-Spero-Saal 6 €

DienstagssalonPin addix

Mit ihrem Debutalbum Point Zero schafften es Pin Addix im Ranking der Zeitschrift Jazzthing auf Anhieb unter die zehn besten Einspielungen des Jahres 2013. Ein hipper Sound aus klar strukturiertem zeitgenössischem Jazz, mit groovigen Beats und Bass­lines die zum Kopfnicken animieren – die Musik von Sebastian Piskorz, der nach dem Trompetenstudium in Berlin und Oslo bei Thomas Zoller an der Hochschule für Musik Dresden Kom­position studiert hatte, setzt sich in den Gehörgängen des Publikums fest.

SuMMAry Their début album Point Zero launched Pin Addix straight into Jazzthing maga­zine’s top ten list of best recordings in 2013. A hip sound made up of clearly structured contempo­rary jazz with groovy beats and basslines which set your head nodding.

MuSik Mo 09.03. 20 Uhr Nancy-Spero-Saal 10 / 6 €

feature ringQEaUx QEaUx JoanS

Gäste aus den Verkaufscharts sind im FEATURE RING bislang eher die Aus­nahme, nun kommt mit Qeaux Qeaux Joans eine Künstlerin, der bereits mit ihrem Debüt No Man’s Land der Sprung in die Hitlisten ihres Heimatlandes Holland gelang. Das RING TRIO sieht sie in der Tradition von Künstlerinnen wie Norah Jones, Feist oder Leslie Clio und lässt sich darüber hinaus von ihrer völlig eigenen Stimmfarbe und ihrer unerschöpflichen Freude an ungewöhnlichen Klängen begeistern, sei es im Duo mit Reyn oder mit dem Streichquintett der Berliner Camerata.

SuMMAry Qeaux Qeaux Joans follows in the tradition of such sweet­sounding artists as Norah Jones, Feist or Leslie Clio. In her native country, the Netherlands, her début album shot her into the charts. We look forward to seeing an exceptional artist.

MuSik Di 24.03. 20 Uhr Nancy-Spero-Saal 6 €

DienstagssalontarEntatEC

Zwischen Breitwandsound und Mi­nimalismus, instrumentalen Kurzge­schichten und Rock'n'Roll, zwischen Poesie und Dampfwalze: In der Musik von tarentatec sind die Brüche und jähen Umschläge Programm. Als Mit­begründer des Dresdener Labels Dis­corporate Records zählen Johannes Döpping, der auch bei SchnAAk die Drumsticks wirbelt, und seine Brüder Christian (Gesang, Gitarre) und Patrick (Bass) zu den umtriebigsten musika­lischen Protagonisten der Elbestadt. Ihre Konzerte sind ein Trip!

SuMMAry Falling somewhere between epic orchestral music and minimalism, instrumental short stories and rock’n’roll, poetry and a steam roller, tarentatec’s music is fractured, with sud­den twists and turns.

Artwork: Tobias Degel Foto: Paolo LafrattaArtwork: Tobias Degel Foto: Meitz

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dreiTeiliGer Abend / TAnz Fr 20. / Sa 21.03. 20 Uhr 6 €

LInIe 08 im märzIn den neuesten LINIE 08­Produktionen beschäftigen sich zwei gestandene Cho­reografinnen aus Dresden und Leipzig sowie ein Newcomer unter dem Thema Am Fluss unter anderem mit der Kraft des Ewiggestrigen.

publikuMSGeSpräch Fr 20.03. im Anschluss an die Vorstellung

SuMMAry In the latest Linie 08 productions, two experienced choreographers from Dresden and Leipzig, along with one newcomer, deal among other things with the pull of living in the past, under the heading Am Fluss (At the River). Foto: Annette Lopez Leal

n A d A

Hemingways: „Ein Mann kann vernichtet

werden, aber nicht besiegt“, soll als zent­

raler Fokus in diesem Solo versinnbildlicht

werden. Die Beobachtung und Kommuni­

kation mit sich selbst, die Selbstvernich­

tung des Menschen im Kampf mit der

Natur, die Einsamkeit des Menschen, der

sich nach anderen sehnt und doch am

Ende im Nada, im Nichts landet.

Choreografie: José Biondi, AnnetteLopez Leal, Tanz: José BiondiToncollage: Friedemann Stolte

My ScArS

Inspiriert von der Idee, Sprache als Musik

zu verwenden, setzt Lars Reinschmidt

seine Choreografie mit drei Gedichten

von Rudy Francisco zusammen. Gezeigt

werden verschiedene Phasen und Emo­

tionen, die mit Trennung einhergehen.

Choreografie: Lars Reinschmidt Tanz: Lars Reinschmidt

cAnAleTTo

Das Solo ist eine tänzerische Annäherung

an die Umrisse einer Stadtlandschaft, die

sich wie die Stadt selbst in der Rekonst­

ruktion behauptet. In dem Nebeneinander

von Text und Bild durchläuft der Tän­

zer die berühmte Silhouette des italieni­

schen Malers. In der Schau des Fremden

entlarvt sich bei  genauerer Betrachtung

das Gebilde als ein traumhaftes Souvenir.

Choreografie:  Martina La Bonté Tanz: Florian Busch Text/Sprache: Ulrike Christl, Martin Krüger

doppelAbend/TAnz Fr 24. / Sa 25.04. 20 Uhr 6 € A50 Min.

LInIe 08 im aprilorfeo’S pAST now

Orfeo’s Past now ist eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit

Monteverdis L’Orfeo. Diese Favola in Musica bleibt aktuell, da sie

unseren Umgang mit den geliebten Verstorbenen in Frage stellt.

Im Stück ist Orfeo alt geworden, sucht überall eine Spur der ge­

liebten Eurydice. Ist eine echte Begegnung mit der Vergangenheit

möglich? Ist unsere Wahrnehmung der Verstorben nur emotional

verzerrt? Das Gewesene und Gewordene ist eine Messlatte für

unsere eigene Gegenwart: Es schafft Distanz zu uns selbst und

ermöglicht Reflexion.

SuMMAry Orfeo’s Past now is a contemporary examina­

tion of Monteverdi’s L’Orfeo. This favola in musica remains up

to date, as it questions how we deal with our loved ones who

have died.

Choreografie: Martina MorassoTanz: Marcela GiescheGesang: Walburga WaldeCello: Mathis Mayr

le SAck du prinTeMpS

Alle kennen das Ballett le sacre du printemps. Die eigent­liche Handlung beschreibt ein Frühlingsopfer im heid­nischen Russland. In diesem Ritual wird eine Jungfrau dem Frühlingsgott zur Versöhnung geopfert. Mit Le Sack du printemps erleben Sie eine einzigartige multimediale und interaktive Tanzinstallation. Eine Version in welcher der Zuschauer zum „Opfer“, also zur Hauptrolle wird. Die Zuschauer werden live per Ortungssystem über eine Frühlingswiese gelotst.

SuMMAry A unique multi­media, interactive, special

dance experience in a very special sack – le sack du printemps.

Diese Produktion wird freundlich unterstützt von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, von blackrental ipad to go, von der Tanzbühne Dresden und vom Tanzstudio Espiral.

Eine Produktion der carrot dancersIdee/Konzeption: Nicole MeierTechnische Leitung/Technische Umsetzung: Maik BlaumBühne/Kostüme: Nora Bräuer

LInIe 08 ist die aufführungsreihe der freien tanzszene Dresden im festspielhaus heLLerau.

LINIE 08 ist ein gemeinsam von TanzNetzDresden und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden veranstaltetes Projekt in Kooperation mit der Projektschmiede gGmbH. LINIE 08 wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank und durch die Landeshauptstadt Dresden – Amt für Kultur und Denkmalschutz.

Page 22: HELLERAU Programm 03 - 04 2015

40 41

TAnz Sa 25.04. 21 Uhr Großer Saal 6 €

floor on firebattlE oF StylES Eigenproduktion

Breakdancer gegen Ballett­Solisten, Street style gegen Contemporary, Hip­Hop misst sich mit Spitzentanz. Das neue HELLERAU-Tanzformat Floor on Fire – Battle of Styles geht in die zwei-te Runde. Verschiedene Tanzstile treffen aufeinander, um ihre individuellen Fähig­keiten unter Beweis zu stellen. Das Prinzip des Breakdance­Battles wird neu inter­pretiert: In abwechselnder Reihenfolge

versuchen die Tänzer aus dem Bereich Breakdance, Ballett und Contemporary Dance den gegenüberstehenden Kontra­henten durch die eigene Darbietung zu überbieten. Eine Jury entscheidet über den Erfolg der Tänzer und ihrer Perfor­mance. Eine faszinierende Mischung ver­schiedener Tanzstile auf höchstem Niveau. Fiebern Sie wieder mit, wenn die einzelnen Teams gegeneinander antreten.

SuMMAry Floor on Fire is a new format developed by HELLERAU – European Center for the Arts Dresden. It is based on the principle of breakdance battles, but with a new twist. The series of events combines various dance styles and links up dancers of different genres and generations. It is about skills, creativity and fun, it is about getting together, communicating and exchanging, which is made possible through both practising and understanding movement and expression in dance.

AfTer-Show-pArTy im Anschluss

Eine Produktion von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden in Kooperation mit The Saxonz

Foto:

diSkurS Di 14.04. 19.30 Uhr Nancy-Spero-Saal Eintritt frei

hellerauer Geschichten zur GeschichteOlaf Sanders spricht über Metropolis Hellerau

Olaf Sanders, der Systematische Erzie­hungswissenschaft an der TU Dresden lehrt, zeigt in seinem Vortrag eine Ge­schichte über Hellerau, wo wir sie nicht erwartet haben.Zu Beginn des dritten Teils des Fritz Lang Klassikers und Kult­Films Metropolis (D 1927) liest Freder Fredersen in einem Buch, das 1923 im Avalun­Verlag in Hel­lerau erschienen war: Die Offenbarung Sankt Johannis.

Ausgehend von dieser Kameraein­stellung zeigt Olaf Sanders in seinem Vortrag weitere Beziehungen zu Hel­lerau, besonders welche Rolle die im Festspielhaus entwickelte Rhythmik in diesem Film spielt. Ist Fritz Langs Metropolis ein Beleg für Helleraus Weg in die Welt?

Moderation: Marion Demuth

SuMMAry At the start of the third part of the Fritz Lang classic Metropolis (D 1927), Freder Fred­ersen will be reading from a book published in 1923 by the Avalun publishing house in Hellerau: Die Offenbarung Sankt Johannis (The Revelation of St. John). Starting out from the film’s opening shot, Olaf Sanders presents other links to Hellerau, and in particular the role played in this film by Rhythmics.

Eine Kooperation von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur und Kulturgeschichte der TU Dresden und der AG Museum im Verein Bürgerschaft Hellerau e.V.

1912 2015

geschichtenzur Geschichte

Fotos: Christoph Seidler

Page 23: HELLERAU Programm 03 - 04 2015

Foto: VOJDfeStIVaL

mo 27.04. – So 03.05.ShaPEnEtWorKing toMorroW’S art For an UnKnoWn FUtUrE — iCaS SUMMit

Page 24: HELLERAU Programm 03 - 04 2015

44 45

Mit mehreren Networking­Days wird die Brücke von der hiesigen lokalen Szene zu den internationalen Gästen geschlagen. Vertreter der Kreativ­ und Musikwirtschaftsszene sind einge laden in HELLERAU eine tempo­räre Austausch­Plattform ins Leben zu rufen. Die wichtigsten Köpfe der experimentellen internationalen Mu­sik­ und Festivalbranche werden ihre Zusammenkunft nutzen, um über die Stadtgrenzen hinaus zu wirken. Die in Deutschland lebenden Nachwuchs­

künstler werden mit internationalen Experten in Workshops, Seminaren und bei Gesprächsrunden vernetzt.Programmatisch sind zudem die Welt­Premieren zweier Filme zu erle­ben: Treatment – Rauschen im Tal, eine doku mentarische Darstellung der elektronischen Musikszene in Dresden ab 1990 und Sounds Fragmen ting Our Present Tense von Nathaniel Budzinski und Theo Cook. Auch gezeigt wird Piers Sanderson’s High on Hope.

Tickets und detaillierte Programmpunkte unter http://shape.cynetart.de und hellerau.org

SuMMAry The Festival Theatre is becoming a meeting­point for international avant­garde, with more than 16 music and new media art festivals coming together to form a varied programme. With forums, open­air installations, audio­visual performance art and clubbing, Shape is dedicated to pre­senting upcoming artistic projects ranging between sound art and “adventurous sound”.

Veranstalter: DISK e.V. und TMA Hellerau e.V. in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden

E.C.A.S. – Networking Tomorrows Art For An Unknown Future wird kofinanziert durch das Programm KULTUR der Euro­päischen Union, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie der Landeshauptstadt Dresden. SHAPE – Sound, Hete­rogeneous Art and Performance in Europe wird kofinanziert durch das Programm KREATIVES EUROPA der Europäischen Union, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie der Landeshauptstadt Dresden.

feSTivAl Mo 27.04 – So 03.05.

ShapenEtWorKing toMorroW’S art For an UnKnoWn FUtUrE – iCaS SUMMit

Das Festspielhaus wird zum Treff­punkt der internationalen Avantgarde von mehr als 16 Musik­ und Medien­kunstfestivals, die zusammen ein vielfältiges Programm gestalten. SHAPE verspricht Erfahrungen am Rande des Experimentellen im Herzen hybrider Kunstuniversen. Das „Festi­val der Festivals“ widmet sich mit Foren, Lab­Formaten, Installationen im Freien sowie audio­visuellen Performances und Clubbing sowohl den Möglichkeiten künstlerischer und musikalisch­klanglicher Zusammen­arbeit, als auch der Präsentation künstlerischer Nachwuchsprojekte zwischen Klangkunst und „adven­turous sound“.

Mit Außeninstallationen auf dem Gelände des Festspielhauses, z.B. von Anke Eckardt, betreten die Gäste un­sicheres Terrain, ein geführter Klang­spaziergang durch Hellerau wird Auf­merksamkeit auf die akustischen Eigenheiten des Ortes lenken, neue elektronische Lebensformen sind in der Umgebung zu entdecken. Auf dem Klang­Karussell kann man jede Runde neue akustische Welten entdecken, die von Künstlern der ganzen Welt kreiert wurden. Mit einem Hacklab werden verschiedene Workshops und Vorträge eröffnet, die sich unter Beteili gung von Moritz Simon Geist der Zukunft von Robotern in der elektro­nischen Musik widmen werden.

Foto: VOJD

Page 25: HELLERAU Programm 03 - 04 2015

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Servicenie wieder etwas verpassen!

Lassen Sie sich das Programmheft bequem aller zwei Monate nach Hause schicken. Eine kurze E­Mail an [email protected] genügt.

Kartenvorverkauf / advance booking

besucherzentrum / visitors Center

HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden Karl­Liebknecht­Straße 56 01109 Dresden

Im Westflügel des Festspielhaus­geländes

+49 351­26462 46 [email protected] www.hellerau.org

Mo­Fr 10­18 Uhr Sa/So 11­18 Uhr

abendkasse / box office

+49 351­26462 44 [email protected]

Öffnet zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn

online ticket Shop

www.hellerau.org/spielplan www.reservix.de

Weitere vvK-Stellen in dresden

saxTICKET Königsbrücker Straße 55 01099 Dresden Mo­Fr 10­20 Uhr, Sa 11­14 Uhr +49 351­8038744

Konzertkasse Florentinum Ferdinandstraße 12 01069 Dresden Mo­Fr 9.30­20 Uhr, Sa 10­16 Uhr +49 351­866611

Konzertkasse Schillergallerie Loschwitzer Straße 52a 01309 Dresden Mo­Fr 9­20 Uhr, Sa 9­18 Uhr +49 351­315870

Besucherservice der Musikfestspiele hier ohne VVK­Gebühren Weiße Gasse 8 01067 Dresden Mo­Fr 10­18 Uhr, Sa 10­16 Uhr +49 351­65606700

Ermäßigungen für Kinder, SchülerInnen, StudentInnen, Auszubildende, Arbeitslose, Bundesfreiwilligendienstleistende, Dresden­Pass­ und Ehrenamts­Pass­Inha ber­Innen sowie Schwerbehinderte (ab 80% MdE) und die nachgewiesene notwendige Begleitperson. Gültige Berechtigungsausweise sind erforderlich.

Führungen im Festspielhaus hellerau

Freitags 10.30 Uhr und jeden dritten Sonntag im Monat 11 Uhr. Preise 4 / 3 €.

Zusätzliche Führungen für Gruppen ab 15 Perso nen nach Anmeldung.

Anmeldung: +49 351­26462 46 sachsen@deutscher­werkbund.de

die Pasta manufaktur hEllEraU

Restaurant im Ostflügel des Festspielhauses Karl­Liebknecht­Str. 56 01109 Dresden +49 351­3237799 Mo­So 12­17 Uhr an Veranstaltungstagen bis 22 Uhr

Titelbild: MOTUS, Alexis. Eine griechische Tragödie Foto: Valentina Bianchi

iMpreSSuM HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Karl­Liebknecht­Str. 56, 01109 DresdenT: +49 351­26462 0 | F: +49 351­26462 23 | www.hellerau.org | Redaktion Ulla Heinrich | Gestaltung www.pleasantnet.deDruck Druckhaus Dresden GmbH

projektförderungen

FÖRDERVEREIN HELLERAU e. V. – Verein zur Rekultivierung

des Festspielgeländes Hellerau

hEllEraU-Partner

Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden | Bürgerschaft Hellerau e.V. | Deutscher Werkbund Sachsen e.V. | Deutsche Werkstätten Hellerau GmbH | Die Scheune e.V. | Dresdner Kammer chor | Dresdner Philharmonie | Filmfest Dresden | Heinrich­Tessenow­Institut Hellerau e.V. | Heinrich­Schütz­Konservatorium Dresden | Hellerau Grundbesitz GmbH | Hochschule für Bildende Künste Dresden | Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden | Institut Rhythmik e.V. | Komponistenklasse Dresden | Neuer Sächsischer Kunstverein e.V. | Palucca Hochschule für Tanz Dresden | Säch sisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst | Semperoper Ballett | Societaetstheater | Staatsschauspiel Dresden | TanzNetzDresden | Technische Universität Dres­den | Trans­Media­Akademie Hellerau e.V.

hEllEraU – assoziierte Künstler und Künstlerinnen

Akram Khan Company | Avatâra Ayuso | Constanza Macras | Dorky Park | courage – Dresdner Ensemble für zeitgenössische Musik | Dresdner Sinfoniker | Hotel Pro Forma | norton.commander.productions. | DEREVO Tanztheater Dresden­St. Petersburg | The Forsythe Company | Thorsten Lensing/Jan Hein | Ulf Langheinrich

hellerAu – Europäisches Zentrum der Künste Dresden iST MiTGlied in AIBM Association International des Biblio­thèques Musicales | Dachverband Tanz | Dance Dialogues Africa | European Dancehouse Network | ietm European Performing Arts Network | INCD International Network for Cultural Diversity | Internatio nales Theaterinstitut (ITI) | KlangNetz Dresden | Kultur Quar­tier Dresden | modul­dance | Tanzplattform Deutschland | THEATRON | Second Cities – Performing Cities Network

hellerAu-TeAM Intendant DIETER JAENICKE | Künstlerische Mitarbeit der Intendanz ANNA BRÜNDL | Kaufmännische Lei­terin SABINE STENZEL | Assistenz der Kaufmännischen Leitung SIBYLLE KELLER | Programmleitung Musik und Musiktheater BARBARA DAMM | Programmleitung Performing Arts CARMEN MEHNERT | Programmleitung Sonderprojekte FRANK GEISSLER | Programmleitung Forschung, Wissenschaft und Archive MARION DEMUTH | Projektkoordination Doppelpass ANNE­KATRIN SCHMIDT | Audience Development FRAUKE WETZEL | Leiterin Presse­ und Öffentlichkeitsarbeit ULLA HEINRICH | Presse­ und Öffentlichkeitsarbeit CAROLA ARNDT / KATJA ZEHRFELD | Koordination Residenzen JUDITH HELLMANN | Leiterin Künstlerisches Betriebsbüro SIMONE MICHEL | Künstlerisches Betriebsbüro DANA BONDARTSCHUK | Finanzmanagement und Controlling FRIEDE­MANN HEINRICH | Vertragsmanagement VICTORIA ESPER | Personal, Verwaltung SANDRA GRÜNER | Technischer Leiter KAI KADEN | Assistenz der Technischen Leitung HENRYK BASTIAN | Technische Produktionsleitung ANDREAS LORENZ | Konstruktion TOBIAS BLASBERG | Ton­ und Medientechnik HELGE PETZOLD | Beleuchtungstechnik FALK DITTRICH | Bühnentechnik PETER R. FIEBIG | Besucherservice, Führungen CHRISTINE KARTE | Leitung Deutsches Komponistenarchiv JULIA LANDSBERG

vier kaufen, drei zahlen, doppelt freuen.

Immer wieder und mit allen nach HELLERAU! Nutzen Sie den Preisvorteil – für eine oder mehrere Veranstaltungen, so oft und mit wem Sie wollen! Ob viermal allein, zweimal zu zweit oder einmal zu viert – die vierte Karte gibt’s geschenkt.

www.hellerau.org +49 351-26462 46

Page 26: HELLERAU Programm 03 - 04 2015

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hEllEraU on toUr März / aPril 2015

AKRAM KHAN itMoi

05.03. Forum am Schlosspark, Ludwigsburg, Deutschland19. – 21.03. ASB Theatre (Auckland Arts Festival), Auckland, Neuseeland31.03. Cankarjev dom, Ljubljana, Slowenien30.04. – 02.05. The Israeli Opera, Tel Aviv, Israel

KORNéL MUNDRUCZó dEMEntia

04. / 05.03. Trafó House of Contemporary Arts, Budapest, Ungarn

CLOUD GATE riCE

28.02. – 01.03. Huayi Chinese Festival of Arts, Singapore

PEEPING TOM vadEr

13.03. Schouwburg Arnehm, Arnhem, Niederlande18. – 21.03. Le Merlan, Marseille, Frankreich25. – 27.03. La Rose des Vents, Villeneuve D’Ascq, Frankreich01. / 02.04. Théâtre Royal de Namur, Namur, Belgien21.04. Cultuurcentrum Brugge, Brugge, Belgien

AKRAM KHAN/ISRAEL GALváN torobaKa

05. / 06.03. Grand Théâtre, Luxembourg10. / 11.+13. – 15.03. Onassis Cultural Centre, Athen, Griechenland20. – 22.03. Dansens Hus, Oslo, Norwegen

JASMINA KRIZAJ/CRISTINA PLANAS LEITãO thE vEry boring PiECE

März 2015 Festival Cumplicidades / EIRA, Lissabon, Portugal

RUI HORTA hiErarChy oF CloUdS

11.04. Centro de Artes de Ovar, Ovar, Portugal16.04. Teatro Académico Gil Vicente, Coimbra, Portugal18.04. Teatro Municipal Rivoli, Porto, Portugal

Koproduktionen von hEllEraU touren in der ganzen Welt. im März und april sind folgende Produk tio nen unterwegs:

TheATer Fr 08. / Sa 09.05. 19 Uhr A 4 Stunden inkl. Pause

thorsten LensingKaraMaSoWKaramasow von Fjodor Dostojewskij

Die Brüder Karamasow, Fjodor Dosto­jewskij letztes Werk, ist ein Roman über drei Brüder und ihren Vater, über Kinder, Tiere, einen Mord – und über den Glau­ben in einer Welt, der Glaubensfragen fremd und unheimlich nahe zugleich

sind. Für diesen Abend steht nicht der Mord im Mittelpunkt. Die Kinder und Tiere spielen eine Hauptrolle ­ und der Glaube. Ein grandioser Abend mit gran­diosen Schauspielern über die Komik und Unverfügbarkeit des Lebens.

Eine Produktion von Thorsten Lensing in Koproduktion mit Sophiensaele Berlin, Kampnagel Hamburg, Theater im Pum­penhaus Münster, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Schauspiel Stuttgart, HELLERAU ­ Europäisches Zentrum der Künste Dresden und TAK Theater Liechtenstein. | Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin und der Stadt Münster.

Foto: Arwed Messmer lux fotografen

vorSChaU Mai 2015

Page 27: HELLERAU Programm 03 - 04 2015

Fr 03. – So 05.04.Seite 31

TanzderevoKETZAL

Sa 11.04.Seite 23

MusikGeorg katzerMEDEA IN KORINTHOratorische Szenen nach einem Libretto von Christa und Gerhard Wolf

Mo 13.04.Seite 36

Musikfeature ringMARTIN EbERLE

Di 14.04.Seite 40

Diskurshellerauer Geschichten zur GeschichteOlaf Sanders spricht über Metropolis Hellerau

Fr 17.04.Seite 8

TheaterperformanceMoTuSALExIS. EINE GRIECHISCHE TRAGöDIE

Fr 17. / Sa 18.04.Seite 17

PerformanceinterrobangPREENACTING EUROPE

Sa 18.04.Seite 9

TheaterperformanceMoTuSCALIbAN CANNIbALDeutsche Erstaufführung

Sa 18.04.Seite 17

Diskurseuropasalon:past, present, future of europe

So 19.04.Seite 27

MusikMdr SinfonieorchSeTer / kristjan JärviPOLyMORPHIA

Di 21.04.Seite 37

MusikdienstagssalonPIN ADDIx

Fr 24. / Sa 25.04.Seite 39

Tanzlinie 08ORFEO’S PAST NOW,LE SACK DU PRINTEMPS

Sa 25.04.Seite 41

Tanzfloor on firebATTLE OF STyLES

Mo 27.04. – So 03.05.Seite 44

FestivalShApeNETWORKING TOMORROW'S ART FOR AN UNKNOWN FUTURE – ICAS SUMMIT

tErMinE aPriltErMinE März

noch bis Fr 06.03. Ausstellung TAIWANtodaySchizophrenia Taiwan 2.0

Fr 27.02. – Fr 06.03.Seite 29

Festivaldance transit.PRAHA.LEIPZIG.DRESDEN

Mo 09.03.Seite 36

Musikfeature ringQEAUx QEAUx JOANS

Do 12. / Sa 14.03.Seite 14

Stadtrundgangdresden postkolonial

Fr 13. – So 15.03.Seite 14

Ausstellungweiß/Schwarz

Fr 13. / Sa 14.03.Seite 12

Tanz­ und MusikperformanceGintersdorfer/klaßenNOT PUNK, POLOLO

Fr 13.03.Seite 13

PartydJs Skelly, Gadoukou la Star, Ted Gaier

Sa 14.03.Seite 13

Erzählcafépunk / clash of cultures

Sa 14. / So 15.03.Seite 13

TanzMichel kiyombo dr kongoMASU KAINOSo Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung

So 15.03.Seite 14

Filmconcerning violenceSchweden / USA / Dänemark 2014, OmU, deutsche UTIm Anschluss: Gespräch

Fr 20. / Sa 21.03.Seite 39

Tanzlinie 08: Am flussN A D A, My SCARS, CANALETTO

Sa 21.03.Seite 33

4. lange nacht der dresdner Theater

Di 24.03.Seite 37

MusikdienstagssalonTARENTATEC

Sa 28.03.Seite 15

ClubnachtToleraveCOME TOGETHER. FOR EvERyONE – INCLUDING ALL.

Page 28: HELLERAU Programm 03 - 04 2015

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The Unconscious Voyage Motiv: Wan­Jen CHENauSSteLLunG

Do 22.01. – fr 06.03.