HELLERAU Programm 03 - 04 2015
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März – April 2015
EuropäischEs ZEntrum dEr KünstE drEsdEn / EuropEan cEntEr for thE arts drEsdEn
und Qualitäten, die man sich ständig neu erarbeiten muss. Theater, Kultur, kritische Kunst, Internationalität, Auseinandersetzung mit anderen Kulturen sind dabei eklatant wichtig.In Dresden sieht man Kunst und Kultur sehr gerne und oft als das Schöne und Gute, das zur Erbauung dient, zur Bestätigung und Selbstversicherung. Vom kritischen Diskurs der Kunst – deren Freiheit im Grundgesetz nicht von ungefähr genauso geschützt ist wie die Freiheit von Meinung und Presse – von notwendigen Denkanstößen und Provokationen haben wir in Dresden meist viel zu wenig. Vielleicht könnten wir uns jetzt mit der Erkenntnis anfreunden, dass wir mehr davon in dieser Stadt brauchen. Und zu guter Letzt, hat es auch Positives, dass wir seit Wochen mit Vehemenz und Engagement darüber streiten, diskutieren und reden, was Freiheit ist, wie weit Toleranz geht, wieweit Dialog sein muss, ob Rassismus und Fremdenfeindlichkeit allen Ernstes eine Gesprächsgrundlage sein können. Wochenlang verging kaum ein Tag, kaum ein Abend, kaum ein Gespräch und kaum ein Treffen in dieser Stadt, an denen diese Themen nicht verhandelt wurden. Wir haben ausgiebig das 25jährige Jubiläum der friedlichen Revolution gefeiert, aber vielleicht ein bisschen
zu wenig darauf geschaut, was alles schon wieder zu tun ist. Auch friedliche Revolutionen können ihre Kinder fressen. Es bleibt zu hoffen, dass wir mit diesem neuen Diskurs tatsächlich ein wenig reifer, demokratischer, offener und bescheidener werden. Und das wäre ein großer Gewinn für Dresden.Die Gemütlichkeit ist jedenfalls bis auf Weiteres nicht mehr glaubwürdig.Im Festspielhaus macht uns das nicht so viel aus – für Gemütlichkeit haben wir uns sowieso nicht zuständig gefühlt. Eher für das Gegenteil! Fürs Erste haben wir in unserem März/AprilProgramm eine Reihe von Veranstaltungen, die sich explizit mit Flüchtlingen und dem Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen auseinandersetzen: Das MOTUSTheater aus Italien ist seit Jahren auf dieses Thema spezialisiert und wird erstmals in HELLERAU zwei hochkarätige Stücke vorstellen. Gintersdorfer/Klaßen aus Berlin thematisieren den afrikanischeuropäischen KulturClash und die Medea verarbeitet das Thema seit mehr als 2000 Jahren.In diesem Sinne weiterhin herzlich willkommen in HELLERAU.
Dieter Jaenicke und das HELLERAUTeam
Editorial
Dass wir vom Europäischen Zentrum der Künste HELLERAU das Angebot gemacht haben, Flüchtlinge bei uns unterzubringen, ist inzwischen bekannt. Ebenso, dass wir uns seit Monaten intensiv in der Organisation der Kulturschaffenden für ein weltoffenes Dresden engagieren.Sollten wir die Möglichkeit bekommen, Flüchtlinge bei uns zu beherbergen, werden wir sie natürlich in unsere kulturelle Arbeit einbeziehen und auch unser Programm zumindest in Teilen auf diese neue Aufgabe einstellen. Vielleicht kann es uns auch in HELLERAU gelingen, ein positives Modell für die Integration von Flüchtlingen zu schaffen. Das wäre eine gute Nachricht und ein positives Zeichen nicht nur nach innen, sondern auch nach außen, für das inzwischen arg ramponierte Bild Dresdens. Vieles ist mittlerweile gesagt, geschrieben und getan worden. Es wird Zeit, sich aus der deprimierenden Dominanz der schlechten Nachrichten zu lösen. Pegidas KollateralSchäden für die Stadt sind nicht zu übersehen, wir könnten zur Abwechslung mal versuchen, über Pegidas KollateralNutzen nachzudenken, auch wenn sich das Phänomen inzwischen möglicherweise selbst den Boden unter den Füßen wegzieht.
Als Reaktion auf Pegida hat sich die Zivilgesellschaft Dresdens, von den Vereinen bis zur sogenannten bürgerlichen Mitte, von Kulturschaffenden bis zu Wissenschaft und Wirtschaft, von Parteien bis zu fast allen gesellschaftlich relevanten Gruppen formiert und formuliert. Man könnte sagen, es hat ziemlich lang gedauert, aber es fand und findet statt und das ist ein sehr gutes Zeichen für eine lebendige Stadt, die es leid ist, wieder für rechte Aufläufe herhalten zu müssen.Mit der nachhaltigen Beschädigung des Ansehens der Stadt Dresden – und zwar weltweit – durch die Demonstrationen, hat sich auch der Blick von innen auf die Stadt verändert: Die oft ätzende Gemütlichkeit geht einfach nicht mehr, die Autosuggestion einer weltoffenen, modernen Stadt ist einer tiefen Verunsicherung gewichen. Das kann sehr produktiv und positiv sein, wenn wir lernen, etwas kritischer, etwas weniger selbstsicher und vielleicht sogar bescheidener mit unserer Stadt und uns selbst als ihren Bürgern umzugehen. Die Erkenntnis, dass Weltoffenheit eine täglich neue Herausforderung ist, Demokratie nie ein einmal Erreichtes ist, auf dem man es sich gemütlich machen kann, tut uns gut. Demokratie, Toleranz, Weltoffenheit sind Werte
Schwerpunkt
act now #WodFoto: Peter R. Fiebig
theaterperformance
MotUSfr 17.04. alexis. eine griechische tragödie Sa 18.04. caliban cannibal
Foto: Valentina Bianchi
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Foto: Valentina Bianchi
Mehr als 50 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Jedes Jahr versuchen Zehntausende Menschen, illegal nach Europa zu gelangen. Viele verlieren auf der Flucht ihr Leben. Nur ein Bruchteil der weltweiten Flüchtlinge vor Krieg, Bürgerkrieg, Verfolgung, Armut und Hunger erreicht überhaupt die Grenzen Europas. Das ist die Realität. Im Theater ist es eins jener Themen, mit denen sich die italienische Theaterformation MOTUS beschäftigt. 1991 von dem Regisseur Enrico Casagrande und der Theaterautorin Daniela Nicolò
gegründet, kombinieren sie in ihren Arbeiten Schauspiel mit Video, Installationen, Poesie und Tanz. Für sie existieren keine Grenzen zwischen Ländern, Epochen und Disziplinen oder eine Trennung von Kunst und gesellschaftlichem Engagement. MOTUS verkörpert politisches Theater par excellence. In Caliban Cannibal geht es um Menschen auf der Flucht. Dalì, einer der Performer, ist kein Schauspieler, sondern tunesischer Aktivist, Poet und Philosoph. Er veranstaltet Workshops in Tunesien zu dem Thema „Nomadismus als Form des Widerstands.
In Alexis. Eine griechische Tragödie versetzt MOTUS den AntigoneStoff in die Gegenwart und fragt nach der damaligen und heutigen Möglichkeit der Revolte und des Widerstandes. Sie zeigen nicht den inneren und äußeren Zusammenbruch einer Person, sondern von ganzen Gesellschaften. In all ihren Stücken beschäftigen sie sich mit der Frage nach einem Leben, das wert ist gelebt zu werden, und verweisen darauf, dass die Tragödien keine einzelnen sind, sondern vielfache, die überall geschehen können und auch geschehen. Das Resultat ist eine Mi
schung aus hörbar gemachten Denkprozessen, Dokumentarfilm, Theater und Performance von maximaler Intensität und Kraft.Natürlich weiß auch MOTUS keine Antwort darauf, wie man die Welt verändern kann. Aber auf der Suche nach Antworten finden sie ansatzweise Erklärungen in der Kunst. So sagt jemand im Stück „Künstler sind wie Käfer: Sie nehmen den ganzen Dreck der Welt und manchmal entsteht daraus etwas sehr Schönes.“
CARMEN MEHNERT
(Graffiti in Athen)
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Foto: Valentina Bianchi
TheATerperforMAnce Sa 18.04. 21.30 Uhr Nancy-Spero-Saal 10 / 6 € A60 Min.
motuS Italien
Caliban CannibalDeutsche Erstaufführung, mit deutschen und englischen Untertiteln
Ein temporäres Notfallzelt, bewohnt von zwei Figuren. Zufall und Notwendigkeit haben sie zusammengebracht. Sie haben stürmische und existenzielle Schiffbrüche hinter sich, sind gequält von frustrierten Ansprüchen. Sie kommunizieren, ohne die gleiche Sprache zu sprechen, vermischen Italienisch, Französisch, Arabisch. Jedes Wort, jede Bewegung wird von zwei
Kameras im Zelt gefilmt und auf zwei Leinwände projiziert. Auf diesen folgen wir ihren Bewegungen, Gesprächen und Wünschen. Es geht um das Recht, sich frei zu bewegen. Es geht um die Ränder des Mittelmeers. Es geht um jenes Meer, das heute von Zehntausenden Bootsflüchtlingen durchquert wird, die verzweifelt versuchen, nach Europa zu gelangen.
SuMMAry A temporary emergency tent inhabited by two characters. The protagonists have been through stormy shipwrecks. The subject is the edges of Europe; of “Fortress Europe”; of the right to move freely.
Eine Produktion von MOTUS / 2011 2068 AnimalePoliticoProject im Rahmen von Ateliers de l´Euroméditerranée – Marseille Provence 2013. Unterstützt von Santarcangelo 12,13,14, Face à Face/Paroles d´Italie pour les scènes de France, Angelo Mai Altrove Occupato Roma und ESC Atelier Autogestito Roma.
filM Fr 17.04. 21.30 Uhr Ecksalon West Eintritt frei
The Legend of Kasper Hauser(IT 2013, Davide Manuli, 95 Min., mit deutschen UT) Regisseur Davide Manuli lässt die Legende vom rätselhaften Findelkind wiederauferstehen als surrealen Wahnsinnstrip, mit großartigen schwarzweiß Bildern und getrieben von den Beats des französischen ElectroStars Vitalic. Sie sind der Herzschlag dieses Kaspar Hauser der Gegenwart, der kein Heiliger sein will oder sonst wer, sondern nur DJ. Mit Vincent Gallo und Silvia Calderoni (MOTUS).
filM Sa 18.04. 24 Uhr Ecksalon West Eintritt frei
Le Havre(FI/FR/D 2011, Aki Kaurismäki, 94 Min., mit deutschen UT) In der französischen Hafenstadt Le Havre lebt Marcel Marx, ein früherer Bohemien und Schriftsteller, mehr schlecht als recht vom Schuheputzen. Doch er hat eine gütige, wenn auch auch schwerkranke Frau, und viele Freunde. Obgleich er bei Bäckerin, Gemüsehändler und Barwirtin tief in der Kreide steht, helfen sie ihm, als er einen afrikanischen Flüchtlingsjungen vor den Behörden versteckt und auf ein Schiff schummelt, das ihn zu seiner Mutter nach England bringen soll.
Die Regisseure von MOTUS nehmen am 18.04. am Europasalon teil. Siehe Seite 17 in diesem Heft.
TheATerperforMAnce Fr 17.04. 20 Uhr Großer Saal 15 / 7 € A70 Min.
motuS Italien
alExiS. EinE griEChiSChE tragödiEmit deutschen und englischen Untertiteln
Im Dezember 2008 wurde der 15jährige Alexis Grigoropoulos am Rande einer Demonstration in Athen von der Polizei auf offener Straße erschossen. Der Mord brachte ein soziales Pulverfass zur Explosion und löste in Griechenland eine Welle der Gewalt aus, die bis heute nicht abgeebbt ist. MOTUS reiste nach Athen, suchte nach Spuren der tragischen Er
eignisse und nach jenen von Sophokles’ Antigone. Sie interviewten Freunde des Opfers, recherchierten Medienmaterial, befragten Passanten nach Antigone. Wer ist Antigone heute? Unter welchen politischen und sozialen Umständen ist ein Widerstand wie der ihre möglich? Entstanden sind Theatermomente von großer Intensität und Klarheit.
SuMMAry In December 2008, 15yearold Alexis Grigoropoulos was shot dead by the police in the middle of the street on the edges of a demonstration in Athens. MOTUS travelled to Athens in search of traces of the tragic events and those in Sophocles’ Antigone. The result: theatrical moments of great intensity and clarity.
Eine Produktion von MOTUS. In Koproduktion mit ERT EmiliaRomagna Teatro Fondazione, Espace Malraux – Scène Nationale de Chambéry et de la Savoie, Carta Bianca, programme Alcotra coopération FranceItalie, Théatre National de Bretagne/Rennes und Festival delle Collline Torinesi. Unterstützt von Provincia di Rimini, Regione EmiliaRomagna, Ministero per i Beni e le Attivitá Culturali.
Foto: Valeria Tomasulo
Fotos: Knut Klaßen
tanZ- unD muSIkperformance
fr 13. / Sa 14.03.gintersdorfer/Klaßennot punk, pololo
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TAnz- und MuSikperforMAnce Fr 13. / Sa 14.03. 20 Uhr Großer Saal 15 / 7 € A90 Min.
Gintersdorfer/klaßennot PUnK, Pololo
Seit 2005 arbeiten Gintersdorfer/ Klaßen mit einem deutschivorischen Team an Theaterperformances, die sich mit Themen aus der Elfenbeinküste auseinandersetzten. Ausgangspunkt ihrer neuesten Arbeit ist der legendäre ivorische Gangster John Pololo, der in den 80er und 90er Jahren eine stilprägende Kunstfigur geschaffen hat. Die PololoBewegung in der Hauptstadt Abidjan lebt von der Straßenkultur und dem Schick der schweren Jungs, Muskelmänner, Türsteher und Schläger. Analog zur amerikanischen GangsterRapKultur beeinflussen sie das ivorische Showbiz bis heute. Formal
orientiert sich die Performance an in der Elfenbeinküste beliebten Tanzshows, den Varietoscopes, wo mit einfachen Mitteln maximale Wirkung erzielt wird. In Not Punk, Pololo verhandeln 18 Musiker, Tänzer und Performer Gemeinsamkeiten und Unterschiede von ivorischer Straßenkultur, Disco, Vogueing und Punk. Die Tanz und Musik stile prallen schonungslos aufeinander. Aus dieser energetischen Melange entsteht ein popkultureller Kosmos mit unterschiedlichen BodyLanguages und verschiedenen Sprachen. Die daraus entstehenden Übersetzungsfehler und popkulturellen (Miss)Verständnisse las
Foto: Knut Klaßen
sen neue Assoziationen und ungeahnte Parallelen entstehen. Und das ist vielleicht der eigentliche Witz dieses Abends: Die Unvereinbarkeit von Theater und Pop, mit den Mitteln des einen am Austragungsort des anderen, in eine enorm unterhaltsame Praxis zu übersetzen. Ein PopKulturClash de Luxe mit den Musikern und Sängern
Ted Gaier, Thomas Wenzel (Goldene Zitronen, Die Sterne), Franck Edmond Yao (Gadoukou la Star), Hans Unstern, Shaggy Sharoof, Skelly (der ivorische Starsänger), dem wunderbaren Hauke Heumann und den Tänzern Cécilia Bengolea, Richard Siegal, Franck Edmond Yao, Paula Sanchez, Magali Sander Fett und Gotta Depri.
SuMMAry Since 2005, Gintersdorfer/Klaßen have been working with a team from Germany and the Ivory Coast on performances which pick up on themes from the West African country. Dance, music and attitudes enter into a dialogue sizzling with energy. Not Punk, Pololo investigates these examples of understanding (or misunderstanding) generated through the mix of styles, creating new associations which produce unexpected parallels and new derivations. A deluxe pop culture clash!
Eine Produktion von Gintersdorfer/Klaßen in Zusammenarbeit mit Theater Bremen. Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.
pArTy Fr 13.03. ab 22 Uhr Großer Saal Eintritt frei
dJs Skelly, gadoukou la Star (Abidjan),Ted Gaier (Goldene Zitronen)
erzählcAfé Sa 14.03. 17 Uhr Eintritt frei A85 Min.
Punk / Clash of CulturesGespräch über Punk in Afrika und Deutschland mit Nina Tanzberger (Punk aus Dresden/Berlin), Thomas Wenzel (Goldene Zitronen), Monika Gintersdorfer (Gintersdorfer/Klaßen) und einem Performer aus der Elfenbeinküste. Moderation: Dieter Jaenicke
TAnz Sa 14.03. 21.30 Uhr / So 15.03. 19 Uhr Nancy-Spero-Saal 6 € A30 Min.
michel kiyombo DR Kongo
MaSU Kaino
Der kongolesische Rapper und Tänzer Michel Kiyombo schuf ein Stück, das dem Gedenken an seinen Vater gewidmet ist. Masu Kaino ist ein Fluch, der in Form von Krankheit und frühem Tod den Vater be
fiel. Michel übernimmt bis zu dessen Tod die Rolle der Hände und der Beine. Das Solo findet eine eindrückliche Bildsprache und zeichnet ein feinsinniges Porträt des Vaters und der Krankheit.
SuMMAry The Congolese rapper and dancer Michel Kiyombo has created a piece dedicated to the memory of his father. Masu Kaino is a curse which struck down his father in the form of illness and an early death.
Dieses Projekt findet statt im Rahmen von DANCE DIALOGUES AFRICA, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Dank gilt außerdem dem KVS Brüssel.
publikuMSGeSpräch So 15.03. im Anschluss an die Vorstellung
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SchülerworkShop Do. 11.03.
Schülerworkshop mit dem Tänzer Michel Kiyombo und der Grundschule Hellerau
STAdTrundGAnG Do 12.03. 17 Uhr / Sa 14.03. 14.30 Uhr Eintritt frei A120 Min.
Dresden postkolonialDresdner Studierende gehen in der Dresdner Altstadt und in der Neustadt den Spuren nach, die mit den deutschen Kolonien und dem Fortbestehen postkolonialer Strukturen in Verbindung stehen. Sie erzählen die Geschichte(n) von Orten, Gebäuden und Menschen und zeigen, wie unterschiedlich jeder Fremdes und Vertrautes wahrnimmt. In der Dresdner Neustadt hinterfragen sie das Image des weltoffenen Stadtteils. Mehr Informationen auf www.dresdenpostkolonial.deTreffpunkt: Jorge Gomondai Platz
AuSSTellunG Fr. 13. – So. 15.03. 1822 Uhr Eintritt frei Gang Ost
Weiß/SchwarzEine Ausstellung des Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen e.V.Neue Perspektiven auf gewohnte Bilder: Stellen wir uns vor, wir leben in einer Welt, in der jedeR die gleichen Rechte und Möglichkeiten hat – unabhängig von der Hautfarbe, dann könnte jedeR jede Rolle einnehmen und wir wären nicht überrascht.Das Entwicklungspolitische Netzwerk Sachsen e.V. hat den Test gemacht: Zu einer Reihe von Bildern aus der Entwicklungszusammenarbeit, bei denen Fotopaare mit den gleichen Motiven aber vertauschten Rollen gegenübergestellt sind, wurden PassantInnen aus Dresden und Berlin nach Untertiteln und Kommentaren für die Fotos gefragt. Durch das Vertauschen der Rollen wird die mediale Wirklichkeit des Betrachters auf den Kopf gestellt und die Möglichkeit, bestimmte Stereotype zu reflektieren, eingeräumt.
filM So. 15.03. 17 Uhr Eintritt frei A 85 Min.
Concerning violenceSchweden / USA / Dänemark 2014, OmU, deutsche UTConcerning Violence – Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence verbindet kunstvoll Textfragmente aus Frantz Fanons Buch Die Verdammten dieser Erde mit wiederentdecktem Archivmaterial über die afrikanischen Unabhängigkeitsbewegungen der 60er und 70er Jahre. Interviews und Aufnahmen der Befreiungsbewegung in Angola, Mozambique und dem Unabhängigkeitskampf in GuineaBissau werden durch dokumentarische Bilder von Siedlungen in Rhodesien (Simbabwe), schwedischen Missionaren in Tansania und einem Streik in einer schwedischen Mine in Liberia ergänzt. In kunstvollen Überblendungen beschäftigen sich Fanons Texte dabei mit der Frage des Gesamtkonflikts, dessen Ursprung er in Europas Kolonialbestrebungen sieht. Mit ihrer Stimme erweckt die Musikerin Lauryn Hill (The Fugees) die polarisierenden Textauszüge zum Leben. Concerning violence wurde mit großem Erfolg beim 10. MOVEIT! Menschenrechtsfilmfestival in Dresden gezeigt.
Im Anschluss Expertengespräch
#woD — rahmenprogramm zu Gintersdorfer /klaßen
#woD (weltoffenes Dresden)
Die „Initiative weltoffenes Dresden (#WOD)“ ist ein Zusammenschluss der Dresdner Kulturinstitutionen. Unter diesem Namen werden wir in den kommenden Monaten eine Vielzahl von Veranstaltungen in unseren Häusern anbieten. Wir wollen damit ein Zeichen setzen für eine offene Gesellschaft, für Toleranz und Solidarität und gegen Angstmacherei und Populismus. Die „Initiative weltoffenes Dresden (#WOD)“ tritt mit ihren Veran
staltungen öffentlich ein für das fremdenfreundliche Dresden, das stolz ist auf eine Kultur des Miteinander.
Die „Initiative weltoffenes Dresden (#WOD)“ will einen Impuls aus der Zivilgesellschaft geben und steht unter der Schirmherrschaft der Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Dr. Eva-Maria Stange und der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden, Helma Orosz.
clubnAchT Sa 28.03. Großer Saal Informationen unter: www.hellerau.org/tolerave
coMe ToGeTher. for everyone – includinG All.
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perforMAnce Fr 17. 04. 21.30 Uhr / Sa 18.04. 20 Uhr Hinterbühne 15 / 7 € A100 Min.
InterrobangPrEEnaCting EUroPEDeutsch mit englischer Simultanübersetzung
Wie sieht die Zukunft Europas aus? Wie reagieren wir auf steigende Jugendarbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Fremdenängste und EuroSkepsis? In Preenacting Europe entscheidet das Publikum per LiveAbstimmung die politische Richtung. Welches Zukunftsprogramm gewinnt und wird umgesetzt? Die „Europäische Schwarmunion“, eine schwarm intelligente Basisdemokratie? Oder ein Europa, in dem politische Ämter verlost werden? Oder etwas ganz anderes, das erst am Abend der Aufführung entsteht? Preenacting Eu-rope ist jeden Abend anders. In der Performance mit offenem Ausgang
wird Verantwortung auf die Zuschauer übertragen und damit die Frage nach der Zukunft von Demokratie gestellt: Wo endet Wahlfreiheit und wo beginnt die gelenkte Demokratie?Im Frühjahr 2014 reiste das Europhone durch Europa. Die mobile Rechercheinstallation in Form einer Telefonzelle machte auch in der TU Dresden halt. Wer den Hörer abnahm, wurde vom Europhone befragt und konnte seine Wünsche, Ängste und Visionen zur Zukunft Europas auf Band sprechen. Die gesammelten Stimmen, auch aus Dresden, sind der Ausgangspunkt für die Performance Preenacting Europe.
Interrobang ist eine Berliner Performancegruppe, bestehend aus Till MüllerKlug, Nina Mecklenburg (She She Pop), Lajos Talamonti und assoziierten Mitgliedern.
SuMMAry Preenacting Europe is different every night. A live vote by the audience decides the political direction to be taken. In this performance, which could go any way, the responsibility is handed over to the viewer, raising the issue of the future of democracy: where does freedom of choice end and guided democracy begin?
Eine Koproduktion von Interrobang mit SOPHIENSÆLE. In Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden und dem europäischen Theaternetzwerk Theatron (Network of European Performing Arts Organisations). Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes.
diSkurS Sa 18.04. 22.30 Uhr NancySperoSaal Eintritt frei
Europasalon: Past, Present, Future of EuropeGespräch mit Nina Tecklenburg, Till MüllerKlug (Interrobang) und Enrico Casagrande & Daniela Nicolò (Motus).In Englisch und Deutsch. In Zusammenarbeit mit weiterdenken e.V.Foto: Michael Bennett
Foto: Renata Chueire
gefördert durch die
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Zurzeit wird häufig davon gesprochen, dass sich die EU, Deutschland und die Gesellschaft mit einer „Flüchtlingswelle“ oder einer „Flüchtlingsflut“ konfrontiert sehen. Diese Ausdrucksweise suggeriert, dass es sich bei den Schutz suchenden Menschen um etwas wie eine Naturkatas trophe handelt, gegen die man sich wappnen und vor der man sich schützen muss. Die Menschen mit ihren Schicksalen werden auf diese Weise entmenschlicht. Sie werden, wie ein Unwetter oder eine Hochwasserflut, zu einer Bedrohung. Nach den Ursachen ihres Kommens wird nicht mehr gefragt. Doch nicht Deutschland oder die EU befinden sich in einer Notlage, sondern die Flüchtlinge, in deren Herkunftsländern Krieg, Gewalt, Terror, Folter und Unterdrückung ihr Leben bestimmen. Die zur Flucht gezwungenen Menschen machen sich unter Lebensgefahr auf den Weg nach Europa, um in einem sicheren Land Schutz zu suchen, wo ihnen keine Gefahr für Leib und Leben droht, weil sie in umkämpften Bürgerkriegsgebieten leben, dem herrschenden politischen Regime unbequem sind, der „falschen“ Religion oder Ethnie angehören oder die „falsche“ sexuelle Orientierung haben. Unsere demokratische Ordnung beruht auf der Einsicht, dass alle Menschen frei
und gleich sind. Die Freiheit und Gleichheit jeder einzelnen Person sind die beiden zentralen Grundnormen, die unserem liberalen demokratischen System zu Grunde liegen. Aus diesen beiden Grundnormen lassen sich alle konkreten Grundrechte, wie Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit und Religionsfreiheit, ableiten. Es ist die große Errungenschaft demokratischer Systeme, dass in ihnen eine große Vielfalt menschlicher Individuen als freie und gleiche Bürger zusammenleben kann, wo jeder Einzelne seine individuellen Lebenspläne verfolgen und somit als Autor seines eigenen Lebens auftreten kann. Der Grundsatz der Freiheit und Gleichheit jeder Person ist universal, er gilt nicht nur für deutsche Staatsbürger, Bürger der EU oder den USA, sondern für alle Menschen. Dies stellt schon die Formulierung des Artikels eins des Grundgesetzes klar: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Es steht nicht geschrieben, die Würde deutscher Staatsbürger ist unantastbar. Als Mensch in Würde zu leben bedeutet, in erster Linie frei von lebensgefährlichen Bedrohungen und Zwangsordnungen zu sein und selbstbestimmt entscheiden zu können, wie man sein Leben führen möchte.
Nun kommen Menschen zu uns, denen es in ihren Herkunftsländern nicht möglich ist, als freie und gleiche Personen in Würde zu leben. Wenn wir unsere demokratischen Werte ernst nehmen und als Normen für unsere Handlungen anerkennen, ist es selbstverständlich, diesen Menschen Schutz zu gewähren. Denn die Erkenntnis, dass alle Menschen, unabhängig von ihrem Geburtsort und sonstigen Eigenschaften, frei und gleich sind, ist das Herzstück einer jeden demokratischen Ordnung. Ihre Würde, Freiheit und Gleichheit macht Menschen zu Trägern von Rechten und es ist die Aufgabe von Demokratien, die Menschenrechte aller Personen, die sich auf ihrem Staatsgebiet befinden, zu achten und zu schützen.Als Demokraten muss uns klar sein, dass wir in dem Moment, in dem wir, aus welchen Gründen auch immer, anderen Menschen nicht die gleichen Rechte wie uns selbst zuschreiben, keine Demokraten mehr sind, auch wenn wir uns vermeintlich demokratischer Mittel bedienen, um dies kund zu tun. Natürlich muss in einer Demokratie jeder seine Meinung äußern dürfen. Dieses Recht ergibt sich ja gerade aus der Freiheit und Gleichheit jeder einzelnen Person. Ohne das öffentliche Ringen um die Angemessenheit politischer Entscheidungen gibt es keine Demokratie. Doch das öffentlich vorgetragene Argument bleibt immer kritisierbar.Wer angesichts einer steigenden Anzahl
von Asylbewerbern, die von ihrem im Grundgesetz verbrieften Recht Gebrauch machen, einen Asylantrag in Deutschland zu stellen, von unkontrollierter Zuwanderung spricht, polemisiert auf unzulässige Weise. Denn es ist angesichts der vielen Krisen auf der Welt kaum verwunderlich, dass es auch in Deutschland mehr Flüchtlinge gibt. Auch ist die Angst unberechtigt, dass die 0,1 %, die Muslime an der sächsischen Bevölkerung stellen, die restlichen 99,9% der Bevölkerung „islamisieren“ wollten oder könnten. Das würde sogar für die ca. 5%, die Muslime an der gesamtdeutschen Bevölkerung stellen, schwierig werden, vor allem wenn man bedenkt, dass in Deutschland schätzungsweise 2000 gewaltbereite Islamisten 21.750 gewaltbereiten Rechtsextremisten gegenüber stehen. Europa wurde in den letzten Jahren von Terroranschlägen aus beiden politischen Lagern heimgesucht. Natürlich sind unsere demokratischen Werte es wert, verteidigt zu werden. Doch wer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen und unangemessener Polemik fremdenfeindliches Gedankengut verbreitet, stellt selbst die Gefahr für unsere Demokratie dar, vor der er vorgibt zu warnen, und missbraucht damit unsere demokratische Kultur.Es sind nicht die Flüchtlinge und andere Migranten, die unsere Werte gefährden, sondern antidemokratische Strömungen jeder Couleur. Gegen sie müssen wir uns zur Wehr setzen.
Eva Avilés Cárdenas studierte Politik, Religionswissenschaften und Philosophie in München und Triest. Im Moment promoviert sie zum Thema Kosmopolitismus und Demokratie am Lehrstuhl für politische Philosophie von Prof. NidaRümelin an der LMU München.
Eva avilés Cárdenas
Die Würde des Menschen ist unantastbar
Foto: pleasantnetmuSIk
Sa 11.04.georg Katzermedea in korinthnach christa und Gerhard wolf
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MuSik Sa 11.04. 20 Uhr Großer Saal 19 / 15 € A115 Min. mit Pause
Georg katzerMEdEa in Korinth Oratorische Szenen nach einem Libretto von Christa und Gerhard Wolf
Christina Roterberg, SopranAnnette Markert, AltMarkus Schäfer, TenorEgbert Junghanns, BassFriedrichWilhelm Junge, Sprecher
Großer Chor der Singakademie DresdenBerliner SingakademieKonzerthausorchester Berlin
Ekkehard Klemm, Dirigent
„Aus der Tiefe der Zeit kommt sie uns entgegen… Sie, ein Flüchtling, eine wilde Frau, trägt den Kopf sehr hoch in unserer Stadt Korinth“ – Worte aus Medea in Korinth, an Aktualität kaum zu übertreffen! Georg Katzers eindrückliches ChorOrchesterwerk wurde 2002 von der Berliner Singakademie und dem Konzerthausorchester Berlin uraufgeführt. Das Libretto von Christa und Gerhard Wolf schildert Medea als Frau, die schonungslos Machtverhältnisse in ihrer Heimat Kolchis und in Korinth, dem Ort ihrer Emigration, aufdeckt. Sie muss fliehen, nachdem ihre Kinder den korinthischen Machthabern zum Opfer fallen.
Georg Katzer, der am 10. Januar 80 Jahre alt wurde und zu den führenden deutschen Avantgardisten zählt, hat eine Musik geschrieben, die mit ihrer Orientierung auf Bläser, tiefe Streicher, Harfe und Schlagwerk bewusst archaische Züge trägt. Der große Chor entwickelt als intensiv agierender Bestandteil der Musik eine ungeheure dramatische Wirkung. Für Ekkehard Klemm ist die Aufführung eine Wiederbegegnung: Der Rektor der Dresdner Musikhochschule hat vom Komponisten bereits mehrere Orchesterwerke sowie die Oper Das Land Bum-Bum dirigiert.
SuMMAry Georg Katzer’s impressive choral symphony premièred in 2002. The libretto, by Christa and Gerhard Wolf, describes Medea as a woman who ruthlessly uncovers balances of power in her home of Colchis and in Corinth, the place where she emigrates to. Georg Katzer, one of Germany’s leading avantgardists, wrote a piece which, with its focus on wind instruments, deep strings, the harp and percussion, deliberately bears archaic traits. The large choir builds up an incredibly dramatic effect as an intensely active part of the music.
Ein Projekt der Singakademie Dresden in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden sowie der Berliner Singakademie und dem Konzerthausorchester Berlin.Mit freundlicher Unterstützung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.
filM 17.30 Uhr Ecksalon Ost Eintritt frei
Medea (1988) Lars von Trier A 77 Min. Dänisch mit englischen UT
konzerTeinführunG 19 Uhr Studio Ost Eintritt frei
Mit Georg Katzer und Ekkehard Klemm
Als „geronnene kollektive Erfahrungen“ bezeichnet der Dramatiker Heiner Müller die aus dem Urdunkel der Menschheit stammenden Mythen. Über Jahrtausende konnten sie ihre ungebrochene Faszination behaupten, weil sie nach wie vor gültige Modelle unserer Grundwidersprüche, Konflikte, Leidenschaften und unseres Scheiterns sind. Dass Mythen in ihren literarischen Festschreibungen immer wieder auch zur ideologischen Rechtfertigung gesellschaftlicher Strukturen dienten, lässt sich am Beispiel von Medea aufzeigen. Der griechische Dichter Euripides entnahm den Stoff der Argonautensage und schuf daraus seine Tragödie über die Königstochter aus Kolchis, die Jason hilft, ihrem Vater das goldene Vlies zu rauben. Gemeinsam fliehen sie ins griechische Korinth. Dort wird Medea von Jason zugunsten von Glauke, der Tochter des Korintherkönigs Kreon, verlassen und sie rächt sich an ihm durch den Mord an den gemeinsamen Kindern. Damit hatte Euripides die Figur der wilden bösen Barbarin aus dem Osten geschaffen, wie sie uns in immer neuen Bearbeitungen bis heute fasziniert. Erst in der jüngeren Vergangenheit haben Autoren wie Heiner Müller oder Christa Wolf
in ihren literarischen Auseinandersetzungen mit dem Stoff die ältesten Spuren des Mythos einbezogen. Dabei ist zunächst der archäologische Nachweis jüngerer Forschung interessant, dass in den ältesten Überlieferungen Medea ihre Kinder nicht getötet hat. In ihrem 1996 erschienenen Roman Medea.Stimmen geht Christa Wolf der Frage nach, warum und in wessen Inte resse Medea, die in den früh esten Sagen als Göttin, dann als Heilerin dargestellt war, zur Mörderin ihrer eigenen Kinder umgedeutet wurde. Wolf erzählt diese Meta morphose als funktionalen Akt eines Jahrhunderte dauernden Prozesses, mit dem sich der Umbruch von matriarchalischen zu patriarchalischen Strukturen vollzog. Medea kommt in ein Land, in dem Frauen bereits zum Eigentum ihrer Männer degradiert worden waren. Die selbstbewusste Fremde aus Kolchis wird zur Gefahr für die in Korinth geltende gesellschaft liche Ordnung, zum Störfall, der mit öffentlichen Diffamierungen und grotesken Verkehrungen der Wahrheit elimi niert werden muss. Die Geschichte der Medea wird zum Modellfall dafür, wie Sündenböcke gemacht werden.BARBARA DAMM
Medeakindsmörderin oder Sündenbock?
Foto: Stephan Flad
muSIk
So 19.04.Mdr SinFoniEorChEStEr / Kristjan Järvipolymorphia
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Das MDR SINFONIEORCHESTER spielt u.a. 48 Responses to Polymorphia von Jonny Greenwood (Radiohead) Foto: Jason Evans
MuSik So 19.04. 20 Uhr Großer Saal 19 / 10 € A70 Min.
mDr SInfonIeorcheSter / kristjan JärviPolyMorPhia
MDR SINFONIEORCHESTER Anthony John Culverwell aka Mr Switch, TurntablesKristjan Järvi, Dirigent
krzysztof penderecki Polymorphia (1961)
Jonny Greenwood 48 Responses to Poly morphia (2001)
Gabriel prokofiev Concerto for Turntables and Orchestra (2006)
hauschka Penn Station (2014)
Edgard Varèse und John Cage entdeckten früh, dass der Schallplattenspieler mehr ist als ein bloßes Abspielgerät. In den 70erJahren trat das virtuose Spiel mit den Turntables dann seinen weltweiten Siegeszug durch die Clubszene an. Nun holen Kristjan Järvi und sein MDR SINFONIE ORCHESTER Scratching und Beatjuggling zurück in den Konzert saal. Mit Concerto for Turn-tables and Orchestra des britischen Komponisten Gabriel Prokofiev fordert Mr Switch, dreimaliger Gewinner des DMC World DJ Championship, den klassischen Klangkörper zu einem Wettstreit der musikalischen Genres heraus.
Polymorphia für 48 Streichinstrumente von Krzysztof Penderecki aus dem Jahre 1961, ist eine der innovativsten Klangrecherchen, die in dieser Zeit entstanden. Zu den vielen Bewunderern des großen polnischen Komponisten zählt auch der Gitarrist der stilbildenden britischen Rockband Radiohead, Jonny Greenwood. Während seines Studiums begann er, sich mit neuer Musik zu beschäftigen und insbesondere die Klangwelt Pendereckis faszinierte und inspirierte ihn zu eigenen Kompositionen. Mit 48 Responses to Polymorphia zollt er seinem Vorbild Tribut. Außerdem im Programm: Penn Station, das Klangexperimentator Hauschka für das MDR SINFONIEORCHESTER schrieb.
SuMMAry Polymorphia, written for 48 stringed instruments by Krzysztof Penderecki in 1961, is one of the innovative investigations into sound which came about at that period. In that spirit, Kristjan Järvi and his MDR LEIPZIG RADIO SYMPHONY ORCHESTRA will be bringing scratching and beat juggling into the concert hall. The selection of pieces, including one by the band Radiohead’s guitarist, means that the MDR LEIPZIG RADIO SYMPHONY ORCHESTRA will be presenting a battle of the musical genres.
Eine Produktion des Mitteldeutschen Rundfunks in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden.
tanz
FEStival
fr 27.02. – fr 06.03.
Wolfgang Kurtz / irene Schröder Spitfire Companytereza ondrová / Peter Šavelvertedance Companyhermann heisigCindy hammer / go Plasticromy Schwarzer
Foto: Antonín Matejovský
das ganze Programm des Festivals unter:
www.hellerau.org/dance-transit
und in unserer Januar/Feb ruar- Programmvorschau
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TAnz Fr 03. – So 05.04. 20 Uhr Großer Saal 19 / 10 € A75 Min.
DereVoKEtzal
Im Dezember 2004 waren die Besucher der Premiere KETZAL im projekttheater Zeuge, wie eine junge Generation von DEREVOTänzern gemeinsam mit ihrem Lehrer Anton Adasinskiy ein ungewöhnliches Theaterstück aus der Taufe hob. Viele internationale Preise sollte es für KETZAL in den Folgejahren auf Theaterfestivals weltweit geben. Der schottische The Herald schrieb: „Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine Evolutionstheorie; Darsteller winden sich und hüpfen wie die ersten Ankömmlinge aus der Ursuppe. Knochenlose Körper
wandeln zwischen den Arten und, wenn die Bühne schließlich geflutet wird, tauchen, rutschen und winden sie sich mit absurder Verlassenheit. Tod und Wiedergeburt: eine epische Reise, von DEREVO durchscheinend menschlich gemacht…“2007 war das Stück dann auch im Festspielhaus Hellerau zu erleben. Die damaligen Interpreten, die Derevianny Solda-tiki, gingen bald darauf eigene kreative Wege und der Schnabel des mythischen Ketzal wurde eingelagert. Nun ist es Zeit für eine neue DEREVOGeneration, sich mit KETZAL zu erproben.
SuMMAry After the 2004 première, KETZAL walked away with various international prizes at theatre festivals, following which the beak of the mythological Ketzal was put in storage for a few years. Now it is time for a new DEREVO generation to try their hand at KETZAL.
Künstlerische Leitung: Anton Adasinskiy. Mitwirkende DEREVO Tanztheater Dresden – St. Petersburg.Foto: Anna Bogodist
Foto: E. Yarovaya
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lAnGe nAchT Sa 21.03.
4. Lange nacht der Dresdner theaterprogramm in heLLerau16 Uhr17 UhrFestspielhaus
kinderführungen
Entdeckertour durchs Festspielhaus
18 Uhr19 UhrGroßer Saal
Theater
dErEvo KUCHNJEImprovisationen und Szenen aus alten und neuen Stücken
20 Uhr21 UhrNancySperoSaal / Dalcroze Saal, simultan
Tanz
liniE 08 Am Fluss
22 UhrGroßer Saal
konzert
the Wizard lady bros.(SynthPop)
Wie kommen Sie zu Karten? Ganz einfach. Es gibt zwei Wege:
Zentralen Vorverkauf im Schauspielhaus zum Preis von nur 8 € pro Person. Neu: Kinder bis 12 Jahre bezahlen nur 5 € im Vorverkauf. Oder: Sie können am Abend an jedem Theater für 5 € ein Bändchen erwerben, für Kinder kostet das Bändchen 3 €. Mit dem Bändchen erhalten Sie freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Das ganze Programm in allen Häusern unter: http://langenachtderdresdnertheater.de
Foto: Klaus Gigga
Palucca Hochschulefür Tanz Dresden
Pontus Lidberg
Aaron S. Watkin
Anne Teresa De Keersmaeker/
ROSAS & Ictus Ensemble
David Dawson
Alain Platel
Batsheva Dance Company
William Forsythe
Alexander Ekman
Johan Inger
19.6. – 8.7.2015
DRESDEN
INTERNATIONALESTANZFESTIVAL
reihenArtwork: Tobias Degel
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MuSik Mo 13.04. 20 Uhr Dalcroze-Saal 10 / 6 €
feature ringMartin EbErlE
Martin Eberle ist einer von zwei Musikern weltweit, die es zu Virtuosität auf einem Instrument gebracht haben, das seinen Ruf als Fastnachts und Marschtröte über die letzten 300 Jahre zementiert zu haben scheint: die SlideTrompete! Mit seinen Bands rührt der Österreicher Eberle die europäische Musikszene auf. Dafür hagelt es Preise wie den BAWAG Next Gene-ration Jazz Award 2014, Bremer Jazz-preis 2014, Deutscher Weltmusikpreis RUTH 2012 und schließlich die Ovationen des FEATURE RING Publikums!
SuMMAry Martin Eberle is one of the two trumpeters in the world to have risen to the level of a virtuoso with an instrument relegated to Carnival and marching music: the slide trumpet. The winner of various jazz awards will thrill the FEATURE RING audience.
MuSik Di 21.04. 20 Uhr Nancy-Spero-Saal 6 €
DienstagssalonPin addix
Mit ihrem Debutalbum Point Zero schafften es Pin Addix im Ranking der Zeitschrift Jazzthing auf Anhieb unter die zehn besten Einspielungen des Jahres 2013. Ein hipper Sound aus klar strukturiertem zeitgenössischem Jazz, mit groovigen Beats und Basslines die zum Kopfnicken animieren – die Musik von Sebastian Piskorz, der nach dem Trompetenstudium in Berlin und Oslo bei Thomas Zoller an der Hochschule für Musik Dresden Komposition studiert hatte, setzt sich in den Gehörgängen des Publikums fest.
SuMMAry Their début album Point Zero launched Pin Addix straight into Jazzthing magazine’s top ten list of best recordings in 2013. A hip sound made up of clearly structured contemporary jazz with groovy beats and basslines which set your head nodding.
MuSik Mo 09.03. 20 Uhr Nancy-Spero-Saal 10 / 6 €
feature ringQEaUx QEaUx JoanS
Gäste aus den Verkaufscharts sind im FEATURE RING bislang eher die Ausnahme, nun kommt mit Qeaux Qeaux Joans eine Künstlerin, der bereits mit ihrem Debüt No Man’s Land der Sprung in die Hitlisten ihres Heimatlandes Holland gelang. Das RING TRIO sieht sie in der Tradition von Künstlerinnen wie Norah Jones, Feist oder Leslie Clio und lässt sich darüber hinaus von ihrer völlig eigenen Stimmfarbe und ihrer unerschöpflichen Freude an ungewöhnlichen Klängen begeistern, sei es im Duo mit Reyn oder mit dem Streichquintett der Berliner Camerata.
SuMMAry Qeaux Qeaux Joans follows in the tradition of such sweetsounding artists as Norah Jones, Feist or Leslie Clio. In her native country, the Netherlands, her début album shot her into the charts. We look forward to seeing an exceptional artist.
MuSik Di 24.03. 20 Uhr Nancy-Spero-Saal 6 €
DienstagssalontarEntatEC
Zwischen Breitwandsound und Minimalismus, instrumentalen Kurzgeschichten und Rock'n'Roll, zwischen Poesie und Dampfwalze: In der Musik von tarentatec sind die Brüche und jähen Umschläge Programm. Als Mitbegründer des Dresdener Labels Discorporate Records zählen Johannes Döpping, der auch bei SchnAAk die Drumsticks wirbelt, und seine Brüder Christian (Gesang, Gitarre) und Patrick (Bass) zu den umtriebigsten musikalischen Protagonisten der Elbestadt. Ihre Konzerte sind ein Trip!
SuMMAry Falling somewhere between epic orchestral music and minimalism, instrumental short stories and rock’n’roll, poetry and a steam roller, tarentatec’s music is fractured, with sudden twists and turns.
Artwork: Tobias Degel Foto: Paolo LafrattaArtwork: Tobias Degel Foto: Meitz
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dreiTeiliGer Abend / TAnz Fr 20. / Sa 21.03. 20 Uhr 6 €
LInIe 08 im märzIn den neuesten LINIE 08Produktionen beschäftigen sich zwei gestandene Choreografinnen aus Dresden und Leipzig sowie ein Newcomer unter dem Thema Am Fluss unter anderem mit der Kraft des Ewiggestrigen.
publikuMSGeSpräch Fr 20.03. im Anschluss an die Vorstellung
SuMMAry In the latest Linie 08 productions, two experienced choreographers from Dresden and Leipzig, along with one newcomer, deal among other things with the pull of living in the past, under the heading Am Fluss (At the River). Foto: Annette Lopez Leal
n A d A
Hemingways: „Ein Mann kann vernichtet
werden, aber nicht besiegt“, soll als zent
raler Fokus in diesem Solo versinnbildlicht
werden. Die Beobachtung und Kommuni
kation mit sich selbst, die Selbstvernich
tung des Menschen im Kampf mit der
Natur, die Einsamkeit des Menschen, der
sich nach anderen sehnt und doch am
Ende im Nada, im Nichts landet.
Choreografie: José Biondi, AnnetteLopez Leal, Tanz: José BiondiToncollage: Friedemann Stolte
My ScArS
Inspiriert von der Idee, Sprache als Musik
zu verwenden, setzt Lars Reinschmidt
seine Choreografie mit drei Gedichten
von Rudy Francisco zusammen. Gezeigt
werden verschiedene Phasen und Emo
tionen, die mit Trennung einhergehen.
Choreografie: Lars Reinschmidt Tanz: Lars Reinschmidt
cAnAleTTo
Das Solo ist eine tänzerische Annäherung
an die Umrisse einer Stadtlandschaft, die
sich wie die Stadt selbst in der Rekonst
ruktion behauptet. In dem Nebeneinander
von Text und Bild durchläuft der Tän
zer die berühmte Silhouette des italieni
schen Malers. In der Schau des Fremden
entlarvt sich bei genauerer Betrachtung
das Gebilde als ein traumhaftes Souvenir.
Choreografie: Martina La Bonté Tanz: Florian Busch Text/Sprache: Ulrike Christl, Martin Krüger
doppelAbend/TAnz Fr 24. / Sa 25.04. 20 Uhr 6 € A50 Min.
LInIe 08 im aprilorfeo’S pAST now
Orfeo’s Past now ist eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit
Monteverdis L’Orfeo. Diese Favola in Musica bleibt aktuell, da sie
unseren Umgang mit den geliebten Verstorbenen in Frage stellt.
Im Stück ist Orfeo alt geworden, sucht überall eine Spur der ge
liebten Eurydice. Ist eine echte Begegnung mit der Vergangenheit
möglich? Ist unsere Wahrnehmung der Verstorben nur emotional
verzerrt? Das Gewesene und Gewordene ist eine Messlatte für
unsere eigene Gegenwart: Es schafft Distanz zu uns selbst und
ermöglicht Reflexion.
SuMMAry Orfeo’s Past now is a contemporary examina
tion of Monteverdi’s L’Orfeo. This favola in musica remains up
to date, as it questions how we deal with our loved ones who
have died.
Choreografie: Martina MorassoTanz: Marcela GiescheGesang: Walburga WaldeCello: Mathis Mayr
le SAck du prinTeMpS
Alle kennen das Ballett le sacre du printemps. Die eigentliche Handlung beschreibt ein Frühlingsopfer im heidnischen Russland. In diesem Ritual wird eine Jungfrau dem Frühlingsgott zur Versöhnung geopfert. Mit Le Sack du printemps erleben Sie eine einzigartige multimediale und interaktive Tanzinstallation. Eine Version in welcher der Zuschauer zum „Opfer“, also zur Hauptrolle wird. Die Zuschauer werden live per Ortungssystem über eine Frühlingswiese gelotst.
SuMMAry A unique multimedia, interactive, special
dance experience in a very special sack – le sack du printemps.
Diese Produktion wird freundlich unterstützt von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, von blackrental ipad to go, von der Tanzbühne Dresden und vom Tanzstudio Espiral.
Eine Produktion der carrot dancersIdee/Konzeption: Nicole MeierTechnische Leitung/Technische Umsetzung: Maik BlaumBühne/Kostüme: Nora Bräuer
LInIe 08 ist die aufführungsreihe der freien tanzszene Dresden im festspielhaus heLLerau.
LINIE 08 ist ein gemeinsam von TanzNetzDresden und HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden veranstaltetes Projekt in Kooperation mit der Projektschmiede gGmbH. LINIE 08 wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, die Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank und durch die Landeshauptstadt Dresden – Amt für Kultur und Denkmalschutz.
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TAnz Sa 25.04. 21 Uhr Großer Saal 6 €
floor on firebattlE oF StylES Eigenproduktion
Breakdancer gegen BallettSolisten, Street style gegen Contemporary, HipHop misst sich mit Spitzentanz. Das neue HELLERAU-Tanzformat Floor on Fire – Battle of Styles geht in die zwei-te Runde. Verschiedene Tanzstile treffen aufeinander, um ihre individuellen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Das Prinzip des BreakdanceBattles wird neu interpretiert: In abwechselnder Reihenfolge
versuchen die Tänzer aus dem Bereich Breakdance, Ballett und Contemporary Dance den gegenüberstehenden Kontrahenten durch die eigene Darbietung zu überbieten. Eine Jury entscheidet über den Erfolg der Tänzer und ihrer Performance. Eine faszinierende Mischung verschiedener Tanzstile auf höchstem Niveau. Fiebern Sie wieder mit, wenn die einzelnen Teams gegeneinander antreten.
SuMMAry Floor on Fire is a new format developed by HELLERAU – European Center for the Arts Dresden. It is based on the principle of breakdance battles, but with a new twist. The series of events combines various dance styles and links up dancers of different genres and generations. It is about skills, creativity and fun, it is about getting together, communicating and exchanging, which is made possible through both practising and understanding movement and expression in dance.
AfTer-Show-pArTy im Anschluss
Eine Produktion von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden in Kooperation mit The Saxonz
Foto:
diSkurS Di 14.04. 19.30 Uhr Nancy-Spero-Saal Eintritt frei
hellerauer Geschichten zur GeschichteOlaf Sanders spricht über Metropolis Hellerau
Olaf Sanders, der Systematische Erziehungswissenschaft an der TU Dresden lehrt, zeigt in seinem Vortrag eine Geschichte über Hellerau, wo wir sie nicht erwartet haben.Zu Beginn des dritten Teils des Fritz Lang Klassikers und KultFilms Metropolis (D 1927) liest Freder Fredersen in einem Buch, das 1923 im AvalunVerlag in Hellerau erschienen war: Die Offenbarung Sankt Johannis.
Ausgehend von dieser Kameraeinstellung zeigt Olaf Sanders in seinem Vortrag weitere Beziehungen zu Hellerau, besonders welche Rolle die im Festspielhaus entwickelte Rhythmik in diesem Film spielt. Ist Fritz Langs Metropolis ein Beleg für Helleraus Weg in die Welt?
Moderation: Marion Demuth
SuMMAry At the start of the third part of the Fritz Lang classic Metropolis (D 1927), Freder Fredersen will be reading from a book published in 1923 by the Avalun publishing house in Hellerau: Die Offenbarung Sankt Johannis (The Revelation of St. John). Starting out from the film’s opening shot, Olaf Sanders presents other links to Hellerau, and in particular the role played in this film by Rhythmics.
Eine Kooperation von HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Neuere deutsche Literatur und Kulturgeschichte der TU Dresden und der AG Museum im Verein Bürgerschaft Hellerau e.V.
1912 2015
geschichtenzur Geschichte
Fotos: Christoph Seidler
Foto: VOJDfeStIVaL
mo 27.04. – So 03.05.ShaPEnEtWorKing toMorroW’S art For an UnKnoWn FUtUrE — iCaS SUMMit
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Mit mehreren NetworkingDays wird die Brücke von der hiesigen lokalen Szene zu den internationalen Gästen geschlagen. Vertreter der Kreativ und Musikwirtschaftsszene sind einge laden in HELLERAU eine temporäre AustauschPlattform ins Leben zu rufen. Die wichtigsten Köpfe der experimentellen internationalen Musik und Festivalbranche werden ihre Zusammenkunft nutzen, um über die Stadtgrenzen hinaus zu wirken. Die in Deutschland lebenden Nachwuchs
künstler werden mit internationalen Experten in Workshops, Seminaren und bei Gesprächsrunden vernetzt.Programmatisch sind zudem die WeltPremieren zweier Filme zu erleben: Treatment – Rauschen im Tal, eine doku mentarische Darstellung der elektronischen Musikszene in Dresden ab 1990 und Sounds Fragmen ting Our Present Tense von Nathaniel Budzinski und Theo Cook. Auch gezeigt wird Piers Sanderson’s High on Hope.
Tickets und detaillierte Programmpunkte unter http://shape.cynetart.de und hellerau.org
SuMMAry The Festival Theatre is becoming a meetingpoint for international avantgarde, with more than 16 music and new media art festivals coming together to form a varied programme. With forums, openair installations, audiovisual performance art and clubbing, Shape is dedicated to presenting upcoming artistic projects ranging between sound art and “adventurous sound”.
Veranstalter: DISK e.V. und TMA Hellerau e.V. in Kooperation mit HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden
E.C.A.S. – Networking Tomorrows Art For An Unknown Future wird kofinanziert durch das Programm KULTUR der Europäischen Union, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie der Landeshauptstadt Dresden. SHAPE – Sound, Heterogeneous Art and Performance in Europe wird kofinanziert durch das Programm KREATIVES EUROPA der Europäischen Union, der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie der Landeshauptstadt Dresden.
feSTivAl Mo 27.04 – So 03.05.
ShapenEtWorKing toMorroW’S art For an UnKnoWn FUtUrE – iCaS SUMMit
Das Festspielhaus wird zum Treffpunkt der internationalen Avantgarde von mehr als 16 Musik und Medienkunstfestivals, die zusammen ein vielfältiges Programm gestalten. SHAPE verspricht Erfahrungen am Rande des Experimentellen im Herzen hybrider Kunstuniversen. Das „Festival der Festivals“ widmet sich mit Foren, LabFormaten, Installationen im Freien sowie audiovisuellen Performances und Clubbing sowohl den Möglichkeiten künstlerischer und musikalischklanglicher Zusammenarbeit, als auch der Präsentation künstlerischer Nachwuchsprojekte zwischen Klangkunst und „adventurous sound“.
Mit Außeninstallationen auf dem Gelände des Festspielhauses, z.B. von Anke Eckardt, betreten die Gäste unsicheres Terrain, ein geführter Klangspaziergang durch Hellerau wird Aufmerksamkeit auf die akustischen Eigenheiten des Ortes lenken, neue elektronische Lebensformen sind in der Umgebung zu entdecken. Auf dem KlangKarussell kann man jede Runde neue akustische Welten entdecken, die von Künstlern der ganzen Welt kreiert wurden. Mit einem Hacklab werden verschiedene Workshops und Vorträge eröffnet, die sich unter Beteili gung von Moritz Simon Geist der Zukunft von Robotern in der elektronischen Musik widmen werden.
Foto: VOJD
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Servicenie wieder etwas verpassen!
Lassen Sie sich das Programmheft bequem aller zwei Monate nach Hause schicken. Eine kurze EMail an [email protected] genügt.
Kartenvorverkauf / advance booking
besucherzentrum / visitors Center
HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden KarlLiebknechtStraße 56 01109 Dresden
Im Westflügel des Festspielhausgeländes
+49 35126462 46 [email protected] www.hellerau.org
MoFr 1018 Uhr Sa/So 1118 Uhr
abendkasse / box office
+49 35126462 44 [email protected]
Öffnet zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn
online ticket Shop
www.hellerau.org/spielplan www.reservix.de
Weitere vvK-Stellen in dresden
saxTICKET Königsbrücker Straße 55 01099 Dresden MoFr 1020 Uhr, Sa 1114 Uhr +49 3518038744
Konzertkasse Florentinum Ferdinandstraße 12 01069 Dresden MoFr 9.3020 Uhr, Sa 1016 Uhr +49 351866611
Konzertkasse Schillergallerie Loschwitzer Straße 52a 01309 Dresden MoFr 920 Uhr, Sa 918 Uhr +49 351315870
Besucherservice der Musikfestspiele hier ohne VVKGebühren Weiße Gasse 8 01067 Dresden MoFr 1018 Uhr, Sa 1016 Uhr +49 35165606700
Ermäßigungen für Kinder, SchülerInnen, StudentInnen, Auszubildende, Arbeitslose, Bundesfreiwilligendienstleistende, DresdenPass und EhrenamtsPassInha berInnen sowie Schwerbehinderte (ab 80% MdE) und die nachgewiesene notwendige Begleitperson. Gültige Berechtigungsausweise sind erforderlich.
Führungen im Festspielhaus hellerau
Freitags 10.30 Uhr und jeden dritten Sonntag im Monat 11 Uhr. Preise 4 / 3 €.
Zusätzliche Führungen für Gruppen ab 15 Perso nen nach Anmeldung.
Anmeldung: +49 35126462 46 sachsen@deutscherwerkbund.de
die Pasta manufaktur hEllEraU
Restaurant im Ostflügel des Festspielhauses KarlLiebknechtStr. 56 01109 Dresden +49 3513237799 MoSo 1217 Uhr an Veranstaltungstagen bis 22 Uhr
Titelbild: MOTUS, Alexis. Eine griechische Tragödie Foto: Valentina Bianchi
iMpreSSuM HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, KarlLiebknechtStr. 56, 01109 DresdenT: +49 35126462 0 | F: +49 35126462 23 | www.hellerau.org | Redaktion Ulla Heinrich | Gestaltung www.pleasantnet.deDruck Druckhaus Dresden GmbH
projektförderungen
FÖRDERVEREIN HELLERAU e. V. – Verein zur Rekultivierung
des Festspielgeländes Hellerau
hEllEraU-Partner
Amt für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden | Bürgerschaft Hellerau e.V. | Deutscher Werkbund Sachsen e.V. | Deutsche Werkstätten Hellerau GmbH | Die Scheune e.V. | Dresdner Kammer chor | Dresdner Philharmonie | Filmfest Dresden | HeinrichTessenowInstitut Hellerau e.V. | HeinrichSchützKonservatorium Dresden | Hellerau Grundbesitz GmbH | Hochschule für Bildende Künste Dresden | Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden | Institut Rhythmik e.V. | Komponistenklasse Dresden | Neuer Sächsischer Kunstverein e.V. | Palucca Hochschule für Tanz Dresden | Säch sisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst | Semperoper Ballett | Societaetstheater | Staatsschauspiel Dresden | TanzNetzDresden | Technische Universität Dresden | TransMediaAkademie Hellerau e.V.
hEllEraU – assoziierte Künstler und Künstlerinnen
Akram Khan Company | Avatâra Ayuso | Constanza Macras | Dorky Park | courage – Dresdner Ensemble für zeitgenössische Musik | Dresdner Sinfoniker | Hotel Pro Forma | norton.commander.productions. | DEREVO Tanztheater DresdenSt. Petersburg | The Forsythe Company | Thorsten Lensing/Jan Hein | Ulf Langheinrich
hellerAu – Europäisches Zentrum der Künste Dresden iST MiTGlied in AIBM Association International des Bibliothèques Musicales | Dachverband Tanz | Dance Dialogues Africa | European Dancehouse Network | ietm European Performing Arts Network | INCD International Network for Cultural Diversity | Internatio nales Theaterinstitut (ITI) | KlangNetz Dresden | Kultur Quartier Dresden | moduldance | Tanzplattform Deutschland | THEATRON | Second Cities – Performing Cities Network
hellerAu-TeAM Intendant DIETER JAENICKE | Künstlerische Mitarbeit der Intendanz ANNA BRÜNDL | Kaufmännische Leiterin SABINE STENZEL | Assistenz der Kaufmännischen Leitung SIBYLLE KELLER | Programmleitung Musik und Musiktheater BARBARA DAMM | Programmleitung Performing Arts CARMEN MEHNERT | Programmleitung Sonderprojekte FRANK GEISSLER | Programmleitung Forschung, Wissenschaft und Archive MARION DEMUTH | Projektkoordination Doppelpass ANNEKATRIN SCHMIDT | Audience Development FRAUKE WETZEL | Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit ULLA HEINRICH | Presse und Öffentlichkeitsarbeit CAROLA ARNDT / KATJA ZEHRFELD | Koordination Residenzen JUDITH HELLMANN | Leiterin Künstlerisches Betriebsbüro SIMONE MICHEL | Künstlerisches Betriebsbüro DANA BONDARTSCHUK | Finanzmanagement und Controlling FRIEDEMANN HEINRICH | Vertragsmanagement VICTORIA ESPER | Personal, Verwaltung SANDRA GRÜNER | Technischer Leiter KAI KADEN | Assistenz der Technischen Leitung HENRYK BASTIAN | Technische Produktionsleitung ANDREAS LORENZ | Konstruktion TOBIAS BLASBERG | Ton und Medientechnik HELGE PETZOLD | Beleuchtungstechnik FALK DITTRICH | Bühnentechnik PETER R. FIEBIG | Besucherservice, Führungen CHRISTINE KARTE | Leitung Deutsches Komponistenarchiv JULIA LANDSBERG
vier kaufen, drei zahlen, doppelt freuen.
Immer wieder und mit allen nach HELLERAU! Nutzen Sie den Preisvorteil – für eine oder mehrere Veranstaltungen, so oft und mit wem Sie wollen! Ob viermal allein, zweimal zu zweit oder einmal zu viert – die vierte Karte gibt’s geschenkt.
www.hellerau.org +49 351-26462 46
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hEllEraU on toUr März / aPril 2015
AKRAM KHAN itMoi
05.03. Forum am Schlosspark, Ludwigsburg, Deutschland19. – 21.03. ASB Theatre (Auckland Arts Festival), Auckland, Neuseeland31.03. Cankarjev dom, Ljubljana, Slowenien30.04. – 02.05. The Israeli Opera, Tel Aviv, Israel
KORNéL MUNDRUCZó dEMEntia
04. / 05.03. Trafó House of Contemporary Arts, Budapest, Ungarn
CLOUD GATE riCE
28.02. – 01.03. Huayi Chinese Festival of Arts, Singapore
PEEPING TOM vadEr
13.03. Schouwburg Arnehm, Arnhem, Niederlande18. – 21.03. Le Merlan, Marseille, Frankreich25. – 27.03. La Rose des Vents, Villeneuve D’Ascq, Frankreich01. / 02.04. Théâtre Royal de Namur, Namur, Belgien21.04. Cultuurcentrum Brugge, Brugge, Belgien
AKRAM KHAN/ISRAEL GALváN torobaKa
05. / 06.03. Grand Théâtre, Luxembourg10. / 11.+13. – 15.03. Onassis Cultural Centre, Athen, Griechenland20. – 22.03. Dansens Hus, Oslo, Norwegen
JASMINA KRIZAJ/CRISTINA PLANAS LEITãO thE vEry boring PiECE
März 2015 Festival Cumplicidades / EIRA, Lissabon, Portugal
RUI HORTA hiErarChy oF CloUdS
11.04. Centro de Artes de Ovar, Ovar, Portugal16.04. Teatro Académico Gil Vicente, Coimbra, Portugal18.04. Teatro Municipal Rivoli, Porto, Portugal
Koproduktionen von hEllEraU touren in der ganzen Welt. im März und april sind folgende Produk tio nen unterwegs:
TheATer Fr 08. / Sa 09.05. 19 Uhr A 4 Stunden inkl. Pause
thorsten LensingKaraMaSoWKaramasow von Fjodor Dostojewskij
Die Brüder Karamasow, Fjodor Dostojewskij letztes Werk, ist ein Roman über drei Brüder und ihren Vater, über Kinder, Tiere, einen Mord – und über den Glauben in einer Welt, der Glaubensfragen fremd und unheimlich nahe zugleich
sind. Für diesen Abend steht nicht der Mord im Mittelpunkt. Die Kinder und Tiere spielen eine Hauptrolle und der Glaube. Ein grandioser Abend mit grandiosen Schauspielern über die Komik und Unverfügbarkeit des Lebens.
Eine Produktion von Thorsten Lensing in Koproduktion mit Sophiensaele Berlin, Kampnagel Hamburg, Theater im Pumpenhaus Münster, Les Théâtres de la Ville de Luxembourg, Schauspiel Stuttgart, HELLERAU Europäisches Zentrum der Künste Dresden und TAK Theater Liechtenstein. | Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds Berlin und der Stadt Münster.
Foto: Arwed Messmer lux fotografen
vorSChaU Mai 2015
Fr 03. – So 05.04.Seite 31
TanzderevoKETZAL
Sa 11.04.Seite 23
MusikGeorg katzerMEDEA IN KORINTHOratorische Szenen nach einem Libretto von Christa und Gerhard Wolf
Mo 13.04.Seite 36
Musikfeature ringMARTIN EbERLE
Di 14.04.Seite 40
Diskurshellerauer Geschichten zur GeschichteOlaf Sanders spricht über Metropolis Hellerau
Fr 17.04.Seite 8
TheaterperformanceMoTuSALExIS. EINE GRIECHISCHE TRAGöDIE
Fr 17. / Sa 18.04.Seite 17
PerformanceinterrobangPREENACTING EUROPE
Sa 18.04.Seite 9
TheaterperformanceMoTuSCALIbAN CANNIbALDeutsche Erstaufführung
Sa 18.04.Seite 17
Diskurseuropasalon:past, present, future of europe
So 19.04.Seite 27
MusikMdr SinfonieorchSeTer / kristjan JärviPOLyMORPHIA
Di 21.04.Seite 37
MusikdienstagssalonPIN ADDIx
Fr 24. / Sa 25.04.Seite 39
Tanzlinie 08ORFEO’S PAST NOW,LE SACK DU PRINTEMPS
Sa 25.04.Seite 41
Tanzfloor on firebATTLE OF STyLES
Mo 27.04. – So 03.05.Seite 44
FestivalShApeNETWORKING TOMORROW'S ART FOR AN UNKNOWN FUTURE – ICAS SUMMIT
tErMinE aPriltErMinE März
noch bis Fr 06.03. Ausstellung TAIWANtodaySchizophrenia Taiwan 2.0
Fr 27.02. – Fr 06.03.Seite 29
Festivaldance transit.PRAHA.LEIPZIG.DRESDEN
Mo 09.03.Seite 36
Musikfeature ringQEAUx QEAUx JOANS
Do 12. / Sa 14.03.Seite 14
Stadtrundgangdresden postkolonial
Fr 13. – So 15.03.Seite 14
Ausstellungweiß/Schwarz
Fr 13. / Sa 14.03.Seite 12
Tanz und MusikperformanceGintersdorfer/klaßenNOT PUNK, POLOLO
Fr 13.03.Seite 13
PartydJs Skelly, Gadoukou la Star, Ted Gaier
Sa 14.03.Seite 13
Erzählcafépunk / clash of cultures
Sa 14. / So 15.03.Seite 13
TanzMichel kiyombo dr kongoMASU KAINOSo Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung
So 15.03.Seite 14
Filmconcerning violenceSchweden / USA / Dänemark 2014, OmU, deutsche UTIm Anschluss: Gespräch
Fr 20. / Sa 21.03.Seite 39
Tanzlinie 08: Am flussN A D A, My SCARS, CANALETTO
Sa 21.03.Seite 33
4. lange nacht der dresdner Theater
Di 24.03.Seite 37
MusikdienstagssalonTARENTATEC
Sa 28.03.Seite 15
ClubnachtToleraveCOME TOGETHER. FOR EvERyONE – INCLUDING ALL.
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The Unconscious Voyage Motiv: WanJen CHENauSSteLLunG
Do 22.01. – fr 06.03.