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Cathy Hopkins Beste Freundinnen Zauberhafte Hexen

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Cathy HopkinsBeste Freundinnen Zauberhafte Hexen

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Cathy Hopkins hat in verschie-denen Berufen gearbeitet, be -vor sie sich dem Schreiben zu-wandte. Mittlerweile sind mehr als 20 Bücher von ihr erschienen. Cathy Hopkins lebt mit ihrem Mann Steve und ihren drei Kat-zen Barny, Maisie und Molly in London.

Weitere Informationen über Cathy Hopkins und ihre Bücher unter www.cathyhopkins.com

Von Cathy Hopkins ist bei cbt erschienen:

Beste Freundinnen – Wonderbra wunderbar (30439)Beste Freundinnen – Die Knutschkönigin (30440)Beste Freundinnen – Die Zwillings-Zicken (30441)Beste Freundinnen – Die Flirt-Expertinnen (30442)Beste Freundinnen – Traumprinz bestellt (30443)Beste Freundinnen – Die Bauchnabel-Babes (30444)Beste Freundinnen – Die Drama-Queen (30263)Wahrheit oder Pflicht – Notlügen und andere Wahrheiten (30233)Wahrheit oder Pflicht – Lampenfieber und andere Gefühle (30236)Wahrheit oder Pflicht – Zickencliquen und andere gute Freunde (30124)Wahrheit oder Pflicht – Leinwandküsse und andere Komplikationen (30222)

Weitere Titel sind in Vorbereitung.

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DIE AUTORIN

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Cathy Hopkins

Beste Freundinnen

Zauberhafte Hexen

Aus dem Englischen von Katarina Ganslandt

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cbt – C. Bertelsmann TaschenbuchDer Taschenbuchverlag für JugendlicheVerlagsgruppe Random House

Verlagsgruppe Random House fsc-deu-0100

Das für dieses Buch verwendete fsc-zertifizierte Papier Munken Print liefert Arctic Paper Munkedals AB, Schweden.

1. AuflageDeutsche Erstausgabe Februar 2008Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform© 2004 der Originalausgabe Cathy HopkinsDie englische Originalausgabe erschien unter dem Titel»Mates, Dates & Tempting Trouble«bei Piccadilly Press Limited, London© 2008 der deutschsprachigen Ausgabecbt/cbj, München,in der Verlagsgruppe Random House GmbHAlle deutschsprachigen Rechte vorbehaltenÜbersetzung: Katarina GanslandtLektorat: Yvonne HerganeUmschlagillustration: Sarah KellyUmschlagkonzeption: init.büro für gestaltung, Bielefeld unter Verwendung der Gestaltung von Simon DavisSE ∙ Herstellung: CZSatz: Uhl+Massopust, AalenDruck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck ISBN: 978-3-570-30264-4Printed in Germany

www.cbj-verlag.de

SGS-COC-1940

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Wie immer bedanke ich mich bei Brenda Gardner, bei Yasemin Uçar, bei meinem Traumteam von

Piccadilly Press und bei Rosemary Bromley von Juvenilia. Und bei Steve Lovering, der mich nicht nur mit Einfällen

unterstützt, sondern auch alle Sehenswürdigkeiten, die in diesem Buch vorkommen, mit mir besichtigt hat.

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1. Kapitel

Gestatten: Wombat mein Name

»Geh du ruhig rein, Charlie«, sagte Lucy. »Ich dreh solange eine kleine Runde mit den Hunden.«

Ich prustete vor Lachen. Lucy ist winzig, knapp einen Meter fünfzig groß – nicht gerade eine Hunde-Dompteuse. »Alles klar, Lucy. Ich sehe die Schlagzeile schon vor mir: ›Mädchen verschol-len! Blond, klein …‹«

»Zierlich«, unterbrach Lucy mich streng.»Entschuldigung. Okay, dann eben zierlich. ›Wurde in Hamp-

stead Heath von drei wilden Bestien davongezerrt und ist seitdem spurlos verschwunden.‹«

Es war ein kalter Samstagvormittag im November und ich stand mit Izzie, Lucy und Gina bibbernd vor dem Museum im Kenwood House, einem ehemaligen Herrenhaus in Hampstead Heath. Wir hatten Lucys Labradore Häagen und Dazs und meinen Hund Mojo dabei. Mojo gehört zwar keiner eindeutig identifizierbaren Rasse an, ist dafür aber extrem süß. Er hat schwarzes Fell, einen weißen Fleck über einem Auge und ist außerdem mein bester Freund (ab-gesehen von Hanna, Lucy, Izzie und Gina natürlich).

»Habt ihr eigentlich mal darüber nachgedacht, warum man

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sagt, dass man bei so einem Wetter keinen Hund vor die Tür schickt?«, fragte Gina und schob sich Strähnen ihrer langen schwarzen Haare unter die Wollmütze, die sie sich tief über die Ohren gezogen hatte. »Wieso stehen wir hier im kalten Regen herum, statt wie alle anderen vernünftigen Menschen ins Café zu gehen, uns einen Tisch an der Heizung zu schnappen und heiße Schokolade zu trinken?«

»Wenn dir zu kalt ist, kannst du ja mit Charlie ins Museum«, schlug Izzie vor. »Ich bleibe jedenfalls bei Lucy. Ich war schon drin. Das ist voll langweilig. Düstere Säle, in denen vergammelte Bilder von hässlichen Leuten hängen, die verkniffen auf einen runterschauen.«

»Ich war auch schon drin«, sagte ich. »Sogar schon oft. Und nur zu deiner Information – die vergammelten Bilder stammen unter anderem von Rembrandt, Gainsborough und Reynolds. Die haben sogar einen Turner in der Sammlung hängen. Und düster ist Kenwood House ja wohl wirklich nicht. Ich finde solche alten Häuser toll.«

Izzie warf einen Blick auf das weiße Gebäude und verzog das Gesicht. »Also mein Geschmack ist es nicht. Ich finde, das Ding sieht aus wie eine gigantische Hochzeitstorte.«

»Im Neoklassizismus haben sie eben so gebaut«, sagte ich.Gina sah mich erstaunt an. »Wow! Im Neoklassizismus. Woher

hast du nur immer diese abgefahrenen Fremdwörter?«»Keine Ahnung.« Ich zuckte mit den Achseln. »Wahrscheinlich

irgendwo gelesen.«»Wahnsinn, was du immer alles liest«, staunte sie. »Ich hab das

Gefühl, es gibt kein Gebiet, auf dem du dich nicht auskennst. Schön und dann auch noch intelligent.« Sie seufzte. »Das Leben ist einfach nicht gerecht.«

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»Ich bin nicht schön.«»Hallo? Klar bist du schön«, widersprach Lucy. »Hast du etwa

vergessen, dass Sam Denham – der berühmte Starjournalist Sam Denham – dich Lara Croft genannt hat, als er damals den Vortrag an unserer Schule gehalten hat? Es gibt nicht viele Mädchen, die von sich behaupten können, dass sie aussehen wie Angelina Jolie. Dein Problem ist, dass du kein Selbstbewusstsein hast, was dein Aussehen angeht.«

»Stimmt«, gab Gina ihr recht. »Du wärst die Idealbesetzung für einen dieser Filme, wo die verhuschte Heldin mit Brille und Pfer-deschwanz rumläuft, sich nie schminkt und in irgendeinem Labor arbeitet. Und dann lernt sie den Helden kennen, reißt sich plötz-lich den Haargummi raus, nimmt die Brille ab und entpuppt sich als die totale Traumfrau.«

»Genau!« Izzie kicherte. »Und der Held verliebt sich in sie und schmachtet: ›Oh, Miss Watts – ich hab ja gar nicht gewusst, wie wunderschöööön Sie sind!‹«

»Hört auf«, bat ich sie verlegen, obwohl ich es natürlich schon cool fand, mit Angelina Jolie verglichen zu werden.

»Und dein Allgemeinwissen ist wirklich der Hammer«, sagte Lucy. »Du kennst dich auf ganz vielen Gebieten viel besser aus als wir, da hat Gina schon recht.«

»Bloß auf Gebieten, die mich interessieren. Und dass es bei uns in der Gegend ein Museum gibt, in dem weltberühmte Gemälde hängen, ist doch wirklich genial. Viele Leute geben einen Haufen Geld aus, um nach Venedig, Amsterdam, Florenz oder Paris zu fahren und sich die Werke von alten Meistern anzuschauen. Wir müssen bloß ein paar Schritte zu Fuß gehen. Findet ihr das nicht auch super?«

Izzie sah mich ungerührt an. »Nö.«

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»Die haben da so ein Gemälde von Vermeer hängen – ›Die Gitarrenspielerin‹. Eigentlich hätte ich gedacht, dass dir das gefal-len würde, Izzie. Du interessierst dich doch so für Musik. Okay, auf den meisten Bildern gucken die Leute wirklich ziemlich muf-felig, aber das Mädchen auf dem Bild sieht total begeistert aus. Ich stell mir immer vor, dass sie die Gitarre vielleicht gerade ge-schenkt bekommen hat und sich genauso darüber freut, wie wir uns freuen würden. Wenn man das Bild anschaut, wird einem klar, dass sich die Menschen im Laufe der Zeit eigentlich gar nicht so sehr verändert haben …«

»Toll, sie hat eine Gitarre geschenkt bekommen! Wetten, dass sie trotzdem genauso hässlich ist wie die Langweiler auf den an-deren Bildern?« Izzie zwickte mich zum Spaß in den Arm. »Nein, danke. Ich war vor ein paar Jahren mit meiner Mutter drin. Das hat mir gereicht. Solche verrotteten alten Gemäuer sind echt nicht mein Ding.«

»Ich liebe solche alten Häuser. Überlegt mal, wie lang es sie schon gibt und was dort alles passiert ist. Ich stelle mir immer vor, wie es da früher aussah, wer dort gewohnt hat, wie die Leute angezogen waren …«

»Du bist echt komisch, Charlie Watts«, sagte Izzie. »Ja, findest du?« Ich machte ein komisches Gesicht, indem ich

schielte und die Wangen einsog, sodass ich wie ein gestörter Gold-fisch aussah. Dann wurde ich wieder ernst. »Außerdem sind dort schon berühmte Filme gedreht worden, was ja wohl echt ziemlich cool ist, oder?«

»Was für berühmte Filme denn?«, wollte Gina wissen.»Ein paar Szenen von ›Mansfield Park‹ zum Beispiel und … ach

ja, in ›Notting Hill‹ kommt es auch vor. Am Ende besucht Hugh Grant Julia Roberts doch auf einem Filmset, könnt ihr euch daran

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noch erinnern? Die Szene ist hier gedreht worden. Man sieht das Haus im Hintergrund.«

»Trotzdem ist es eine alte Bruchbude«, sagte Izzie. »Na ja, die Geschmäcker sind eben verschieden.«

Ich verdrehte die Augen. »Oh Mann, es ist echt hart, solche Kulturbanausinnen als Freundinnen zu haben.«

»Was meinst du, wie hart es erst ist, eine Intelligenzbestie wie dich zur Freundin zu haben!«, stöhnte Izzie.

»Neandertalerin«, sagte ich.»Angeberin.«»Hohlkopf.«»Bücherwurm.«»Ignorantin.«»Wombat.«»Wombat?«»Ja, genau!« Izzie grinste. »Neoklassizistischer Wombat.«Diesmal verdrehte Lucy die Augen. »Leute, bitte! Mir ist schwei-

nekalt. Habt ihr euch jetzt gegenseitig genug beschimpft? Dann wäre es nämlich sehr nett, wenn ihr euch entscheiden könntet, was ihr jetzt machen wollt. Ich hab keine Lust, hier festzufrie-ren.«

»Außerdem bist du genau so ein Bücherwurm wie Charlie, Izzie. Wenn hier überhaupt jemand eine Ignorantin ist, dann ja wohl ich«, mischte Gina sich ein. »Und deshalb geh ich jetzt mit Charlie ins Museum, um mich ein bisschen weiterzubilden. So.«

Vor Kurzem hat Gina uns vorgeworfen, wir würden sie für oberflächlich halten, und als sie dann Luke kennengelernt hat, mit dem sie jetzt schon seit einiger Zeit zusammen ist, steigerte sie sich in die paranoide Vorstellung hinein, er könne sie für dumm halten. Was kompletter Blödsinn ist. Gina ist sogar sehr intelli-

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gent. Okay, Bücher liest sie wirklich nur, wenn sie muss, also für die Schule. Sie ist eben ein Vollblut-Partygirl, das sich vor allem amüsieren will, und das kann sie nun mal am besten mit Jungs und … na ja … noch mehr Jungs. Jedenfalls hat sie vor ein paar Wochen beschlossen, ihre Allgemeinbildung aufzupolieren. Ehr-lich gesagt verstehe ich nicht, wieso sie sich so einen Stress macht. Obwohl sie seit einiger Zeit eine Zahnspange trägt, sieht sie aus wie eine zweite Naomi Campbell, und die Männerwelt liegt ihr zu Füßen. Sie hat es echt nicht nötig, mit ihrem IQ zu punkten.

Plötzlich fiel mir auf, wie Lucy mit den Zähnen klapperte und dass Izzie schon eine knallrote Nase hatte. Die Einzige, die nicht wie eine wandelnde Frostbeule aussah, war Gina, aber das lag vielleicht auch daran, dass ihre Mutter Jamaikanerin und ihr Vater Italiener ist, weshalb ihre Haut selbst im tiefsten Winter milchkaffeebraun leuchtet, statt kalkweiß zu werden wie unsere.

»Okay, dann komm mit, Gina.« Wir gingen ins Museum, wäh-rend Lucy und Izzie mit vereinten Kräften versuchten, die Hunde in Richtung Café zu zerren. In der Eingangshalle steuerte Gina zielsicher den Museumsshop an. »Nur ganz kurz, okay?«, rief sie und verbrachte dann eine Viertelstunde damit, erst ausgiebig an allen Badeölen im Sortiment zu schnuppern und danach sämtliche Döschen mit Lippenpflegebalsam auszuprobieren, bevor sie sich schließlich für einen mit Kirschgeschmack entschied.

»Eigentlich müssen wir gar nicht reingehen«, sagte sie zu mir, als sie der Verkäuferin das Geld hinschob. »Hast du die Kataloge gesehen, die hier rumliegen? Da sind Fotos von allen Gemälden aus der Sammlung drin. Die können wir uns doch hier schnell anschauen, dann müssen wir nicht durch das ganze Museum lat-schen.«

Für mich gibt es zwar nichts Schöneres, als durch die Räume

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eines Museums zu schlendern und mich immer mal wieder hinzu-setzen und die Atmosphäre in mich aufzunehmen, aber mit Gina konnte ich das wohl vergessen.

»Okay«, seufzte ich. »Wir schauen uns die Kataloge an und gehen danach zu den anderen ins Café.«

»Cool«, freute sich Gina.Aber dann entdeckte sie das Gästebuch und entschied sich, et-

was hineinzuschreiben. Sobald sie fertig war, griff ich nach dem Stift, um auch zu unterschreiben. Als ich sah, was sie hineingekrit-zelt hatte, änderte ich meine Meinung. Da stand nämlich: »Ich war hier und muss sagen, ich war ganz und gar nicht amüsiert. Die Queen.«

Okay, dachte ich. Dann heißt das Motto des Tages also Spaß statt Kultur. Wenn’s weiter nichts ist, das kann ich auch.

»Kenwood House rockt«, schrieb ich ins Buch und unterzeich-nete als »Mick Jagger«.

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Kenwood House: Neoklassizistische Villa in Hampstead Heath im Norden Londons. Die dort untergebrachte Ge-mäldesammlung enthält Werke von Rembrandt, Vermeer, Turner, Reynolds, Gainsborough, Van Dyck und Frans Hals. Das ehemalige Herrenhaus diente auch schon als Ku-lisse für Filme wie »Mansfield Park« und »Notting Hill«.

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2. Kapitel

Im Hundehimmel

Hampstead Heath ist ein Paradies für Hunde. In der riesigen Parklandschaft mit ihren Wäldern und Wiesen können sie nach Herzenslust herumtollen und ihre überschüssige Energie los-werden, während ihre Besitzer gemütlich auf einer Bank sitzen. Weil es inzwischen aufgehört hatte zu regnen, ließen wir Häa-gen, Dazs und Mojo von der Leine. Sofort stürmten sie schwanz-wedelnd, mit hochgezogenen Lefzen und heraushängender Zunge davon, um andere Hunde – und deren Besitzer – zu be-grüßen.

»Wir tun einfach so, als würden wir sie nicht kennen«, flüsterte Lucy, als Häagen sich daranmachte, das Hinterteil einer ziemlich verstört aussehenden Pudeldame zu beschnüffeln.

Wir setzten uns auf eine Bank auf einer Anhöhe mit Blick auf den See und schon bald kreiste unser Gespräch um unser ultima-tives Lieblingsthema: Jungs. Obwohl wir unterschiedliche Hob-bys haben – Izzie interessiert sich für Astrologie und Esoterik, Lucy für Modedesign, Gina will später mal Schauspielerin wer-den und ich bin die volle Leseratte und schreibe auch selbst –, verbindet uns eine große Gemeinsamkeit: Wir können uns stun-

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denlang über Jungs im Allgemeinen und unsere jeweiligen Freunde im Besonderen unterhalten.

»Luke will heute Abend mit mir ins Kino«, erzählte Gina. »In ›Die Sieben Samurai‹. Angeblich ein Klassiker und künstlerisch wertvoll.«

»Ah, der ist von Kurosawa. Der gefällt dir bestimmt«, sagte ich sofort. »Kennst du den Western ›Die glorreichen Sieben‹? Das ist ein Remake davon. Dieselbe Geschichte, nur eben mit Cowboys statt Samurai.«

Gina sah mich verblüfft an. »Siehst du? Schon wieder weißt du was, wovon ich noch nie gehört hab. Und dabei ist mein Vater Regisseur. Wenn jemand sich mit Filmen auskennen müsste, dann ja wohl ich. Du bist echt unglaublich, Charlie. Woher weißt du solche Sachen nur immer?«

Ich zuckte mit den Achseln. »Zufall. Mein Bruder hatte mal eine Phase, wo er sich für alte Filme interessiert hat. Paul hat da-mals von nichts anderem mehr geredet. Ehrlich – ich bin nicht allwissend.«

Lucy legte mir eine Hand auf den Arm. »Bist du auch nicht«, tröstete sie mich.

»Nein«, sagte Izzie. »Du bist bloß ein …«»… neoklassizistischer Wombat«, beendete Lucy den Satz

für sie.»Echt, Charlie.« Gina sah mich kopfschüttelnd an. »Du

brauchst dich nicht dafür zu schämen, dass du mehr weißt als andere Leute. Das ist doch eher ein Grund, stolz zu sein.«

Ich lächelte verlegen. Seit letztem Juni sind Gina, Izzie, Lucy und ich unzertrennlich. Damals ist meine beste Freundin Hanna mit ihren Eltern nach Südafrika gezogen und hat mich allein hier zurückgelassen, woraufhin die drei mich sozusagen adoptiert

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haben. Ich mag sie echt unheimlich gern und will auf keinen Fall, dass sie mich für eine Angeberin halten oder denken, ich müsste ständig heraushängen lassen, dass ich vielleicht mehr weiß als sie. Kann sein, dass ich in der Beziehung etwas empfindlich bin, weil ich einen Onkel habe, der ein gnadenloser Wichtigtuer ist. Ganz egal, worum es geht – Politik, Religion oder Literatur –, immer muss er beweisen, wie toll er sich auskennt, indem er zehn-minütige Vorträge hält und alle zu Tode langweilt. Er tut so, als wäre es eine Ehre, dass er sich die Zeit nimmt, uns an seinem umfassenden Wissen teilhaben zu lassen.

»Sag mal, wollte deine Schwester nicht bald heiraten? Wann ist es denn so weit?«, fragte Lucy plötzlich.

»An Weihnachten.«»Echt? Das ist ja voll romantisch!«»Kein bisschen. Das ist bloß der einzige Tag, an dem Marie im

Krankenhaus frei bekommt«, sagte ich.Lucys Blick wurde träumerisch. »Ich würde unheimlich gern

mal ein Hochzeitskleid designen. Ich sehe es schon vor mir. Weißer Samt mit einem langen Umhang …«

Lucy will nach der Schule Modedesign studieren. Sie hat ein tolles Gespür für Farben und Stoffe und näht sich selbst die cools-ten Sachen. Echt schade, dass sie meiner Schwester nicht das Brautkleid nähen kann. Aber Marie ist leider alles andere als ro-mantisch und hat sich noch gar keine Gedanken über ihr Kleid gemacht.

Sie wohnt seit einiger Zeit mit ihrem Freund Stuart in Devon, wo sie eine neue Stelle gefunden hat. Als sie das letzte Mal bei uns war, habe ich sie nach ihrem Brautkleid gefragt, und sie hat nur abgewinkt. »Ach, ich hol mir dann irgendwas im Second-Hand-Shop. Ich heirate garantiert nicht in Weiß. Wozu soll ich einen

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Haufen Geld für einen Fetzen ausgeben, den ich dann nur an einem einzigen Tag in meinem Leben anhab.«

Meine Mutter war entsetzt. »Das kommt nicht infrage. Du holst dir nicht irgendetwas Gebrauchtes«, hat sie gesagt. »Die Hochzeit ist der wichtigste Tag im Leben einer Frau, und du wirst eine wunderschöne Braut sein, ob du es willst oder nicht.«

Ich habe damals gelacht und mich gefragt, für welche der Frauen es wohl der wichtigste Tag ist – für die Tochter oder die Mutter.

»Heiraten sie denn jetzt auch kirchlich, wie deine Eltern es wol-len?«, fragte Izzie.

Ich verzog das Gesicht. Seit Wochen gibt es bei uns zu Hause Stress deswegen. »Nein. Marie will bloß standesamtlich heiraten. Aber anscheinend hat sie ein Hotel gefunden, in dem hinterher gefeiert werden könnte. Wir wollen am Wochenende mal hinfah-ren und es uns anschauen. Paul hat gesagt, er hätte es am besten gefunden, wenn sie nach Hawaii geflogen wären, um sich barfuß, am Strand, von einem alten Hippiepriester heimlich trauen zu lassen, der sie ein Gelübde ablegen lässt, das sie vorher selbst ge-schrieben haben.«

»Wow«, sagte Izzie. »Ich finde die Idee von deinem Bruder cool.«

Gina lachte. »Ich hab vor Kurzem was über ein Paar gelesen, das auf dem Meeresgrund geheiratet hat – in Taucheranzügen!«

»Mit einem Delfin als Priester?«, kicherte Izzie.»Oder einem Hai?«, fragte Lucy. »Dann hätten sie auf die Ein-

ladungskarten schreiben können: ›Hurra, wir hairaten!‹« Izzie tätschelte ihr den Kopf. »Wird mal wieder Zeit für deine

Medizin, was?« »Heutzutage kann man ja heiraten, wo und wie man will«,

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sagte Gina. »Sogar kopfüber an einem Bungeeseil hängend, wenn man Lust dazu hat.«

»Das wäre nichts für mich«, sagte ich kopfschüttelnd. »Ich finde es schon mutig genug, überhaupt zu heiraten, da muss ich nicht zusätzlich auch noch von einer Brücke springen.«

»Heiraten ist echt ein großer Schritt«, stimmte Gina mir zu. »Immerhin entscheidet man sich dafür, den Rest seines Lebens mit einem einzigen Menschen zu verbringen. Ich frag mich im-mer, wie man sich so sicher sein kann, dass er auch wirklich der Eine ist.«

»Oder der Zweiunddreißigste?«, sagte Izzie. »Bei dem Tempo, das du vorlegst, hast du nämlich wahrscheinlich schon den zwei-unddreißigsten Freund verschlissen, bis du so alt bist wie Marie. Sie ist sechsundzwanzig, oder?« Sie sah mich fragend an.

Ich nickte.Gina zwickte Izzie in den Arm. »Hey, nicht frech werden, Süße!

So viele Freunde hab ich noch gar nicht gehabt.«»Jedenfalls mehr als wir«, sagte Lucy.»Aber das war doch alles nichts Ernstes«, sagte Gina. »Das war

nicht so wie das mit Luke.«»Ach? Und was war mit Simon?«, fragte Izzie.»Mit Simon war es schon schön, aber das mit Luke ist was ganz

anderes. Wir lieben uns wirklich.«»Woher weißt du das?«, fragte Izzie. »Wieso bist du dir so si-

cher, dass es wirklich Liebe ist? Willst du ihn heiraten?«Gina lachte. »Hallo? Ich bin erst fünfzehn. Außerdem muss

man ja wohl nicht jeden gleich heiraten, den man liebt.«»Es gibt Länder, in denen Mädchen schon mit zwölf verlobt

oder verheiratet werden«, sagte ich und biss mir sofort auf die Zunge, weil sich das so besserwisserisch anhörte.

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»Stimmt. Gibt es«, sagte Gina.»Ja, aber das beantwortet meine Frage nicht«, sagte Izzie. »Wo-

her weiß man, ob man jemanden wirklich liebt? Was meinst du, Charlie?«

»O Gott. Ich hab keine Ahnung. Frag mich das, wenn ich ein bisschen älter bin und mehr Erfahrung hab. Steve ist doch mein erster richtiger Freund.«

Ich bin seit drei Monaten mit Lucys älterem Bruder zusammen, und obwohl ich ihn total gern hab, würde ich auf gar keinen Fall sagen, dass ich ihn liebe. Ich hab einfach eine echt gute Zeit mit ihm. Lucy sah mich neugierig an. Ich betete stumm: Bitte frag mich jetzt nicht das, was du mich wahrscheinlich gleich fragen wirst.

»Und? Liebst du Steve?«, fragte Gina, bevor Lucy den Mund aufmachen konnte.

»Äh … wir verstehen uns echt gut und …«Ich glaube, Lucy spürte meine Verlegenheit. »Jetzt stell ihr doch

nicht solche peinlichen Fragen!«, kam sie mir zu Hilfe.»Okay, dann frag ich eben dich. Liebst du Tony?«, fragte

Gina sie.Lucy wurde rot. Tony ist Ginas älterer Bruder und Lucy ist eine

Zeit lang mit ihm zusammen gewesen. Sie haben zwar Schluss gemacht, sehen sich in letzter Zeit aber wieder öfter, obwohl beide behaupten, dass sie nichts mehr voneinander wollen.

»Weiß nicht«, sagte sie. »Ich mag ihn auf jeden Fall mehr als jeden anderen Jungen, mit dem ich jemals zusammen war. Und wie ihr wisst, waren das nicht gerade viele … zwei, um genau zu sein. Schwer zu sagen. Ich mag ihn total, aber ich hab mir immer vorgestellt, dass man es spürt, wenn man jemanden wirklich liebt. Dass beide es spüren. Das wäre dann nicht so ein Hin und Her

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wie bei mir und Tony. Wir wissen ja beide nicht, was wir wirklich wollen.«

Gina grinste. »Ich glaube, Tony weiß genau, was er will.« »Was denn?«, fragte Lucy.»Den horizontalen Doppelwhopper.«»Den waaas?«»Du weißt schon … Sex.«Lucy lief knallrot an. »Okay. Wahrscheinlich hast du recht«,

seufzte sie. »Aber ich bin mir sicher, wenn ich mit ihm den hori-zontalen Doppelwhopper machen würde, würde er ruck, zuck das Interesse an mir verlieren.«

»Nicht unbedingt«, sagte Gina.»Ach klar, da mache ich mir keine Illusionen. Aber dazu

fühle ich mich echt noch zu jung. Ich möchte erst dann mit je-mandem schlafen, wenn ich das Gefühl hab, dass der Zeit-punkt auch wirklich stimmt. Ich weiß noch, wie ich mich ver-rückt gemacht hab, weil ich Angst hatte, dass ich vielleicht nicht gut küssen kann. Ich will mir den Stress nicht antun, mir jetzt schon Gedanken darüber zu machen, ob ich gut im Bett bin.«

»Ich glaube ja an Seelenverwandtschaft«, sagte Izzie. »Irgendwo auf dem Planeten läuft der Richtige herum, und wenn man ihn trifft, fügt sich alles perfekt zusammen und man hat solche Ängste überhaupt nicht.«

»Irgendwo auf dem Planeten?«, fragte ich. »Und was ist, wenn dein Seelenverwandter in der tiefsten Mongolei wohnt und du ihm nie begegnest?«

»Ich glaub da aber auch dran«, schaltete Lucy sich ein. »Und wenn er ganz weit weg wohnt, wird einen das Schicksal zusam-menführen. Vielleicht läuft er einem ja irgendwann auf dem Flug-

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Page 22: Hopkins Freundinnen-Zauberhafte Hexen · Fleck über einem Auge und ist außerdem mein bester Freund (ab-gesehen von Hanna, Lucy, Izzie und Gina natürlich). »Habt ihr eigentlich

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hafen über den Weg. Das ist wie bei zwei Magneten, die vonei-nander angezogen werden. Man ist gerade auf dem Weg zum Flieger nach Paris und rennt das Laufband entlang und plötzlich sieht man ihm in die Augen und …«

»Er stolpert über einen Koffer«, sagte Izzie. »Fällt hin, knallt mit dem Kopf auf den Boden, und wenn er die Augen aufschlägt, stehst du über ihm …«

»… und der Chor der himmlischen Engel singt Halleluja!«, un-terbrach ich sie lachend. »Genau so wird es passieren. Oh Mann, ihr habt echt zu viele kitschige Liebesfilme gesehen.«

»Okay, vielleicht läuft es nicht so filmmäßig ab«, räumte Lucy ein. »Aber ich glaub, wenn man seinem Seelenverwandten begeg-net, erkennt man sich irgendwie. Man ist auf derselben Wellen-länge und spürt, was der andere denkt, ohne dass er es ausspre-chen muss.«

»Kann sein«, sagte Gina. »Aber wer sagt, dass man nur einen Seelenverwandten hat? Vielleicht hat man ja ganz viele.«

»Das hättest du wohl gern.« Izzie lachte. »Ich hab irgendwo mal gelesen, dass Seelenverwandte sich in ihren vergangenen Le-ben schon oft begegnet sind. Ich glaube, Lucy hat recht. Man würde sich irgendwie erkennen. Vielleicht ist das dann so, als würde man einen alten Freund treffen, den man schon lang nicht mehr gesehen hat. Er wäre einem sofort vertraut, weil man ihn ja aus früheren Leben kennt.«

»O Gott, hoffentlich nicht«, stöhnte Gina. »Das klingt ja voll gruselig. Ich finde es schon krass genug, dass man ein Leben lang mit einem Menschen verheiratet sein soll. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste auch noch die Ewigkeit mit ein und demselben Typen verbringen! Den müsste ich dann aber schon sehr lieben. Auf Dauer wäre das ganz schön langweilig. Wisst ihr was? Ich suche

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