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HPLC Praktikum 1 HPLC Praktikum Skript Assistenten: Tatiana Pimenova (HCI D 330, 3 41 45, [email protected]) (HCI H 322, 2 29 46, [email protected]) 1. Theorie 1.1 Allgemeines Prinzip von Trennmethoden 1.2 Chromatographische Methoden 1.3 Verteilungsisothermen und chromatographisches Verhalten von Komponenten 1.4 Chromatographische Parameter (Retention, Totzeit, Kapazitätsverhältnis, Anzahl theoretischer Trennstufen) 1.5 HPLC 2. HPLC Gerät 2.1 Der verwendete Chromatograph 2.2 Anwendung von Gerät für „Single Run“ Messungen. 3. Aufgaben 3.1 Einfluss der Laufmittelzusammensetzung: Qualitative Interpretation des Chromatogrammes einer homologen Phenon-Reihe 3.2 Konzentrationsbestimmung einer unbekannten Acetophenonlösung mittels internem Standard 3.3 Quantitative Analyse von Coffein in verschiedenen Getränken 4. Grössenausschluss-Chromatographie 4.1 Theorie 4.2 Experimente

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HPLC Praktikum 1

HPLC Praktikum Skript

Assistenten: Tatiana Pimenova (HCI D 330, 3 41 45, [email protected]) (HCI H 322, 2 29 46, [email protected])

1. Theorie

1.1 Allgemeines Prinzip von Trennmethoden

1.2 Chromatographische Methoden

1.3 Verteilungsisothermen und chromatographisches Verhalten von Komponenten

1.4 Chromatographische Parameter (Retention, Totzeit, Kapazitätsverhältnis, Anzahl

theoretischer Trennstufen)

1.5 HPLC

2. HPLC Gerät

2.1 Der verwendete Chromatograph

2.2 Anwendung von Gerät für „Single Run“ Messungen.

3. Aufgaben

3.1 Einfluss der Laufmittelzusammensetzung: Qualitative Interpretation des Chromatogrammes

einer homologen Phenon-Reihe

3.2 Konzentrationsbestimmung einer unbekannten Acetophenonlösung mittels internem Standard

3.3 Quantitative Analyse von Coffein in verschiedenen Getränken

4. Grössenausschluss-Chromatographie

4.1 Theorie

4.2 Experimente

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Liang Zhu (HCI E332, 3 48 34, [email protected])
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1.1 Allgemeines Prinzip von Trennmethoden

Die Trennung verschiedener Komponenten beruht auf unterschiedlichen physikalischen oder

chemischen Eigenschaften, im Allgemeinen in der Verteilung zwischen zwei Phasen, in der

Beweglichkeit innerhalb einer Phase, in der Permeabilität etc.

Tabelle 1. Verschiedene Arten von Trennmethoden.

Prinzip Trenneigenschaften Beispiel

Unterschiedliche

Beweglichkeit innerhalb

einer Phase

Elektrophorese

Zonenelektrophorese

Kapillarzonelektrophorese (CZE)

Unterschiedliche

Verteilung zwischen zwei

Phasen (mobile und

stationäre Phase)

Chromatographie

HPLC

GC

Ionenchromatographie

SEC (Diffusion durch stationäre

Phase)

Unterschiedliche relative

Permeabilität einer

Membran für

Probekomponenten

Membrantrennverfahren

Dialyse

Elektrodialyse

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1.2 Chromatographische Methoden

Chromatographie - physikalische Trennmethode, bei der die zu trennenden Komponenten

zwischen einer feststehenden (stationären) und einer beweglichen (mobilen) Phase verteilt

werden.

Tabelle 2. Chromatographische Verfahren

Mobile Phase (MP)

Flüssig Gas

Fest Flüssigkeits-Adsorptions-

Chromatographie (LSC)

Gas-Adsorptions-

Chromatographie (GSC)

Stationäre

Pdf Phase

Stationäre

Phase

(SPh)

Flüssig Flüssigkeits-Flüssigkeits-

Chromatographie (LLC)

Gas-Flüssigkeits-

Chromatographie (GLC)

Tabelle 3. Trennprinzipen

Chromatographie Prinzip Stationäre Phase

Adsorption-

schromatographie

Polaritätsunteschied Silicagel und Al2O3 der

Verteilungs-

chromatographie

Unterschiedliche Verteilung

der Probenkomponenten

zwischen stationärer und

mobiler Phase.

Flüssigkeit in einem porösen,

inerten Festkörper (z.B.

beschichtetes Silicagel)

Ionenaustausch-

chromatographie

Konkurrenz zwischen den

Ionen der mobilen Phase und

den ionisierten oder stark

polaren Probenkomponenten

um die Besetzung der aktiven

Stelle.

Polymere oder Silicagel mit

gebundenen ionogenen*

Gruppen.

* Typische ionogene Gruppen von Kationentauschern sind -SO32- und -COO-, von Aniontauschern -NR3

+

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1.3 Verteilungsisothermen und chromatographishes Verhalten von Komponenten

Ein Chromatogramm ist das Resultat der Verteilung der Probenkomponenten zwischen mobiler

und stationärer Phase. Es gibt drei Fälle von isotermer Verteilung in der Säule (Schema 1):

Im Idealfall ist die Verteilung zwischen mobiler und stationärer Phase konzentrations-

unabhängig, im Chromatogramm erscheint ein symmetrischer Peak.

Im Normal fal l , unter realen Bedingungen wird eine vom Idealfall abweichende

Adsorptionsisoterme beobachtet. Bei hohen Konzentrationen äussert sich das durch ein Tailing.

Wegen Übersättigung der stationäre Phase werden grosse Probenkonzentrationen ungenügend

zurückgehalten.

Schlechteste Chromatogramme werden beobachtet, wenn grosse Mengen von Probenkomponente

in der SPh kondensieren (Leading).

C stat

C mob

Idealfall

Normalfall

SchlechtesChromatogramm

Figur 1. Verteilungsisothermen und resultierende Signalformen.

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1.4 Chromatographishe Parameter (Retention, Totzeit, Kapazitätverhältnis, Anzahl

theoretischer Trennstufen)

Die Retentionszeit (tR) ist die wichtigste chromatographische Eigenschaft einer Komponente. Die

Retentionszeit ist die Zeit, die von der Komponente X benötigt wird, um das Trennsystem zu

durchlaufen. Eine Komponente Y, die nicht mit der mobilen und stationären Phasen

wechselwirkt, durchläuft das Trennsystem in der Totzeit (t0). Sie ist charakteristisch für die

Messapparatur bei gegebener Flussgeschwindigkeit (F) und Temperatur. Das Totvolumen (V0) ist

das Volumen der mobilen Phase, welches das Trennsystem in der Totzeit durchläuft:

F × t0 = V0 (1).

Retention (R) ist eine absolute Charakteristik, welche die Qualität einer Trennung zeigt:

R= nM/ (nM + nS) (2),

nM und nS – Anzahl Teilchen von Komponente X in der mobilen bzw. stationären Phase.

Y

Kapazitätverhältnis (k‘) – ist eine relative Charakteristik der Trennung – es ist das Verhältnis der

Menge von Komponente X in der stationären bzw. mobilen Phasen:

k‘ = (CS×VS)/(CM×VM) = K×(VS/VM) (3),

Der Verteilungskoeffizient K ist eine weitere Charakteristik der Trennung:

K = CS/CM (4).

Das Konzept der theoretischen Trennstufe ist ein wichtiges Modell zur Beschreibung der

chromatographischen Trennung. Eine theoretische Trennstufe ist eine Zone des Trennsystems,

innerhalb der sich ein Gleichgewicht zwischen der mittleren Konzentration einer Komponenten

in der stationären und der mittleren Konzentration in der mobilen Phase eingestellt hat. Die

Anzahl der theoretischen Trennstufen N ist ein Charakteristikum des Trennsystems.

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Mobile Phase

Stationäre PhaseTheoretische Trennstufe

Die Trennung von Komponenten ist umso besser, je grösser die Anzahl theoretischer Trennstufen

ist.

Figur 2. Der Einfluss der Trennstufenzahl auf die Trennung.

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1.5 HPLC (High Performance Liquid Chromatography)

HPLC ist eine Methode der Flüssigkeits-Chromatographie, bei der die Trennung unter hohem

Druck (bis 300 bar bei einem Fluss von typischerweise 1 ml/min) abläuft. Die am häufigsten

verwendete stationäre Phase ist Silicagel (Normalphasen-HPLC) oder Silicagel modifiziert mit

langen Alkylketten (Umkehrphasen-HPLC). Die Partikelgrösse beträgt 3-25 µm. Dies führt zu

einer grossen Anzahl theoretischer Trennstufen (N ≥ 100‘000).

P

F

Guard column

Probe

Column

Thermostat

injection control

collector

Gradient control

T T

filters

Pumps Pulse damping

Mixing camera

Injector

Detector

Figur 3. Schema eines HPLC-Geräts.

Silicagel ist eine polare stationäre Phase. Somit sollte für eine gute Trennung eine apolare mobile

Phase verwendet werden (z.B. Heptan, Dichlormethan). In Fall der Umkehrphasen-HPLC ist das

Silicagel chemisch modifiziert: Durch die Modifikation erhält man eine apolare Oberfläche.

OSi

OSi

OSi

OSi

OSi

O

OH OH OH OH OH

OSi

OSi

OSi

OSi

OSi

O

OHOHOHOHOH

O O O O O

OSi

OSi

OSi

OSi

OSi

O

OC18H37 OC18H37 OC18H37 OC18H37 OC18H37

OSi

OSi

OSi

OSi

OSi

O

OC18H37OC18H37OC18H37OC18H37OC18H37

O O O O O

Silicagel Umkehrphase – C18-modifiziertes Silicagel

Deshalb sollte bevorzugt eine polare mobile Phase verwendet werden (Methanol, Acetonitril,

Wasser). Die Polarität der mobilen Phase kann über das Mischungsverhältnis zweier oder

mehrerer Lösungsmittel kontinuierlich verändert werden. Der Einfluss der Laufmittel-Polarität

wird in Aufgabe 2 aufgezeigt.

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2.1 Der verwendete Chromatograph

Das im Praktikum verwendete System des Herstellers Shimadzu besteht aus mehreren separaten

Komponenten:

System Controller SCL-10A. Dieser Teil des Systems steuert die anderen Komponenten. Es ist

möglich, das System manuell oder über die Software zu steuern.

Diode Array Detector SPD - 10A VP besteht aus vielen, gleichzeitig arbeitenden Dioden, die

elektromagnetische Strahlung feststellen können. Jede Diode misst die Intensität innerhalb eines

sehr engen Spektralbereiches von 2 nm Breite. Man kann also gleichzeitig das ganze Spektrum

im Bereich von 190–800 nm messen. Es gibt drei Möglichkeiten, Messresultate zu visualisieren:

1) Chromatogramm bei einer bestimmten Wellenlänge; 2) Maximum Absorbance

Chromatogramm – maximale Extinktion gemessen für jede Substanz im angegebenen Bereich; 3)

3D-Chromatogramm – Zusammenfassung aller Chromatogramm im angegebenen Bereich.

Liquid Chromatograph LC - 10A VP. In diesem Geräteteil befindet sich das eigentliche

Herzstück des Trennsystems, die Säule mit der stationären Phase. Dazu gehört auch das

Injektionsventil mit einem maximalen Probevolumen von 20 µl (wie bei unserem Versuch).

Degasser DGU-14A reduziert gelöste Luft im die mobilen Phase, verhindert die Luftblasen, die

Quellung und die Baselinie Unregelmässigkeit.

Vacuum Pump VCV - 10AL VP. saugt und mischt die Laufmittelkomponenten, kontrolliert die

Flussgeschwindigkeit. Das Laufmittel kann aus maximal 4 Komponenten zusammengesetzt

werden. Erst nach dem Mischen wird das Laufmittel unter Druck gesetzt. Pumpenparameter kann

man manuell oder via Software einstellen. Der Druck sollte 200 bar nicht überschreiten. Wenn

der Druck zu hoch oder zu niedrig ist, wird die Pumpe automatisch abgeschaltet. Wichtig: In den

Kapillaren vor der Pumpe dürfen sich keine Luftblasen befinden, ansonsten muss die „Purge“-

Prozedur durchgeführt werden.

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2.2 Anwendung von Gerät für „Single Run“ Messungen

1 Prüfen, ob die Vorratsflaschen für die Laufmittelkomponenten ausreichend gefüllt sind (A -

Wasser, B - Acetonitril). Am Anfang das Gerät und dann den Computer einschalten (umgekehrt

beim Ausschalten).

2 „VP-Class-VP5.0“ alias anklicken, „Instrument 1 (2)“ wählen.

3 Einschalten von Lampe, Pumpe (warten bis Druck stabil ist) und Instrument.

4 In Menü „Method“ „Instrument setup“ (oder Menü Knopf) wählen.

Bei „Pumps“ sieht man die folgenden Parameter:

T , mL/min – Flussgeschwindigkeit; Laufmittel Zusammensetzung: B%, C%, etc.; Druck-Bereich.

Bei „Time Program“ kann man die Zeit des Experiments einsetzen. Nach dieser Zeit können in

Fällen von kombinierter Analyse die experimentellen Bedingungen gewechselt werden. In

unseren Versuchen ist das die Zeit, nach der das Experiment abgebrochen wird.

5 In Menü „Method“ „PDA Setup“ wählen (Diode Array Detektor).

Bei „General“ definiert man die Randbedingungen des Detektors:

„Start wave length (nm)“, „End wave length (nm)“

Messzeit des Detektors – nach dieser Zeit misst der Detektor nicht mehr.

Eingestellte Parameter speichern : „Save method“.

6 „Single Run“-Knopf drücken und die Parameter einstellen: Beim Wechseln der Methode

müssen die Parameter neu eingestellt werden.

7 Nach dem Ende Messung sollten noch Integration und Analyse durchgeführt werden. Dazu

müssen die Parameter „Width“ und „Threshold“ eingestellt werden.

„Width“ – Breite des schmalsten Signals. Schmalere Peaks werden unterdrückt.

„Threshold“ – Höhe des kleinsten Signals. Kleinere Peaks werden unterdrückt.

Wenn beide Parameter eingestellt sind, im Menü „Method“ „Analyse“-Prozedur wählen. Dann

sieht man die Werte der Retentioszeit tR.

9. Bei „Custom Report“ unter dem „Method“-Menü bekommt man einen Bericht mitChromatogramm und Peaktabelle (Retentionszeit und Peakflächen). Der Bericht sollte für die

statistische Auswertung der Daten ausgedruckt werden.

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O

Acetophenon

3.1. Einfluss der Laufmittelzusammensetzung: Qualitative Interpretation des

Chromatogrammes einer homologen Phenon-Reihe

Vorgehen

Eine verdünnte Lösung von Acetophenon, Propiophenon, n-Butyrophenon und n-Valerophenon

steht für den Versuch bereit (je 1-3 Tropfen/100ml Laufmittel, 50% CH3CN, 50% H2O).

Die Zusammensetzung des Laufmittels beträgt :

a) 50% CH3CN und 50% Wasser (METHODE: PHE50.MET)

b) 60% CH3CN und 40% Wasser (METHODE: PHE60.MET)

c) 70% CH3CN und 30% Wasser (METHODE: PHE70.MET)

Bei der Detektionswellenlänge von 250 nm und einer Flussgeschwindigkeit von

1 ml/min sollen je 1 Chromatogramm aufgenommen werden. Beim Wechseln des Laufmittels

sollte jeweils 5-10 Minuten gespült werden.

Fragen

1) Wie verändern sich die Retentionszeiten von a) nach c)? Diskutiere den Einfluss der

Konzentration von Acetonitril bei der RP-Chromatographie.

2) Für alle Chromatogramme sollen die folgenden chromatographischen Parameter aus den Daten

ermittelt werden :

Parameter Definition

Die Retentionszeit (tRi) Nach Custom ReportDie Netto-Retentionszeit (tR‘i) tR' = tR − t 0Die Kapazitätverhaltnisse (k‘i)

k' i =tRi − t0t0

Die relativen Retentionen (aij)ai j =

k' jk' i

Die Trennstufenzahlen (Ni)N = 16

tRwb

2

Die Auflösungen (Rij) Ri j =2(tR2 − tR1)

wi + wjAnnahme t0 = 1min bei 1ml/min,

w ist die Peakbreite in min, relative Retentionen und Auflösungen nur zwischen benachbarten

Peaks.

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3.2 Konzentrationsbestimmung einer unbekannten Acetophenonlösung mittels internem

Standard

Vorgehen

Die Konzentration einer „unbekannten“ Acetophenonlösung soll mit Propiophenon als internem

Standard ermittelt werden.

Folgende Kalibrierlösungen (jede im 10 ml Kolben) im Laufmittel (50% CH3CN, 50% H2O) mit

gleicher Konzentration von internem Standard von 20 mg/l Propiophenon und verschiedene

Konzentrationen von Acetophenon sollen hergestellt werden: 60 mg/l, 40 mg/l, 20 mg/l

Acetophenon. Die „unbekannte“ Lösung soll eine Konzentration von 45 mg/l haben, und

natürlich die gleiche Menge vom internen Standard.

Die Konzentrationen müssen genau bekannt sein (siehe Angaben auf den Flaschen)!

Von jeder Lösung werden bei Wellenlänge 250 nm und einer Flussgeschwindigkeit von

1.0ml/min je drei Messungen durchgeführt METHODE:ACINS.MET.

Fragen

Die Flächenintegrale der Acetophenon- bzw. Propiophenonpeaks stehen mit den jeweiligen

Konzentrationen über den Faktor f in Beziehung:

FlächeAcPhenFlächePr opPhen

= f CAcPhenCPr opPhen

(6).

Der Faktor f wird durch die Auswertung der Chromatogramme der ersten drei Kalibrierlösungen ermittelt. Die

Konzentration der unbekannten Acetophenonlösung kann dann mit den Flächenintegralen der vierten Lösung eruiert

werden.

Experimentelle Daten

Konzentration des Acetophenon-Stammlösung =

Konzentration des Propiophenon-Stammlösung =

Volumen der Propiophenon-Stammlösung in 10ml (konstant), µl =

Volumen der AcPhen-Stammlösung in 10ml, µl

Konzentration AcPhen in den Kalibrierlösungen,

mg/l

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3.3. Quantitative Analyse von Coffein in verschiedenen Getränken

Vorgehen

Folgende Kalibrierlösungen sollen hergestellt werden: 0.095 g/l, 0.075 g/l, 0.045 g/l Coffein (im

Laufmittel gelöst). Die Zusammensetzung des Laufmittels beträgt 15%

Acetonitril und 85% Wasser.

Die experimentellen Einstellungen des Gerätes stehen in

der Methodenbeschreibung. Der Wellenlängenbereich des Detektors

wird auf 200-360 nm festgelegt. Der Fluss beträgt 1.0 ml/min.

Es gibt verschiedene Methoden, die Resultate zu visualisieren. Es wird empfohlen, bei einer

Wellenlänge von 270 nm ein normales Chromatogramm darzustellen, das Spektrum beim

Peakmaximum, einen 3D-Plot und eine Contourplot darzustellen.

METHODE: COFFE.MET

Quantitative Messungen werden dann mit zwei coffeinhaltigen Getränken gemessen. Es werden

jeweils 1 ml (oder mehr) der zu untersuchenden Flüssigkeiten (Cola, Kaffee, Tee, ohne Zucker

oder Milch!) mit Wasser auf 20 ml verdünnt, durch einen 0.2 µm Cellulosefilter filtriert und

jeweils zweimal gemessen.

Fragen

1 Die Konzentration des Coffeins wird durch Vergleich der Flächenintegrale ermittelt. Die

Auswertung soll mit dem zur Verfügung gestellten Programm erfolgen. Es wird durch

Vergleich mit Literaturdaten geprüft, ob die Daten vernünftig sind.

2 Das UV-Spektrum des aus dem Kaffeechromatogramm erhaltenen Coffeinpeaks soll zur

Identitätskontrolle mit dem Coffeinpeak aus der Spektrenbibliothek vergleichen werden.

Experimentelle Daten

Konzentration des Coffein-Stammlösung =

Volumen der Stammlösung in 10ml, µl

Konzentration der Kalibrierlösungen, g/l

N

N N

N

O

O

Coffein

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HPLC-Praktikum Versuch Grössenausschluss-Chromatographie

4.1 Theoretischer Hintergrund der Größenausschluss-Chromatographie

(Size Exclusion Chromatography, SEC)

Die SEC ist eine spezielle Art der HPLC, bei der die Analyten aufgrund ihrer Grösse und nicht,

wie bei allen anderen flüssigchromatographischen Methoden wegen ihren spezifischen

Wechselwirkungen mit der stationären Phase getrennt werden. Die Analyten diffundieren in die

Poren der Säulenmaterials (typischerweise Teilchen der Grösse 3-10µm mit einer Porengrösse von

50 - 106Å) wobei kleine Verbindungen tiefer in die Poren eindringen können als grössere und somit

eine längere Verweildauer auf der Säule besitzen. Jede Säule ist gepackt mit Teilchen deren Grösse

sich in einem engen Bereich bewegt, so dass sich nur Moleküle innerhalb eines gewissen

Grössenintervalls mit einer bestimmten SEC-Säule auftrennen lassen. Bei der SEC werden grosse

Moleküle zuerst eluiert, kleine Verbindungen dagegen besitzen höhere Retentionszeiten. Eine Säule

kann nur Verbindungen innerhalb eines gewissen Grössenintervalls trennen (abhängig von der

Porengrösse der staationären Phase). Die untere Grenze von keinen Verbindungen wird als

Permeationsgrenze (permeation limit), die entsprechende obere als Ausschlussgrenze (exclusion

limit) bezeichnet

Grosse Verbindungen wandern schnell durch die SEC-Säule

Kleine Verbindungen wandern langsam durch die SEC-Säule

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HPLC Praktikum 14 Experimenteller Aufbau

Der experimentelle Aufbau für SEC-Experimente ist identisch mit dem der HPLC bis auf die

Tatsache, dass für die Trennung eine spezielle Säule verwendet wird.

In unseren Experimenten wird eine Waters Ultrahydrogel 120 column (300 mm × 7.8 mm) mit

hydroxyliertem Polymetacrylat als Stationäre Phase verwendet.

Kalibrierung

Die Grössenausschluss-Chromatographie-Säule muss mit Verbindungen bekannter molekularer

Grösse kalibriert werden. Aus Gründen der Übereinstimmung, sollten Verbindungen mit einer

ähnlichen Struktur für die Erstellung einer Kalibrierkurve verwendet werden. Eine SEC-Säule kann

kalibriert werden, indem man das Elutionsvolumen (oder die Retentionszeit) der Signale einer Serie

von Kalibirerstandards gegen die jeweiligen Molekulargewichte der Standards aufträgt (z. B.

Polystyrol 600-30 000 000 Da, Polyethylenglycol 106-20 000 Da).

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HPLC Praktikum 15

C

H

2

C

H

3

C

O

O

H

C

H

2

C

H

2

C

O

O

H

C

H

3

n

n

npolymerization

a.

b.

4.2 Experimente 4.2.1 Kalibrierung der Säule mit Polymethacrylsäuren

Die Struktur von Polymethacrylsäure ist unten dargestellt, zusammen mit dem entsprechenden

Monomer.

Durchführung der Kalibrierung

1. Man stellt drei Standards von Polymethacrylsäure (PMA) mit MG 1270 Da, 4030 Da und 5880

Da her. Man gibt 10 mg (Spatelspitze) des Polymers in ein Eppendorf-Gefäss (V = 1.5 ml) und

gibt 0.7 ml H2O (Milli Q) zu. Die Lösungen werden vor der SEC-Analyse durch einen PVDF

Filter (0.45 µm Porengrösse, Whatman) filtriert.

2. Die Proben werden in das SEC eingespritzt. Das Experiment wird insgesamt zweimal

durchgeführt.

3. Anschliessend wird eine Kalibirerkurve gezeichnet (X-Achse = Retentionszeit; Y-Achse =

Molekulargewicht des PMA)

4.2.2 Messung eines Huminsäurestandards

Huminsäure sind komplexe, aromatische Macromoleküle deren aromatische Einheiten durch Aminosäuren, Aminozucker, Peptide und aliphatische Verbindungen miteinander verknüpft sind. Die hypothetische Struktur der Huminsäure in der Abbildung enthält freie und gebundene OH-Gruppen, Chinon-Einheiten, Stickstoff und Sauerstoff als verbrückende Atome und Carboxylat-Gruppen welche an die aromatischen Ringe gebunden sind. Huminsäure (humic acid, HA) bildet sich im Boden während des Abbaus von organischem Material

1. Es wird eine Lösung von einem Huminsäure-Standard hergestellt (Acros oder Aldrich).

2. Die Lösung wird durch einen PVDF Filter filtriert (0.45µm Porengrösse, Whatman).

3. Die Probe wird in das SEC-Instrument eingespritzt. Die Messung wird einmal wiederholt.

4. Die Grössenverteilung der Probe wird durch Vergleich mit der Kalibrierkurve ermittelt.

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HPLC Praktikum 16

Richtlinien für den Bericht: HPLC

Ihr solltet den Bericht so verfassen, so dass ihr in einem Jahr immer noch wisst, was ihr gemacht habt undden Versuch wiederholen koenntet.

1.Theorie (nicht seitenweise aber die Grundlagen), ca eine Seite

HPLC: was ist das, warum macht man es, was braucht man dazu, wie funktioniert es?

Chromatographische Parameter erläutern, z.B. Totvolumen, Verteilungskoeffizient

2. Ziel des Versuchs + Durchführung

Gerät, Typ, Säule, Laufmittel, Detektor

Angabe aller Messparameter! (Geräteeinstellungen, Laufmittelzusammensetzung, Flussgeschwindigkeit...)

Immer Konzentrationen der verwendeten Lösungen angeben!!!! Dazu die Tabellen im Skript verwenden.

3. Ergebnisse und Diskussion

Angabe von Retentionszeiten und allen Flächen in Tabellen

u.a. Vergleich interner und externer Standard (coffein und Acetophenonversuch, warum gibt es welcheUnterschiede?

Welche Art Spektren wurde aufgenommen?

Angaben der Werte z.B. 5±3 g/L (log. Standard deviation) mit ob. + unt. Vertrauensbereich angeben.

Kalibration+Fehlergeraden aus Matehmatica in den Bericht einfügen (Achsen beschriften).

Diskussion der Ergebnisse (evtl. Vergleich mit Literaturwerten)!

2. + 3. koennt ihr auch zusammenfassen: erst Durchführung und dann gleich Ergebnisse des

jeweiligen Versuchs.

Anhang

Je ein aufgenommenes Spektrum von jedem Versuch

Für Aufgabe 3.1. ist das Ausmessen der Basisbreite nötig entweder direkt nach der Messung ablesen,oder ausdrucken.

Bei Coffein: Contourplot, UV-Diagramm.

Viel Spass

-bei Aufgabe 3.4. für Aufgabe 3.3. hergestellte Lösungen verwenden und entsprechend verdünnen.