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Human Computer Interaction Gestaltung und Implementierung effizienter Benutzungsschnittstellen V-02 Elemente des Screen Designs Prof. Dr. Detlef Krömker Johann Wolfgang Goethe-Universität

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Human Computer Interaction Gestaltung und Implementierung effizienter Benutzungsschnittstellen

V-02 Elemente des Screen Designs

Prof. Dr. Detlef Krömker Johann Wolfgang Goethe-Universität

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Prof. Dr. Detlef Krömker 2 Vorlesung B-HCI – V1 Begrüßung und Einführung

Übersicht ‣  Grundregeln zur Gestaltung

‣  Graphische Semiologie (Graphical Semiotics) -- Visuelle Variablen

‣  Harmonien – Proportionen

‣  Gestaltprinzipien

‣  Organisation und visuelle Struktur – Raster – Layout

‣  Elemente der Farblehre und Farbskalen

‣  Elemente der Typographie und des Satzes

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Prof. Dr. Detlef Krömker 3 Vorlesung B-HCI – V1 Begrüßung und Einführung

Grundregeln zur Gestaltung

‣  Weniger ist oft mehr!

‣  Gute Lesbarkeit ist oberstes Gebot

‣  Bescheidenheit im Einsatz der Mittel

‣  Beschränkung auf wenige Ideen

‣  Zu viele Effekte nehmen sich gegenseitig die Wirkung

Nach: http://www.typolis.de da findet man auch Online Kurse zur Typographie und zum Gestalten

Je weniger einer braucht, desto mehr nähert man sich den Göttern, die gar nichts brauchen. (Sokrates)

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Optische Achsen beachten!

‣  Optische Achsen sind zum Beispiel Satzkanten oder die Ränder von Bildern, Fensterränder oder Bildschirmränder

‣  Je mehr optische Achsen auf einem Blatt verteilt sind, desto problematischer ist ein Entwurf, umso schwieriger ist gute Typografie .

‣  Besonders heikel wird es, wenn die Achsen noch verschiedene Winkel haben

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Optische Mitte ‣  Wann sitzt ein Objekt (Punkt, Text) genau in

der Mitte? - Es handelt sich hierbei also um eine „optische Täuschung“.

‣  Rechtes Beispiel (beinahe zuviel) nach oben geschoben. Sitzt also weit über der Mitte! Aber trotzdem befindet er sich scheinbar in der Mitte des Blattes.

‣  Man nennt dieses Phänomen optische Mitte. Sie befindet sich immer etwas über der tatsächlichen (geometrischen) Mitte. Deshalb ist der untere Rand bei Büchern fast immer größer als der obere.

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Prof. Dr. Detlef Krömker 6 Vorlesung B-HCI – V1 Begrüßung und Einführung

Eleganz und Einfachheit ‣  Eleganz

‣  Ziel des Entwurfsprozesses ‣  eligere (lat.): (sorgfältig) auswählen

‣  Einfachheit ‣  Zentrales Element zur Erreichung von Eleganz ‣  Erhöht ‣  Verständlichkeit ‣  Wiedererkennbarkeit ‣  Einfachen Zugang ‣  Usability

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Eleganz und Einfachheit

Prozess zur Erreichung von Eleganz und Einfachheit

‣  Vereinheitlichung: Zusammenführung der Gestaltungselemente zu einem einheitlichen Ganzen

‣  Verfeinerung: Zielgerichtete Anpassung an Erfordernisse (Ziel, Betrachter, Kontext)

‣  Eignung: Überprüfung der Fitness des Entwurfs nach jedem Entwurfszyklus

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Eleganz und Einfachheit – Häufige Fehler

‣  Überfrachtung des Designs (Clutter)

‣  Gegenseitiges Stören visueller Elemente

‣  Komplexe visuelle Strukturen

‣  Zu hoher Detailgrad der graphischen Elemente

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Skalierung, Kontrast und Proportion

Skalierung ‣  Relative Größe bzw. Faktor eines Gestaltungselements in Relation zu allen

anderen Elementen

Kontrast ‣  Erkennbare Unterschiede zwischen den Gestaltungselementen in den

visuellen Dimensionen: Position, Größe, Farbe, Textur, Form, Orientierung, Bewegung

‣  Grundlage für Unterscheidbarkeit, Betonung, Interessenssteuerung, etc. ‣  Element zur Erreichung Klarheit im Design durch bewussten Einsatz zur

Unterscheidung von Elementen

Proportion ‣  Balance und Harmonie der Verhältnisse zwischen Gestaltungselementen ‣  Kein absolutes Maß!

Information consists of differences that make a difference. (Edward Tufte, 1990)

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Übersicht ‣  Grundregeln zur Gestaltung

‣  Graphische Semiologie (Graphical Semiotics) -- Visuelle Variablen

‣  Harmonien – Proportionen

‣  Gestaltprinzipien

‣  Organisation und visuelle Struktur – Raster – Layout

‣  Elemente der Farblehre und Farbskalen

‣  Elemente der Typographie und des Satzes

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Graphische Semiologie (Graphical Semiotics)

‣  Graphische Semiologie ‣  Wissenschaft der graphischen Zeichen und Symbole ‣  Basiert auf tausende Jahre alten Traditionen

‣  Wissenschaften mit Bezug zu dieser Thematik ‣  Theologie, Philosophie, Anthropologie, Psychologie, ...,

Kartographie, ..., Visualisierung

‣  Grundlegende Arbeiten von Jacques Bertin ‣  The Semiology of Graphics, 1982

‣  Grundlage der modernen Visualisierung

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Visuelle Variablen (Grundelemente der Gestaltung) nach Bertin, 1982

Position (x und y) Textur

Fläche, Größe Neigung, Orientierung

Helligkeit Form, Gestalt

Farbe

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Visuelle Variablen – Mögliche Ergänzungen

Länge Volumen

Farbton Sättigung

Winkel Verbindung

Enthaltung

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Visuelle Variablen – Weitere Ergänzungen

Bewegung Veränderung Blinken

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Eigenschaften Visueller Variablen (nach Bertin) ‣  Selektiv

‣  Spontane Gruppierung beim menschlichen Betrachter ‣  Besonders nützlich zur Visualisierung nominaler Daten ‣  Weitere Unterscheidung: Assoziativ vs. Nicht assoziativ

Assoziativ: alle Variablen haben bei Benutzung dieser Variablen weiterhin die gleiche Sichtbarkeit

‣  Ordinal ‣  Spontane Anwendung einer Ordnung beim menschlichen Betrachter ‣  Besonders nützlich zur Visualisierung ordinaler Daten

‣  Proportional ‣  Spontane Anwendung einer Ordnung beim menschlichen Betrachter ‣  Direkte Assoziation eines Wertes ‣  Besonders nützlich zur Visualisierung ordinaler und quantitativer Daten

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Visuelle Variablen

Bertin 1982

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Quantitativ Ordinal Nominal

Geringe Effekt.

Hohe Effektivität Position

Länge

Winkel

Neigung

Fläche

Volumen

Helligkeit

Sättigung

Farbton

Textur

Verbindung

Enthaltung

Form

Position

Helligkeit

Sättigung

Farbton

Textur

Verbindung

Enthaltung

Länge

Winkel

Neigung

Fläche

Volumen

Form

Position

Helligkeit

Sättigung

Farbton

Textur

Verbindung

Enthaltung

Länge

Winkel

Neigung

Fläche

Volumen

Form

Nach Mackinlay 1986 mit Adaptionen

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Übersicht ‣  Grundregeln zur Gestaltung

‣  Graphische Semiologie (Graphical Semiotics) -- Visuelle Variablen

‣  Harmonien – Proportionen

‣  Gestaltprinzipien

‣  Organisation und visuelle Struktur – Raster – Layout

‣  Elemente der Farblehre und Farbskalen

‣  Elemente der Typographie und des Satzes

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Harmonie - Proportionen ‣  Harmonie

Effekt des Erreichens eines einheitlichen und gefälligen Gesamteindrucks

‣  Als harmonisch empfundene Verhältnisse ‣  1:2 ‣  2:3 ‣  3:4 ‣  Quadrat (1:1) ‣  Goldener Schnitt

(oft überschätzt)

Vitruvian-Mensch von Leonardo da Vinci

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Goldener Schnitt ‣  Zwei Strecken stehen im Verhältnis des Goldenen Schnittes, wenn sich die

größere zur kleineren verhält wie die Summe aus beiden zur größeren

‣  Verhältnis wird mit dem griechischen Buchstaben Φ (Phi) bezeichnet

‣  Sei a die längere und b die kürzere Strecke, so gilt:

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Viele geometrische Konstruktionsmethoden 1.  Errichte auf der Strecke AB im Punkt

B eine Senkrechte der halben Länge von AB mit dem Endpunkt C.

2.  Der Kreis um C mit dem Radius BC schneidet die Verbindung AC im Punkt D.

3.  Der Kreis um A mit dem Radius AD teilt die Strecke AB im Verhältnis des Goldenen Schnittes

Viele weitere, siehe z.B. Wikipedia

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Goldener Schnitt ‣  Geschichte des goldenen Schnitts

‣  Erste Erwähnung: Hippasos von Metapont (um 450 v. Chr.)

‣  Analytische Auseinandersetzung: Euklid (325 - 270 v. Chr.)

‣  Anwendung ‣  Cheops-Pyramide ‣  Vorderfront des Panthenon

‣  Dom von Florenz, ‣  Notre Dame ‣  Alte Rathaus in Leipzig, ein

Renaissancebau aus den Jahren 1556/57. …

Panthenon Tempel, Athen

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Goldener Schnitt

Moderne Anwendung

‣  Le Corbusier (1887 – 1965): Modulor

‣  Auf der Mathematik und den menschlichen Körperverhältnissen aufgebautes Maßsystem auf Grundlage des goldenen Schnitts

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Übersicht ‣  Grundregeln zur Gestaltung

‣  Graphische Semiologie (Graphical Semiotics) -- Visuelle Variablen

‣  Harmonien – Proportionen

‣  Gestaltprinzipien

‣  Organisation und visuelle Struktur – Raster – Layout

‣  Elemente der Farblehre und Farbskalen

‣  Elemente der Typographie und des Satzes

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Gestalt-Prinzipien

Thurston 1986

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Gestalt-Prinzipien ‣  Andere Bezeichnung

‣  Gestalt-Gesetze ‣  Aber: keine Gesetze im strengen Sinn, keine absolute Gültigkeit, kein

“Beweis”

‣  Thema ‣  Beschreiben verschiedene Phänomene der höheren Wahrnehmung (im

Gegensatz zum frühen Sehen) ‣  Organisatorische Prinzipien als grundlegende Prozesse der menschlichen

visuellen Wahrnehmung ‣  Holistische Natur der menschlichen Wahrnehmung ‣  „Das Ganze unterscheidet sich von der Summe seiner Teile.“

‣  Grundlage ‣  Frankfurter Schule der Gestalt-Psychologie (seit 1912)

Max Wertheimer, Kurt Koffka, Wolfgang Kohler, ...

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Gestalt-Prinzipien

‣  "Laws of Oranization in Perceptual Forms" (Wertheimer 1923)

‣  Prinzip der Nähe (Proximity) ‣  Prinzip der Ähnlichkeit (Similarity) ‣  Prinzip der stetigen Fortsetzung (Continuity) ‣  Prinzip der Konvexität (Geschlossenheit, Closure) ‣  Prinzip des Gemeinsamen Schicksals (Common Fate) ‣  Prinzip der Prägnanz ‣  …

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Gültigkeit der Gestalt-Prinzipien

‣  Die damaligen Erklärungen entsprechen nicht dem heutigen Wissensstand

‣  Prinzipien selbst sind jedoch nach wie vor gültig und Grundlage wichtiger Gestaltungsregeln

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Prinzip der Nähe (Proximity)

‣  Näheres wird als zusammenhörig empfunden

‣  Eines der wirksamsten Prinzipien

‣  Einfachste und mächtigste Möglichkeit eine enge Beziehung zwischen Entitäten auszudrücken

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Prinzip der Nähe (Proximity)

Spätere Erweiterung und Generalisierung: Prinzip der räumlichen Konzentration (Principle of Spatial Concentration, Slocum 83)

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Prinzip der Ähnlichkeit

Gleiches (oder fast gleiches) wird als zusammengehörig empfunden

Farbe (Helligkeit hier) gruppiert stärker als Form

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Prinzip der stetigen Fortsetzung (Continuity) Es werden eher einfache, regelmäßigere, glatte oder

kontinuierliche Formen wahrgenommen – im Gegensatz zu solchen mit abrupten Änderungen

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Anwendung des Prinzips der stetigen Fortsetzung

z.B. in Blockdiagrammen: Verbindungen zwischen Diagrammelementen werden einfacher erkannt, wenn die Linien kontinuierlich und glatt sind

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Prinzip der Konvexität

Konvexe Konturen werden bevorzugt geschlossen

und bevorzugt wahrgenommen

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Anwendung des Prinzips der Geschlossenheit

Venn Diagram: ‣  Elemente können zu A und C gehören, aber nicht zu A, B, und C ‣  Alle Elemente, die die sowohl zu B als auch zu C gehören, sind auch

Elemente von D

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Prinzip der Verbundenheit (Connectedness)

‣  Prinzip der Verbundenheit (Connectedness) ‣  Ergänzung von Palmer und Rock, 1994 ‣  Verbundenheit ist stärker als Nähe, Farbe, Größe, Form

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Anwendung: Knoten-Kanten-Diagramme

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Prinzip der Symmetrie (Symmetry)

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Prägnanzprinzip

Prägnanzprinzip (engl. Simplicity, Prägnanz) ‣  Nicht direkt von Wertheimer als Prinzip genannt, aber in Verbindung mit der

Prinzip der “guten Gestalt“ erwähnt ‣  "Of several geometrically possible organizations that one will actually occur

which posesses the best, simplest, and most stable shape." (Koffka 1935)

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Prinzip des Gemeinsamen Schicksals

Objekte, die sich gemeinsam bewegen, werden als zusammengehörig erkannt

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Prinzip der Relativen Größe (Relative Size)

Kleinere visuelle Komponenten werden eher als Objekte wahrgenommen Beispiel: schwarzer Propeller vor weißem Grund

Beachte: generell werden horizontale oder vertikale Strukturen gegenüber diagonalen häufiger als Objekte erkannt

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Figur-Grund-Trennung ‣  Visuelles System unterscheidet

Vordergrund (Objekte, Figuren) und Hintergrund bereits in den frühen Stufen der Wahrnehmung (Rubin 1915)

‣  Grundlage für die Objektidentifikation

‣  Viele Einzelelemente (geschlossene Konturen, Symmetrie, weiße Fläche als Hintergrund, ...) tragen dazu bei

‣  Klare geometrische Strukturen sind nicht erforderlich

Rubin 1921

Escher

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Figur-Grund-Trennung

Kanizsa Triangle Turston 1986

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Übersicht ‣  Grundregeln zur Gestaltung

‣  Graphische Semiologie (Graphical Semiotics) -- Visuelle Variablen

‣  Harmonien – Proportionen

‣  Gestaltprinzipien

‣  Organisation und visuelle Struktur – Raster – Layout

‣  Elemente der Farblehre und Farbskalen

‣  Elemente der Typographie und des Satzes

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Prof. Dr. Detlef Krömker 45 Vorlesung B-HCI – V1 Begrüßung und Einführung

Organisation und visuelle Struktur

‣  Organisation und visuelle Struktur ‣  Wichtiges Element, um dem Anwender einen strukturierten Zugang

zu ermöglichen ‣  Erste Form der Information, die wahrgenommen wird ‣  Leitet die Interaktion

‣  Gestaltprinzipien als Leitfaden zur Schaffung von Struktur ‣  Gruppierung ‣  Hierarchisierung ‣  Schaffung von Beziehungen ‣  Balance

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Organisation und visuelle Struktur

‣  Techniken zur Kommunuikation visueller Struktur und Organisation

‣  Symmetrie zur Erreichung von Balance

‣  Ausrichtung für visuelle Beziehungen

‣  Schaffung von Strukturen für das menschliche Auge durch Ausrichtung

‣  Negative Space: Schaffung von Kontrast durch Verwendung von Leerflächen

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Organisation und visuelle Struktur

‣  Häufige Fehler

‣  Keine oder inhaltlich falsche Strukturen

‣  Falscher Einsatz von Symmetrie

‣  Unklare innere Strukturen (z.B. bzgl. Hierarchien)

‣  Fehlende oder mangelhafte Ausrichtung graphischer Elemente

‣  Information Overload

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Gestaltungsraster ‣  Grundlage der meisten

typografischen Entwürfe

‣  Kein universelles Raster, sondern angepasst an ‣  Medium ‣  Größe der Darstellungsfläche ‣  Gestaltungselemente, die

verwendet werden sollen ‣  Zielgruppe und kommunikatives

Ziel

Satzspiegel mit Rändern im Verhältnis 2:3:4:5

Klassische Konstruktion für einen Satzspiegel

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Gestaltungsraster

3-spaltiges Raster Raster mit 5 Spalten und Bildbereichen

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Übersicht ‣  Grundregeln zur Gestaltung

‣  Graphische Semiologie (Graphical Semiotics) -- Visuelle Variablen

‣  Harmonien – Proportionen

‣  Gestaltprinzipien

‣  Organisation und visuelle Struktur – Raster – Layout

‣  Elemente der Farblehre und Farbskalen

‣  Elemente der Typographie und des Satzes

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Was ist Farbe? ‣ „Farbe ist ein durch das Auge vermittelter Sinneseindruck, also eine Gesichtsempfindung.

‣ Die Farbe ist diejenige Gesichtsempfindung eines dem Auge strukturlos erscheinende Teils des Gesichtsfeldes, durch die sich dieser Teil bei einäugiger Beobachtung mit unbewegtem Auge von einem gleichzeitig gesehenen, ebenfalls strukturlosen angrenzenden Bezirk allein unterscheiden kann.“

(DIN 5033 Farbmessung, Teil 1, 1979)

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‣  Farbwahrnehmung Physiologie und Psychologie ‣  Farbordnung Kunst ... Harmonien ... Wirkungen subjektiv ‣  „Farbrechnen“ im Computer, ... in CG: Farbe als „Tripel“ (3D-Vektor) ‣  Farberzeugung Lichtquellen, Körperfarben, Durchlichtfarben ‣  Farbmischung Ideal: Additiv, Subtraktiv (Multiplikativ) und Real ‣  Farbmessung Reproduktion (objektiv, reproduzierbar, kalibriert

nicht vom Individuum abhängig, Spektrum Tripel) ‣  Farbübertragung in Kommunikationssystemen, z.B. Fernsehen, ... ‣  Farbauswahl User Interface

Farbe ist ein sehr vielschichtiges Problem

Verschiedene Aufgaben und Ziele verlangen unterschiedliche Farbsysteme, Farbräume und Repräsentationen: Eine Auswahl

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Details zur Farblehre

z.B. im Veranstaltungsarchiv GDV http://www.gdv.informatik.uni-frankfurt.de/index.php?m=2&sm=3

GDV 07: Vorlesungen Elemente der Bildwahrnehmung und Farbrepräsentationen

Bitte schauen Sie diese Materialien einmal durch … es trägt zum tieferen Verständnis bei!

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Einsatzgebiete für Farbe im HCI

‣  Farbe kann für folgende Aufgaben eingesetzt werden

‣  Lenken der Aufmerksamkeit

‣  Gruppierung von Merkmalen durch Visualisierung qualitativer Aspekte

‣  Visualisierung ordinaler Daten

‣  Visualisierung quantitativer Daten

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Ordinale Daten

‣  Je nach Aufgabe: ‣  Suchen und Identifizieren:

Wahl wie bei nominalen Daten

‣  Übersicht oder Vergleichen: Abbildung auf Farbskalen wie bei quantitativen Daten ‣  Beispiel: modifizierter Farbkreis ‣  Problem: Werden diese Größen dann auch als

quantitative Größen interpretiert?

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Quantitative Daten Beachte: Immer nur einen Teil der Buntton-Skala benutzen

Die zwei unteren Verfahren erlauben den Einsatz von Farbtabellen (Color-Look-Up-Table)

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Farbskalen ‣  Typen von Farbskalen

‣  Grauwertskalen: Variation der Helligkeit ‣  Farbskalen: Variation der Farbart (Sättigung und Farbton)

‣  Aspekte von Farbskalen ‣  Abbildung auf RGB i.d.R. nicht effizient und wenig effektiv ‣  Abbildung auf HSV, HLS, o.ä. möglich ‣  Spezielle Farbskalen i.d.R. effizienter

Ein Hinweis: Der Color Brewer (Cindy Brewer) liefert in vielen Anwendungsfällen recht gute Ergebnisse (… wenn man es nicht doch selbst machen will) aber nur, wenn man ihn richtig benutzt!

http://www.personal.psu.edu/cab38/ColorBrewer/ColorBrewer_intro.html

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Grauwertskalen

‣  Man verwende empfindungsmäßig gleichabständige Stufen, etwa nach folgender Formel:

‣  Berücksichtigt man die nötige Gammakorrektur (für Farbmonitore 2,3 ... 2,8), so erhält man:

‣  Kuriosum: Diese Zwei Effekte korrigieren sich fast selbst!

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Farbskalen

Aufgabe: Bringen Sie die Farbe in eine Ordnung! Farbordnungssystem

Basis oft die Qualitäten: Helligkeit – Farbton – Farbsättigung, z.B. HLS

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Farbskalen

Gray scale Single sequence part spectral scale

Full spectral scale Single sequence single hue scale

Double-ended multiple hue scale

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Einige Regeln für den Einsatz von Farbskalen

‣  Wenn eine wahrnehmungsmäßig geordnete Sequenz benötigt wird, bevorzuge man eine

‣  Grauwertskala, ‣  Rot-Grün Skala ‣  Gelb-Blau Skala ‣  Sättigungsskala

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Einige Regeln für den Einsatz von Farbskalen

Verschiedene Skalen sind für verschiedene Detailgrade unterschiedlich gut geeignet:

‣  Großer Detailreichtum Luminanzskalen

‣  Geringerer Detailreichtum Farton- oder Sättigungsskalen

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Einige Regeln für den Einsatz von Farbskalen

‣  Uniforme Skalen können durch Verwendung von CIELUV (CIELAB) gewonnen werden.

‣  Achtung: auf Gamma-Korrektur achten!

‣  Achtung: Manchmal sollen spezielle Eigenschaften durch nichtuniforme Skalen hervorgehoben werden!

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Einige Regeln für den Einsatz von Farbskalen

‣  Für ein Ablesen von Datenwerten sollte man Farbskalen benutzen, die durch viele Farbarten charakterisiert ist ‣  Minimiert Fehler durch Farbkontrast

‣  Oft ist eine Spiralskala, z.B. im CIELUV-Farbraum sehr gut ‣  Alle Farben unterscheiden sich auch in der Helligkeit

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Einige Regeln für den Einsatz von Farbskalen

‣  Durch Wahrnehmungseffekte erscheinen kontinuierliche Skalen oft diskret

‣  Um Formen und Strukturen in Wertefeldern wahrnehmbar darzustellen, ist die Betrachtung der Daten als Höhenfeld und ein Standard-Shading der CG oft effizienter als Farbskalen

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Farbfehlsichtigkeit

‣  Farbe wird nicht von allen Personen gleich wahrgenommen

‣  Farbfehlsichtigkeit

‣  Abnormale Farbwahrnehmung ‣  Ca. 8% der männlichen und ca. 0.4% der weiblichen Bevölkerung

‣  Häufig nur für kleine Sehwinkel (< 20)

‣  Betroffene Personen wissen oft nichts von ihrer Farbfehlsichtigkeit

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Farbfehlsichtigkeit Anomalien: Wahrgenommener Farbraum

kann mit immer noch mit 3 Primärvalenzen beschrieben werden

‣  Protanomalie ‣  Schwäche in der Rot-Grün

Wahrnehmung (Schwäche im Rot-Bereich)

‣  ca 1% der Bevölkerung ‣  Deuteranomalie

‣  Schwäche in der Rot-Grün Wahrnehmung (Schwäche im Grün-Bereich)

‣  5-6% der Bevölkerung

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Allgemeine Regeln zur Visualisierung mit Farbe ‣  Verwende Farbe mit Zurückhaltung: Weniger ist mehr!

‣  Verwende Farbe zur Gruppierung und zur Unterstützung beim Suchen

‣  Betone das Interessante und vermeide das Störende

‣  Verwende gewohnte Farbkodierungen: Nutze Metaphern des Anwendungsgebietes

‣  Gestalte für Nutzer mit Farbanomalien

‣  Say it again! - Farbe für redundante Kodierungen

‣  Verwende einen angemessenen Level-of-Detail!

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Allgemeine Regeln zur Visualisierung mit Farbe ‣  Verwende blau für großflächige Bereiche, keine dünnen Linien

‣  Verwende rot und grün im Zentrum der Blickfeldes Randbereiche der Retina sind nicht sensitiv für diese Farben

‣  Verwende schwarz, weiß und gelb in der Peripherie

‣  Verwende Farben für benachbarte Regionen, die sich in Farbton und Helligkeit unterscheiden; Vermeide die Verwendung verschiedener Blautöne für benachbarte Regionen

‣  Verwende möglichst nicht mehrere hoch gesättigte Farben, insbesondere mit großen spektralen Unterschieden, zusammen

Vermeidung von Nachbildern

‣  Berücksichtige mögliche Farbverschiebungseffekte benachbarter Farbflächen

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Übersicht ‣  Grundregeln zur Gestaltung

‣  Graphische Semiologie (Graphical Semiotics) -- Visuelle Variablen

‣  Harmonien – Proportionen

‣  Gestaltprinzipien

‣  Organisation und visuelle Struktur – Raster – Layout

‣  Elemente der Farblehre und Farbskalen

‣  Elemente der Typographie und des Satzes

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Typographie Typografie

‣  Als Kunst oder Kunsthandwerk verstandene Gestaltung einer Textseite, eines Plakats oder eines gesamten Dokuments mittels Schrift, Bildern, Linien, Flächen (Weißräume) und Farben

‣  Handwerk mit langer Tradition: Anfänge des Buchdrucks im Mittelalter ‣  Mikrotypografie

‣  Schriftgestaltung ‣  Makrotypografie

‣  Layout einer gesamten Seite oder Publikation.

Typografie und Computer ‣  Übernahme vieler der traditionell gewachsenen Regeln ‣  Neuinterpretation, aber auch Verletzung einiger Regeln

Vertiefung in Typografie ‣  Theorie und sehr viel Praxis: in Vorlesung allein nicht vermittelbar! ‣  Begabung

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Schriften ‣  Schriftart, Schrift (Typeface)

‣  In der Typografie die grafische Gestaltung eines Zeichensatzes. ‣  Schriften werden unterteilt in Schriftgruppen (Klassen, Familien,

Kategorien) ‣  DIN 16518 legt verschiedene Schriftgruppen fest

‣  Hauptkennzeichen von Schriftfamilien Proportional vs. nicht proportional mit Serifen vs. serifenlos

‣  Serifen: kleine horizontale Endlinien an Buchstaben, an denen sich das Auge orientieren kann

‣  Serifenbehaftete Schriften eignen sich für gedruckten Fließtext ‣  Schriften ohne Serifen auf Entfernung besser erkennbar

Nutzung für Plakate

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Schriftfamilien nach DIN 16518 (Auswahl) Gruppe Bemerkung Zeichensätze Beispiel Franz. Barock-Antiqua

Entwickelt um 1540, insb. Claude Garamond

z.B. Garamond, Bembo, Goudy, Palatino

Barock-Antiqua Blütezeit ca. 1750 z.B. Baskerville, Tiffany, Times-Antiqua

Klassizistische Antiqua

Ca. 1800, Bodoni und Didot

Bodoni-Antiqua, Didot, Madison-Antiqua, Torino,

Serifenlose Linear-Antiqua

Erste Hälfte 19. Jahrhundert; alte Bezeichnung: Grotesk

Avant Garde, Franklin Gothic, Frutiger, Futura, Helvetica, Lucida, Rotis Sans, Univers

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Zeichensatz Bemerkung Beispiel Andale Microsoft's freie Version der klassischen

Monotype (Gleichmäßige Zeichenbreite)

Arial P. Sunders, R. Nicholas/Microsoft 1990. Frei verfügbarer Ersatz für Helvetica a e f g AM

Lucida Sans K. Holmes 1985. Eine der ersten für Computereinsatz optimierten Schriften a e f g AM

Tahoma Microsoft, 1995. Frei verfügbar. a e f g AM

Verdana M. Carter / Microsoft, 1994. Frei verfügbar a e f g AM

Schriften für Computereinsatz

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Schriftstärke und Schriftschnitt

‣  Schriftstärke (Font Weight) ‣  Gewicht bzw. Größe der Zeichen

‣  Schriftschnitte (Font Style) ‣  Normal (book, medium): normaler Text ‣  Fett (bold): Auszeichnungen ‣  Kursiv (italic): Hervorhebungen, Bildlegenden, Zitate ‣  extra schmal (condensed) ‣  Extra breit (extended)

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Beispiel: Frutiger

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Bemaßung und Schriftsatz

http://www.rz.uni-karlsruhe.de/~szm/kurse/techn-grundl

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Regeln für Schrifteinsatz Mehr als zwei verschiedene Schriften

erzeugen Unruhe

‣  Ähnliche Schriften nicht mischen

‣  Besser eine Serifenschrift mit einer serifenlosen mischen

‣  Auch der inhaltliche Aufbau kann so nicht mehr sinnvoll und logisch dargestellt werden

Die Visualisierung von Daten beinhaltet die Erzeugung von Bildern und Bildsequenzen, welche die Eigenschaften dieser Daten veranschaulichen. Hierzu werden die Eigenschaften dieser Datenmengen auf visuelle Attribute abgebildet. Diese Abbildungen können dabei von elementarer Form sein, wie etwa bei der Abbildung von Datenwerten auf Farb- und Texturattribute, oder äußerst komplexer Form, wie bei der Visualisierung von komplexen natürlichen Prozessen durch dreidimensionale Darstellungen verbunden mit Animationen. Ziel ist es in jedem Fall, die in den Daten verborgenen Zusammenhänge darzustellen.

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Regeln für Schrifteinsatz Zeilen über die ganze Papierbreite

Erschweren Gestaltung

Text in mehrere mehrere schmalere Satzblöcke (Spalten) aufteilen.

Die Visualisierung von Daten beinhaltet die Erzeugung von Bildern und Bildsequenzen, wel-che die Eigenschaften dieser Daten veran-schaulichen. Hierzu werden die Eigenschaf-ten dieser Datenmen-gen auf visuelle Attribu-te abgebildet. Diese Abbildungen können dabei von elementarer Form sein, wie etwa bei der Abbildung von Datenwerten auf Farb- und Texturattribute, oder äußerst komplexer Form, wie bei der Visualisie-rung von komplexen natürlichen Prozessen durch dreidimensionale Darstellungen verbun-den mit Animationen. Ziel ist es in jedem Fall, die in den Daten verbor-genen Zusammenhänge darzustellen.

Bertin unterscheidet drei verschiedene Stufen der Information, die in einem Bild ver-mittelt oder dargestellt werden können ([Bertin 82]). Auf der ersten Stufe, der ele-mentaren Stufe, wer-den die vorliegenden grundlegenden Infor-mationen in direkter Form abgebildet. Das heißt, zu jeder Infor-mation existiert im Bild eine entsprechende Repräsentation in Form einer spezifi-schen Ausprägung von visuellen Attributen. Die zweite Stufe, die mittlere Stufe, dient bereits zur Abstraktion von den elementaren Informationen. Auf dieser Stufe werden das Wesentliche und die Ergebnisse der Untersuchung verdeut-licht.

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Schriftsatz ‣  Linksbündiger Flattersatz

Linksbündige Ausrichtung mit gleichmäßigen Wortabständen

‣  Blocksatz Sowohl links- wie rechtsbündige Ausrichtung durch Streckung der

Wortabstände, ggf. auch (Buchstabenabstände)

‣  Mittelachsensatz (zentrierter Satz) ‣  Möglichst vermeiden ‣  Insbesondere Mischen von symmetrischem und asymmetrischem Satz

vermeiden

‣  Rechtsbündiger Flattersatz ‣  Rechtsbündige Ausrichtung mit gleichmäßigen Wortabständen ‣  Besonders bei längeren Texten findet das Auge die Zeilenanfänge

schlechter wieder als beim linksbündigen Satz

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Schriftsatz Vorteile Nachteile

Flattersatz wirkt leicht und modern gut für kurze Zeilen kommt ohne viele Worttrennungen aus für Computer leicht zu verarbeiten

lange Zeilen schwerer lesbar typischerweise unschöne Zackenbildung am rechten Rand nicht für längere Druckwerke geeignet

Blocksatz saubere Ränder, sieht aus 'wie gedruckt'

gut für längere Zeilen

funktioniert nur mit gutem Trennalgorithmus

nicht für kurze Zeilen geeignet

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Prof. Dr. Detlef Krömker 82 Vorlesung B-HCI – V1 Begrüßung und Einführung

Weiterführende Literatur

‣  Kevin Mullet, Darrell Sano: Designing Visual Interfaces – Communication Oriented Techniques, SunSoft Press, 1995, ISBN 0-13-303389-9

‣  Donald A. Norman. The Psychology of Everyday Things. New York: Basic Books, 1988. ISBN 0-465-06709-3

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Zusammenfassung

‣  Fast nur die klassischen Regeln besprochen und nur das Allerwichtigste.

‣  Vertiefung erfolgt in der Übung – Input dort!

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(Endlich ;-) )Schluss

und vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit