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Hydrographisches Vermessungssystem für alpine Fließgewässer und Seen -Baukastensystem (Einsatz für unterschiedliche wasserbauliche Fragestellungen) -Mobile, vom Bootstyp unabhängige Ausführung Ass.Prof. DI Dr.techn. Erwin HEINE Institut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation Universität für Bodenkultur Wien Motivation für die F/E-Tätigkeiten des IVFL auf dem Gebiet der hydrographischen Vermessung war der Bedarf an Qualitätsmessdaten aufgrund des Inkrafttretens der EU-Wasserrahmenrichtlinien (WRR) 2003 Implementierung der WRR in nationales Recht Schutz und Verbesserung aquatischer Ökosysteme 2015 Erreichung eines „guten Zustandes“ für alle Gewässer Sicherung des guten Zustandes der Gewässer Minderung der Auswirkungen von Überschwemmungen und Dürren

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Hydrographisches Vermessungssystem für alpine Fließgewässer und Seen

-Baukastensystem

(Einsatz für unterschiedliche wasserbauliche Fragestellungen)

-Mobile, vom Bootstyp unabhängige Ausführung

Ass.Prof. DI Dr.techn. Erwin HEINEInstitut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation

Universität für Bodenkultur Wien

Motivation für die F/E-Tätigkeiten des IVFL auf dem Gebiet der hydrographischen Vermessung war der Bedarf an Qualitätsmessdaten

aufgrund des Inkrafttretens der EU-Wasserrahmenrichtlinien (WRR)

• 2003 Implementierung der WRR in nationales Recht

• Schutz und Verbesserung aquatischer Ökosysteme

• 2015 Erreichung eines „guten Zustandes“ für alle

Gewässer

• Sicherung des guten Zustandes der Gewässer

• Minderung der Auswirkungen von Überschwemmungen

und Dürren

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Besondere Herausforderungen beialpinen Flüssen

• Topographie Ortung: RTKRTK--GPS GPS

nur auf Teilabschnittennur auf Teilabschnitten

zielverfolgenden Servotachymeter zielverfolgenden Servotachymeter

alleinig sind nicht effizientalleinig sind nicht effizient

• Schwallstrecken Rollbewegungewegung

• geringe Wassertiefe begrenztebegrenzte MessbootgrMessbootgrößößee

geringe Flussbreite permanente Kurswechselpermanente Kurswechsel

Hindernisse (Blockwurf)

Peilsystem - Schema

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Anwendungsbeispiel: Schwallstreckenvermessung

Projekt 06/2005: Mur-Punktigamerbrücke

Einsatz von Mehrfrequenz- und Multibeam-Echolotsystemen für die Seegrundaufnahme des Bodensee-Rheindeltas

Erwin HeineInstitut für Vermessung, Fernerkundung und Landinformation

Aufgabe des IVFL war die Wissenschaftliche Projektkoordination und -bearbeitung

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Instrumentarium der Single Beam Echolotung

• Echolot-System:Kongsberg EA 400 / 2 Sende- und Empfangseinheiten• Schwinger: 38 /200 kHz Kombischwinger, Typ 38/200 D• Öffnungswinkel: 7° zirkular für 200 kHz• 13 x 21° für 38 kHz• Messbereich: bis ca. 1900 / 450 m• 15 kHz-Schwinger, Typ 15-17• Öffnungswinkel: 17°; zirkular• Messbereich: bis ca. 7000 m• 200 kHz Sidescan-Schwinger, Typ 0.5/50-SS• Öffnungswinkel: 0,5 x 50°• Messbereich: bis ca. 300 m• Bewegungssensor : Kongsberg Seatex MRU D Bewegungssensor• Schallgeschwindigkeitssensor: Valeport Monitor SVP• mit Temperatur- und Drucksensor• Positionierung: RTK-GPS-Ausrüstung mit GSM-Funkverbindung • am Boot: GPS-Rover Leica GG1230• an Land: GPS-Basisstation Trimble 4000SSi

/Antenne 4000ST/SSE L1/L2 geodetic

Wasserschall- Echolotsensorengeschwindigkeitsmessung

Schwingerarm mit Trägerplatte:

• 200 kHz Sidescan-Schwinger

• 38 /200 kHz Kombischwinger

• 15 kHz-Schwinger

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Software der Single Beam Echolotung

Kongsberg EA400 Profil 2000 sowie QINSy

Positionierung

•Eigene Basisstation in Fussach (max. 10km Distanz)

•Korrekturdatenübertragung per GSM

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Eckdaten der Single-Beam-Echolot Vermessung

100 km2 vermessene Gesamtfläche

Messtiefen bis zu 250 m

1.000 km Mehrfrequenz Single Beam Echolotung

25m bis 100m Profilabstände

Sidescan-Aufnahme des Seegrundes

Aussenarbeiten:

März – April 2008

Kongsberg SSM Sidescan Mosaiking

Seebodenstrukturen im Sidescanbild

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Schichtaufbau im Hangbereich auf 100m

Schichtaufbau auf 23 m

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Gasaustrittsöffnungen auf 40 m

Ergebnis: 2008 DGM aus SB

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Anpassung der 1999-DGM durch Sedimentkerndaten

• Ablagerungen seit 1999 anhand der

Sedimentkerne quantifiziert (Institut für Seenforschung Langenargen)

Differenzen-DGM 2008 – 1999 aus SB

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Bodensee – WetterwinkelGasaustrittsöffnungen

Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Wessels Institut für Seenforschung, Langenargen

Multibeam-MessungHCU-Hamburg

2010_1_ForschungsarbeitHydrographische Vermessungen am Neusiedlersee

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Messsystem des IVFL/BOKU

• Mehrfrequenz-Singlebeam-Echolotsystem Kongsberg EA 400 mit

• 200kHz und 38 kHz Schwingern für die oberen Schlammgrenzen

• 15kHz Schwinger für eine tiefere Sedimenteindringung

• 200 kHz Sidescan-Sonar für eine bildhafte Darstellung der

Seebodenstrukturen

• Positionierungssystem: RTK-DGPS-Ausrüstung mit GSM-Funkverbindung

• Bewegungssensor: Novatel IMU; Genauigkeit: Roll-/Stampf: 0,015°;

Richtung: 0,05°

• Schallgeschwindigkeitssonde: Valeport Monitor SVP mit Temperatur- und

Drucksensor

Echolotung Wulkamündung

Erwin Heine

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Erwin Heine

2010_2_ForschungsarbeitHydrographische Vermessungen Lunzer See

Vom 3. - 5.11.2010 wurden mit Echolotsensoren Tiefenmessungen in 3 Frequenzen 15kHz, 38kHz und 200kHz sowie Sidescan-Sonarmessungen durchgeführt.

Lunzer See – Profile - Echogramme

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Resumé - Qualitätssicherung

• Mehrfrequenz-Single-Beam-Messung– Vor-Ort-Kalibrierung (Barcheck)

• Prüfkörper (Metallplatte) bis auf 10m stufenweise absenken

– Direkte Schallgeschwindigkeitsmessung entlang von Tiefenprofilen

• Schallsonden

– Kontrollprofilfahrten zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Querprofile)

– unabhängige Messsysteme: • Mehrfrequenz-Singlebeam-Profilmessung

– Redundanz in den Messwerten („Stochern im Trüben“)• Überdeckung

• Modellverbiegung / „Refraktion“

Resumé – Qualitätssicherung (2)

… und noch vieles mehr gebe es zu beachten

Bewußtseinsbildung bei Verantwortlichen und Durchführenden

durch

1. Universitäre Ausbildung

2. post graduate Weiterbildung