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r I HICHEND-PROJEKT, MINI-ONKEN MINI-ONKEN MIT FOSTEX Fostex-Breitbänder F120A und FX120 im Mini-Onken-Gehäuse von planet_l0 hi-fi Zu den Allzeit-Stars der Lautsprechertechnik zählt das Bassreflexgehäuse nach Onken. Gerüchten zutolge soll es japanische Wurzeln haben, aber genaueres ist leider nicht herauszufinden. Das hindert natürlich nicht daran, die Vorteile der Konstruktion zu würdigen.und nach deren Maßgabe immer mal wieder ein neues .Onken" zu konstruieren. S eit den 1970er Jahren ist das Onken- Bassrefiexgehäuse in Lautsprecherselbst- baukreisen ein fester Begriff: Damals präsentierte Audax einen Bauvorschlag mit 38-Zentimeter-Bass, der in einem riesigen Gehäuse mit eigentümlich großformatigen Bassrefiexkanälen residierte. Die Refiexöffnungen waren beiderseits des Tieftöners entlang der Schallwandkanten über die gesamte Gehäusehöhe verteilt. Etwa zehn Jahre später veröffentlichte Focal eine ähnliche Konstruktion, schon kleiner und nur noch mit einem 25-Zentimeter- Treiber HOBBY HiFi 3/2017 bestückt. Jetzt zeigen wir einen Entwurf des amerikanischen Lautsprecherspezialisten David Dlugos, der fiirplanet 10 HiFi seine Mini-Version eines Onken-Bassrefiexgehäuses entwarf. Günter Damde, Inhaber von Art of Sound in Saarbrücken, griff diese Konstruktion auf, da er als ausgewiesener Fostex-Spezialist natürlich immer auf der Suche nach interessanten Bau- vorschlägen mit den Chassis des japanischen Breitbänder-Spezialisten ist - und Dlugos empfiehlt für sein Mini-Onken die Fostex- Breitbänder F120A und FX120. WEGWEISER Breitbänder F120A: Datenblatt 38 Breitbänder FX120: Datenblatt .40 Messergebnisse mit F120A 42 Messergebnisse mit FX120 43 Gehäuse: Bauplan .44 Gehäuse: Stückliste, Bedämpfung .45 Entwicklerpraxis: Korrekturnetzwerk ..46 Frequenzweiche: . Schaltplan, Stückliste, Aufbau :...46 Hersteller-/Vertriebsadressen 81 Fostex-Breitbänder Die beiden Breitband-Schallwandler Fl20A (s. S. 38) und FX120 (s. S. 40) passen nicht in das gängige Größenraster von Lautsprecherchassis: Für Vierzöller sind ihre Membranen zu groß, fiir

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rI HICHEND-PROJEKT,

MINI-ONKEN

MINI-ONKEN MIT FOSTEXFostex-Breitbänder F120A und FX120 im Mini-Onken-Gehäuse von planet_l0 hi-fi

Zu den Allzeit-Stars der Lautsprechertechnik zählt das Bassreflexgehäusenach Onken. Gerüchten zutolge soll es japanische Wurzeln haben, abergenaueres ist leider nicht herauszufinden. Das hindert natürlich nichtdaran, die Vorteile der Konstruktion zuwürdigen.und nach deren Maßgabeimmer mal wieder ein neues .Onken" zu konstruieren.

Seit den 1970er Jahren ist das Onken-Bassrefiexgehäuse in Lautsprecherselbst-baukreisen ein fester Begriff: Damals

präsentierte Audax einen Bauvorschlag mit38-Zentimeter-Bass, der in einem riesigenGehäuse mit eigentümlich großformatigenBassrefiexkanälen residierte. Die Refiexöffnungenwaren beiderseits des Tieftöners entlang derSchallwandkanten über die gesamte Gehäusehöheverteilt. Etwa zehn Jahre später veröffentlichteFocal eine ähnliche Konstruktion, schon kleinerund nur noch mit einem 25-Zentimeter- Treiber

HOBBY HiFi 3/2017

bestückt. Jetzt zeigen wir einen Entwurf desamerikanischen Lautsprecherspezialisten DavidDlugos, der fiirplanet 10 HiFi seine Mini-Versioneines Onken-Bassrefiexgehäuses entwarf.

Günter Damde, Inhaber von Art of Sound inSaarbrücken, griff diese Konstruktion auf, da erals ausgewiesener Fostex-Spezialist natürlichimmer auf der Suche nach interessanten Bau-vorschlägen mit den Chassis des japanischenBreitbänder-Spezialisten ist - und Dlugosempfiehlt für sein Mini-Onken die Fostex-Breitbänder F120A und FX120.

WEGWEISER

Breitbänder F120A: Datenblatt 38Breitbänder FX120: Datenblatt .40Messergebnisse mit F120A 42Messergebnisse mit FX120 43Gehäuse: Bauplan .44Gehäuse: Stückliste, Bedämpfung .45Entwicklerpraxis: Korrekturnetzwerk ..46Frequenzweiche: .Schaltplan, Stückliste, Aufbau :...46Hersteller-/Vertriebsadressen 81

Fostex-Breitbänder

Die beiden Breitband-Schallwandler Fl20A (s.S. 38) und FX120 (s. S. 40) passen nicht in dasgängige Größenraster von Lautsprecherchassis:Für Vierzöller sind ihre Membranen zu groß, fiir

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Tieftöner, die einen kurzenRejlexkanal benötigen,sind für Onken ideal

Fünfzöller zu klein. Mit 66 Quadratzentimeternliegen sie genau in der Mitte zwischen dennominellen Vier-Zoll-Chassis, deren Membranendurchschnittlich 50 bis 55 Quadratzentimeteraufweisen (s. S. 68), und den nächst größeren,die 75 bis 85 Quadratzentimeter große Mem-branen mitbringen. Man sollte hier also wohl von4,5-Zöllern sprechen.

Beide Breitbänder nutzen den gleichen Korb,ähnlich dimensionierte Schwingspulen undvergleichbare Papiermembranen. Ihr erheb-licher Preisunterschied resultiert aus unter-schiedlichen Magnetmaterialien: PreisgünstigerKeramik-Werkstoff, so genanntes Ferrit, liefertbeim FX120 das Magnetfeld, eine kostspieligeAluminium-Nickel-Kobalt-Legierung (AINiCo)erledigt das beim F120A. Breitbänder mitAlNiCo-Magnetsystem stehen im Rufbesonderer Klangqualität,und Liebhaber zahlen dafürgerne einen hohen Preis.Eine belastbare Erklärungdes AlNiCo-Vorteils ist uns nicht bekannt. Um diebesondere Klangqualität experimentell zu unter-mauern, müsste ein und derselbe Breitbänder mitunterschiedlichen Magnetsystemen zur Verfiigungstehen. Lowther bietet diese Möglichkeit, und dieAlNiCo-Systeme dieses britischen Herstellers sindtatsächlich eine Klasse für sich.

Was ist "Onken"?Das optische Kennzeichen dieser Bassreflexge-häuse sind ihre großforrnatigen, symmetrischseitlich des Tieftontreibers angeordneten Bass-reflexöffnungen. Deren Querschnitt gleichtungefähr der Tiefton-Membranfläche. Bassre-flexkanäle konventioneller Bassreflexsystemebegnügen sich dagegen mit nur 15 bis 25 Prozentder Treiber-Membranfläche.

Um mit einem so großen Reflexkanal-Quer-schnitt die geforderte Bassrefiex -Eigenfrequenz,die nicht anders als bei üblichen Bassreflex-Systemen ausfällt, zu erzielen, fällt die Längedes Refiexkanals ebenfalls groß aus. Tieftöner,die schon bei konventioneller Dimensionierungauf einen langen Bassreflexkanal angewiesensind, scheiden damit für ein Onken-Gehäuseaus: Der Onken-Reflexkanal erreichte dannDimensionen, die ihn in die Nähe einer Transmis-sionline rückten - mit den daraus resultierendenWellenleiter-Symptomen, also störenden Reso-nanzen im Mittenbereich. Tieftöner, die einenbesonders kurzen Reflexkanal benötigen, sinddagegen für Onken ideal.

Damit spricht die eingeschränkte Auswahlbrauchbarer Tieftöner kontra Onken, pro Onkendie dank des größeren Reflexkanal-Querschnittsgeringere Strömungsgeschwindigkeit der Luft,

woraus reduzierte Strömungsverluste resultieren.Kompressionseffekte, die beim Übergang vonlaminarer in turbulente Luftströmung entstehen,was zuerst am Eingang und Austritt des Bassre-flexkanals passiert, treten, wenn überhaupt, erstbei höherer Lautstärke auf.

Die - mehr oder weniger - symmetrischeAnordnung der Onken-Refiexkanäle beiderseitsder Tieftonmembran soll den Membrankonussymmetrisch belasten und so Taumelbewe-gungen reduzieren. Dies müsste als Reduktionvon Verzerrungen messbar sein. Allerdings hatdas bisher wohl noch niemand systematischuntersucht. Jedenfalls findet man zu diesemPunkt nur spekulative Aussagen.

Die mechanische Auslegung des Onken-Bassrefiexkanals bietet noch einen ganz hand-

festen Vorteil: eine nichtunerhebliche Stabilisie-rung des Gehäuses. DieSeitenwände werden jadoppelt ausgeführt, und

Stege verbinden innere und äußere Seitenwändein einem so kleinen Raster, dass eine besondersstarre Gehäusestruktur entsteht.

Gehäuse im metrischen MaßsystemIm Ursprungsland des hier vorgestellten Onken-Gehäuses genießt das zöllige MaßsystemVorrang - allerdings wohl nicht ganz unange-fochten, denn die Gehäusepläne von planetI 0HiFi sind sowohl zöllig als auch metrischbemaßt. Rundungsfehler si~d dabei natürlichallgegenwärtig, denn ein Zoll misst ja nun mal"krumme" 25,4 Millimeter. Die gewählte Ma-terialstärke macht es nicht einfacher: NeunzehnZweiunddreißigstel Zoll- man könnte geneigtsein, ein kolportiertes Zitat Asterix über dieRömer abzuwandeln ...

Wir haben uns erlaubt, die Konstruktion denin Europa gängigen Maßen und Plattenstärkenentsprechend ganz leicht abzuwandeln, wasakustisch natürlich vollkommen unerheblichist. Wir schlagen 16 Millimeter Materialstärkevor, für MDF- und Spanplatten das gängigeMaß. Wer 'mit dem in l6er Plattenstärke nichtverfiigbaren Birkenmultiplex arbeiten möchte,nimmt am besten 15 Millimeter und nähert sichdamit an die zöllige Materialstärken- Vorgabe an.

Stabiles GehäuseDie doppelwandigen und daher besondersstabilen Seitenflächen mit integrierten Bass-reflexkanälen wurden bereits erwähnt. Front,Rückwand, Boden und Deckel fallen mit je 16Millimetern Materialstärke dagegen vergleichs-weise schwachbrüstig aus. Das erfordert eineVerstrebung, die parallel zu den Seitenwänden

orientiert das ganze Gehäuse durchzieht. Diesewird mit einer Lochsäge perforiert. Weder derin der Gehäusezeichnung angegebene Durch-messer von 66 Millimetern noch die gezeichneteAnordnung der Kreisausschnitte müssen penibeleingehalten werden - Hauptsache, zwischenden Topfbohrungen bleiben mindestens 20Millimeter Material stehen.

Im Bereich des Breitband-Lautsprecherchassiswird diese Verstrebung so weit ausgespart,dass das Chassis genügend freie Einbautiefevorfindet. Je nachdem, ob der F120A oder derFXl20 zum Einsatz kommen, fällt dieses Maßunterschiedlich aus. Die Idee von David Dlugoswar, diese Aussparung exakt an die Chassismaßeanzupassen und das Chassis auf diese Weiserückseitig abzustützen. Das Gelingen einer sopräzisen Fertigung halten wir aber für schwer.realisierbar.

Besser müsste die Verstrebung seitlich etwasversetzt und dann eine Einschlagmutter M8oder M10 axial hinter dem Breitbänder in dieRückwand eingebaut werden. Eine entsprechendlange Gewindestange, von außen maßvollangezogen, könnte dann rückseitig gegen dasChassis drücken. Da weder F120Anoch FX120über eine Polkembohrung verfügen, ist dies hier

Mini·Onken mit Fostex F120A u. FX120

Technische DatenEntwickler (Gehäuse): David Dlugos (planeUO hi-fi, USA)

Entwickler (Korrekturnetzwerke): .......................................... Dipl.-Ing. BerndTimmermanns...................................... (Ing.-Büro Timmermanns, Kleve)

Lautsprecherchassis: : Fostex

Maße BxHxT: 254x485x312 mm

Tiefton-Nettovolumen: 22 I

Gehäuse-Funktionsprinzip: Bassreflex-Gehäuse

Nennimpedanz nach DIN: : 12 Ohm

Impedanzminimum

mit F120A: 9,0 Ohm/3.500 Hz

mit FX120: 9,2 Ohm/200 Hz

Empfindlichkeit (2,83 V, 1 m): 85 dB

Übertragungsbereich (-3 dB): 40 Hz - 20 kHz

Kosten (pro Lautsprecherbox)Breitbänder F120A: 450 Euro

Breitbänder FX120: 213 Euro

Frequenzweichen-Bauteile f. F120A: 55/330 Euro (*)

Frequenzweichen-Bauteile f. FX120: 40/265 Euro (*)

Holz-Zuschnitte MDF roh: 25 Euro

Bedämpfung u. Kleinteile: 25 Euro

Summe mit F120A: 555/830 Euro (*)

Summe mit FX120: 303/528 Euro (*)

(*) mit Bauteilen gemäß unseren Empfehlungen für"Preis-Leistung" bzw. "Highend" (5. S. 46),jeweils ohne dieoptionale Impedanzkorrektur.

HOBBY HiFi 3/2017

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"'IG"'END-PROJEKT~MINI-ONKEN

40 100 200 500 1k 2k

Schalldruck-Frequenzgang in unendlicher Schallwand axJalund unter 30·Im wesenUichenausgewogen,relativlinearmit leichterZurück-haltungim Präsenzbereich,vollerSchalldruckpegelfast bis 20 kHz.

Wasserfallspektrum In unendlicher Schallwand axialUm2 kHzverzögertesAusschwingen,im unteren Mittenbereichund in den Höhenbestes transientes Verhalten.

volts

~ .I ~~ "

LSSLL~-. ~-._~~-,~I~I~~-~~~.

Sprungantwort In unendlicher Schallwand axialInnerhalb der ersten Millisekunde von ResonanzenüberlagertesAusschwingen,danach perfekt.

Ohm H22 - ._. 020 .. B

18 ..BY

ie14 H

I12 F10 ......... I

8

e"4 L

2 ........ ss

0,

10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k lOk 20"k 40kHz

Impedanz-Frequenzgang FreiluftHochohmig,keine Resonanzartefakteim Mittenbereich.

HOBBY HiFi 3/2017

Thiele-Small-Parameter:ReLeFsQmsQesQtsSdVasCmsMmsRmsB*IZ(l kHz)Z(10 kHz)

~ 7,50hm~ 0,37 mH= 68 Hz~ 4,2~ 0,63~ 0,55

66qcm= 10 I- 1,7 rnrn/N~ 3,3g= 0,33 kgjs~ 4,1 N/A~ 8,5 Ohm- 24,2 Ohm

SchwingspulendatenDurchmesser: 30 mmWickelhöhe: 11 mmTrägermaterial: PolyimidSpulenmaterial: Kupfer-RunddrahtLuftspalttiefe: 8 mmlineare Auslenkung Xmax: 1,5 mm

Elektrische u. akustische DatenNennimpedanz nach DIN: 8 OhmImpedanzminimum: 7,7 Ohm/475 HzImpedanz bei 1 kHz: 8,5 OhmImpedanz bei 10 kHz: 24,2 OhmEmpfindlichkeit im Tieftonbereich (Freifeld): 85 dBÜbertragungsbereich: fu - 20 kHz

Maße, MaterialienAußendurchmesser: 123x123 mmEinbaudurchmesser: 102 mmFrästiefe: 6 mmEinbautiefe (nicht eingefräst): 81 mmMembranmaterial: Papier, beschichtetSicken material: SchaumstoffDustcap-Material: AluminiumKorbmaterial: Leichtmetall-DruckgussMagnetmaterial: AINiCoBelüftungsmaßnahmen: keine

HoBBy

Klirrfaktor-Frequenzgänge 112,K3 u. K5 bei 90 dB mitueremSchalldruckpegelIm Präsenzbereichrelativ hoher 113,sonst erfreulich niedrigeVerzenrungswerte.

100 , , ,"90f--- ;

, 11

1 I'

80 I I II i , I,

701._' 1I ' 'I11.

60 t-= J l' 1 I '#t50

2SJ 1020· 50 100 200 500 lk

Frequenz [Hz)

TIeftonsimulation entspr. d. Gehäuseempfehlung In Spalte3 mit 0,2 Ohm(rot) und 1,0 Ohm (schwarz) Widerstand ImSIgnalwegSaubere Bassreflexabstimmungmit nurganzleichter Plateau-bildung, mit 45 Hzfür die ChassisgrößeniedrigeGrenzfrequenz.

Fostex F120APreis: 450 EuroVertrieb: Mega Audio, WaldlaubersheimDer F120A von Fostex gehört zu der heute seltenenSpezies von Breitbändern, die mit einem AINiCo-Magnetsystem ausgestattet sind. Die teure Magnet-legierung aus Aluminium, Nickel und Kobalt genießtunter Audiophilen einen legendären Ruf. Das mag damitzusammenhängen, dass vordem Aufkommen der heuteüblichen, viel kostengünstigeren keramischen Ferritma-gnete AINiCo Stand der Technik war. In den heute nurnoch von wenigen Liebhabern gehegten und gepflegtenBreitband-Systemen aus den 1940erbis 1960er Jahrensorgten AINiCo-Magnete für den guten Ton.

Der Fostex-Breitbänderverfügt über einen äußerststabi-len, massiv gebauten Gusskorb sowie über eine ebensol-

che Kappe, die das Mag-netsystem umhüllt. Eineacht Millimeter starkevordere Polplatte formt

um die mit elf Millimetern recht kurze, aber immerhin 30Millimeter durchmessende Schwingspule einen tiefen"Magnetspalt. 1,5 Millimeter Linearhub, die aus dieserGeometrie resultieren, sind nicht sehr viel, Immerhinnimmt dank des tiefen Magnetspalts die Antriebskraft beiÜberschreiten des Linearbereichs nurrelativ langsam ab.

Die Membran besteht aus weißem Papier, ist aber aufihrer Vorderseite mit einer schwarzen Beschichtungversehen. Die Staubschutzkappe ist aus hauchdünnemAluminium geformt. Sie sitztdirektaufderSchwingspule,was ihr das Bestreiten des Hochtonbereichs erleichtert.Eine Schaumstoffsicke bildet den Übergang von derMembran zum Korb. Dieses Material ermöglichtgeringeremechanische Verluste als der weiter verbreitete Butyl-kautschuk (Gummi) und fördert damit Feinzeichnungund -auflösung.

Ungeachtet des enormen materiellen Aufwands für dasMagnetsystem strotzt der Antrieb nicht unbedingt vorKraft. Das schlägt sich in einer relativ hohen Resonanz-güte von 0,55 nieder. Dabei fällt die bewegte Massemit gerade mal gut drei Gramm schon sehr niedrig aus.Bassreflex gelingt in diesem Fall dennoch recht ordent-lich; andere Tieftöner verhalten sich trotz niedrigererResonanzgüte weniger Bassreflex-freundlich - wie aufSeite 32 zu sehen.

Der akustische Frequenzgang punktet mit großer Breit-bandigkeit bis 20 Kilohertz hinauf, patzt allerdings miteigentlich unnötiger Zurückhaltung im Präsenzbereich(2,5-6 kHz). Um zwei Kilohertz weist ein Frequenz-ganghöcker nebst verzögertem Ausschwingen auf eineMembranresonanz hin. Dessen ungeachtet liegen dieKlirrwerte vom Grundton bis weit in die Mitten erfreulichniedrig. In den Höhen fällt K3 relativ hoch aus.

Fazit: Der teure Fostex F120A bietet eine AINiCo-Magnetsystem. Er punktet mit seiner sehr leichtenMembran, die trotz eher mäßigen Magnetantriebs einenguten Wirkungsgrad ermöglicht, mit äußerst geringenmechanischen Verlusten sowie mitbreitbandigem Über-tragungsverhalten bis 20 Kilohertz hinauf.

4,5-Zoll-Breitbändermit AlNiCo-Magnet

Gehäuseempfehlung

Gehäusetyp bassretlex bassreflexWiderstand im Signalweg 0,2 Ohm 1,0 OhmGehäusevolumen 151 17,51Abstimmfrequenz 53 Hz 53 HzUntere Grenzfrequenz (-3 dB) 46 Hz 44 HzBassreflextunnel-Durchmesser 50mm 50mmBassreflextunnel-Länge 100mm 90mm

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BedämpfungEine einen Zentimeterdicke Schicht verdich-teter Polyesterwattebedeckt die Innenflä-chen des Gehäuses.Die Eintrittsbereicheder Bassreflexkanälewerden ausgespart.Tackerklammern hal-ten das Material an

seiner Position. Auch das selbstklebende .Damping I0" wäre verwendbar.Diese spartanische Bedämpfung reicht bereits aus, um im Gehäuse auf-tretende Resonanzen im wesentlichen im Zaum zu halten. Eine möglicheergänzende Bedämpfung besteht in einer Schicht normaler, nicht verdich-teter Polyesterwatte auf der Verstrebung und auf dem Gehäuseboden. DasAusschwingverhalten dürfte im Grundtonbereich davon profitieren. Da dieTestgehäuse ohne diese Verstrebung angefertigt wurden, haben wir daraufverzichtet, dies auszuprobieren.

So, wie das Fostex-Minionken den Lautsprecher-Selbstbauern auf deranderen Seite des großen Teiches nahegelegt wird, können wir es nichtbefurworten: Mit bei den Treibern klingt es unangemessen mittenbetont.Das liegt an der fehlenden Frequenzgangkorrektur, die immer dann erfor-

derlich ist, wenn ein Breitbänderin ein Gehäuse eingebaut wird:Dann zeigt sich der Baffle Step,eine Frequenzgang-Überhöhung,

die umso schmalbandiger und kräftiger auftritt, je schlanker das Gehäuseist. Das Mini-Onken betont den Bereich zwischen 500 Hertz und dreiKilohertz. Beide Fostex-Breitbänder spielen im diesem für natürliche .Stimmenwiedergabe wichtigen Bereich fünf dB zu laut - alles andereals unerheblich.Für jeden der beiden Fostex-Breitbänder entwarfen wir daher eine Korrek-turschaltung. Der FX 120 lässt das leicht mit sich machen. Der teurereAlnico-Treiber F 120Alegt dagegen ein divenhaftes Verhalten andenTag.Damitersau-ber und ausgewogen intoniert, bedarf es schon eines recht aufwändiggestalteten Korrektumetzwerks und eines intensiven Abstimmprozessesmit mehrfach ab-wechselndem Messen und Hören (s. S. 46).

Nach Abschluss der Entwicklung erwiesen sich für den FI20A zweiSperrkreise und ein Saugkreis als hilfreich. Je nach Raumakustik undHörgewohnheiten kann der zweite Sperrkreis entfallen - wie auf Seite 46

Im Transparenzmodell ist der innere Aufbau des Gehäu-ses mit den Bassreflexkanälen innerhalb der Seiten-wände und dem vielfach durchlöcherten Stabilisator inder Gehäusemitte gut zu erkennen.

Korrekturnetzwerk

Wirklich ideale Partnerfür Röhrenendstufen

problemlos möglich.Das Breitbandchassissollte dann aber nichtnur mit Spanplatten-schrauben befestigtwerden - der rück-seitige Druck auf dasChassis könnte dieseaus dem Holz herauszwingen. Maschinen-:schrauben und Ein-schlagmuttern wärendie Befestigungsme-thode der Wahl.

HOBBY HiFi 3/2017

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r -Thiele-Small-Parameter:

dB H100 0

95 BB

90 ~ V .n, y

8580 ~0'H

I75 F

70 I

65

60M

55 ',tL

50sSA

40 100 200 500 lk 2k 5k lOk 20k 40kHz

Schalldruck-Frequenzgang in unendlicher Schallwand axialund unter 30°In den Mitten etwas wellig, aber sehr ausgewogen und breitban-dig mit 20 kHz Grenzfrequenz.

Wasserfallspektrum in unendlicher Schallwand axialIn Grundton und Mitten verzögertes, im Präsenzbereich und inden Höhen vorzügliches Ausschwingen.

HoBB

I~~IYMLS

Ti.e - IIISt:C ~

Sprungantwort In unendlicher Schallwand axialInnerhalb der ersten Millisekunde minimale Resonanzeinflüsse,insgesamt vorzügliches Zeitverhalten.

Ohm H22 0

20 BB

18 Y1614 H

I12 ,J F10 I

8./

6 M4 •...... L

2ss

0 A

10 20 50 100 200 500 lk 2k 5k 10k 20k 40kHz

Impedanz-Frequenzgang FreIluftHochohmig, Resonanzeinfluss bei 2 kHz.

HOBBY HiFi 3/2017

Re

Le

Fs

Qms

Qes

Qts

Sd

Vas

Cms

Mms

Rms

B*I

Z(l kHz)Z(10 kHz)

~ 7,3 Ohm

~ 0,29 mH

~ 72 Hz

~ 6,8~ 0,60

~ 0,55~ 66 qcm

~ 7,41

~ 1,2 rnm/N~ 4,1 g~ 0,27 kgjs

~ 4,8 N/A

~ 8,60hm~ 21,4 Ohm

SchwingspulendatenDurchmesser: 30 mmWickelhöhe: 12 mmTrägermaterial: PolyimidSpulenmaterial: Kupfer-RunddrahtLuftspalttiefe: 8 mmlineare AuslenkungXmax: 2 mm

Elektrische u. akustische DatenNennimpedanz nach DIN: : 8 OhmImpedanzminimum: 7,7 Ohm/430 HzImpedanz bei 1 kHz: 8,6 OhmImpedanz bei 10 kHz: 21,4 OhmEmpfindlichkeit im Tieftonbereich (Freifeld): 85 dBÜbertragungsbereich: fu - 20 kHz

Maße, MaterialienAußendurchmesser: 123x123 mmEinbaudurchmesser: 102 mmFrästiefe: 6 mmEinbautiefe (nicht elngefräst): 55 mmMembranmaterial: Papier, beschichtetSickenmaterial: SchaumstoffDustcap-Material: AluminiumKorbmaterial: Leichtmetall-DruckgussMagnetmaterial: FerritBelüftungsmaßnahmen: keine

Klirrfaktor-Frequenzgänge K2, K3 u. K5 bel 90 dB mittleremSchalldruckpegelGleichmäßiger Klirrverlauf, leicht erhöhter K3 im Präsenzbereich.

100

50 L ~f~ __~ LLLU~~ ' ~_j_LL~U

,iJ2sJ 1020 50 100 200

Frequenz [Hz]500 lk

ßeftonslmulatlon entspr. d. Gehäuseempfehlung In Spalte3 mit 0,2 Ohm (rot) und 1,0 Ohm (schwarz) Widerstand ImSIgnalwegSaubere Bassreflexabstimmung mit nur ganz leichterPlateaubildung, mit 50 Hz für die Chassisgröße angemesseneGrenzfrequenz.

Fostex FX120Preis: 213 EuroVertrieb: Mega Audio, WaldlaubersheimDer FX120 von Fostex bietet zum nicht einmal hal-ben Preis des F120A den gleichen äußerst solidenGusskorb und eine ähnlich leichte Papiermembran.Die Schwingspule ist fast identisch dimensioniertund sogar eine Millimeter länger, was auf einen ge-ringfügig höheren Linearhub führt. Auch hier bestehtdie Staubschutzkappe aus hauchdünnem Aluminiumund ist direkt auf den Schwingspulenträgergeklebt. Sogelingt Fostex eine souveräne Hochtonabstrahlung bis20 Kilohertz hinauf. Die Schaumstoffsicke entsprichtebenfalls der Materialwahl beim F120A. Sie ermög-licht geringste mechanische Verluste und deshalbakribisches Auflösungsvermögen mit allerfeinsterDetailzeichnung. Der mechanische Verl~stwiderstandRms fällt sogar noch einmal niedriger aus als beim

in dieser Disziplinbereits exzellentenF120A.

4,5-Zoll-Breitbänderglänzt mit geringstenmechanischen Verlusten Der wesentliche

Unterschied zumF120A besteht im Magnetsystem aus Ferrit. Dasliefert aber sogar ein kräftigeres Magnetfeld als dasAINiCo-Magnetsystem des teureren Stallgefährten.Da gleichzeitig wegen der längeren Schwingspule diebewegte Masse etwas höher ausfällt, ergibt sich beibeiden die gleiche Resonanzgütevon 0,55. Bassreflexgelingt bei oleser relativ hohen Güte laut Simulationnicht ohne Tieftonplateau, in der Praxis aber schon:Im Onken-Gehäuse messen wir einen in diesem Punkteinwandfreien Tiefton-Frequenzgang (s, S. 43).Der akustische Frequenzgang des FX120 verläuftdeutlich ausgewogener als der des F120A. Letztererhat nur im obersten Hochtonbereich, oberhalb vonzehn Kilohertz, die Nase vorn. In den Mitten sind einegewisse Welligkeit sowie verzögertes Ausschwingenzu beobachten, immerhin aber nur in eher geringemAusmaß.Fazit: Der FX120 bietet mit seinem Ferrit-Magnet-system ähnliche und in einigen Bereichen sogarbessere Eigenschaften als der F120A. Äußerst ge-ringe mechanische Verluste und ein breitbandiges,ausgewogenes Übertragungsverhalten ermöglichenihm klangliche Exzellenz.

Gehäuseempfehlung

Gehäusetyp bassretlex bassreflexWiderstand im Signalweg 0,2 Ohm 1,0 Ohm

Gehäusevolumen 12,51 13,51

Abstimmfrequenz 55 Hz 55 HzUntere Grenzfrequenz (-3 dB) 48 Hz 48HzBassreflextunnel-Durchmesser 50mm 50mmBassreflextunnel-Länge 110mm 100mm

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Die insgesamt acht Bassreflexmündungen liegen in den breiten Fasenseitlich an der Gehäusefront. In der Summe entspricht ihr Querschnittungefähr der Membranfläche.

An dieser Onken-Sachescheint was dran zu sein

erläutert. Der FXI20 kommt ohne den Saugeraus - er benötigt nur einen oder beide Sperrkreise,allerdings mit teils abweichenden Bauteilwerten.

WeichenbauteileAufgebaut haben wir die Korrekturnetzwerkefür unsere Hörtests nur provisorisch, immerhinaber mit höchstwertigen Bauteilen: Folien-Luftspulen sowie die exzellenten CMR- undCSA-Kondensatoren von ICW standen hierfurzur Verfügung. Ein fotogener Demo-Aufbauunterblieb diesmal.

Wer an den Frequenzweichenbauteilen sparenmöchte, sollte dies nicht um jeden Preis tun:Das qualitative Minimumfür die Induktivitäten stellenLuftspulen mit 1,4 Millimeterstarkem, vibrationsdämpfendverbackenem Draht dar. Die Kondensatoren kön-nen adäquat als Standard-MKP-Typen gewähltwerden, dann mit möglichst hoher Spannungs-festigkeit, weil damit die mechanische Stabilitätdes Kondensatorwickels höher ist.

MessergebnisseMit beiden Breitband-Treibern verhält sich dasOnken-Gehäuse im Tieftonbereich ähnlich. Esstellt den Chassis deutlich mehr Volumen zurVerfügung als unsere Gehäuseempfehlungenbesagen: 22 Liter, während unsere Empfeh-lungen zwischen 12,5 und 17,5 Litern liegen

(s. S 38 u. 40). Damit gelingteine tiefere Basswiedergabe mitgeringfügiger Frequenzgang-Welligkeit - kein Fehler, solcheminimalen Unlinearitäten sindim Tieftonbereich nicht auffällig.

Bis hinauf in die Mitten ver-halten sich FI20A und FXI20sehr ähnlich, daher die kaumunterschiedlichen Korrektur-netzwerke. Im Präsenzbereichschwächelt der F120A; zwischendrei und sechs Kilohertz fehlenihm drei bis vier dB Schall-druckpegel. Den Hochtonbereichbestreiten beide Breitbänderwieder sehr ähnlich.

Ähnlichkeit zeigt sich auchim Ausschwing- und im Klirr-verhalten; Beide SchallwandlerschwächeIn ausschwingtechnischim Grundton und in den Mitten,und beide legen ein erfreulichniedriges Klirrniveau an den Tag.

Das Rundstrahlverhalten ge-lingt beiden Breitbändern her-vorragend. Die 42 Millimeter

breiten Fasen an den Seitenkanten vermeidenSchallbeugung und Interferenzen so weitgehend,dass die axiale und die 30-Grad-Messung sichan keiner Stelle überkreuzen. Bis 4.000 Hertzverlaufen beide Kurven deckungsgleich, undoberhalb dieser Frequenz fallen die 30-Grad-Kuven ab. Der FI20A legt hier das deutlichstärkere Richtverhalten an den Tag.

Lob verdient auch das hochohmige Verhalten:Die Impedanzkurven verlaufen deutlich oberhalbvon acht Ohm - von zwölf Ohm Nennimpedanzkann man da schon sprechen. Röhrenverstärkermit schlechtem Dämpfungsfaktor profitierenvon so hochohmigen Lautsprechern. Geneh-

migt man ihnen dann nochdie von uns ausgearbeiteteImpedanzkorrektur, dann istbei diesen Lautsprechern von

wirklich idealen Partnern für Röhrenendstufenzu sprechen.

HörtestDie Lautsprecher reagieren auf unterschiedlicheGrade der Ausrichtung zur Hörposition sehr emp-findlich. Ausgehend von paralleler Anordnungdes Boxenpaars drehten wir die Lautsprecherschrittweise immer weiter zu Mitte. Bis zurexakten Ausrichtung zur Hörposition wurde derHochtonbereich immer klarer, und die räumlicheAbbildung fokussierte zunehmend. Noch bessergeriet die räumliche Abbildungsqualität, wenn

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Schalldruck-Frequenzgang ohne u. mit Korrek- ~.. tumetzwerk axial

Breitbandige Korrekturwirkung, bis 3 kHzperfekt ausgewogen, darüber bis 6 kHz zu große

Zurückhaltung.

dB H100 095

.' ..B. B

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A

20 50 100 200 500 1k 2k .5k 10k 20k 40kHz

~ Schalldruck-Frequenzgang axial (_) undunter 30 Grad (•.•) .Vorbildlich ausgewogen bis auf die Zurückhaltungim Präsenzbereich, starke Richtwirkung in denHöhen.SchaJldruck-Frequenzgang ohne u. mit Korrek- ~

tumetzwerk unter 300

Optimale Korrekturwirkung; die Pegeldämpfungoberhalb von 3 kHzwäre nicht erforderlich und

lässt sich durch Wegfall des zweiten Sperrkreisesvermeiden.

Impedanz-Frequenzgang ohne (_) und mit ~( ... ) Impedanzkorrektur

Die umfangreiche Frequenzgangkorrekturführtzueinem Impedanzverlauf mit Spitzen und Senken.

Daher ist eine aufwändige Impedanzentzerrungaus Saugkreis und R-C-Glied erforderlich.

volts H ~ Sprunganlwort 00

~ Schnelles Ein- und nach der ersten MillisekundeB gleichmäßiges Ausschwingen.y

HIF_~__________ I

"LSS

Tiflle - ersec A

~ Wasserfallspektrum 00

Unter 3 kHz verzögertes Ausschwingen, das sichdurch stärkere Gehäusebedämpfung (s. Text)teilweise verbessern ließe.

HOBBY HIFI

Klirrfaktor-Frequenzgänge K2, K3 u. K5 bei 90 ~dB mittlerem Schalldruckpegel

Vom Grundton bis zu den oberen Mitten ausge-sprochen geringe Verzerrungen; im Präsenzbe-

reich höherer K3-Klirr.

~gIIIIIIIIIIIIIMLSSA560' A 2k 5k' , , j6k 20k 46kHz

die Lautsprecher so weit eingedreht wurden, dasssich ihre Achsen einen halben bis einen Meter vorder Hörposition schnitten. Mit dieser Ausrichtungging es dann an den eigentlichen Hörtest.

Mit dem preisgünstigeren FX120 legen dieBoxen eine begeisternde Spielfreude an denTag. Das Klangbild wirkt lebhaft, impulsiv undspitzig, ohne .irgend einen Frequenzbereich zu

übertreiben. Stimmen erklingen plastisch undtonal authentisch, Schlagzeug wirkt fein undklar.

Der Bass 'überrascht angesichts der kleinenMembran und des geringen Linearbereichsmit seiner Klarheit, Standfestigkeit und einemganz und gar erstaunlichen Volumen - an dieserOnken-Sache scheint was dran zu sein.

HOBBY HiFi 3/2017

dB••• •••••••

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20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40kHz

dB H100 095il········,···· ", ..........•...•.. .;...•.•., .,,.•........•.... ,....•...,.., .•..•.•.,· -: .;..··il~ .90 Y

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20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k

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Hans Theessink bemühten wir wegen seinestiefen Bassbaritons. Die Stimme hatte das ihrzustehende Brustvolumen, war wunderbar klargezeichnet und wirkte sehr real. Das Yuri HoningTrio durfte den Police-Klassiker "Walking on theMoon" zelebrieren - mit atemberaubend tiefemKontrabass, der richtig schön fett schnalzte undunter die Haut ging.

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dB•

H100 . 095 B

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20 50 100 200 500 1K 2K 5k 10k 20K 40kHz

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"LSS

LL~~.-~~~-.~~~~~_T~i"~.~-~"~S.~CA

Räumlich wirkte das Klangbild sehr aufgeräumt,mit besonders präzisen Positionen von Stimmenund Instnfmenten. Es glänzte weniger mit opu-lenter Weite als mit wirklich exakter Definitionbei tendenziell weit vorne platzierten Interpreten- wunderbar direkt.Mit dem F 120A stellt sich eine vornehmeZurückhaltung ein. Das Klangbild rückt einen

Schalldruck-Frequenzgang ohne u, mit Konek- ~tumetzwerk axial

Optimale Korrektur der Überhöhungen im Mitten-und Hochtonbereich mit sehr ausgewogenem

Ergebnis.

~ Schalldruck-Frequenzgang axial (_Iundunter 30 Grad (•..ISehr ausgewogen, fehlerfreies Rundstrahlverhal-ten, relativ geringe Richtwirkung in den Höhen.

Schalldruck-Frequenzgang ohne u. mit Konek- ~tumetzwerk unter 3D·

Optimale Korrekturwirkung; die Pegeldämpfungoberhalb von 4 kHz wäre nicht erforderlich und

lässt sich durch Wegfall des zweiten Sperrkreisesvermeiden.

Impedanz-Frequenzgang ohne (_I und mit ~(••.llmpedanzkonektur

Die beiden Sperrkreise bilden auf der Impedanz-kurve lokale Maxima bei 2 und 7,5 kHi Trotzdemreicht ein R-C-Glied fürweitgehende Impedanzli-

nearisierung.

H ~ Sprungantwort O·~ Schnelles und gleichmäßiges Ein- und Aus-B schwingen.y

~ Wasserfallspektrum O·Unter 2 kHzverzögertes Ausschwingen, das sichdurch stärkere Gehäusebedämpfung (s, Text)teilweise verbessern ließe.

Klirrfaktor-Frequenzgänge K2, K3 u. K5 bei 90 ~dB mittlerem Schalldruckpegel

Ab dem Grundton aufwärts ausgesprochen ge-ringe Verzerrungen und gleichmäßiger Klirrverlauf.

Schritt nach hinten, die Bühne öffnet sich weiterin die Tiefe, die Interpreten stehen nicht mehr sodeutlich vorne. Die messtechnisch identifizierteZurückhaltung im Präsenzbereich zeigt sich alsweniger ungestümes Klangbild mit feiner unddezen~er wirkenden Strukturen, die sorgfältigerhört werden wollen. Dieser Charakter fördertdas Langzeit-Hörvergnügen.

dB H100 . 095 B

.' B90 . )\ y85 . c80 . \/ .... H

I75 .

I F70 . I

65 .

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I "55/

L

50 ... sSA

20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40kHZ

20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40kHz

Ohm/ H

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10 . I0/

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2 . ss

0 A

10 20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20K 40kHz

FazitWer einen ganzen Abend lang bestens unterhaltenwerden möchte, liegt mit dem F120Arichtig. Werdagegen ein paar Musikalben intensiv durchhörenund die in ihnen versteckten Klangschätze hebenmöchte, sollte eher über den FXl20 nachdenken.In beiden Versionen bietet das Mini-Onken-System audiophile Klangqualität.

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Mini-Onken mit Fostex F120A oder FX120: Gehäuse

Holz:MDF 16mm:

1 Front.. 453x170 mm

2 Seitenwand außen .453x286 mm

2 Seitenwand innen .453x280 mm

1 Rückwand .453x222 mm

2 Boden, Deckel. 312x254 mm

1 Verstrebung 453x280 mm

MDF 10mm:

6 Bassreflex-Unterteilung 280x41 mm

4 Bassreflex-Unterteilung 280x25 mm

Aufbautipps:Die Gehrungen an den Seitenwänden, die die seit-lichen Fasen bilden, können schon vor dem Verleimengeschnitten oder am fertig verleimten Gehäusevorgenommen werden. Die Seitenwände mit den hierintegrierten Bassreflexkanälen werden zunächst ver-leimt, die Gehäuseverstrebung wird ausgeschnitten.Dann werden Front, Rückwand, Verstrebung und dieSeitenwände miteinander verleimt. Schließlich folgenDeckel und Boden. Falls die Schrägschnitte bishernoch nicht erfolgten, können die seitlichen Fasen amfertig verleimten Gehäuse geschnitten oder mit einemBandschleiferhergestelltwerden. Essprichtauch nichtsdagegen, stattder45-Grad-Fase einen entsprechendenRadiuszu formen. Hierzu müssen dieZuschnittmaßederinneren und äußeren Seitenwände geringfügig vergrö-ßert werden. Zuletzt folgt das Ausfräsen des Chassis-Ausschnitts. Die Fräskontur des Fostex-Korbes weistzwischen den acht Ecken leicht bogenförmige Konturenauf. Um diese Form auf die Ausfräsung zu übertragen,wird am besten an hand eines vorhandenen Chassis,das als Vorlage dient, eine Frässchablone angefertigt.

Was nicht In der Zeichnung steht:

Gehäuseausschnitt für ein Anschlussfeld: Hier gibt esverschiedene Möglichkeiten von der Einpressbuchse

über Polklemmen bishin zu verschiedenenAnschlussfeldern, ggf.auch für Biwiring. Posi-tion und Größe des Aus-schnitts legen Sie fest,nachdem Sie sich füreine Anschlusslösungentschieden haben.

Bedämpfung:Verdichtete Polyester-watte, 10 mm Stärke, al-ternativ Damping 10: Bisauf die Eintrittsbereicheder Bassreflexkanälewird das ganze Gehäuseinnen ausgekleidet unddie Bedämpfung mitTa-ckerklammern fixiert.

Polyesterwatte 300 g;qm: Die senkrechte Ver-strebung imGehäusewird miteinerauf45x28cm zugeschnittenenMatte Polyesterwatte(ca. 35 g) einseitig be-legt und die Watte dortmit Tackerklammernfixiert. Ca. 20 g Poly-esterwatte werden aufdem Boden des Gehäu-ses lose verteilt.

Montagematerial:Selbstklebende Schaumstoff-Dichtstreifen für luft-dichten Einbau der Lautsprecherchassis und ggf. desAnschlussterminals.Lochrasterplatine Intertechnik LP/RA240 (F120A)oder LP/RA160 (FX120)4 Zylinderkopfschrauben 4x20 mm (Breitbänder)

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HIQHIiHD-PROJIiKT.MINI-ONKEN

Entwicklerpraxis

KORREKT-URNETZWERK FÜR F120ADerteure Alnico-Treiber F120A legt ein diven haftes Verhalten an den Tag: Eine Schal-tung, die messtechnisch funktioniert, muss noch lange nicht gut klingen, und was imersten Augenblickvemünftig klingt, stellte sich messtechnisch mehrfach als Sackgasseheraus. Wir zeigen die Entwicklungsschritte zu seinem Korrektumetzwerk.Damit der F120A sauber und ausgewogen into-niert, benötigt er ein relativ aufwändiges Korrektur-netzwerk aus zwei Sperrkreisen und einem Saug-kreis. In diesem Fall bedurfte es eines intensivenAbstimmprozesses mit mehrfach abwechselndemMessen und Hören. Die wesentlichen Schritte zumErfolg skizzieren wir hier.

20 50 100 200 500 1k 21<

Unbeschaltet (...) weist der F120A im Mini-Onken-Gehäuse eine markante Mittenbetonung (500Hz-3 kHz) auf. Darauf folgt ein eher zurückhaltenderPräsenzbereich (3-6 kHz), bevor er schließlich in denHöhen noch mal ordentlich aufdreht (6-12 kHz).Der Sperrkreis u/ci/ni (_) kompensiert nurden unteren Teil der Mittenüberhöhung. Würde erso breitbandig dimensioniert, dass er den ganzenMittenbereich beackert, dann würde entweder der

eher zart besaitete Präsenzbereich ungebührlich inMitleidenschaft gezogen, oder an den Rändern deskritischen Bereichs blieben kleine Buckel stehen.

dB H100 095 B

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Der Hochtonübertreibung (...) widmen wir denzweiten Sperrkreis 12/C2/R2. Der bearbeitet denBereich zwischen 6 und 10 kHz (_), leider nichtohne den Präsenzbereich ein wenig zu lädieren.Versuche mitschmalbandigerer Auslegung, um denPräsenzbereich zu schonen, waren nicht von Erfolggekrönt: Dann blieb die schmale Spitze bei 7 kHzweitgehend unbehelligt, und das klang nicht so toll.

dB H100 .. 0

95 BB

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20 50 100 200 500 '" 2" 5" 10k 20k 4OkHz

Der Erfolg der Korrekturschaltung insgesamt: Mit:'ten- und HÖhenübertreibung sind eliminiert. Einleichter Kollateralschaden in Form des unnötiger-weise um 2 dB dezimierten Präsenzbereichs ließsich leider nicht vermeiden.Generell sollte man das Übertragungsverhalteneines Lautsprechers nicht nur axial betrachten.Wir messen immer auch unter 30 Grad, weil sichin diesem Winkel besonders deutlich zeigt, wasaußerhalb der Symmetrieachse passiert. Selbstwenn die Lautsprecher exakt zur Hörposition aus-gerichtet werden, zeigt die axiale Messung nur denDirektschall. Ver Diffusschall trägt aber ebenfallszum Klangeindruck bei, und der ergibt sich aus demAbstrahlverhalten des Lautsprechers in alle Rich-tungen. Wenn es axial Schwierigkeiten mit Schall-

Mini-Onken mit Fostex F120A oder FX120: Frequenzweiche

Mini-Onken mit Fostex F120A

C1 +-----:!:-----:I:C2

Die Frequenzweiche wird z.B. auf einer Raster-Leiterplatte Intertechnik LP/RA240 aufgebaut undhinter dem Tieftöner auf die Gehäuserückwand ge-schraubt. Die Impedanzkorrektur (grau unterlegt)ist nur für den Betrieb mit einer Röhrenendstufesinnvoll und erforderlich.

HOBBY HiFi 3/2017

Was der Sperrkreis übrig lässt (...), killt der Saug-kreis L3/C3/R3 (_). So gelingen ausgewogeneMitten, ohne den Präsenzbereich unterzubuttern.

20 50 100 200 500 1k 2k

Preis-Leistungs-Empfehlung:

Diese Bauteilequalitäten bieten ein optimales Preis-

telstungs-verhältnis,

L1.. 1,5 mH Luftspule, 1,4 mm Backlackdraht

L2 0,1 mH Luftspule, 1,4 mm Backlackdraht .

Highend-Empfehlung:

Diese Bauteilqualitäten sichern.den bestmöglichen •

Klang.

L1... 1,5 mH FOlienspule CFC14

L2 0,1 mH Folienspule CFC14I

L3 0,68 mH Luftspule, 0,7 mm Backlackdraht L3 0,68 mH Luftspule, 0,7 rnrn Backlackdraht

L4 1,5 mH Luftspule, 0,7 mm Backlackdraht L4 1,5 mH Luftspule, 0,7 mm Backlackdraht

Cl l0 ~F MKP Folie Cl 10 ~F Claritycap CMR 630 V

C2 2,2 ~F MKP Folie C2 2,2 ~F Claritycap CMR 630 V

C3 4,7 ~F MKP Folie C3 4, 7 ~F Claritycap CSA 250 V

C4 15 ~F MKP Folie C4 15 ~F Claritycap CSA 250 V

C5 3,3 ~F MKP Folie C5 3,3 ~F Claritycap CSA 250 V

Rl 8,2 Ohm, 10 W MOX Rl 8,2 Ohm, 10 W MOX

R2 22 Ohm, 10 W MOX R2 22 Ohm, 10 W MOX

R3 10 Ohm, 10 W MOX R3 10 Ohm, 10 W MOX

R4 18 Ohm, 20 W Zement R4 18 Ohm, 20 W Zement

R5 10 Ohm, 20 W Zement R5 10 Ohm, 20 W Zement

Page 12: I HICHEND-PROJEKT, MINI-ONKEN MINI-ONKEN MIT FOSTEX...HOBBY HiFi 3/2017 "'IG"'END-PROJEKT~ MINI-ONKEN 40 100 200 500 1k 2k Schalldruck-Frequenzgang in unendlicher Schallwand axJal

beugung und lnterterenzen gibt, ist sogar ein Ver-zicht auf die Ausrichtung zur Hörposition anzuraten.Dafür ist eine nicht-axiale Frequenzgangmessungbesonders aufschlussreich.

dB H100 095 B

B90 Ä:: Y8580

~

HI

75 F

70 I

65f60

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50sI,'r sA

20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40kHz

Im 30-Grad-Winkel zeigt sich die auch axial zubeobachtende Mittenüberhöhung noch eindrucks-voller, weil oberhalb davon das Richtverhalten ein-setzt und daher keine Hochtonbetonung erkennbarist (...) Die Wirkung des Sperrkreises Ll/Cl/Rl,-(_) entspricht der axialen Sichtweise: Die Sperrekonzentriert sich auf den niederfrequenteren Ab-schnitt der Anomalie.

dB H100 095 B

B90 Y85 .,;='"

H80 nl~ I75 .: ~ f\ F

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50s

•••SA

20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40kHz

Für den verbleibenden Rest der Mittenüberhöhung(...) erweist sich der Saugkreis L3/C3/R3 auch bei

exzentrischer Messung als passend (_). WeitereKorrekturmaßnahmen erscheinen aus dieser Sichtder Dinge nicht sinnvoll.

dB H100 095 B

B90 Y85 r-'

H80 Iij.I75 F70 I

6560

"55 1IL

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A

20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40kHz

Der zweite Sperrkreis L2/C2/R2 erscheint aus30-Grad-Sicht völlig unnötig (_): Er dezimiertden Schalldruck im Hochtonbereich noch weiter,obwohl die Frequenzgangkurve hier längst abg-etaucht ist (...).

20 50 100 200 500 1k 2k 5k 10k 20k 40kHz

mindestens ungefähr zur Hörposition ausgerichtet.Dann passt die Korrekturschaltung.ln Räumen mitflausehiger Ausstattung und daher einem Mangel anDiffusschall verzichtet man besser auf den zweitenSperrkreis und gleichzeitig auf die Ausrichtung zurHörposition. Dann erlebt der Zuhörer den Direkt-schall eher so, wie die 30-Grad-Messung verheißt,und die axial gegebene Hochton-Überbetonung be-feuert zweckdienlich den Diffusschall.Entsprechendes gilt übrigens auch für das Korrektur-netzwerk, das wir für den FX120 entwickelt haben.Der Wegfall des zweiten Sperrkreises beeinflusst dieImpedanzkorrekturen in beiden Fällen nicht.

MiniOnken-Fostex F1+~----~--~t---~

C1

C2

Korrekturnetzwerk für den F120A irn Mini-Onken-Gehäuse: Zwei Sperrkreise (Ll/CljRl und L2/C2/R2) und ein Saugkreis (L3/C3/R3) beeinflus-sen das akustische Übertragungsverhalten. DieIrnpedanzkorrektur (grau unterlegt) dient der Im-pedanzanpassung im Betrieb mit Verstärkern mitniedrigem Dämpfungsfaktor. Auf das Korrekturver-halten der Schaltung hat sie keinen Einfluss.

Mini-Onken mit Fostex FX.120

Mi niOnken-F ostex FX 120

· ~~ ~11~lll1&11:J~.*tt.~ktY.Ü?::t

FostexFX120

Die Frequenzweiche wird z.B. auf einer Raster-Leiterplatte Intertechnik LP/RAi60 aufgebaut undhinter dem Tieftöner auf die Gehäuserückwand ge-schraubt. Die Impedanzkorrektur (grau unterlegt)ist nur für den Betrieb mit einer Röhrenendstufesinnvoll und erforderlich.

Das Gesamtresultat der Korrekturschaltung aus30-Grad-Sicht Die Mittenüberhöhung ist perfekteliminiert, aber auf die Pegelabsenkung oberhalbvon 4 kHz könnte man gut verzichten.Und die Moral von der Geschieht': In nicht zu starkbedämpften Räurnen werden die Lautsprecher

Preis-Leistungs-Empfehlung:

Diese Bauteilequalitäten bieten ein optimales Preis-

Leistungs-Verhältnis.

L,1 , 1,5 mH Luftspule, 1,4 mm Backlackdraht

L2 , 0,1 mH Luftspule, 1,4 mm Backlackdraht

C1 6,8 ~F MKP Folie

C2 , 3,9 ~F MKP Folie

C3 22 ~F MKP Folie

R1 8,2 Ohm, 10 W MOX

R2 33 Ohm, 10 W MOX

R3 15 Ohm, 20 W Zement

Highend-Empfehlung;

Diese Bauteilqualitäten sichern den bestmöglichen

Klang.

L1.. 1,5 mH Folienspule CFC14

L2 0,1 mH Folienspule CFC14

C1 6,8 ~F Claritycap CMR 630 V

C2 3,9 ~F Claritycap CMR 630 V

C3 : 22 ~F Claritycap CSA 250 V

R1 , 8,2 Ohm, 10 W MOX

R2 33 Ohm, 10 W MOX

R3 15 Ohm, 20 W Zement

Breitbänder: Fostex F120A oder FX120Frequenzweichenbauteile It. Stückliste .Anschlüsse: beliebiges Anschlussfeld, Polklemmen oder BananenbuchsenInnenverkabelung: Lautsprecher-Litze mind. 2x2,5 qmm

HOBBY HiFi 3/2017