IFK Verbandsstratege 10-2013

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DER VERBANDSSTRATEGE 10 2013 AUSGABE XXVI REZENSION: Lesen Sie, mit welchen außer- gewöhnlichen Ansätzen Sie erfolgreich Spenden generieren können. SEITENBLICKE: Experten verraten, welche Punkte Sie bei der Organisation von Spendenver- anstaltungen beachten sollten. Presse: Was Sie bei der Medienein- bindung erfolgreich macht Planung: Welche Schritte Sie im Vorfeld beachten sollten Partnerschaften: Wie Sie Sponsoren für den guten Zweck gewinnen

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Tipps für Ihr erfolgreiches Fundraising finden Sie in diesem “IFK Verbandsstrategen”. Wir widmen uns dem Thema “Spendengala” und haben drei Experten gefragt, welche Herausforderungen es bei der Organisation von Charity-Events zu beachten gilt.

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DER VERBANDSSTRATEGE 10 2013 AUSGABE XXVI

REZENSION: Lesen Sie, mit welchen außer-gewöhnlichen Ansätzen Sie erfolgreich Spenden generieren können.

SEITENBLICKE: Experten verraten, welche Punkte Sie bei der Organisation von Spendenver-anstaltungen beachten sollten.

Presse: Was Sie bei der Medienein-bindung erfolgreich macht

Planung: Welche Schritte Sie im Vorfeld beachten sollten

Partnerschaften: Wie Sie Sponsoren für den guten Zweck gewinnen

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EDITORIAL

Wenn eine eine Reise tut

Vor Kurzem besuchte unsere PR-Volontärin den Fundraising-tag Berlin-Brandenburg, bei dem sich 150 Fundraiser aus der Region trafen. Ihr Auftrag war es, sich nach Erfolgsfaktoren für erfolgreiche Spendenmaßnahmen umzuschauen. Daraus sollte ein Musterkonzept mit festen Regeln fürs Fundraising entste-hen. Als wir allerdings am nächsten Tag ihre Ergebnisse aus-werten wollten, schien sie ein wenig verzweifelt: Es gebe ein-fach zu viele unterschiedliche Ansätze, um daraus verbindliche Regeln abzuleiten, stellte sie fest. Damit hatte sie ihre erste entscheidende Fundraising-Lektion gelernt. So berichtete sie beispielsweise von einer Organisation, die ne-ben Mailings und Anzeigenschaltungen ihre Spenden überwie-gend durch Online-Maßnahmen gewinnt und damit sehr erfolg-reich zum Schutz bedrohter Tierarten auf der ganzen Welt beitra-gen kann. Ein anderer Vertreter allerdings schwärmte der Volontärin von seiner jährlichen Spendenveranstaltung vor, die seiner Hilfsorga-nisation zu einer vierstelligen Summe verhelfe. Durch die Einbin-dung der regionalen Presse ließen sich auf diese Weise neue Förderprojekte an zahlreichen Schulen realisieren. Diese und ähnliche Erfolgsgeschichten hatte sie kennengelernt. Ihre Erkenntnis kam im Laufe des Gesprächs: Das Patentrezept für erfolgreiches Fundraising gibt es nicht. Der Erfolg bei der Spendengenerierung hängt von dem Zusammenspiel verschie-denster individueller Faktoren ab. Aber halt – eine Erkenntnis gibt es doch! „Alle erfolgreichen Maß-nahmen haben einen Punkt gemeinsam: Sie funktionieren, weil die Organisationen glaubhaft und authentisch agieren und kom-munizieren“, schrieb sie in ihrem Memo.

Im gemeinsamen Teammeeting haben wir schließlich die vielen unterschiedlichen Erfolgsfaktoren der Best-Practice-Beispiele gebündelt und analysiert. Die gewonnenen Erkenntnisse können wir gut für die Umsetzung von Kundenprojekten nutzen. Übri-gens, unsere Volontärin ist inzwischen Profi beim Finden von individuellen und authentischen Alleinstellungsmerkmalen ge-worden. Wanderjahre zahlen sich aus. Viel Erfolg bei der Verbandskommunikation wünscht Ihnen Christian H. Schuster IFK Berlin – Wir stärken Verbände! PS: Gerne unterstützen wir Sie bei der professionellen Interes-senvermittlung. Rufen Sie mich gerne unverbindlich an: 030 30878588-0.

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„Mehrwert bieten“

Manuela Roßbach, Geschäftsführerin Aktion Deutschland Hilft e.V.

„Der Zweck einer jeden Spendengala ist es, möglichst viele Spenden für den guten Zweck zu erhalten. Damit dies gelingt, sollte man die folgenden drei Fragen bei der Pla-nung auf jeden Fall berücksichtigen: 1. Ist genügend Bild- und Textmaterial vor-handen, mit dem der Zweck, für den gespen-

det werden soll, anschaulich dargestellt und erklärt werden kann? In welcher Weise werden die Informationen kommuniziert? Wel-che konkreten Maßnahmen sollen mit den Spenden unterstützt werden? Gibt es dafür genügend Informationsmaterial? 2. Wie ist der Programmaufbau? Welche Personen führen durch das Programm? Gibt es einen Höhepunkt des Abends, eine beson-dere Geschichte, einen besonderen Gast? Können wir die Betroffe-nen selbst zu Wort kommen lassen? 3. Sind alle technischen Abläufe von der Festlegung der Konto-nummer bis zur Spendenquittierung geklärt?“

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SEITENBLICKE

Welches sind die Herausforderungen bei der Organisation einer Spendengala?

Mit Spendenveranstaltungen haben Organisationen die Möglichkeit, in kurzer Zeit eine größere Summe an Geldmitteln zu generieren. Doch welche wichtigen Punkte sollten Fundraiser bei der Organisation beachten? Wir haben vier Experten gefragt.

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„Ziel fokussieren“ Pascal Siemens, Geschäftsführer Lebenshaus-Stiftung – die Förderstiftung der Aidshilfe Köln

„Eine klare Vorstellung vom Ziel zu haben und deren Überprüfbarkeit herzustellen, also die Definition von messbaren Indikatoren. Die Zeiten, in denen Gäste einer Spendengala haufenweise Schecks überreichen, sind vorbei. Außerdem ist nicht mal ein Charityevent kostenlos. Beispielsweise fallen Kosten für die GEMA und für Versicherungen an, auch dann, wenn ein Großteil der Kosten über Sach- oder Dienstleistungsspenden vermieden werden kann. Kurzum: Als Gelddruckmaschine eignet sich eine Spendengala nicht. Gerade deshalb dürfen die Chancen nicht vertan werden, ein solches Event als Förderbindungsmaßnahme, als Kommunikationsplattform und zur Steigerung der Reputati-on zu nutzen.“

„Sponsoren gewinnen“ Marc Groß, Leiter Presse und Information Deutsche Welthungerhilfe e.V.

„Im Mittelpunkt steht das Ziel, eine mög-lichst hohe Summe an Spenden zu generie-ren. Sponsoren sollten für die Räumlich-keit, die Technik und das Catering gewon-nen werden. Das Interesse eines Sponsors kann durch die Nennung in Medien, auf Sponsorenta-

feln oder durch die Partizipation an „Sponsoren-Tüten“ geweckt werden. Für Tombolas oder Versteigerungen können Unterneh-men, Restaurants und Prominente nach Sachspenden oder Gut-scheinen angefragt werden. Dies bietet für die Spendengeber und Gäste der Veranstaltung einen Anreiz, sich zu beteiligen, und steigert die Wahrscheinlich-keit von angemessenen Spendeneinnahmen. Im Vorfeld einer Spendengala muss klar abgewogen werden, ob sie in ausreichendem Maße dem sozialen Zweck der Organisati-on gerecht wird.“

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von Martina Schnitzer, IFK Berlin Welche Möglichkeiten nutzt ein Verband, um die finanzielle Situation zu verbessern? Wie finanziert man die wohltätigen, sozialen Projekte in einem Verband und macht die Öffentlich-keit darauf aufmerksam? Mit einer Spendenveranstaltung lassen sich mehrere dieser Herausforderungen meistern. Heutzutage gibt es viele unterschiedliche Arten von Spendenver-anstaltungen: Benefizkonzerte, Bälle, Bankette und zahlreiche weitere. Sie helfen alle bei der Finanzierung von bestimmten Projekten. Gleichzeitig wird das Image des Verbandes aufpoliert, es werden Aufmerksamkeit und Interesse erzeugt und der Sinn für Wohltätigkeit rückt in den Vordergrund. Solche Veranstaltungen helfen darüber hinaus dabei, Kontakte zu neuen Partnern, poten-ziellen Mitgliedern zu knüpfen und bestehende Kontakte zu pfle-gen.

Publikumsfrage: Öffentlich und privat Am Anfang jeder Spendenveranstaltung steht die Frage nach geeigneten Gästen. Idealerweise haben diese eine gewisse Affini-tät zu dem zu fördernden Projekt oder stehen dem Verband nah. Das können Partner, wichtige Sponsoren, Kunden und nicht zu-letzt Mitglieder sein. Diese sollten schriftlich oder per E-Mail eingeladen werden.

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SPENDENVERANSTALTUNG

Fundraising für Verbände Trotzdem darf dabei der öffentliche Charakter der Veranstaltung nicht verloren gehen. Denn abgesehen von den geladenen Gästen sollte jeder, der spenden möchte, die Möglichkeit haben teilzu-nehmen. Dadurch vergrößert sich nicht nur die Summe, die einge-nommen wird, sondern auch die Kontaktanzahl. Unser Tipp: Schauen Sie über den Tellerrand und überlegen Sie, welche Einrichtungen im weitesten Sinne vom Erfolg dieses Pro-jektes profitieren. Bei der geplanten Förderung einer Branchen-akademie könnten dies neben Fachverlagen angrenzende Hotels und Gaststätten sowie Verkehrs- und Tourismusorganisationen sein.

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Veranstaltungsarten: Singen, Tanzen oder Essen Benefizkonzert, Tanzabend oder doch das Essen? Welche Art der Spendenveranstaltung ist am geeignetsten? Je nach Verband und Spendenzweck kann das variieren. Natürlich wird sich ein Lan-desmusikrat eher auf ein Benefizkonzert einlassen, wenn es um die Förderung junger Musiker geht. Dabei gilt es, sich genau zu überlegen, welche Musik zum Abend und zum angestrebten Pub-likum passt. Entsprechend soll der Music-Act mit Bedacht ge-wählt werden. Unser Tipp: Die meisten Spendenveranstaltungen finden in Form eines Essens statt. Damit wird das breiteste Publikum erreicht. Bei einem Konzert oder einer Tanzveranstaltung hingegen werden nur die Interessen Einzelner angesprochen. Wenn Sie auf Num-mer sicher gehen wollen, wählen Sie das Buffet oder ein Gänge-Menü. Sie sollten versuchen, den Hauptprogrammpunkt des Abends vorher einmal zu testen – egal ob es sich um ein Essen oder ein Konzert handelt. Dies gilt auch für Empfehlungen, die Ihnen von Mitgliedern oder Hauptgeschäftsführern ausgespro-chen werden. Nehmen Sie hierzu direkt mit dem entsprechenden Dienstleister Kontakt auf, normalerweise wird Ihnen ein Termin angeboten.

Partnerschaften: Gemeinsam erfolgreich sein Speisen und Getränke, Personal, Dekoration, Saal und vieles mehr kosten viel Geld. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig auf Sponsorensuche zu begeben. Dabei gilt es, genau zu überlegen, wer infrage kommt. Denn Sponsoren und Partner können den Erfolg von Veranstaltungen entscheidend beeinflussen. Medien bieten Publizität, die Veranstaltung bietet Redakteuren die Mög-lichkeit der Moderation. Sponsoren erhalten die Möglichkeit der prominenten Nennung und bezuschussen dafür einen Teil der Veranstaltung. Immer wieder lassen sich auch prominente Persönlichkeiten für eine Schirmherrschaft gewinnen. Hierbei sollte nicht im Vordergrund stehen, dass die Persönlichkeit dem Verband gefällt, sondern bei der Zielgruppe (den potenziellen Gästen) besonderes Ansehen genießt. Getreu dem Motto: „Der Wurm muss dem Fisch und nicht dem Angler schmecken.“ Unser Tipp: Überlegen Sie sich bei der Sponsoren- und Partneran-sprache genau, was Sie für einen Mehrwert bieten können, um für die Partner einen wirklichen Anreiz zu liefern. Informieren Sie sich dazu auch auf den Internetseiten potenzieller Mitstreiter.

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Spendenprozess: Danken Bei den oben beschriebenen Spendenveranstaltungen ist es üblich, 100 bis 500 Euro als Eintritts- bzw. Spendengeld zu verhe-ben. Somit spendet jeder Gast dieselbe Summe. Nicht selten entscheiden sich Gäste auch spontan, zusätzlich größere Sum-men zu spenden. Meist wird die gewünschte Summe dann diskret auf der Visitenkarte des Spenders vermerkt. Der offizielle Schrift-wechsel (Bankverbindung) und Spendenquittungen werden dann im Nachgang ausgetauscht. Unser Tipp: Bei der kurzen Begrüßungsansprache zu Beginn des Abends, in der den Gästen für ihr Kommen und ihre Spenden gedankt wird, sollten Sie auch kurz ein, zwei Worte über das zu fördernde Projekt verlieren. Diese Funktion können auch kleine Informationsflyer oder Ähnliches übernehmen. Nicht zuletzt ist es wichtig, den Spendenwert in ein Bild zu übersetzen: „Durch Ihre Spenden am heutigen Abend können nun 250 afrikanische Famili-en mit Trinkwasser versorgt werden.“ Auf weitere Spendenmög-lichkeiten, wie z. B. einen Barspendentopf am Ausgang, sollten Sie nur in Ausnahmefällen hinweisen.

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Pressearbeit: Ergebnisse präsentieren Eine Steigerung des Ansehens kann nur erfolgen, wenn möglichst viele Menschen von der eigenen Wohltätigkeit erfahren. Hier kommt die Presse ins Spiel. Unabhängig von bestehenden Me-dienpartnerschaften sollten Medienvertreter eingeladen werden. Denn sobald in Zeitungen, Radiosendern oder im Fernsehen von der Veranstaltung und dem Verbandsengagement berichtet wird, gewinnen Sie eventuell neue Unterstützer. Unser Tipp: Laden Sie die Journalisten nicht nur zur (kostenlosen) Teilnahme an der Veranstaltung ein, sondern stat-ten Sie sie mit den wichtigsten Informationen zu dem Projekt aus und informieren Sie in einer vorbereiteten Pressemappe auch über mögliche Interview- und Ansprechpartner.

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FUNDRAISING

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von Jan Gebauer, IFK Berlin Fundraising ist so eine Sache für sich. Zwar fällt unter diesen Überbegriff nicht nur das reine Spendensammeln, doch egal,welche Methode benutzt wird, in kaum einem anderen Bereich sind Verbände und Organisationen so sehr auf die Hilfe und das Wohlwollen anderer Menschen angewiesen. Aber ohne Geld können Verbände nicht funktionieren oder schlicht-weg bestimmte Aktionen nicht verwirklichen. Wie Sie mehr davon organisieren können, verraten Ihnen die Bücher von Thomas Grosjean und Barbara Crole. Thomas Grosjean kann dem Titel seines Buches „Kreatives Fundraising“ leider nicht ganz gerecht werden. Doch einige Ver-sprechen kann der selbstständige Fundraising-Berater dennoch halten: So erklärt er zu Beginn, dass sein Buch mehr eine Ideen-sammlung ist und nicht den Anspruch einer Anleitung hat. Es bietet vielmehr eine Hilfestellung, um nicht die Übersicht zwi-schen der schier unübersichtlichen Menge an Fundraising-Methoden zu verlieren. Er fügt des Weiteren hinzu, dass er nicht garantieren kann, dass all seine Vorschläge angewandt werden können, da sie zu einem Großteil aus den USA und Großbritan-nien übernommen sind. Grosjean leitet den Leser dazu an, die Ideen wahrzunehmen und dann für sich selbst zu modifizieren. Die Auswahl, die er in sei-nem Handbuch liefert, ist wirklich beeindruckend. In dem 106-seitigen Buch findet sich auf fast jeder Seite ein neuer Vorschlag, wie Fundraising betrieben werden kann. Dazu zählen auch wirk-

lich schöne Ansätze wie beispielsweise „Ask for less“. Hier schlägt Grosjean vor, einen ehemaligen Spender erneut anzufra-gen und ihm aber diesmal einen Rabatt von 50 Prozent im Ver-gleich zu seiner letzten Spende zu geben. Nehmen wir an, er hat das letzte Mal 50 Euro gespendet, reicht es, wenn er dieses Mal nur 25 Euro spendet. Aber auch andere Vorschläge, wie ein „Whiskey-Tasting“, sind definitiv nicht alltäglich. Das, was „Kreatives Fundraising“ nicht so ganz halten kann, ist der kreative Part. Zwar werden bei einigen verstaubten Ansätzen ein paar neue Ideen aufgeworfen, doch bleiben die meisten Vor-schläge hier hinter dem Anspruch, kreativ zu sein — und somit auch etwas neues zu bieten —, zurück. Dass bei einer solchen Bandbreite an Methoden auch ein paar kreative dabei sind, ist selbstverständlich: Das Buch bietet insgesamt viele gute Impulse und eine Fülle an Ideen, die ausprobiert werden können. Jedoch nur dann, wenn der Leser auch bereit ist, sich weiter mit der The-matik auseinanderzusetzen und ein eigenes Konzept auszuarbei-ten.

Dem Wunsch nach Kreativität widerspricht Barbara Crole jedoch gänzlich. In ihrem „Profi-Handbuch Fundraising“ rät sie von neu-en und unbekannten Maßnahmen ab. Sie geht sogar so weit zu sagen, dass nur „Nicht-Profis“ versuchen, sich mit anderen Me-thoden abzuheben. Die Dozentin für Fundraising schwört einzig und allein auf Direct Mail als Fundraising-Methode. Für Crole ist Direct Mail so wertvoll, weil es zwar zunächst kostenintensiv ist, aber dann nur noch Vorteile mit sich bringt.

GROSJEAN (2011): „KREATIVES FUNDRAISING“ – CROLE (2010): „PROFI-HANDBUCH FUNDRAISING“

Woher nehmen, wenn nicht stehlen? Praktische Tipps zum Fundraising

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Diese sind die direkte Bindung und Verbindung zum Spender und die Möglichkeit, die Erlöse im Vorhinein zu berechnen. Außerdem würde es von so vielen Organisationen benutzt, dass dies laut Crole ein Zeichen dafür sei, wie erfolgreich es ist. Das „Profi-Handbuch“ besitzt wirklich den Charakter eines Hand-buchs. Es enthält viele Auflistungen sowie Tipps und Tricks, die für jeden Kommunikationsverantwortlichen von großem Nutzen sein können. Was sich jedoch nicht gänzlich erschließt, ist das Wort „Profi“ im Titel. Zum einen ist das Buch eher für Anfänger ausgelegt und zum anderen fehlt ihm an vielen Stellen die Wis-senschaftlichkeit. So liefert Crole Aussagen, in denen sie sich direkt auf Zahlen bezieht ohne, auch nur eine Quelle zu nennen. Obwohl das gesamte Buch auf den Erfahrungen der Autorin auf-gebaut ist, ist es für den Leser zum Verständnis der statistischen Erhebungen wichtig zu wissen, wie groß die Stichprobe war.

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>>> Fazit: „Kreatives Fundraising“ ist eine Sammlung, die für Verbän-de und NGOs, die im Fundraising einen neuen Weg gehen möch-ten, zahlreiche Impulse liefert. Allerdings fehlen Anleitungen fast gänzlich, und wie der Autor selber anmerkt, sind einige Methoden nach deutschem Recht nicht direkt anwendbar. Für Verbände, die nach neuen Ideen der Geldakquise suchen, ist Thomas Grosjeans Sammlung ein großartiger Ansatz zum Brain-storming. Barbara Crole setzt in ihrem Buch anders an. Es ist die perfekte Vorbereitung für Einsteiger, die den Aufbau einer vollständigen Strategie planen. Hierfür gibt das „Profi-Handbuch Fundraising“ die nötigen „Rezepte“ mit und erklärt Schritt für Schritt sehr de-tailreich, wie vorzugehen ist. Auch für erfahrenere Verbandsver-treter dürfte dieses Werk eine Hilfe sein und es ist als Lektüre sehr empfehlenswert.

Thomas Grosjean (2011): Kreatives Fundraising, Norderstedt ISBN: 978-3839168844 112 Seiten, 19,90 EUR

Zielgruppe Einsteiger Profis Themen Fundraising Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lobbying Mitgliederkommunikation Theorie/Praxis Praxisnähe Theoretisch unterfüttert

UNSER URTEIL

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Barbara Crole (2010): Profi-Handbuch Fundraising, Regensburg ISBN: 978-3802974205 152 Seiten, 19,90 EUR

Zielgruppe Einsteiger Profis Themen Fundraising Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Lobbying Mitgliederkommunikation Theorie/Praxis Praxisnähe Theoretisch unterfüttert

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Ausgabe 06/2011

Medienbeobachtung, PR-Preise und Verbandslobbyismus

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Herausgeber (Hrsg.): IFK Berlin – Wir stärken Verbände! Christian H. Schuster (Inh.), Berlin. Redaktion: Christian H. Schuster (Chefredakteur, V.i.S.d.P. + Verantwortlicher gemäß § 5 TMG + § 55 RfStV), Heike Hoffert (Volontärin). Lektorat: Petra Thoms, Berlin. Satz & Gestaltung: IFK Berlin. Bilder: © Istockphoto.com/karandaev, tolisma, diamant24, Alija. Art Director: Katharina M. Reinhold Abonnement: Der Verbandsstrate-ge lässt sich hier abonnieren. Anzeigen: Der Verbandsstratege erscheint alle 4 bis 6 Wochen und richtet sich an VerbandsmitarbeiterInnen, die im Bereich Fundraising, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Lobbying sowie Mitgliederkommunikation tätig sind. Mit über 2.600 EmpfängerInnen ist der Verbandsstratege das verbreitetste serviceorientierte pdf-Magazin in dieser Zielgruppe. Mediadaten finden Sie hier. Kontakt (Herausgeber und Redaktion): Luisenstraße 41, 10117 Berlin, Telefon: +49 30 30 87 85 88-0, E-Mail: redaktion[at]verbandstratege.de, Websites: http://www.verbandsstratege.de, http://www.ifk-berlin.org. Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir auf die Nennung der weiblichen neben der männlichen Sprachform verzichtet. Es sind selbstverständlich immer beide Geschlechter gemeint. Trotz sorgfältiger in-haltlicher Kontrolle übernimmt der Herausgeber keine Haftung/Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Verfügbarkeit und Aktualität der gemachten Angaben/Leistungen.

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