IG BCE aktuell

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Ausgerechnet an den jungen Menschen scheint der Aufschwung weitest- gehend vorbeizugehen. Nach wie vor finden nur wenige junge Menschen einen regulären Arbeitsplatz, bekommen Berufseinsteiger kaum noch feste Stellen, oft wird die Übernahme nach der Ausbildung zum Prob- lem. Die Arbeitslosigkeit der 15- bis 25-Jährigen ist in den letzten Jahren dreimal so stark gestiegen wie in allen anderen Altersgruppen. Und trotz aller Schönrederei von Politik und Wirtschaft ist das Angebot an Ausbil- dungsplätzen immer noch nicht ausreichend. Aktuell fehlten im Septem- ber 2010 über 125 000 betriebliche Ausbildungsplätze. Ohne Frage: Die junge Generation hat unter der Krise besonders zu leiden. Das darf nicht so bleiben, sagt die IG BCE und hat die Forderung nach besseren Perspektiven für die Jugend zu einem Schwerpunkt ihrer Herbstaktionen gemacht. Politik und Wirtschaft müssen alles tun, um jungen Menschen die Chance auf einen guten Job und eine vernünftige Lebensplanung zu eröffnen. Verhindert werden muss, dass das die junge Generation gleich mehrfach zum Opfer der Krise wird. Sie hat unter dem Reformstau hierzulande besonders zu leiden – und wird durch die hohe Staatsverschuldung in Folge der Krise mehr als andere belastet. Deshalb müssen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte die Top-Verdiener stärker herangezogen werden als bisher. < HERBSTAKTIONEN Eine Zukunft für die Jugend STANDPUNKT Liebe Kolleginnen und Kollegen, mittlerweile müsste allen Verantwortli- chen in Wirtschaft und Politik bekannt sein: Nur wenn wir jungen Menschen gute Entwicklungschancen bieten, nur dann hat unser Land insgesamt eine gute Zukunft. Denn der Anteil der Jüngeren an der Bevölkerung wird kleiner, wäh- rend gleichzeitig immer mehr von ihnen verlangt wird. Sie sollen Höchstleistung erbringen, damit Deutschland im Wett- bewerb bestehen kann, sie sollen sich lebenslang fortbilden, sie sollen mit ihren Steuern den Staatshaushalt konsoli- dieren und nicht zuletzt die Renten der Älteren erwirtschaften. Das Schlimme ist: So wie wir heute mit jungen Menschen umgehen, kann das nicht klappen. Unser Bildungssystem fördert nicht, sondern schließt immer noch Teile der Jugend aus. Es fehlt an Ausbildungsplätzen, und nach der Lehre geht es in viel zu vielen Fällen nur mit Befristung und Leiharbeit weiter. Und was tun wir für die heute Jünge- ren, um Gesundheit zu erhalten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern? Viel zu wenig. Das muss sich ändern, nicht irgendwann, sondern jetzt. Wir brauchen heute gute Chancen für alle jungen Menschen – weil das ihr gutes Recht ist, aber auch die einzig vernünftige Perspektive für unser Land. Michael Vassiliadis [email protected] www.igbce.de > Ausbildung: S. 2 > Tarifpolitik für die Jugend: S. 3 > Herbstaktionen: S. 4 > Nachrichten S. 5 Der Newsletter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie 05 | 2010 5. November aktuell

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Newsletter 05/2010

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Ausgerechnet an den jungen Menschen scheint der Aufschwung weitest-gehend vorbeizugehen. Nach wie vor finden nur wenige junge Menschen einen regulären Arbeitsplatz, bekommen Berufseinsteiger kaum noch feste Stellen, oft wird die Übernahme nach der Ausbildung zum Prob-lem. Die Arbeitslosigkeit der 15- bis 25-Jährigen ist in den letzten Jahren dreimal so stark gestiegen wie in allen anderen Altersgruppen. Und trotz aller Schönrederei von Politik und Wirtschaft ist das Angebot an Ausbil-dungsplätzen immer noch nicht ausreichend. Aktuell fehlten im Septem-ber 2010 über 125 000 betriebliche Ausbildungsplätze.

Ohne Frage: Die junge Generation hat unter der Krise besonders zu leiden. Das darf nicht so bleiben, sagt die IG BCE und hat die Forderung nach besseren Perspektiven für die Jugend zu einem Schwerpunkt ihrer Herbstaktionen gemacht. Politik und Wirtschaft müssen alles tun, um jungen Menschen die Chance auf einen guten Job und eine vernünftige Lebensplanung zu eröffnen. Verhindert werden muss, dass das die junge Generation gleich mehrfach zum Opfer der Krise wird. Sie hat unter dem Reformstau hierzulande besonders zu leiden – und wird durch die hohe Staatsverschuldung in Folge der Krise mehr als andere belastet. Deshalb müssen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte die Top-Verdiener stärker herangezogen werden als bisher. <

HERBSTAKTIONEN Eine Zukunft für die Jugend

STANDPUNKT

Liebe Kolleginnen und Kollegen,mittlerweile müsste allen Verantwortli-chen in Wirtschaft und Politik bekannt sein: Nur wenn wir jungen Menschen gute Entwicklungschancen bieten, nur dann hat unser Land insgesamt eine gute Zukunft. Denn der Anteil der Jüngeren an der Bevölkerung wird kleiner, wäh-rend gleichzeitig immer mehr von ihnen verlangt wird. Sie sollen Höchstleistung erbringen, damit Deutschland im Wett-bewerb bestehen kann, sie sollen sich lebenslang fortbilden, sie sollen mit ihren Steuern den Staatshaushalt konsoli-dieren und nicht zuletzt die Renten der Älteren erwirtschaften. Das Schlimme ist: So wie wir heute mit jungen Menschen umgehen, kann das nicht klappen. Unser Bildungssystem fördert nicht, sondern schließt immer noch Teile der Jugend aus. Es fehlt an Ausbildungsplätzen, und nach der Lehre geht es in viel zu vielen Fällen nur mit Befristung und Leiharbeit weiter. Und was tun wir für die heute Jünge-ren, um Gesundheit zu erhalten und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern? Viel zu wenig. Das muss sich ändern, nicht irgendwann, sondern jetzt. Wir brauchen heute gute Chancen für alle jungen Menschen – weil das ihr gutes Recht ist, aber auch die einzig vernünftige Perspektive für unser Land.

Michael Vassiliadis [email protected]

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de> Ausbildung: S. 2 > Tarifpolitik für die Jugend: S. 3 > Herbstaktionen: S. 4 > Nachrichten S. 5

Der Newsletter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie 05 | 2010 5. November

aktuell

IG BCE aktuell_ 5|2010

Die erste Hürde im Berufsleben ist für viele Jugendliche nach wie vor, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Zwar wird die Lücke zwischen Bewerbern und freien Stellen rechnerisch kleiner, tatsächlich jedoch fehlen auch in diesem Jahr über 125 000 Plätze. Die Ausbildungs-platzmisere der letzten Jahre hat dafür gesorgt, dass heute 1,5 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren keine abgeschlossene Ausbildung haben. Ein knappes Viertel von ihnen ist arbeitslos.

Mehr als 400 000 Jugendliche landen in Warteschleifen, im Übergangs-system ohne Chance auf eine voll qualifizierende Ausbildung und damit ohne Chance auf ein anständiges Leben. Besonders schwer haben es die rund 70 000 jungen Leute, die alljährlich die Schule ohne Abschluss verlassen. Sie sind kaum vermittelbar. Derweil klagt die Wirtschaft bereits wieder über einen Mangel an Fachkräften. Nach einer DIHK-Studie haben drei von vier Unternehmen Probleme, offene Stellen mit qualifizierten Leuten zu besetzen – trotz drei Millionen Arbeitsloser hierzulande. Doch statt endlich mehr für Ausbildung und Qualifizierung zu tun, verlangt die Wirtschaft – wie gehabt – nach ausländischen Fachkräften. <

FAQaktuell

CHANCEN Ausbildungsnot hält weiter an

Quelle: DGB-Jugend

BewerberAusbildungs-plätze

West Ost

457260

356783

94738 68587

Fehlende Ausbildungsplätze Zahl der gemeldeten Bewerber und der gemeldeten betrieb-lichen Ausbildungsplätze, September 2010

Quelle: Langhoff u.a. / Hans-Böckler-Stiftung

unter 30 Jahre

30-39 Jahre40-49 Jahre

50 Jahre und älter

39

23

23

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Leiharbeit ist jungAnteil verschiedener Altersgruppen an allen Leih-arbeiterinnen und Leiharbeitern(in Prozent, gerundet)

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AUSBILDUNGSPAKT

?Die Gewerkschaften sind bei der Neuauflage des Ausbildungs-

paktes wieder nicht dabei. Wieso?Kurz vor Unterzeichnung des Paktes machten die Wirtschaftsverbände ihre weitere Beteiligung von einem klaren Bekenntnis der Paktpartner zur Einführung von neuen zweijäh-rigen Schmalspur-Ausbildungen sowie zu einer Aufweichung des Jugendarbeitsschutzes abhängig. Das war für die Gewerkschaften untragbar. Mit der einseitigen Par-teinahme der Bundesregierung wurde aus Sicht der IG BCE die Chance vertan, Ausbildungs- und Qualifizierungsfragen in einem breiten gesellschaftlichen Konsens weiter zu entwickeln. Angesichts des sich abzeichnenden Fachkräf-temangels wäre das mehr als not-wendig. Nichtsdestotrotz wird die IG BCE weiterhin ihre berufsbil-dungspolitische Verantwortung in Tarifverträgen und Sozialpartner-vereinbarungen wahrnehmen und gemeinsam mit Betriebsräten und

Jugend- und Auszubildendenver-tretern die hohe Ausbildungsqua-lität in unseren Branchen sichern und weiterentwickeln.

GUTE AUSBILDUNG

?Arbeitgeber und Arbeitsagentur melden, dass es immer noch

Ausbildungsstellen gibt, die nicht besetzt werden können. Woran liegt das?Sieht man sich diese Stellen ge-nauer an, stellt man fest, dass es sich überwiegend um Angebote in Branchen handelt, in denen sowohl Bezahlung als auch Arbeitsbedin-gungen unterdurchschnittlich sind – wie etwa im Hotel- und Gast-stättengewerbe. Oder in Berufen, die wenig Zukunftsperspektiven bieten. Der IG BCE geht es nicht um irgendeine Ausbildung, son-dern um eine gute Ausbildung, die Zukunftsperspektiven und Weiter-entwicklungsmöglichkeiten bietet. Deshalb lehnen wir auch verkürzte zweijährige Schmalspurausbildun-gen ab.

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AUSBILDUNG

Rein rechnerisch fehlten zu Beginn des Ausbildungsjahrs 2010/11 im September im Westen rund 100 000 und im Osten knapp 26 000 Ausbildungsplätze. Das ist die Differenz zwischen den bei der Arbeitsagentur gemeldeten Ausbil-dungsbewerbern und betrieblichen Ausbildungsplätzen. Die tatsächliche Zahl der Ausbildungssuchenden dürfte wesentlich höher liegen. Es tauchen in der Statistik diejenigen nicht auf, die sich in berufsbildenden Maßnahmen befinden, aber eigentlich noch immer auf der Suche nach einem Ausbil-dungsplatz sind. Geschweige denn die so genannten Altbewerber, die nach mehreren vergeblichen Anläufen ent-nervt sich nicht mehr als ausbildungs-platzsuchend gemeldet haben. Die Gewerkschaften fordern seit langem, eine ehrliche Ausbildungsstatistik zu führen, die wirklich alle unversorgten Suchenden mit einbezieht.

Mehr als die Hälfte aller Leiharbeit-nehmerinnen und -arbeitnehmer ist jünger als 36 Jahre.

Die IG BCE nutzt auch in der Tarifpolitik ihre Gestaltungsspielräume, um die Chancen von jungen Menschen zu verbessern. So hat IG BCE 2003 mit den Chemie-Arbeitgebern den Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ abgeschlossen. Das Abkommen wurde in den Folgejahren immer wieder erneuert und weiter entwickelt. Ergebnis unter dem Strich: Die Zahl der Ausbildungsplätze konnte um neun Prozent gesteigert werden. Damit nicht genug, bis 2013 ist ein hohes Ausbildungsniveau von 9000 Plätzen pro Jahr garantiert.

Der Aufschwung gewinnt an Fahrt, doch es gibt auch noch Betriebe in Schwierigkeiten. Dann wird die Übernahme nach der Ausbildung proble-matisch. Auch hier hat die IG BCE gemeinsam mit den Chemie-Arbeitge-bern im April eine Lösung gefunden: Der Tarifvertrag „Brücke in Beschäf-tigung“ sieht vor, dass alle 1900 Betriebe der chemischen Industrie rund 25 Millionen Euro in einen Nachwuchssicherungsfonds einzahlen. Mit Fondsmitteln werden Betriebe unterstützt, die trotz einer schwierigen wirtschaftlichen Lage Ausgelernte übernehmen. Für jede Übernahme gibt es einen monatlichen Entgeltzuschuss von bis zu 1000 Euro, befristet auf ein Jahr. Auf diese Weise können 2010 und 2011 insgesamt 1000 Übernahmen gefördert werden – also „1000 für 1000“. Eine von Gewerkschaft und Arbeitgebern paritätisch besetzte Kommission soll Missbrauch verhindern. Gefördert werden ausschließlich Betriebe, die dem Chemie-Arbeitgeberverband angehören, und Ausgelernte, die Mitglied der IG BCE sind. Die Sache ist gut angelaufen, 250 junge Leute profitieren bereits von dieser Regelung. <

Über 40 % der Beschäftigten unter 25 werden nur befristet eingestellt. Noch häufiger als junge Männer trifft das junge Frauen. Gerade mal 38 % der ausgelernten Azubis werden nach der Abschlussprüfung in ein unbefristetes Arbeitsverhält-nis übernommen. Junge Menschen arbeiten häufiger als andere Alters-gruppen als Leiharbeitnehmer oder als Teilzeitkraft. Bei solch unsicheren Jobperspek-tiven bleibt kaum Raum für eine vernünftige Lebens- – geschweige denn Familienplanung. Dabei sind sich viele Familienpolitikerinnen und -politiker einig: Um dem demogra-fischen Wandel zu begegnen und die Geburtenrate in Deutschland wieder zu erhöhen, gilt es vor allem, die „Rushhour“ im Leben junger Menschen, insbesondere von jungen

Frauen, zu entzerren. Gemeint ist damit der kurze Zeitraum, in dem sowohl entscheidende Schritte in der beruflichen Karriere als auch die Familiengründung anstehen.

Doch statt die jungen Menschen in dieser Zeit zu unterstützen, erhöht die miserable Jobsituation junger Frauen und auch junger Männer den Druck jetzt noch zusätzlich.

gesamtMänner Frauen Männer Frauen

15 – 25 JahreMänner Frauen

25 – 35 Jahre

1999

27,9

5,8 6,7 7,48,6

18,4 24,0

18,9

8,111,8

9,2

14,2

2009

Quelle: Statistisches Bundesamt/Berechnungen des DGB

Jung, befristet, weiblichBefristete Beschäftigungsverhältnisse von jungen Männern und Frauen im Zehnjahresvergleich (in Prozent)

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„Gewerkschaften können Perspektiven für junge Menschen schaffen.“ Davon ist Katy Hübner, die Bundesjugendsekretä-rin der IG BCE, überzeugt. „Wir müssen uns um ein Plus an Ausbildungsplätzen kümmern“, sagt sie. Die IG BCE hat genau das mit dem Tarifvertrag Zukunft durch Ausbildung getan. „Ich habe Angst, keinen Ausbildungsplatz zu finden – die

Gewerkschaft kümmert sich darum, dass ich einen finde“, das sei die konkrete Botschaft, die ankommen müsse, so Hübner.http://j.mp/jugendvid

TARIFVERTRÄGE Zukunft gestalten FAKTENaktuellDas Vertrauen in Gewerkschaften ist unter den 16- bis 25-Jährigen höher als in andere Institutionen. Das zeigt die 16. Shell-Jugendstudie. Auf einer Rangskala von 1 (sehr wenig Vertrauen) bis 5 (sehr viel Vertrauen) liegen die Gewerkschaften mit einem Wert von 3,1 vor Bürgerinitiativen (3,0), Bundes-regierung (2,8), Kirchen (2,7), großen Unternehmen (2,6) und Parteien (2,5).

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TARIFPOLITIK FÜR DIE JUGEND

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HERBSTAKTIONEN

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AKTIONSTAG Zukunft mit KohleBraunkohle-Aktionstag der IG BCE: Über 4000 Teilnehmer (Foto 1) machten am 28. Oktober in Cott-bus klar, dass die Kohle eine Schlüs-selrolle für die energiepolitische Zukunft Deutschlands hat. Nur moderne und klimafreundliche neue Kohlekraftwerke könnten „die Brücke zur regenerativen Zu-kunft bilden“, so Michael Vassili-adis, Vorsitzender der IG BCE, in Cottbus. Auch die Beschäftigten der Mitteldeutschen Braunkohle-gesellschaft (MIBRAG) warben am 4. November mit einer öffentlichen Betriebsversammlung (Foto 2) für klimafreundliche Braunkohlekraft-werke. <

HERBSTAKTIONEN Von Augsburg bis GeraMit Aktionen in ganz Deutschland macht die IG BCE unter dem Motto „Jetzt gehts um uns“ im Rahmen der gewerkschaftlichen Herbst-aktivitäten 2010 klar, was sich an der aktuellen Politik ändern muss. Und das mit kreativen Ideen: Der IG BCE-Bezirk Augsburg fiel bei den gemeinsamen Aktionen mit anderen DGB-Gewerkschaften in der Augsburger Innenstadt allein schon durch sein „Aktionsgefährt“ (Foto 3) auf. Die IG BCE-Jugend in München verteilte Flyer, in denen sie auf die fehlende soziale Balan-ce im Sparpaket der Bundesregie-rung aufmerksam machte. Eigens für die Aktion in der Münchner City (Foto 4) hatten sich die jungen Kolleginnen und Kollegen T-Shirts bedruckt: „Danke, Sparpaket: Hab‘ kein Geld für dieses Shirt. Bring‘ ich wieder zurück.“ Flagge für ei-ne bessere Politik zeigte auch der IG BCE-Bezirk Thüringen bei einer Straßenaktion in Gera (Foto 5) – nur drei von vielen Aktionen, die zeigen: Wir sind vor Ort präsent. <www.igbce-blogs.de/kampagne

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IMPRESSUMHerausgeber: IG Bergbau, Chemie, EnergieMichael VassiliadisChefredakteur und verantwortlich: Christian Hülsmeier Redaktion: Michael Denecke, Rudolf HeimText: Graewis Verlag GmbHGestaltung: zang.designInfografik: Niesen MediendesignKontakt: IG Bergbau, Chemie, EnergieAbteilung Medien + KommunikationKönigsworther Platz 6, 30167 HannoverTel. 0511 / 76 31 - 698, Fax 0511 / 7 00 08 [email protected]

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BETRIEBSRÄTE-PREIS AusgezeichnetDer Deutsche Betriebsräte-Preis in Gold geht in diesem Jahr an Be-triebsrätinnen der Drogeriemarkt-Kette Schlecker. Sie hatten sich un-ter anderem mit der Aktion „Rote Karte für Anton Schlecker“ gegen Lohndumping eingesetzt. Zu den insgesamt 15 Betriebsräten, die in die engere Auswahl für den Preis gekommen waren, gehören auch zwei Betriebe aus dem Bereich der IG BCE: Die Kolleginnen und Kolle-gen der Basell Polyolefine GmbH mit ihrem Betriebsratsvorsitzen-den Winfried Hierl fanden die An-erkennung der Jury für eine Verein-barung zur Standortsicherung, die ohne Eingriff in den bestehenden Tarifvertrag ausgehandelt wurde.

Der Betriebsrat der B. Braun Melsungen AG (Betriebsratsvor-sitzender Rolf Werner) kam mit seinem „Standort- und Zukunfts-sicherungsvertrag“ in die engere Auswahl. Verliehen wird der Preis von der Zeitschrift Arbeitsrecht im Betrieb, Schirmherrin ist Bundesar-beitsministerin von der Leyen. Vor-schläge für den Betriebsräte-Preis 2011 können ab sofort und noch bis 30. April 2011 eingereicht werden. <www.deutscherbetriebsraete-preis.de

IG BCE aktuell, der IG BCE-Newsletter für Aktive, kann – unter Angabe der E-Mail-Adresse – im Internet bestellt werden unter: http://bit.ly/a8vPp5 oder per Fax: 0511/7000891.Ca

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NACHRICHTEN

JAV-WAHLEN 2010 Der Auftakt ist ermutigendDie ersten Wahlergebnisse aus den Betrieben sind viel versprechend – die Wahlbeteiligung bei den Wahlen 2010 zu den Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) ist hoch, der Organisationsgrad der neu gewählten JAVen beeindruckend. Etwa bei der Gerresheimer GmbH in Regensburg: Dort wurde bereits am 15. Oktober im Rahmen der alljährlichen betrieblichen Jugendversamm-lung gewählt. Über 92 % der insgesamt 105 Wahlberechtigten, darunter acht Studierende in dualen Studiengängen, beteiligten sich an der Wahl. Sie konnten unter 18 Kandidaten auswählen, und das neu gewählte fünf-köpfige Gremium gehört zu 100 % der IG BCE an. „Das war schon bei den vergangenen Wahlen so“, erklärt die Betriebsratsvorsitzende Lydia Armer. Im Übrigen sind in ihrem Betrieb auch 99 % der Azubis IG BCE-Mitglied.

Die JAV-Wahlen laufen noch bis zum 30. November. Gewählt wird in rund 1000 Betrieben im Organisationsbereich der IG BCE. Das hohe Interesse an den JAV-Wahlen verwundert IG BCE-Bundesjugendsekretärin Katy Hübner nicht – schließlich sind die Jugend- und Auszubildendenvertreter nah dran an den jungen Beschäftigten im Betrieb. Sie ist zuversichtlich, dass auch 2010 die Ergebnisse der JAV-Wahlen wieder ähnlich gut sein werden wie vor zwei Jahren. Bei der Wahlbeteiligung wie beim Organi-sationsgrad: 93 % aller JAV-Mitglieder gehören der IG BCE an. Die große Herausforderung beginnt nach der Wahl – rund zwei Drittel der Gewähl-ten ist neu im Gremium. Mit zahlreichen Bildungsangeboten macht die IG BCE-Jugend sie fit für ihr Amt. <Mehr: www.igbce-jugendbildung.de