Im Blick SCHREBERJUGEND DEUTSCHE 4. Jahrgang . Juni 2011 . Heft 1… · Atomenergie – Argumente...

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Atomenergie Argumente auf dem Prüfstand Im Blick Im Blick Zeitschrift der Schreberjugend Bundesverband e. V. 4. Jahrgang . Juni 2011 . Heft 1/11 Bundesjugendtreffen in Straßburg (Frankreich) DEUTSCHE SCHREBERJUGEND Spannende Internetseiten für die Gruppenarbeit Tage des Zorns

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  • Atomenergie –Argumente auf dem

    Prüfstand

    Im BlickIm BlickZeitschrift der Schreberjugend Bundesverband e. V.4. Jahrgang . Juni 2011 . Heft 1/11

    B u n d e s j u g e n d t r e f f e n i n S t r a ß b u r g ( F r a n k r e i c h )

    DEUTSCHE SCHREBERJUGEND

    Spannende Internetseitenfür die Gruppenarbeit

    Tage des Zorns

  • Impressum:HerausgeberDeutsche Schreberjugend Bundesverband e. V.Kirschenallee 25 14050 BerlinTel. 030/25469964, Fax 030/25469965 E-Mail: [email protected]: www.deutsche-schreberjugend.de

    Redaktion: Antje Reimann

    Redaktionsverantwortliche (V.i.S.d.P.): Sandra Böhme

    Gestaltung: Atelier C. Lüke, www.claudia-lueke.deDruck: flyeralarm GmbH, Alfred-Nobel-Str. 18, 97080 Würzburg

    Erscheinungsweise: halbjährlichGefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes

    Inhaltsverzeichnis

    Editorial 3

    Arbeitsmeeting BuJuTreff '11 und skurrile Schilder 4

    Schreberfreunde – Komm in Kooperation! 5

    „Turkland“ und „Panda-Power“ 6

    Für eine bessere Zukunft 7

    Gemeinsam geht’s – Zu Besuch im Kanzleramt 8

    Wo wohnt die Schreberjugend? 9

    Was trägt die Schreberjugend? 10 Das „Weiße Haus“ Berlin, Reisen mit PFIFFikus 11

    Spannende Internetseiten für die Gruppenarbeit 12

    Tage des Zorns 14

    Essen macht Spaß – Fragt sich nur was 16

    Ich krieg’ die Krise! 18

    Atomenergie – Argumente auf dem Prüfstand 20

    Marit die Zweite, Förderverein Südwest – Auf zu jungen Ufern,Gemeinsam in die Zukunft 22

    Schreberjugendhöhepunkte von Juli bis Dezember 2011 23

  • 3Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Liebe Freundinnen und Freunde,

    der Sommer und damit auch die großen Ferien undSemesterferien stehen direkt vor der Tür ... Das bedeutetfür jede(n) etwas anderes: Freizeit und Reisen, um neueKulturen kennenzulernen, das Ende der Schule undBeginn der Ausbildung, ein Ferienjob im In- oder Ausland,Ferien mit Familie, Freunden oder der Schreberjugend –bei Ferienfreizeiten oder Internationalen Begegnungen.

    In diesem Sommer wird die Schreberjugend das erste Malmit einer jahrzehntelangen Tradition brechen und keineInternationalen Begegnungen in Marokko oder Tunesiendurchführen, durch die in den vergangenen 25 JahrenHunderte von deutschen Jugendlichen die Kultur unddas Leben Jugendlicher in Nordafrika kennenlernten undarabische Jugendliche Zeit in Deutschland verbrachten.Geschuldet ist dies den Aufständen und der Demokratie-bewegung, die seit Beginn des Jahres täglich dieNachrichten mitbestimmen.

    Wir begrüßen die Demokratiebewegungen in Nordafrikaund dem Orient und wissen: Gerade jetzt ist es wichtig,unsere arabischen Freunde zu unterstützen, um ihnen beiden anstehenden Veränderungen zur Seite zu stehenund besonders den Jugendlichen eine Orientierung zugeben. Doch aktuell ist die Situation so unberechenbar,dass es nicht der Zeitpunkt ist, um dort Jugendbegeg-nungen durchzuführen. Da für die Finanzierung derBegegnungen in Deutschland die Out-Begegnungunentbehrlich ist, mussten wir auch unseren arabischenFreunden in diesem Sommer leider eine Absage für ihrenBesuch in Deutschland erteilen.

    Eine viel jüngere Tradition wird nicht gebrochen – ihr hal-tet sie vielmehr in der Hand. Die Sommerausgabe der ImBlick ist wieder mit vielen interessanten Themen bestückt,mit dem, was bei der Schreberjugend passiert ist, Fragen,die kontrovers diskutiert werden oder Lebenseinstellun-gen ausmachen.

    Beim Lesen im Garten, am Strand, im Bus und Fliegerwünsche ich euch viel Spaß.

    Sandra BöhmeBundesvorsitzende

    Editor ial

  • Überaus lustig undproduktiv zugleichging es auf derZentralen Arbeits-tagung vom 01.bis 03. April 2011 inKehl und Straßburgzu, in der dasanstehende Bun-

    desjugendtreffen '11 (BuJuTreff) vom 30. Sep-tember bis 03. Oktober 2011 vorbereitetwurde.

    In der schönen Jugendherberge von Kehlhaben wir, elf Motivierte aus fast allenLandesverbänden und drei Mitarbeiter-innender Bundesgeschäftsstelle, uns zusammen-gefunden, um in die Detailplanung desBuJuTreff  '11 einzusteigen. Zu Beginn nahmenwir die Jugendherberge und die naheUmgebung genau unter die Lupe und so man-ches „Oh“ und „Ah“ drang aus den Kehlen,als wir feststellten, dass wir damit eine wirklichgute Wahl getroffen hatten. Die herrlich som-merlichen Temperaturen, das frische Frühlings-grün – Grüntöne hatten es uns übrigens ange-tan – und die schöne Rheinpromenade tatenihr Übriges, um uns vollends zu begeistern.

    Innerhalb von knapp sechs Stunden haben wirAktivitäten und Ideen für das BuJuTreff  '11gesammelt, das sich natürlich, wie kann esanders sein, wenn Straßburg einen Steinwurfentfernt ist, auch mit dem Thema Europabeschäftigen wird – jedoch nicht nur aus poli-tischer, sondern auch aus kulinarischer undkultureller Sicht. Am Ende dieser Planung fielder bezeichnende Satz: „Wer nicht dabei ist,ist selbst schuld …!“

    Am Samstagnachmittag fuhren wir noch indas, wie eine Puppenstube anmutende,Straßburg mit den vielen engen Gässchen,Fachwerkhäusern, der beeindruckendenKathedrale und dem überall vorhandenenWasser des kleinen Flusses „Il“, der für einwenig Verwirrung sorgte. Verloren gehenkonnten wir allerdings nicht, da Antje Reimanneine Mitarbeiterin der Bundesgeschäftsstelle,sich durch ihr Auslandsjahr in Straßburg dortsehr gut auskennt.

    Verwirrung und einmal mehrBelustigung entstand beimBetrachten des französischenSchilderwaldes, der zu ganzeigenen Assoziationen einlud.Hier einige Beispiele:„Hommes“ (Menschen) wurdezu „Homies“.„Sortie de camions“ (Lkw-Ausfahrt) wurde zu „Sortier’ dieChampignons!“„Sauf Taxis“ (außer Taxis) ist selbsterklärend,oder? – Prost!„Tartare de boeuf minute“ – Wir dachten, hier-bei handelt es sich um eine Art Steak; wasdann kam, war alles andere als ein Steak,nämlich Hackfleisch und wie es sich gehört roh– das kam gar nicht gut an.

    Verwirrende Bus- und Tramziele gab es inStraßburg auch, z. B. fuhren wir in die Richtun-gen:„Wattwiller“ – Watt will er?, „Robertsau“ und„Hautepierre“ wurde zu „Haut den Peter“.Ach ja, in Wacken waren wir auch! Es gabnoch einige Sprüche und Anekdoten mehr,die ich kaum mehr in Worte fassen kann ...

    Ich finde, wir hatten eine Menge Spaß, undfreue mich schon sehr auf das BuJuTreff '11 imSeptember/Oktober 2011!

    MA

    Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/114

    Arbeitsmeeting BuJuTreff '11 und skurrile SchilderIm Bunde

  • Im Bunde

    Unter diesem Namen, der aus „Schreberjugend“und „Gartenfreunde“ zusammengesetzt ist unddamit den Kooperationsgedanken widerspiegelt,haben sich Vertreter-innen der Schreberjugendund interessierte Gartenfreunde zu einemArbeitskreis zusammengeschlossen, dessenSprecher Frank Müller (Präsidiumsmitglied fürJugend und Soziales im BDG) ist. Einem Beschlussder Bundeskonferenz 2010 der DeutschenSchreberjugend e.V. folgend, ist dieser Koopera-tionskreis dazu da, die Zusammenarbeit zwischenden beiden Verbänden zu intensivieren. Dies sollauf allen Ebenen geschehen: auf lokaler, regio-naler und auf Bundesebene, um so perspektivischalle bereits Aktiven bzw. Interessierten anzuspre-chen.

    Ein wichtiges Projektdes Arbeitskreises istes, ein Sonderheft zurIM BLICKM BLICK mit demThema: „Schreber-jugend und Klein-garten“ im September2011 herauszubrin-gen. So ist von jetztan jede/r Garten-freund und -freundingefragt, auf der Plattform http://schreberfreun-de.posterous.com Projekte aus dem gesamtenBundesgebiet zu erfolgreicher Kinder- undJugendarbeit oder generationsübergreifendeInitiativen vorzustellen bzw. sich dort anzuschau-en. Das Einstellen funktioniert ganz einfach miteiner E-Mail an: [email protected] oder durch eigenes Anmel-den bei der Plattform als Benutzer. Auch Bilderkönnen als Anhang (an der E-Mail) hochgeladenwerden. Jedes Projekt ist gefragt, egal ob fürKleine oder Große, Alte oder Junge. Wichtig ist,Aktionen mit und im Garten zu sammeln. Nicht

    nur, um zu zeigen, was möglich ist, sondern umanderen auch die tollen Idee zugänglich zumachen und dadurch eventuell neue Koope-rationen entstehen zu lassen und anderen Mut zumachen, selbst aktiv zu werden!

    Der Aktionsplan

    . Eine direkte Ansprache von Interessierten in Kleingärtnervereinen.

    . Ein „Leitfaden“ zum Aufbau von Kinder- und Ju-gendarbeit in Kleingärtnervereinen soll Inter-essierten Ratschläge, Hilfestellungen und wich-tige Hinweise an die Hand geben.

    . Gemeinsame Veranstaltungen mit den Garten-freunden z. B. im Naturpädagogischen ZentrumReichenbach der Schreberjugend Sachsen und/oder auf Sommerfesten.

    . PatenschaftsmodellLandesverbände der Schreberjugend sind An-sprechpartner für Landesverbände der Klein-gärtner, in denen noch keine Schreberju-gend existiert.

    . Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitVeröffentlichungen der Schreberjugend im „Gartenfreund“ und „Fachberater“, Artikel über Veranstaltungen der Schreberjugend in anderen Zeitschriften wie z. B. in „Haus und Garten“. Ebenso hat der BDG und dessen Landesverbände nach wie vor die Möglichkeit,die Mitglieder der Schreberjugend mit Artikeln in der Verbandszeitschrift Im Blick über ihre Aktivitäten zu informieren.

    Die Visionen

    - Vereinsheime in Kleingärtner-vereinen für Jugendgruppen oder leer stehende Parzellen für die Jugend- und generati-onsübergreifende Arbeit nut-zen.

    - In Kleingärtnervereinen haben die Jugendarbeit unddie Fachberatung den glei-chen Stellenwert.

    - Die Jugendkoordinator-innenhalten regelmäßig den Kontakt zur Schreberju-gend und beteiligen sich gegenseitig an Aktionen.

    Wie geht’s weiter?

    Die Zeitschiene sieht vor, sich dieses Jahr noch mehr-fach in einem kleinen Kreis zu treffen, um 2012 miteiner großen Versammlung (angedacht für den 16.bis 18.03.2012 in Lüneburg) einen größeren KreisInteressierter anzusprechen und dann basierend aufden daraus resultierenden Ergebnissen weiterzuar-beiten.

    Interessierte melden sich bitte in der Bundesgeschäftsstelle der Schreberjugend.

    Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Schreberfreunde – Komm in Kooperation!

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    Foto: pixelio.de

  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/116

    Im Bunde„Turkland“ und „Panda-Power“Weltweit nutzen momentan zwei MilliardenMenschen das Internet. „Social Media” – wieFacebook – sind in der Türkei sehr beliebt undwerden dort von 14 Millionen der 10- bis 24-Jährigen genutzt. Aber welche Auswirkungenhat dies auf die Jugendlichen und auf die tür-kische Gesellschaft? Welche Parallelen gibt eszu Deutschland?

    Dies und mehr waren die Themen inWorkshops, Vorträgen und Aktionen vom06.02. – 12.02.2011 in der Türkei/Eşkisehir anläss-lich eines Medienseminars des IJAB (Fachstellefür Internationale Jugendarbeit e. V.) an demtürkische und deutsche Jugendvertreter, diesich beim ersten Treffen im Oktober 2010 inBonn kennengelernt hatten. Auch dieSchreberjugend war dabei, vertreten durchMiriam Wolters, die in der Bundesgeschäfts-stelle für Öffentlichkeitsarbeit und Jugend-politik zuständig ist.

    Highlight der Veranstaltung war eine Rallyean der Andolu Universität und imStadtzentrum via iPhone und Facebook inzwei bilateralen Gruppen – „Turkland“ und„Panda-Power“. Eine völlig neue Art derSchnitzeljagd, die vielleicht schon bald in denAlltag der Jugendarbeit auf Ferienmaßnah-men zum Standard werden wird?

    Als Ergänzung zu den Vorträgen, waren aucheinige Diskussionsforen auf der Tagesordnung,in denen die Themen Datenschutz und

    Persönlichkeitsrechtekontrovers diskutiert

    wurden. Geradeim Internet stelltsich die Frage,inwiefern das Verbotvon Internetseiten als Schutzmaßnahme oderZensur zu verstehen ist. Sicher ist, dass es immermehr User im Netz geben und sich auch durchApplikationen und Spiele die Realität ein Stückweit vermehrt im virtuellen Raum abspielenwird. Dies belegen unter anderem Zahleneines türkischen Telekommunikationsanbieters,der das Nutzungsverhalten seiner Kunden vor-stellte. So spielten bereits 2008 zwei MilliardenUser PC-Spiele auf Laptops und Handys, wobeider Wachstum bis 2014 auf 15 Milliardenansteigen soll. Allein „Footbo City“ (ein belieb-tes Onlinespiel in der Türkei über eine

    Fußballstadt) nutzen täglich 61.000 User (beieiner jungen Bevölkerung von 70.000). DesWeiteren nutzen auch die 26 MillionenFacebooknutzer-innen in der Türkei (Platz 4.weltweit) auch die Onlinespiele, die in densozialen Netzwerken angeboten werden.

    Auch wenn wir mit den neuen Medien vieleJugendliche und ihre Lebenswelt(en) errei-chen: Der persönliche Kontakt in der Realitätsollte immer noch der wichtigste sein und diesozialen Medien lediglich als Ergänzung die-nen. Dies war auch in diesem Seminar offen-sichtlich, denn trotz „postings“ bei Twitter und

    Facebook, Schreiben von Blogsund Live-Cam-Übertragung,bleibt nach einer interessan-ten Woche das Fazit: Die dieneuen Medien sind ein wichti-ges Instrument, aber dieGespräche Face-to-Face mitden türkischen Freunden amAbend sind nicht zu ersetzen!

    Teşekkürler & Eyvallah Turkiye

    Nachtrag von Miriam WoltersErstaunlich und ganz OFFLINE:Selbst hier kannte einer der

    Vortragenden die Schreberju-gend und einige Bäumchen-pins undSchlüsselbänder werden hier und da inEşkisehir sicher noch gesehen werden.

  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Im Bunde

    Anfang des Jahresist die Broschüre„Für eine bessereZukunft – Projektein Kleingärten“ mit29 beispielhaftenSozialprojekten inKleingärtnerverei-nen erschienen.

    Gemeinsam ler-nen, spielen,lachen. Zusam-men planen, ent-wickeln und arbeiten –Projekte in Kleingärten fördernein lebendiges Miteinanderund helfen, Natur und Umweltzu verstehen und zu schützen.

    Kleingärtner stellen sich heutemehr denn je der sozialenVerantwortung, die allerortengefordert wird. Jeder zweiteVerein pflegt intensive Kontakte undPartnerschaften zu Einrichtungen außerhalbdes Kleingärtnervereins. Damit sind und blei-ben Kleingärtnervereine eine rege, engagier-te Gemeinschaft, deren Wirken über denGartenzaun hinaus weit in die Gesellschaft zuspüren ist.

    In sieben Rubriken eingeteilt und mit vielBildmaterial veranschaulicht, ist dieseBroschüre ein gelungener Überblick über ver-schiedenste Aktivitäten in den Kleingärten –da darf natürlich die Schreberjugend nichtfehlen. In der Rubrik „Kinder- und Jugendpro-jekte“ kommt Tommy Brumm, der Landesvor-sitzende der Schreberjugend Sachsen, zuWort und unter „Kultur in Kleingärten“ ist dieSchreberjugend mit der Gruppe „Bulmker-

    Erlenkamp“ vertreten, die auf der Preisverlei-hung zum 22. Bundeswettbewerb „Gärten imStädtebau“ des BDG am 16. Oktober 2010 inBerlin tanzte und karibisches (Piraten)Feuerunter die Zuschauer-innen brachte.

    Für eine bessere Zukunft

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  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/118

    Im Bunde

    Am Dienstag, den 05.April, hatten Olaf Pawlikund ich, Maria Heinrich,das Vergnügen unsere„Bundes-Angie“ anihrem Arbeitsplatz zubesuchen. Die Kanzlerinhatte ca. 200 Ehrenamt-

    liche aus ganz Deutschland zu der Veranstal-tung „Gemeinsam geht’s – Menschen helfenMenschen“ eingeladen, um sie und ihre Arbeitstellvertretend für alle Ehrenamtlichen derBundesrepublik zu würdigen. Denn wer es nochnicht wusste: 2011 ist das Jahr des Ehrenamtes.Ein Grund mehr einige Vertreter der größtenVereine Deutschlands einzuladen.

    Die Veranstaltung begann mit der Folkloretanz-gruppe HATIKWA aus Berlin, die Teil desTreffpunkts der Zentralwohlfahrtsstelle derJuden in Deutschland e.V. ist. Anschließend dis-kutierte die Bundeskanzlerin mit vier Vertreternaus den unterschiedlichsten Bereichen desEhrenamtes. Herauszufinden galt es, welcheMöglichkeiten es gibt, um Vereine und ihreEhrenamtlichen zu entlasten, insbesondere diebürokratischen Verwaltungsakte zu erleichtern.*

    In den Augen von Angela Merkel ist dasEhrenamt zu unterstützen, damit zu den derzeitca. 23 Millionen Ehrenamtlichen noch viele hin-zukommen. Nach einer weiteren Tanzeinlagefolgte eine Rede von Frau Merkel, in der sie ihrAnliegen noch einmal verdeutlichte. In ihrerAnsprache betonte die Kanzlerin: „Menschlich-keit, Zuwendung, Empathie, Zeit, ein offenesOhr für andere  – das sind Dinge, die wir nichtstaatlich verordnen können. Wir können nicht inein Gesetz schreiben: Hören Sie bitte zu oderseien Sie nett zueinander. Das sind Dinge, dieaus den Menschen selbst kommen und dieman nicht erzwingen kann. Deshalb ist esaußerordentlich wichtig, dass wir das in unsererGesellschaft haben.“ Das Ehrenamt mache die

    Gesellschaft reicher und zeige jedem Enga-gierten, wie viel er mit seinem Tun für anderebewirken könne, betonte die Bundeskanzlerin.

    Die Tanzgruppe beendete schließlich den festli-chen Empfangsteil. Bei leckeren Häppchen,Saft und Kaffee haben wir dann im Anschlussvieles diskutiert, erörtert und geklärt. Somit hat-ten die geladenen Gäste die Möglichkeit, ins

    Gespräch zu kommen, voneinander zu lernenund Erfahrungen auszutauschen. Auch in Formvon Kontakten für das eigene Facebook-Profil,man weiß schließlich nie, wann man beispiels-weise einen ehrenamtlichen Mitarbeiter desMalteser Kreuzes benötigt. Abgerundet wurdeunser Besuch mit einer Führung durch dasKanzleramt. Wir erfuhren viele wissenswerteDetails rund um den Bau, dessen Inneneinrich-tung und den politischen Arbeitsalltag imKanzleramt. So wurde der innere Eingangs-bereich künstlerisch durch den Maler MarkusLüpertz mitgestaltet, der das zentrale Treppen-haus in sechs verschiedene „Farbräume“ ver-wandelte, deren Farben bestimmte klassischeTugenden symbolisieren: Blau (Weisheit),

    Umbra (als Löwenfarbe für Kraft und Stärke),Rot (Tapferkeit), Ocker-Gold (Gerechtigkeit)und Grün/Weiß (Klugheit).

    Die Ausstellung von Staatsgeschenken habenwir uns auch angeschaut. An der Vitrinevon Helmut Schmidt kommentierte unserGuide manche Geschenke daraus mitden Worten: „Der Kalte Krieg wurdeauch mit Geschenken geführt – sehteuch an, wie hässlich viele sind!“Danach gingen wir in den Kabinettraum,in dem sich jeden Mittwoch 9.30 Uhr dieMinister-innen aller Ressorts mit derBundeskanzlerin treffen.

    Alles in allem war es ein unvergesslichesErlebnis, an das wir uns beide nochlange erinnern werden. Danke Schreber-jugend, dass ihr uns dies ermöglichthabt!

    MH

    * Ein Beitrag dazu wurde direkt zwei Tagespäter am 07. April geleistet, nämlich mitVerabschiedung des 7. Gesetzes zur Änderungdes Straßenverkehrsgesetzes. Nun könnenehrenamtlich tätigejunge Fahrzeugführer unter

    deutlich erleichtertenBedingungen Fahrzeu-ge führen, die schwererals 3,5 Tonnen sind. Daskommt der Einsatzfähig-keit freiwilliger Helfer beiden Feuerwehren, aner-kannten Rettungsdien-sten, dem TechnischenHilfswerk und dem Ka-tastrophenschutz zugu-te.

    Gemeinsam geht's – Zu Besuch im Kanzleramt

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  • Neuer Name, neues Logo – gibt es auch bald einneues Haus? Das ist im Moment die Frage, die dieMenschen im Schreber City Hostel Berlin beschäf-tigt, das seinen neuen Namen seit Ende des ver-gangenen Jahres trägt und nach wie vor in derFranz-Künstler-Straße zu finden ist.

    Das neueL o g os p r i c h teine klareFormspra-che undist bewusstan die Far-

    ben der Schre-berjugend ange-lehnt, wobei dieseursprünglich Weiß,Gelb und Grünwaren - um dieAussagekraft zuverstärken, kamschon vor vielen Jahren Rot hinzu.Zwei Schritte in Richtung einer neuen Zukunft sindsomit schon gegangen. Jetzt fehlt „nur“ noch dasneue Haus … Angedacht ist ein Passivhaus.Einerseits um in puncto Umweltschutz ein Zeichenzu setzen und natürlich auch aus wirtschaftlichenGründen, denn die Folgekosten bei einem solchenHaus sind deutlich geringer. Bei einem geplanten300 Bettenhaus, vielen Seminarräumen und mehre-ren Büros ist das eine enorme Investitionssumme,deren Finanzierung im Moment noch ungewiss istund somit auch die gesamte Realisierung. ErsteArchitektenentwürfe sind vorhanden und dieSuche nach Sponsoren oder Kooperationspartnernhat begonnen. Alle, die das Haus kennen, erinnern sich sicherlich,dass sich links vom Gästehaus eine riesige Wiese

    erstreckt, an deren Westseite bzw. an der Ecke zurFranz-Künstler-Straße wird (wenn alles gut geht)der zukünftige Eingang zum neuen Schreber CityHostel zu finden sein. Dadurch würde sich auch dieAdresse verändern und der Weg von U-Bahn undBus verkürzen. Das Schreber City Hostel Berlin wäredann in der „Alte  Jakobstraße“. Das klingt dochnach etwas, oder?Deshalb drückt uns die Daumen und erzählt überallvon diesem Projekt, wer weiß, vielleicht findetjemand einenSchatz?!

    Das Passivhaus ist ein Gebäude, in demeine behagliche Temperatur sowohl imWinter als auch im Sommer ohne separa-tes Heiz- bzw. Klimatisierungssystem zuerreichen ist. Es bietet erhöhtenWohnkomfort bei einem Heizwärme-bedarf von weniger als 15 kWh/(m²a) undeinem Primärenergiebedarf einschließlichWarmwasser und Haushaltstrom von unter120 kWh/(m²a). Im Vergleich zumNiedrigenergiehaus (NEH) benötigt einPassivhaus 80% weniger Heizenergie, imVergleich zu einem konventionellenGebäude über 90%. Diese sensationelleEinsparung erreicht das Passivhaus alleindurch seine beiden Grundprinzipien:Wärmeverluste vermeiden und freieWärmegewinne optimieren!

    Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Wo wohnt die Schreberjugend?

    JugendferienheimSprötze in derNordheide

    Das Haus verfügt über 127 Betten, die sich auf 31Zimmer verteilen. Drei helle Speisesäle mit bis zu 42Plätzen, fünf Seminar- und Tagesräume für Gruppen-spiele oder auch Orchesterproben oder eine 200 qm,große Mehrzweckhalle, z. B.für Tischtennisturniere, rundendie Räumlichkeiten ab.180.000 qm Wald- und Hei-defläche lassen genug Raumfür Spiel und Spaß. Für diesportlich Aktiven stehen einBolzplatz, ein Beachvolleyballfeld, ein Basketballplatzund zwei Tischtennisplatten im Außengelände zurVerfügung.Auch für die kleineren Gäste ist gesorgt - Kletterreifen,eine Schaukel mit „Vogelnest", einen Kletterturm mit

    Rutsche und Reckstangenladen zum Spielen ein, wieauch der angrenzendeWald zu Geländespielenund gruseligen Nachtwan-derungen.

    Weitere Informationen gibt es unter der Tel.-Nr. 04186 7379.

    Jugendgästehaus Oppenau im SchwarzwaldDas Haus hat insgesamt 20 Betten. Neben einem geräumigen Matratzenlagermit zehn Schlafstellen und dem Namen „Berlin“ gibt es weitere sieben Zimmer mitein bis vier Betten. Sie tragen Namen von Städten aus der Region. Was das wohlzu bedeuten hat? Ein großer Aufenthaltsraum und eine komplett eingerichteteKüche runden das Angebot für Selbstversorger ab. Direkt hinter dem Haus kannbeginnt der Wald und in ca. 700 m Entfernung ist ein Freibad, ein Sportplatz, ein„Trimm-Dich-Pfad“, sowie verschiedene andere Sportanlagen, die zur körperli-chen Betätigung einladen. Weitere Informationen gibt es unter folgender Mail-Adresse: [email protected] .

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  • Ein Verband, aber viele Outfits! Wasalle eint, ist natürlich das Bäumchen.Ja genau, ein Bäumchen und keinHanfblatt, wie wir schon ab und zu zuhören bekamen. Mal wiegt es sich imWind, mal steht es fest, wie ein Fels inder Brandung. Getreu dem Ursprungder Schreberjugendarbeit – raus in dieNatur und bewegen.

    Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Vom LandeWas trägt die Schreberjugend?

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  • Bei schönstem Frühlingswetterhat die Schreberjugend Berlinam Samstag, den 23. April 2011,zum Tag des offenen Schre-ber(jugend)gartens eingela-den, um die Eröffnung des„Weißen Hauses“ zu feiern. In den vorangegangenen Wochen hatten vielefleißige ehrenamtliche Helfer-innen dazu beigetragen, aus dem verwildertenGrundstück einen echten Schrebergarten zu machen. Auch das Haus

    erstrahlt innen nun wieder in frischem Glanz undmacht mit dem neuen weißen Anstrich seinemNamen alle Ehre.Zur Eröffnungsfeier gab es ein vielfältigesProgramm mit einem Kräuter-Quiz, Buttonsbasteln, Armbrust schießen und Kicker spielen.Der Hingucker des Tages war ein historischesFeuerwehrfahrzeug, das vor dem Haus standund viele neugierige Passanten anlockte.Die Popcornmaschine war ein weiteresHighlight und kaum jemand konnte sich

    dem leckeren Duft des frischen Popcornsentziehen. Bei Kaffee und Kuchen gab

    es dann Gelegenheit, über dieweitere Zukunft des neuen

    Schreberjugendgrundstücks zudiskutieren. Die Kinder haben sich

    gleich daran gemacht, Zucchini,Tomaten und die verschiedensten

    Kräuter in die neuen Beete einzu-pflanzen. Nun sind alle schon

    gespannt, wie es in ein paar Wochenaussehen wird.

    Für die nächste Zeit plant die Schreberjugend ein abwechslungsreichesProgramm für Kinder und Jugendliche im Bereich der Naturpädagogik anzu-bieten, bei dem natürlich Spiel & Spaß nicht zu kurz kommen. AlleInteressierten sind hiermit herzlich eingeladen,dem „Weißen Haus“ einmal einen Besuch abzu-statten. Gerne könnt ihr eure eigenen Ideen ein-bringen oder selbst mal zum Spaten greifen.Ihr findet das „Weiße Haus“ in der „KolonieSteinberg“ an der Ecke Gorkistraße / Am Nordgra-ben in der Nähe vom S/U-Bahnhof Tegel.

    Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Das „Weiße Haus" Berlin?! Vom LandeReisen mit PFIFFikusSpieglein, Spieglein in der Hand - bring mich in ein fer-nes Land. Ja, ja wenn das so einfach wäre! Im Galaprogramm des Ensembles „Pfiffikus“ amSonntag, den 13.02.2011, um 16:00 Uhr in derStadthalle Cottbus reisten wir gemeinsam mit rund1.000 Gästen durch verschiedene Länder der Erdeund erlebten akrobatische Höchstleistungen, witzigeKabaretteinlagen, Gesang und Tanz auf hohemNiveau. Russische und afrikanische Gäste bereicher-ten das Programm „REISEN MIT PFIFFikus“ mit ihrenBeiträgen.Das abschließende Tanzprojekt „Brücken-Liebe-Flug-zeuge“, getanzt gemeinsam mit Tänzern ausKleinmachnow und unseren russischen Gästen warabsoluter Höhepunkt der Gala.

    EP

    Und nicht nur das, denn die deutschen undrussischen Tänzer-innen kannten sich bereitsvon ihrem gemeinsamen Wirken in Uljanowskvom 09.-13.09.2010 auf dem 2.  Deutsch-Russischen Freundschaftstreffen. Wo sie zumersten Mal die getrennt voneinander erar-beiteten Choreografieteile gemeinsamprobten und am 10.09.2010 im Volks- undKulturzentrum „Slavskogo“ in Dimitrowgradaufführten. Nachlesen könnt ihr dazu mehr inder vorangegangenen Ausgabe der ImBlick, das heißt im Heft 2/10.

    Noch weiter zurück lässt sich die Brücke zum Tanzprojekt „Caribbean Fire“ aufder BUGA 2009 in Schwerin schlagen,das das 1. Deutsch-Russische Freund-

    schaftstreffen beheimatete. Auchdas war schon ein riesengroßerErfolg und wie ihr seht, hat es denTeilnehmenden so viel Spaß ge-macht, dass sie unbedingt woll-ten, dass es weitergeht!

    MW

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  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    F ü r d i e P r a x i sF ü r d i e P r a x i s

    Spannende Internetseiten für die Gruppenarbeit

    Auf dieser Seite findet ihr eine Zusammenstellung vonInternetseiten, die ihr gut in der Gruppenarbeit mit Kindernund Jugendlichen verwenden könnt.Thematisch drehen sich einige Seiten darum, wie sich Kinder,Jugendliche, Geschwister und Eltern bestmöglich im Internetbewegen bzw. viel lernen und erfahren können.Wie funktioniert eigentlich regieren, darum geht es auf

    einer anderen Seite.

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  • 13Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Für die Praxis

  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Welt WärtsTage des Zorns

    Tage des Zorns – Freiheit für Ägypten!(Facebook-)Aufzeichnungen von Nadia B.aus Kairo

    War Ägypten denn vorher nicht frei, wer-den sich einige von euch fragen. Fakt ist,dass Mubarak in einem Einparteiensystem30 Jahre lang an der Macht war. Was veranlasste die Menschen plötzlichaufzustehen und zu sagen: „Schluss!“? Eswar sicherlich der Wunsch nach Meinungs-freiheit, Chancengleichheit; der Überdrussder Korruption und wie einige selbst sag-ten: „… die Liebe zu unserem Land und dasVerlangen es zu reformieren ...“ Quelle: Wikipedia

    Die Demonstrationen fangen an – motiviertdurch die Revolution in Tunesien und dendamit veränderten Umständen beginnenjunge Oppositionelle unter dem Motto:„Tage  des  Zorns“ (Protestname derDemonstrationen in der arabischen Welt,die bis heute Andauern), die Zustände imLand anzuklagen.

    Tagebuch des ProtestesDienstag, 25. Januar 2011:FACEBOOK January 25 at 7:30pm: Hugedemonstration in Cairo and no mobile con-nection anymore!

    Ich bin jetzt seit 1 1/2 Jahren hier in Kairo –damit hätte niemand gerechnet: Am „Tagder Polizei“, ein offizieller Feiertag, kam es,inspiriert durch Tunesien, zu den ersten gro-ßen Ausschreitungen. Unglaublich unddirekt vor meiner Tür in Downtown: DiePolizei- und Sicherheitskräfte gehen brutalvor und setzen Wasserwerfer und Tränen-gas ein, um die Menschenmassen zu stop-pen und die Demonstrationen zu unterbre-chen. Es gibt viele Festnahmen in Kairo undim übrigen Land bei weiteren Demonstra-tionen. Der Umbruch wird nicht nur in Kairogewollt!

    Mittwoch, 26. Januar 2011Die Situation hier verschärft sich! Nach dergroßen Demo gestern, auch heute weitereDemonstranten unterwegs. Direkt vor mei-nem Haus wurde Tränengas eingesetzt undDemonstranten von der Polizei geschla-gen! Am Freitag soll es eine große Demogeben. Hoffe, es bewirkt was!Twitter und Facebook sind DAS Kommuni-kationsmittel! Vor allem der Jugend, dieaufbegehrt. Natürlich versucht die Regie-rung erst einmal durch Sperren der Seiten,dann durch keine Internetverbindungenden Austausch zu verhindern. Weiter gehtes per SMS. Die Menschen können nichteinfach gestoppt werden!

    Donnerstag, 27. Januar 2011Ich bewundere alle Ägypter, die sich in die-sem Polizeistaat trauen, auf die Straße zugehen. Gerade vor einer Stunde wurdeunsere Facebook-Verbindung blockiertund morgen wird es wieder den ganzenTag keine Mobile Connection geben. DasGefühl, sich nicht mehr austauschen zukönnen, ist heftig!

    Die ganze Situation ist heftig und nicht ein-schätzbar. Die Stimmung auf der Straße istangespannt, aber man spürt auch Stolzund Freunde, dass sich etwas tut! Die Regierung lässt verkünden, sie wollensich mit Reformen in puncto derArmutsbekämpfung, dem Gesundheits-system und einer Anhebung des staatli-chen Mindestlohns beschäftigen Kairo –Kairo – spät. Die Menschen haben keineLust mehr auf leere Versprechungen. Esgibt nur noch ein Ziel: Mubarak und seineGefolgsleute müssen weg! Mohammed el-Baradei bietet sich als Anführer eines fried-lichen Wechsels an – aber er ist ein Frem-der in seinem eigenen Land. Was weiß derschon? Ich wünsche mir so, dass es morgennicht zu schlimmen Ausschreitungenkommt und dass es weiterhin in der ganzenWelt wahrgenommen wird, was hier gera-de passiert! Ich wünsche mir, dass dasGanze etwas bewirkt!

    Samstag, 29. Januar 2011Es gab letzte Nacht nach Mubaraks Redeviele Tote und Verletzte! Alle gehen trotz-dem auf die Straße zum Protestieren. AlleDemonstranten fordern weiterhin den Sturz

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  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Mubaraks.Furchtbar:Man hörtvon Plün-derern, diedie Situati-on ausnut-zen undselbst imÄ g y p t i -schen Mu-seum ein-brechen.

    Sonntag, 30. Januar 2011Habe einen Anruf von der Botschaft bekommen,dass ich mich jetzt entscheiden soll: AUSREISENoder BLEIBEN. Möchte hier bleiben – bei meinenFreunden und der Revolution. Am Morgenbegannen die Proteste auf dem  Tahrir-Platz vonNeuem … Al Jazeera darf nicht mehr senden! EinSkandal ist das!

    Dienstag, 1. Februar 2011Ein aufregender Tag – der „Marsch der Millionen“soll nun endlich die Wende bringen. Wir sind auchdabei! Die Armee hat versprochen, keine Gewaltgegen die Demonstranten anzuwenden.Hoffentlich! Alle schreien nur noch : „Hau ab, Hauab!“

    Mittwoch, 2. Februar 2011FACEBOOK: February 2 at 11:11pm: Icannot believe whats going on here!Pray for my friends who are still at Tahrir.Am Nachmittag kam es auf dem Tahrir-Platz zu gewaltsamen Zusammenstö-ßen zwischen den Demonstranten undden angeblichen Unterstützern desPräsidenten. Man traut sich kaum nochraus.

    Donnerstag, 3. Februar 2011FACEBOOK: February 3 at 7:43am: Foreign mediaare calling them „pro-Mubarak protesters/sympa-thizers“ but these organized militia attackingdemonstrators (at least 1 dead and 300 injured onWednesday) are being paid by NDP. This is justanother desperate tactic to terrorize and dividethe opposition and it seems to have first appea-red in Alexandria few days ago. Der elfte Protesttag„Tag des Abschieds“. Die Armee umstellte denPlatz mit Panzern, gepanzerten Fahrzeugen underrichtete Barrieren aus Stacheldraht. Für michfaszinierend: Christen und Muslime beten erstmalsgemeinsam! Die Demonstranten und die Armeescheinen das Gleiche zu wollen. Aber es ist siche-rer auf der Hut zu bleiben.

    Dienstag, 8. Februar 2011Über Hunderttausend Menschen protestieren aufdem Tahrir-Platz!

    Donnerstag, 10. Februar 2011Alle sind geschockt, da sie erwartet haben, dassMubarak zurücktritt. Stattdessen: kündigte er amAbend an, Teile seiner Amtsgeschäfte an seinenVizepräsidenten  Omar Suleiman  zu übertragen,aber bis zum Ende seiner Amtszeit im Amt zu blei-ben. Außerdem wolle er die Verfassung in mehre-ren Artikeln ändern, mit dem Ziel, denAusnahmezustand aufzuheben und so die

    Voraussetzung für freieWahlen zu schaffen. Ichspüre nur noch Wut!

    Freitag, 11. Februar 2011FACEBOOK February 11 at5:11pm: Mubarak stepsdown! Alf mabruk yamasr! I am proud of youall!!!!! yeahhhh!

    Ein Wunder! Inschahallah wird es was bringen!Endlich, er ist weg! Mubarak soll samt seinerFamilie Kairo mit Ziel Scharm El-Scheich verlassenhaben. Hoffentlich stimmt das. Aber wie geht esjetzt weiter?

    EPILOG:Zwei Monate später erscheint mir alles wie einTraum. Surreal.Leider ist es noch nicht vorbei. In Kairo sind immernoch Ausgangssperren und Kontrollen an derTagesordnung. In vielen arabischen Ländern sindnoch Regimes an der Macht, die die Menschenunterdrücken. Aber gestärkt von dem ErfolgÄgyptens begehren die Menschen auf – auchwenn sie dafür mit ihrem Leben bezahlen. Aberauch Ägypten muss lernen in und mit der ersehn-ten Demokratie zu leben. Wir sagen „RESPEKT“ analle, die den Mut gehabt haben zu sagen: Freiheitfür Ägypten! Freiheit für die arabische Welt!

    – Zusammen für ÄGYPTEN –Together for EGYPT!

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  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Natur + Ernährung

    Vor 15 Jahren war es noch einfach zu Hauseeine Party und die dazugehörigenLeckereien vorzubereiten. Traditionell kamenBuletten, Kartoffelsalat mit Wurststücken undviele andere bereits mit Fleisch oder Wurstangerichtete Spezialitäten auf den Tisch.Heute sieht das anders aus. Denn angesichtsder Bandbreite an verschiedenen Essens-oder Nichtessensgewohnheiten, die immergrößer wird, von allergiemotivierten Ansätzen

    einmal ganz abgesehen, ist es streckenwei-se schwer für jeden etwas dabei zu haben.Sodass ein Satz wie „Bring mit, was du gernmagst“ immer häufiger zu hören ist.

    Vor 40 Jahren wäre eine solche Verzwickt-heit wahrscheinlich undenkbar gewesen.Vegetarier hatten zu dieser Zeit auch nocheinen schweren Stand und wurden sichersofort in die Schublade linksradikaler Öko-Green-Peace-Aktivisten gesteckt. Heute istes nicht mehr avantgardistisch Vegetarier zusein und ein „Outing“ wird von dem Umfeldmeist mit „Ich esse ja auch nicht viel Fleisch“

    kommentiert. Mit einem Anteil von fast10% der Einwohner Deutschlands,nämlich ca. 7,4 Millionen Menschen(Stand 2007), ist der Vegetarier also inder Gesellschaft angekommen.

    Spätestens seit dem Buch von KarenDuve „Anständig essen“ sind jedochnoch ganz andere Essensphilosophienim Umlauf. Sie spricht von veganenund frutarischen Ernährungsweisen(siehe Kästchen). Dahinter stehen zweiDenkmuster, zum einen „Ich will nicht, dasseinem anderen Lebewesens (bei denFrutariern sind hier auch Pflanzen gemeint)Leid geschieht“, oder „Ich will mich keinerGefahr aussetzen." Wobei das Erste ausethisch-moralischen und das Zweite ausgesundheitlich-spirituellen Vorstellungen her-rührt. Somit werden auch Positionen, wie „Ichesse nur Fleisch von glücklichen Tieren" oder„Ich esse nur Wild“ nachvollziehbar.

    Woher kommt es nur, dass sich anscheinendimmer mehr Menschen Gedanken machen,was sie essen oder auch nicht essen möch-ten? Michael Pollan hat in seinem Buch „DasOmnivoren-Dilemma“ dazu folgende Ant-wort: „Als Kultur sind wir an einer Stelle ange-langt, wo jedwede angeborene, das Essen

    betreffende Weisheit durch Verwirrung undängstliche Besorgnis ersetzt ist.“ Denn dasheutige Überangebot an Nahrungsmitteln inSupermärkten und Schnellrestaurants bringtnicht nur ihn [den Menschen] selbst körper-lich an den Rand des Abgrunds, sondern rui-niert auch seinen Lebensraum. Das geht ausder Pressemitteilung bei randomhouse.dezum oben genannten Buch hervor.

    Sicherlich, betrachtet man die menschlichenVerdauungsorgane, dann gehört er zu den

    Omnivoren – den Allesfressern, was aus evo-lutionären Gründen auch nützlich war. Derinternationale Getreiderat warnt [jedoch]bereits seit Jahren, dass durch den Anstiegdes Fleischkonsums die Kapazitäten anGetreideerzeugnissen den Bedarf nichtdecken können. Der Verbrauch anGetreide ist so dramatisch angestiegen,dass die weltweiten Vorräte den tiefstenStand seit 1982 erreicht haben. Rufe nachhöherer Produktivität und mehr

    Anbauflächen werden laut. Diese kurzsichti-ge Forderung bedeutet weitere Rodung derRegenwälder für neue Anbauflächen unddie damit verbundene Klimaschädigung.*Harvard-Ernährungswissenschaftler JeanMayer schätzt, dass durch eine Reduktionder Fleischproduktion um 10% so viel

    Essen macht Spaß – Fragt sich nur was

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    Foto: pixelio.de

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    Frutarier (Kunstwort aus fruit „Frucht“ und vegetarian„Vegetarier“) sind Menschen, die eine streng vegetarische(vegane) Ernährungsweise auf der Basis von Früchtenbefolgen. Sie streben eine Ernährung mit ausschließlichpflanzlichen Produkten an, die nicht die Zerstörung derPflanze, von der sie stammen, zur Folge haben. Dazu gehö-ren etwa Obst, Beeren, Nüsse und Samen. Ausgeschlossenwerden auch Gemüsepflanzen (Blätter, Stiele, Wurzeln),Getreide und tierische Produkte. Wikipedia, 19.04.11

  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Getreide eingespart werden könnte, wie zurVersorgung von 60 Millionen Menschen notwen-dig ist.**

    Andererseits sind Menschen, was ihre Stoffwech-selvoraussetzungen angeht, sehr unterschiedlichveranlagt. So gibt es z. B. auf die jeweiligeBlutgruppe ausgerichtete Ernährungshinweise.Menschen mit der Blutgruppe „0“, von denen esimmerhin drei Milliarden (45%) auf der Welt gibt,benötigen für ihren Stoffwechsel insbesondereFleisch und haben vermehrt SchwierigkeitenGetreide und speziell Weizen zu verarbeiten.Wohingegen ein Mensch mit der Blutgruppe „A“der geborene Vegetarier ist. In starkem Widerspruch zu den Essensempfehlun-gen für Menschen mit der Blutgruppe „A“ steht

    die sogenannte Paleo-Diät oder auch Steinzeit-diät.*** Dabei geht es um eine natürlicheErnährung mit naturbelassenen Lebensmittelnoder auch einer Ernährung im Einklang mit unse-ren Genen und der menschlichen Evolution.Voraussetzung dafür sind nachhaltigeErzeugungsmethoden und ein verantwortungs-voller Umgang mit Tieren und Natur. Fleisch, Fettund Gemüse spielen wichtige Rollen in dieserErnährung.

    Im Wesentlichen geht es darum, nur dieLebensmittel zu essen, auf die die EvolutionMenschen vorbereitet hat. Konkret heißtdas:Reichlich Fleisch, Fisch und Eier: Diese tieri-schen Eiweiße enthalten lebenswichtigeAminosäuren.Reichlich Fett: Sogenannte essenzielleFettsäuren sind für den Menschen lebenswichtig.Hochwertige Fette (das heißt bis auf wenigeAusnahmen keine Pflanzenfette!) sind einGrundbaustein des Körpers, benötigt unter ande-rem zum Zellaufbau und zur Regeneration sowiezur Stabilisierung des Hormonhaushalts.Mehr Gemüse: Gemüse enthält nur wenigeKohlenhydrate, jedoch viele Vitamine und ande-re Mikronährstoffe.Weniger Obst: Obst enthält zwar Vitamine,jedoch auch jede Menge Fructose, ein Stoff, dernicht nur süß, sondern in größeren Mengen auchtoxisch ist. Evolutionär betrachtet macht das Sinn,Obst nur in geringen Mengen und vornehmlich inden Sommermonaten zu sich zu nehmen.Kein Getreide: Getreide wird in der Regel nur instark verarbeiteter Form verzehrt und ist dann sehrreich an sehr leicht verdaulichen Kohlenhydra-ten, was auf indirektem Wege zu einem starkenAnstieg des Insulinspiegels führt.Kein Zucker: Dies erklärt sich beinahe von selbst,denn Zucker wird vom Körper direkt als Glucose indas Blut aufgenommen und erhöht ebenfalls denInsulinspiegel stark.Keine Zusatz- und Konservierungsstoffe: Es handeltsich hier beinahe durchweg um Chemikalien, aufdie unser Körper nicht eingestellt ist.

    Das klingt alles sehr einleuchtend. Dennoch, wasmachen Menschen mit der Blutgruppe „A“. Fürsie kann eine solche Ernährung nicht sinnvoll sein.Vielleicht sind sie auch eine evolutionäre Weiter-entwicklung? Somit ist wieder jeder selbst gefragt

    herauszufinden, was ihm gut tut und welches Maßan Verantwortung sie oder er, über den eigenenMagen hinaus, übernehmen möchte, damitmöglichst kein Lebewesen unter dieser Entschei-dung leidet.

    * http://www.euroveg.eu/lang/de/info/howmany.php, 18.04.2011

    ** http://www.welthungerdemo.de/inhalt/ thema_hunger.html, 19.04.2011

    *** Mehr dazu unter www.urgeschmack.de, 16.05.2011

    AR

    Buchtipps

    „4 Blut-gruppen –Vier Strate-gien für eingesundes Leben“, Peter J. D’Adamo mit CatherineWhitney, 2009„Anständig Essen– Ein Selbstver-such“, KarenDuve, 2011„Das Omnivoren-Dilemma“, Michael Pollan, 2011

    Der Veganismus ist eine vorwiegend ethisch begründeteEinstellung und Lebensweise, welche die Nutzung von Tieren undtierischen Produkten ablehnt. Er beinhaltet eine weiterreichendevegetarische Ernährungsweise, bei der der Konsum von Fleisch,Gelatine, Fisch, Milch, Milchprodukten, Eiern und Honig sowieanderen tierischen Lebensmitteln jeder Art vermieden wird.Veganer achten auch bei Kleidung (Vermeidung von Pelz, Lederund Wolle) und anderen Gegenständen des Alltags, wie bei-spielsweise bei Kosmetika und Medikamenten, auf Tierprodukte-freiheit, sowie Tierversuchsfreiheit (Waschmittel, Putzmittel,Kleinbildfilme, Kleber, Farben). Wikipedia, 19.04.11

    Foto: pixelio.de

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  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/1118

    Ich krieg die Krise?!

    Kommunikation+Interaktion

    Wer hat das nicht schon einmal gedacht – während einerFerienfreizeit, einem Wochenende oder in der Gruppenstunde!Damit Situationen nicht eskalieren und die Gruppenleiter-innenlernen, gelassen mit jedem einzelnen Fall umzugehen, initiierteder Bundesverband der Schreberjugend dieses Mal ein Seminarzum Thema „Konfliktlösung in Rollenspielen“ im Jugendferien-heim der Schreberjugend Hamburg in Sprötze. Vom 13.-15. Mai2011 lernten Gruppenleitungen und solche, die es einmal wer-den wollen, aus dem Norden, Osten und Westen des Landes inverschiedenen Rollenspielen, erlebte und fiktive Situationennachzuspielen und gemeinsam zu lösen. In Teams entwickeltensie zahlreiche Möglichkeiten, Konflikte mit anderen Jugendlichensowie im eigenen Team zu bewältigen. Ziel war es, einen sicherenUmgang mit Konflikten & Verständnis für andere zu entwickelnsowie den eigenen Konfliktstil zu analysieren und zu verbessern.

    Die Hauptthemen waren:

    . Konfliktverhalten & Konfliktwahrnehmung . Gesprächstechniken in Konfliktsituationen . Lösungsansätze & Deeskalation in Rollenspielen

    Nicol Gröschel, eine freie Trainerin ausBerlin, leitete kompetent durch dasWochenende und gab allen wertvolleTipps und Tricks für eine erfolgreicheGruppenarbeit und -leitung mit auf denWeg. Inhaltlich rundete eine Auffrischungdes Jugendschutzgesetzes (JuSchG) zumThema „Rechte und Pflichten“ alsLeitungsteam, aufgelockert mit Fallbei-spielen aus dem Zeltlageralltag (vonMiriam und Florian), das Wochenendeab.

    Alle Teilnehmenden waren sich einig vielgelernt zu haben und nächstes Mal vor-bereiteter in Konfliktsituationen zu gehenund lösungsorientiert agieren zu können.Trotz thematischen Input: Ausreichend

    Zeit für Gespräche und Hintergrundinformationen,sowie Spaß und Lachen gab es natürlich auch. So machtGruppenarbeit Freude!

    Ablauf von Konfliktgesprächen war ein konkretes Thema desSeminars! Dazu im Folgenden mehr!

  • 19Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Jeder kennt es. Ein Streitgespräch stehtbevor und schon lange vorher kreisen dieGedanken darum, wie man sich verhaltensoll. Vor allem darüber, was man sagensoll. Argumentationstaktiken werden zu-rechtgelegt, die man entgegnen will, wennder Gegenüber bestimmte Argumentebringt. Dies sollten wir möglichst schnell wieder ver-gessen, wenn uns an einem wirklich zielfüh-renden Streitgespräch gelegen ist! Denn einStreit birgt immer auch die Chance eines bes-seren einander Verstehens und damit gleich-zeitig die Aufwertung einer Beziehung!Damit das möglichst gut klappt, helfen dienachfolgenden Tipps konstruktive Streitgesprä-che zu führen:

    1. Konflikt erkennen und anerkennen. *was einen am anderen stört * wo etwas nicht stimmt * wo es untergründig brodelt oder gar kocht

    2. Streitgespräch eröffnen * Ich-Botschaften: Ich fühle, …. Ich denke, .... Ohne: …, dass du (irgendwas gemacht hast). Ganz wichtig, denn sonst ist es eine versteckte Du-Botschaft! * konkretes Thema ansprechen, nicht verallgemeinern * beim Thema bleiben, keine Gesamtabrechnung (d. h. andere Situationen, Meinungen anderer Personen ins Feld führen), keine Streiteskalierer (wie Provokationen, Verglei- che, manchmal auch Ironie etc. verwenden)

    3. Zuhören und sich in den anderen hineinversetzen * das Problem des anderen mit eigenen Worten wiederholen * nachfragen, ob man den anderen richtig verstanden hat * versuchen, den anderen zu verstehen, warum er so und nicht anders gehandelt hat * Was ist das zentrale Konfliktthema?

    4. Bedürfnisse identifizieren*Was braucht oder will der andere? z. B. Anerkennung, mehr Freiraum …*Worum geht es dem ande-ren?*Was ist ihm so wichtigdaran?Wenn geklärt ist, worum esbeiden geht und welcheBedürfnisse beide haben,kann gemeinsam nachLösungen für das Problemgesucht werden.

    5. Gemeinsame Lösungssuche * sich Zeit lassen, nicht gleich die erste Lösung nehmen * klar machen, es geht nicht um die Umer- ziehung der anderen Person, sondern um die Lösung eines Problems. Die Lösung muss beiden Seiten entgegenkommen. Die ist der Fall, wenn: * jede Seite ihre Vorstellungen wenigstens teilweise verwirklichen kann * oder mindestens eine Seite ihre Befürch- tungen als gegenstandslos ansiehtUnd ganz wichtig: Innerlich zur Vereinbarung„Ja“ sagen.

    6. VersöhnungsritualWie kann man eine Versöhnung feiern? Z. B.mit einem Handschlag, einem Kuss, bei einerTasse Kaffee oder einem Glas Rotwein. LasstEurer Phantasie freien Lauf!

    Merke: „Hinter jedem Vorwurf steht ein (unerfülltes) Bedürfnis.“

  • Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/1120

    Nachgedacht

    Spätestens seit der Katastrophe vonFukushima steht die Nutzung derAtomkraft wieder einmal im Fokus deröffentlichen Aufmerksamkeit. VieleRegierungen überdenken ihre bisherigeAtompolitik und der Widerstand in derBevölkerung wächst weiter. Doch was istwirklich dran an den zahlreichen Argu-menten für oder gegen die Atomkraft? Zunächst zu den Fakten: Zurzeit sind welt-weit 443 Atomreaktoren in Betrieb, die ins-gesamt ca. 13% des globalen Strom-bedarfs decken (IAEA). In Deutschlandtragen die 17 Reaktoren, die momentanin Betrieb sind, rund 22% zur Stromerzeu-gung bei. Die aktuellen Diskussionenbeschäftigen sich vor allem damit, wiesicher die deutschen Kernkraftwerke sind,ob und wann man sie abschalten kannund wie mit der offenen Frage derEndlagerung radioaktiver Abfälle umge-gangen werden sollte. Im Folgenden wol-len wir einige der Argumente näher unterdie Lupe nehmen.

    Die Sicherheit von AtomkraftwerkenNach der japanischen Atomkatastrophebeschloss die Bundesregierung mit ihremsogenannten „Atom-Moratorium“, dieSicherheit aller deutschen Kernreaktorenzu überprüfen und die sieben ältestenAnlagen für drei Monate abzuschalten.Trotzdem sagt unsere BundeskanzlerinAngela Merkel: „Wir wissen, wie sicherunsere Kernkraftwerke sind. Sie gehörenzu den weltweit sichersten.“(Regierungserklärung 17.03.2011) Aberwie sicher ist sicher und gibt es eineGarantie dafür, dass es in Deutschlandnicht zu einer ähnlichen Katastrophe kom-men könnte? Unumstritten sind dieSicherheitsstandards in Deutschlandhöher als in vielen anderen Ländern.Doch neben technischen Defekten kannauch der Faktor des menschlichenVersagens nie ganz ausgeschlossen wer-den. Eine 100%ige Sicherheit kann es des-halb nach Einschätzung vieler Expert-innen niemals geben. Ein Restrisiko bleibtimmer bestehen. Der Begriff des „Risikos“wird im Allgemeinen definiert als Produktder Eintrittswahrscheinlichkeit und demmöglichen Schadensausmaß einesEreignisses. Bei der zu erwartendenSchwere eines atomaren Unfalls ist dassogenannte Restrisiko, selbst bei einer sehrgeringen Eintrittswahrscheinlichkeit, ver-gleichsweise hoch. Dies ist auch derGrund dafür, dass Atomkraftwerke vonkeinem Versicherungsunternehmen versi-chert werden. Da solche Unternehmensich Gewinne sonst nur ungern entgehenlassen, sollte einen diese Gegebenheit, inBezug auf die Größe des Restrisikos, nach-denklich stimmen.

    Atomstrom ist klimaneutral und umwelt-freundlichHäufig hört man als Argument fürAtomstrom, dass dieser keine CO2-Emissionen produziert und deshalb als„sauberer Strom“ beispielsweise Kohle-kraftwerken vorzuziehen sei und einenBeitrag zum Klimaschutz leistet. Allerdingswird dabei häufig übersehen, dass diesnur auf die Stromproduktion zutrifft. BeimAbbau von Uran, dem Bau von Atom-kraftwerken und während des Transportsvon Brennelementen und Atommüllkommt es durchaus zur Freisetzung vonKohlendioxid. Die Förderung und Ver-arbeitung von Uran sind zudem umwelt-schädliche Prozesse, durch die ganzeLandschaften unbewohnbar und radio-aktiv verseucht werden. Da die Uranvor-kommen begrenzt sind und die ergiebig-sten bereits erschöpft sind, wird dieFörderung komplizierter und damit auchbelastender für Mensch und Natur. Auchim Normalbetrieb geben Atomkraftwerkegeringe Dosen Radioaktivität frei, diejedoch unterhalb der gesetzlichen Grenz-werte liegen. Mehrere Studien kommentrotzdem zu dem Ergebnis, dass es fürMenschen, die in der Nähe von Atom-kraftwerken wohnen, ein erhöhtes Risikogibt, an Krankheiten wie Leukämie zuerkranken.

    Atomenergie – Argumente auf dem Prüfstand

  • 21Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    Atomstrom ist günstig und jederzeit verfügbarDie Energiekonzerne argumentieren häufig, dassder Strom aus Atomkraftwerken konkurrenzlos billigist und ein früherer Ausstieg aus der Atomenergieeinen deutlichen Preisanstieg zur Folge hätte. Derweitere Ausbau der Erneuerbaren Energien unddamit auch der Stromnetze würde enorme Kostenfür die Wirtschaft und Privatverbraucher bedeu-ten. Richtig ist, dass Strom aus Atomkraftwerken zuvergleichsweise geringen Preisen gehandelt wirdund unabhängig von Jahreszeiten und Wetter-bedingungen rund um die Uhr zur Verfügung steht.Dies ist aber auch gleichzeitig ein Problem, dabereits heute Kapazitäten aus ErneuerbarenEnergien wie Windkraft zu Spitzenzeiten nicht voll-ständig genutzt werden können. Die für denDauerbetrieb gebauten Atomkraftwerke lassensich im Gegensatz zu Windrädern aber nicht belie-big schnell an- und abschalten. Das Herunterfah-ren eines Reaktors ist ein komplexer Prozess, dermehrere Stunden dauert. Atomstrom ist deshalbunflexibel und steht dem weiteren Ausbau derErneuerbaren Energien im Weg. Auch der vermeintlich günstige Preis relativiertsich, wenn man in Betracht zieht, dass Atomener-gie seit Jahrzehnten staatlich gefördert wird. DieKosten für die Zwischen- und Endlagerung des

    Atommülls werden zum größten Teil ebenfallsdurch den Staat und damit letztlich alleBürger-innen getragen. Welche wirtschaftli-chen und ökologischen Kosten im Falle einesatomaren Unfalls oder Super-GAUs (größteranzunehmender Unfall) entstehen würden,lässt sich kaum abschätzen. Im Allgemeinenkann man sagen, dass die Gewinne allein denEnergiekonzernen zugute kommen, währendviele der Kosten sozialisiert, d. h. von Staat undGesellschaft getragen werden.

    Die Entsorgung des Atommülls Nach wie vor gibt es weltweit kein wirklichsicheres Endlager für den atomaren Abfall,welches wissenschaftlich und gesellschaftlich

    anerkannt ist. In Deutschland gibt es bereits seitJahrzehnten Auseinandersetzungen über die Lageund Einrichtung von Endlagern, die bis heute an-dauern. Die Salzbergwerke Asse und Morsleben, indie bereits Atommüll eingelagert wurde, geltenbeide als einsturzgefährdet. Momentan wird wie-der einmal Gorleben als Endlager erkundet unduntersucht, obwohl es aus wissenschaftlicher Sichtnicht zu den erfolgversprechendsten Kandidatengehörte. Die frühe Festlegung auf den StandortGorleben bereits in den 80er-Jahren war vermut-lich eine vor allem politisch motivierte Entschei-dung, da die ehemalige DDR ihr EndlagerMorsleben in unmittelbarer Nähe zu Gorleben ander Grenze eingerichtet hatte. Die generelleEignung von Salzgestein ist umstritten und vieleandere Länder untersuchen im Gegensatz zuDeutschland auch Ton- oder Granitformationenals Endlagerstätten. Doch neben diesen wissen-schaftlichen und politischen Aspekten gibt esauch noch eine ethische Dimension: Mit welchemRecht können wir es uns erlauben, unserenKindern, Enkelkindern und noch vielen weiterenGenerationen diese Stoffe zu hinterlassen, dieauch in Tausenden von Jahren noch strahlen undgefährlich sein werden? Und werden dieMenschen in 1.000 Jahren noch unsere Warnun-

    gen vor denGefahren ver-stehen unddie genaueLage der End-lager ken-nen?

    Damit dieseFragen wie-der in dasöffentliche Bewuss t se ingelangen,musste an-scheinend erst eine solch drastische Naturkatastrophe miteinem anschließend außer Kontrolle geratenenAtomkraftwerk wie in Japan am 11.03.2011 passie-ren. Momentan macht es den Eindruck, als ob dieAtomlobby, stark vertreten in der Reaktorsicher-heitskommission, die gerade prüft, wie sicher deut-sche Atommeiler sind, kein Interesse daran habenwird, dass in nächster Zeit viele Meiler vom Netzgehen. (Stand vom 17.05.2011)

    Verantwortliches und nachhaltiges Handeln ist ausunserer aktuellen „Schreberjugend-Sicht“ nurmöglich, wenn Gesellschaft und Politik sich dafürentscheiden, in Zukunft auf Atomenergie zu ver-zichten. Und somit kein weiterer Atommüll produ-ziert wird!

    FR

  • Marit die Zweite

    Am 15. Februar 2011 erblickte ein neues(Schreber-)Kind das Licht der Welt. Die zwei-te Tochter von Sandra Böhme, der Bundes-vorsitzenden der Schreberjugend. Sie heißtMarit  Kiani  Böhme. Nach einer turbulentenGeburt sind alle wohl auf und freuen sich,dass sie sich haben. Die große SchwesterAnais Malin ist von ihrer kleinen ganz begei-stert, auch wenn sie jetzt die Eltern mit ihr tei-len muss …

    AR

    Förderverein Südwest – Auf zu jungenUfern

    Nach fast 30-jähriger Amtszeit übergab derGründer und bisherige 1. Vorsitzende desFördervereins des Landesverbands Südweste.V. Heinz Liedtke den Vorsitz anPeter Weilemann. Durch die deutliche Ver-jüngung des Vorstands soll der Förderverein„fit“ für die Zukunft gemacht werden. Diegroße Aufgabe des Fördervereins: Der Erhaltund Ausbau des Jugendgästehauses inOppenau wird damit auf jüngere Beinegestellt. „Ich bin 35 Jahre alt, Förderschullehrer, ver-heiratet und Vater eines Sohnes (Linus, 4Jahre) und einer Tochter (Tessa, 2 Jahre).Wohnhaft bin ich in Kandel, in der schönenPfalz. Meine Ortsgruppe ist die Schreber-jugend Minfeld.“

    PW

    v.l.n.r.:Doris Häringer, Thomas Schwiebert, Peter Weilemannund Katharina Siewert

    Gemeinsam in die Zukunft

    Eine lachendes und ein weinendes Augehatte der langjährige Vorsitzende derSchreberjugend Bergkamen am Dienstag-abend, als er der Mitgliederversammlungerklärte, er wolle nicht mehr für das Amt desStadtverbandsvorsitzenden kandidieren.„Nach 32 Jahren ist einfach mal ein andererdran!“, fand Georg Pachel.Neuer Vorsitzender wurde der 31-jährigeBenjamin Hoffmann, selber aktiver Tänzerder Schreberjugendgruppe „Crazy“!„Ich weiß, dass ich in große Fußstapfentrete“, meint Benjamin Hoffmann lächelnd,„ich freue mich aber sehr auf die neueAufgabe und werde meine eigenenAkzente setzen!“ „Besonders freue ich mich,dass Georg Pachel mir weiterhin beratendzur Verfügung stehen wird!“, betont derneue Stadtverbandsvorsitzende derSchreberjugend.Die Mitgliederversammlung erklärte denehemaligen Stadtverbandsvorsitzendendann auch zum Ehrenvorsitzenden desVerbandes. MK

    Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/1122

    X-TRA

    v.l.n.r.:Martina Kirsch (Kassiererin), Yvonne Murlowski(Schriftführerin), Martina Eickhoff (stellv. Vorsitzende),Benjamin Hoffmann (neuer 1. Vorsitzender), Georg Pachel(ausscheidender 1. Vorsitzender), Susanne Drobik(Beisitzerin), Jaqueline Kindling (Beisitzerin)

  • 01.-14.07.2011 Multinationale Begegnung in Berlinmit Nordirland und Finnland, LVBerlin

    02.07.2011Multikulturelles Tanzfest im Dietrich-Keuning-Haus in Dortmund, Schre-berjugendDortmund

    02.-22.07.2011 SommercampHannesried, LV Berlin

    02.-22.07.2011 SommercampStadtsteinach, LV Berlin

    03.07.2011Schützenaufmarsch HannoverNeues Rathaus, SchreberjugendHannover Fanfarenzug

    03.-23.07.2011Sommer-Ferien-Freizeit, LV Hamburg

    09.07.2011SuS Oberaden, 90jähriges Jubiläum, SVBergkamen

    09.-23.07.2011Zeltlager Adlerhorst an der Ostsee,SV Hannover

    22.07.- 03.08.2011 Internationale Begegnung inGriechenland, LV Berlin

    25.07.-07.08.2011Gemeinsame Sommer-

    freizeit der Landesver-bände Hamburg,Niedersachsen undNordrhein-West-falen im Jugend-ferienheim Sprötze,

    südlich vonHamburg

    29.07.-07.08.2011 Internationale Begegnung

    in Nordirland, LV Berlin

    30.07.2011Kinderfest Zur

    Lenteninsel, SVDortmund

    31.07.-12.08.2010Zeltlager in Bodman-Ludwigshafenam Bodensee, LV Südwest

    27.08.2011Summer Vibes Festival, SVBraunschweig

    09.-11.09.2011Seminar Natur erleben – „Spiel(e)im Wald“, mit Isabel Hollenbeck,Berlin, BV

    09.-11.09.2011Paddelspaß für die ganze Familie!In bequemen Kajaks auf derRhume, SV Hannover

    17.09.2011Seminar Naturpädagogik II,Grunewald in Berlin, LV Berlin

    17.09.2011„Schreberjugend on tour“ –Tagesausflug zur Zeche Knirps, SVDortmund

    30.09.-03.10.2011Bundesjugendtreffen, Kehl amRhein & Strasbourg/F, BV

    09.-14.10.2011Trainingslager Nebra, SV Cottbus

    09.-15.10.2011Reiterferien im Herbst, LV Berlin

    15.10.2011SuS Oberaden „Wir im SuS“, SVBergkamen

    15.-22.10.2011Herbstferien auf der Katlenburg, LVNiedersachsen

    04.11.2011Laternenumzug, Start an derLukaskirche, SchreberjugendHannover Fanfarenzug

    18.-20.11.2011Hauptausschuss-Sitzung II,Gelsenkirchen, BV

    25.-27.11.2011,Seminar Tanzvariationen,Gelsenkirchen oder Berlin, BV

    30.12.2011-01.01.2012Jahresabschlussevent„Schreberjahr 2011 – und wasnun?!“ in Berlin, BV

    23Im Blick – Verbandszeitschrift der Deutschen Schreberjugend; Heft 1/11

    SchreberjugendhöhepunkteSchreberjugendhöhepunkte von Juli bis Dezember 2011

  • Aus Bl ickAus Blickauf die nächste Ausgabe im Dezember 2011auf die nächste Ausgabe im Dezember 2011

    - Aktuelle Themen & Informationen- Rückblick auf das Bundesjugendtreffen 2011

    in Kehl und Straßburg - Rétrospective à la rencontre de jeunesse fédérale

    à Kehl et à Strasbourg- Tanz(‘) in den Dezember- Rund um Kommunikation & Interaktion

    DEUTSCHE DEUTSCHE SCHREBERJUGENDSCHREBERJUGEND