Im Blickpunkt: Die Stadt Mosbach

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53 Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2019 Land, Kommunen Reinhard Güll Reinhard Güll war Büroleiter der Abteilung „Informations- dienste, sozial- und regional- wissenschaftliche Analysen“ im Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. Im Blickpunkt: Die Stadt Mosbach In der Serie „Im Blickpunkt“ steht dieses Mal die Stadt Mosbach im Neckar-Odenwald- Kreis. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Mosbach wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struk- tur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausgehoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation. Mosbach ist eine Stadt im Norden Baden-Würt- tembergs, etwa 24 km nördlich von Heilbronn und 35 km östlich von Heidelberg. Mosbach liegt an den südlichen Ausläufern des baden- württembergischen Odenwaldes an der Grenze zum Bauland im Tal der Elz, eines rechten Nebenflusses des Neckars, kurz vor deren Mündung im Stadtteil Neckarelz. Die Stadt ge- hört zum Naturpark Neckartal-Odenwald und zum UNESCO Geo-Naturpark Bergstraße-Oden- wald. Die Höhenzüge um die Kernstadt sind der Hardberg und der Henschelberg. Mosbach ist die Kreisstadt und größte Stadt des Neckar- Odenwald-Kreises sowie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Zum Mittelbe- reich Mosbach gehören neben Mosbach die Städte und Gemeinden Aglasterhausen, Billig- heim, Elztal, Fahrenbach, Haßmersheim, Hüffenhardt, Limbach, Neckarzimmern, Neun- kirchen, Obrigheim, Schefflenz und Schwarz- ach. Seit dem 1. Juli 1976 ist Mosbach Große Kreisstadt. Anfang der 1970er-Jahre wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Lohrbach, Reichenbuch, Sattelbach, Diedes- heim und Neckarelz eingemeindet. Die Stadt Mosbach verfügt über drei Bahnhöfe, Mosbach-Neckarelz im Stadtteil Neckarelz, Mosbach West im Westteil der Stadt und Mos- bach (Baden) in unmittelbarer Nähe der Alt- stadt. Der Bahnhof Mosbach-Neckarelz liegt am Abzweig der Bahnstrecke Neckarelz–Oster- burken von der Neckartalbahn Heidelberg– Eberbach–Bad Friedrichshall und wird durch Regionalexpress-Züge und die S-Bahn Rhein- Neckar bedient. Seit Dezember 2014 führt die Stadtbahnlinie S41 der Stadtbahn Heilbronn bis nach Mosbach. Über einen direkten Auto- bahnanschluss verfügt Mosbach nicht. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind im Ab- stand von jeweils ungefähr 30 Minuten Fahr- zeit zu erreichen. Durch das Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B 27, B 37 und B 292. Den öffentlichen Personennahverkehr bedienen mehrere Buslinien. Über diese sind nicht nur die einzelnen Stadtteile, sondern auch Mos- bach mit seinen Nachbarstädten verbunden. Der Flugplatz Mosbach-Lohrbach dient größten- teils nichtgewerblichem Verkehr. In der Römerzeit bestand im zweiten Jahrhun- dert nach Christus auf dem Stadtgebiet Mos- bachs im Stadtteil Diedesheim vermutlich ein Versorgungshof zweier Limeskastelle, wovon eine 1986 entdeckte Jupitergigantensäule Zeugnis ablegt. Der Mosbacher Stadtteil Lohr- bach wurde 765 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg Lohrbach wurde zwischen 900 und 1000 erbaut. Die Siedlung Mosbach selbst ent- stand um das Benediktinerkloster Monasterium 81 LKR Heilbronn Rhein- Neckar- Kreis Main-Tauber- Kreis Neckar-Odenwald- Kreis Hohenlohe- kreis Walldürn Hardheim Haß- mers- heim Hüffen- hardt Obrigheim Binau Aglaster- hausen Schwarz- ach Zwingen- berg Neun- kirchen Neckar- gerach Waldbrunn Höpfingen Ravenstein Buchen (Odenwald) Mudau Limbach Fahren- bach Elztal Schefflenz Seckach Osterburken Rosenberg Adelsheim Mosbach Neckar- zimmern Billigheim Jagst Kocher Neckar 88-43-18-09M © Kartengrundlage GfK GeoMarketing GmbH Karte erstellt mit RegioGraph 2017 Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Landesinformationssystem H e s s e n B a y e r n Lage der Stadt Mosbach S

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Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 10/2019 Land, Kommunen

Reinhard Güll

Reinhard Güll war Büroleiter der Abteilung „Informations-dienste, sozial- und regional- wissenschaftliche Analysen“ im Statistischen Landesamt Baden-Würt temberg.

Im Blickpunkt: Die Stadt Mosbach

In der Serie „Im Blickpunkt“ steht dieses Mal die Stadt Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis. Aus dem Landesinformationssystem Baden-Württemberg (LIS) lassen sich für Mosbach wie für jede andere Gemeinde des Landes interessante Erkenntnisse zur Struk-tur und Entwicklung gewinnen. Besonders herausge hoben werden an dieser Stelle die Bevölkerungsentwicklung, die Wohn- und die Beschäftigtensituation.

Mosbach ist eine Stadt im Norden Baden-Würt-tembergs, etwa 24 km nördlich von Heilbronn und 35 km östlich von Heidelberg. Mosbach liegt an den südlichen Ausläufern des baden-württembergischen Odenwaldes an der Grenze zum Bauland im Tal der Elz, eines rechten Nebenflusses des Neckars, kurz vor deren Mündung im Stadtteil Neckarelz. Die Stadt ge-hört zum Naturpark Neckartal-Odenwald und zum UNESCO Geo-Naturpark Bergstraße-Oden-wald. Die Höhenzüge um die Kernstadt sind der Hardberg und der Henschelberg. Mosbach ist die Kreisstadt und größte Stadt des Neckar-Odenwald-Kreises sowie ein Mittelzentrum für die umliegenden Gemeinden. Zum Mittelbe-reich Mosbach gehören neben Mosbach die Städte und Gemeinden Aglasterhausen, Billig-heim, Elztal, Fahrenbach, Haßmersheim, Hüffenhardt, Limbach, Neckarzimmern, Neun-kirchen, Obrigheim, Schefflenz und Schwarz-ach. Seit dem 1. Juli 1976 ist Mosbach Große Kreisstadt. Anfang der 1970er-Jahre wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Lohrbach, Reichenbuch, Sattelbach, Diedes-heim und Neckarelz eingemeindet.

Die Stadt Mosbach verfügt über drei Bahnhöfe, Mosbach-Neckarelz im Stadtteil Neckarelz, Mosbach West im Westteil der Stadt und Mos-bach (Baden) in unmittelbarer Nähe der Alt-stadt. Der Bahnhof Mosbach-Neckarelz liegt am Abzweig der Bahnstrecke Neckarelz–Oster-burken von der Neckartalbahn Heidelberg– Eberbach–Bad Friedrichshall und wird durch Regionalexpress-Züge und die S-Bahn Rhein- Neckar bedient. Seit Dezember 2014 führt die Stadtbahnlinie S41 der Stadtbahn Heilbronn bis nach Mosbach. Über einen direkten Auto-bahnanschluss verfügt Mosbach nicht. Die

nächsten Autobahnanschlüsse sind im Ab-stand von jeweils ungefähr 30 Minuten Fahr-zeit zu erreichen. Durch das Stadtgebiet führen die Bundesstraßen B 27, B 37 und B 292. Den öffent lichen Personennahverkehr bedienen mehrere Buslinien. Über diese sind nicht nur die einzelnen Stadtteile, sondern auch Mos-bach mit seinen Nachbarstädten verbunden. Der Flugplatz Mosbach-Lohrbach dient größten-teils nichtgewerblichem Verkehr.

In der Römerzeit bestand im zweiten Jahrhun-dert nach Christus auf dem Stadtgebiet Mos-bachs im Stadtteil Diedesheim vermutlich ein Versorgungshof zweier Limeskastelle, wovon eine 1986 entdeckte Jupitergigantensäule Zeugnis ablegt. Der Mosbacher Stadtteil Lohr-bach wurde 765 erstmals urkundlich erwähnt. Die Burg Lohrbach wurde zwischen 900 und 1000 erbaut. Die Siedlung Mosbach selbst ent-stand um das Benediktinerkloster Monasterium

81

LKR HeilbronnRhein-Neckar-

Kreis

Main-Tauber-Kreis

Neckar-Odenwald-Kreis

Hohenlohe-kreis

WalldürnHardheim

Haß-mers-heim

Hüffen-hardt

Obrigheim

Binau

Aglaster-hausen

Schwarz-ach

Zwingen-berg

Neun-kirchen

Neckar-gerach

Waldbrunn

Höpfingen

Ravenstein

Buchen(Odenwald)

Mudau

Limbach

Fahren-bach

ElztalSchefflenz

SeckachOsterburken

Rosenberg

Adelsheim

Mosbach

Neckar-zimmern

Billigheim

JagstKocher

Neckar

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H e s s e n

B a y e r n

Lage der Stadt MosbachS

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Mosbach herum. Mönche dieses Klosters wur-den im 9. Jahrhundert im Jahr 825 oder 826 erstmals urkundlich erwähnt. Als Siedlung er-scheint Mosbach urkundlich erstmals 976. 1241 wurden Mosbach die Rechte einer Freien Reichsstadt verliehen. 1348/1349 wütete die Pest in der Stadt. Mosbach wurde zwischen 1297 und 1407 vielfach an verschiedene Herren ver-

pfändet. Im Jahre 1410 erhob Pfalzgraf Otto I. Mosbach zu seiner Residenz, danach gehörte die Stadt mehrere Jahrhunderte zur Kurpfalz. Während des Dreißigjährigen Krieges zogen mehrfach Heere durch die Stadt und plün-derten sie. Im Jahre 1723 erlitt die Stadt bei einem Brand, dem 150 Häuser zum Opfer fie-len, den größten Bausubstanzverlust ihrer Ge-schichte. Für Mosbach hatte der Reichsdeputa-tionshauptschluss in politischer Hinsicht ein- schneidende Konsequenzen, nach einer 3-jäh-rigen Zwischenphase als Teil des Fürstentums Leiningen kam die Stadt 1806 an das Groß-herzogtum Baden und wurde Sitz eines Amtes. Aus dem Bezirksamt Mosbach wurde 1939 der Landkreis Mosbach. Der Landkreis Mosbach wurde im Zuge der Kreisreform zum 1. Januar 1973 mit dem Landkreis Buchen und einigen Gemeinden anderer Landkreise zum neuen Neckar-Odenwald-Kreis vereinigt. Mos-bach wurde Kreisstadt des neuen Landkreises.

Mosbach hat eine Gemarkungsfläche von 6 216 Hektar. Davon werden knapp 33 % land-wirtschaftlich genutzt. Damit liegt diese Flä-chennutzungsart unter dem Landesdurch-schnitt. Die Waldfläche beträgt knapp 46 % und liegt über dem Niveau des Landes (38 %). Gut 19 % der Fläche sind besiedelt oder dienen als Verkehrsfläche, hier wird das Landesmittel deutlich überschritten.

Die Altstadt von Mosbach© Stadtverwaltung Mosbach

Das Mosbacher Rathaus© Stadtverwaltung Mosbach

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T Ausgewählte Daten zur Stadt Mosbach, zum Neckar-Odenwald-Kreis und zu Baden-Württemberg

Merkmal/Indikator Einheit Stadt Mosbach

Landkreis Neckar-

Odenwald-Kreis

Land

Fläche1)

Fläche insgesamt am 31. Dezember 2018 ha 6 216 112 595 3 574 822

Siedlungs- und Verkehrsfläche am 31. Dezember 2018 % 19,3 10,9 14,6

Wald am 31. Dezember 2018 % 45,7 41,6 37,8

Landwirtschaft am 31. Dezember 2018 % 32,7 45,7 45,1

Bevölkerung

Bevölkerung am 31. Dezember 2018 Anzahl 23 398 143 535 11 069 533

Ausländeranteil am 31. Dezember 2018 % 15,3 9,9 15,5

Durchschnittsalter Ende 2018 Jahre 45,3 44,9 43,5

Geburtenüberschuss/-defizit je 1 000 Einwohner 2008 – 2018 Anzahl – 2,5 – 3,2 – 0,6

Bevölkerungsdichte am 31. Dezember 2018 Einwohner/km² 376 127 310

Weiterführende Schulen

Übergänge auf Werkreal-/Hauptschulen 2018/19 % 7,7 6,1 5,9

Übergänge auf Realschulen 2018/19 % 33,1 37,2 34,9

Übergänge auf Gymnasien 2018/19 % 45,6 39,1 43,3

Übergänge auf Gemeinschaftsschulen 2018/19 % 11,2 15,9 12,8

Beschäftigte am Arbeitsort

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte2) je 1 000 Einwohner 2018 Anzahl 619 326 423

Beschäftigte im Produzierenden Gewerbe 20182) % 20,4 42,0 35,9

Beschäftigte im Handel, Verkehr und Gastgewerbe 20182) % 20,5 16,6 20,0

Beschäftigte im sonstigen Dienstleistungsbereich 20182) % 59,1 40,7 43,7

Verkehr

Pkw je 1 000 Einwohner 2019 Anzahl 622 647 599

Pkw-Anteil am Kfz-Bestand 2019 % 83,3 79,6 81,7

Tourismus

Ankünfte von Gästen insgesamt je 1 000 Einwohner 2018 Anzahl 1 807 1 128 2 035

Ankünfte von Auslandsgästen je 1 000 Einwohner 2018 Anzahl 164 91 479

Übernachtungen von Gästen insgesamt je 1 000 Einwohner 2018 Anzahl 3 948 3 606 4 978

Übernachtungen von Auslandsgästen je 1 000 Einwohner 2018 Anzahl 342 330 1 074

Wohnen

Anteil Einfamilienhäuser an Wohngebäuden 2018 % 62,8 67,8 61,2

Wohnfläche je Einwohner 2018 m² 51 52 46

Wasserwirtschaft

Trinkwasserverbrauch je Einwohner 2016 Liter/Tag 98 108 119

Tinkwasserpreis 2019 EUR/m³ 2,46 2,62 2,20

Gemeindefinanzen

Steuerkraftmesszahl je Einwohner 2018 EUR 854 778 1 103

Steuerkraftsumme je Einwohner 2018 EUR 1 352 1 161 1 535

Schuldenstand (Kernhaushalt, Eigenbetriebe) je Einwohner 2017 EUR 1 506 974 1 021

1) Flächennutzungsart in ALKIS Nomenklatur. – 2) Datenquelle: Bundesagentur für Arbeit.

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Am 31. Dezember 2018 lebten 23 398 Per-sonen in Mosbach. Mit 376 Personen je Qua-dratkilometer liegt die Besiedelungsdichte zwischen den großstädtisch und den ländlich geprägten Teilen Baden-Württembergs und übersteigt den Landesdurchschnitt (309). Die Bevölkerungsentwicklung war in den Jahren zwischen 2008 und 2018 leicht negativ. In die-sem Zeitraum hat die Bevölkerung um 5,4 % abgenommen. Sie lag damit unter der landes-weiten Entwicklung. Das Durchschnittsalter der Bürger von Mosbach betrug 45,3 Jahre und lag damit über dem Landesdurchschnitt von 43,5 Jahren. Etwas über 15 % der Ein- wohner von Mosbach hatten 2018 einen aus-ländischen Pass. Der Ausländeranteil in Mos-bach entspricht damit in etwa dem Landes-durchschnitt.

Die Entwicklung des Wohnungsbestandes in Mosbach ist positiv. Im Zeitraum zwischen 2008 und 2018 nahm der Wohnungsbestand um 1,2 % zu und liegt damit unter dem sehr posi-tiven Landesniveau. Die Werte für baureifes

Land lagen im Zeitraum zwischen 2015 und 2017 mit 132 Euro je Quadratmeter (EUR/m2) um 56 EUR/m2 niedriger als die im Landesdurch-schnitt ermittelten Werte. Fast 63 % der Wohn-gebäude sind Einfamilienhäuser. Mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 51 m2 je Einwohner liegt der Wert in Mosbach deutlich über dem Landesdurchschnitt. Architektonisch fallen im Stadtbild von Mosbach zahlreiche his-torische Gebäude auf: Sehenswert ist vor allem der Marktplatz, dessen Nordseite wird vom Rathaus und vom Palm’schen Haus be-stimmt, einem 1610 erbauten Fachwerkhaus, das als Wahrzeichen der Stadt und eines der schönsten Fachwerkhäuser Süddeutschlands gilt. Die Südseite des Marktplatzes erhält ihr Gepräge durch eine Gruppe weiterer historischer Fachwerkbauten, nämlich das Haus Brauß und das Haus Lindenlaub. Weitere erwähnenswerte Fachwerkhäuser in Mosbach sind das Alte Hos-pital aus dem 15. Jahrhundert und das Haus Kickelhain. Am Rande der Altstadt stehen die Überreste des Mosbacher Schlosses. Interessant sind auch die gotische Stiftskirche und die ka-tholische Pfarrkirche St. Cäcilia. In den Stadt-teilen gibt es weitere Sehenswürdigkeiten wie das 700 Jahre alte Tempelhaus im Stadtteil Neckar elz mit barocken Heiligenfiguren. Auf dem Hamberg in Neckarelz existiert ein Bis-marckturm inklu sive Feuerschüssel, im Stadtteil Lohrbach steht die über 1 000 Jahre alte Burg Lohrbach.

Die Chance auf eine Beschäftigung in Mosbach hat in den vergangenen 10 Jahren zugenom-men. So hatten hier 2018 rund 14 410 sozial-versicherungspflichtig Beschäftigte einen Arbeits platz. Dies sind gut 8 % mehr als 2008. Langfristig betrachtet lag die Zahl der sozial-versicherungspflichtig Beschäftigten 2018 um gut 1 120 höher als 1999. Mehr als 20 % aller Arbeitsplätze in Mosbach liegen heute noch im Wirtschaftsbereich des Produzierenden Ge-werbes und nehmen damit aber keine domi-nierende Position wie in vielen anderen Kom-munen des Landes ein. Der Schwerpunkt der Beschäftigung in Mosbach liegt im Bereich der sonstigen Dienstleistungen mit 59 %.

Der Schuldenstand je Einwohner in Mosbach belief sich auf 1 506 Euro im Jahr 2017 und lag damit über dem Landesdurchschnitt von 1 021 Euro je Einwohner. Die Steuerkraftmess-zahl je Einwohner und die Steuerkraftsumme je Einwohner lagen im Jahr 2018 unter dem Landesniveau.

Kulturell und sportlich hat Mosbach seinen Einwoh nern und Besuchern einiges zu bieten. Das Stadtmuseum zeigt eine Dauerausstel-lung über die Stadt-, Regional- und Kulturge-

Das Haus Kickelhain in Mosbach© Stadtverwaltung Mosbach

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schichte. Es befindet sich in mehreren histo-rischen Gebäuden rund um den Innenhof des Alten Hospitals, inmitten der malerischen Alt-stadt. Die KZ-Gedenkstätte in Neckarelz in der Clemens-Brentano-Grundschule betreibt ein Museum mit Informationen zu den KZ-Außen-lagern und Gipsstollen der Rüstungsfabrik „Goldfisch“ bei Obrigheim. In Mosbach gas-tiert – zumeist in der Alten Mälzerei – regel- mäßig die Badische Landesbühne. Der Kunst-verein Neckar-Odenwald veranstaltet im „Alten Schlachthaus“ in regelmäßigen Ab-ständen Ausstellungen. Im April finden regel-mäßig ein Kunsthandwerkermarkt und ein Französi scher Markt statt, im September be-suchen viele Menschen in Mosbach den Kur-pfälzer Brotmarkt und im November den Mittelalter markt und den Kunsthandwerker-markt. Etwas ganz Spezielles ist das im 2-jah-resturnus ausgetragene Symposium der Ge-

sellschaft für Toxikologische und Forensische Chemie. Auch die Natur wird in Mosbach ge-würdigt, denn die Stadt war Veranstaltungs- ort der 15. baden-württembergischen Landes-gartenschau im Jahr 1997, der Kern des hierzu angelegten Landesgartenschau-Parks ist der seit Beginn des 20. Jahrhunderts bestehende Stadtgarten. Er liegt beiderseits der Elz und grenzt direkt an die Altstadt. Der Stadtgarten wurde für die Landesgartenschau mit dem Loretto-Park sowie dem Kleinen und dem Großen Elzpark zu einem großen Park vereint. Außerdem wurde anlässlich der Landesgar-tenschau auch ein Klostergarten nach histo-rischem Vorbild beim ehemaligen Franzis-kanerkloster Mosbach angelegt, der von Be- suchern gerne besichtigt wird. Das mögen die Hauptgründe dafür sein, dass es 2018 zu 3 948 Übernachtungen von Gästen insgesamt je 1 000 Einwohner in Mosbach kam.

Statistik Kommunal – Ausgabe 2019

Informationen aus der amtlichen Statistik stellen für die kommunale Ebene eine verlässliche Quelle dar. „Statistik Kommunal“ erscheint als themenübergreifende, gemeindespezifische Publikation bereits zum achten Mal und ist für jede der 1 101 Gemeinden in Baden-Würt-temberg erhältlich. Die Broschüre bietet einen Überblick über wichtige statistisch beschreibbare Lebensbereiche. Das Spektrum der Themen reicht von „Bevölkerung“ über „Bildung“, „Beschäftigung“ sowie „Gemeindefinanzen“ bis hin zu „Umwelt“ und „Verkehr“. Die aktuelle Ausgabe enthält zudem wieder Ergebnisse aus dem Bereich „Land-wirtschaft“.

Die Kenngrößen der Gemeinden werden in übersichtlichen Tabellen und Schaubildern zum jeweils aktuell verfügbaren Stand dargestellt. Wo möglich, wird die Entwicklung über eine längere Zeitreihe prä-sentiert. Jedes der insgesamt 13 Kapitel wird mit einem knappen all-gemein verständlichen Text eingeleitet, der auch die entsprechenden themenbezogenen Landeswerte enthält. Damit sind sowohl Längs- als auch Quervergleiche möglich, die bei der Einordnung der Ergebnisse helfen. Zwei Tabellen am Anfang der Broschüre ermöglichen einen Überblick über wichtige Eckdaten und den Vergleich der Kommune mit dem zugehörigen Landkreis und dem Land.

Die 28-seitige Publikation kann als Druckwerk erworben werden. Alternativ zur Print-Veröffentlichung ist die Broschüre als PDF-Datei per E-Mail-Versand (ca. 13 MB) oder auf einer CD-ROM erhältlich, sodass sie unter anderem ins eigene Internetangebot eingestellt werden kann.

Broschüre (eine Gemeinde)Artikel-Nr.: 803519001 Preis: 11,00 Euro (zuzüglich Versand)

CD-ROM/E-Mail (eine Gemeinde)Artikel-Nr.: 803519001Preis: 51,00 Euro (zuzüglich Versand)

www.statistik-bw.de – Telefon: 0711 641-28 66 – E-Mail: [email protected]

CD-ROM (alle Gemeinden eines Landkreises)Artikel-Nr.: 803519002 Preis: 199,00 Euro (zuzüglich Versand)

CD-ROM (alle Gemeinden eines Regierungsbezirks)Artikel-Nr.: 803519003 Preis: 499,00 Euro (zuzüglich Versand)