Im Kindergarten - ph-heidelberg.de · 25.03.2011 1 Fortbildungstag Wortschatz der dgs LG Bayern ,...
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25.03.2011
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Fortbildungstag Wortschatz der dgs LG Bayern , 26.03.2011 Anni-Braun-Schule München
CHRISTIAN W. GLÜCK
GRUNDLAGEN DER INTERVENTION BEI WORTFINDUNGS‐STÖRUNGEN
© Prof. Dr. Christian W. GlückPädagogische Hochschule Heidelberg
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Gliederung
Semantisch-lexikalische Störungen - Hintergründe und Verbindungen
Ganz kurz zur Verbreitung von SLS (Sem.-lex. Stö.)Das Gehirn ist keine Kiste, in die man etwas hineinlegt und herausholt
Wort-Schatz-Erwerb: fast mappingWort-Schatz-Verwaltung: Mentales Lexikon
Sprachheilpädagogischer UnterrichtWortschatzförderung und TintUps
…aber doch eine SCHATZ-Kiste!
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Verbreitung von Wortschatzschwächen
Maximalangaben aus:² eigene Fragenbogenerhebung mit 101 Kindern im Grundschulalter³ Gieseke, T. & Harbrucker, F. (1991). Wer besucht die Schule für Sprachbehinderte?. Die Sprachheilarbeit (4), 170-180. und Seiffert, H. (1999). Möglichkeiten der Förderung von Schülern mit Schwierigkeiten auf der semantisch-lexikalischen Ebene im Gechichtsunterricht der Sekundarstufe I, unveröffentlichte Examensarbeit Köln.° Tollkühn, S. (2001). Die sprachlichen Fähigkeiten von Erstklässlern. Eine Untersuchung an den Grund- und Förderschulen im Freistaat Sachsen., p. 177, Universität Leipzig: Dissertation.
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37%
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Ausprägung sprachl. Fähigkeitenin vier Subtyp-Clustern von Ki.SSES
Phonol. Verarb. u. Speich.,Semant.-lex. Fähigk.,Nachsprechen, SprechenSemant.-lex. Fähigk. beirel. guter phonol.VerarbeitungPhonologischeVerarbeitung undSpeicherungSprechen, Nachsprechen
Anteil von Kindern mit SLS unter den Ki.SSES
van Weerdenburg, M., Verhoeven, L. & van Balkom, H. (2006). Towards a typology of specific language impairment. Journal of Child Psychology and Psychiatry, 47, S. 176 - 189.N=135, Faktorenanalyse nach Testbatterie erbringt vier spachl. Fähigkeitsbereiche, nach Clusteranalyse (auch vier Cluster) wird geschaut, wie hoch die Faktoren in den vier Clustern laden.
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Internale und externale Besonderheiten von Ki.SSES
Erwerb Speicherung AbrufSpeicherung Abruf2Prozess-stufen
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Erwerbssituation‐Fast mapping – Originalversuch von S. Carey 1978
Im Kindergarten
Bring mir bitte mal das chromerne* Tablett!
(*Kunstwort für eine olivgrüne Farbe)
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fast mapping bei deutschen, sprachunauffällig entwickelten und spezifisch sprachentwicklungsgestörten Kindern:
Rothweiler, M. (2001): Wortschatz und Störungen des lexikalischen Erwerbs bei spezifisch sprachentwicklungsgestörten Kindern. Heidelberg: Edition S.
Methode: Nges=19 (Nsu=8 und Nsse=11)2 x 5min. Zeichentrick-Video mit unterlegter Erzählung, die ins. 14 Kunstwörter (Objektnomina, Aktionsverben, Adjektive) enthielten
Beispiele: altes Wählscheibentelefon mit hoher Gabel: das Maxiton, Hörmuschel: der Begel
Ablauf:
Ergebnisse:Alle Kinder wenden Schnellzuordnung an – auch die Ki.SSES
???
Fast mapping bei Ki.SSES?
1. Präsent. des Videos
7 Tage Pause
2. Präsent. 1. rez. Test
7-10 Tage Pause 2. rez. Test
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Aufgenommen: 38 StudienErgebnisse:
LI-Gruppen im Mittel 0,6 SD unter altersgleichen-LN-GruppenLI-Gruppen nicht schlechter als jüngere, sprachaltersgleiche GruppenUnterschied zu altersgleichen Gruppen deutlicher:
Je geringer der nonverbale IQ der LIJe mehr kontextuelles und wiederholtes Lernen ermöglicht wurdeJe mehr Verben gelernt werden mussten
Kan & Windsor (2010): Word Learning in Children With Primary Language Impairment: A Meta-Analysis. Journal of Speech, Language, and Hearing Research, Vol. 53, 739–756
Meta‐Analyse für Untersuchungen zum fast mapping und zum Wort lernen
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fast mapping bei deutschen, sprachunauffällig entwickelten und spezifisch sprachentwicklungsgestörten Kindern:
Rothweiler, M. (2001): Wortschatz und Störungen des lexikalischen Erwerbs bei spezifisch sprachentwicklungsgestörten Kindern. Heidelberg: Edition S.
Methode: Nges=19 (Nsu=8 und Nsse=11)2 x 5min. Zeichentrick-Video mit unterlegter Erzählung, die ins. 14 Kunstwörter (Objektnomina, Aktionsverben, Adjektive) enthielten
Beispiele: altes Wählscheibentelefon mit hoher Gabel: das Maxiton, Hörmuschel: der Begel
Ablauf:
Ergebnisse:Alle Kinder wenden Schnellzuordnung anBei wortschatzschwachen Kindern Verlust zw. 1. und 2. Verständnistest, v.a. bei wortschatzschwachen ses-Kindern ausgeprägt
Fast mapping bei Ki.SSES?
1. Präsent. des Videos
7 Tage Pause
2. Präsent. 1. rez. Test
7-10 Tage Pause 2. rez. Test
WARUM?
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Selbstversuch ‐ Gedächtnisleistung
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6 8 10 13 16 24 35 45 57
Mitt
elw
ert
Alter in Jahren
Altersentwicklung des KurzzeitgedächtnissesZiffern- u. Satzspanne (Nges.= 778)
n. H. L.Swanson (1999): What develops in working memory? A life span perspective. Developmental Psychology, pp. 986-1000
Ziffern- u. Satzspanne
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Wortliste auswendig lernen20 Items (überfordert jeden!)Danach rasch aufschreiben.Aber!!! - Zwei Gruppen:
Gruppe 1: Reihenfolge egalGruppe 2: Reihenfolge muss eingehalten werden (für Nicht-Erinnertes dann bitte einen Strich machen)
Selbstversuch ‐ Gedächtnisleistung
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Selbstversuch ‐ Gedächtnisleistung
Je mehr und je geschickter eigenes Vorwissen (top down-Prozesse) zusätzlich zum wahrgenommenen Lernmaterial (bottom up) bei der Abspeicherung des Lernmaterials aktiviert wurde, um so leichter
gelingt auch der Abruf.
Diese „automatische“ Elaboration muss bei Kindern mit SSES von außen angeregt werden.
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Internale und externale Besonderheiten von Ki.SSES
Erwerb Speicherung AbrufProzess-stufen AbrufErwerb
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Levelt‐Sprachproduktionsmodell
Articulator
Conceptualizer
Levelt (1989) Speaking: From Intention to Articulation. MIT-Press.
Levelt, Roelofs & Meyer (1999): A theory of lexical access in speech production. In: Behavioral and Brain Sciences, 22, 1-75
Phonologisch-phonetisches System
Semantisch-syntaktische Enkodierung
Lemma
Mentales LexikonLexem2b
Formulator
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Die Sprachproduktion ‐ ein komplexes „Uhrwerk“
Articulator
Conceptualizer
2bFormulator
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Zwei Ebenen des mentalen Lexikons – LEMMA‐Ebene
Organisationsprinzipien = Ausbildung von Assoziationen:• Situative Relation• Klassifikatorische Relationen:
• Über-/Neben-/Unterordnung• Gegenteilbeziehung• Teil-Ganzes-Beziehung
AbrufSemantisches Priming durch„sich-ausbreitende Aktivierung“ in:• Sensorische Marken• Motorische Marken• Emotiv-bewertende Marken• Propositionale Marken
Wettkampf um die höchste Aktivierung
LEMMA
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LEMMASemant. & syntakt. Info
LEXEMPhonol. & morphol. Info
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Zwei Ebenen des mentalen Lexikons – LEXEM‐Ebene
LEMMASemant. & syntakt. Info
LEXEMPhonol. & morphol. Info
LEXEM
Abruf• Aktivierung geht von einem Lemma-Knoten aus• Auswahlwettkampf zw. ähnlichen Knoten
Organisationsprinzipien = Ausbildung von Assoziationen:• Abhängig von der phonologischen Entwicklung:
• Ganzwort• Sublexikalische Gliederung:
• silbisch• subsilbisch• phonemisch
• Vorschulalter: metrische Struktur• Schulalter beginnend: Wortanfang und -ende
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Wahrnehmung und Motorik unterstützen die Semantik
Friedemann Pulvermüller & Luciano FadigaNature Reviews Neuroscience 11, 351-360 (May 2010)
e.g. talk, lick e.g. grasp, pick e.g. walk, kick
Understanding action wordsMoving body parts
Dementielle
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Internale und externale Besonderheiten von Ki.SSES
Erwerb Speicherung AbrufProzess-stufen Erwerb Speicherung
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Abrufprobleme,…
LEMMASemant. & syntakt. Info
LEXEMPhonol. & morphol. Info
LEXEM
LEMMA…wenn kein semant. Eintrag aktiviert wird (=nicht vorhandenes Wissen
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Abrufprobleme, …
LEMMASemant. & syntakt. Info
LEXEMPhonol. & morphol. Info
LEXEM
LEMMA…wenn zwei Einträge gleich viel Aktivierung erlangen
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Abrufprobleme, …
LEMMASemant. & syntakt. Info
LEXEMPhonol. & morphol. Info
LEXEM
LEMMA…wenn zwei Einträge gleich viel Aktivierung erlangen
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Abrufprozess aus dem mentalen Lexikon
Auswahl von Einträgen durch Aktivierungswettstreitin Anlehnung an die Logogentheorie (Morton, 1985)
Der visuelle Analysator erkennt die Objekteigenschaften.
Für die analysierten Objekteigenschaften geht Aktivation aus.
[Pferd] [Kuh] [Zebra]
Die Logogene sammeln zutreffende Aktivation.
4 Beine 4 Beine 4 Beine
braun/schwarz braun/schwarz, Flecken weiß-schwarz gestreift
langhaariger Schwanz glatter Schwanz langhaariger SchwanzHaustier Haustier Wildtier
Grundaktivierung: Grundaktivierung: Grundaktivierung:a
aaa
aa
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Moderatorvariablen im Wortabrufprozess
Qualität des Wortabrufs (Abrufgenauigkeit) und Quantität des Wortabrufs (Abrufzeit)
• Qualität der Speicherung auf Lemma- und Lexem-Ebene
• Aufbau des Eintrages
• Vernetzung
• Verwendungshäufigkeit
• Komplexität der Wortform (Wortlängen-Effekt)
• Erwerbsalter
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Wortschatz entdecken – Wortschatz fördern – Wortschatz therapieren
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Handlungskategorien Sprachlicher Bildungfür Kinder im Grundschulalter
Deutsch als Fach & PrinzipSprachförderungSprachtherapie
Handlungskategorien in der sprachlichen Bildung
Umsetzung im Unterricht
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Förderung der sprachtragenden Funktionen WahrnehmungGedächtnisMotorikPersonalisation u. Sozialisation: u.a. Initiative - Impulskontrolle, Responsivität, Perspektivenübernahme, (Selbst)wertschätzung – Problembewusstheit, Selbstständigkeit
Sprachliche Akzentuierung des LerngegenstandesVerständliches Sprechen (Aussprache)Wortschatzerweiterung und WortschatzsicherungStrukturierung sprachlicher Ausdrucksweisen (Rhetorische und dialogische Mittel)
Lehrersprache (Vorbild, Modellieren)Primat der Sprachlernprozesse
Sprachförderung im Unterricht ‐ Prinzipien
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Allgemeine Prinzipien „guten Unterrichts“ und sprachheilpäd. Akzentuierung
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förderdiagnostische Fundierung
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Sprachförderung im Unterricht
Wortschatzförderung im Unterricht
Allgemeine Prinzipien
Spezielle Prinzipien
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Prinzipien der Wortschatzförderung
Wortschatzförderung im Unterricht
Allgemeine PrinzipienAchte auf die sprachlichen Fähigkeiten!
(Förder-)diagnostische Fundierung
Wähle das Sprachangebot bewusst aus!Entdecke die sprachl. Anforderungen
Gehe von Subjektivität & Eigenaktivität ausLernerperspektive
Arbeite systematisch!
Spezielle Prinzipien
Erweitere den Wortschatz!
Arbeite an der Binnendifferenzierung & Vernetzung der Wortbedeutung! Ermögliche
multimodale Erfahrungen und Zugänge!
Sichere die Wortform und arbeite an der Binnendifferenzierung & Vernetzung!
Erhöhe die Verwendungshäufigkeit und ermögliche die kommunikative Einbettung!
Unterstütze die Kreativität im Wortschatz!
Unterstütze strategisches Handeln!
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Entdecke die sprachlichen Anforderungen!
Schritt 1: Innerhalb der Sachanalyse eine Wortschatzsammlung zum Thema anlegen
Schritt 2: Anforderungen des Wortschatzes einschätzen
Schritt 3:Wortschatz für den Unterricht auswählen
Sprachmaterial bewusst auswählen
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GLÜCK, C. W. & BERG, M. (2010):
„KUGEL, KEGEL UND ZYLINDER„ ‐
WORTSCHATZFÖRDERUNG (NICHT NUR) IM GEOMETRIE‐UNTERRICHT:
SPRACHHEILPÄDAGOGISCHE PRINZIPIEN UND BEISPIELE.
ZEITSCHRIFT FÜR HEILPÄDAGOGIK, 97‐108.
Prof. Dr. C. W. Glück Dr. M. Berg
ZYLINDER
NETZ
Alltagssprache Wortschatz Fachsprache
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Sprachförderung im Unterricht ‐ Fazit
Sprachförderung:stellt besonders gutes Spracherwerbsklima bereit unterstützt die kontinuierliche Sprachentwicklungnutzt alltägliche Situationennutzt therapeutische Methoden
aber:ist nicht planvoll und binnenstrukturiert auf individuelle Therapieziele hin ausgerichtet
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Sprachtherapeutische Maßnahmen im Unterricht
Sprach-therapeut.
Maßnahmen im Unterr.
Therapie-immanenz
d. U.
Situative therapeut.
Maßnahmen
Therapie-integration i.
U.
die curricularen Ziele entsprechen den individuellen, sprachlich-kommunikativen Entwicklungszielen einzelner Kinder (=Zielkongruenz)
Dialogische Angebots-, Korrektur- und Unterstützungsmaßnahmen
im Setting Unterricht werden neben curricularen Zielen auch therapeutische Ziele verfolgt
Therapieintegrierender Unterricht (TintU)
Therapieintegrierende Unterrichtsphasen (TintUps)
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Vor‐u.Nachteile von TintUps gegenüber TintU
- Häufig zufällige Auswahl an zur Unterrichtsstunde passenden Therapiezielen (Planung geht vom Curriculum aus)
- ein über einen Zeitraum hinweg konsequenter Aufbau hin zu einem Ziel ist kaum möglich
+ häufige, verstreute Anwendung möglich+ muss nicht die ganze Klasse/Gruppe
einbeziehen
* täglich wird eine ca. 15 minütige Therapiephase im Unterr. eingeplant, die eine mehr oder wenige enge Anbindung an die Unterrichtsinhalte hat
+ Planung geht von den festgelegten Therapiezielen aus, die in strukturiertem Aufbau verfolgt werden
+ hohe Intensität+ häufiges, nicht zu langes Üben (Seeman)+ Prinzipien der zyklischen Therapie
(Hodson & Paden 1991)- TintUps treffen therapeutisch zwar nur
einzelne Kinder der Klasse, können für andere sprachfördernd sein
+ verminderte Komplexität für SuS & L+ erhöhte Transparenz und
Dokumentierbarkeit+ wirkt als Vorbild für den therapie-
integrierenden Unterricht
Therapieintegr. U.-phasen (TintUps)Therapieintegrierender U. (TintU)
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Therapieintegration – TintUps – Förderdiagnostik
Diagnostische Phase
Vor-fertigkeiten
Initialer Fähigkeitsstand
ILFP Klassen-übersicht
Interventionsstrategie
Sprach-förderung im Unterricht
Sprachl. Individual-therapie
TintUpsTherapie-immanenter Unterricht
Auswahl der TintUp-Block-Inhalte und TintUp-Klassenplan
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Therapieintegrierende Unterrichtsphasen – TintUps – Lexikon
Therapieziele aus der Lexikon- und Wortabrufentwicklung:
Semantisch-lexikalische Störungen (Glück 2007)
Analyse der Eignung für Sprachförderung und TintUps
besonders gut für TintUps geeignetBesonders geeignet für Sprachförderung
3Intervent.-felder bei SLS
Wort-schatz-erwei-terung
Elabora-tion:
sem. + phon.
Abruf Strate-gien
Kreati-ver
Wort-schatz
Selbst-mange-
ment
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Therapieintegrierende Unterrichtsphasen – TintUps – Lexikon
Intervent.-feldbei SLS
Strategien
• Achte auf Neues! - Strategie• Informationsstrategien• Einspeicherstrategien• Abrufstrategien
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Therapieintegrierende Unterrichtsphasen – TintUps – Lexikon
Intervent.-feldbei SLS
Strategien
• Achte auf Neues! - Strategie• Informationsstrategien
•Einspeicherstrategien• Abrufstrategien
• Memorierstrategie
• Häufigkeitsstrategie
• Visualisierungsstrategien
• Gedächtnisanker-Strategien
• Elaborationsstrategie
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Therapieintegrierende Unterrichtsphasen– TintUps – Lexikon
TintUp-Block: Lexikon-Einspeicherstrategien-Elaboration
4 Wochen (30 TintUps)
Inhalte:- Semantische Relationen herausarbeiten
-Über-, Unter- und Nebenordnung-Örtliche, materiale, funktionale Bezüge-Analogien bilden
- Bestimmende Merkmale herausarbeiten- Semantische Assoziationen anlegen
-Bezug zum Vorwissen herstellen
- Durchgliedern der Wortform-Anlaut-, Reimbestimmung-Anzahl der Laute bzw. Buchstaben
- Kategorisierung der Wortform- Wortform-Assoziationen
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• Schrift erleichtert Wortform-Analyse und hilft, Erkenntnisse zu fixieren
• Weiterführung in situativen, sprach-therapeutischen Maßnahmen und in der Sprachförderung
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TintUps – Beispiel 1. Klasse ‐ Überblick
Herbstferien
Förderdiagnostik
Erzählen1
Lexikon-Strategien1
Auffrischer-Block
Grammatik1SVK, V2
Aussprache1ALV, RMK
Phonologische Bewusstheit
Allerheiligen
Weihnachten
Zwischenzeugnis
Ostern
Pfingsten
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Deutsch als Fach & Prinzip
Stellt für alle Schülerinnen und Schüler sprach-entwicklungsgünstiges Lernumfeld zur VerfügungMerkmale:
Gestaltung eines sprachlich-kommunikativen Milieus mit einem hohen Stellenwert der verbalen Kommunikation
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Deutsch als Fach & Prinzip
Stellt für alle Schülerinnen und Schüler sprach-entwicklungsgünstiges Lernumfeld zur VerfügungMerkmale:
Gestaltung eines sprachlich-kommunikativen Milieus mit einem hohen Stellenwert der verbalen KommunikationWeiterentwicklung schriftsprachlicher KompetenzenEinbringen sprachlicher Anregungen Wortschatz
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Aktionen am weißen Brett der Schule/der Klasse:Wer findet das längste Wort?
Wortschatz – es gibt so viel zu entdecken…
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Aktionen am weißen Brett der Schule/der Klasse:Wir sammeln Teekesselchen.
Wortschatz – es gibt so viel zu entdecken…
BECKEN
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Wir sammeln lustig klingende Wörter (anderer Sprachen).Toilettenfrau auf Französisch?
Madam pipi.
Wir sammeln Lagerregal-Wörter (Palindrome).I, man, am regal: A German am I. (Ich bin königlich: Ich bin ein Deutscher.)
Wer findet ein Wort in einer anderen Sprache, mit einer Bedeutung, für die es im Deutschen kein einzelnes Wort gibt?
Jiddisch „näkh‘es“Elterliche Gefühle von Freude und Stolz über ihr Kind
Wir machen mit bei der Wahl des Jahres-Jugendwortes.
Wortschatz – es gibt so viel zu entdecken…
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Wahl des Jugendwortes 2010:www.jugendwort.de
Download der Folien als pdf unter:www.sprachdiagnostik.de
Kontakt:[email protected]