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Das Magazin für Musiker und Techniker GRATIS www.musicnstuff.de 1 I 2017 Neue Einschränkungen zum Wohle der Natur. Das kommt auf dich zu. Traum- oder Albtraum- beruf? So wirst du Profi in Sachen Bühnentechnik! Im Fokus: CITES-Schock Im Fokus: Fachkraft für Veranstaltungstechnik IMAGE IST ALLES? Ein Romantiker revolutioniert die Pop-Welt.

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Das Magazin für Musiker und Techniker

GRATIS

www.musicnstuff.de

1 I 2017

Neue Einschränkungen

zum Wohle der Natur.

Das kommt auf dich zu.

Traum- oder Albtraum-

beruf? So wirst du Profi in

Sachen Bühnentechnik!

Im Fokus:

CITES-Schock

Im Fokus: Fachkraft für

Veranstaltungstechnik

IMAGE IST ALLES?Ein Romantiker revolutioniertdie Pop-Welt.

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www.musicnstuff.de 31 | 2015

Man will ja nicht ständig Klischees bemühen, aber manche haben ja

durchaus einen wahren Kern. Beispielsweise, dass der Frühling für ei-

nen Neuanfang steht – was viele Leute auch emotional so empfinden.

Und auch bei uns gibt es News, denn dieses Heft ist das erste „Music

nStuff – das Magazin für Musiker und Techniker“, das wir in unserem

neuen Büro produziert haben. Und so ein „Tapetenwechsel“ bringt ja

oftmals neue Perspektiven mit sich.

Auch unser Titelheld Ed Sheeran (ab Seite 18) konnte in den letzten

Jahren neue Blickwinkel erkunden – denn sein Erfolg brachte ihn

um die ganze Welt. Erfreulich, dass er trotz allem immer noch ein sehr

entspannter – und sogar redseliger – Gesprächspartner ist. Auf jeden

Fall ist er der lebende Beweis, dass man auch ohne große Show und mit

toller handgemachter Musik massiven Erfolg haben kann.

Mit neuem Equipment sorgen Musiker ja auch gerne mal für Inspi-

rationen. Doch jetzt gibt es eine neue Regelung, die Musiker kennen soll-

ten, gerade, wenn sie ihr Equipment auch mal ins Ausland mitnehmen.

Denn Dank der Anfang des Jahres aktualisierten CITES-Regulierung gel-

ten für Palisander Einschränkungen, was Handel und Reisen damit be-

trifft. Worum genau es geht und was du beachten musst, das erfährst du

in unserem Special ab Seite 30. Viel Spaß beim Lesen wünscht ...

Dein Music-nStuff-Team

Auf ein Neues!

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ONLINE

AUSGABE

INHALT

Ausgabe Nr. 1/2017

4 1 | 2017 www.musicnstuff.de

„Das neue Album soll mich in

der Popgeschichte veran-

kern“, so Ed Sheeran zu seinem neuen Longplayer „÷“. Und

sein neuestes Werk legt d

ie Meßlatte

tatsächlich noch m

al

höher. Wir trafen den Singer-Songwrite

r zum Interview.

Musikinstrumente und Naturschutz?

Klar, wenn man bedenkt, dass viele

zum Großteil aus Holz bestehen. Seit

2. Januar 2017 gibt es neue Beschrän-

kungen im Rahmen des CITES-Abkom-

mens. Erfahre hier, was auf dich als

Instrumentenbesitzer

zukommt und worauf du

beim Kauf achten solltest.

Den Beruf des Veranstaltungstechni-

kers oder Roadies stellen sich viele auch

heute noch eher romantisch vor. Doch wie ge-

nau sieht eigentlich der Alltag aus? Wie wird

man professioneller Techniker? Diese und

viele weitere Fragen klären wir hier.

Ed Sheeran

Ein Album für die Ewigkeit

1830

42

Im Fokus: CITES II – Der aktuelle Stand

Im Fokus:Fachkraft für

Veranstaltungstechnik

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People Interview: Ed Sheeran 18 Ein Album für die Ewigkeit Interview: Mando Diao 22

Let The Good Times Roll Reportage: DanManTau goes USA 26 Von der Waterkant ins gelobte Land

Im Fokus CITES II – Der aktuelle Stand 30 Instrumentenbesitzer aufgepasst! Gongs 34 Faszinierende Klangwelten Kaufberatung Metalamp bis 500 Euro 38 Günstig Rocken Fachkraft für Veranstaltungstechnik 42 Arbeitsplatz Bühne

Workshop Umstieg auf InEar-Monitoring 48 Nur Musik im Kopf Musiktheorie: Der Dreiklang Wenn Töne harmonieren 52

Education Entertainment & Fachliteratur 54

Tests ROLI Blocks 60 Taylor Academy Series 12e 61 Elixir Optiweb 62 Schlagwerk BMC40 MultiClap Set 62 Sennheiser MK 4 digital 63 Apogee Element 46 & Apogee Control 64

Service Editorial 3 Inhalt 4 News & Termine 6 Release-Tipps im Frühling 10 News Spezial: Musikmesse 2017 12 News Spezial: Superbooth 2017 14 Kolumne: billig vs. teuer 16 Wissen kompakt: Klavier 46 Das ist neu in Sachen Equipment 56 Reportage: Kiesel Guitars Custom Shop 65 Quiz/Sudoku/Impressum 66

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Ab auf die Bühne: Philipp Poisel kommt auf Tour

Nicht nur mit seinen Alben, auch live erfreut sich Philipp

Poisel immer größerer Beliebtheit. Mit seinem neuen Erfolgsal-

bum „Mein Amerika“ geht es direkt im Frühjahr auf eine ausgiebi-

ge Konzertreise durch die Arenen des Landes. Die Termine:

29.03.: Hamburg, Barclaycard Arena

31.03.: München, Olympiahalle

01.04.: Stuttgart, Schleyerhalle

03.04.: Berlin, Mercedes-Benz Arena

04.04.: Leipzig, Arena

05.04.: Wien, Stadthalle

07.04.: Bamberg, brose Arena

08.04.: Köln, Lanxess Arena

09.04.: Bielefeld,

Seidenstickerhalle

11.04.: Oberhausen,

König-Pilsener-Arena

12.04.: Frankfurt, Festhalle

Mehr Infos:

www.philipp-poisel.deRundes Jubiläum Ein Jahrzehnt am StartDaniel Wirtz setzte vor zehn Jahren ganz auf die

Kraft der deutschen Sprache und eine kompromiss-

lose künstlerische Authentizität. Das Ergebnis: Musik mit

Charakter und Individualität, aufrichtige, sich hinterfragende

deutsche Lyrik und ein enthusiastischer „Do It Yourself“-Ethos.

Das erste „Wirtz-Jahrzehnt“ hat natürlich eine – ach was sage ich

– viele ausschweifende Feste verdient. Genau deshalb wird Daniel

Wirtz im Mai zu einer Jubiläumstour aufbrechen. Man darf auf

das Beste aus 10 Jahren Wirtz gespannt sein.

16.05.: München, Technikum

17.05.: Nürnberg, Hirsch

19.05.: Dresden, Beatpol

20.05.: Berlin, Columbia Theater

21.05.: Hamburg, Gruenspan

23.05.: Hannover, Musikzentrum

24.05.: Bochum, Zeche

25.05.: Köln, Gloria

27.05.: Frankfurt, Jahrhunderthalle

Mehr Infos:

www.wirtzmusik.de

6 1 | 2017

NEWS &

T E R M I N E

WEITERE INFOS

im Internet auf www.musicnstuff.de

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Die Jury (v. l. n. r): Percussionist Rhani Krija,

Schlagwerk-Geschäftsführer Gerhard Priel

und Bloggerin Catrien Stremme.

Back in Europe: Metallica machen die Hallen unsicherMachen wir es kurz und knapp: Metallica kommen auf

Worldwired-Tour. Mehr muss man nicht wissen, oder? Ach

doch, hier noch die Tourdates. Los gehts im Herbst:

14.09.2017: Köln, Lanxess Arena

16.09.2017: Köln, Lanxess Arena

16.02.2018: Mannheim, SAP Arena

29.03.2018: Hamburg, Barclaycard Arena

07.04.2018: Stuttgart, Schleyerhalle

09.04.2018: Stuttgart, Schleyerhalle

26.04.2018: München, Olympiahalle

30.04.2018: Leipzig, Leipzig Arena

Mehr Infos:

www.metallica.com

Ein Hoch aufs Cajon: Schlagwerk veranstaltet 2017 wieder

den Golden Cajon AwardWarum bekommen die Sänger den ganzen Fame? Das fragen sich die

meisten Musiker. Schlagwerk bietet nun für alle Cajonspieler die

ganz große Bühne und veranstaltet im ersten Halbjahr 2017 den Gol-

den Cajon Award. Die Neuauflage des erfolgreichen Wettbewerbs

aus dem Jahr 2012 bietet allen Cajonspielern weltweit

eine Plattform, um ihr Können zu präsentieren und

damit um die begehrte Golden Cajon als Trophäe, ein

Preisgeld von 1000 Euro sowie zahlreiche Sachpreise

zu spielen.

Schlagwerk macht das Mitmachen so einfach wie mög-

lich. Die Teilnehmer brauchen nur ein Cajon, eine

Kamera sowie eine kleine Portion Mut und Talent.

Der Hauptpreis (1000 Euro + Cajon Fineline

Premium Package) wird durch ein öffent-

liches Publikumsvoting ermittelt.

Wer die meisten Stimmen auf sein Video vereint, der bekommt den

Hauptpreis. Aber auch die Plätze 2 bis 10

gehen nicht leer aus. Zusätzlich vergibt die

Schlagwerk-Jury zwei Sonderpreise für die

außergewöhnlichste Performance und den

besten Beitrag mit Band.

Mehr Infos:

www.goldencajon.com

71 | 2017

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Mekka für Schlagzeuger Das Meinl Drum Festival kommt wieder nach DeutschlandIn Bands halten sich Schlagzeuger ja – fast unver-

meidlich – meist eher im Hintergrund. Sie bilden

die klangliche Basis der Band und halten alles zu-

sammen. Aber man will ja auch mal glänzen – oder

Weltklasse-Drummern genau auf die Sticks schau-

en, sich richtig geiles Equipment reinziehen, mit

Gleichgesinnten quatschen und Spaß haben.

All das und noch viel mehr bietet das Meinl

Drum Festival, das in diesem Jahr wieder am

Meinl-Stammsitz im fränkischen Gutenstetten

stattfindet – und zwar am 1. Juli. „Nach dem letztjährigen Festival

im polnischen Warschau ist es jetzt wieder an der Zeit, das Event zu uns nach Hause nach

Gutenstetten zu bringen,“ So der Festivalorganisator Norbert Saemann. „Wir haben wieder ein phä-

nomenales Line-up aus einer Auswahl unserer internationalen Künstler zusammengestellt, und

ich bin mir sicher, dass sie uns helfen werden, aus dem 12. Meinl Drum Festival wieder

eine legendäre Veranstaltung zu machen. Neben den Performances auf der Main Stage

stehen selbstverständlich alle Meinl-Becken zum ausgiebigen Antesten durch die

Festivalbesucher bereit. Dazu kommen weitere Aktivitäten wie etwa von Meinl

and Nino Percussion, Sonic Energy und Viva Rhythm, die während des Fes-

tivals stattfinden werden. Und für das leibliche Wohl wird selbstver-

ständlich auch gesorgt. Das komplette Line-up des 12. Meinl Drum

Festivals mit allen Künstlern findest du auf meinldrumfesti-

val.com oder auf Meinls Social-Media-Kanälen. Karten

gibt es ab dem 3. April bei meinlshop.de.

Mehr Infos: meinldrumfestival.com/

Werde zum Videostar „My RØDE Reel“-Contest startet wieder durchNach dem großen Erfolg letztes Jahr, bei dem knapp

8.000 Beiträge aus 89 Ländern (!) eingereicht wurden,

veranstaltet RØDE mit „My RØDE Reel“ bereits zum vierten

Mal seinen Kurzfilmwettbewerb. Der Gesamtwert der Sachpreise

beträgt dieses Mal gigantische 500.000 $, darunter Equipment von

Adobe, Blackmagic Design, Camcaddie, Lowepro, MWP, Miller,

Movcam, Red Giant, Teradek, Zeiss, vielen weiteren und natürlich

jede Menge RØDE-Mikrofonen und -Zubehör. Die Teilnehmer sind

aufgefordert, einen Kurzfilm mit minimal 60 Sekunden und maxi-

mal 3 Minuten Länge zu drehen und die Dreharbeiten mit einem

„Making-Of“-Video zu dokumentieren, in dem min-

destens ein dabei verwendetes RØDE-Produkt zu

sehen ist. Neu dabei sind die Awards für den „besten

Vlog“, den „besten Virtual-Reality-Film (360°)“ und – kein

Scherz – den „besten RØDE-Werbeclip (Länge:

30 Sekunden)“. Die fertigen Beiträge

können ab sofort bis Ende Juni hochge-

laden werden. Der exakte Einsende-

schluss ist Freitag, der 30. Juni um 2

Uhr früh.

Mehr Infos:

myrodereel.com

8 1 | 2017

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Mehr auf

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w.musicnstuff.

de

AutomatonJamiroquaiGut sechs Jahre gab es kein neues

Album von Jamiroquai. Dafür gibt es

auf „Automaton“ wieder funky Elec-

tro-Klänge und inspirierende Texte

rund ums Thema „Künstliche Intelli-

genz“ und deren Auswirkungen.

VÖ: 31. März 2017

Emperor of SandMastodonDas Quartett aus Atlanta

ist immer für eine Überra-

schung gut – immer auf

höchstem Niveau. Auf

„Emperor of Sand“ ver-

arbeiten sie diverse

Schicksalsschläge akus-

tisch beeindruckend.

VÖ: 31. März 2017

Irgendwas gegen die StilleWincent Weiss

13 hochemotionale Songs, die sich

deutlich erwachsener anhören als es die

noch junge Karriere von Wincent Weiss

vermuten lässt. Diesem Newcomer sollte

man eine Chance geben – tolle Songs.

VÖ: 14. April 2017

The AfterloveJames Blunt

Auf dem fünften Studioalbum

von Mr. „You’re Beautiful“

erwarten seine Fans wieder

reichlich Hits, die er zusammen

mit Leuten wie Ed Sheeran,

Ryan Tedder oder Amy Wadge

komponiert hat.

VÖ: 24. März 2017

SpiritDepeche Mode

Depeche Mode melden sich zurück!

Vier Jahre nach „Delta Machine“

können sich die Fans auf „Spirit“

freuen. Besonders erfreulich:

Auch eine dazugehörige Tour

wurde angekündigt. :)

VÖ: 17. März 2017

10 1 | 2017 www.musicnstuff.de

Release-Tipps im Frühling:

Springtime isAlbumtime

Die Festivalsaison lässt noch auf sich warten, doch zum Glück erscheinen aktuell diverse neue Alben, die dir die Wartezeit versüßen. Und da ist für jeden was dabei, egal ob Heavy Sounds, Pop, Funk oder Akustisches. So kann man musikalisch bestens gelaunt ins neue Frühjahr starten.

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Be MyselfSheryl Crow

Über 20 Jahre sind seit ihrem Durchbruch mit „All I

Wanna“ vergangen, und Sheryl Crow hat immer noch ein

Händchen für tolle Songs und intensive Texte.

VÖ: 21. April 2017

As The Stages Burn!Arch EnemyMegafettes Live-

Paket der Metal-

Überflieger.

Aufgenommen beim Wacken

Open Air 2016 gibt es hier knapp vier Dutzend

Songs mit maximaler Live-Energie.

VÖ: 31. März 2017

BlossomMilky ChanceMilky Chance, das ist

ein Duo, das quasi

direkt aus dem

Probekeller eine

internationale

Karriere startete. Nun

kommt mit „Blossom“ der Nachfolger

zum Erfolgsdebüt, auf dem die Band ihren Style deut-

lich verfeinert hat. Die Erlebnisse der jungen Karriere

boten offenbar reichlich Inspiration für coole Songs.

VÖ: 17. März 2017

111 | 2017

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Und wer sich für professionelle Beschallungs-

technik, Bühnenlicht, Aufbauten und vieles

mehr interessiert, der wird sich freuen zu hö-

ren, dass die Karte für die Musikmesse auch zum

Besuch der ProLight + Sound berechtigt, die vom

4. bis zum 7. April stattfindet – also an allen Musik-

messe-Tagen außer am Samstag. Übrigens: Die Mu-

sikmesse setzt in diesem Jahr noch verstärkter auf

Performances bekannter Musiker. So gibt es unter

anderem das Musikmesse Festival sowie die Brand-

worlds Drums und Guitar. So viele Gelegenheiten,

an wenigen Tagen reihenweise erstklassige Musiker

performen zu sehen findet man sonst wohl kaum.

Abgesehen davon wird es auf der Muikmesse auch

im Außenbereich wieder reichlich coolen Sound

von mehreren Bühnen geben und für das leibliche

Wohl sorgen wieder jede Menge Foodtrucks. Ein Be-

such lohnt sich also in vielerlei Hinsicht.

Fakten: Preise und Zeiten

Die Musikmesse ist an allen Tagen für

Fach- wie Privatbesucher geöffnet. Du kannst

also von Mittwoch bis Samstag die Messe und, bis auf

Samstag, auch die ProLight + Sound von 10 bis 18 Uhr besu-

chen. Hier die Eintrittspreise (Auswahl):

Tageskarte: 40 EUR (Online 30 EUR)

Samstagsticket: 20 EUR

Dauerkarte: 60 EUR (Online: 45 EUR)

Infos & Tickets: musik.messefrankfurt.com/frankfurt/de/besucher/willkommen

Man kann sich kaum vorstellen, dass es eine Zeit vor der

Musikmesse in Frankfurt gab. Schließlich gibt es die

Veranstaltung bereits seit knapp 40 Jahren und sie ist eine

Institution für Musiker, Techniker und Hersteller. Wo sonst

kann man auch so geballt an einem Ort massig Equipment

von der Gitarre über Keyboards, von Drums bis Recor-

ding-Equipment und auch Klaviere, Streichinstrumente und

Blasinstrumente bestaunen und antesten? Dazu hat

man dort nicht nur die Möglichkeit, tausende

Gleichgesinnter zu treffen, sondern auch

Hersteller und Vertriebe direkt anzu-

sprechen und aus erster Hand

alles über das ausge-

stellte Equipment

zu erfahren.

Vorschau: Musikmesse 2017

Ab nach FrankfurtTraditionell treffen sich die Musikerszene und die Equipmentbranche im Frühjahr in Frankfurt. Hier findest du alle Infos zur Musikmesse.

12 1 | 2017

ONLINE

WEITERLESEN

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www.musicnstuff.de/-people/artic

le/vorschau-musikmesse-2017

www.musicnstuff.de

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Brandworld Drums & Guitar:

Hautnah bei den StarsWas 2016 mit dem Drum Camp begann, wird in die-

sem Jahr noch deutlich erweitert. So bietet die Brandworld

Drums in Halle 11.0 die Teilbereiche „Drum Camp“, „Drum Brand

Area“, „Drum College“ und „Drum Academy“. Hier kann man beispiels-

weise Schlagzeuger wie Jost Nickel (Jan Delay, Marla Glen), Chris Coleman

oder Karl Brazil (u.a. Robbie Williams) hautnah in der „Sweat, Blood and Tears

Box“ erleben. Dazu gibt es Unterricht bei Anika Nilles oder Mike Johnston und

reichlich coole Drumsets zu sehen. Doch auch Gitarristen gehen nicht leer aus,

denn für sie gibt es in diesem Jahr die Brandworld Guitar mit den Teilberei-

chen „Guitar Camp“, „Guitar Brand Area“, „Guitar College“ und „Guitar Aca-

demy“. Hier kann man sich unter anderem Weltklassemusiker wie Jeff Waters,

Jen Majura oder Steve Stevens ansehen und von ihnen lernen. Reichlich geiles

Equipment gibt es darüber hinaus bei der „Pedal Mania“ rund 250 aktuelle und

brandheiße Effektpedale zum Austesten. Der Besuch der Brandworlds Drums

und Guitar ist natürlich kostenlos.

Zeigen in Frankfurt was sie

können: Nico Schliemann

(Glasperlenspiel, links) und Jost

Nickel (JAn Delay, rechts).

Musikmesse Festival 2017:Die Musik macht‘s

Wer nach der gan-

zen Action in den

Messehallen noch

nicht genug von Musik hat

oder einfach noch geilen Sound

genießen möchte, für den gibt es auch

in diesem Jahr das „Musikmesse Festival“. In 30

Locations finden während der vier Musikmesse-Tage

satte 50 Konzerte statt, zu denen man mit dem auf der Messe

erhältlichen Bändchen ermäßigten oder gar kostenlosen Eintritt hat.

Und das Line-up kann sich wirklich sehen lassen. So sind unter anderem Oleta

Adams & hr-Bigband, David Garrett, Till Brönner, Pietro Lombardi, Kayef, Steve

Stevens & Band, Branford Marsalis Quartet & Kurt Elling und Extrabreit zu

Gast in Frankfurt. Da dürfte für jeden was dabei sein. Zudem ist es

auch eine tolle Gelegenheit, sich mal einige der coolen Clubs

und Hallen in Frankfurt anzuschauen, wenn man nicht

aus der Region kommt. Übrigens: Das komplette

Programm und weitere Infos zum Festival

und den einzelnen Shows findest du

auf musikmesse-festival.net.

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FaktenSuperbooth 2017 Ort: FEZ, Berlin (Wuhlheide)

Zeit: 20. - 22. April 2017

Öffnungszeiten: täglich von 10 - 23 Uhr

(Ausstellung ab 14 Uhr)

Tickets:

• 3-Tage: 89 EUR (VVK), 95 EUR (Kasse)

• erm. 3-Tage: 66 EUR (VVK), 78 EUR (Kasse)

• Tagesticket: 30 EUR (VVK), 35 EUR (Kasse)

• erm. Tagesticket: 22 EUR (VVK), 25 EUR (Kasse)

• 19-Uhr Abendticket: 12 EUR (VVK), 15 (Kasse)

• erm. 19-Uhr Abendticket: 11 EUR (VVK), 12 EUR (Kasse)

• 21-Uhr-Abendticket: 8 EUR (VVK), 10 EUR (Kasse)

• erm. 21-Uhr-Abendticket: 6 EUR (VVK), 8 EUR (Kasse)

Weitere Informationen zu Workshops und Konzerten unter www.superbooth.com

Ein Blick auf die Ausstellerliste zeigt die wachsende Be-

deutung der Superbooth. Kaum ein namhafter Synthesi-

zer-Hersteller fehlt in diesem Jahr. Unter den ungefähr 170

Ausstellern sind aber auch wieder viele kleine Firmen, die be-

sondere Lösungen entwickelt haben, Modul-Hersteller und

vermehrt Software-Firmen. Sogar aus dem Recording-Be-

reich werden einige Hersteller vor Ort ihre Neuheiten prä-

sentieren. Für die beliebten Workshops und musikalischen

Darbietungen ist am neuen

Veranstaltungsort eben-

falls ausreichend

Platz.

20.-22. April, FEZ Berlin

Superbooth 2017Die Superbooth etablierte sich 2016 auf Anhieb als die Fachmesse für elektronische Musikinstru-mente in Europa – und 2017 wird sie noch größer.

Für historisch bedeutende Veranstaltungsor-

te erwies Initiator und Veranstalter Andreas

Schneider schon letztes Jahr mit dem ehemali-

gen Funkhaus das richtige Gespür, stellte aber

schon damals im Interview klar, dass die Super-

booth wohl 2017 umziehen würde. Gesagt, getan

– die Superbooth zieht vom Funkhaus um in das

FEZ. Zu DDR-Zeiten als Freizeiteinrichtung der

Pioniere gebaut, bietet sie der Superbooth mehr

Raum für Aussteller, Workshops und Kommunika-

tion. Gleichzeitig hat es als Freizeit- und Bildungs-

einrichtung für Jugendliche einen ganz eigenen

kommunikativen Charme. Genau der richtige Ort,

um Jungen und Junggebliebenen, Nerds und weni-

ger Erfahrenen eine Spielwiese für die Welt elekt-

ronischer Musikinstrumente zu bieten.

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Im unteren Foyer gibt es einen freizugänglichen

Bereich. Dort erhältst du in Workshops und Vorträ-

gen die Möglichkeit, dein Fachwissen zu vertiefen

und die Vielfalt elektronischen Musizierens zu er-

leben. Das ebenerdige Foyer wird täglich ab 10 Uhr

kostenlos zugänglich sein. Die oberen Ebenen, auf

denen die Aussteller ihre Stände haben, sind dann

von 10 bis 14 Uhr nur für Fachbesucher geöffnet,

ab 14 Uhr steht die Ausstellung dann aber auch für

jeden zahlenden Interessenten offen.

Im Ausstellungsbereich erwarten dich ungefähr

170 Firmen. Große Namen wie KORG, Roland und

Yamaha sind dort ebenso vertreten wie eine Viel-

zahl kleiner Firmen. Die boomende Eurorack-Welt

wird erneut einen Ausstellungsschwerpunkt bil-

den. Zudem nimmt die Zahl der Soft-

ware-Firmen deutlich zu und einige

Anbieter aus der Recording-Branche

werden ebenfalls vor Ort sein.

Spannend wird unter ande-

rem, wie Moog dieses Jahr die

Moog Island gestaltet. Der

hip este Raum gehörte im letz-

ten Jahr zu den Hinguckern der

Superbooth. Mediative Klang-

forschung war angesagt. Eben-

so interessant versprechen die

separaten Lounges von Roland,

Yamaha und Arturia zu werden.

Schließlich haben alle drei in den

letzten Monaten sehr interessan-

te Instrumente auf den Markt ge-

bracht, die du dort sicherlich ausgie-

big anspielen kannst.

Wie im letzten Jahr wird es wieder

einen Boot-Shuttle ab S-Bhf. Jan-

nowitzbrücke geben. Weiter geht

es dann mit der Parkeisenbahn zum

FEZ. Neben der Ausstellung verlo-

cken die Konzerte und Workshops

zu einem Besuch. Dabei entdeckst du

neue Künstler, erlebst Legenden aus

der Nähe und wirst zu neuen musi-

kalischen Ansätzen inspiriert.

Beste Gründe also, bei der

Superbooth 2017 in Berlin

vorbeizuschauen.

Malte Stamm-Gadow

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Kolumne: Die ewige Diskussion – billig vs. teuer

Zwischen Träumerei und Geldbeutel Jeder Musiker kennt das Dilemma: Soll es das High-End-Equipment sein oder doch lieber das Produkt aus der unteren Preisklasse? Freilich, wenn man nur könnte wie man wollte, ja, dann wäre der Warenkorb immer voller Luxusartikel. Aber was soll es nun sein: billig oder teuer?

F akt ist: Musizieren gehört zu den richtig, rich-

tig teuren Hobbys – zumindest potenziell. Vor

allem dann, wenn man sich nicht nur auf das Inst-

rument beschränkt. Schließlich will man seine Per-

formance aufnehmen, zwischen unterschiedlichen

Klangfarben wählen sowie praktisches Zubehör

nutzen. Zudem probiert man gerne etwas anderes

aus. Und mal ehrlich: Wir Künstler leben doch ger-

ne weit über unsere Verhältnisse. Immerhin geht

es beispielsweise um eine Gibson Les Paul Custom,

den Minimoog Voyager XL oder das ultimative Neu-

mann-Röhrenmikrofon. Am besten alles zugleich

und in unterschiedlichen Farben. Erst mit High-

End-Equipment lässt sich bekanntlich wahrhaftig

Musik kreieren. Da kommt eben einiges zusammen

– auch wenn Eltern, Lebensgefährten und Freunde

nur wenig Verständnis zeigen. Soviel zum Klischee.

Tatsächlich greifen die meisten Kunden aber

auf günstigere Angebote zurück, wie die Ver-

kaufszahlen der Musikhäuser deutlich zeigen.

In erster Linie ist das nicht unbedingt eine Frage,

was man sich leisten will, sondern was man sich

leisten kann. Interessant hierbei: Für das „Haupt-

instrument“ wird gerne unverhältnismäßig mehr

Geld ausgegeben als für Accessoires wie PA, Kabel

oder Kopfhörer. Hersteller wissen das. Vor allem

das mittlere Preissegment ist hart umkämpft. Dass

manch günstigeres Equipment den High-End-Mo-

dellen durchaus das Wasser reichen kann, wurde

schon viele Male in Testberichten und durch Ver-

suche bewiesen. Und selbst die unbeugsamsten

Musiker müssen an dieser Stelle zugeben, dass die

Qualität von günstigerem Equipment in den letz-

ten Jahren stark zugenommen hat. Wo man vor 20

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Jahren für wenig Geld etwa ein stark rauschendes,

simples Mischpult bekam, kann man heute vom

gleichen Hersteller und für den gleichen Preis ei-

nen ordentlichen Mixer mit allerlei Zusatzfunkti-

onen erwerben. Klar, das gilt nicht für jede Firma.

In Einzelfällen haben Produkte mit der Zeit sogar

an Qualität verloren. Dennoch: Der Trend lässt

sich deutlich erkennen.

Was macht also den Reiz eines teuren Produkts

aus? Liegt es wirklich am Sound? Ist es einfach

nur die Tatsache, ein unter Branchenkennern ge-

schätztes Markengerät bzw. -instrument zu besit-

zen? Oder macht man es, um überhaupt erst als

„richtiger“ Musiker wahrgenommen zu werden?

Womöglich hilft ein kleiner Einblick in andere

Themenfelder. Studien über das Verhalten von

Menschen mit scheinbar billigen und hochpreisi-

gen Waren zeigen: Sowohl der vermeintlich teure-

re Wein als auch Markenkleidung mit deutlichem

Branding werden statistisch gesehen bevorzugt.

Das Belohnungszentrum im Gehirn war bei diesen

Versuchen besonders aktiv.

Jetzt soll also ein psychologischer Effekt daran

Schuld tragen, dass man etwas Ordentliches

will? Zugegeben, bei Equipment ist das vielleicht

nicht ganz so einfach. Letztlich vermischen sich

hier die Eindrücke, die Wein und Markenkleidung

erwecken. Denn sowohl der Geschmack – oder

hier viel mehr: der Sound – wie auch die Marke

an sich haben Einfluss auf die Kaufentscheidung.

Und sei es nur, um zu träumen. Wer geht schon in

einen Musikladen und nimmt eine billige Gitarre

in die Hand, um sie mit Leidenschaft anzuspielen?

Kaum einer. Die meisten greifen nach den kost-

spieligen Modellen.

Was ist aber teuer und was günstig? Diese Fra-

ge ist schwierig zu beantworten. Hier kommt es

stark darauf an, um was es sich handelt und was

es kann. Ein 2.000-Euro-Röhrenamp etwa ist nicht

mit einer 200-Euro-Software zu vergleichen. Selbst

wenn beide einen annähernd gleichen Klang aus-

spucken. Ebenso lässt sich der teure Amp nur

bedingt dem 400-Euro-Nachbau aus Fernost ge-

genüberstellen. Die Preise anderer Waren un-

terscheiden sich hingegen oft nur aufgrund der

aufgedruckten Marke um schwindelerregende Be-

träge. Dabei sind Qualität und Klang weit günsti-

gerer Modelle teilweise sogar besser. Hier verhält

es sich eben genau wie bei Klamotten. Zumindest

kann man festhalten: Alle Produkte haben ihre Be-

rechtigung, selbst wenn sie einzig und alleine Mu-

siker mit unterschiedlichem Geldbeutel bedienen.

Bleibt die Frage: Was soll es aber nun sein – bil-

lig oder teuer? Eigentlich sollte sie eher lauten:

Was will ich machen, wo will ich hin und was

brauche ich dazu? Meist steht jedoch bei einer

Kaufentscheidung der emotionale Faktor viel zu

weit vorne, wohingegen sich der Nutzen weit hin-

ten anstellt. Auch das wissen die Hersteller. Eine

gesunde Herangehensweise ist die, möglichst ob-

jektiv abzuwägen, zu vergleichen und sich zu in-

formieren. Und wenn das 100 Euro günstigere Mi-

krofon in Sachen Verarbeitungsqualität und Klang

dem eigentlich angepeilten Modell gleicht, spricht

nichts dagegen, zu sparen. Von extrem billigem

Equipment, das gleich auseinanderfällt oder ein-

fach nur grauenhaft klingt, ist jedoch abzuraten.

Lieber geduldet man sich noch etwas. In erster

Linie geht es schließlich darum, möglichst lange

Freude an seinem geliebten Equipment zu haben

– egal was es gekostet hat. Marco Sulek

billig

teuer171 | 2017

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18 1 | 2017 www.musicnstuff.de

www.musicnstuff.de/-people/artic

le/Interview-ed-sheeran

Ed Sheeran, so heißt es, sei die männliche Adele. Seine Songs haben extreme Hitqualitäten, sind handwerk-lich perfekt gemacht, weder zu banal noch zu anspruchsvoll, Konsenspop mit Substanz. Und so hat sich der 26 Jahre junge, musika-lisch sehr versierte Engländer, der auf der Bühne gerne ohne Band auskommt, in den vergangenen fünf Jahren mit Liedern wie „The A Team“, „Thinking Out Loud“ oder „Photo-graph“ weltweit ganz nach oben gespielt.

Foto

: Gre

g W

illi

ams

„Das neue Album soll mich in der Popgeschichte verankern“, so Ed Sheeran zu seinem neuen Long-player „÷“. Und sein neuestes Werk legt die Meß-latte tatsächlich noch mal höher. Wir trafen den Singer-Songwriter zum Interview.

EIN ALBUM FÜR

DIE EWIGKEIT

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Deutlich gereift:

Ed Sheeran scheint der

Erfolg gut zu tun.

N un veröffentlicht Ed Sheeran sein drittes Al-

bum „÷“ (sprich: „Divide“). Die vorab veröf-

fentlichten Singles „Shape Of You“ sowie „Castle On

The Hill“ dominieren schon seit Wochen die Charts,

und englische Buchmacher wetten darauf, dass

sich kein Album in diesem Jahr besser verkaufen

wird. Und wer würde schon dagegen wetten –da

müsste jetzt jemand schon eine echte musikalische

Sensation aus dem Hut zaubern. Wir trafen Ed

Sheeran im Berliner Hotel „Grand Hyatt“ und wa-

ren überrascht, wie redefreudig und jovial der zu

Anfang seiner Karriere eher verstockte und kurz

angebundene Musiker geworden ist. Jahres gehört.

Music nStuff: Ed, es ist Montag, wir sind in Ber-

lin. Was sind deine Pläne für heute Abend?

Ed Sheeran: Wiener Schnitzel und Bier aus

einem möglichst großen Steinkrug! Wir

gehen in ein österreichisches Restaurant.

Ich werde gerade sowieso sehr gut ge-

füttert.

MnS: Ach ja?

Ed: Gestern war ich bei den Eltern

meiner Freundin daheim in Suf-

folk zum Mittagessen eingeladen.

Ich war seit Weihnachten nicht

mehr dort gewesen, und in nächs-

ter Zeit habe ich sehr viel zu tun.

Also nutzte ich den freien Tag.

Ich finde das sowieso total wich-

tig, sich um die Liebsten zu küm-

mern und mit ihnen zusammen zu sein,

wann immer es geht.

MnS: Hast du auch etwas zum Essen bei-

getragen?

Ed: Ich habe den Nachtisch gemacht. Ich

habe meinen Apfelstreuselkuchen geba-

cken. Natürlich mit selbstgeernteten Äpfeln.

Der ist verdammt lecker.

MnS: Besonders häufig scheinst du allerdings

nicht zu backen. Du wirkst schlanker und fitter

als früher. Was ist passiert?

Ed: Ich laufe. Jeden Tag zehn Minuten. Das bringt

mehr als einmal die Woche eine Stunde zu rennen

und dann die übrige Woche nichts zu machen.

Aber mein sportlicher Ehrgeiz ist immer noch

nicht wirklich sehr ausgeprägt. Ein Sixpack werde

ich niemals haben.

www.musicnstuff.de 191 | 2017

Foto

: Ola

f H

ein

e

Was macht man, wenn

man Mitte 20 ist, schon

zwei Millionenseller

am Start hat und ein

neues Album aufnimmt? Wenn man Ed Sheeran heißt, lässt man

sich davon nicht beirren, und gibt einfach alles, um das bisher Er-

reichte noch zu toppen. Und das hat geklappt, denn sowohl die

Songs wie auch der kommerzielle Erfolg pushen Mr. Sheeran noch

mal auf ein neues Level. Man darf gespannt

sein, was da noch kommen wird. Denn Ed

wird sich sicher auch mit seinem nächsten

Longplayer wieder toppen wollen.

Offizielle Website: www.edsheeran.com

Ed Sheeran auf Facebook:

www.facebook.com/EdSheeranMusic

ED SHEERANDAS NEUE ALBUM „÷“

Interview:

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Foto

: Ben

Wat

ts

Ein extrem wichtiger Teil des Erfolgs von Ed Sheer-

an sind zweifellos seine einzigartigen Live-Shows.

Denn was der Engländer da im Alleingang nur mit

Mikrofon, Akustikgitarre und Looper hinlegt, ist schon

wirklich Weltklasse. Wer jetzt denkt, dass Ed das nur mit irgend-

welchem abgefahrenen Equipment hinbekommt, der irrt sich. Die

Hauptkomponenten seines Setups sind seine Martin-Signature-

gitarren, ein Sennheiser-Wirelessmikro mit MD-9235-Kapsel

sowie sein Custom-Looper Chewie II.

EQUIPMENTED SHEERAN

Einzigartig: Eds Looper

Chewie II ist ein für ihn an-

gefertigtes Spezialmodell.

MnS: In „New Man“, einem deiner neuen Lieder,

singst du über einen Typen, der ein Sixpack hat,

obwohl er Bier trinkt. Neidisch?

Ed (lacht): Mann, das ist das Allerübelste, wirklich.

Die Höchststrafe. In dem Song geht es um den ers-

ten Freund, den deine Ex-Freundin nach dir hat. Das

sind immer coole Jungs mit angesagter Frisur, Tat-

toos und Muskel shirt. Die sind durchtrainiert und

widerlich, diese Typen, alle gleich. Einer meiner

Kumpels ist so einer. Der hat einen superflachen,

muskulösen Bauch, obwohl er immerzu Pizza isst

und den ganzen Tag Bier säuft. Wirklich unglaublich.

MnS: Dabei bist du selbst der beste Beweis, dass

man nicht aussehen muss wie ein Model, um im

Pop erfolgreich zu sein?

Ed: Okay, ich sehe eher aus wie ein Singer-Song-

writer, aber ich wollte immer ein Popstar sein. Nur

eben selbstbestimmt, mit meinen eigenen Regeln

und nach meinen eigenen Vorstellungen.

20 1 | 2017 www.musicnstuff.de

Sicher ist sicher : Für seinen Gesang

setzt Ed auf Sennheisers 9000er-Serie.

Schick: Ed spielt meist sein Martin-

Signature-Modell. Das gibt es auch

leicht verändert als „Ed Sheeran X

Edition“ das im Musikalienhandel

erhältlich ist.

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MnS: Auf dem neuen Album „÷“ gibt es romanti-

sche Liebeslieder wie „Perfect“ und „Happier“,

aber auch extrem poppige Songs wie „Shape Of

You“ oder „Galway Girl“, und auf „Eraser“ rappst

du sogar. Was willst du mit der Platte erreichen?

Ed: „÷“ soll mich in der Popgeschichte verankern.

Ich will, dass dies das Album wird, wegen dem man

sich einmal an mich erinnern wird.

MnS: Im Ernst jetzt?

Ed: Im Ernst. Ich denke, es ist eine Verbesserung ge-

genüber den ersten beiden Platten. Ich wollte unbe-

dingt, dass es ein bahnbrechendes Album wird. Die

letzten beiden waren sehr erfolgreich, aber sie wa-

ren aus meiner Sicht keine Alben, mit denen ich die

Welt bewegt habe. Wenn du dir die Karrieren von

Bob Dylan oder Bruce Springsteen anschaust, kannst

du die Alben nennen, die ihre Karriere wirklich aus

den Angeln gehoben haben. Ich hatte das noch nicht,

ich hatte nicht Adeles „21“, Bob Dylans „Blood On

The Tracks“ oder Bruce Springsteens „Born In The

USA“. Ich will das jetzt auch. Deshalb habe ich viel

Zeit damit verbracht, es perfekt hinzubekommen.

MnS: Deine ersten zwei Alben liefen auch nicht

so übel. Du bist der wohl erfolgreichste männli-

che Popkünstler der vergangenen fünf Jahre.

Ed: Ja, sicher. Aber welche Songs daraus werden

bleiben? Man kennt noch „The A-Team“ vom ersten

und „Thinking Out Loud“ vom zweiten Album. Jetzt

will ich, dass jeder Mensch fünf oder sechs Songtitel

aus „÷“ im Schlaf wird herunterrattern können.

MnS: Hast du härter gearbeitet als sonst?

Ed: Ich habe unendlich viel weggeschmissen und

nur die Lieder behalten, von denen ich denke, sie

können Klassiker werden. Und nicht nur ich. Es

gibt eine Gruppe von vier, fünf Leuten, deren Urteil

mir sehr wichtig ist.

MnS: Auf wen hörst du am meisten?

Ed: Auf meinen Vater. Dad hat immer Recht (lacht).

Ich vertraue ihm voll und ganz.

MnS: Du nimmst in den Songtexten mehrmals

Bezug auf deinen Vater. Seid ihr euch ähnlich?

Ed: Vom Temperament ist er das krasse Gegenteil

von mir. Wenn er sauer wird, geht er sofort in die

Luft. Ich dagegen rege mich höchstens alle zwei

Jahre mal auf. Ich bin da eher wie meine Mutter.

Wir bleiben fast immer gelassen, doch wenn wir

mal richtig wütend werden, dann geh‘ besser in De-

ckung (lacht).

MnS: Deine Mutter erwähnst Du im Song „Super-

market Flowers“. Worum geht es da genau?

Ed: Den Song habe ich aus der Perspektive meiner

Mum geschrieben. Er handelt von ihrer Mutter, die

vor einiger Zeit verstorben ist. Als ich meiner Mutter

das Lied vorspielte, hat sie heftig geweint und war

gleichzeitig auch sehr gerührt. Ich hoffe, wenn ich

eines Tages sterbe, wird es jemanden geben, der mir

ein solches Andenken bereitet. Vielleicht schreibt ja

einer meiner Enkel einen Song über mich.

MnS: Was ist der wertvollste Rat, den dein Vater

dir gegeben hat?

Ed: Nicht über Religion oder Politik zu singen oder

in der Öffentlichkeit darüber zu sprechen. Daran

halte ich mich. Steffen Rüth

211 | 2017

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22 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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le/interview-mando-diao

Interview: Mando Diao:Fo

to: X

XX

.

LET THE GOOD TIMES roll!

Mando Diao gehören zu den erfolgreichsten skandinavischen Musikexporten – auch wegen ihres Megahits „Dance with Somebody“. Wir haben die Schweden anlässlich ihres im Mai anstehenden Releases „Good Times“ in Berlin zum Interview getroffen.

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www.musicnstuff.de 231 | 2017

M it „Good Times“ legen Mando Diao ihr ach-

tes Album vor. Im Interview sprechen Björn

Dixgård (Gesang, Gitarre), Gustaf Norén (Gesang,

Gitarre) und Patrik Heikinpieti (Schlagzeug) über

Equipment, Recording-Sessions und „Death-Disco“.

Music nStuff: Euer Album beginnt mit „Break

Us“ für eure Verhältnisse ungewöhnlich ruhig ...

Björn Dixgård: Das war eine spontane Entschei-

dung. Wir wollten eigentlich einen ganz anderen

Song aufnehmen, aber ich hab dann kurzfristig

meine Meinung geändert.

Gustaf Norén: Das Stück, das Björn eigentlich sin-

gen sollte, war als Ballade gedacht, nur mit Piano

und Vocals. Wir tranken Wein im Studio, und plötz-

lich fing Björn an, „Break Us“ zu singen.

Björn: Ich hatte vergessen, welchen Song wir auf-

nehmen wollten.

Gustaf: Ja, aber es klang super. Das war ein echter

Gänsehautmoment für uns.

Björn: Den Song, den wir eigentlich aufnehmen

wollten, haben wir dann gar nicht mehr einge-

spielt. Vielleicht kommt er ja auf die nächste Platte.

Aber „Break Us“ sorgt jetzt als erster Song für einen

richtig coolen Kontrast zu den vielen Uptempo-Stü-

cken, die danach kommen.

Gustaf: Ein Vorspiel. Der klassische Kontrast: Wenn

man leiser spricht, hören auch alle genauer hin.

MnS: Habt ihr euch, was das Songwriting be-

trifft, bestimmte Dinge vorgenommen, oder ist

das Album eher aus dem Bauch entstanden?

Björn: Was wir auf jeden Fall versucht haben,

war, weniger in Logic zu schreiben. Davon hatten

wir genug. Wenn man die ganze Zeit auf den Bild-

schirm starrt und die Audio-File-Würste an sich

vorbeiziehen sieht – das kann dem kreativen Pro-

zess auf Dauer schaden.

Gustaf: Weil man dann seine Augen mehr als seine

Ohren benutzt.

Björn: Wir haben nicht nur beim Songwriting, son-

dern auch beim Recording immer mal wieder die

Augen geschlossen oder den Bildschirm abgeschal-

tet, um die Musik einfach so zu hören. Aber natür-

lich ist Logic im Grunde ein tolles Programm, und

wir verwenden es auch beim Aufnehmen.

Patrik Heikinpieti: Und Pro Tools!

Gustaf: Das ist aber nicht so toll.

Björn: Auf Pro Tools fährt nur

Patrik ab. Daumen runter.

Patrik: Das sagen die bloß, weil sie das Programm

nicht checken.

Gustaf: Nein, aber im Ernst – das Problem, wenn

man sich zu sehr auf die DAW konzentriert, ist,

dass man irgendwann nur noch Blöcke verschiebt.

Es fühlt sich dann an, als würde man Tetris spielen.

Part A kommt hierhin, Part B dorthin. Dann wieder

alles zurück. Das tut der Musik alles gar nicht gut.

MnS: Übt ihr eigentlich noch regelmäßig?

Patrik: Ich finde es viel zu langweilig, alleine

Schlagzeug zu spielen. Ich sollte üben, aber ich ma-

che es echt nie.

Björn: Wir üben, wenn wir aufnehmen. Wenn ei-

nem eine Melodie oder ein Riff einfällt, muss man

manchmal ja erst ein bisschen probieren, bis man

es spielen kann. Das reicht.

Patrik: Meine Mission ist auch nicht, der weltbes-

te Drummer zu werden. Ich will einfach ein guter

Musiker sein. Es geht beim Musikmachen ja um

mehr als um Technik.

Björn: Es geht vor allem darum, den anderen Mu-

sikern zuzuhören.

MnS: Ihr seid also keine Musiker die sich stun-

denlang mit ihrem Instrument beschäftigen?

Björn: CJ, unser Bassist, ist so drauf. Definitiv. Der

übt jeden Tag – Arpeggien, Skalen, klassischen und

Jazz-Bass, alles Mögliche. Als wir diesmal ins Studio

gegangen sind, hatte CJ sechs Verstärker und zehn

Mitte der 1990er im schwedischen Borlänge

gegründet, veröffentlichen Mando Diao

2002 ihr Debüt „Bring ‘Em In“. In ihrem

Heimatland sind die vier Skandinavier mit

ihrer höchst tanzbaren Mischung aus Brit- und Garage-Rock schnell

erfolgreich. International kommt der endgültige Durchbruch sieben

Jahre später mit „Give Me Fire!“, das

unter anderem den Mega-Hit „Dance

With Somebody“ enthält. 1,5 Millionen

verkaufte Alben und 1.500 Konzerte

später haben Mando Diao mit „Good

Times“ jetzt ihr achtes Album vorge-

legt.

MANDO DIAO

BIO

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Bässe dabei. Am ersten Tag, als unser Engineer da-

mit beschäftigt war, alles technisch in die Gänge zu

bringen, hat CJ bestimmt zehn Stunden alleine vor

sich hin gespielt.

Gustaf: Wir haben ein Stockwerk über dem Auf-

nahmeraum übernachtet. Ich weiß noch, dass ich

jeden Morgen zu CJs Bassgedudel aufgewacht bin.

Patrik: Er ist nun mal einer der besten Bassisten,

da verzeihen wir ihm auch das Üben (lacht).

MnS: Ihr habt „Good Times“ in unterschiedli-

chen Locations aufgenommen. Welches Equip-

ment war immer mit von der Partie?

Gustaf: Meine API Lunchbox.

Björn: Und CJ hat sich einen fantastischen Preamp

gekauft.

Gustaf: Ja, den Chandler REDD.47, der auf den Vor-

verstärkern der EMI-REDD.51-Konsolen basiert, die

in den Sechzigern in den Abbey-Road-Studios stan-

den. Das Teil ist super teuer. CJ hat wahrscheinlich

die teuerste Bass-Signalkette Schwedens am Start.

Björn: Cool war auch, dass wir extra AB-Tests mit fünf

verschiedenen Mikros für meine Stimme gemacht ha-

ben, um den Sieger dann zu kaufen. Was dann auch

geschah. Aber das Mikro, ein C12-Klon von ADK, kam

am Ende für kein einziges Stück zum Einsatz. Ich

habe es noch zu Hause. Ein klasse Mikro – hochauflö-

send, aber gleichzeitig auch angenehm dreckig.

Gustaf: Björn hat das Mikro ständig zu Hause ver-

gessen. Einmal kam er aber ganz stolz ins Studio

und sagte: „Jungs, ich hab das Mikro dabei!“ Dann

fehlte die Stromversorgung dazu ...

Mando Diao: Einheit statt

Einzelkämpfer

MnS: Welche Instrumentekamen zum Einsatz?

Patrik: Ich habe bestimmt zehn verschiedene Sna-

res ausprobiert, bin dann am Schluss aber doch wie-

der bei meinem Liebling gelandet, einer schweren

Messing-Snare von Gretsch, die ich auch live nutze.

Gustaf: Wir sollten auch noch erwähnen, dass wir

Fans der UAD-Plattform sind. Gerade, wenn man wie

wir für Recording-Sessions an abgelegene Orte fährt,

ist so etwas echt prima. Man ist dann nicht so von

den technischen Gegebenheiten vor Ort abhängig.

Wir besitzen zwei Apollo-Interfaces, über die wir

alles auf unseren Laptop routen. So etwas ist sehr

schnell eingerichtet, und man kann über Templates

in dem Workflow arbeiten, den man gewohnt ist.

MnS: Setzt ihr eigentlich noch Hardware-Synthe-

sizer ein, oder passiert alles „in the box“?

Björn: Wir stehen definitiv noch auf Hardware.

Der Korg Minilogue kam oft zum Einsatz, und auch

ein Prophet. Wir haben außerdem einen richtig al-

ten Aelita-Synth aus Russland verwendet, den man

schon auf dem letzten Album hören konnte.

Gustaf: Für unsere Single „Shake“ brauchten wir

etwas, das nach einem ARP klang. Weil dieser Synth

24 1 | 2017 www.musicnstuff.de

„Wir haben uns ein biss-

chen wie in dem Film ‚Zurück

in die Zukunft‘ gefühlt“, sagt Mando Diaos Bassist Carl-Johan Fo-

gelklou über „Good Times“, das nunmehr achte Album seiner Band.

„Die Musik ist neu, passiert gerade jetzt und in der Zukunft.“ Stilis-

tisch zeigt sich das vor allem in einer deftigen Portion Dance-Ein-

fluss. Das Mando Diao aber auch ganz anders können, zeigt etwa

der Opener „Break Us“, der als Ballade und mit sehr zurückgenom-

mener Besetzung daherkommt.

MANDO DIAOGOOD TIMES

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aber keine Arpeggiator-Funktion hat, musste Dani-

el die Arpeggien live einspielen. Das war nicht ein-

fach, aber irgendwie hat er es hinbekommen.

MnS: „Good Times“ ist recht elektronisch. Eine

Melodie aus „All the Things“ soll euch sogar auf

der Tanzfläche eingefallen sein. Welche Rolle

hat die Clubkultur für dieses Album gespielt?

Björn: Mir gefällt am Techno, dass es funktionelle

Musik ist. Dieses Genre soll dich zum Tanzen brin-

gen. Das verbindet unsere Musik mit diesem Stil.

„Good Times“ ist kein Techno-Album, aber es sollte

unbedingt tanzbar sein.

Gustaf: Im Moment ist elektronische Musik aus

Deutschland in Schweden total angesagt. Überall,

wo man hingeht, werden deutsche DJs gespielt.

Selbst wenn man in Stockholm in einem Restaurant

sitzt, hört man Techno. Das ist echt Mainstream.

Es gibt auch ein Thema, das sich durch das Album

zieht – Death-Disco. Wenn wir mal zu sehr mit, sa-

gen wir, dem Mischen eines Gitarren-Parts beschäf-

tigt waren und zu diffizil wurden, kam Björn und

sagte: „Nein, das muss wie Death-Disco klingen!“

Patrik: Was das dann genau sein soll, können wir

auch nicht sagen. Aber wir wissen es fast!

Gustaf: Groovy, hart, dunkel – ich glaube, das be-

schreibt es am besten.

MnS: Was gefällt euch persönlich, wenn ihr euch

das fertige Album jetzt anhört, am besten?

Gustaf: Ich mag das Outro von „Voices on the

Radio“. Das ist ein Part, der den Ohren schmei-

chelt. Ein richtig langes Outro mit schönen Ba-

cking-Vocals, verschiedenen Gitarren-Parts und so

weiter. Das hält die Seele gesund. Mir gefällt das

auch so gut, weil die Songs auf dem Album ansons-

ten sehr klar und kurz sind. Wir haben uns allen

Bullshit verkniffen, aber auf „Voices on the Radio“

sind wir dann mal durchgedreht.

Patrik: Ich finde „One, Two, Three“ interessant.

Dieser Song ist auch nicht auf eine herkömmliche

Art gesungen und fällt auch eher in die Kategorie

„Death-Disco“ – im besten Sinne.

Björn: Mir gefällt vor allem, dass wir diesmal nicht

so viele Filter benutzt haben. Es gibt generell nicht

viele Effekte. Weniger Reverb, gerade was die

Vocals angeht. Das meiste ist super trocken – das

finde ich cool. David Fabian

251 | 2017

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1 | 2017 www.musicnstuff.de

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le/reporta

ge-denmantau

Foto

: XX

X.

Reportage: DenManTau goes USA

Von der Waterkant ins gelobte Land

Für viele Bands ist der große Traum, in den USA Musik machen zu können – schließlich trifft man dort auf die besten Musikern und Entertainern der Welt. Wer es da schafft, mitzuhalten, der muss schon ganz schön gut sein. Doch wie packt man den Sprung in die Staaten? DenManTau aus Hamburg zeigen, wie man es aus eigener Kraft packen kann, wenn man es wirklich will. Wir trafen die Jungs in Kalifornien zum Gespräch.

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www.musicnstuff.de 271 | 2017

J etzt mag der ein oder andere denken: Wie,

aus eigener Kraft? Wie soll das denn funkti-

onieren? Doch jetzt erstmal von Anfang an. Den-

ManTau, das sind Paul Weber (Vocals/Trompete),

Stefan Pomplun (Bass), Milan Carl (Drums), Jonas

Gerigk (Gitarre/Backing Vocals) und Julian Schon-

scheck (Gitarre/Keys). Und schon die Bandgeschich-

te bis die fünf Norddeutschen dauerhaft in die USA

gingen, ist ziemlich ungewöhnlich. „Wir sind alle

zusammen zur Schule gegangen und haben ange-

fangen gemeinsam Musik zu machen und Songs zu

schreiben. Nach dem Abitur sind dann Paul , Jonas

und Julian zum „Work and Travel“ nach Australien

geflogen und haben von anderen Deutschen gehört,

dass ein paar Leute, die die wiederum kannten,

sich ihre Reise mit Musik finanziert haben. Zudem

hatten sie zufällig deren batteriebetriebenen Ver-

stärker – und nach kurzen Verhandlungen haben

wir den Amp gekauft, uns selber zwei Akustikgitar-

ren im örtlichen Musikladen zugelegt und sind das

erste Mal auf die Straße.“

Und der Start ins Straßenmusikerleben war vom

Start weg erfolgreich. „Wir haben 50 Dollar in 20

Minuten gemacht, das war ein richtiges Aha-Erleb-

nis. Wir haben uns dann die komplette neunmona-

tige Reise mit Straßenmusik finanziert und rund

800 selbstgebrannte CDs verkauft. Nach der Reise

sind wir alle für drei Jahre nach Hamburg gezo-

gen, haben dort viel gespielt und zwei Straßenmu-

sik-Touren durch Europa und zwei durch Kalifor-

nien gemacht. Wir haben uns dann in Kalifornien

verliebt und nach langwierigen Visavorbereitungen

konnten wir nach L.A. ziehen. Hier leben wir jetzt

seit rund zweieinhalb Jahren und finanzieren

unser Leben mit Straßenmusik

und Konzerten.“

Einen Großteil ihrer Shows bestreiten DenManTau ja mit Straßen-

musik. Dafür haben sie sich ein Setup zusammengestellt, das es

ihnen ermöglicht, alles innerhalb kürzestr Zeit auf- und abzubau-

en und unabhängig von Steckdosen zu arbeiten – man weiß ja

nicht, ob jederzeit Strom verfügbar ist. Auf guten Sound müssen

die Zuhörer jedenfalls nicht verzichten.

PA: JBL EON Compact PA / 3 x AKG D5

Bass: Marleaux Votan 5xs / Fender Jazz Bass / Phil Jones Briefcase

Acoustic Guitar: Julian: Walden G107 / Jonas: Stonebridge G22

CR-C / Marshall AS50 D (für beide Gitarren)

Drums: Schlagwerk Move Box

Trompete: Challenger 1 von B&S Markneukirchen

Stromversorgung: 2 x „Gel Power Sport“-Batterien / 2 x 800 Watt

Stromkonverter

Sonstiges: Handyhalter von Mobile Catch für die Livestreams

AB AUF DIE STRASSEDAS STREET-EQUIPMENT VON DENMANTAU

Routiniers in Sachen Straßenmusik:

DenManTau im Einsatz.

Und wie gut das funktioniert, davon konnten

wir uns auf der legendären 3rd Street Promena-

de in Santa Monica überzeugen. Vom Start weg

begeisterten DenManTau das Publikum – vor Ort

und im Internet, denn die Band streamt jede Show

via Facebook live direkt ins Internet. Das nen-

ne ich mal Fanpflege à la 21.

Jahrhundert.

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Nach der Show setzen wir uns mit Sänger, Trom-

peter und Frontmann Paul zu einem kleinen In-

terview zusammen. Dabei gewährte er uns einen

interessanten Einblick in das Leben der fünf Neu-

amerikaner in Kalifornien.

Music nStuff: Was ist das Coole am Leben als

Straßenmusiker?

Paul Weber: Dass wir unabhängig sind. Wir ma-

chen das, was wir lieben und leben davon. Leben,

lieben, überleben. Und man bekommt immer ir-

gendwelche Sachen geschenkt. In Europa zu Ses-

sions beispielsweise gerne Bier – das ist hier ja

nicht so möglich. Es gibt eigentlich nichts wirklich

Schlechtes, weil wir unsere Musik selbst promoten

können, wir streamen die Shows ja live über Face-

book. Und wir können CDs verkaufen – wir sind

eine Band, die tatsächlich noch Alben verkauft.

MnS: Wie lange hat die Vorbereitung von der

ersten Idee „Wir gehen jetzt länger in die USA“

bis zur Umsetzung gebraucht?

Paul: Wir waren hier ja zunächst zweimal auf Tour

für je drei Monate. Dann haben wir uns entschei-

den, es zu tun und auszuwandern. Dazu mussten

wir uns erst mal ein Visum erarbeiten – auch wie-

der mit Straßenmusik. Und dann haben uns unsere

Connections geholfen, da einen riesen Case aufzu-

bauen – das waren über 1.000 Seiten und es hat uns

rund eineinhalb Jahre gekostet, alles zusammenzu-

bekommen. Das war ganz schön teuer.

MnS: Wie seid ihr an die Künstlervisa gekommen?

Paul: Du musst nachweisen, dass du ein „Internati-

onal Recognized Artist“ bist, also ein international

bekannter Künstler. Dazu brauchst du Empfeh-

lungsschreiben, also Leute die für dich bürgen. Und

die Sachen musst du dann aus dem Hut zaubern.

Aber da wir ja schon hier gespielt hatten und Leute

aus der Industrie kannten, haben wir das hinbe-

kommen. Und dann musst du zeigen, dass du hier

schon Kontakte, Arbeit und Deals hast. Das is ne

Riesengeschichte. Wir erneuern das jedes Jahr und

zeigen „Yo, wir sind noch fett am Arbeiten“.

MnS: Habt ihr bei euren kürzeren Trips in den

USA auch verschiedene Gegenden ausprobiert

oder war klar, dass es L.A. werden würde?

Paul: Wir haben in L.A. angefangen, weil die

Bands, die wir gehört und die uns inspiriert haben

von hier kamen. Das war irgendwie das nahelie-

gendste, auch wegen des Wetters. Wir waren bis-

her eigentlich nur in Kalifornien.

MnS: Habt ihr dann schnell gemerkt, wo hier die

guten Plätze für Straßenmusik sind?

28 1 | 2017 www.musicnstuff.de

Ein typischer Arbeits-

platz von DenManTau:

In Santa Monica performt

das Quintett oft in der 3rd

Street Promenade.

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Paul: Als wir angekommen sind, hatten wir ein Ho-

tel am Hollywood Boulevard für zwei Tage, und ha-

ben dann dort und in Venice Beach Straßenmusik

gemacht. Erst als wir später jemanden kennenge-

lernt haben, wurde es leichter. Darüber haben wir

auch eine dreiteilige Doku gemacht, „Almost Fa-

mous Tour America“ (leicht zu finden auf YouTube,

Anm. d. A.). Da siehst du, wie wir hier angekommen

sind und was wir erlebt haben.

MnS: Ist es hier auch mit Bürokratie verbunden,

wenn man hier als Band spielen will?

Paul: Das hängt von der Gegend ab. In Venice Be-

ach beispielsweise herrscht das „First come, first

serve“-Prinzip, also eher Straßenregeln. Hier in

Santa Monica dagegen musst du dir erst mal eine

Business Licence für 40 $ besorgen. Dann kannst

du hier spielen, musst dir aber alle zwei Stunden

einen neuen Spot suchen. Und mit der Zeit kennt

man sich hier ja untereinander. Der beste Platz ist

aber am Santa Monica Pier. Da werden die Slots je-

den Tag verlost. Jan Hoffmann

www.musicnstuff.de 291 | 2017

DenManTau kommen im Sommer nach Deutschland.

Hier die Termine, die bereits fix sind:

15.07. Lüneburg, Salon Hansen

22.07. Berlin, Junction

28.07. Hamburg – Harburg, Keine Knete trotzdem Fete

29.07. Bad Bevensen, Stadtfest

Weitere Termine folgen.

Website: denmantau.com

Facebook: www.facebook.com/denmantau

TOURTERMINE 2017DENMANTAU KOMMEN NACH DEUTSCHLAND

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Wir Musiker leben ja gedanklich oft

in unserer ganz eigenen Welt. Wir

wollen eigentlich nur mit unserer Kunst und

anderen Musikern zu tun haben. Doch auch

wir können unsere Augen nicht vor wichtigen

Entwicklungen und Themen verschließen. Und

Umweltschutz sowie der Klimawandel sind mit

Sicherheit solche Themen. Doch betrifft das über-

haupt meine Musik? Ja, denn abgesehen vom

Herumreisen und Stromverbrauchen haben wir

Musiker auch deshalb einen nicht unerheblichen

Einfluss auf die Umwelt, da ein Großteil unserer

Instrumente aus Holz gefertigt wird. Doch nor-

malerweise verlassen wir uns darauf, dass die

Im Fokus: CITES – Der aktuelle Stand

Allzeit bereitMusikinstrumente und Naturschutz – besteht da einen

Zusammenhang? Klar, wenn man bedenkt, dass viele zum Großteil aus Holz sind. Seit 2. Januar 2017 gibt es neue Beschränkun-

gen im Rahmen des sogenannten CITES-Abkommens. Doch was bedeutet das für meine Instrumente? Und wie sieht es bei einem Neukauf aus?

30 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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www.musicnstuff.de/-people/artic

le/im-fokus-cites-ii

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Hersteller das Holz von seriösen Quellen bezie-

hen. Das ist soweit auch korrekt.

Seit Beginn dieses Jahres, genauer gesagt

seit dem 2. Januar 2017, ist der sogenannte

CITES-Anhang-II in Kraft. Sozusagen eine Ergän-

zung zu den bisherigen CITES-Vereinbarungen.

„Moment mal, CITES? Was issn das?“ Die Abkür-

zung steht für „Convention on International Trade

in Endangered Species of Wild Fauna and Flora“,

also übersetzt ungefähr: Übereinkommen über den

internationalen Handel mit gefährdeten Arten wild

lebender Tiere und Pflanzen. Diese Konvention soll

einen nachhaltigen internationalen Handel mit den

in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen

gewährleisten. Ein typisches Beispiel dafür wäre

das Geschäft mit Elfenbein – und welcher Musiker

würde heute schon wollen, dass ein Elefant für sei-

ne Klaviertastatur sterben muss?

Das Ganze betrifft aber eben nicht nur Tiere,

sondern auch gefährdete Pflanzenarten. Klare

Sache, viele Musikinstrumente bestehen zu einem

nicht geringen Teil aus Holz. Beispiele wären Gi-

tarren, Drums, Streichinstrumente oder Klaviere.

Nun gab es auch in der Vergangenheit schon Ein-

schränkungen für bestimmte Hölzer. Seit 1992

etwa ist das sogenannte Rio-Palisander (bota-

nisch: Dalbergia nigra), ein edles Klangholz, qua-

si vom Instrumentenmarkt verschwunden, weil

der kommerzielle Handel damit verboten wurde.

Dummerweise galt und gilt die Regelung aber

ebenso für Instrumente, die weit vor 1992 her-

gestellt wurden – das geht sogar zurück bis 1947.

Deshalb sind beispielsweise nicht wenige alte

Fenders und Gibsons betroffen. Da es aber relativ

wenige Leute angeht, nahm kaum jemand Notiz

davon, bis vor gut fünf Jahren die Probleme an-

fingen, dass Instrumente beschlagnahmt wurden

und man sich nicht mehr sicher war, ob man sich

mit seinem Instrument überhaupt noch guten Ge-

wissens in die Öffentlichkeit wagen konnte. Und

das ist ja eine echte Horrorvorstellung: Dass man

mit seinem Instrument zu einem

Gig geht oder in den Urlaub fährt

und dann Probleme mit den Be-

hörden bekommt.

Nein, danke.

Im aktuellen, am 2. Januar 2017 in Kraft getre-

tenen Zusatz zur CITES-II-Liste sieht das Gan-

ze etwas anders aus. Hier sind die Regelungen

weniger schlimm. Wer seine Instrumente regist-

riert – was recht einfach ist beziehungsweise sein

soll –, hat nichts zu befürchten. Auch unregistriert

drohen zunächst keine Probleme – dazu später

mehr. Dafür betrifft es deutlich mehr Instrumen-

te, da es diesmal unter anderem die Hölzer Pali-

sander (bot.: Dalbergia spp.), Bubinga (bot.: Gui-

bourtia tessmannii, Guibourtia pellegriniana und

Guibourtia demeusei) oder African Rosewood (bot.:

Pterocarpus erinaceus) betrifft, die in sehr viele In-

strumenten verbaut sind. Zum Beispiel millionen-

fach in Gitarrengriffbrettern. Man sieht schon, hier

wurde ein großes Fass aufgemacht. Zudem trat die

Neuregelung bereits knapp drei Monate nach der

CITES-Konferenz in Kraft. Händler, Vertriebe und

Hersteller hatten also kaum Zeit, sich auf die neue

Situation einzustellen – die Behörden übrigens auch

nicht, weshalb man dort entweder mit Ahnungslo-

sigkeit und/oder langen Wartezeiten rechnen muss.

Was steht in der neuen Regulierung?So, jetzt wird es leider etwas bürokratisch. Doch

keine Panik, auf den Alltag wirkt sich das alles gar

nicht so schlimm aus. Was genau steht denn nun

im CITES-Anhang-II? „Auf der 17. CITES-Vertrags-

staaten konferenz, die im September/Oktober 2016

in Johannesburg (Südafrika) stattfand, wurden

weitere Baum- und Holzarten in den Anhang II des

Kein Verfallsdatum:

Auch ältere Instrumente

müssen registriert werden.

www.musicnstuff.de 311 | 2017

Im Fokus

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Der Musikhandel wurde vom CITES-Anhang-II und dem Tempo, mit

dem er in Kraft trat, im Herbst ebenso überrascht wie Hersteller und

Musiker. Wir sprachen mit Alexander Heger, dem Marketing leiter bei

Musikhaus Kirstein, darüber, wie CITES den Alltag im Musikhandel

beeinflusst.

Music nStuff: Wann habt ihr als Händler zum ersten Mal von der

Neuregelung durch den CITES-Anhang-II gehört?

Alexander Heger: Erfahren haben wir davon Mitte November durch

ein Lieferantenanschreiben. Sie waren auf der CITES-Konferenz (die

im Herbst in Johannisburg stattfand; Anm. d. A.). Die Erfassung der

Ist-Bestände und Vorerwerbsnachweise konnten wir termingerecht

durchführen. Bei Neulieferungen fehlen bei vielen Lieferanten noch

Dokumente. Die gesamte Branche wurde von dem Thema überrollt.

MnS: Welche Regelungen von CITES-Anhang-II betreffen euch und

den Alltag im Laden beziehungsweise beim Versand am meisten?

Alexander: Unsere Warenwirtschaft musste erweitert werden, Inst-

rumente mit Import-/Export-Nachweisen durch den gesamten Weg

vom Wareneingang (Datenerfassung) bis zum Warenausgang (Nach-

weis auf Rechnung) durchgeschleust und dokumentiert werden.

MnS: Bekommt ihr dennoch reibungslos

alle Instrumente, oder ist mit Verzöge-

rungen zu rechnen?

Alexander: Einige (auch zum Beispiel große amerikanische Gitar-

renhersteller) haben noch Lieferengpässe, da sie die entsprechen-

den Nachweisdokumente nicht vorlegen können.

MnS: Wenn man ein älteres Instrument von euch besitzt, kann

man die benötigten Unterlagen von euch bekommen? Oder wo-

hin würdet ihr euch wenden?

Alexander: Ist bereits bekannt, dass das Instrument entsprechen-

de Holzbestandteile enthält, empfehlen wir dem Kunden, bei seiner

zuständigen Behörde (in Deutschland etwa Landrats ämter oder

Stadtverwaltungen) den Vorerwerb zu beantragen. Sollte der Kunde

keine Originalbelege (Rechnung) mehr haben, können wir diese

aus unserem Warenwirtschaftssystem bis 2006 rückwirkend ohne

großen Aufwand bekommen. Bei Anfragen an den Hersteller des

Instruments bezüglich verwendeter Hölzer können wir Hilfestellung

leisten, die Kommunikation selbst muss aber der Besitzer des Ins-

truments übernehmen. Das würde unsere Möglichkeiten sprengen.

MnS: Worin bestehen eures Wissens die Einschränkungen für

„Otto-Normal-Musiker“?

Alexander: Bei Reisen ins Ausland (auch außerhalb der EU) fast kei-

ne. Instrumente mit einem Bestandteil bis 10 kg der Hölzer unter

IM INTERVIEW:ALEXANDER HEGER, MUSIKHAUS KIRSTEIN

Übereinkommens aufge-

nommen sowie für be-

reits geschützte Holz-

arten Änderungen

vor genommen.“ Welche

Holzarten das noch sind, kann man leicht im Inter-

net herausfinden. Und weiter: „Bei den in Anhang II

gelisteten Arten ist ein kommerzieller Handel nach

einer Unbedenklichkeitsprüfung des Ausfuhrstaates

möglich. Dabei wird geprüft, ob der Handel den

Fortbestand der Art gefährdet. Die zuständige Be-

hörde führt ein Monitoring durch und setzt Maß-

nahmen, die eine nachhaltige Nutzung ermögli-

chen. Es ist eine Ausfuhrgenehmigung notwendig.“

Daraus folgt, dass man seit Januar eigentlich für

jedes Instrument, in dem eine der gelisteten Holz-

sorten verbaut ist, ein Dokument benötigt, um

Nachweisen zu können, dass man auch rechtmäßig

in Besitz dieses Holzes gekommen ist und es nicht

irgendwo illegal exportiert wurde. Die „gute“ Nach-

richt: Aufgrund der Plötzlichkeit des Inkrafttretens

und der Menge an Produkten (es betrifft ja zum Bei-

spiel auch Möbel und ähnliche Branchen) sind die

Behörden aktuell massiv überfordert. Es wäre also

über raschend, wenn ein Musiker plötzlich ernste

Pro bleme bekommen würde. Aber erstens ist das ja

nicht der Sinn und Zweck von im Grunde vernünf-

tigen Regulierungen und zweitens will man ja sein

Equipment nicht mit einem unguten Gefühl trans-

portieren.

Und was bedeutet das für mich und meine Instrumente?Nun, wenn du wirklich auf Nummer sicher gehen

willst, dass alles korrekt ist, dann solltest du alle

deine Instrumente mit entsprechenden Hölzern

registrieren lassen. Dummerweise

ist das nicht ganz unkompliziert. Es

fängt nämlich schon damit an, dass in

den einzelnen Bundesländern unter-

32 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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CITES-Anhang-II können ohne Formalitäten mitgenom-

men werden. Einschränkungen gibt es beim Verkauf ei-

nes Instruments (auch beim Privatverkauf). Hier müs-

sen auf Verlangen des Käufers die Nachweisdokumente über

den legalen Import oder Vorerwerb vorgelegt werden.

MnS: Wenn ich mir nicht sicher bin, ob mein Instrument Teile

aus beispielsweise Palisanderhölzern hat, ich aber auch keine

Informationen im Internet finde, gibt es eine einfach Möglich-

keit, herauszufinden, um welches Holz es sich handelt?

Alexander: Die gibt es leider nicht. Wir als Händler sind darauf

angewiesen, was der Hersteller angibt. Hilfreich ist hier natürlich,

wenn das Instrument über eine Seriennummer verfügt oder das

Baujahr bekannt ist. Anhand dieser Daten können die verwen-

deten Holz arten beim Lieferanten erfragt werden. Selbst ein In-

strumentenbauer kann durch

reines Ansehen nicht mit

Sicherheit sagen, um

welche Holzart es

sich handelt.

schiedliche Behörden dafür zuständig sind. In Bay-

ern sind das etwa vor allem die Landratsämter, in

Brandenburg dagegen das Landesamt für Umwelt,

Gesundheit und Verbraucherschutz. Aber wenn du

dein Instrument mal verkaufen oder mit mehr als

10 kg des Holzes aus der EU ausreisen

möchtest, kommst du da nicht herum.

Weitere aktuelle Details dazu findest du

auf: www.musicnstuff.de

Jan Hoffmann

Bürokratie à la CITES:

So sieht das Formular

zur Registrierung aus.

Alexander Heger:

„Die Branche wurde von

CITES überrollt.“

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Viele Musikfans denken, wenn man Gong sagt, entweder an etwas , womit man Leute zum Essen ruft, oder die fetten Teile, die hinter Drummern wie Nicko McBrain von Iron Maiden hängen. Dabei sind Gongs so viel mehr. Ein kleiner Einblick in eine andere Welt.

Im Fokus: Gongs – welche gibt es, wie klingen sie?

Faszinierende Klangwelten

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Manche Instrumente nimmt man gar nicht so

wirklich als Instrument wahr, weil man sie

bisher eben nur im sehr eindimensionalen Ein-

satz gesehen hat. Und Gongs fallen bei vielen Leu-

ten in diese Kategorie. Wenn man allerdings mal

Spieler (oder auch Therapeuten) gesehen hat, die

richtig mit diesen urspünglichen Klangerzeugern

umgehen können, dann versteht man, dass diese

„Schwingungsschalen“ weit mehr können, als ein-

fach nur zum Höhepunkt des Songs verprügelt zu

werden. Dieser Artikel ist also eine Einladung dazu,

sich dem Instrument Gong zu öffnen und besser zu

verstehen, wie er gebaut wird, wie man ihn spielt

und wie man ihn behandeln sollte. Doch was genau

ist ein Gong eigentlich?

Laut Wikipedia ist ein Gong „ein unmittelbar

geschlagener, selbsttönender Klangkörper,

der als Musik- oder Signalinstrument dient“.

Nun ist aber Gong nicht gleich

Gong und die Modelle für

unterschiedliche Ein-

satzbereiche unter-

scheiden sich teils

deutlich. Ganz

grob kann man

die Instrumen-

tengruppe in

zwei Kategorien

unterteilen: Sym-

phonic Gongs, die

34 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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le/im-fokus-gongs

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Die erste, natürliche Reaktion, wenn man einen Gong spielt,

ist, genau in die Mitte zu schlagen. Das ist im Prin-

zip auch schon mal ein guter Start um den

Grundton des Gongs zu hören und zu spü-

ren. Etwas weiter unten, wo die Stempel am Gong sind, sollte man ver-

schiedene Dynamiken austesten und noch mal etwas weiter rechts,

quasi bei 5 Uhr. Mit diesen drei Stellen und etwas Hörerfahrung kann

man einen Gong schon sehr gut akustisch einschätzen. Mit verschie-

denen Hilfsmitteln wie Mallets, einem „Gummifinger“, Sticks und

vielem mehr kann man aber auch noch ganz andere Klänge aus den

schwingenden Scheiben holen.

WO KLINGT DER GONG?

Musiker nutzen, und solche, die für therapeutische

Zwecke, Meditationen und ähnliches eingesetzt

werden. Erstaunlicherweise ist die Toleranz der

noch akzeptierten „Verstimmung“ bei Symphonic

Gongs höher als bei therapeutischen. Die müssen

genau auf einen festgelegten Ton (je nach Stern-

zeichen) gestimmt sein. Übrigens: kleine Gongs

bekommt man durchaus schon für unter 100 Euro,

bei sehr großen (es gibt sie mit Durchmessern von

über zwei Meter) befindet man sich schnell im

fünfstelligen Euro-Bereich.

HerstellungDie Gongherstellung wird auch heute noch ganz

traditionell in Handarbeit erledigt. Ausgangspunkt

ist eine Metallscheibe (je nach Größe unterschied-

lich stark) die nach und nach in einzelnen schrit-

ten zum Gong erhitzt, gebogen und vor allem Ge-

hämmert wird. Wichtig dabei ist auch, dass man

die Spannung aus dem Metall bekommt und dem

Gong zwischen den verschiedenen Arbeitsschrit-

ten Ruhe gönnt. Dazu benötigt man neben dem

passenden Ausgangsmaterial und gutem Werkzeug

vor allem viel Erfahrung. Davon konnten wir uns

überzeugen, als wir bei

der Gongfertigung bei

Paiste im norddeut-

schen Schacht-Audorf

zu Besuch waren. Wenn

man sieht, mit wie viel

Hingabe und Leiden-

schaft dort diese tollen

Instrumente hergestellt

werden, dann weiß man

den Klang noch mehr zu

schätzen als vorher. Ap-

ropos Klang.

Stimmung und StimmenGongs werden gestimmt! Und

auch dazu benotigt man Zeit,

weil die Gongbauer nach dem

Stimmen erstmal wieder einen Tag

warten müssen, um zu sehen, wie

der Gong sich entwickelt hat, um

dann weiter am perfekten Klang

arbeiten zu können. Wobei

man jetzt nicht dem Irrglau-

ben verfallen darf, dass man

einen Gong stimmen könnte

wie eine Gitarre oder Drums.

Im Normalfall geht es hier da-

rum, den Grundton, für den der

Gong gebaut wird, wieder herzu-

stellen oder maximal einen Halb- bis

Ganzton umzustimmen. Und das Stim-

men macht natürlich der Hersteller. Denn

für die diffizilen Hämmerarbeiten benötigt man

jahrelange Erfahrung. Abgesehen davon gibt es na-

www.musicnstuff.de 351 | 2017

Im Fokus

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türlich bestimmte Grundsätze für den

Klang eines Gongs. Abgesehen von den

Paiste-Planeten-Modellen, die auf einen

bestimmten Ton gestimmt sind, gibt es kei-

ne festgelegte Stimmung. Es lässt sich aber

grundsätzlich festhalten, dass ein Gong

(im Normalfall) umso tiefer klingt, je grö-

ßer er ist. Zudem spielt auch die Oberflä-

chenbehandlung eine Rolle. Ist der Gong

etwa poliert, kann er freier Schwingen

und klingt dadurch heller. Aber hier führt

kein Weg am persönlichen Anspielen vor-

bei, denn so ein Gong ist eben kein Mas-

senprodukt bei dem jedes Exemplar gleich

klingt. Wie du einen Gong am besten an-

spielst erfährst du übrigens im Kasten auf

Seite 35. Das sind natürlich nur ganz gro-

be Vorgaben. Die komplette Klangwelt des

Gongs muss jeder für sich entdecken. Der

Weg ist hier ja Teil des Ziels.

Pflege und TransportGrundsätzlich muss man einen Gong nicht

stimmen. Wenn man ihn pfleglich behan-

delt und ihn immer ordentlich spielt, wird

man lange Freude an diesem vielschich-

tigen und klanglich beeindruckenden

Ins trument haben. Und das Beste: So ein

Gong entwickelt sich mit der Zeit, er muss

erst eingespielt werden. Das heißt, dass

man einerseits einen neuen Gong erst

über Jahre zu seinem ganz persönlichen

Instrument macht, andererseits aber auch

grundsätzlich damit rechnen kann, dass

das Instrument sich positiv entwickelt.

Doch wie gehe ich möglichst schonend mit

meinem Gong um? Das Beste wäre natürlich,

man würde ihn einmal an einen Ort im Haus

hängen und nicht mehr von dort wegbewe-

gen. Aber das ist selbstverständlich nicht im-

mer machbar. Also, wenn man den Gong nicht

aufhängt, kann man ihn schräg an die Wand

lehnen. Nicht zu gerade, da man sonst Gefahr

läuft, dass er umkippt und man den Rand be-

schädigt. In der Mitte siehst du oben einen

falsch aufgestellten Gong und darunter die

korrekte Aufstellart. Muss man den Gong hin-

legen, dann vorzugsweise auf die Schlagfläche

und nicht auf die Kante an der Rückseite. Zu-

dem empfiehlt sich eine stabile Kiste die mit

Stoff ausgelegt ist. Will man mehrere Gongs

zusammen transportieren, geht man genau-

so vor, nur dass man zwischen die einzelnen

Gongs zum Beispiel eine Decke oder etwas

ähnliches packt. So in etwa, wie man das von

Beckentaschen beim Schlagzeug kennt. Abgese-

hen davon freuen sich Gongs natürlich, wenn

sie keinen extremen Temperaturschwankun-

gen, Schlägen oder Stößen ausgesetzt werden.

Es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit diesem an-

fangs so unscheinbar wirkenden Instrument in-

tensiver zu befassen, denn hier kann man ganz

direkt und ohne großen Aufwand richtig geile

Klänge und Schwingungen erzeugen. Und das

Beste: Man kann ja erst mal mit einem kleinen

Modell anfangen und sich nach und nach zu fet-

teren Gongs hocharbeiten. Peter Zorber

Einzigartig: Jeder Paiste-Gong bekommt seine Nummer,

die sich zusammensetzt aus Jahr, Monat und laufende

Nummer des Monats.

Hau den Deckel: Bei der Herstellung der

großen Gongs (hier bei Paiste) ist richtig viel

Kraft bei gleichzeitiger Präzision gefragt.

36 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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Wer sich intensiver mit einem Instrument befasst, der muss auch hin und wieder entsprechendes Equipment kaufen. Das Traumsetup ist schnell gefunden – doch im Alltag muss man oft kleinere Brötchen backen. Wir zeigen hier, wie die Auswahl eines Gitarren­amps für Metal bis 500 Euro aussehen könnte.

Im Fokus: Kaufberatung Metalamp bis 500 Euro

Günstig Rocken

Klare Sache: Wer mit seiner E-Gitarre etwas rei-

ßen möchte, der benötigt auch einen entspre-

chenden Amp. Die Auswahl orientiert sich dabei

sowohl am gewünschten Sound und am benötigten

Einsatzzweck als auch am verfügbaren Budget. Die

gute Nachricht gleich direkt zum Start: Die Auswahl

und Qualität der Verstärker ist sogar im unteren

Preisbereich so gut wie nie zuvor. Selbst wer über

nur wenig Geld verfügt, hat tolle Möglichkeiten,

sich einen gut klingenden, zuverlässigen und durch-

setzungsstarken Amp zu besorgen. Die schlechte

Nachricht: Miesen Sound auf sein Equipment zu

schieben, das wird im Gegenzug immer schwieriger.

Zum Start schauen wir uns an, mit welchen Krite-

rien man den Kauf eines Metal-E-Gitarrenamps bis

maximal 500 Euro eingrenzen könnte.

Der 15-jährige Lukas R. schrieb

uns eine Mail, weil er zwar mit

seinem Gitarrenspiel gute Fort-

schritte macht, jetzt aber auch in

einer Band ist und dort mit seinem Übungsamp nicht glücklich

wird – er klingt nicht gut und ist zudem zu leise. Er bat uns um

einen Rat, welchen Amp wir ihm bis maximal 500 Euro empfehlen

können. Klanglich nannte er Bands von Alter Bridge bis Bring Me

The Horizon als Vorbilder. Es soll also durchaus heftig zur Sache

gehen. Nun ist es immer schwer, per Ferndiagnose ein konkretes

Produkt zu nennen. Wir nahmen das Ganze aber zum Anlass, um

das Thema grundsätzlich anzugehen. Denn es geht ja oft gar nicht

um eine konkrete Empfehlung, sondern um ein Konzept, wie man

den passenden Amp für sich selbst findet. Viel Spaß dabei.

STECKBRIEFLUKAS R.Fo

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le/im-fokus-kaufberatung-metalamp

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All-in-One-Lösung: Alleskönner

wie das Line 6 POD 500X bieten

maximale tonale Auswahl in einem

kompakten, soliden Gehäuse.

Neu oder gebraucht?Diese Frage gleich direkt zu Beginn? Ja, denn sie

betrifft durchaus die weiteren Schritte beziehungs-

weise die Auswahl. Die Idee dahinter ist klar: man

bekommt für deutlich weniger Geld einen besseren

oder zumindest größeren und stärkeren Amp. Mit

legendären Modellen, die auch der Grund für einen

Gebrauchtkauf sein können, brauchen wir uns in

dem hier besprochenen Preisbereich nicht befas-

sen. Also, was spricht denn dann gegen einen Ge-

brauchtkauf? Nun, zunächst einmal steigt das Risiko

doch enorm, ein Stück Schrott zu erwerben. Beim

Neukauf bei einem Händler hat man Garantie, es

gibt einen Ansprechpartner bei Problemen und die

Wahrscheinlichkeit eines Defektes ist bei Neuware

einfach geringer. Wer also wenig Ahnung von Amps

hat und diese nicht selbst reparieren kann, der sollte

hier doch Abstand nehmen. Zudem gibt es in vielen

Bereichen moderne Produkte, die in Sachen Sound,

Bedienkomfort und Transportabilität teurere sowie

ältere Modelle übertreffen. Konzentrieren wir uns

also auf neue Geräte vom Händler.

Wie laut soll’s denn sein?Das klingt zunächst nach einer eher unsinnigen

Frage, doch wenn man sie umformuliert, wird die

Stoßrichtung schon klarer: „Wie soll der Amp denn

eingesetzt werden?“ Also: Benötigst du den Amp,

um daheim und im Studio einfach geile Sounds

einzuspielen? Oder willst du im Proberaum mit

deiner Band jammen? Oder geht es eher darum,

auf großen Bühnen die bestmögliche Performance

abzuliefern? Selbstverständlich kann man mit den

meisten Verstärkern alle diese Dinge gut abdecken.

Wenn man aber weiß, worauf der Fokus liegt, kann

man sich das entsprechende Produkt holen – wobei

die Grenzen da mittlerweile verschwimmen.

Willst du vor allem im (Home-)Studio damit

arbeiten, sind eine fette Endstufe und schwere

Boxen nicht nur unnötig, sondern teilweise so-

gar kontraproduktiv. Erfreulicherweise gibt es

mittlerweile unterschiedliche „ lautlose“

Lösungen in Desktop- wie in Pedalform mit integ-

rierten Fußschalteroptionen. Gute Beispiele hier-

für wären etwa die POD- oder Firehawk-Modelle

von Line 6, die Multi effektboards von Boss wie das

GT-100 oder Zooms G-Modelle wie das G5n. Allen

gemein ist, dass sie unglaublich viele Sounds sowie

Einsatzmöglich keiten bieten und man sie direkt als

Interface nutzen kann. Welches Modell man bevor-

zugt, ist dann eine Frage des eigenen Geschmacks

und oft auch der Bedienung, denn bei den vielen

Möglichkeiten dieser Alleskönner wird es eben

schnell unübersichtlich.

Und wenn es doch mal laut werden soll? Dann

kann man mit modernen Modeling-Boards entwe-

der direkt in die PA – ganz ohne Mikro fonierungs-

stress – oder mit dem Preamp-Out in den Power-

amp-In eines „richtigen“ Verstärkers gehen. Doch

Vorsicht! Je nach Signalkette muss man hier die

Boxen simulation (de)aktivieren – sonst klingt es

einfach nur grausam oder dumpf. Ansonsten kann

man hier aber schon mit Mittelklasse-Modellen für

deutlich unter 500 Euro geile Sounds erreichen.

Zudem hat man die Fußschalter meist schon inte-

griert oder kann das Gerät in ein MIDI-Setup ein-

binden. Auf jeden Fall ist man damit für zu Hause,

Proberaum und Bühne gut gerüstet.

Übrigens: Noch kompakter geht es, wenn man

sein Smartphone oder Tablet mit einem kleinen

Interface und den entsprechenden Apps ein-

setzt. Rechenleistung und Betriebssicherheit sind

mit modernen Geräten kein Thema mehr. Deshalb

sieht man diese Kombination mittlerweile sogar

schon live. Und in Sachen Preis kann man hier rich-

tig günstig fahren – wenn man die Kosten für das

mobile Gerät ignoriert, da man es ja eh schon hat.

IK Multimedia bietet hier beispielsweise verschie-

denste, gut funktionierende Lösungen wie die

iRig-Modelle an.

www.musicnstuff.de 391 | 2017

Im Fokus

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Doch lieber ein „echter“ Amp?Verstärker mit Vor- und Endstufe sowie Box(en)

haben eine genauso große Berechtigung – nur eben

für eine andere Zielgruppe beziehungsweise einen

andere Einsatz. Denn klassische Gitarrenverstärker

spielen vor allem da ihre Stärken aus, wo man

keine Möglichkeit hat, einen Modeler oder Preamp

ordentlich zu verstärken – beispielsweise in Probe-

räumen ohne oder mit einer nur schwachen PA,

oder auch in kleinen Clubs, in denen die Haus-

anlage schon mit Gesang und Bassdrum völlig über-

fordert ist. Selbst wenn alles schief geht, weiß man

als Gitarrist, dass man zumindest die Drums und

seinen eigenen Amp noch hört. Damit kann man

einen Gig schon überstehen.

Combo oder Top und Box?Auch das ist bis zu einem gewissen Grad Geschmack-

sache. Aber gerade wenn es um Metal gehen soll,

spricht vieles für die Kombination aus Topteil und

großvolumiger, geschlossener Box oder großem,

möglichst geschlossenen Combo. Geschlossen heißt

in diesem Fall übrigens, dass die Box beziehungs-

weise der Combo auf der Rückseite mit einer Platte

verschlossen ist und die Speaker so nicht nach hin-

ten abstrahlen können. So erreicht man einen dich-

teren, tighteren, weniger räumlichen – dafür sehr

fokussierten – Klang. Und genau das möchte man

bei Heavy- Sounds ja. Der Vorteil eines Combos liegt

nicht nur in der besseren Transportabilität: er ist

schlicht günstiger als die vergleichbare Kombination

aus Top und Box. In Sachen maximaler (Tief-)Druck

liegt letzteres zwar im Schnitt spürbar vorne, aller-

dings muss das für den Gesamtsound nicht wirk-

lich besser sein. Denn nicht alles, was beim einzeln

gespielten Gitarrenverstärker gut klingt, funktio-

niert im Zusammenhang mit dem Rest der Band.

Röhre oder Solid State?So, jetzt wird es emotional. Denn es gibt kaum ein

Thema, über das sich E-Gitarristen so schön aufre-

gen können und mit dem sie so schnell einen Streit

vom Zaun brechen, wie mit der Frage, ob Röhren-

amps besser sind oder nicht. Fakt ist, dass sich die

Schaltungen mit den Glaskolben über Jahrzehnte

bestens bewährt haben und Tontechniker genau

wissen, wie sie damit umgehen müssen. Nachteile

der „antiquierten“ Technologie sind die größere

Empfindlichkeit bei Witterung und Stößen, das im

Normalfall (deutlich) höhere Gewicht und – für die-

sen Artikel besonders wichtig – der höhere Preis. Es

ist nämlich gar nicht so leicht, Röhrenamps zu fin-

den, die unter 500 Euro kosten, Metal können und

laut genug für den Einsatz in einer Band sind. Doch

es gibt sie, beispielsweise von Bugera, Fender oder

Blackstar.

Blackstar ist auch ganz vorne mit dabei, wenn

es um durchdachte, richtig kräftige Solid-State-

Amps geht. Das Coole bei Produkten – wie dem

Blackstar ID:Core 150 – ist, dass sie nicht nur sehr

viele Sounds bieten, sondern auch Effekte, Tuner,

Looper, Interface und vieles mehr integrieren. Ob

man das unbedingt braucht, muss jeder selbst wis-

sen. Aber praktisch ist es ja schon. Wofür du dich

auch entscheidest, um persönliches Ausprobieren

und genaues Hinhören kommst du als Käufer nicht

herum. Aber das bereitet ja auch Freude. Wir wün-

schen jedenfalls viel Spaß bei der Suche nach dem

perfekten Partner für deine Soundvorstellungen.

Jan Hoffmann

Kleiner Röhrer:

Der Blackstar HT5

Metal ist einer der

wenigen Röhren-

amps für unter

500 Euro. Und der

klingt richtig fett.

Kleiner wird‘s nicht: Auch

mit Smartphone oder Tablet

gibt es richtig fette Sounds.

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40 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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G leißende Lichter, wummernde Bässe, Cham-

pagner in Strömen. Mittendrin du. Am Gürtel

ein Multitool und eine Taschenlampe. Dein Outfit:

stilsicher. Du bist der Veranstaltungstechniker,

du hast die Technik im Griff und den Überblick.

Kurzer Break, gleicher Ort, gleiche Zeit – nur eine

Prise mehr Realismus: grelles Neonlicht, die Amps

sind gerade aus, irgendwo steht noch ein Becher

Kaffee. Es gibt eine kurze Absprache, wer sich

um was kümmert, denn der Truck steht schon am

Loadingdock und der Fahrer hat, wie immer, Zeit-

druck. Kein Tool, keine Taschenlampe, sondern ein

Trusshammer – und der Lärm geht los. Bühnenele-

mente schleppen, Cases wuchten, Kabel durch eine

undefinierbare Substanz zerren, Kisten schieben.

Während die ersten Cases die Rampe hochgescho-

ben und in den LKW geladen werden, schaust du

kurz auf die Uhr – 0:30 Uhr. Du bist einer von vie-

len Veranstaltungstechnikern, ein Roadie – und du

hast noch mindestens eine Stunde vor dir, bis du in

irgendeinem Budgethotel eincheckst. Für ein paar

Stunden Ruhe, denn um sieben klingelt der Wecker.

Nicht erschrecken, vieles vom oben Geschrie-

benen ist etwas überspitzt dargestellt. Einiges

davon ist jedoch bittere Realität für nicht wenige

Veranstaltungstechniker. Die Zeit, in der jeder nach

der Schule in die Glitzerbranche wollte und die

Standardempfehlung bei der Berufsberatung für

Schulabsolventen lautete, „machen sie doch etwas

mit Medien“, ist zum Glück vorbei und das verklär-

te Berufsbild des Veranstaltungstechnikers ist der Foto

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ONLINE

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und mehr erfahren

42 1 | 2017 www.musicnstuff.de

Den Beruf des Veranstaltungstechnikers oder Roadies stellen sich viele auch heute noch eher romantisch vor. Doch wie genau sieht eigentlich der Alltag aus? Wie wird man professioneller Techniker? Diese und viele weitere Fragen klären wir hier.

musicnstuff.de/-s

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Arbeitsplatz BühneIm Fokus: Fachkraft für Veranstaltungstechnik

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Realität gewichen. Dennoch hat die „Fachkraft für

Veranstaltungstechnik“, so die offizielle Berufsbe-

zeichnung, immer noch deutlich mehr Charme für

viele, als es ihr dröger Name vermuten lässt.

Woher kommt das? Fangen wir dazu vor etwa

50 Jahren an. Damals entstand ein Beruf, den es

bislang noch nicht gab: der (nennen wir ihn mal)

Bandtechniker – oder eben Roadie. Ein Transporter

wurde mit Equipment vollgepackt und man fuhr

von Ort zu Ort und spielte an jeder Steck dose. Damit

sich die Musiker um ihr Ding kümmern konnten,

wurde irgendwann der junge Mann zum Mitreisen

gesucht – wer löten konnte und einen Führerschein

hatte, der brachte sich alles Weitere selbst bei. Klas-

sische Verleiher gab es damals nicht. Bands hatten

ihr eigenes Equipment und tauschten sich unterei-

nander aus. Nicht selten warfen mehrere Bands ihr

Equipment zusammen, um größere Gigs spielen zu

können. Was damals alles zusammengebaut wurde,

mutet heute mitunter surreal an.

Die Zeiten, in denen der Band-

beziehungsweise Bühnentech-

niker meist erst ein Kumpel

der Band war und dann so

nach und nach in seinen Job

hineinwuchs, sind lange vor-

bei. Heute sind die Ausbildung

zur und der Job als Fachkraft

für Veranstaltungs technik fast

ein Ausbildungsberuf wie

jeder andere. Natürlich mit

viel Praxis und coolem Umfeld, aber dennoch eben vor allem ein Job.

Erfreulicherweise findet man im Internet sehr leicht Betriebe, die Aus-

zubildende suchen. Doch nicht jeder ist für den Job geeignet. Deshalb

empfiehlt es sich, erst mal im Rahmen eines Praktikums oder ähnlichem

in den Arbeitsalltag hineinzuschnuppern. Denn ob man den Stress und

die Arbeitszeiten verträgt, findet man nur durch Ausprobieren heraus.

DIE AUSBILDUNGWIE WIRD MAN FACHKRAFT?

Springen wir rund 30 Jahre vorwärts. Ab 1999 bot

die IHK den Ausbildungsberuf zur „Fachkraft für

Veranstaltungstechnik“ an: in dreieinhalb Jahren

soll vermittelt werden, was ein Veranstaltungstech-

niker draufhaben muss – Strom, Statik, Mechanik,

Brandschutz und Sicherheitstechnik, dazu Fach-

wissen rund um Traversen, Audio und Licht. Seit-

her treten etwa 1.900 Berufsanwärter jedes Jahr

ihre Ausbildung an – eine beachtliche Zahl für eine

recht kleine Branche. Ein Großteil der Absolventen

landet nach der Ausbildung meist in mehr oder we-

niger gewollter Selbstständigkeit. Weit weniger er-

gattern einen der begehrten, festen Arbeitsverträge

in einem Betrieb – und eine Hand voll Absolventen

schiebt gar ein Studium nach. Nicht zu vergessen

auch die, die nach der Ausbildung der Veranstal-

tungstechnik den Rücken kehren und sich in einem

gänzlich anderen Betätigungsfeld umsehen.

Was braucht man zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik eigentlich?Reicht es aus, Musiker zu sein? Eine dicke An-

lage zu haben? Ganz sicher nicht. Denn aus dem

jungen Mann zum Mitreisen ist ein hochqualifizier-

ter Techniker mit speziellem Anforderungsprofil

431 | 2017

Im Fokus

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geworden. Obendrauf ist im Vergleich zum her-

kömmlichen Industriebetrieb noch einiges an Zu-

satzqualifikation nötig. Nacht- und Wochenend-

arbeit, Reisebereitschaft, körperliche Belastbarkeit,

all das wird ganz selbstverständlich erwartet. Viele

Ausbildungsbetriebe gehen daher den Weg über

ein oft mehrwöchiges Praktikum, bevor sie die Aus-

bildungsplätze vergeben. Insbesondere der Punkt

„Teamfähigkeit“ ist immens wichtig, denn auf einer

Produktion arbeitet man eng mit Kollegen zusam-

men, muss als Teil des Teams funktionieren und

hockt mitunter auch länger auf engem Raum zu-

sammen. Belastbarkeit ist ebenso ein großes Thema.

Hinter der Bühne geht es mitunter rau zu. Klare

Ansagen, deutliche Worte, Stresssituationen und

Termindruck sind nichts für zarte Gemüter.

Und was ist mit den Hardskills? Wer Fachkraft für Veranstaltungstechnik werden

will, der sollte zunächst eins sein: volljährig. Klingt

banal, ist aber praktisch unabdingbar. Ein Führer-

schein wird auch fast überall vorausgesetzt. Dar-

über hinaus orientieren sich die Anforderungen

weniger an einer musikalischen Vorbildung, dafür

umso mehr an technischem Verständnis. Der Veran-

staltungstechniker ist weit weniger kreativ, als die

meisten denken. Viele Ausbildungsbetriebe setzen

sogar Abitur oder Fachabitur voraus. Eine robuste

Konstitution schadet nicht, mitunter fordern Arbeit-

geber für bestimmte Tätigkeiten (Rigging, Höhenar-

beit) auch Gesundheitschecks.

Uli Hoppert

Du merkst schon, das ist ganz

schön kompliziert, herauszufin-

den, wer eigentlich was darf. Um

hier Licht ins Dunkel zu bringen,

sprachen wir mit dem Meister

der Veranstaltungstechnik Falco

Zanini über seine Erfahrungen

aus langjähriger Praxis und

welche Fehler am häufigsten ge-

macht werden.

Music nStuff: Ab wann brauche ich für meine Veranstaltung einen

Veranstaltungstechniker?

Falco Zanini: Ich gehe davon aus, dass du eine fertig ausgebildete

Fachkraft für Veranstaltungstechnik meinst, denn „Techniker“ kann

sich jeder nennen. Wenn du also sicher sein willst, dass die für deine

Veranstaltung passende Technik richtig aufgebaut und bedient wird,

solltest du darauf achten, dass der von dir ausgewählte Dienstleister

über ausgebildete Fachkräfte und einen Meister verfügt.

MnS: Was darf ich als Musiker selbst machen?

Falco: Der Musiker darf seine Instrumente aufbauen und anschließen,

seine PA und das Licht. Dennoch ist eine Elektrofachkraft nötig, wie

schon erwähnt. Dabei geht es auch im schlimmsten Fall um Versicher­

ungsfragen, wenn etwas in die Hose gegangen ist. Es darf auch nicht

vergessen werden, dass alle Betriebsmittel – besonders die elektri-

schen – regel mäßig (mindestens jährlich) durch eine EFK geprüft wer-

den müssen.

MnS: Wer überprüft eigentlich, ob bei öffentlichen Veranstaltungen

alles mit rechten Dingen zugeht?

Falco: Das richtet sich danach, ob die Veranstaltung im Regelungs­

bereich der Versammlungsstättenverordnung oder des Ordnungs-

rechts stattfindet und welche Teilbereiche zu kontrollieren sind. Vor

Ort hat der Veranstalter in der Regel mit der Bauaufsicht und der Feu-

erwehr zu tun, und natürlich mit dem Ordnungsamt. Eine wirkliche

Kontrolle findet bestenfalls bei größeren Veranstaltungen statt. Viel

zu häufig ist es leider so, dass die Kontrollbehörden keinerlei Personal

mehr haben, um wirksame und präventive Kontrollen durchführen zu

können. Oft ist es so, dass sich erst nach einem Unfall das Amt für Ar-

beitsschutz und die Staatsanwaltschaft darum kümmern. Dann ist es

jedoch zu spät …

44 1 | 2017

FALCO ZANINIWER DARF EIGENTLICH WAS?

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Woraus besteht ein Klavier?Hauptmaterial ist zu rund 70 Prozent Holz. Je nach

Bauteil kommen verschiedene Hölzer zum Einsatz

(Ahorn, Erle, Fichte und andere). Die Saiten bestehen

aus Stahldraht, der im Bass mit Kupfer umsponnen

ist. Ein mittelgroßes Klavier verfügt über 225 bis 230

Saiten unterschiedlicher Länge und Durchmesser.

Eingespannt sind die Saiten in einen gusseisernen

Rahmen. Bei den Tasten kommen Holz, Kunststoff,

Knochen und selbst Elfenbein zum Einsatz.

Warum hat ein Klavier 88 Tasten?Ein normales Klavier verfügt heute meist über 88 Tasten, was

7 ¼ Oktaven bzw. den Tonhöhen A2 bis c5 entspricht. Einige

größere Konzertflügel sind mit vollen 8 Oktaven ausgestattet

(97 Tasten). Noch zur Zeit Mozarts betrug der Tonumfang meist

lediglich 5 Oktaven (61 Tasten). Dass im Laufe der Zeit weitere

Tasten hinzukamen, ist vor allem auf den erweiterten Einsatzbe-

reich als Solo-, Begleit- und Ensemble-Instrument zurückzufüh-

ren. In der Praxis ist hierfür mit fast 8 Oktaven ein Großteil des

musikalisch relevanten Spektrums abgedeckt (der menschliche

Hörbereich umfasst etwa 10 Oktaven). Dass es meist genau 88

Tasten sind, ist letztlich bloß eine Konvention.

Seit wann gibt es Klaviere?In seiner modernen Form wird das Klavier ab Ende des 18. Jahrhunderts gebaut. Ursprünglich bezeich-

nete man alle Tasteninstrumente mit dem Wort „Clavier“. Um 1700 entwickelte Bartolomeo Cristofori das

Hammerklavier. Anders als bei früheren Tasteninstrumenten wie dem Cembalo wurden die Saiten hier

nicht mehr durch Federkiele angerissen oder mit Metallplättchen angeschlagen. Stattdessen erzeugten

mit Leder (später: Filz) überzogene Hämmer den Ton. Dank der neu entwickelten Mechanik war es

Pianisten nun erstmals möglich, in unterschiedlichen Lautstärken zu spielen. Moderne Klaviere

verfügen im Gegensatz zu den Vorläufern über stärker gespannte und dickere Saiten, was eine

Metall- anstelle einer Holzrahmenkonstruktionen notwendig machte.

Das Klavier gehört zweifellos zu den bekanntesten und beliebtesten Musikinstrumenten – und es scheint auch völlig klar, warum ein Klavier so ist, wie es ist. Aber was weißt du wirklich über dieses Tasteninstrument? Wir liefern spannendes Wissen rund um die (meist 88) Tasten.

Wissen kompakt: Klavier

Eine Welt der Klänge

46 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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Wie viele Klaviere gibt es in Deutschland?In Deutschland gibt es einer Studie zufolge rund acht Millionen Klaviere. Das mag nach sehr viel klingen.

Bedenkt man aber, dass laut Umfragen 60 Prozent der Menschen in den entwickelten Ländern gern

Klavier spielen würden, relativiert sich das. Trotzdem scheint der Markt zumindest

im Westen einigermaßen gesättigt: So wurden etwa vor dem ersten Weltkrieg in

Deutschland jährlich noch mehr als 200.000 Klaviere gefertigt, während es heute

nur noch um die 10.000 sind. Neben der Globalisierung und dem Erfolg digitaler

Instrumente dürfte das vor allem einen Grund haben: Klaviere halten schlicht lange

– wer einmal eines in der Familie hat, benötigt so schnell kein neues. Aktuell werden die

meisten Klaviere übrigens nicht in Europa oder Amerika verkauft, sondern in China.

Was unterscheidet Flügel von Klavieren?Der wichtigste Unterschied zwischen Flügel und her-

kömmlichem Klavier betrifft die Lage der Saiten und

die Mechanik: Beim Flügel sind die Saiten waagerecht

angeordnet, während sie beim Klavier senkrecht verlau-

fen. Entsprechend schlagen die Hämmer beim Flügel von

unten nach oben, beim Klavier von hinten nach vorne.

Auch hinsichtlich der Dämpfung gibt es einen

Unterschied: Beim Klavier ist diese aufrecht und

wird an die Saiten gedrückt. Bei der Flügelme-

chanik liegen die Dämpfer dagegen von oben auf

den Saiten. Durch seinen großen Resonanzboden

und die längeren Saiten ist der Flügel dem Klavier

außerdem meist klanglich überlegen. Übrigens:

Anders als oft angenommen, ist das Klavier aus

dem Flügel entstanden und nicht umgekehrt.

Welche Funktionen haben die drei Pedale?Sowohl Klavier wie auch Flügel verfügen über drei

Pedale. Links findet sich beim Klavier das Piano-Pe-

dal, das die Distanz zwischen Hämmern und Saiten

verringert. Hierdurch wird leises Spielen erleichtert.

Das Moderator-Pedal in der Mitte schiebt einen Filzstreifen

zwischen Hämmer und Saiten und es wird ebenfalls leiser. Rechts

befindet sich das Sustain-Pedal. Hiermit werden sämtliche Dämpfer von

den Saiten abgehoben – die Saiten schwingen weiter. Beim Flügel verschiebt

das linke Pedal das Spielwerk nach rechts, was eine Veränderung des Timbres

sowie einen etwas leiseren Klang zur Folge hat. Das mittlere Pedal (Sostenuto)

ermöglicht es, einzelne Töne zu halten – es lässt nur den zum Zeitpunkt der Pedalbetä-

tigung angeschlagenen Ton fortklingen. Rechts ist bei beiden meist dieselbe Funktion.

www.musicnstuff.de 471 | 2017

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A lso unbedarftem Musikfan ist einem – gera-

de in kleineren Clubs – vielleicht schon mal

aufgefallen, dass neuerdings bei gar nicht weni-

gen Bands der Schallpegel von der Bühne plötzlich

deutlich geringer ist. Steht man in der ersten Reihe

und bekommt nicht die volle Ladung FoH-Beschal-

lung ab, kann es sogar passieren, dass man nahezu

nur noch Drums hört. Was ist da los, warum sind

die Musiker auf der Bühne so leise?

Das Zauberwort heißt InEar-Monitoring. Das

bedeutet nichts anderes, als dass die Musiker nicht

mehr auf Wedges (diese schrägen Boxen, die vor

den Musikern auf dem Boden liegen) zu ihren Fü-

ßen und Sidefills von der Seite setzen (und ihre

eigenen Amps), um auf der Bühne zu hören, was

sie und die anderen in der Band machen, sondern

Kopfhörer in den Ohren haben, durch die sie vom

Monitormischer einen möglichst perfekten Mix auf

ONLINE

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und mehr erfahren

48 1 | 2017 www.musicnstuff.de

In Sachen Equipment hat sich in den letzten Jahrzehnten ja viel getan. Eine der tiefgreifendsten Entwicklungen ist sicher die zunehmende Popularität von InEar-Monitoring. Doch warum sollte man auf den Knopf im Ohr setzen? Und wie kann der Umstieg gelingen? Wir zeigen es dir.

www.musicnstuff.de/-stage/artic

le/workshop-inear-monitoring

Nur Musik im KopfWorkshop: Umstieg auf InEar-Monitoring

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die Ohren gelegt bekommen. Das hat zur Folge,

dass dieser Lärmfaktor von der Bühne schon mal

entfällt – und die Musiker einen nahezu optimalen

Sound auf den Ohren haben.

Der nächste Schritt war, dass immer mehr Mu-

siker – und die Tontechniker danken es ihnen

– dazu übergingen, ihren Sound auf der Bühne

nicht mehr mit lauten Amps und Mikros ins

Mischpult zu bringen, sondern mit Preamps,

DI-Boxen oder direkt aus dem Tasteninstrument.

Dadurch sinkt der Lärmpegel auf der Bühne noch-

mals erheblich. Der große Vorteil: In die immer

noch auf der Bühne verwendeten Mikros – zum

Beispiel für Gesang, Drums, Bläser usw. streut deut-

lich weniger unerwünschter Krach. Folglich ist es

für den Tontechniker viel leichter, diese Signale

schön sauber in den Mix zu integrieren. Das hilft

dem Gesamtsound der Band – und auf und direkt

vor der Bühne wird es leise(r).

Ein weiterer angenehmer Nebeneffekt des InEar-

Monitorings ist, dass der Sound für die Musiker

quasi immer gleich ist. Denn es gibt deutlich weni-

ger Raumeinflüsse bei unterschiedlichen Locations,

man hat nicht immer wieder andere Monitorboxen

oder Pulte. Wenn das Setup einmal steht, muss man

nur noch minimal anpassen. Gerade wer bisher

in kleinen bis mittleren Clubs das Hausequipment

genutzt hat und daher jeden Abend vor neuen

Herausforderungen stand, wie er einen guten Mo-

nitorsound hinbekommt, damit die Band optimal

performen kann, wird von InEar-Monitoring und

eigenem Equipment maximal profitieren. Warum

steigen dann nicht alle Bands darauf um? Naja, der

Wechsel bringt einiges mit sich. Zunächst natürlich

die Kosten für das neue Equipment, aber auch die

Einarbeitung ins neue Setup – und

ein komplett neues Feeling.

Modernes Monitor-Setup:

Rackmischer mit Tabletsteuerung

sind kompakt und flexibel nutzbar.

Um auch praktisch nachvollziehen zu können, wie der Umstieg von

klassischem auf InEar-Monitoring laufen kann, werden wir die Münch-

ner Band Tenside bei ihrem Wechsel auf die Hörer im Ohr für die Bühne

begleiten. Zunächst wollten wir von dem Quartett allerdings erstmal

erfahren, warum sie auf InEar-Monitoring umsteigen wollen.

Music nStuff: Wann kam bei euch als Band das erste Mal die Idee

auf, auf InEar-Monitoring umzustellen?

Tenside: Das ist sicher schon gute zwei bis drei Jahre her. Wir wollen

das schon sehr lange, nur hat es sich bei uns finanziell leider bisher

nicht gelohnt umzustellen. Wir wollten da auch nie halbe Sachen ma-

chen. Wenn, dann ein anständiges und professionelles System.

MnS: Was stört euch live an konventionellem Monitoring?

Tenside: Nicht konsequent bei jeder Show einen gleich guten Sound

auf der Bühne zu haben. Zum Glück spielen wir inzwischen meistens

Venues, in denen es ein einigermaßen gutes Monitorsystem gibt. Al-

lerdings gibt es auch immer wieder Shows, bei denen die Monitore

entweder zu wenig Leistung haben, schlecht klingen oder teilweise

schlicht kaputt sind. Zudem kommt es leider manchmal vor, dass der

örtliche Monitormischer nichts von seinem Job versteht. Da wir kom-

plett digital spielen und keine Gitarrenboxen mehr auf der Bühne ha-

ben, sind wir auf einen guten Monitorsound angewiesen.

MnS: Welche positiven Veränderungen versprecht ihr euch vom

InEar-Monitoring?

Tenside: Wie gerade schon erwähnt, erhoffen wir uns damit einen

gleichbleibend guten Sound, egal wann und egal auf welcher Bühne

wir spielen. Die Performance leidet einfach darunter, wenn man sich

selbst oder seine Mitmusiker nicht richtig hören kann. Natürlich geben

wir jedes mal 100 %, auch wenn wir mal einen schlechten Sound auf

der Bühne haben. Aber um wirklich eine perfekte Show abliefern zu

können, muss man sich auch völlig darauf konzentrieren können, statt

sich nebenbei noch mit Moni-

torproblemen herumschlagen WEITER NÄCHSTE SEITE

PRAXISBEISPIEL –TENSIDEWIE KLAPPT DER UMSTIEG?

www.musicnstuff.de 491 | 2017

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Was brauche ich zum Start? Um diese Frage zu beantworten, gehen wir davon

aus, dass du bisher noch keinerlei eigenes Monito-

ring-Equipment hast. Dann gehen wir die Signal-

kette mal durch. Zunächst gehen alle Signale von

der Bühne zum FoH-Mischpult. Erste Frage: Soll der

Mann, der den Saalsound macht, auch den Moni-

torsound machen? Falls nicht – und das werden die

meisten Bands wollen – benötigst du sogenannte

Splitter, um die Signale zu teilen, quasi zu klonen

– und sie dir auch zu deinem Monitormischer zu

schicken. Den brauchst du natürlich auch. Dazu

sollte sich einer aus der Band (oder gar ein externer

Monitormischer) um den Mix für alle kümmern.

Dieser geht dann über die Aux-Wege wieder zurück

auf die Bühne. Allerdings werden die meisten Mu-

siker – Drummer, Percussionisten oder Keyboarder

sind hier meist außen vor – keine Kabel hinter sich

herschleppen wollen. Man benötigt also entspre-

chend viele Funksysteme, um die Signale drahtlos

zu den Musikern zu schicken. Hierbei ist zu beach-

ten, dass diese möglichst latenzarm sind. Außerdem

hat es sich in der Praxis bewährt, Funkmikros und

Gitarrensender (also Signale, die zum Pult gehen)

sowie die Monitorsignale (die vom Mixer kommen)

über verschiedene Frequenzbereiche zu schicken.

Das hat unter anderem den Vorteil, dass man mehr

Luft nach oben hat, was parallel genutzte Funkstre-

cken betrifft. Mit diesem (grob dargestellten) Setup

kann man schon gut arbeiten.

Noch etwas Luxus gefällig?Das Ganze kann man dann noch pimpen, etwa mit

Ambience-Mikros, die die Stimmung in der Halle

einfangen. Oder mit Personal 3-D-Monitoring, wie

es die Firma Klang Technologies anbietet. Diese und

weitere Themen findest du ausführlich auf unserer

Website www.musicnstuff.de. Jan Hoffmann

zu müssen. Zudem wollen wir dadurch auch unsere Performance ver-

bessern. Man achtet noch mehr auf kleine Fehler, wenn man wirklich

jeden einzelnen Ton hört.

MnS: Wie sieht eure Situation live aus? Habt ihr einen extra

Monitormischer?

Tenside: Sofern es keinen separaten Monitorplatz mit Personal gibt,

macht unser FoH-Mann unser Monitoring mit.

MnS: Ketzerische – nicht ganz ernst gemeinte – Frage: Ihr seid eine

Metal-Band ... ist InEar-Monitoring noch Metal?

Tenside: Kein Kommentar … Nein, Scherz. Ich kenne persönlich nur

noch sehr wenige Metal-Bands im professionellen Bereich, die kein In-

Ear-Monitoring verwenden. Und ich verstehe auch nicht, was das mit

„nicht Metal sein“ zu tun haben soll. InEar-Monitoring ist ein Fortschritt

in der Veranstaltungstechnik, der es uns Musikern ermöglicht, unsere

Performance für uns selbst und dadurch auch für die Fans immer wei-

ter zu verbessern. Ich wüsste nicht, was daran falsch sein sollte.

MnS: Wann und wo kann man euch in nächster Zeit live sehen? Und

plant ihr da schon das InEar-System zu nutzen?

Tenside: Bereits bestätigte Festivals für den Sommer sind das Heavy

Dayz Festival und das With Full Force – und natürlich wollen wir ab

sofort jede Show mit InEar-System spielen. Es ist noch einiges mehr

geplant, auch bezüglich Tour. Sobald wir hier mehr wissen erfährt man

das selbstverständlich sofort über unsere Social Media Kanäle.

Weitere Infos:

Website: www.tenside-music.de

Facebook: www.facebook.com/TENSIDE

PRAXISBEISPIEL –TENSIDE… WEITER GEHTS …

Mix dich selbst: Monitorsteuerung per Tablet wird immer beliebter.

Für bessere Shows:

Tenside setzen auf

InEar-Monitoring.

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Traurig oder froh – Moll oder Dur: Wie die einzelnen Töne innerhalb eines Akkordes zueinander stehen, ist entscheidend für den Klangcha-rakter. In diesem Workshop erfährst du, was es mit dem Dreiklang auf

sich hat und was das Geheimnis hinter den Dur- und Moll-Akkorden ist.

Workshop: Musiktheorie

Wenn Töne harmonieren

A ls Akkord wird in der Musik

das gleichzeitige Erklingen un-

terschiedlicher Töne bezeichnet, die sich

harmonisch deuten lassen. Der einfachste

und „berühmteste“ unter ihnen ist der soge-

nannte Dreiklang, dessen Charaktereigenschaft

es ist, dass seine Töne im Terzabstand zueinander

stehen – man nennt dies auch Terzschichtung. Ein

Dreiklang besteht also aus Grundton, Terz (3. Ton

vom Grundton aus) und der Quinte (5. Ton vom

Grundton aus). Übrigens muss dabei der tiefste

Ton nicht unbedingt der Grundton des Akkords

sein, aber dazu später mehr.

Die Grundtypen des DreiklangsDer Dreiklang besteht immer aus der Schichtung

von zwei Terzen. Da es jedoch die große (vier

Halbtöne) und kleine (drei Halbtöne) Terz gibt, er-

geben sich zwangsläufig bei der Schichtung vier

verschiedene Terzkombinationen, die Grundtypen.

Die vier Dreiklangtypen lauten:

• Dur Akkord == große und kleine Terz

• Moll-Akkord == kleine und große Terz

• verminderter Akkord == kleine und kleine Terz

• übermäßiger Akkord == große und große Terz

Die letzten beiden werden übrigens nach ihrem

Rahmenintervall (Abstand zischen tiefsten und

höchsten Ton) benannt: verminderte bzw. übermä-

ßige Quinte.

Dur

Die 4 Akkordtypen im Überblick

C-Dur Grundton große Terz Quinte

C-Moll Grundton kleine Terz Quinte

Mol

l

C übermäßig Grundton große Terz

überm.Quinte

Grundton kleine Terz

über

mäß

igve

rmin

dert

vermind.Quinte

C vermindert

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QUICK-CHECKDEIN WISSEN AUF DEM PRÜFSTAND

Damit du dein erlerntes Wissen jetzt auch gleich festigen kannst, haben wir uns hier ein paar nette Übungen

ausgedacht. Die Auflösung findest du im entsprechenden Artikel auf www.MusicnStuff.de.

Der Dreiklang und seine Umkehrungen

Je nachdem wie du die ein-

zelnen Töne des Dreiklangs

anordnest, verändert sich zwar

sein Klangbild, der Akkord bleibt

allerdings immer der elbe. Man nennt

dies lediglich die Umkehrung. Drei Töne

heißt folglich: Es gibt zwei Umkehrungen

und eine Grundstellung – letzteres wird

auch als Quintlage bezeichnet. Was hat

es aber mit den Umkehrungen auf sich?

Nimmst du den Grundton (untersten Ton)

und packst ihn oben drauf, dann ist der

Dreiklang immernoch derselbe, es han-

delt sich immer noch um die selben drei

Töne, die angespielt werden. Der einzige

Unterschied: Der Grundton liegt nun oben

statt ganz unten. Diese Variante wird als

„Dreiklang in Oktavlage“ oder 1. Umkeh-

rung bezeichnet, da der Grundton dersel-

be Ton wie die Oktave ist. Spielst du nun

das Spiel weiter und packst die Terz jetzt

noch ganz obendrauf, bekommst du folge-

richtig den „Dreiklang in Terzlage“ oder

einfacher: die 2. Umkehrung. Übrigens: In

der Klassik nennt man die 1. Umkehrung

Sextakkord und die 2. Umkehrung Quart-

sextakkord. Manuela Müller

Akkordsymbole des Dreiklangs

Die Umkehrungen des Dreiklangs

G übermäßig

G vermindertG-MollG-Dur

G Gm G0 G+

Wie so oft in der Musik, versucht man auch hier

die Notation zu vereinfachen und verwendet

sogenannte Akkordsymbole (siehe oben). Der

Großbuchstabe beschreibt dabei immer den je-

weiligen Grundton – in diesem Beispiel „G“.

Grund-stellung

1. Umkehrung

2. Umkehrung

Grund-stellung

Quintlage QuintlageOktavlage Terzlage

HE+FmH0D+F0Gm2) Notiere zu den Dreiklängen die 1. und 2. Umkehrung:

1) Vervollständige die folgenden Akkorde:

3) Bilde die Grundstellung der angegebenen Akkorde:

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Entertainment &

FACHLITERATUR

für Musiker &

Techniker auf

www.musicnstuff.de

Redaktions

T I P P

Nach dem „Groove Book“ ist Jost

Nickels „Fill Book“ der konsequen-

te weitere Schritt. Dabei geht Jost

Nickel gleich umfassend (MP3

CD und Online Videos inklusi-

ve) und von Anfang an durchaus

anspruchsvoll an die Sache heran. Ins-

trumentierung/Verteilung über das Drumset, Ak-

zente, Verdoppelungen und Gesamtdynamik sind

Selbstverständlich wurde der Jazz nicht

an einem Tag „erfunden“, sondern ent-

wickelte sich nach und nach aus verschie-

denen musikalischen Strö-

mungen. Den Startpunkt

setzten dabei vermutlich

der US-Bürgerkrieg der

1860er und die anschlie-

ßende Befreiung vieler

Afro-Amerikaner, die ihre

musikalischen Ideen nun

viel freier ausleben konn-

ten. In den Schmelztiegeln

der Großstädte im Osten

der USA entstand so ab der

Jahrhundertwende hoch-

komplexe, aber auch sehr

tanzbare und gleichzeitig

völlig neuartige Musik –

der Jazz eben.

Doch wie soll man die Entwicklung seitdem dar-

stellen, ohne in trockene Faktenauflistungen ab-

zudriften? Autor Philippe Margotin betrachtet zu die-

sem Zweck nur ganz grundsätzliche Strömungen und

erklärt die einzelnen Entwicklungen dann anhand

diverser herausragender Künstler wie etwa Louis

Armstrong, Duke Ellington oder Benny Goodman.

Doch keine Sorge, auch aktuellere Jazzer werden im

hinteren Teil des Buches behandelt. Das Vorgehen hat

auf jeden Fall den Vorteil, dass das ganze Buch sehr

unterhaltsam ist und man die einzelnen Zusammen-

hänge und wer wen beeinflusst hat, sehr gut versteht.

Zudem ist das Ganze auch optisch schön dargestellt

und kommt als solide Hardcoverausgabe. Und zum

Schluss gibt es noch eine Empfehlung für die perfekte

Jazzplattensamlung. Ein runder Abschluss.

Sehr empfehlenswert: Philippe Margotin schafft

es mit „100 Jahre Jazz“ insbesondere Neueinstei-

gern in das Thema einen einfachen und unterhalt-

samen Zugang zu dieser Welt zu ermöglichen. So

macht das reichlich Spaß – und füttert das musik-

historische Grundwissen. jh

Philippe Margotin100 Jahre Jazz ISBN: 978-3-667-10607-0Verlag: Delius Klasing; Preis: 59,90 €

Die ganze Rezension findest du unter:

www.musicnstuff.de/people-rezension/article/

rezension-delius-klasing-100-jahre-jazz

Jost Nickel Fill Bookvon Jost Nickel

Verlag: Alfred Music ISBN: 978-3-943638-94-3

Preis: 21,95 EUR

Text

: Jan

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ch (

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Mehr über das Buch liest du hier:

www.musicnstuff.de/drum-rezension/

article/rezension-jost-nickel-fill-book

die grundlegenden Ansätze, mit denen die Kapitel

Sechzehntel, Triolen, Sechzehnteltriolen und Zwei-

undreissigstel sowie weitere Zusatzkapitel ange-

gangen werden. Die Grundfiguren werden dabei

immer schon mit Single/Double-Schlägen, Hand-/

Fußkombinationen und rhythmischen Verschie-

bungen ausgeführt. Zur Belohnung erhält man

mächtigen Arbeitsstoff von hoher Qualität, der zu

viel Vergnügen und der Entwicklung einer eigenen

„Fill-Kompetenz“ führt. Daumen hoch! wr

54 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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Hört man das fertige Album, kann man nur ganz

schwer nachvollziehen, wie die Songs entstanden

sind und wie im Studio gearbeitet wurde. Abhilfe

schafft da beispielsweise die tolle DVD bzw. Bluray

„One More Time With Feeling“ von Nick Cave & The

Bad Seeds. Im Zentrum des supercool in schwarz-

weiß gedrehten Films stehen hier die Recordings zum

Album „Skeleton Tree“ inklusive Studioauftritten.

Hautnah bekommt

man mit, wie die abge-

brühten Musiker doch hoche-

motional an den Songs feilen. Nach

dem großen Erfolg im Kino kann man das

jetzt auch bequem zu Hause erleben. Richtig tolle

Kombination aus Sound und Bildern. jh

Simply Classic Rock Guitarvon Achim Göres Verlag: Schott MusicISBN: 978-7957-1089-7Preis: 23,00 EUR

One More Time With Feelingvon Nick Cave & The Bad Seeds

Label: Bad Seed Ltd

Die Lang Lang Klavierschulevon Lang Lang

Verlag: Alfred Music Preis: je 12,95 EUR

Mehr über das Buch liest du hier:

www.musicnstuff.de/guitar-rezension/article/

rezension-schott-music-simply-classic-rock-guitar

Mehr über die DVD liest du hier:

http://www.musicnstuff.de/people-rezension/article/

rezension-one-more-time-with-feeling

Spieltechnik, Harmonielehre, Akkordaufbau – das alles ist wichtig,

aber die meisten Gitarristen wollen einfach nur spielen. Damit

das von Beginn an gut läuft, liefert „Simply Classic Rock Guitar“ von Achim Gö-

res genau das, was der Titel verspricht. Rockklassiker in einfach spielba-

ren Versionen zum Spaß haben. Noch leichter macht er es dadurch,

dass er jeden Song in „Häppchen“ unterteilt. Erst gibt es Übun-

gen, dann geht‘s an die Begleitung des Songs. Dieser

ist als Leadsheet mit Akkordsymbolen und Text

notiert. Optional folgen dann meist etwas

schwierigere Arrangements. So macht

das Spielen Spaß – und man lernt

sehr viel. jh

Mehr über die Buchreihe liest du hier:

www.musicnstuff.de/keys-rezension/article/

rezension-alfred-music-die-lang-lang-klavierschule

Lang Lang ist einer der bekanntesten Pianisten der Welt, der selbst

jenseits der Klassiker hohes Ansehen genießt. Mit seiner Klavierschul-

reihe will er junge Klavierfreunde auf seine ganz eigene Weise fürs

Tasteninstrument begeistern, was Spaß und schnelles Vorankommen

verspricht. Er scheut nicht den Vergleich zwischen Üben und dem

Training beim Sport, und so wird schnell klar: Nur wer übt, kann

ein Meister werden. Er setzt in seinen Büchern auf Spaß und

abwechslungsreiches Üben: So legt er Wert auf Bildung

bei Theorie-Spielen und Üben mit schönen Liedern –

aber auch Hör-Pausen bekommen Beachtung.

Ganz im Sinne: Den Meistern zuhören

schult. Kunstwerke von Malern die-

nen darüber hinaus, die Vor-

stellung und Kreativität

zu schulen. mm

www.musicnstuff.de 551 | 2017

Education

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Das ist neu in Sachen Equipment

Einige von vielen NeuenHier findest du eine kleine Übersicht der coolsten aktuellen Produktnews. Ausführliche Infos dazu und viele weitere Neuheiten in Sachen Technik und Instrumente gibt es auf: www.musicnstuff.de

Bock auf einen neuen Sound an

den Drums? Dann sind der Big

Fat Snare Drum „Bling Ring“

und der „Neck Tie“ genau

das richtige. Einfach auf die Becken

packen – und schon gibt es erstklassige

Sizzle- Sounds.

Die Line 6 Variax Shuriken ist das erste Signature- Modell

der Modeling Pioniere. Und da es für Steve „Stevic“

MacKay von „Twelve Foot Ninja“ ist, versteht sich,

dass der Fokus auf Heavy-Sounds liegt. Das

unter streichen auch die Optik und die

27“- Bariton-Mensur. So

heavy war die Variax

noch nie.

Besseren Sound für

iPhone und iPad bietet die

IK Multimedia iRig Recorder 3 App.

Damit lassen sich Audio- sowie Video-

dateien umfassend und direkt auf

dem Mobilgerät bearbeiten.

Preise (UVP): kostenlos / 7,99 Euro

HK Audio erweiterte

seine LUCAS-Nano-Serie

um das Modell LUCAS

Nano 602. Wer eine gut

klingende, möglichst

kompakte und leichte

PA sucht, wird hier

fündig. Preis (UVP):

1.188,81 Euro

Ortega zeigt mit dem Seadevil einen coolen

Helfer fürs Pedalboard. Hier werden

ein sehr genaues Stimm gerät mit Mu-

te-Funktion und eine helle

LED- Beleuchtung gekonnt

kombiniert.

Preis (UVP): 59 Euro

56 1 | 2017

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Mit der Digital-6000-

Funkserie präsentierte Senn-

heiser ein professionelles Wi-

reless-System, das viel Flexibilität und einfache Bedienung

bietet. Dazu gibt es neben den üblichen Komponenten auch ein

19“-Lade gerät für die integrierten Akkus. Hiermit hat man immer genug

Saft, um die komplette Session durchhalten zu können.

Die Idee hinter den Yamaha-Rydeen-Modellen ist, auch Ein-

steigern ein ordentliches Drumset zu bieten. Die fünf teiligen

Schlagzeuge gibt es in unterschiedlichen Größen und in sechs

verschiedenen Farben. Dazu kommt hochwertige Hardware.

So kann die Drummerkarriere starten.

Der IMG STAGELINE

MINICUBE-60 ist ein

kompakter Movinghead

für eine lebendige

Lichtshow. Ambi-

tionierten Nutzern

stehen im detaillierten

DMX-Modus 69 Kanäle

zum Beherrschen des

kleinen Wirbelwindes

zur Verfügung.

Preis (UVP): 465 Euro

Kann man an

Gitarren saiten über-

haupt noch etwas ver-

bessern? Ernie Ball sagt

ja und zeigte auf der NAMM

die neuen Paradigm-Saiten.

Diese sind so langlebig, dass

der Hersteller ganze 90 Tage

Garantie darauf gibt. Erhältlich

für E- und Akustikgitarre in diversen Varian-

ten und Saitenstärken.

Lehle zeigte im

letzten Jahr mit

dem Stereo

Volume, wie gut

ein Lautstärke pedal

sein kann. Jetzt wird die

Serie um die Modelle Mono Volume und

Mono Volume 90 veröffentlicht. Hier findet

jeder das passende Modell für sein Setup.

Preise (UVP): 199 Euro (Mono Volume),

239 Euro (Mono Volume 90)

www.musicnstuff.de 571 | 2017

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Die ARC USB von RME ist eine USB-MIDI-

Remote-Control, die kompatibel zu

Windows und Mac OS X ist. Damit

kann man die Vorzüge digitaler

Aufnahmen mit haptisch

ansprechender Kontrolle

kombinieren.

Paiste legte zwei Klassiker

in überarbeiteten Versionen

vor: die Serien 900 und Color

Sound 900. Die klingen nicht nur

klasse, sondern sehen auch fantas-

tisch aus. Selbst bei den Größen hat

man reichlich Auswahl.

Auf der NAMM

stellte Dexibell seine

erste digitale Orgel vor:

die Classico L3. Eine innovati-

ve Bedienung ermöglicht die Einbin-

dung aller Features einer klassischen

Orgel in ein portables Keyboard-Format.

Die LD Systems MAUI 5 GO ist

laut Hersteller die erste mobile,

batteriebetriebene Säulen-PA

der Welt. Sie bietet satte sechs

Stunden Laufzeit bei rich-

tig fettem Sound. Und

geht doch mal der

Strom aus, kann man

einfach und schnell

den Akku wechseln.

Lewitt erweitert sein Pro-

gramm um das LCT 440

PURE, ein Großmembran-

Konden satormikrofon

mit Nieren charakteristik

in kompakter Bauform.

Primäres Ziel war best-

möglicher Klang bei

maximaler Benutzer-

freundlichkeit.

Preis (UVP): 333 Euro

Steinberg präsentiert die VST-

Instru mente HALion 6 und HALion

Sonic 3. Mit massenhaft neuen Sounds,

Wavetable-Synthese der neuesten Ge-

neration sowie vielen atemberauben-

den neuen Tools für Sound-Design und

das Erstellen eigener Instrumente.

Preis (UVP, HALion 6) : 349 Euro

58 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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Der Mackie Big Knob Studio ist nicht nur ein

Monitor- Controller, sondern gleichzeitig ein hoch-

wertiges Audio-Interface. Damit bietet er sich für den

Einsatz im Home-Studio ebenso an wie fürs mobile

Recording. Ergänzt wird die Big-Knob-Familie von

den Modellen Big Knob Passive und Big Knob Studio+.

Preis (UVP): 260,61 Euro

KS Audio stellt den TPD

SUB vor, einen Subwoofer der Superlative: 8.000

Watt Spitzenleistung, Dante-Option und KS Remote.

Zu sehen ist der Meilenstein in der KS-Audio-Historie

auf der ProLight + Sound in Halle 3.1., Stand A71.

Die neuen

Odyssey-FS-Modelle

von ARP sind nicht nur etwas größer als die

bisherige Neuauflage des ARP, sondern noch mal deutlich

näher an den Klassikern dran. Preis (UVP): je 1.559 Euro

Die New Yorker Soundschmiede Tech 21

bringt mit dem GED-2112 Geddy Lee

Signature SansAmp einen Basspreamp

der Extraklasse auf den Markt, der die

Sound features aus mehreren Geräten in

einem kompakten Gehäuse vereint.

Preis (UVP): 629 Euro

Die Kala Jazz Tenor Ukulele

sieht nicht nur elegant aus, sie

klingt auch angenehm weich

und tragend. Für den Einsatz

auf der Bühne ist sie mit einem

NFX-Pickup/EQ-System von

Shadow ausgestattet.

Preis (UVP): 470,47 Euro

Remos „Classic

Fit“-Felle richten

sich an Nutzer von

Vintage-Trommeln, die Probleme damit

haben, gewöhnliche, moderne Felle auf ihre

alten Kessel zu bekommen. Dank eines dünneren Rands

kommen die Modelle deutlich besser mit nicht so prä-

zise gefertigten Kesseln klar. Als Classic Fit erhältlich:

Ambassador coated / clear sowie Diplomat Fiberskyn

www.musicnstuff.de 591 | 2017

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Test: ROLI Blocks

Modularer BlockMit den ROLI Blocks ist ausdrucksstarkes Musizieren ohne Vorkenntnisse möglich. Dazu gibt es mit Lightpad, Loop und Live drei Block-Varianten, die ein individuelles Setup ermöglichen. Auch zur Steuerung von Audio-Software sind die Multitalente bestens geeignet.

M obil und handlich sind die Blocks, die aus

einem stabilen Metallgehäuse mit robuster

Bedienoberfläche bestehen. Zum mobilen Einsatz

genügt es, die Noise-App auf iPad oder iPhone zu

laden und schon geht es los. Da es mit den Blocks

von ROLI sehr einfach ist, spielerisch zu

musizieren, benötigst du kaum Zeit, um

die Funktionsweise zu erlernen. Beson-

ders einfach ist es, wenn du neben dem

Lightpad einen Loop Block und einen

Live Block anschließt. Dadurch steuerst

du alle wichtigen Funktionen zum Mu-

sizieren und Produzieren direkt an den

Blocks. Gespielt wird über die Ober-

fläche des Lightblocks. Durch Auswahl des Modus

entscheidest du, ob du sie als Drumpad, Controller

für Lautstärke und Effekte oder zum Spielen von

Noten einsetzt. Über die berührungsempfindliche

Oberfläche steuerst du dabei zeitgleich Tonhöhe,

Anschlagsdynamik und weitere Synthparameter.

ROLIs Blocks zeigen, dass gute Ideen weder groß

noch teuer noch kompliziert sein müssen. Die

modularen Controller-Blöcke ergeben zusammen

mit der Noise-App ein hervorragendes Set zum Ent-

wickeln musikalischer Ideen. Fortgeschrittene wer-

den zudem mit der DAW-Steuerung über das Blocks

Dashboard – für das erste Templates bereitstehen

– ihre Freude haben. Malte Stamm-Gadow

Vertrieb Sound Service; www.sound-service.de

Internet https://roli.com/products/blocks

Preise (UVP) Lightpad 199,95 €

Live Block 99,95 €

Loop Block 99,95 €

Besonderes frei kombinierbar, innovative Möglichkeiten

Fakten

Anschlussfreudig: Die einzelnen

Blocks-Module kann man frei miteinander

kombinieren – einfach zusammenstecken,

fertig.

60

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1 | 2017

musicnstuff.de/-recording/artic

le/test-roli-blocks

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Test: Taylor Academy Series 12e

Mehr braucht man nicht Wie viel Akustikgitarre braucht man eigentlich wirklich, um tolle Musik zu machen?Bei Taylor will man auch Ein- und Umsteiger mit kleinem Budget begeistern. Unddie Academy Series bietet richtig viel Instrument für kleines Geld.

W enn man weiß, was man tut, braucht man

nicht viel, um eine tolle Akustikgitarre zu

bauen. Ordentliche Hölzer, solide Hardware und

eine durchdachte Konstruktion. Und bei Taylor

Guitars war man schon immer darauf bedacht,

auch Einsteigern tolle Instrumente zum fairen

Preis anbieten zu können, damit diese mit Spaß

direkt voll loslegen können. Mit der in diesem Jahr

neu vorgestellten Academy Series legt man nun

die Einstiegspreise tiefer – doch ohne auf Qualität

oder intelligente Lösungen zu verzichten.

Die Serie kommt aktuell mit drei Grundmodel-

len, der 10(e), einer Dreadnought, der 12(e), ei-

nem Grand-Concert-Modell, sowie der 12(e)-N,

einer Nylonstring. Alle Modelle sind mit und ohne

Tonabnehmer-/Preamp-System erhältlich. Wir be-

kamen das Modell 12e zum Test, also die schlanke

Grand Concert mit Pickup. In Sachen Holz bringt

sie eine solide Sitkafichte-Decke sowie einen Sape-

le-Schichtholzkorpus mit. Dazu gibt es einen – Tay-

lor-typisch – geschraubten Hals aus Mahagoni mit

Ebenholzgriffbrett und 20 Bünden sowie Dots zur

Orientierung. Schön dezent, trotzdem edel.

Dann holen wir die kompakte Akustikgitarre

mal aus ihrem soliden Softcase. Der erste Ein-

druck ist schon mal top. Toller Duft, makellose

Verarbeitung und schlichte Eleganz. Ein Highlight

– gerade in dieser Preisklasse – ist die abgeflachte

Armauflage an der oberen Zarge. Auch dadurch

fühlt die Taylor Academy Series 12e sich auf An-

hieb megabequem an und hindert einen in keins-

ter Weise am Spielen. Noch schnell mithilfe des

integrierten Tuners und den feinfühligen

Mechaniken nachgestimmt – und es kann

losgehen. Die Grand Concert tönt direkt

schön ausgewogen, durchsetzungsstark

und ganz schön laut. Dieser Eindruck setzt

sich auch am Verstärker fort, denn hier

macht man es sich und dem Tontechniker

leicht, einen glänzen zu lassen. Ein rundum

gelungenes Instrument – nicht nur für

Einsteiger. Jan Hoff mann

Wie viel Akustikgitarre braucht man eigentlich wirklich, um tolle Musik zu machen?Bei Taylor will man auch Ein- und Umsteiger mit kleinem Budget begeistern. Und

Dann holen wir die kompakte Akustikgitarre

mal aus ihrem soliden Softcase. Der erste Ein-

druck ist schon mal top. Toller Duft, makellose

Verarbeitung und schlichte Eleganz. Ein Highlight

– gerade in dieser Preisklasse – ist die abgeflachte

Armauflage an der oberen Zarge. Auch dadurch

fühlt die Taylor Academy Series 12e sich auf An-

hieb megabequem an und hindert einen in keins-

ter Weise am Spielen. Noch schnell mithilfe des

integrierten Tuners und den feinfühligen

Mechaniken nachgestimmt – und es kann

losgehen. Die Grand Concert tönt direkt

schön ausgewogen, durchsetzungsstark

und ganz schön laut. Dieser Eindruck setzt

sich auch am Verstärker fort, denn hier

macht man es sich und dem Tontechniker

leicht, einen glänzen zu lassen. Ein rundum

gelungenes Instrument – nicht nur für

Jan Hoff mann

Hersteller / Vertrieb Taylor Guitars

Webseite www.taylorguitars.com

Preis (UVP) 772 €

Fakten

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www.musicnstuff .de

www.musicnstuff.de/guitars/article/test-taylor-academy-series-12e

17122_TestL_Taylor Acadamy Series.indd 61 17.03.17 04:55

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Test: Schlagwerk MC40 MultiClap Set

Mehr Click & ClackKleine Klanghölzchen mit großer Wirkung: Diese Allzweck-Add-ons versprechen mehr Soundraffinessen für Kreative.

Z ugegeben, als ich die MultiClaps das erste Mal

sah, dachte ich mir: „Hier versucht wohl je-

mand aus Holzresten noch Profit zu schlagen.“ Muss-

te mir dann aber sofort eingestehen: „Gut gemacht

– warum denn eigentlich nicht? Die Idee muss man

erstmal haben!“ Und die MultiClaps sind so simpel

wie genial: Man klebe mittels Klettbefestigung die-

se schmalen Klanghölzer an das Cajon (oder an die

Gitarre, Conga, was auch immer einem einfällt) und

tippe drauf. Clack! Fertig, mehr macht man damit

nicht. Trotzdem wird jedem Percussionisten

das Herz aufgehen, der bedenkt,

welche Vielzahl von dif-

ferenzierten Clack-

Sounds hier auf ihn warten – jede

Position klingt anders, wie auch die

MultiClaps verschieden klingen, da das

Set vier abgestufte Größen beinhaltet.

Selbst kleine Clap-Melodien sind damit

möglich. Ach ja: Bei den MultiClaps

handelt es sich nicht um Holzreste. Als

Material dient Wenge und die Verar-

beitung ist wie gewohnt hervorragend.

Manuela Müller

Vertrieb Elixir Strings; www.elixirstrings.de/experience

Preis 13,90 € (UVP)

Stärken Super Light (9 - 42), Custom Light (9 - 46), Light (10 - 46), Light/

Heavy (10 - 52) und Medium (11 - 49)

Fakten

Hersteller Schlagwerk; www.schlagwerk.com

Preis 18,92 € (UVP)

Größen 60 mm, 70 mm, 80 mm, 90 mm

Fakten

E lixir ist ja vor allem bekannt für seine be-

schichteten Saiten für E- und Akustikgitarre

sowie Bass. Wozu die Saiten beschichtet werden?

Das dient dazu, damit sie den Umwelteinflüssen

wie Luft, Feuchtigkeit, Schweiß usw. weniger aus-

gesetzt sind und länger halten – und auch dauer-

hafter frisch klingen. Denn wer sein Instrument

intensiv nutzt, der wird merken, dass die Saiten

schon rein akustisch mit der Zeit immer schlechter

klingen. Sie verlieren an Brillanz, an Sustain und

irgendwann macht es einfach keinen Spaß mehr.

Die Saiten sind der direkte Kontakt für den Spieler und gleichzeitig der Start der Signalkette. Elixir bietet hier

mit der Optiweb-Serie für E-Gitarre einen neuen Ansatz.

Test: Elixir Optiweb

Dünn, dünner, Optiweb

Elixir setzt schon seit einiger Zeit Beschichtun-

gen auf den Saiten ein – und hat jetzt ganz neu

die Optiweb-Saiten im Programm. Diese Saiten

für E-Gitarre bieten die dünnste Beschichtung der

Elixir-History und fühlen sich so wie unbeschichte-

te Saiten an. Sie spielen sich extrem angenehm an

und klingen erfreulich frisch und knallig – und das

auch noch nach diversen Spielstunden. Gerade wech-

selfaule Spieler wird das freuen. Und der etwas hö-

here Preis zahlt sich schnell aus. Jan Hoffmann

online MEHRwww.musicnstuff.de/guitars/article/test-elixir-optiweb

online MEHRwww.musicnstuff.de/drums/article/test-schlagwerk-mc40-multiclap-set

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Test: Sennheiser MK 4 digital

Großmembraner goes digital Jüngst haben sich die zwei namhaften Audiospezialisten Sennheiser und Apogee an ein gemeinsames Projekt gewagt: das MK 4 digital. Aber was hält das Großmembrankondensatormikrofon mit USB-Schnittstelle bereit?

Perfekt für unterwegs:

iOS- und Apple-Connection

machts möglich.

D as MK 4 behauptet sich seit über einem halben

Jahrzehnt im Portfolio der deutschen Mikro-

fonschmiede Sennheiser. Schließlich weiß es mit

bestem Sound, hoher Verarbeitungsqualität und

gutem Preis-Leistungs-Verhältnis zu überzeugen.

Doch Sennheiser ruht sich bekanntlich nicht auf

seinen Lorbeeren aus. So hört der neueste Output

auf den Namen „MK 4 digital“. Wie die Namens-

gebung zu verstehen gibt, handelt es sich hier um

eine neue Variante mit integriertem A/D-Wandler.

Als Unterstützung haben sich die Wedemärker nie-

mand geringeren als Apogee aus Santa Monica ins

Boot geholt. Der kalifornische Audiospezialist wird

vor allem wegen seiner hochwertigen Audio-Inter-

faces geschätzt. So ist es nicht verwunderlich, dass

anstatt einer XLR-Buchse an der Unterseite des MK

4 Digital eine digitale Schnittstelle sitzt (siehe oben).

Im Lieferumfang des MK 4 digital befinden sich

zwei Adapterkabel: eines mit einem USB-Typ-A-

Stecker und eines mit einem Lightning-Connector.

Sprich, der Großmembraner

lässt sich sowohl an Windows-

und Apple-Computern als auch

an iOS-Endgeräten nutzen. Das

prä destiniert das MK 4 digital

neben Homestudio- und Pod-

cast-Anwendungen auch für

Auf nahmen unterwegs. Leider

verfügt es über keinen Kopf-

hörerausgang. So braucht man

bspw. beim iPhone 7 – was be-

kanntlich ohne Kopfhörerbuch-

se auskommt – einen Y-Adapter,

um gleichzeitig aufnehmen und

abhören zu können.

Selbst bei hohen Gain-Werten

liefert das MK 4 digital studio-

taugliche Ergebnisse. Besonders

nuancenreiche Schallquellen wie

Akustikgitarre und Gesang profi-

tieren von der Signalqualität. Genau-

genommen nimmt sich die digitale

Version nichts von der analogen

– hierfür sorgt der A/D-Wandler

von Apogee. Der einzige tat-

sächliche Unterschied ist, dass

der Großmembraner nun di-

rekt an Computer, iPhone und

iPad genutzt werden kann.

Das erleichtert einiges.

Marco Sulek

Hersteller/Vertrieb Sennheiser / www.sennheiser.com

Preis 474,81 € (UVP)

Wandler extern polarisierte Kondensatorkapsel

Richtcharakteristik Niere

Kompatibilität Windows, Mac & iOS

Fakten

63

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www.musicnstuff.de/-recording/article/test-sennheiser-mk-4-digital

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Test: Apogee Element 46 & Apogee Control

Elementares High-End-RecordingMan braucht nicht viel, um hochwertige Aufnahmen zu erstellen. Neben Mikrofonen und Instrumenten sind das vor allem ein leistungsfähiger Rechner, eine Recording Software und ein gutes Interface. Letzteres bietet Apogee jetzt mit den Element-Modellen in Reinkultur.

W as ist eigentlich der Hauptzweck eines

Interfaces? Ganz klar: Signale aus der

„Außenwelt“ wie Gesang, Drums oder Gitarre in

möglichst guter Klangqualität in den Rechner zu

bringen und gleichzeitig eine hochwertige Abhör-

möglichkeit zu bieten, also Anschlüsse für Moni-

torboxen und Kopfhörer. Selbstverständlich gibt

es auch Modelle, die noch diverse Komfortfeatures

bieten, aber das ist quasi „Luxus“. Für Fans eines

sehr schlanken Interface-Konzeptes gibt es jetzt

bei Apogee die Element-Serie, deren drei Modelle

wirklich nur Anschlüsse bieten –

gesteuert wird das alles über

den Rechner oder die

optionale Apogee

Control. Gutes

Konzept.

Wir bekamen das mittlere Modell, das Element

46 zum Test. Das schlichte und kompakte Metallge-

häuse gefällt direkt und wirkt, als könnte man mit

einem Auto drüberfahren, ohne es auch nur anzu-

kratzen. Auf der Front befinden sich vier analoge

Inputs sowie zwei Headphone-Outs. Die restlichen

Anschlüsse inkl. der für Thunderbolt und das exter-

ne Netzteil befinden sich auf der Rückseite. Erfreu-

licherweise erkennt der Rechner (selbstverständ-

lich muss es ein Mac sein) das Interface direkt und

man kann gleich loslegen. Das Ergebnis: Klanglich

erstklassige Ergebnisse bei minimaler Latenz. Kon-

trolliert wird alles über die „Element Control“-Soft-

ware. Wer einen Hardware-Controller bevorzugt,

für den empfiehlt sich die optionale und flexibel

belegbare Apogee Control. Jan Hoffmann

Vertrieb Sound Service; www.sound-service.eu

Internet www.apogeedigital.com/products/element

Preise (UVP) Apogee Element 46 – 1.188,81 €;

Apogee Control – 260,61 €;

Fakten

Für schnelle und greifbare

Bedienung: Die Apogee Control

ergänzt das Element 46 perfekt.

64

ONLINE

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und mehr erfahren

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ff.de/-re

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st-apogee-element-4

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Reportage: Kiesel Guitars Custom Shop

Ganz wie du willstEine Gitarre von der Stange? Oder doch lieber zu ei-nem Gitarrenbauer gehen? Es gibt einen Mittelweg,

der das Beste aus beiden Welten kombiniert.

W enn man sich eine neue Gitarre kaufen

will, hat man die Qual der Wahl. Es gibt

so viele Hersteller und Modelle – aber oft ist doch

nicht genau das dabei, was man sich vorstellt. Also

ab zum Gitarrenbauer? Ist eine Option. Doch sooo

viele mit ordentlich Renomée gibt es hierzulande

gar nicht. Und bei den meisten ergibt sich später,

falls man die Gitarre verkaufen möchte, das Pro-

blem, dass man nur einen Bruchteil des Neuprei-

ses bekommt, da einfach zu wenige Leute mit der

Marke etwas anfangen können. Was also tun?

Eine coole Alternative – und seit einiger Zeit

direkt aus den USA zu bestellen – sind die In-

strumente aus dem Custom Shop von Kiesel

Guitars. Hier kann man aus einer Vielzahl von

Grundmodellen und wirklich unfassbar vielen

Optionen seine Wunschgitarre zusammenstellen.

Dazu kommt ein sehr fairer Preis für die Instru-

mente, da man ja direkt beim Hersteller kauft, und

die Fertigung dank optimierter Prozesse sehr ef-

fizient läuft. Los geht es für einfache Modelle bei

rund 1.000 $ – nach oben gibt es natürlich kaum

Limits. Aber selbst richtig edle Modelle mit unfass-

bar geilen Hölzern liegen meist im Bereich von

2.000 bis 3.000 $. Was man als Besteller aus Euro-

pa leider noch dazurechnen muss, sind die Kosten

für Koffer, Versand (zusammen rund 200 $) sowie

die Einfuhrgebühren – also Zoll. Da ist man dann

bei einer Rechnung von 1.500 Euro für Gitarre und

Versand noch mal mit knapp 600 Euro dabei!!

Doch es lohnt sich, wir haben die Instrumente

gesehen und gespielt. Um zu zeigen, was dabei he-

rauskommen kann, wenn man sich eine Gitarre bei

Kiesel zusammenstellt, haben wir ein Instrument

bestellt und zeigen auf www.musicnstuff.de die

Fortschritte, die das Instrument macht. Folge dazu

einfach dem Link oben rechts. Die Bilder hier sind

ein erster Vorgeschmack. Jan Hoffmann

ONLINEWEITERLESEN

und mehr erfahren

www.musicnstuff.de/-guitar/article/reportage-kiesel-guitars

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1. Ed Sheeran spielt Gitarren der Marke ...

2. Wie heißt das neue Studioalbum von Jamiroquai?

3. Parallel zur Musikmesse ist in Frankfurt die ProLight + ...

4. Wo haben sich Mando Diao gegründet?

5. In welche Stadt sind DenManTau gezogen? Los ...

6. Die akt. Änderungen bei CITES betreffen vor allem diese Holzart.

7. Welches Effektpedal kann man sich bei den meisten Metalamps sparen?

8. Wer hat die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik in Deutschland ins Leben gerufen?

9. Wer entwickelte um 1700 das Hammerklavier (Bartolomeo)

10. Wie nennt man einen der schrägen Bodenmonitorboxen bei Konzerten?

11. Welche Firma lieferte das Interface des Sennheiser MK 4 digital?

Tue Gutes, dann wird dir Gutes widerfahren, so sagt ein Sprichwort. :) Und manchmal stimmt das sogar, denn unter allen Lesern, die uns bis zum 15. Juni 2017 die korrekte Antwort des Kreuzworträtsels oder den richtigen Rhythmus aus dem Musiker-Sudoku an [email protected] oder per Postkarte an die Media nStuff GmbH, Genossenschaftstraße 3, 03238 Finsterwalde schi-cken, nehmen an unserer Verlosung teil. Und die Gewinner dürfen sich eins der Bücher von unserer Rezensionsseite (Seite 54/55) aussuchen. Wer zuerst gezogen wird, hat die erste Auswahl. Wir sind schon sehr gespannt auf eure Zusendungen und drücken euch die Daumen für das Gewinn-spiel. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Nicht teilnehmen dürfen feste und freie Mitarbeiter der Media nStuff GmbH.

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Musiker-Sudoku – so geht’s: Die Regeln sind wie beim klassischen Sudoku – nur mit Noten und Pausen anstatt der Zahlen. In der Gra-fik oben siehst du, welche Noten und Pausen vorkommen. Die fehlenden trägst du dann in die freien Plätze ein. Aber: In jedem der neun 3x3-Kästchen darf jeder Wert nur einmal vor-kommen – ebenso in jeder horizontalen und ver-tikalen Reihe. Eigentlich ganz einfach, aber mit den Noten und Pausen dann doch recht tricky. Hast du das Musiker-Sudoku gelöst, findest du in den grau hinterlegten Feldern Noten und Pau-sen. Trag diese in der Reihenfolge von 1 bis 10 in die Notenlinien ein – und schon hast du den gesuchten Rhythmus. Wir freuen uns schon auf Hörbeispiele an [email protected].

RÄTSELN & GEWINNENHol dir ein Buch für Musiker

66 1 | 2017 www.musicnstuff.de

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das Magazin für Musiker und Technikerwww.musicnstuff.de [email protected]

HERAUSGEBER

Media nStuff GmbH Genossenschaftstraße 3 03238 Finsterwalde Telefon: +49 (0) 35 31 / 43 97 9 - 43 www.medianstuff.de [email protected] Geschäftsführung: Manuela MüllerREDAKTIONChefredaktion: Jan Hoffmann (V.i.S.d.P.) [email protected] Redaktionelle Mitarbeiter: Verena Bößmann, Peter Englisch, David Fabian, Nicolaj Gruzdov, Uli Hoppert, Manuela Müller, Wolfgang Rösch, Steffen Rüth, Malte Stamm-Gadow, Marco Sulek, Ilona Wahr Fotos und Grafiken: Jan Hoffmann, Manuela Müller Titelfotos: Sennheiser Marketing: Jan Hoffmann Organisation: Jan Hoffmann Lektorat: www.wortgewand-bremen.deGESTALTUNG Grafikleitung: Isabel Richardt Titelgestaltung: Isabel RichardtDRUCKEvers & Evers GmbH & Co. KG Ernst-Günter-Albers-Straße 25704 Meldorf www.evers-frank.deANZEIGENKONTAKT (Print und Online)Sabine Frischmuth, Mediaberatung & Anzeigenverkauf (Instruments nStuff & People nStuff) Telefon: +49 (0) 22 41 / 95 89 905 E-Mail: [email protected] Müller (Stage nStuff & Recording nStuff) Telefon: +49 (0) 35 31 / 43 97 9 – 43 E-Mail: [email protected] gelten die Preise der Anzeigepreisliste Nummer 5 vom 01.01.17.INFORMATIONENInhaber der Media nStuff GmbH sind zu gleichen Geschäftsanteilen: Jan Hoffmann, Barbara Müller und Manuela Müller. Veröffentlichung gemäß BayPrG § 8.Für unverlangt eingesendetes Text- und Bild-material wird keine Haftung übernommen. Der Export des Magazins „Music nStuff – das Ma-gazin für Musiker und Techniker“ und dessen Vertrieb im Ausland sind nur mit Genehmigung des Verlags zulässig. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge von Störungen des Arbeits friedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.Bankverbindung: Postbank KtoNr: 384 824 805 BLZ: 700 100 80 IBAN: DE59 7001 0080 0384 8248 05 BIC: PBNKDEFFAmtsgericht Cottbus, HRB 11564 CB Steuernummer: 057/114/02375 UST ID-Nr.: DE 290700231Auflage: 80.000

Musiker-Quiz

ANZEIGENINDEXU2 Shure Distribution GmbHU3 YAMAHA Music Europe GmbH (Line 6)U4 Musikhaus Thomann (50.000 Expl.)U4 Schott Music (30.000 Expl.)03 Musik Wein 05 Sound Service GmbH (ZOOM G3n)09 Taylor Guitars11 Adam Hall GmbH15 Steinigke Showtechnik GmbH21 Musik Meyer (Hohner)25 SOMMER CABLE GmbH29 Schlagwerk GmbH33 Messe Frankfurth / Musikmesse37 Sound Service GmbH (Icon)41 Elixir Strings45 HK Audio51 Sennheiser electronic GmbH & Co. KG53 Alfred Music Publishing

Beilage SOMMER CABLE GmbH (6.000 Expl.)

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