IMBONGI Was können Sie als Kunst-Orga- Stampfen, … Artikel FR.pdf · weltweit laut Unicef....

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MA Frankfurter Rundschau Samstag/Sonntag, 1./2. Dezember 2012 68. Jahrgang Nr. 281 D*/SB/R1/R2/R3/R4/R5/S Samstag/Sonntag, 1./2. Dezember 2012 68. Jahrgang Nr. 281 D/SB/R1/R2/R3/R4/R5/S Frankfurter Rundschau H EIDELBERG. Zuerst ist da das Stampfen: Cowboystiefel, Bas- ketballschuhe, Damenpumps und Herrenslipper suchen auf dem Par- kettboden den Takt, finden ihn schnell. Eins-zwei-drei-vier. Dann erst schwellen die Stimmen der Sän- ger langsam an – Alt, Bass, Tenor und Sopran – bedrängen, betören und ver- folgen sich. Und Fiete Hopf, den 29- jährigen Dirigenten, hebt es fast aus seinen Stoffschuhen, wenn er sie mit seinen geschmeidig wilden Gesten zusammenführt. Es ist Montagabend, im Musikraum des Institutes für Medizinische Psycho- logie in Heidelberg probt der Chor Im- bongi ein neues Lied. An die fünfzig Sängerinnen und Sänger sind gekom- men, zwischen 23 und 69 Jahre alt, von der Humangenetikerin bis zum Haus- mann. „Om’Obani“ ist kein einfaches Stück, jede Chorstimme hat einen an- deren Text und diesen auch noch in ei- ner fremden Sprache: Zulu, das von elf Millionen Menschen in Südafrika, Bots- wana, Lesotho, Malawi, Mosambik und in Teilen von Swasiland gesprochen wird. Imbongi bedeutet auf Zulu Ge- schichtenerzähler oder auch Lobprei- ser. Die Bantusprache fließend spre- chen kann in diesem Raum niemand, aber singen. Seit fast zehn Jahren übt der Chor Lieder in dieser fremden weichen Sprache ein, und bringt sie ab und an auch dahin zurück, wo sie ursprünglich herkommen: in den Sü- den Afrikas. Denn 8 733 Kilometer Luftlinie von Heidelberg entfernt, im Nordwesten des Königreichs Swasi- land, gibt es das Dorf Esitjeni, das von der Stimmgewalt des Chores abhängt. Etwa 2 000 Menschen leben dort, manche noch in einfachen Lehm- und Strohhütten, ein Großteil davon sind Kinder. Mehr als 300 von ihnen haben keine Eltern mehr, weil diese dem HI- Virus erlegen sind. In Esitjeni zeigt sich im Kleinen, woran ganz Swasi- land krankt: höchste HIV-Infektions- rate, niedrigste Lebenserwartung – weltweit laut Unicef. Beschneidungen der männlichen Vorhaut, die das An- steckungsrisiko nachweislich um die Hälfte verringern, werden von der Be- völkerung kaum angenommen. Mehr als vierzig Prozent der Menschen in Swasiland tragen den Immunschwä- che-Virus in sich, mit Mitte dreißig zu sterben ist keine Seltenheit. Polygamie statt Demokratie Bei einer gemeinsamen Afrika-Reise im Frühjahr 2005 entdeckte der Chor das Dorf, vor allem aber sahen die Im- bongis viele Kinder auf den Straßen, denen es nicht nur an elterlicher Für- sorge mangelte, sondern schlicht an allem: Essen, Kleidung, Bildung. Oh- ne Schulabschluss hat man in einem armen Land erst recht keine Chance. Anfangs war es noch das private En- gagement Einzelner, für ein paar Euro im Jahr ein Kind zur Schule zu schi- cken und ihm eine warme Mahlzeit am Tag zu ermöglichen. Doch schon ein Jahr später gründete der Chor den Verein Voices for Africa, der sich seit- her fast professionell um die Aids- Waisen in Esitjeni kümmert. Durch Patenschaften, Spenden und Gagen, die sich der Chor in Deutschland ersingt, kommt einiges zusammen. „Insgesamt haben wir schon rund 200 000 Euro nach Esitje- In Heidelberg probt der Chor Imbongi – und in Swasiland freuen sich Aidswaisen darüber. Die Geschichte einer Verbindung, die weit mehr als 8 733 Kilometer überwindet Von Silke Janovsky ni geschickt“, sagt Annette Lennartz, die Vorsitzende des Vereins. Im Dorf selbst verwaltet Zodwa Dlamini, eine selbstbewusste und durchsetzungs- starke Frau, die Gelder aus Deutsch- land. Sie kümmert sich auch darum, dass die Waisen gut unterkommen, bei einer der Großmütter etwa. Die Gogos, wie man die alten Frau- en auf Zulu nennt, sind die Stützen des Dorfes. Manche von ihnen haben bis zu 14 Waisen bei sich aufgenom- men, geben ihnen ein Dach über dem Kopf und sorgen dafür, dass die Kin- der in ihren Uniformen pünktlich zum Schulunterricht erscheinen. Wer nie- manden mehr hat kommt ins Schutz- haus zu Khanyisile, einer alleinsteh- enden Frau, die genauso vom Verein bezahlt wird, wie die beiden Köchin- nen, die jeden Tag für mehr als 200 hungrige Kinder kochen. Zudem hat Voices for Africa eine Nähschule ins Leben gerufen, zwei Hühnerhäuser gebaut und gemeinsam mit der ameri- kanischen Gesundheitsorganisation PSI organisiert, dass viele im Dorf ei- nen HIV-Test haben machen lassen. Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn so offensichtlich die Krankheit im ganzen Land auch ist, man schweigt sie am liebsten tot. Ein König mit 14 Ehefrauen „Aids ist ein absolutes Tabu“, sagt An- nette Lennartz, „weil es mit Sexualität zu tun hat.“ Eigentlich seltsam in ei- nem Land, in dem sich der König offi- ziell 14 Ehefrauen hält. Der letzte ab- solute Monarch Schwarzafrikas, Kö- nig Mswati III., ist für seinen exzessi- ven Lebensstil bekannt. Polygamie statt Demokratie. Unter anderem ist es auch dieser staatlich sanktionier- ten Lebensform geschuldet, wie schnell sich der HI-Virus in den ver- gangenen Jahrzehnten ausgebreitet hat. Aber auch den vielen Wander- arbeitern, die das Virus durchs Land tragen. Kostenlose Kondo- me gäbe es zwar an jeder Ecke, sagt Annette Lennartz, „aber die werden kaum benutzt. Die Kul- tur ist eine andere flesh to flesh.“ Um den kulturellen Austausch etwas zu fördern, reist der Im- bongi-Chor alle zwei, drei Jah- re gemeinsam durch den Sü- den Afrikas und singt Lieder voller Wehmut, Kampf- geist, Zuversicht und schwarzem Selbstbe- wusstsein, die viele am südlichen Zipfel des schwarzen Kontinents noch aus Zeiten der Apartheid kennen. Ein Bus voller Weißer, die Lieder in einer schwarzen Sprache singen – soviel An- erkennung bringt nicht nur Stimmung und Freude, sondern hat auch schon manchen grimmigen Grenzsoldaten ein paar Tränen abgetrotzt. Die Reise führt immer auch nach Esitjeni, wo die Sänger ihre Patenkin- der besuchen. Auch wenn man das kleine Dorf auf Landkarten kaum fin- det, im Tal des Ezulweni-Flusses ist es mehr als bekannt. „Geht nach Esitje- ni, da ist das Licht“ sagen die Men- schen dort. Und wenn man die 8733 Kilometer Luftlinie nach Heidelberg zurückkehrt, zu den stampfenden Sängern in den Proberaum an der Bergheimer Straße, dann sieht man es auch da leuchten. Aids-Aktivist Santos über die rote Schleife N elson Santos ist Direktor der New Yorker Organisation Vi- sual Aids. Visual Aids wurde 1988 von Künstlern gegründet, die ent- weder von Aids betroffen waren oder die sich im Kampf gegen Aids engagieren wollten. Sie ent- warfen 1991 das berühmte rote Band, das zum internationalen Symbol für Solidarität mit Aids- Kranken wurde. Diesen Samstag ist Welt-Aids- Tag. Was haben Sie für den Tag geplant? Wir veranstalten seit unserer Gründung jedes Jahr einen soge- nannten Tag ohne Kunst. Der Ge- danke dahinter war damals, mit- ten in der Aids-Krise in New York zu zeigen, was passiert, wenn wir nichts gegen Aids unternehmen – dass nämlich ein großer Teil der New Yorker Künstler stirbt und es keine Kunst mehr gibt. Vom ers- ten Jahr an haben viele Galerien und Museen mitgemacht, haben schwarze Tücher über Bilder ge- hängt oder die Türen verschlos- sen und ihre Angestellten gebe- ten, bei Aids-Hilfe-Organisatio- nen einen Tag lang freiwillig zu helfen. Das war wirkungsvoll. Act up war Ende der 80er-Jahre eine militante Organisation, die darum gekämpft hat, dass Aids nicht mehr stigmatisiert wird und dass Versicherungen die Be- handlung bezahlen. Genau. Es war schlimm damals in New York und in den ganzen USA. Man hat die Leute einfach sterben lassen. Es ist wichtig, sich heute daran zu erinnern. Warum ist denn in den USA die Aufmerksamkeit für Aids erlahmt? Die Fortschritte in der Behandlung ha- ben eine große Rolle gespielt, die Tatsache, dass die Diagnose nicht mehr notwendigerweise ein Todesurteil ist. Außer- dem ging für Organisationen wie Act up oder auch uns die Dring- lichkeit ein wenig verloren, nach- dem die Stigmatisierung nach- ließ und Aids auch von der Politik als nationale Gesundheitskrise anerkannt wurde. Was sind denn für Menschen mit Aids und HIV in den USA heute die drängenden Themen? Es geht noch immer um den Zugang zu ärztlicher Versorgung und zu Arznei. Die Gesundheits- reform von Barack Obama ver- bessert die Lage von Aidspatien- ten dramatisch. Ein anderes wichtiges Thema für uns ist die Kriminalisierung von Aids, die strafrechtliche Verfolgung von Menschen, die Aids an andere weitergegeben haben. Es gibt in vielen Staaten noch Rechtspre- chung unter der die Weitergabe von Aids als tätlicher Angriff oder gar Totschlag geahndet wird. Was können Sie als Kunst-Orga- nisation da beitragen? Es geht darum, die Aufmerk- samkeit für die Probleme am Le- ben zu halten. So, wie seinerzeit mit der roten Schleife. Das war ein weltweiter Erfolg. Wie ist denn die Schleife ent- standen? 1991 war der erste Golfkrieg in vollem Gang und jeder trug gelbe Schleifen, um Solidarität mit den Truppen zu demonst- rieren. Die gelben Bänder wur- den in den USA im 19. Jahrhun- dert von Frauen benutzt, deren Männer im Gefängnis saßen. Wenn die Frauen die Bänder vor die Tür hängten, bedeutete das, dass sie noch auf die Männer warten. In den 70er-Jahren wurden sie während der Geisel- nahme in der Botschaft von Te- heran populär. Viele Menschen trugen sie, um den Geiseln zu zeigen, dass man sie nicht auf- gegeben hat. Und Visual Aids hat das Symbol dann für die Aids-Opfer umge- deutet als Symbol dafür, das man sie nicht aufgegeben hat. Ja, wir haben uns gedacht: Was ist denn mit unserem Krieg hier zu Hause? Hier sterben auch jeden Tag Menschen. Warum war denn die Schleife so erfolgreich? Es lag daran, dass es keine Marketing-Kampagne von einer großen Organisation war, son- dern von einem Künstler-Kollek- tiv kam. Es war uns immer wich- tig, dass es kein Copyright gibt, dass niemand daran verdient und dass jeder es sich anstecken kann, um Solidarität zu zeigen. Die Reaktion war groß. Ja, es fing damit an, dass Pro- minente sich die Schleife ansteck- ten, so wie Jeremy Irons bei der Verleihung der Tony Awards. Das hat sofort für Gesprächsstoff ge- sorgt und hatte viele Nachahmer. Das Interview führte Sebastian Moll. HILFE ZUR SELBSTHILFE Weltweit gibt es rund 34 Millio- nen HIV-infizierte Menschen, schätzt Unaids, das Programm der Vereinten Nationen zur Be- kämfung von HIV und Aids. Allei- ne 23,5 Millionen Menschen da- von leben im Süden Afrikas. In Westeuropa gibt es zum Vergleich etwa 900 000 Infizierte. In Swasiland leben rund 1,4 Millionen Menschen, davon sind 245 000 Aidswaisen. Mehr als 40 Prozent der Bevölkerung sind inzwischen HIV-positiv. Das Dorf Esitjeni liegt im Nord- westen von Swasiland. Der Chor Imbongi und der Verein Voices for Africa unterstützen das Dorf. Für 180 Aidswaisen in Esitjeni hat der Verein Paten in Deutsch- land gefunden. 70 der Kinder besuchen bereits eine weiterfüh- rende Schule. Wer eines der Kinder in Esitjeni unterstützen will, kann für 15 oder 20 Euro im Monat eine Patenschaft übernehmen. Diese garantiert dem Kind Schulgeld, Schuluniform und eine warme Mahlzeit täglich im Gogo-Center. Kontakt zu den Kindern ist mög- lich. Mehr Informationen unter: www.imbongi.de www.voices-for-africa.de „Niemand hat etwas daran verdient“ Stampfen, singen, helfen Nelson Santos ist Direktor von Visual Aids. Die Künstler der Organisation entwarfen die Aids-Schleife. PRIVAT Die Großmütter sind die Stützen des Dorfes Esitjeni, sie kümmern sich um die vielen verwaisten Kinder. IMBONGI Wer Anteilnahme erfährt, teilt auch gerne: Kinder beim Mittagessen. STEPHAN DIEMER Singen verbindet: Der Imbongi-Chor bei einem Auftritt in Südafrika. IMBONGI

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38 PANORAMA Frankfurter Rundschau Samstag/Sonntag, 1./2. Dezember 2012 68. Jahrgang Nr. 281 D*/SB/R1/R2/R3/R4/R5/S Samstag/Sonntag, 1./2. Dezember 2012 68. Jahrgang Nr. 281 D/SB/R1/R2/R3/R4/R5/S Frankfurter Rundschau PANORAMA 39

HEIDELBERG. Zuerst ist da dasStampfen: Cowboystiefel, Bas-

ketballschuhe, Damenpumps undHerrenslipper suchen auf dem Par-kettboden den Takt, finden ihnschnell. Eins-zwei-drei-vier. Dannerst schwellen die Stimmen der Sän-ger langsam an – Alt, Bass, Tenor undSopran – bedrängen, betören und ver-folgen sich. Und Fiete Hopf, den 29-jährigen Dirigenten, hebt es fast ausseinen Stoffschuhen, wenn er sie mitseinen geschmeidig wilden Gestenzusammenführt.

Es ist Montagabend, im Musikraumdes Institutes für Medizinische Psycho-logie in Heidelberg probt der Chor Im-bongi ein neues Lied. An die fünfzigSängerinnen und Sänger sind gekom-men, zwischen 23 und 69 Jahre alt, vonder Humangenetikerin bis zum Haus-mann. „Om’Obani“ ist kein einfachesStück, jede Chorstimme hat einen an-deren Text und diesen auch noch in ei-ner fremden Sprache: Zulu, das von elfMillionen Menschen in Südafrika, Bots-wana, Lesotho, Malawi, Mosambik undin Teilen von Swasiland gesprochenwird.

Imbongi bedeutet auf Zulu Ge-schichtenerzähler oder auch Lobprei-ser. Die Bantusprache fließend spre-chen kann in diesem Raum niemand,aber singen. Seit fast zehn Jahren übtder Chor Lieder in dieser fremdenweichen Sprache ein, und bringt sieab und an auch dahin zurück, wo sieursprünglich herkommen: in den Sü-den Afrikas. Denn 8 733 KilometerLuftlinie von Heidelberg entfernt, imNordwesten des Königreichs Swasi-land, gibt es das Dorf Esitjeni, das vonder Stimmgewalt des Chores abhängt.

Etwa 2 000 Menschen leben dort,manche noch in einfachen Lehm- undStrohhütten, ein Großteil davon sindKinder. Mehr als 300 von ihnen habenkeine Eltern mehr, weil diese dem HI-Virus erlegen sind. In Esitjeni zeigtsich im Kleinen, woran ganz Swasi-land krankt: höchste HIV-Infektions-rate, niedrigste Lebenserwartung –weltweit laut Unicef. Beschneidungender männlichen Vorhaut, die das An-steckungsrisiko nachweislich um dieHälfte verringern, werden von der Be-völkerung kaum angenommen. Mehrals vierzig Prozent der Menschen inSwasiland tragen den Immunschwä-che-Virus in sich, mit Mitte dreißig zusterben ist keine Seltenheit.

Polygamie statt Demokratie

Bei einer gemeinsamen Afrika-Reiseim Frühjahr 2005 entdeckte der Chordas Dorf, vor allem aber sahen die Im-bongis viele Kinder auf den Straßen,denen es nicht nur an elterlicher Für-sorge mangelte, sondern schlicht anallem: Essen, Kleidung, Bildung. Oh-ne Schulabschluss hat man in einemarmen Land erst recht keine Chance.Anfangs war es noch das private En-gagement Einzelner, für ein paar Euroim Jahr ein Kind zur Schule zu schi-cken und ihm eine warme Mahlzeitam Tag zu ermöglichen. Doch schonein Jahr später gründete der Chor denVerein Voices for Africa, der sich seit-her fast professionell um die Aids-Waisen in Esitjeni kümmert.

Durch Patenschaften, Spendenund Gagen, die sich der Chor inDeutschland ersingt, kommt einigeszusammen. „Insgesamt haben wirschon rund 200 000 Euro nach Esitje-

In Heidelberg probt der Chor Imbongi – und in Swasilandfreuen sich Aidswaisen darüber. Die Geschichte einerVerbindung, die weit mehr als 8 733 Kilometer überwindetVon Silke Janovsky

ni geschickt“, sagt Annette Lennartz,die Vorsitzende des Vereins. Im Dorfselbst verwaltet Zodwa Dlamini, eineselbstbewusste und durchsetzungs-starke Frau, die Gelder aus Deutsch-land. Sie kümmert sich auch darum,dass die Waisen gut unterkommen,bei einer der Großmütter etwa.

Die Gogos, wie man die alten Frau-en auf Zulu nennt, sind die Stützendes Dorfes. Manche von ihnen habenbis zu 14 Waisen bei sich aufgenom-men, geben ihnen ein Dach über demKopf und sorgen dafür, dass die Kin-der in ihren Uniformen pünktlich zumSchulunterricht erscheinen. Wer nie-manden mehr hat kommt ins Schutz-haus zu Khanyisile, einer alleinsteh-enden Frau, die genauso vom Vereinbezahlt wird, wie die beiden Köchin-nen, die jeden Tag für mehr als 200hungrige Kinder kochen. Zudem hatVoices for Africa eine Nähschule insLeben gerufen, zwei Hühnerhäusergebaut und gemeinsam mit der ameri-kanischen GesundheitsorganisationPSI organisiert, dass viele im Dorf ei-nen HIV-Test haben machen lassen.Das ist keine Selbstverständlichkeit,denn so offensichtlich die Krankheitim ganzen Land auch ist, manschweigt sie am liebsten tot.

Ein König mit 14 Ehefrauen

„Aids ist ein absolutes Tabu“, sagt An-nette Lennartz, „weil es mit Sexualitätzu tun hat.“ Eigentlich seltsam in ei-nem Land, in dem sich der König offi-ziell 14 Ehefrauen hält. Der letzte ab-solute Monarch Schwarzafrikas, Kö-nig Mswati III., ist für seinen exzessi-ven Lebensstil bekannt. Polygamiestatt Demokratie. Unter anderem istes auch dieser staatlich sanktionier-ten Lebensform geschuldet, wieschnell sich der HI-Virus in den ver-gangenen Jahrzehnten ausgebreitethat. Aber auch den vielen Wander-arbeitern, die das Virus durchsLand tragen. Kostenlose Kondo-me gäbe es zwar an jeder Ecke,sagt Annette Lennartz, „aber diewerden kaum benutzt. Die Kul-tur ist eine andere – flesh toflesh.“

Um den kulturellen Austauschetwas zu fördern, reist der Im-bongi-Chor alle zwei, drei Jah-re gemeinsam durch den Sü-den Afrikas und singt Liedervoller Wehmut, Kampf-geist, Zuversicht undschwarzem Selbstbe-wusstsein, die viele amsüdlichen Zipfel desschwarzen Kontinents nochaus Zeiten der Apartheid kennen. EinBus voller Weißer, die Lieder in einerschwarzen Sprache singen – soviel An-erkennung bringt nicht nur Stimmungund Freude, sondern hat auch schonmanchen grimmigen Grenzsoldatenein paar Tränen abgetrotzt.

Die Reise führt immer auch nachEsitjeni, wo die Sänger ihre Patenkin-der besuchen. Auch wenn man daskleine Dorf auf Landkarten kaum fin-det, im Tal des Ezulweni-Flusses ist esmehr als bekannt. „Geht nach Esitje-ni, da ist das Licht“ sagen die Men-schen dort. Und wenn man die 8733Kilometer Luftlinie nach Heidelbergzurückkehrt, zu den stampfendenSängern in den Proberaum an derBergheimer Straße, dann sieht man esauch da leuchten.

BONANZA

Die spinnen,die Besitzer

Unlängstrieselte Putzvon der Decke

Von Karin Ceballos Betancur

Die letzte Sau, die in den ver-gangenen Wochen durchs

Fernseh-Talkshow-Dorf getriebenwurde, ist das Thema Mietwahn-sinn in deutschen Großstädten.Augenscheinlich sind immermehr Menschen bereit, unfassba-re Summen für Eigentumswoh-nungen in zentraler Lage zu be-zahlen, um ihr Geld vor der Euro-krise zu retten. Die Folge sind stei-gende Mieten.

Nun lebe ich selbst in einemAnschauungsobjekt. Als wir voretwa acht Jahren in unsere Woh-nung einzogen, befanden sich dieRäume in der zweiten Etage einesheruntergekommenen Mietshau-

ses. Die Liegen-schaft war da-mals noch imBesitz zweierSchwestern,die unsere Vor-

mieter nur durch Zeugung einesKindes dazu hatten bewegen kön-nen, die Ölöfen durch eine Gas-etagenheizung zu ersetzen. DieWohnung ist alt, laut und eigen-willig und manchmal wackelt derBoden, wenn LKW vorbei fahren.Wir lieben sie. Inzwischen, zweiImmobilienverkäufe später, sindwir die letzten Mieter am Platz,ein gallisches Dorf im Nordendgewissermaßen.

In der Wohnung über uns sinddie neuen Eigentümer seit ge-raumer Zeit damit befasst, ihrekernsanierte Wohnung in einenbezugsfähigen Zustand zu ver-setzen. Wie weit sie davon ent-fernt sind, lässt sich am Lärmder Schlagbohrer ablesen, mitdenen Wände eingerissen undRohre neu verlegt werden. Un-längst rieselte dabei in unsererKüche der Putz von der Decke,als ich mit einer Freundin Kaffeetrank. Kurz darauf fielen dickeBrocken auf den Küchen-schrank. Dann konnte ich demHandwerker winken.

Als wenig später der Eigentü-mer, immerhin auch selbst rechtbauschuttstaubig, vor meiner Türstand, sich für den Zwischenfallentschuldigte, seine Leiter anbotund fragte, ob wir beim Aufräu-men Hilfe bräuchten, zog ich füreinen Augenblick in Erwägung,ganz entspannt mit ihm und ei-nem Glas gallischen Zauberstöff-chens auf gute Nachbarschaft an-zustoßen. Schwamm drüber undso. Dann sagte er: „Gar kein Prob-lem, wenn ihr Hilfe braucht, wirk-lich. Ich kann meine Mutter zumPutzen vorbeischicken.“

Sollte das Kind eines Tages aufdie Idee kommen, bei mir anzuru-fen und mich dazu auffordern, dieSpuren seiner Kapitalanlage in ei-ner fremden Wohnung zu beseiti-gen, komme ich mit einem großenSack Zement vorbei und lasse ihnim Flur mit einem Silvesterkra-cher explodieren. Wobei das Kindso was nie tun würde. Ist ja auchein Gallier. Die spinnen, die Im-mobilieneigentümer.

NACHRICHTEN

Winnenden: Therapeutinhat ErinnerungslückeFragwürdige Erinnerungslückenweist die wohl wichtigste Zeugindes Prozesses gegen den Vater desAmokläufers aus Winnenden auf.Aufgrund einer traumatischenBelastungsstörung könne sie sichan vieles nicht erinnern, sagte ihrAnwalt am Freitag vor dem Stutt-garter Landgericht. Die Aussageder Therapeutin war mit Span-nung erwartet worden, weil siesich in der Verhandlung vor zweiJahren stark widersprochen hatteund dadurch den Vater des Amok-läufers, den Angeklagten Jörg K.,zum Teil schwer belastet hatte.Die Frau war ehrenamtliche Kri-seninterventionshelferin undkümmerte sich direkt nach demAmoklauf um die Familie des Tä-ters. (epd)

Missbrauchs-Prozess gegenSchwimmtrainer geplatztDer Missbrauchs-Prozess gegeneinen Schwimmtrainer der deut-schen Olympia-Mannschaft istvor dem Kieler Amtsgericht über-raschend geplatzt. Das Schöffen-gericht habe dem Antrag der Ver-teidigung auf Einholung einesGlaubwürdigkeits-Gutachtensder als Nebenklägerin auftreten-den Schwimmerin zugestimmt,sagte einer der Verteidiger amFreitag in Kiel. Damit muss dasseit August laufende Verfahrenkomplett neu aufgerollt werden.Der Angeklagte war seit 2000Übungsleiter des damals zwölfJahre alten Mädchens in Kiel.Zum ersten Missbrauch soll es imAugust 2004 gekommen sein. DerDeutsche Schwimm-Verbandkündigte am Freitag an, künftignicht mehr mit dem Angeklagtenzusammenzuarbeiten. (dapd)

Düsseldorfs neues Logowird im Internet verhöhntDas neue Logo der Stadt Düssel-dorf erntet im Internet viel Spott.Die Stadt hatte angekündigt, sichdas Emoticon „:D“ als Markeschützen zu lassen. „:D“ steht da-bei für ein lachendes Gesicht. DieWerbeagentur BBDO hatte damiteinen Wettbewerb der Stadtver-waltung gewonnen. Schnell kamheraus: Das lachende D wirbt be-reits für Dubrovnik und die Ar-beitsschutz-Schau Dasa in Dort-mund. Nachwuchswerber gewan-nen damit schon vor Jahren einenPreis für eine Dänemark-Kampa-gne. Im Internet wird nun überdie „:Dorfdeppen“ hergezogen,Motto: „:Dumm gelaufen“. (dpa)

Chippendales siegen vorGericht gegen GigolosIm Streit um ihre Arbeitskleidunghat die Stripper-Gruppe Chippen-dales vor dem Landgericht Kölneinen Erfolg gegen die Konkur-renz American Gigolos errungen.Die Gigolos dürfen bei ihren Auf-tritten nicht mehr – wie die Chip-pendales – weiße Kragen mitschwarzen Fliegen und weißeManschetten an den Handgelen-ken tragen. Die Wettbewerbskam-mer habe eine bereits im Spät-sommer erlassene Verfügung be-stätigt, teilte das Gerichts am Frei-tag mit. Eine von der Kammer an-geregte gütliche Einigung seinicht zustande gekommen. (dpa)

Streit mit New YorkerZimmermädchen

In der kommenden Woche könn-te Dominique Strauss-Kahn ein

dunkles Kapitel seines Lebensschließen, das den früheren Chefdes Internationalen Währungs-fonds (IWF) und einstigen Starder französischen Sozialisten anden Rand einer langjährigenHaftstrafe brachte. Medien in sei-ner Heimat und in den USA be-richten über einen bevorstehen-den Termin in New York, bei demStrauss-Kahn einen Vergleich mitdem Zimmermädchen NafissatouDiallo schließen werde. Diallowirft dem Franzosen Vergewalti-gung vor – und könnte nun eineMillionensumme erhalten.

Der für die Zivilklage gegenStrauss-Kahn zuständige NewYorker Richter Douglas McKeonsagte lediglich, dass es kommen-de Woche einen Gerichtstermingeben könne. Die New York Timesmeldete in ihrer Freitagsausgabe,dass sich Strauss-Kahn und Dialloim Stillen auf eine außergerichtli-che Einigung verständigt hätten.Die französische Tageszeitung LeMonde meldete unter Berufungauf Vertraute Strauss-Kahns, dassdie Einigung am 7. Dezember vorGericht in New York unterzeich-net werde. Umgerechnet 4,6 Mil-lionen Euro soll das Zimmermäd-

chen demnach erhalten. Was ge-nau geschah, als Diallo am 14. Mai2011 zur Mittagsstunde die Lu-xus-Suite im Sofitel-Hotel im Her-zen von Manhattan betrat, ist un-klar. Das Zimmermädchen wirftStrauss-Kahn vor, sich nackt aufsie gestürzt und sie zum Oralsexgezwungen zu haben. Auch habeer gewaltsam versucht, Ge-schlechtsverkehr mit ihr zu ha-ben. Der Franzose erklärte dage-gen, er habe mit der aus Guineastammenden Frau einvernehmli-chen Sex gehabt. Als Strauss-Kahn wenige Stunden später amNew Yorker Flughafen festgenom-men wurde, war seine Bilder-buchkarriere abrupt am Ende.Der Politiker, der sich Hoffnungenauf das Präsidentenamt seinesLandes machte, musste im Justiz-gebäude an der Seite von Kleinkri-minellen ausharren. Zunächstverbrachte er vier Nächte auf derGefängnisinsel Rikers Island, eheer gegen Kaution entlassen undunter Hausarrest gestellt wurde.

Die Millionensumme willStrauss-Kahn laut Le Monde übereinen Bankkredit und mit Hilfeseiner wohlhabenden Frau AnneSinclair aufbringen, von der erseit dem Sommer getrennt lebt.Weiter ungelöst sind seine rechtli-chen Probleme in der Heimat: Diefranzösische Justiz ermittelt imZusammenhang mit Sex-Partyswegen bandenmäßig organisier-ter Zuhälterei. (AFP)

Strauss-KahnsuchtEinigung

Aids-Aktivist Santos über die rote Schleife

Nelson Santos ist Direktor derNew Yorker Organisation Vi-

sual Aids. Visual Aids wurde 1988von Künstlern gegründet, die ent-weder von Aids betroffen warenoder die sich im Kampf gegenAids engagieren wollten. Sie ent-warfen 1991 das berühmte roteBand, das zum internationalenSymbol für Solidarität mit Aids-Kranken wurde.

Diesen Samstag ist Welt-Aids-Tag. Was haben Sie für den Taggeplant?

Wir veranstalten seit unsererGründung jedes Jahr einen soge-nannten Tag ohne Kunst. Der Ge-danke dahinter war damals, mit-ten in der Aids-Krise in New Yorkzu zeigen, was passiert, wenn wirnichts gegen Aids unternehmen –dass nämlich ein großer Teil derNew Yorker Künstler stirbt und eskeine Kunst mehr gibt. Vom ers-ten Jahr an haben viele Galerienund Museen mitgemacht, habenschwarze Tücher über Bilder ge-hängt oder die Türen verschlos-sen und ihre Angestellten gebe-ten, bei Aids-Hilfe-Organisatio-nen einen Tag lang freiwillig zuhelfen. Das war wirkungsvoll.

Act up war Ende der 80er-Jahreeine militante Organisation, diedarum gekämpft hat, dass Aidsnicht mehr stigmatisiert wirdund dass Versicherungen die Be-

handlung bezahlen.Genau. Es war schlimm

damals in New York und inden ganzen USA. Man hatdie Leute einfach sterbenlassen. Es ist wichtig, sich

heute daran zu erinnern.

Warum ist denn in denUSA die Aufmerksamkeit

für Aids erlahmt?Die Fortschritte in

der Behandlung ha-ben eine große Rolle

gespielt, die Tatsache,dass die Diagnose nicht

mehr notwendigerweiseein Todesurteil ist. Außer-

dem ging für Organisationen wieAct up oder auch uns die Dring-lichkeit ein wenig verloren, nach-dem die Stigmatisierung nach-ließ und Aids auch von der Politikals nationale Gesundheitskriseanerkannt wurde.

Was sind denn für Menschen mitAids und HIV in den USA heutedie drängenden Themen?

Es geht noch immer um denZugang zu ärztlicher Versorgungund zu Arznei. Die Gesundheits-reform von Barack Obama ver-bessert die Lage von Aidspatien-ten dramatisch. Ein andereswichtiges Thema für uns ist dieKriminalisierung von Aids, diestrafrechtliche Verfolgung vonMenschen, die Aids an andereweitergegeben haben. Es gibt in

vielen Staaten noch Rechtspre-chung unter der die Weitergabevon Aids als tätlicher Angriff odergar Totschlag geahndet wird.

Was können Sie als Kunst-Orga-nisation da beitragen?

Es geht darum, die Aufmerk-samkeit für die Probleme am Le-ben zu halten.

So, wie seinerzeit mit der rotenSchleife.

Das war ein weltweiter Erfolg.

Wie ist denn die Schleife ent-standen?

1991 war der erste Golfkriegin vollem Gang und jeder truggelbe Schleifen, um Solidaritätmit den Truppen zu demonst-rieren. Die gelben Bänder wur-den in den USA im 19. Jahrhun-dert von Frauen benutzt, derenMänner im Gefängnis saßen.Wenn die Frauen die Bänder vordie Tür hängten, bedeutete das,dass sie noch auf die Männerwarten. In den 70er-Jahrenwurden sie während der Geisel-nahme in der Botschaft von Te-heran populär. Viele Menschentrugen sie, um den Geiseln zuzeigen, dass man sie nicht auf-gegeben hat.

Und Visual Aids hat das Symboldann für die Aids-Opfer umge-deutet als Symbol dafür, dasman sie nicht aufgegeben hat.

Ja, wir haben uns gedacht:Was ist denn mit unserem Krieghier zu Hause? Hier sterben auchjeden Tag Menschen.

Warum war denn die Schleife soerfolgreich?

Es lag daran, dass es keineMarketing-Kampagne von einergroßen Organisation war, son-dern von einem Künstler-Kollek-tiv kam. Es war uns immer wich-tig, dass es kein Copyright gibt,dass niemand daran verdient unddass jeder es sich anstecken kann,um Solidarität zu zeigen.

Die Reaktion war groß.Ja, es fing damit an, dass Pro-

minente sich die Schleife ansteck-ten, so wie Jeremy Irons bei derVerleihung der Tony Awards. Dashat sofort für Gesprächsstoff ge-sorgt und hatte viele Nachahmer.

Das Interview führteSebastian Moll.

HILFE ZUR SELBSTHILFEWeltweit gibt es rund 34 Millio-nen HIV-infizierte Menschen,schätzt Unaids, das Programmder Vereinten Nationen zur Be-kämfung von HIV und Aids. Allei-ne 23,5 Millionen Menschen da-von leben im Süden Afrikas. InWesteuropa gibt es zum Vergleichetwa 900 000 Infizierte.

In Swasiland leben rund1,4 Millionen Menschen, davonsind 245 000 Aidswaisen. Mehrals 40 Prozent der Bevölkerungsind inzwischen HIV-positiv.

Das Dorf Esitjeni liegt im Nord-westen von Swasiland. Der ChorImbongi und der Verein Voices forAfrica unterstützen das Dorf.

Für 180 Aidswaisen in Esitjenihat der Verein Paten in Deutsch-land gefunden. 70 der Kinderbesuchen bereits eine weiterfüh-rende Schule.

Wer eines der Kinder in Esitjeniunterstützen will, kann für15 oder 20 Euro im Monat einePatenschaft übernehmen. Diesegarantiert dem Kind Schulgeld,Schuluniform und eine warmeMahlzeit täglich im Gogo-Center.Kontakt zu den Kindern ist mög-lich. Mehr Informationen unter:www.imbongi.dewww.voices-for-africa.de

„Niemand hat etwasdaran verdient“

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Stampfen,singen, helfen

Nelson Santosist Direktorvon VisualAids. DieKünstler derOrganisationentwarfen dieAids-Schleife.PRIVAT

Die Großmütter sind die Stützen des Dorfes Esitjeni, sie kümmern sich um die vielen verwaisten Kinder. IMBONGI

Wer Anteilnahme erfährt, teilt auch gerne: Kinder beim Mittagessen. STEPHAN DIEMER

Singen verbindet: Der Imbongi-Chor bei einem Auftritt in Südafrika. IMBONGI

DominiqueStrauss-Kahn

ist offenbarbereit, Millio-

nen an dasZimmer-

mädchen zuzahlen.

IGUEL MEDINA