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Imperativ der Aufmerksamkeit

Michael Meyen

Tagung „Psychosozialer Wandel durch neue Medien: Entwicklung und Lernen, Arbeit, Ausbildung und Freizeit“

Würzburg, 5. Mai 2017

INSTITUT FÜR KOMMUNIKATIONSWISSENSCHAFTUND MEDIENFORSCHUNG

Medialization of soccer Introduction – Theory – Method – Results – Conclusion

Helmut Schön (1974) Jupp Derwall (1980) Berti Vogts (1996)

Ribbeck (2000) Völler (2002) Klinsmann (2006) Löw (2012)


Medialization of soccer Introduction – Theory – Method – Results – Conclusion

München, Olympiastadion, eröffnet 1972

München, Allianz Arena, eröffnet 2005


Parteitage der Grünen: 1980 („Indianer“ erobern das Präsidium) und 2014

Medialization of soccer

Thyssen-Krupp Hauptquartier, EssenAbercrombie, München 2012Isar-Philharmonie


Mediensystem

Erwartungsstrukturen (Programme und Organisationen)

Konstellationsstrukturen

Deutungsstrukturen (binärer Code)Handlungsorientierung

Interessen

Ressourcen

Strategien

andere individuelle

oder kollektive Medienakteure

individueller oder kollektiver Medienakteur

Medieninhalte

Kan

äle Selektion

Präsentation

Interpretation

Mediensystem




Interessen

Ressourcen

Strategien

andere individuelle



Medieninhalte

Kan

äle Selektion

Präsentation

Interpretation

t1 t2

Zeit1960er 2010er

Deutschland:

Kommerzialisierung des Rundfunks Siegeszug von Internet und Social Media

Folgen:

deutlich mehr Akteure und Akteure, die in anderen Erwartungsstrukturen arbeiten

Michael Meyen, 5. Mai 2017


Medienrealität 2017


Exklusivnachrichten, Originalität, zuspitzen, vereinfachen, übertreiben

Selektion:

Einmaliges und Superlative

Personen: Konflikte auf Königsebene, Prominente, Außergewöhnliches

Präsentation: verständlich, übersichtlich

Interpretation: Geschichten, Emotionen, Drama



Konflikte auf Königsebene: SPD-Parteitag 2007

Süddeutsche ZeitungMichael Meyen, 5. Mai 2017


SZ, 24. November 2011Michael Meyen, 5. Mai 2017


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1984 2014

Politik + Wirtschaft 44,5 35,3

Soft News 42,3 56,3

Service + Angstthemen 13,3 8,3

100,1 99,9

Wandel der Medienrealität I: Harte und weiche Themen

In Prozent. SZ, Bild, Münchner Merkur (5. bis 17. März 1984, 3. bis 15. März 2014), Tagesschau (6.bis 19. März 1989, 3. bis 15. März 2014). Soft News: Sport, Gesellschaft, Human Interest, Kultur,Mensch & Umwelt, Wissenschaft, Gesundheit. Angstthemen: Kriminalität, Verbrechen, Unfälle,Katastrophen, Anschläge. N = 4443. Rundungsfehler. Quelle: Karidi 2017



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Wandel der Medienrealität II: Präsentationsstil

In Prozent. 5. bis 17. März 1984, 3. bis 15. März 2014. N = 1395 (SZ), 1107 (Bild)Quelle: Karidi 2017

SZ 1984 SZ 2014 Bild 1984 Bild 2014

Nachrichtlich 80,7 51,2 71,0 70,2

Meinungsbetont 15,5 30,7 16,0 16,0

Erzählend 3,4 16,7 12,0 11,9

Interview 0,4 1,4 1,0 1,9

100 100 100 100



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Wandel der Medienrealität III: Selektionsmerkmale

In Prozent. 5. bis 17. März 1984 (Tagesschau: 6. bis 19. März 1989), 3. bis 15. März 2014. N = 1384-1394 (SZ), 465-467 (Tagesschau). Quelle: Karidi 2017

SZ 1984 SZ 2014 TS 1989 TS 2014

Negativität 37,8 44,4 40,7 58,8

Konflikt 11,8 21,8 26,1 38,5

Skandal 4,0 7,8 3,3 9,7

Prominenz 1,2 6,7 0,4 7,5

Emotionen 3,3 12,4 5,4 9,4

Lockere Sprache 4,2 9,1 0,4 0,4

Folgeberichte 9,0 21,1 24,1 50,9



Erwartungsstrukturen


DeutungsstrukturenHandlungsorientierung

Interessen

Ressourcen

StrategienAkteureAkteure

Output

Kan

äle




Interessen

Ressourcen


Output

Kan

äle




Interessen

Ressourcen


OutputK

anäl

e

anderes Teilsystem

anderes Teilsystem

Mediensystem




Interessen

Ressourcen

Strategien

andere individuelle



Medieninhalte

Kan

äle Selektion

Präsentation

Interpretation

Politisches System

Medialisierung: Strategien, Ressourcen, SystemprogrammeQuellen (Zeitvergleich): Experteninterviews, Dokumentenanalysen

Kategorien

Spitzenpersonal

Medientraining

Public Relations

Arenen, Gebäude

Events

Regeln, Routinen

Entscheidungen

14Michael Meyen, 5. Mai 2017


Michael Meyen, 3. Februar 2016 15


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Markus Hörwick (bis Sommer 2016 Bayern München)

„Journalisten suchen immer Themen. Sie wollen, dass bei uns Remmidemmi ist. Am besten soll es eine Schlägerei geben.“

• „proaktiv“ Themen setzen: „Über Bayern wird sowieso geschrieben. Also helfen wir, die Seiten zu füllen.“

• Persönlichkeiten konstruieren: „Wir haben Spieler, die lustig sind, und andere, die vielleicht ganz gut aussehen und sich für ein Shooting eignen“

• Infos blockieren: „je nachdem, was für den Klub gerade wichtig ist“



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Medialisierung des Alltags: Gewöhnungseffekt durch Kontakt

Altheide (2013): Wir verinnerlichen das Konstruktionsprinzip der Medienrealität allein schon durch die Zeit, die wir mit diesen Angeboten verbringen, als „normale Form“ der Kommunikation.

• Medienlogik bestimmt, wie wir miteinander umgehen, wie wir uns im Alltag bewegen und wie wir Organisationen und Institutionen gestalten

• Medienrealität als Quelle für soziale Vergleiche• Soziale Netzwerke Spiegel und Verstärker der kommerziellen Logik


[email protected]

Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung Michael Meyen


Tagung „Psychosozialer Wandel durch neue Medien: Entwicklung und Lernen, Arbeit, Ausbildung und Freizeit“

Würzburg, 5. Mai 2017

Generaldebatten: Wandel von Umfang, Platzierung und Darstellungsform

SZ: Platzierung und Umfang aller Artikel mit Debattenbezug i. w. S. nach Darstellungsform.N=56 Artikel und Artikelteile

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1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012

Platzie

rung[N

r.de

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Meldung Bericht/Reportage Kommentar Sonstiges

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