Mediensystem in Deutschland 12 Medien im politischen Leben.

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Mediensystem in Deutschland 12 Medien im politischen Leben

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Mediensystem in Deutschland

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Medien im politischen Leben

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Übersicht

1. Schlüsselbedeutung

2. Grundlagen: Prinzipien der Demokratie

3. Öffentlichkeit: Begriff und Funktionen

4. Akteure und ‚Beziehungsspiele‘

5. Politikbilder – dominierende Kommunika-tionsmuster

6. Wahrnehmung und Verarbeitung

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Grundlagen: Prinzipien demokratischer Herrschaft

• Legitimierung: "Politische Herrschaft in der Demokratie ist zustimmungsabhängig und begründungspflichtig." (Sarcinelli 1998, 253)

• Pluralismus• Responsivität • Partizipation < allesamt kommunikativ vermittelt

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Öffentlichkeit

"Die normative Ladung des Begriffs resultiert aus seiner zentralen Stellung in der Theorie der Demokratie. In der Idealvorstellung vom Prozeß der Meinungs‑ und Willensbildung verleiht Öffentlichkeit den politischen Entscheidungen Rationalität und demokratische Legitimation. (...) Das Ziel ist, durch öffentliche Kommunikation politische Entscheidungen von abgeklärter Rationalität herbeizuführen, die in größtmöglichem Maße dem Gemeinwohl dienen." (Schulz 1997, 87f.)

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Funktionen der Öffentlichkeit

• Transparenz – Legitimierung • Orientierung – Partizipation • Validierung – Responsivität

(Neidhardt 1994)"Öffentlichkeit ist und funktioniert damit wie ein intermediäres System: es vermittelt zwischen Gesellschaft und politischem System wie auch zwischen den unterschiedlichen intermediären Organisationen." (Jarren, Donges 1998, 105)

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Akteure und ihr Zusammenwirken

• ‚Tausch‘: Information gegen Publizität

• Symbiose, normativer und faktischer Gegensatz

• Modell: ‚Interpenetration‘

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Verhältnis von Mediensystem und politischem System – ein Modell

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Politikbilder

• Thematisierungsstrategien – Betroffenheitssuggestion /

Differenzbehauptung

• Überzeugungsstrategien – Illustration / Plausibilisierung / Moralisierung

• Kommunikationsmuster– Verlautbarung / Agitation / Diskurs

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Wahrnehmung und Verarbeitung Typ1 "interessiert/selbstbewußt" (21% der Bundesbürger): traut sich politisches

Urteilsvermögen zu; überwiegend Männer, 20‑49 Jahre, hochgebildet, starkes politisches Interesse.

Typ 2 "entfremdet/resignativ" (24%): dementiert persönliche politische Kompetenz, sieht sich ohne Einfluss auf eine ‚verlogene‘ und ‚abgehobene‘ Politik; überwiegend Frauen, über 60, geringe formale Bildung, schwaches politisches Interesse.

Typ 3 "ambivalent/passiv" (23%): teils negative, teils positive Statements (ebd.); überwiegend Jugendliche und junge Erwachsene, mittlere Bildungsniveaus,

mittlere Ausprägung des politischen Interesses, Frauen überrepräsentiert.Typ 4 "mißtrauisch/interessiert" (20%): schreibt sich hohes Urteils-vermögen zu,

glaubt aber nicht an die Möglichkeit, auf Politik Einfluss zu nehmen, und misstraut der Aufrichtigkeit von Politikern; sozio-graphisch ähnlich zusammengesetzt wie Typ1. (Kiefer 1996, 102f.)

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Informationsverarbeitung: ‚Alltagsrationalität‘

1. Selektivität

2. Lebhaft, sinnfällige Eindrücke dominieren

3. Unspezifische Eindrücke – in Schablonen eingeordnet

4. Vor-Urteile – rückblickend konstruiert

5. Personalisierung – periphere Reize, Sympathie

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Konsequenzen?

„Die Analyse liefert einen breit abgesicherten Beweis dafür, daß die Mediennutzung einen signifikanten Einfluß auf die Einstellung zur Politik hat. Sie zeigt ..., daß sich mit der Expansion der Medienöffentlichkeit das Bild der Politik verdüstert hat. Vor allem die Informationsnutzung im privaten Fernsehen hat ungünstige Folgen für die Einstellung zur Politik.“ (Schulz 1997, 146)

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Literatur

Brosius, Hans‑Bernd (1995): Alltagsrationalität in der Nachrichtenrezeption.Opladen: Westdeutscher.

Kiefer, Marie‑Luise (1996): Massenkommunikation V. Eine Langzeitstudie zur Mediennutzung und Medienbewertung 1964‑1995. Frankfurt am Main: Media Perspektiven.

Schulz, Winfried (1997): Politische Kommunikation. Wiesbaden: Westdeutscher.

Jarren, Otfried / Donges, Patrick (2002): Politische Kommunikation in der Mediengesellschaft. 2 Bd. Wiesbaden: Westdeutscher.