Improvisation Auf Der Gitarre

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WSH Felbertal Klasse: 9a 5324 Ebenau 2014 Improvisation auf der Gitarre vorwiegend im Blues und Jazz Gernold Ellmauer Spezialgebiet im Fach Musikerziehung

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Improvisation auf der Gitarrevorwiegend im Blues und Jazz

Gernold EllmauerSpezialgebiet im Fach MusikerziehungWSH FelbertalKlasse: 9a5324 Ebenau2014Improvisation auf der Gitarre | Gernold EllmauerBetreuungslehrer: MMag. Koch-Diethr MagdalenaSeite | 14 Inhaltsverzeichnis1Einleitung12Improvisieren im Blues22.1Entstehung des Blues22.2Blues-Grundbegriffe22.2.1Blue notes22.2.2Swing feel22.2.3Blues Schema32.2.4Intro32.2.5Turnarounds32.2.6Ending32.2.7Blues-Riffs32.2.8Blues-Licks32.2.9Fill-ins42.2.10Blues-Solo42.2.11Improvisation42.2.12Blues-Phrasierungen42.2.13Tonart im Blues42.2.14Taktart im Blues53Pentatonik53.1Wie ist die Pentatonik aufgebaut53.2Dur oder Moll?63.3Pentatonik im Blues73.3.1Die Blue-Notes74Tonleitern85Improvisation im Jazz85.1Die Melodik des Jazz85.2Improvisationstechniken und deren Umsetzung auf der Gitarre95.2.1Die Anwendung der Pentatonik105.3Die Anwendung der Modi105.4Andere Improvisationstechniken126Quellenverzeichnis13

EinleitungBei den ersten Improvisationsversuchen vor Publikum befindet man sich in einer Schrecksekunde, die man mit dem ersten Ritt auf einem Fahrrad vergleichen kann. Man versucht nicht zu strzen und lsst sich die Anleitung zum Radfahren durch den Kopf gehen, jedoch verliert man pltzlich das Gleichgewicht und strzt. Wie bei diesem Beispiel ist auch beim Improvisieren keine Zeit zu berlegen welcher Ton oder welcher Lick nun passen knnte. Beim Improvisieren, wie auch beim Radfahren kommt es mehr auf Intuition an, die man nach etlichen Stunden des bens erlangt. Diese Intuition macht vielen Musikern Angst, denn man kann sie nicht gezielt ben, sondern nur durch Erfahrung aufbauen. Diese Erkenntnis verringert die Motivation zu lernen enorm, denn man kommt zum dem Schluss: Entweder man hat es, oder man hat es nicht. Diese Hemmung verfolgt auch mich und hat nichts mit der Theorie oder Technik beim Improvisieren zu tun, die man gezielt und effizient lernen und ben kann. Ich denke jedoch, dass genau dieser Teil des Intuitiven, des Gefhls zur Musik den Wert der Improvisation ausmacht und somit die Schwierigkeit einer guten Improvisation enorm steigert.Das beschriebene Problem lsst sich auch gut mit Hilfe unserer beiden Gehirnhlften erklren. So gibt es zum einen die linke, die fr verbale Operationen zustndig ist. Wie zum Beispiel der Gebrauch von Wrtern oder fr die Benutzung von Symbolen. Und dann gibt es noch die rechte Hlfte, die fr non-verbale Funktionen zustndig ist. Wie zum Beispiel fr verstehen/bereinstimmen von bildlichen Zusammenhngen oder auch vom Innewerden der Dinge, die einen uerst geringen Bezug zu sprachlichem Ausdruck haben. Unter diesem letzten Punkt finden wir auch das Feeling der Improvisation wieder. Da jedoch in unserer heutigen Lebensweise die rechte Gehirnhlfte stark vernachlssigt wird, wird es fr uns immer schwieriger ein Bauchgefhl fr Dinge zu entwickeln und somit ist es auch schwierig die Intuition fr das Improvisieren einzusetzen.Jedoch besteht zum Glck die Mglichkeit Theorie zu lernen und diese Theorie ber das Improvisieren im Blues und Jazz, werde ich versuchen, auf den nchsten Seiten zusammenzufassen.Improvisieren im BluesEntstehung des BluesDer Blues ist ein afroamerikanischer, meist gesangsbetonter Musikstil mit einfacher rhythmischer Begleitung, bestehend aus zwlf Takten in drei Teilen zu je vier Takten im 4/4- Rhythmus. Ursprnglich war es die Musik der aus Afrika verschleppten Sklaven in den amerikanischen Sdstaaten. Der Blues entwickelte sich als weltliches Pendant zur etwa gleichzeitig entstandenen Gospelmusik. Er wurde zu einer der wichtigsten Inspirationsquellen der zeitgenssischen populren Musik Nordamerikas, insbesondere der Rockmusik und des Jazz.Blues-GrundbegriffeBlue notesBlue notes sind charakteristische Melodietne des Blues.

kleine Terz (b3): wird auch als Blues-Bending (1/4-Ton-Bending) gespielt.kleine Septime (b7)verminderte Quinte (b5): wird im Bebop (Jazzstil) als flattet fivth bezeichnet.Swing feel

Die Bezeichnung "Swing feel", die am Anfang eines Stckes steht, weist darauf hin, dass das Stck nicht wie meist notiert mit einer Zweierunterteilung, sondern in einer Dreierunterteilung gespielt werden soll.

Zweierunterteilung: binr = gerade Achtel - straight 8thsDreierunterteilung: ternr = Swing-Achtel - swing 8thsBlues SchemaDas Blues-Schema ist eine dem Blues zugrundeliegende Akkordfolge. Das Durchspielen einer Akkordfolge wird als Durchgang (engl. Chorus = Refrain) bezeichnet.Das Standard-Blues-Schema ist der 12-taktige Blues (12-bar blues).Beispiel Blues in A:

|| A| A (D)| A| A|| D| D| A| A|| E| D| A| E||IntroDas Intro bezeichnet die Einleitung eines Blues. Dies kann ein ganzer Durchgang, beispielsweise der Instrumentalteil vor dem Vokalteil, oder die Takte vor dem 1. Durchgang sein.TurnaroundsTurnarounds (berleitungen) sind die letzten 2 Takte eines Blues-Schemas und leiten zum nchsten Durchgang.EndingDas Ending (Schlussphrase) wird an Stelle des Turnarounds gespielt und fhrt zum Schluss.Blues-RiffsBlues-Riffs sind ein-, zwei- oder viertaktige Begleitphrasen die durch ein Blues-Schema ber die entsprechenden Akkorde gespielt werden.Blues-LicksBlues-Licks sind ein-, zwei- oder viertaktige Melodiephrasen, die zu einem Solo zusammengesetzt, oder als Improvisationsbausteine dienen.

Single-Note-Licks sind einstimmige Melodienphrasen.Double-Stops-Licks sind zweistimmige Melodienphrasen.Fill-insFill-ins sind Instrumentalphrasen (Fller) zwischen den Gesangsphrasen.Blues-SoloDas Blues-Solo ist im Gegensatz zum Thema oder Gesangsteil die improvisierte, oder teilweise improvisierte, seltener auch festgelegte (komponierte) Melodie eines Durchgangs. Blues-Melodien basieren oft auf dem Frage-und-Antwort-Prinzip (engl. Call-and-Response) das auch bei guten Soli zu hren ist.ImprovisationImprovisation ist die Kunst, sich der Eingebung des Augenblicks folgend zu spielen, beziehungsweise auszudrcken. Im Blues wird als einfachster Ansatz einer Melodie-Improvisation die pentatonische Skala zugrunde gelegt.Blues-PhrasierungenNeben den gngigen Artikulationen und Phrasierungen gibt es die charakteristischen Blues-Phrasierungen:

Bending / Ziehen der SaiteSlide / Glissando / Gleiten auf der SaiteVibrato / horizontales oder leichtes vertikales Ziehen einer Saite

Tonart im BluesDie Notation eines Blues setzt die Bestimmung der Vorzeichen und somit die Wahl einer Tonart voraus. Einerseits kann die Melodie, anderseits die Begleitung zugrunde gelegt werden. Ein Blues in A kann beispielsweise in folgenden Tonarten notiert werden:

3 Kreuze in A-dur2 Kreuze in A-mixolydisch (dur)1 Kreuz in A-dorisch (moll)kein Kreuz in A-mollMit den Melodien kann die pentatonische Moll-Skala, als auch die pentatonische Dur-Skala mit Blue notes und auch alles miteinander vermischt verwenden.Die Begleitung mit den drei Dominantseptakkorden auf der I, IV und V Stufe, lsst auch keine eindeutige Bestimmung der Tonart zu.Ein Sonderfall ist der sogenannte Moll-Blues. Dieser wird in der entsprechenden Moll-Tonart notiert.Taktart im BluesWird ein Swing feel gespielt gibt es zwei Mglichkeiten die Taktart festzulegen:12/8-TaktEignet sich fr rhythmisch komplizierte, langsame bis mittelschnelle Grooves. Die Notation gibt relativ genau das gespielt wieder.4/4-Takt (2/2-Takt)Eignet sich fr rhythmisch einfache und schnelle Grooves. Die Bezeichnung Swing feel sollte am Anfang des Stckes ber der Taktangabe stehen.PentatonikDie Pentatonik (griechisch, penta = fnf) steht in der Musik fr die Verwendung einer Tonleiter (Skala), die im Gegensatz zur Heptatonik nicht 7, sondern nur 5 Tne umfasst. Die Pentatonik wird hufig, wie auch bei mir, als erste Skala erlernt und gilt deshalb unter den Gitarristen als die wohl bekannteste Tonleiter. Besonders in der Rockmusik ist die Pentatonik das A und O und ist in den meisten Riffs und Soli wiederzufinden.Wie ist die Pentatonik aufgebautEin wichtiges Merkmal der Pentatonik ist, dass es bei ihr keine Leittne gibt, also nicht wie in einer Dur Tonleiter Halbtonschritte (C-Dur z.B.: e-f, h-c). Lsst man bei einer Dur Tonleiter die Halbtonschritte weg, und zwar die 4. (f) und 7. Stufe (h), so erhlt man auch eine Pentatonische Skala.Die Pentatonik Tonleiter ist auf dem Griffbrett in fnf Positionen (auch Patterns genannt) unterteilt. Damit man spter mit der Pentatonik spielen und improvisieren kann, muss man sich erstmal diese fnf Griffbilder einprgen.

Dur oder Moll?Die einzelnen Positionen knnen auf dem ganzen Griffbrett gespielt werden, abhngig vom Grundton. Am besten stellt man sich das ganze wie ein Puzzle vor, bei dem man die fnf Positionen aneinander reihen kann.Grundstzlich lassen sich die fnf Positionen zu jedem Song verwenden. Wichtig ist lediglich zu wissen, was der Grundton (Tonart) des Stcks ist (Grundton der Mollpentatonik rot markiert).Moll

Bei der Moll-Pentatonik ist der Grundton der erste Finger (rot) auf der sechsten Saite, bei der Dur-Pentatonik der vierte Finger.Dur

Die fnf Pattern sind bei Moll und Dur genau die gleichen. Lediglich die Reihenfolge unterscheidet sich.Auf dem ganzen Griffbrett aneinander gereiht sehen die Positionen von A an so aus:

Pentatonik im BluesFr "normale" Verhltnisse wrde ein Musiker seine Tonleiter-Wahl etwa so treffen:Stck in DUR = Dur-Tonleiter oder Dur-Pentatonik.Stck in MOLL = Moll-Tonleiter oder Moll-Pentatonik.Das Problem dabei ist nur, dass beide Kombinationen "klassisch" klingen. Wie aber kommt man nun zu einer "bluesigen" Tonleiter? Wenn ein Musiker "bluesig" spielen will, whlt er meist die folgende Kombination:Akkorde in DUR + Pentatonik in MollDie Blue-Notes"Blue-Notes" machen den Blues erst zu dem, was er ist. Die eigentliche Blue Note, die das Bluesfeeling erzeugt, liegt irgendwo zwischen der Dur- bzw. Mollterz. Ein Gitarrenspieler versucht diesen "Zwischenton" durch ein Bending (ziehen der Gitarrensaite auf einen hheren Ton) zu erreichen.bermige Quarte (4#)Die wichtigste "Blue-Note" ist die 4# (auch "sharp four" genannt). Sie erzeugt eine starke Spannung, die nur mit Hilfe eines Dominantakkordes auf der V. Stufe wieder abgebaut werden kann.Verminderte Quinte (b5)Die b5 (auch "flat five" genannt) ist eigentlich die enharmonische Verwechslung zu 4#. Sie erzeugt also genau die gleiche Spannung und verhlt sich im Blues auch genauso wie die 4#. Tonleitern Um die Tonleitern auf der Gitarre zu bilden, muss man folgendes wissen:Ganztonschritt = Abstand von zwei BndenHalbtonschritt = Abstand von einem Bund

Wie bei den Pentatonik Skalen auf der Gitarre gibt es auch fnf verschiedene Tonleiter Pattern die gelernt werden mssen. Wenn man nun schon die Pentatonik Skalen auf der Gitarre beherrscht wird es ein Leichtes die Tonleitern dazu lernen. Denn zu jedem Pentatonik Pattern gibt es ein zugehriges Tonleiter Pattern, dass nur mit zwei weiteren Tnen aufgestockt wird. Mit den Halbtonschritten: 4. Stufe (In C: f) und 7. Stufe (In C: h).

Auch bei der Anwendung, im Vergleich zur Pentatonik, besteht kein groer Unterschied, auer dass man nun im Raum von einer Oktav zwei zustzliche Tne (Leitertne) hat und diese beim Improvisieren gekonnt auf die Begleitakkorde und Tonarten abstimmen muss.Die Patterns (oben in C-Dur dargestellt) knnen nun wieder ber das Griffbrett in alle Tonarten verschoben werden. Die Molltonleitern spielt man, in dem man die Durparallele Pattern spielt, jedoch den Grundton um eine kleine Terz verringert.Improvisation im JazzDie Funktionsharmonik des JazzFr die Begleitung sind vor allem Septimen-Akkorde von Wichtigkeit. Fgt manden Dreiklngen einer Dur-Tonleiter eine weitere Terz hinzu, so ergeben sichfolgende Akkordtypen:

Die Melodik des JazzDie Melodik des Jazz ist stark von den klanglichen Vorstellungen des Jazzmusikers geprgt. Die Tonbildung wird von den Mglichkeiten des Instruments und von der Suche nach einem persnlichen Ausdruck (Personalstil) bestimmt. Auch stark geruschhafte Klnge knnen einen melodischen Charakter besitzen. Das afrikanische Musikverstndnis, das im Gegensatz zum europischen Musikverstndnis die Tonhhe und Tondauer nicht eindeutig festlegt, sondern Mikrobereiche dafr vorgibt, und damit verbundene Artikulationen wie off-pitches, kurzzeitige Vernderungen der Tonhhe, macht fr den Jazz den gesamten Tonraum auch zwischen den Tnen unseres Tonsystems musikalisch bedeutungsvoll. Spieltechnische Mglichkeiten zur Melodiegestaltung auf der Gitarre sind zum Beispiel der false-fingering-Effekt, der entsteht, wenn auf zwei benachbarten Saiten der gleiche Ton angeschlagen wird, der Gebrauch der Leersaite als Pedalton abwechselnd mit gegriffenen Tnen in hheren Lagen, knstliche Flageoletts durch Berhren der schwingenden Saite in ihrem Mittelpunkt und Zupfen mit der rechten Hand oder verschiedene Arten des Bendings.Improvisationstechniken und deren Umsetzung auf der GitarreDie zentrale Frage fr den Improvisator ist: Wie kann man Melodien bilden, die zu einem vorgegebenen Harmonieschema passen? Die einfachste sowie zugleich anfangs weit verbreitete Methode ist die Melodiebildung aus den akkordeigenen Tnen. Der Versuch, die akkordeigenen Tne leiterartig miteinander zu verbinden, ist eingngig. Die Auswahl der akkordfremden Tne mag whrend der Improvisation gnzlich intuitiv erscheinen, doch heutzutage vergegenwrtigen sich die meisten Jazzmusiker das zur Verfgung stehende Tonmaterial in der Form von Skalen. Grundstzlich unterscheidet man zwischen zwei Mglichkeiten zur Improvisation ber Akkordfolgen (changes). Das Verfahren, nur eine Skala ber wechselnden Akkorden zu benutzen, nennt man horizontale Improvisation. Um entscheiden zu knnen, welche Skala man benutzt, muss die vorgegebene Harmoniefolge analysiert und die Tonika gefunden werden. Im Gegensatz dazu wechseln bei der vertikalen Improvisation die verwendeten Skalen im Allgemeinen mit den Akkorden. Fr den Anfnger ist eine horizontale Orientierung sinnvoller, da sie eher ein Gespr fr Melodisches weckt und zudem ein konomisches Spiel frdert, jedoch war schon die Melodiebildung der New-Orleans-Gitarristen eher vertikal bestimmt. Nach der Auswahl des Tonmaterials kommt es bei der Improvisation auf die melodische und rhythmische Phantasie und Erfahrung an.Die Anwendung der PentatonikViele Jazzmusiker verwenden beim Spiel ber changes pentatonische Skalen. Diese sind in allen Musikkulturen der Welt zu finden und resultieren aus vier bereinanderliegenden Quinten, die tonleitermig aneinandergereiht werden. Mit dieser Skala lassen sich interessante Improvisationen ber Akkordfolgen gestalten. Die Dur-Pentatonik wird vor allem bei Toniken in Dur angewandt. Die vierte Umkehrung davon ist die ebenso hufig verwendete Moll-Pentatonik, welche unter anderem bei Toniken in Moll Verwendung findet. Die dritte Umkehrung wird wegen des Fehlens einer Terz neutrale Pentatonik genannt. Sie kann daher sowohl ber Dur- als auch ber Mollakkorde gespielt werden. Um den Improvisationsablauf mit der Pentatonik interessanter darzustellen, empfiehlt es sich, sogenannte Farbtne miteinzubeziehen. Das Hinzufgen der groen Sexte bewirkt einen frhlichen, frechen Klang wohingegen die groe Septim eine dissonante, spannungsvolle Atmosphre schafft. Die None erzeugt einen weichen, melancholischen Klang.Die Anwendung der ModiDie Modi beziehungsweise Kirchentonleitern sind die wahrscheinlich hufigst angewandten Improvisationsmaterialien. Jeder einzelnen Tonstufe einer Durtonleiter kann eine Skala zugeordnet werden. Diese Skalen bestehen aus den sieben Tnen der Durtonleiter, beginnen aber mit dem Grundton der jeweiligen Stufe. Die Stufenskalen besitzen Namen wie Ionisch, Dorisch oder Phrygisch, die das Mittelalter nach griechischem Muster bernahm und bis heute als Kirchentonleitern beziehungsweise Modi in Verwendung geblieben sind. Jeder Modus lsst sich von allen Tnen der chromatischen Tonleiter bilden. Man teilt die sieben Modi in zwei Klassen ein, in die Dur-Gruppe und in die Mollgruppe, je nachdem, ob die Terz gro oder klein ist, und unterscheidet die Modi innerhalb der Gruppen durch charakteristische Intervalle. Zur Dur-Gruppe gehren der ionische Modus (= Dur), der lydische Modus (= Dur mit bermiger Quart) und der mixolydische Modus (= Dur mit kleiner Septim). Die Moll-Gruppe beinhaltet demnach den olischen Modus (= natrliche Moll), den dorischen Modus (= natrliche Moll mit groer Sexte), den phrygischen Modus (= natrliche Moll mit kleiner Sekunde) und den lokrischen Modus (= natrliche Moll mit kleiner Sekunde und verminderter Quinte). Die erste, dritte und fnfte Stufe des lokrischen Modus bilden einen verminderten Dreiklang, diese Tonleiter tritt daher als selbstndiger Modus uerst selten auf.

Die erste Mglichkeit ist die Verwendung des mit dem Basston des erklingenden Akkordes beginnenden Modus der dem Stck zugrundeliegenden Durtonart. Bei einem Stck in C-Dur wird also ber Dm7 der Modus d-dorisch, ber G7 der Modus g-mixolydisch und ber Am7 der Modus a-olisch gespielt. Das Tonmaterial bleibt zwar bei allen Akkorden mit Tonika-Bezug derselbe, aber die Gewichtung der einzelnen Tne ndert sich mit den Akkorden. Mit Vorrang werden die akkordeigenen Tne eines Modi verwendet, also der Grundton, die Terz, die Quint und die Septe. Auf der Gitarre lsst sich diese Methode verschieden realisieren. Die Gewichtung der akkordeigenen Tne ist am leichtesten, wenn man fr jeden Modus dessen Griffbild benutzt, jedoch wird damit ein stndiges Verschieben der linken Hand notwendig. Fortgeschrittene spielen ber alle Akkorde mit Tonika-Bezug denselben Modus, wobei sich jedoch die Gewichtung der akkordeigenen Tne erheblich schwieriger gestaltet. Die zweite Mglichkeit wird fters benutzt und bentigt keine diatonischen Akkordfolgen. Jeder Akkord ist voneinander unabhngig und verlangt seinen dazugehrigen Modus, welcher mit dem gleichen Basston beginnt. Es knnen auch zwei Modi fr einen Akkord zur Auswahl stehen. Bei einem Dominantseptakkord wird grundstzlich der mixolydische Modus verwendet, bei einem Durseptakkord der ionische oder der lydische Modus und bei einem Mollseptakkord der dorische, der phrygische oder der olische Modus. Es finden also im Gegensatz zur ersten Mglichkeit auch Tonwechsel statt, die man sich vor dem Improvisieren klarmachen sollte. Auf der Gitarre kann man bei dieser Methode problemlos die Modi transponieren, sodass man mit der linken Hand so wenig wie mglich rutschen muss, da nun zustzlich zu den akkorde genen Tnen auch die Tonwechsel die Modi voneinander unterscheiden. Wenn zum Beispiel die Modi a-mixolydisch und d-mixolydisch aufeinander folgen, spielt man statt d-mixolydisch in der zehnten Lage den Modus a-dorisch und kann somit beim Wechsel in derselben Lage bleiben.Ein melodisches Mittel zur Erweiterung des tonalen Rahmens ist das side-slipping oder outside-Spiel, ein kurzfristiges, oft sequenzartiges Ausweichen in die gleiche Skala einen Halbton hher oder tiefer. Die Phrase beginnt in der gegebenen Tonalitt, verlsst diese und kehrt nach dem Prinzip von Spannung und Entspannung zum Ursprung zurck. Eine besondere Rolle spielen beim outside- Spiel parallelverschobene Patterns.Andere ImprovisationstechnikenDie bereits beschriebenen Improvisationstechniken sind die im Jazz gebruchlich ten, aber nicht die einzigen Mglichkeiten zur Melodiebildung ber gegebene Akkorde. Die naheliegendste und einfachste Methode ist die Verwendung der Tne des klingenden Akkords. Sie lsst sich am besten bei Stcken mit vielen Akkordwechseln benutzen, doch selbst dann bietet sie wenig musikalische Spannung und Kreativitt. Oft werden einfach Akkordzerlegungen gespielt, welche eher eine improvisierte Begleitung darstellen. Innerhalb einer Improvisation kann auch zwischen verschiedenen Improvisationstechniken gewechselt werden, zum Beispiel zwischen der Verwendung von Modi und Akkordzerlegungen.QuellenverzeichnisJazzklavier - grundlegende Anleitung zur Improvisation - Rolf Pfitznerhttp://www.lenne-schule.de/fachb/mu/geschich.htmhttp://www.renesenn.de/blues.htmlhttp://de.wikipedia.org/wiki/Pentatonikhttp://www.stringworks.ch/grundlagen/theorie/die-pentatonik/http://www.schwisti.de/index.php?doc=tonleiter&teil=10http://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Die_Pentatonik_im_Blueshttp://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Die_Major-Patternshttp://de.wikibooks.org/wiki/Gitarre:_Entstehung_der_TonleiternDie Gitarre im Jazz Peter BaxrainerJazzimprovisation am Piano, in Theorie und Praxis Clemens Pechstein