Impulse für die Zeit vom 10.-22.08 · Matthäus 18, 1-5.10a In jener Stunde kamen die Jünger zu...

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Impulse für die Zeit vom 10.-22.08.2020 10. August, Heiliger Laurentius, Diakon und Märtyrer in Rom Der hl. Diakon Laurentius erlitt das Martyrium vermutlich unter Kaiser Valerian am 10 August 258. Die Basilika über seinem Grab ist eine der 7 Hauptkirchen Roms. Er ist Patron der Armen, für die er zu sorgen hatte, und die er als „wahren Schatz der Kirche“ ansah. Johannes 12, 24-26 24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. 25 Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. 26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.

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Impulse für die Zeit vom 10.-22.08.2020

10. August, Heiliger Laurentius, Diakon und Märtyrer in Rom Der hl. Diakon Laurentius erlitt das Martyrium vermutlich unter Kaiser Valerian am 10 August 258. Die Basilika über seinem Grab ist eine der 7 Hauptkirchen Roms. Er ist Patron der Armen, für die er zu sorgen hatte, und die er als „wahren Schatz der Kirche“ ansah. Johannes 12, 24-26 24 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. 25 Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. 26 Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.

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11. August, Heilige Klara von Assisi Klara ließ sich vom Armutsideal des Franziskus begeistern und legte 1212 das Ordensgelübde ab. Im Klösterchen San Damiano in Assisi fanden die ersten „Klarissen“ ihre Heimat. Sie lebten in Strenge und äußerster Armut. Klara starb am 11. August 1253. Matthäus 18, 1-5.10a In jener Stunde kamen die Jünger zu Jesus und fragten: Wer ist im Himmelreich der Größte? 2 Da rief er ein Kind herbei, stellte es in ihre Mitte 3 und sagte: Amen, das sage ich euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen. 4 Wer so klein sein kann wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. 5 Und wer ein solches Kind um meinetwillen aufnimmt, der nimmt mich auf. 10 Hütet euch davor, einen von diesen Kleinen zu verachten! 12. August, Mittwoch der 19. Woche (Seliger Karl Leisner) Matthäus 18, 15-20 Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurück gewonnen. 16 Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn jede Sache muss durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden. 17 Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner. 18 Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein. 19 Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. 20 Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

Karl Leisner wurde in Rees geboren und dort in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt getauft. Er zog im sechsten Lebensjahr mit seiner Familie nach Kleve. In der Zeit des Nationalsozialismus studierte er Theologie in Münster und baute dort verbotene Jugendgruppen auf, mit denen er heimlich in die Beneluxstaaten fuhr, um dort freie Lager zu veranstalten. Noch 1934 ernannte ihn der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, zum Diözesan-Jungscharführer. Beim Reichsarbeitsdienst organisierte er Messbesuche für sich und andere Arbeiter; die Gestapo durchsuchte seine Wohnung und seine Unterlagen.

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Am 25. März 1939 weihte Bischof Graf von Galen ihn zum Diakon. Während einer Heilkur im Fürstabt-Gerbert-Haus in St. Blasien wurde Leisner am 9. November 1939 wegen seiner Hitler-Kritik von der Gestapo verhaftet. Er kam in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Am 14.12.1940 wurde er ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert. Dort war der Jesuitenpater Otto Pies sein geistlicher Begleiter, der auch seine heimliche Priesterweihe maßgeblich förderte. Am 17. Dezember 1944 weihte der ebenfalls in Dachau inhaftierte französische Bischof Gabriel Piguet, mit Erlaubnis von Leisners Heimatbischof Graf von Galen den jungen Mann zum Priester, nachdem die unter dem Decknamen Mädi agierende Ordensfrau Josefa Mack die erforderlichen liturgischen Gegenstände in das Konzentrationslager eingeschmuggelt hatte. Mithäftlinge hatten im Vorfeld einen Bischofsstab geschnitzt. Leisner war der Einzige, der jemals in einem Konzentrationslager die Priesterweihe empfing. Seine Primizfeier am 26. Dezember 1944 blieb die einzige heilige Messe. Als das Lager am 29. April 1945 befreit wurde, war Leisner so krank, dass er ins Tuberkulose-Sanatorium bei München eingeliefert wurde. Wenige Monate später starb er an den Folgen seiner Krankheit. Sein Grab befindet sich im Xantener Dom. 13. August, Donnerstag der 19. Woche Matthäus 18, 21 – 19,1 Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? 22 Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzig mal. 23 Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen. 23-25: Ein Talent (griechische Rechnungseinheit) entsprach sechstausend Drachmen. Ein Denar war damals einer Drachme gleichwertig und war der Tageslohn eines Arbeiters. Die Schuld umfasste also eine ungeheure Summe, die kaum aufzubringen war. Unter dem «Diener» kann man sich etwa den Finanzminister eines orientalischen Königs vorstellen, dessen Beamte als Sklaven oder Diener des Herrschers angesehen wurden. Die Folter diente dazu, Auskünfte über beiseite geschafftes Geld zu erlangen.

24 Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war.

Der von Mithäftlingen geschnitzte Bischofsstab in der Hand von Erzbischof Marx

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25 Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. 26 Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. 27 Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld. 28 Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist! 29 Da fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen. 30 Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe. 31 Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war. 32 Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast. 33 Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? 34 Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. 35 Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.

Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Die Probanden hatten die Aufgabe, sich an ein Ereignis in der letzten Zeit zu erinnern, das sie wütend gemacht hatte. Dabei wurden unter anderem Blutdruck und Puls gemessen. Das Ergebnis: Probanden, die zur Vergebung bereit waren, hatten einen deutlich niedrigeren Blutdruck als weniger nachsichtige Studienteilnehmer. Die Erklärung: Negative Emotionen wie Ärger, Feindseligkeit und Rachegefühle versetzen den gesamten Organis-mus in einen kontinuierlichen Erregungszustand. Es werden Stresshormone ausgeschüttet, die den Körper in ständiger Alarmbereitschaft halten.

Das Vaterunser ernst nehmen Im Vaterunser beten wir: "Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern." Wir können es mit diesem Gebet, das Jesus uns zu beten gelehrt hat, nur ernst nehmen, wenn wir bereit sind, einander unsere täglichen kleinen und größeren Fehler zu verzeihen. Denn wer Gott um die Gnade der Vergebung bittet, muss seinen Mitmenschen ebenfalls in der Haltung der Vergebung und nicht der Vergeltung begegnen. Die Bitte des Vaterunsers erinnert uns daran, dass wir Gott nur lieben können, wenn wir auch unseren Nächsten lieben und zur Versöhnung bereit sind.

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14. August, Hl. Maximilian Kolbe, Märtyrer Johannes 15, 9-17 9 Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! 10 Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. 11 Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. 12 Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. 13 Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. 14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. 15 Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. 16 Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. 17 Dies trage ich euch auf: Liebt einander! 1971 wurde Pater Kolbe Von Papst Paul VI. seliggesprochen und 1982 von Papst Johannes Paul II. als Märtyrer heiliggesprochen. Bei beiden Feiern war Franciszek Gajowniczek anwesend. Der liturgische Gedenktag Maximilian Kolbes in der katholischen und der anglikanischen Kirche sowie in der evangelisch- lutherischen Kirche in Amerika ist der 14. August.

Im Dezember 1939 wurde Pater Kolbe mit vierzig Ordensbrüdern von der Gestapo verhaftet, aber bald wieder auf freien Fuß gesetzt. Am 14. Februar 1941 wurde er erneut festgenommen; ein Hauptgrund war, dass er in Niepokalanów 2300 Juden und dazu noch anderen polnischen und ukrainischen, griechisch-katholischen Flüchtlingen Zuflucht gewährte. Er wurde in das Warschauer Zentralgefängnis Pawiak gebracht und im Mai desselben Jahres in das Konzentrationslager Auschwitz verlegt, wo er weiter als Priester und Seelsorger wirkte. Am 29. Juli 1941 wurden Männer als Vergeltungsmaßnahme für die nur vermutete Flucht eines anderen Häftlings, dessen Leiche später gefunden wurde, zur Ermordung aussortiert. Als einer der Männer, Franciszek Gajowniczek, der eine Frau und zwei Söhne hatte, in lautes Wehklagen um sich und seine Familie ausbrach, bat Pater Kolbe den Führer des Häftlingslagers Karl Fritzsch darum, den Platz von Gajowniczek einnehmen zu dürfen, und wurde am 31. Juli 1941 in den berüchtigten „Hungerbunker“ des Blocks 11 gesperrt. Dort betete er mit seinen Leidensgenossen und tröstete sie. Am 14. August wurden Pater Kolbe und drei andere Verurteilte, die noch nicht verhungert waren, durch Phenolspritzen, die der Funktionshäftling Hans Bock injizierte, umgebracht und im Krematorium verbrannt. Gajowniczek überlebte das Konzentrationslager und starb 1995.

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15. August: Mariä Aufnahme in den Himmel Offenbarung 11, 19a; 12, 1-6a 19 Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar. (Das Sichtbarwerden der «himmlischen Bundeslade» verweist auf die Gegenwart Gottes in der vollendeten Gemeinde der Endzeit)

Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. (Die Frau ist eine symbolische Gestalt, Sinnbild des Gottesvolkes des Alten und Neuen Bundes. Das Bild von der Geburt eines Sohnes und von dessen Herrschaft über die Völker steht in der Tradition messianischer Deutung prophetischer Texte.)

2 Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen. 3 Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. 4 Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. 5 Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der über alle Völker mit eisernem Zepter herrschen wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. 6 Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte. Maria, du stehst am Weg bei uns Menschen und beschenkst uns mit Liebe. Maria, du öffnest deine Hände, um uns zu zeigen, dass du uns darin behüten willst. Maria, schenkst uns Jesus und zeigst uns dadurch den Pfad zum Leben. Maria, du bist mir als Mutter geschenkt, und ich darf jeden Tag in das Leben meines Alltags aufbrechen. Maria, dein liebevoller Blick schaut auf die Wege, die ich gehe und lädt mich ein, dich anzuschauen, damit ich Jesus nicht aus den Augen verliere. Maria, dich als Mutter und Wegbegleiterin in meinem Leben zu haben, ist ein großer Segen, für den ich Gott nicht genug danken kann. (Benedikt Leitmayr)

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17. August, Montag der 20. Woche Matthäus 19, 16-22 Es kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen? 17 Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist «der Gute». Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote! 18 Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen;19 ehre Vater und Mutter! Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! 20 Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt. Was fehlt mir jetzt noch? 21 Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach. 22 Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.

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18. August, Dienstag der 20. Woche Matthäus 19, 23-30 23 Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. 24 Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. 25 Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden? 26 Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich. 27 Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? 28 Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. 29 Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. 30 Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.

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19. August, Mittwoch der 20. Woche Ezechiel 34, 1-11 Das Wort des Herrn erging an mich: 2 Menschensohn, sprich als Prophet gegen die Hirten Israels, sprich als Prophet und sag zu ihnen: So spricht Gott, der Herr: Weh den Hirten Israels, die nur sich selbst weiden. Müssen die Hirten nicht die Herde weiden? 3 Ihr trinkt die Milch, nehmt die Wolle für eure Kleidung und schlachtet die fetten Tiere; aber die Herde führt ihr nicht auf die Weide. 4 Die schwachen Tiere stärkt ihr nicht, die kranken heilt ihr nicht, die verletzten verbindet ihr nicht, die verscheuchten holt ihr nicht zurück, die verirrten sucht ihr nicht und die starken misshandelt ihr. 5 Und weil sie keinen Hirten hatten, zerstreuten sich meine Schafe und wurden eine Beute der wilden Tiere. 6 Meine Herde irrte auf allen Bergen und Höhen umher und war über das ganze Land verstreut. Doch keiner kümmerte sich um sie; niemand suchte sie.

7 Darum ihr Hirten, hört das Wort des Herrn: 8 So wahr ich lebe - Spruch Gottes, des Herrn: Weil meine Herde geraubt wurde und weil meine Schafe eine Beute der wilden Tiere wurden - denn sie hatten keinen Hirten - und weil meine Hirten nicht nach meiner Herde fragten, sondern nur sich selbst und nicht meine Herde weideten. 10 So spricht Gott, der Herr: Nun gehe ich gegen die Hirten vor und fordere meine Schafe von ihnen zurück. Ich setze sie ab, sie sollen nicht mehr die Hirten meiner Herde sein. Die Hirten sollen nicht länger nur sich selbst weiden: Ich reiße meine Schafe aus ihrem Rachen, sie sollen nicht länger ihr Fraß sein.

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20. August, Hl. Bernhard von Clairvaux (Kirchenlehrer)

Aus burgundischem Adel wurde Bernhard 1090 geboren. 1112 trat er mit ca. 30 Verwandten und Freunden, darunter vier leibliche Brüder, in das 1098 gegründete Kloster Cîteaux südlich von Dijon ein, von dem sich der Name der Zisterzienser ableitet. Bereits zwei Jahre nach seinem Eintritt wurde er ausgesandt, um in der westlichen Champagne das Kloster Clairvaux zu gründen (1115), dessen erster Abt er wurde. Von hier ging eine Erneuerung des klösterlichen Gemeinschaftslebens aus, die sich auch in der klösterlichen Baukunst ausdrückte. Diese Kunst war untrennbar mit jener Ethik verbunden, die Bernhard verkörperte und die er der Welt mit allen Mitteln mitteilen wollte. Der Zisterzienserorden grenzte sich vom Leben der Mönche im benediktinischen Kloster Cluny* ab. In den Klöstern der Zisterzienser wurde die Regula Benedicti des hl. Benedikt von Nursia wörtlich und asketisch ausgelegt. Bernhard sorgt für eine rasche Ausbreitung des Ordens, daher wird er als größter Ordensheiliger verehrt.

*Das Kloster Cluny liegt in der Nähe von Taizé und wird von den Jugend-lichen aus St. Petronilla bei den Taizé-Pilgerfahrten regelmäßig besucht.

Johannes 17, 20-26 Jesu Fürbitte für alle Glaubenden Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. 21 Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. 22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, 23 ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. 24 Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. 25 Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. 26 Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

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21. August, Hl. Papst Pius X. Giuseppe Sarto wurde 1835 als Kind armer Eltern in der Nähe von Treviso geboren. Nach Studium und Priesterweihe nahm er widerwillig das Bischofsamt von Mantua an („der alte Bauernpfarrer taugt nicht zum Bischof“). Dann reiste er 1903 als Patriarch von Venedig zum Konklave nach Rom und wurde überraschend zum Papst gewählt. Mit Widerstreben nahm er die Wahl an. Er blieb stets ein Seelsorger, stieß aber auch viele Neuerungen in der Liturgie, der Bibelwissenschaft und im Kirchenrecht an.

1.Brief an die Thessalonicher 2, 2b-8 Wir haben im Vertrauen auf unseren Gott das Evangelium Gottes trotz harter Kämpfe freimütig und furchtlos bei euch verkündet. 3 Denn wir predigen nicht, um euch irrezuführen, in schmutziger Weise auszunutzen oder zu betrügen, 4 sondern wir tun es, weil Gott uns geprüft und uns das Evangelium anvertraut hat, nicht also um den Menschen, sondern um Gott zu gefallen, der unsere Herzen prüft. 5 Nie haben wir mit unseren Worten zu schmeicheln versucht, das wisst ihr, und nie haben wir aus versteckter Habgier gehandelt, dafür ist Gott Zeuge. 6 Wir haben auch keine Ehre bei den Menschen gesucht, weder bei euch noch bei anderen, 7 obwohl wir als Apostel Christi unser Ansehen hätten geltend machen können. Im Gegenteil, wir sind euch freundlich begegnet: Wie eine Mutter für ihre Kinder sorgt, 8 so waren wir euch zugetan und wollten euch nicht nur am Evangelium Gottes teilhaben lassen, sondern auch an unserem eigenen Leben; denn ihr wart uns sehr lieb geworden.

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22. August, Maria Königin Das Fest wurde von Papst Pius XII. 1954 eingeführt und im neuen Liturgiekalender auf den Oktavtag von „Mariä Himmelfahrt“ gelegt.

Lukas 1, 26-38 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret 27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. 28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. 29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. 30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. 31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. 32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. 33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. 34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? 35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. 36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. 37 Denn für Gott ist nichts unmöglich. 38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.