i:n Deep: Schrott Qi1

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-selten gehört" im Museum Ies Können angesagt, perfekte Atemtechnik und Spaß am tiefen Wohl- und Weheklang. Anfangs stöberte das Quartett noch im Rock-Pop-Ambiente, zersägte den Fleetwood Mac-Klassiker ,,0h well", testete den Ge- schmack von Nirvanas ,,Smells like teen spirit" und näherte sich dann dem ehemaligen Protestsänger und ewigen Literaturnobelpreiskandidaten Bob Dylan. Ma- jestätisch waberte im Jahr eins nach des lvleisters siebzigstem Geburtstag die Ballade vom dünnen Mann durch den nach Baumeister und Schinkel-SchÜ- ler Ernst Friedrich Zwirner benannten Saal, wo ein neugierig eingestelltes Publikum von einem Entzücken ins andere fiel. Geblasene Musik im Wortsinne wie ,,Blowin' in the wind" fehlte so wenig wie der Hauch des Andersseins im Widerhall einer fast unkenntlichen Version dieses Klassikers. ,,Drei Konzerte im Frühjahr und drei im Herbst füllen dle 5arson der Konzertreihe und korrespondieren manchmal auch mit den Ausstellungen. lnnerhalb des Dreiers versuche ich imme1 einen spannenden Bogen zu schlagen. ln einer Saison gab es etwa nur Duos zu hören, oder es wurde ein Instrument in den Mittel- punkt gestellt. Im September dieses Jahres werden Aki Takase und Rudi Mahall in der Konzertreihe auf' treten, weil hier in der Regton etn Bassklarinettenfes- ttval stattfindet, eine Hommage an den großen klassi- schen Bassklarinetttsten Harry Sparnaay. Dazu werden Bassklarinettisten unterschiedlicher Facon eingela- den. Stark vertreten war bisher die Kölner Szene z.B. mft Niß Wogram Root'70, weil die Entfernung hinaus aufs Land ntcht ganz so groß ist. Aus den Niederlan' den waren Han Bennink und Greetje Bijma zu Gast." ,,Wtr können ganztief rumpeln", sagte Dirk Raulf und präsentiert mit dem Quartett zwei krachend-brachiale Stücke der Schwermetaller Slipknot und System 0f A Dawn. ,,Das Schöne an der Konzertreihe ist für mich, dass hier ein Publikun zuhause ist, was auch ienseits ihres Genres die Konzerte besucht. So kann es passleren, dass ein Klassikpublikum plötzlich mit einer Musik konfrontiert wird, die Jazz oder iazzähnliche Klänge vermittelt", freut sich Stephan Froleyks, selbst Musi- ker und Professor für Schlagzeug an der Musikhoch- schule Münster, über das ungebrochen rege lnteresse an einer über die regionalen Grenzen hinaus längst bekannten Konzertreihe. Wer einmal in diesem Ambi- ente gespielt hat, der wird den Ort selten gehörter Musik nicht so schnell vergessen. Wie Deep Schrott monumentalen lmprovisationshöchstgenuss einem Publikum servierte, das zugleich fachmännisch und begeisterungsfähig mit offenen Ohren immer wieder ins Museum Schloss Moyland kommt. Text: Klaus Hübner Das Foto zeigt Dirk Raulf von Deep Schrott wwwmoyland,de Schlois Moylahd i:n Bedburg-llau Deep: Schrott anz schön gewagt, Musik von Bob Dylan und von Hanns Eisler zusammen auf einer Schall- platte, in einem Konzert zu präsentieren. Und :ann auch noch ausschließlich mit vier Bass-Saxopho- -en, deren Spieler unter dem Namen Deep Schrott seit -108 als ,,einziges Bass-Saxophon-Quartett des Uni- .:rsums", so die Selbsteinschätzung von Dirk Raull :rdreas Kaling, Wollie Kaiser und Jan Klare, in tiefsten -onen schwelgen, S:ephan Froleyks, Kurator und künstlerischer Leiter der r:lhe: ,,8ei den Gebrüdern van der Grinten, die ihre :'ivat- und Beuys-Sammlung in das Museum einbrach' ::n, stleß ich sofort auf offene jhren. Die Reihe wur- :e gemeinsam mit den Brüdern konzipiert und ent- ':lt sehr viel Neues, aber auch manches Altes, auf :den Fall aber selten Gehörtes und selten Gesammel' ::s fenseits des Matnstreams. Das bedeutet de facto, ::ss immer ein sehr großer Jazz- und lmprovisations- ,tteil bei den Konzerten gegeben ist. Der Experimen- ::ttonsanteil ist hoch, es gibt zeitgenössische Musik, :te manchmal im Kontrast zu ganz alter Musik steht. )as Konzertprogramm umfasst alles außerhalb der <, assisch- ro m a ntische n M itte." )er Begriff ,,selten gehörte Musik" war bereits in den '970er Jahren Titel der Dichterworkshops, von Ger- -ard Rühm, Mitglied der ,,Wiener Gruppe", erfunden ,nd mit Dieter Roth und Oswald Wiener als ,,Asthetik :es Scheiterns" dem Nichtkönnen und dem Wollen , erpf ichtet. Deep Schrott zeigte sich dieser lnterpreta- : on absolut entgegen stehend, denn hier war luftvol- üer Weg eawre geätew Tün Ausgezeichnet in der Leserwahl AUDIO/stereoplay 2011 CREEK Evolution 2 Vollverstärker/CD-Player ,G I ücksgrif f " srereopjay 4/09 cREEK Destiny 2 Vol lverstä rker/CD-PIayer ,,Enorme Klangkraft" Mo. 16.o7. zo.3o Uhr Festsaal : GIIßER]() GIL cilberto Qi1 : vocais; guitar Jaques:Morelänbaum - cello I ..!em Gil- guitar Nicolas Krassik - violin Gustavo Di Dalva - percussion I{to, 15.07. Night Club zz.oo lJhf: HOLI.AND 6i. t7:o7. . 2,t.oo Uhr NightClub . .' MABC.'RIST}TY LOS POSTIZOS Marc Ribot- guitar Brad Jones - bass, vocals Anthony Coleman - keyboards Lj Rodriguez - percussion, vocals Horacio ,,El Negro" Hernandez - drums iiti; r8.o7. 21.oo tlhr Nishlciüb ,. z4xl&i{ussArN &,. ' MASTERS OF PSREUSSION Zakir Hussäin. percussion Rakesh Chaurasia - bansuri Ganesh Rajagopalan' violin Navin Sharma dholak Sridar Pitthäsaralhy " rirrida{rga$.ikaniira tH.V Umashankar - ghatam Do.i9.o7. zo.golJhr ALrRED0 DE LA r.E Festsaal . '] : Alfiedo Dri.tä F6 "vidtirr Do, rt.oz. 22.oo Uhr Nigttt Club ArmaFdo i/liranda - lead vocals Edwic Sanz - congas Lesar L0rrea- plano Eduardo "Dudu" Penl - bass Waiier Rebalta - bongo. percussion Rodrigo RodrigLrez - timbales, vocdls Leonardo Govin ' trombone carios Minoso - trombone ANA KARINA ROSSI Ana (arina Rossi vocals lavier Salinsky - bandoneon Leonardo Pereu - piano Yoandri Armenteros percussion Horacio Gomez - guitar, loopers, samplers nr.2a,o7. 2r.oo Uht MIKE STäRN ' ,::.: . Night Ciub Vlike Stern - guitar Dave Weckl . drums Chris Minh Doky electric & aco,lstic bdss B!'b Ftanceschini - saxophoäe .GINGER.BAKARiS JAZZ CONFUSION Gilger Saker-drums . fue Wee Ellis . tenor saxophone . Alec Dankworth - bass . Abbas Dodoo - african Bercuslion 5a.zt.o7. zr-oo Uhr Night Club Ausstellung "MUSI( &ART" mit Werken yon i{iles pavis, lohn Lennon, u.Y.m. Cll.l tltIA LoUNG,. ieweiil um rlS.oo Uhr:$it' Filhen: 16.o7. "Keith larrett - The Art of lmprovisation" r7,o7. "Scnny lollins- SaxophoneCqlo5süs" . 1E.o7. "Marley" r9.o7. "Bird" zo.o7. "The Mites Davis Story" zr.o7. "Michel Petrucciani - Leben gegen die Zeit" Hotet Bayerircher Hof r Promenadeplgtz z-6 : ' 8o333 München . wwwbayerixherhof.de Info: ehmki music management r Tet.: o89/r3 gg9 33g Fax: o89/r3 g9g 1,4o. [email protected] Kerten an alten.lekannten WK-Stellen erftättllch oder bei: ' ;:: eventim . Tel.: o18o/557 oo oo . www.evenlim.de München liikiii Iel.: o89154 81 8r Br . www.muenchentickeldei , Hotel Bayerischer Hof r Night Ctub . Tel.; oSgl zt zo 9g4 Fax aSglzr 29 9o6 r [email protected] ... Mit freundlicher Unlerstützung volr .. : äe. !F5l[' :A--ryru]{uf''

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-selten gehört" im Museum

Ies Können angesagt, perfekte Atemtechnik und Spaßam tiefen Wohl- und Weheklang. Anfangs stöberte dasQuartett noch im Rock-Pop-Ambiente, zersägte denFleetwood Mac-Klassiker ,,0h well", testete den Ge-schmack von Nirvanas ,,Smells like teen spirit" undnäherte sich dann dem ehemaligen Protestsänger undewigen Literaturnobelpreiskandidaten Bob Dylan. Ma-jestätisch waberte im Jahr eins nach des lvleisterssiebzigstem Geburtstag die Ballade vom dünnenMann durch den nach Baumeister und Schinkel-SchÜ-ler Ernst Friedrich Zwirner benannten Saal, wo einneugierig eingestelltes Publikum von einem Entzückenins andere fiel. Geblasene Musik im Wortsinne wie,,Blowin' in the wind" fehlte so wenig wie der Hauchdes Andersseins im Widerhall einer fast unkenntlichenVersion dieses Klassikers.,,Drei Konzerte im Frühjahr und drei im Herbst füllendle 5arson der Konzertreihe und korrespondierenmanchmal auch mit den Ausstellungen. lnnerhalb desDreiers versuche ich imme1 einen spannenden Bogenzu schlagen. ln einer Saison gab es etwa nur Duos zuhören, oder es wurde ein Instrument in den Mittel-punkt gestellt. Im September dieses Jahres werdenAki Takase und Rudi Mahall in der Konzertreihe auf'treten, weil hier in der Regton etn Bassklarinettenfes-ttval stattfindet, eine Hommage an den großen klassi-schen Bassklarinetttsten Harry Sparnaay. Dazu werdenBassklarinettisten unterschiedlicher Facon eingela-den. Stark vertreten war bisher die Kölner Szene z.B.mft Niß Wogram Root'70, weil die Entfernung hinausaufs Land ntcht ganz so groß ist. Aus den Niederlan'den waren Han Bennink und Greetje Bijma zu Gast.",,Wtr können ganztief rumpeln", sagte Dirk Raulf undpräsentiert mit dem Quartett zwei krachend-brachialeStücke der Schwermetaller Slipknot und System 0f ADawn.,,Das Schöne an der Konzertreihe ist für mich, dasshier ein Publikun zuhause ist, was auch ienseits ihresGenres die Konzerte besucht. So kann es passleren,dass ein Klassikpublikum plötzlich mit einer Musikkonfrontiert wird, die Jazz oder iazzähnliche Klängevermittelt", freut sich Stephan Froleyks, selbst Musi-ker und Professor für Schlagzeug an der Musikhoch-schule Münster, über das ungebrochen rege lnteressean einer über die regionalen Grenzen hinaus längstbekannten Konzertreihe. Wer einmal in diesem Ambi-ente gespielt hat, der wird den Ort selten gehörterMusik nicht so schnell vergessen. Wie Deep Schrottmonumentalen lmprovisationshöchstgenuss einemPublikum servierte, das zugleich fachmännisch undbegeisterungsfähig mit offenen Ohren immer wiederins Museum Schloss Moyland kommt.

Text: Klaus HübnerDas Foto zeigt Dirk Raulf von Deep Schrott

wwwmoyland,de

Schlois Moylahd i:n Bedburg-llau

Deep: Schrottanz schön gewagt, Musik von Bob Dylan undvon Hanns Eisler zusammen auf einer Schall-platte, in einem Konzert zu präsentieren. Und

:ann auch noch ausschließlich mit vier Bass-Saxopho--en, deren Spieler unter dem Namen Deep Schrott seit-108 als ,,einziges Bass-Saxophon-Quartett des Uni-.:rsums", so die Selbsteinschätzung von Dirk Raull:rdreas Kaling, Wollie Kaiser und Jan Klare, in tiefsten-onen schwelgen,S:ephan Froleyks, Kurator und künstlerischer Leiter derr:lhe: ,,8ei den Gebrüdern van der Grinten, die ihre:'ivat- und Beuys-Sammlung in das Museum einbrach'::n, stleß ich sofort auf offene jhren. Die Reihe wur-:e gemeinsam mit den Brüdern konzipiert und ent-':lt sehr viel Neues, aber auch manches Altes, auf:den Fall aber selten Gehörtes und selten Gesammel'::s fenseits des Matnstreams. Das bedeutet de facto,::ss immer ein sehr großer Jazz- und lmprovisations-,tteil bei den Konzerten gegeben ist. Der Experimen-::ttonsanteil ist hoch, es gibt zeitgenössische Musik,:te manchmal im Kontrast zu ganz alter Musik steht.)as Konzertprogramm umfasst alles außerhalb der<, assisch- ro m a ntische n M itte.")er Begriff ,,selten gehörte Musik" war bereits in den'970er Jahren Titel der Dichterworkshops, von Ger--ard Rühm, Mitglied der ,,Wiener Gruppe", erfunden,nd mit Dieter Roth und Oswald Wiener als ,,Asthetik:es Scheiterns" dem Nichtkönnen und dem Wollen, erpf ichtet. Deep Schrott zeigte sich dieser lnterpreta-: on absolut entgegen stehend, denn hier war luftvol-

üer Weg eawre geätew Tün

Ausgezeichnet in der LeserwahlAUDIO/stereoplay 2011

CREEK Evolution 2Vollverstärker/CD-Player,G I ücksgrif f " srereopjay 4/09

cREEK Destiny 2Vol lverstä rker/CD-PIayer,,Enorme Klangkraft"

Mo. 16.o7. zo.3o UhrFestsaal :

GIIßER]() GILcilberto Qi1 : vocais; guitarJaques:Morelänbaum - cello

I ..!em Gil- guitarNicolas Krassik - violinGustavo Di Dalva - percussion

I{to, 15.07.Night Club

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LOS POSTIZOSMarc Ribot- guitarBrad Jones - bass, vocalsAnthony Coleman - keyboardsLj Rodriguez - percussion, vocalsHoracio ,,El Negro" Hernandez - drums

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ArmaFdo i/liranda - lead vocalsEdwic Sanz - congasLesar L0rrea- planoEduardo "Dudu" Penl - bassWaiier Rebalta - bongo. percussionRodrigo RodrigLrez - timbales, vocdlsLeonardo Govin ' trombonecarios Minoso - trombone

ANA KARINA ROSSIAna (arina Rossi vocalslavier Salinsky - bandoneonLeonardo Pereu - pianoYoandri Armenteros percussionHoracio Gomez - guitar, loopers, samplers

nr.2a,o7. 2r.oo Uht MIKE STäRN ' ,::.: .

Night Ciub Vlike Stern - guitarDave Weckl . drumsChris Minh Doky electric & aco,lstic bdssB!'b Ftanceschini - saxophoäe

.GINGER.BAKARiSJAZZ CONFUSIONGilger Saker-drums

. fue Wee Ellis . tenor saxophone .

Alec Dankworth - bass .

Abbas Dodoo - african Bercuslion

5a.zt.o7. zr-oo UhrNight Club

Ausstellung "MUSI( &ART" mit Werken yon i{iles pavis,lohn Lennon, u.Y.m.

Cll.l tltIA LoUNG€,. ieweiil um rlS.oo Uhr:$it' Filhen:16.o7. "Keith larrett - The Art of lmprovisation"r7,o7. "Scnny lollins- SaxophoneCqlo5süs" .

1E.o7. "Marley"r9.o7. "Bird"zo.o7. "The Mites Davis Story"zr.o7. "Michel Petrucciani - Leben gegen die Zeit"

Hotet Bayerircher Hof r Promenadeplgtz z-6 : '

8o333 München . wwwbayerixherhof.deInfo: ehmki music management r Tet.: o89/r3 gg9 33g

Fax: o89/r3 g9g 1,4o. [email protected]

Kerten an alten.lekannten WK-Stellen erftättllch oder bei: ' ;::

eventim . Tel.: o18o/557 oo oo . www.evenlim.deMünchen liikiii Iel.: o89154 81 8r Br . www.muenchentickeldei ,

Hotel Bayerischer Hof r Night Ctub . Tel.; oSgl zt zo 9g4Fax aSglzr 29 9o6 r [email protected]

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