In-Vitro-Untersuchungen an mikroverkapseltem humanem ... · PDF fileVasiliy Moskalenko aus...

download In-Vitro-Untersuchungen an mikroverkapseltem humanem ... · PDF fileVasiliy Moskalenko aus Minsk, Weißrussland Würzburg, im März 2004 . Referentin: Professor Dr. rer. nat. K. Ulrichs

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  • Aus der Chirurgischen Klinik und Poliklinik

    der Universitt Wrzburg

    Chirurgische Klinik I

    Direktor: Prof. Dr. med. A. Thiede

    In-Vitro-Untersuchungen an mikroverkapseltem humanem

    Nebenschilddrsengewebe: Vorarbeiten zur Therapie

    des permanenten Hypoparathyreoidismus

    mittels Allotransplantation ohne Immunsuppression

    Inaugural Dissertation

    zur Erlangung der Doktorwrde der

    Medizinischen Fakultt

    der

    Bayerischen Julius-Maximilians-Universitt zu Wrzburg

    vorgelegt von

    Vasiliy Moskalenko

    aus Minsk, Weirussland

    Wrzburg, im Mrz 2004

  • Referentin: Professor Dr. rer. nat. K. Ulrichs

    Korreferent: Professor Dr. med. A. Thiede

    Dekan: Professor Dr. med. S. Silbernagl

    Tag der mndlichen Prfung: 14. Juli 2004

    Der Promovend ist Arzt

  • Inhaltverzeichnis 1 Einleitung . 1 2 Fragen .. 7

    3 Material und Methoden . 8

    3.1 Untersuchungsmaterial . 8

    3.2 Chemikalien und Medien . 8

    3.3 Alginat .. 8

    3.4 Gewebeprparation ... 9

    3.4.1 Herstellung von Gefrierschnitten . 9

    3.4.2 Hmalaun-Eosin Frbung . 9

    3.4.3 Mechanische Gewebezerkleinerung unter dem Dissektionsmikroskop ... 10

    3.4.4 Mechanische Gewebezerkleinerung mittels Siebpassage 10

    3.4.5 Enzymatische Gewebezerkleinerung mit Kollagenase 10

    3.5 Vitalitt des Nebenschilddrsengewebes . 11

    3.5.1 Trypanblaufrbung ... 11

    3.5.2 Fluoreszein-Diacetat Frbung .. 11

    3.6 Verkapselungsapparatur ....... 12

    3.7 Produktion leerer Barium-Alginatkapseln 13

    3.8 Mikroverkapselung von Nebenschilddrsenpartikeln .. 14

    3.9 Mikroverkapselung von Nebenschilddrsenzellen/Zellclustern .. 15

    3.10 In-Vitro-Funktion von Nebenschilddrsengewebe ... 15

    3.10.1 In-Vitro-Funktion von frischem hyperplastischem Nebenschilddrsen-

    gewebe ... 15

    3.10.2 In-Vitro-Funktion von kryokonserviertem Nebenschilddrsengewebe .... 15

    3.10.3 In-Vitro-Funktion von mikroverkapseltem Nebenschilddrsengewebe ... 16

    3.11 Bestimmung des Parathormons 17

    3.12 Mechanische Stabilitt der Barium-Alginat-Mikrokapseln... 17

    3.13 Lichtmikroskopische Auswertung und Fotodokumentation.. 17

    4 Ergebnisse .... 18 4.1 Morphologische und physiologische Untersuchungen des

    Spendergewebes.. 18

    4.1.1 Makroskopische und mikroskopische Untersuchungen des

    Spendergewebes.. 18

  • 4.1.2 In-Vitro-Funktion von frischem hyperplastischem humanem Neben-

    schilddrsengewebe .. 20

    4.1.3 In-Vitro-Funktion von kryokonserviertem humanem Nebenschild-

    drsengewebe .... 21

    4.2 Untersuchungen zur Optimierung der Gewebeprparation ... 23

    4.2.1 Mechanische Gewebezerkleinerung unter dem

    Dissektionsmikroskop ... 23

    4.2.2 Mechanische Gewebezerkleinerung mittels Siebpassage ..... 25

    4.2.3 Enzymatische Gewebezerkleinerung mit Kollagenase . 25

    4.3 Untersuchungen zur optimalen Methode der Mikroverkapselung

    des Nebenschilddrsengewebes ... 26

    4.3.1 Mikroverkapselung der Gewebepartikeln 26

    4.3.2 Mikroverkapselung von Einzelzellen und Zellclustern ... 28

    4.4 In-Vitro-Funktion des mikroverkapselten Nebenschilddrsengewebes .. 30

    4.4.1 Frisches mikroverkapseltes Nebenschilddrsengewebe .. 30

    4.4.2 Kultiviertes mikroverkapseltes Nebenschilddrsengewebe .... 31

    4.4.3 Mikroverkapselte Zellen und Zellcluster ..... 32

    4.5 Untersuchungen zur mechanischen Stabilitt der Mikrokapseln ..... 34

    4.5.1 Einfluss der Zelldichte auf die mechanische Stabilitt

    der Alginat-Mikrokapseln ........................................ 34

    4.5.2 Einfluss der Zellcluster auf die mechanische Stabilitt

    der Alginat-Mikrokapseln . 35

    5 Diskussion .... 37

    6 Zusammenfassung .. 49

    7 Literaturverzeichnis ... 52

    Danksagung

    Lebenslauf

  • Abkrzungsverzeichnis A. bidest. Aqua bidestillata

    A. dest. Aqua destillata

    Ba Barium

    FDA Fluoreszein-Diacetat

    GMP good medical practise

    h Stunde(n)

    min Minute(n)

    PI Propidium Jodid

    PTH Parathormon

    s. o. siehe oben

    s. u. siehe unten

    xg ein Vielfaches der Erdanziehung

  • 1

    1 Einleitung

    Der permanente Hypoparathyreoidismus (Nebenschilddrsenunterfunktion) ist eine irrever-

    sible Reduktion des intakten Parathormons und des Gesamtkalziums im Blutserum des Pati-

    enten mit eingeschrnkter bzw. fehlender Funktion der Nebenschilddrsen. Obwohl ein pri-

    mrer permanenter Hypoparathyreoidismus in Form eines autoimmunen Hypoparathyreoi-

    dismus, des DiGeorge Syndroms oder des Kenny-Linarelli Syndroms vorliegen kann, ist der

    sekundre Hypoparathyreoidismus als Folge des chirurgischen Eingriffs an der Schilddrse

    oder den Nebenschilddrsen die hauptschliche Ursache dieser Erkrankung. Laut statisti-

    schem Bundesamt werden in Deutschland 1.000 neu erkrankte Patienten pro Jahr gezhlt. Die

    Inzidenz des permanenten Hypoparathyreoidismus bei Operationen an den Schilddrsen be-

    trgt 0,5-4% und hngt von den Operationsindikationen und von der chirurgischer Technik ab

    [63, 64].

    Der permanente Hypoparathyreoidismus kann verschiedene klinische Beschwerden wie Te-

    tanie, Knochendeformationen, Haar- und Nagelwuchsstrungen, depressive Stimmungslagen

    und Herzstrungen verursachen [40]. Die Standardtherapie des Hypoparathyreoidismus be-

    steht aus der bedarfsabhngigen Substitution von Kalzium und Vitamin D. Obwohl lebensbe-

    drohende Situationen eines Patienten, wie z. B. die hypokalzmische Krise, die mit schmerz-

    haften tonischen Krmpfen der Muskulatur, Parsthesien und seltener mit Stimmritzenkrmp-

    fen einhergehen, mit dieser Therapie sehr gut behandelbar sind und ihnen damit auch vorge-

    beugt werden kann, bleibt die Kalzium/Phosphat-Homostase unreguliert. Die chronische

    Hypokalzmie und das langfristige Fehlen des Parathormons fhren zur Verschlechterung des

    Allgemeinbefindens und verschiedenen psychischen Strungen [5]; intrakranielle Verkalkun-

    gen, Katarakte, sekundre Candida- und Onychomykosen sind bei diesen Patienten ebenfalls

    zu beobachten [40]. Auf der anderen Seite ist diese konservative Therapie mit einigen Kom-

    plikationen behaftet (osmotische Diarrhe, Nephrolithiasis und Verkalkungen von verschie-

    denen Geweben usw.) [24, 43]. Diese Nachteile der Substitutionstherapie sind der Grund fr

    die Suche nach neuen, physiologischeren Behandlungsformen des permanenten Hypoparathy-

    reoidismus.

    Die bis heute durchgefhrten randomisierten klinischen Studien mit humanem rekombinan-

    tem Parathormon (PTH-1-34) deuteten darauf hin, dass die Wiederherstellung der Kalzium-

  • 2

    Homostase nach der subkutanen Injektion des Hormons grundstzlich mglich ist: Kalzi-

    umwerte im Serum und Urin der Patienten liessen sich in normalen Grenzen nachweisen [65,

    72, 73]. Dennoch blieben die Phosphatwerte ber dem normalen Niveau [72]. Da das Pa-

    rathormon unstabil war, traten Flle von Hypokalzmie whrend der Substitutionstherapie auf

    [72]. Ausserdem wurden einzelne Nebenwirkungen whrend dieser Therapie, wie Nocturia,

    Erbrechen, Hyperkalzmie und andere beobachtet [72, 73]. Obwohl keine negativen Vernde-

    rungen in den Knochen nach 3-jhriger PTH-Behandlung der 19 Patienten erkennbar waren

    [73], besteht jedoch das Risiko des dosisabhngigen Osteosarkoms bei solchen Patienten [74].

    Um eine physiologischere Substitution des Parathormons zu erzielen, und um die potenzielle

    Gefahr der Komplikationen fr den Knochen zu verringern, sollen neue Therapieanstze er-

    probt werden: z. B. die PTH pump Therapie, die Gabe langfristig wirkender Parathormone

    und mehrmalige PTH-Injektionen [73]. Es scheint jedoch, dass die Transplantation des Ne-

    benschilddrsengewebes und die regulierbare De-Novo-Synthese des Parathormons eine sehr

    viel bessere Alternative zur artifiziellen Hormon-Substitution bei der konservativen Therapie

    des permanenten Hypoparathyreoidismus bieten.

    Die ersten Untersuchungen zur experimentellen Therapie der Tetanie nach Schilddrsenope-

    rationen mittels Transplantation des Schilddrsen-Nebenschilddrsen-Gewebes wurden von

    Anton von Eiselsberg (Professor der Chirurgie, Allgemeines Krankenhaus, Wien), Schler

    von Theodor Billroth, im Jahr 1892, und 5 Jahre spter nach der Entdeckung der Neben-

    schilddrsen im Jahr 1887 von Ivar Victor Sandstrm (medizinischer Student an der Universi-

    tt Uppsala), durchgefhrt; dies, obwohl die genauen Ursachen der Tetanie weitgehend unklar

    waren [66]. Die ersten klinischen Versuche, die akuten Symptome des chronischen postopera-

    tiven Hypoparathyreoidismus zu behandeln, erfolgten im Jahr 1907 von W. S. Halsted (Johns

    Hopkins Hospital) mittels einer Injektion von Nebenschilddrsenextrakt und Kalzium. An-

    schliessend konnten H. Pfeiffer und O. Mayer die ersten klinischen Erfolge nach Autotrans-

    plantation der Epithelkrperchen im Jahr 1907 zeigen [66]. Seitdem wurden zahlreiche expe-

    rimentelle und klinische Transplantationen autogenen bzw. allogenen Gewebes zur Therapie

    bzw. Prophylaxe des Hypoparathyreoidismus nach Schilddrsen/Nebenschilddrsenope-

    rationen von verschiedenen Gruppen durchgefhrt.

    Obwohl die Autotransplantation der Nebenschilddrsen eine Routineprozedur geworden ist,

    ist ihre Allotransplantation bis heute noch kein Standardverfahren. Die ehemaligen Vermu-

  • 3

    tungen, dass die Epithelkrperchen immunologisch privilegiert seien, bewa