Indien/Himalaya • HERBST 2014 - Reise-Inspirationen · schon Rudyard Kipling zu seinem...

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REISE- INSPIRATIONEN • HERBST 2014 Entdecken – Erleben – Genießen Indien/Himalaya Spanien: Ibiza & Formentera Städteziel: Bratislava Reise-News Für Leib + Seele: Millstätter See In dieser Ausgabe Den Göttern so nah Indien/Himalaya Überreicht durch

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Reise-NewsFür Leib + Seele: Millstätter See

In dieser Ausgabe

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Mein Sommer verlief bis jetzt so etwas von ent-spannt! Den Auftakt machte eine Reise an den Fuße des Himalayas, nach Indien. Zeit für mich, Zeit für Yo-ga, Zeit, um Ayurveda kennenzulernen. In der Abge-schiedenheit des Hotels lässt sich prima der „Reset-Knopf“ drücken. Und für Abenteuerlustige empfiehlt sich ein Ausflug nach Rishikesh – nach dem bunten, hektischen Treiben dort erscheint die Ruhe des Re-sorts umso kostbarer.

Auf Ibiza, der zu Unrecht als reine Partylocation ver-schrieenen Mittelmeerinsel, ging es zwar deutlich aktiver aber dennoch nicht weniger entspannt zu. Eine ungarisch-deutsch-rumänische Truppe von 30 sportversessenen Menschen hat sich von drei Trai-nern eine Woche lang gnadenlos durch ein muskel-katerbescherendes Fitnessprogramm scheuchen las-sen. Als Belohnung für die Strapazen des Tages lock-ten zwischendrin schöne Strände zum Abhängen, glasklares Wasser zum Abkühlen und Shopping-Ex-zesse bis zum Abwinken.

Im Vergleich dazu verbrachte unser Chefredakteur adrenalinsteigernde Stunden in der slowakischen Hauptstadt: Sowohl beim Abfeuern einer AK 47 in einem Schießclub als auch auf dem Offroad-Parcours eines deutschen Automobilherstellers ging es heiß her.

Wir hoffen, dass der Sommer noch zahlreiche entspan-nende und aufregende Mo-mente für uns alle bereithält und wünschen Ihnen inspirie-rende Lesestunden.

Herzlichst, Ihre

Ausblick: Hidden Beach, Dimyaka Island, Philippinen

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Reise-News 4

Bildergeschichte: Am Fuße des Himalayas 5

Ananda in the Himalayas 13Rishikesh: Supermarkt für Sinnsuchende 20Reise-Literatur 30Handgepäckkontrolle: Ellen Alpsten 31Nahziel: Ibiza & Formentera 33Reise-Markt 41Hand & Fuß: Weinbauer, Griechenland 42Städteziel: Bratislava 43Was Kinder essen: Senegal 50Für Leib + Seele: Millstätter See, Österreich 51Flora & Fauna: Anemone & Anemonenfische 61Nachhaltig reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang 62Impressum & Redaktion 65

Inhalt

Tiefenentspannt...

Herbst 2014 | Inhaltsverzeichnis2

Titelbild

Sadhu am Triveni Ghat in Rishikesh© Judith Hoppe

Nahziel: Ibiza & Formen-tera

Ist es möglich, eine Wo-che auf Ibiza zu verbrin-gen, ohne einen Fuß in einen Club zu setzen? Ein Selbstversuch ...Seite 33

Städteziel: Bratislava

Die slowakische Haupt-stadt ist ein Insidertipp für alle, die Spaß an etwas „Ostalgie“ haben. ...Seite 43

Für Leib + Seele:Millstätter See, Österreich

Zahlreiche Gärten rund um Kärntens wasserreichsten See sind lohnenswerte Zie-le im Sommer ...Seite 51

Titelthema: Indien/Himalaya

Majestätische Berggip-fel, heilige Flüsse, Tem-pel, Tiere und Men-schen: In diesem Teil Indiens scheint jeder

Ort und Moment von spiritueller Bedeutung zu sein. ... Seite 5

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Die philippinische Insel Dimyaka Is-land misst gerade einmal 19 Hektar (0,2 km2)Fläche. Sie liegt in der westli-chen Provinz Palawan. Auf der Insel befindet sich eine kleine Hotelanlage mit gemütlichen Bungalows. Ein klei-ner Wanderweg führt auf die Ostseite an den einsamen „Hidden Beach“. Robinson Crusoe-Feeling garantiert!Unterkunft: www.clubparadisepalawan.comKamera: Nikon D90Objektiv: AF-S DX Nikkor 10-24mm f/3.5-4.5G EDVerschlusszeit: 1/400 • Blende: 13 • ISO 200

Text & Bild : Judith Hoppe

Ausblick

3 Herbst 2014 | Ausblick: Dimyaka Island

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+++Für S ie entdeckt+++Reise -News+++Für S ie entdeckt+++Reise -News+++

Kapstadt, Südafrika | Just married: Kapstadt‘s schönstes FlitterwochenhotelMit dem legendären Tafelberg, glitzernden Ozean und dramatischen Bergen zählt Kap-stadt zu den schönsten Städten der Welt. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Paa-re für eine Hochzeitsreise hierher entschei-den. Das 5-Sterne-Hotel Cape Grace an der Victoria & Alfred Waterfront ist der perfekte Rahmen für die Reise. Jedes der 120 Zimmer und Suiten bietet einen atemberaubenden Blick entweder auf Tafelberg , Signal Hill, Waterfront oder den internationalen Yacht-hafen. Jedes Zimmer hat sein eigenes indi-

viduelles Dekor im eleganten kapholländischen Marinestil. Das Hotel verwöhnt Honey-mooner mit einem „Special Moments“-Arrangement: Hochzeitsreisende erhalten an je-dem Tag ihres Aufenthalts ein Geschenk vom Haus. Dieses reicht vom kostenlosen Flug-hafen-Transfer im Luxus-BMW bis hin zum romantischen Abendessen im Gourmetrestau-rant ‚Signal‘, einer Paar-Massage im Cape Grace Spa sowie Champagner und Erdbeeren im Zimmer und anderen kleinen Überraschungen. +++www.capegrace.com+++

Amsterdam, Niederlande | Himmlische Rembrandt-WochenAls eines der höchsten Gebäude der Niederlande bietet der Rembrandt To-wer eine atemberaubende Aussicht auf Amsterdam. Anlässlich des Todestags von Rembrandt startet der Boardroom ein einzigartiges „Kunst & Kulinarik“-Event. Vom 22. September bis zum 4. Oktober 2014 verwandeln sich die Räumlichkeiten in der obersten Etage des höchsten Gebäudes der Stadt in ein Restaurant auf höchstem Niveau – im doppelten Sinne: Sternekoch Wilco Be-rends wird in dieser Zeit inmitten einer exklusiven Rembrandt-Sammlung erstklassige Gaumengenüsse vorbereiten. Die ausge-stellten Werke stammen vom Rembrandt House Museum und umfassen auch ein bis-lang noch nicht öffentlich ausgestellten Sammlungsstück. Ein Kurator des Rembrandt House Museum wird jeden Abend einen kurzen Vortrag zu den ausgestellten Samm-lungsstücken halten. +++ www.rtboardroom.nl +++

Jamtara Wilderness Camp eröffnet am 15. Oktober: Fünf Sterne unter SternenhimmelFrühmorgens geht es los zur ersten Sa-fari in den Pench Nationalpark, der schon Rudyard Kipling zu seinem be-rühmtesten Werk, „Das Dschungelbuch“, inspirierte. Natürlich hofft man darauf, Shir Khans Nachfahren zu treffen, doch Tiger sind nicht die einzigen, eindrucks-vollen Tiere, die hier leben. In offenen Jeeps halten die sachkundigen Beglei-ter Ausschau nach verschiedenen Hir-scharten, Affen und Wildhunden. Un-terwegs werden die Gäste mit einem Frühstück-Picknick in freier Natur ver-wöhnt. Nachmittags geht es wieder auf Safari-Tour oder man spaziert durch die Teakholzwälder zum nächsten Dorf, um das einfache, ländliche Leben Indiens kennen zu lernen, oder nimmt an einem Kochkurs der indischen Küche teil. Mit einem „Sundowner“, dem klassischen Cocktail zum Sonnenuntergang, wird in den Feldern der lokalen Bauern der A-bend begonnen, während die Kameras die stimmungsvolle Umgebung einfan-gen. Am offenen Lagerfeuer klingt der Tag zur Geräuschkulisse der nachtakti-ven Tiere allmählich aus.Eine Entscheidung gilt es vor dem Schlafen gehen noch zu treffen: Soll die Nacht im Luxus- oder unter dem Him-melszelt verbracht werden? Beides hat seinen Reiz. In der ersten Variante ste-hen stilvoll möblierte Unterkünfte mit edlen Holzfußböden bereit. Die zweite, abenteuerlichere Übernachtungsform ist ein Himmelbett, das auf einem Holz-plateau in freier Natur aufgebaut wird. – ein bisschen wie Mowgli seine Nächte ver-bracht hat, nur eben unter einem Moskitonetz. +++www.jamtarawilderness.com+++

Herbst 2014 | Reise-News4 ↑↑ © Rembrandt Tower Board Room↑ © Cape Grace Hotel.⤴ © Jamtara Wilderness Camp, Mitte: Jamtara Wilderness Camp/Amit Sankhala

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Am Fusse des Himalayas

Blick über das Himalaya-Gebirge auf dem Weg zum Kunjapuri Tempel Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya5

Der indische Bundesstaat Uttarakhand wurde im Jahr 2000 durch die Abspaltung von Uttar Pra-desh gegründet. Der Name stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „nördliche Gegend“. Von vie-len Punkten aus scheint die Grenze zu Tibet zum Greifen nah zu sein.

Text & Bilder: Judith Hoppe

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya6

Grandiose AussichtDer Himalaya ist das höchste Gebirge der Welt – klar, dass man hier an jeder Ecke grandiose Ausblicke genießen kann. Sei es auf die Terrassen, an denen der welt-berühmte Himalaya-Basmati-Reis angebaut wird, auf die heilige Stadt Rishikesh am Fuße des Ganges oder auf die sehr nahe liegende Grenze zu China und Tibet.

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya7

Kunjapuri TempelDer Kunjapuri-Tempel ist Sati, der Gattin von Lord Shiva gewid-met, die später als Parvati wieder geboren wurde. Der Tempel liegt auf einem Plateau, circa 1.600 Meter hoch und bietet einen fantastischen Ausblick auf das Himalaya-Gebirge.

Wer an einer Puja (religiöses Ehrerweisungsritual der Hindus) teilnehmen möch-te, sollte im Innenhof des Tempels ein Tablett mit Opfergaben für die Götter er-werben und es dem Priester überreichen, der dann die Puja durchführt und an-schließend alle Anwesenden mit dem „Tika“, einem mit rotem Pulverfarbe gemal-ten Punkt, segnet. Es markiert das „dritte Auge“.

o.l.: Die Autorin im Tempel o.r.: Eingang zum Tempelinneren u.r.: Götter hinter Gittern. Im Kreis: Opfergaben

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya8

Sivananda AshramDer bekannte Yoga-Meister Swami Sivananda Saraswati gründete im Jahr 1936 den Sivananda-Ashram in Rishikesh. In zahlreichen Büchern beschäftigte er sich mit den Lehren des Hinduismus, des Yoga und des Vedanta. Seine Lehren bezie-hen sich hauptsächlich auf Yoga und den Devotionalien-Hinduismus.

Bis zum heutigen Tage lernen in diesem Ashram Menschen aus aller Welt Yoga und die vom Sivananda-Ashram propagierte Philosophie, dass ein Leben nach logischen Prinzipien zu einem friedvollen Geist und Leben führt.

u.l.: Studium der Vedanta-Schriften o.r.: Philosophie des Ashrams. u.r.: Kostenlose Verköstigung der Bettler am Abend

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya9

Im ursprünglichen Sinn sind Sadhus Menschen, die sich einem asketischen Le-ben verschrieben haben, sich von allem Weltlichen lossagen und sich in der vier-ten Phase des vedischen Ashrama-Systems befinden, in der man sich auf die Be-freiung vom Kreislauf der Wiedergeburten vorbereitet.

Immer schon gab es Sadhus, die noch recht weltlich orientiert waren, verheiratet waren und Familien gründeten. Mittlerweile ist die Grenze zu irdischen Annehm-lichkeiten noch fließender geworden, ein Sadhu mit einem Smartphone in der Hand oder einer ultramodernen Sonnenbrille auf der Nase keine Seltenheit. Und auch die Vehemenz, mit der manche von ihnen Spenden für ihren Lebensunter-halt einfordern, will nicht so recht in das Bild passen, das sich viele Europäer von den „heiligen Männern“ machen. So ist es insbesondere in der sowieso schon reizüberflutenden Pilgerstadt Rishikesh mitunter gar nicht so leicht, die Heiligen von den Scheinheiligen zu unterscheiden...

sadhus

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya10

findet man in Indien an jeder Straßenecke. Die Frische der angebotenen Waren sowie ihre liebevolle, detailversessene Präsentation beeindruckend. So manches Nahrungsangebot führt bei deutschen Besuchern jedoch auch zu leichten Hei-terkeitsausbrüchen...

Essen

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya11

Tiere!Kommt ein Artikel über Indien ohne das Klischee der durch die Gassen laufen-den Kühe und um Futter bettelnde Affen aus? Offensichtlich nicht. Dieser An-blick ist jedoch auch so einzigartig für westliche Augen, dass man nicht umhin kann, immer wieder staunend stehenzubleiben und den Auslöser der Kamera vehement zu betätigen.

u.l.: Kuh im Eingang eines Tempels o.r.: Kuh an der Uferpromenade des Ganges in Rishikesh. u.r.: Affe im Ashram

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya12

TransportunwesenViele Menschen, Tiere und Güter, die permanent von A nach B transportiert wer-den wollen, erfordern so manches Mal unkonventionelle Lösungen. Da ver-schafft man sich am besten erst einmal einen Überblick vom Dach des Autos, während die Affen sich schon einmal die besten Plätze gesichert haben.

Leider hat sich auch in Indien die „Null-Promille-Grenze“ noch nicht durchge-setzt, im Gegenteil. So mahnt ein Straßenschild vor dem Fahren nach Whisky-Genuss.

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Immer wieder trifft man im Hotel auf stilvolle Blütenarrangements

Ananda in the Himalayas:Die Magie des Momentes genießen...

Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya13

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Die Fahrt vom Flughafen in Dehradun bis an die Pforte des Paradieses dauert gerade einmal eine halbe Stunde. Den-noch schlägt auf der kurzen Strecke das vermeintliche Chaos des indischen Subkontinentes mit voller Wucht zu. Kühe auf der Fahrbahn, überfüllte Tuk-Tuks und Reisebusse ohne Fenster, Frauen, die Feuerholzreisig oder Wasser auf dem Kopf zurück in ihr Dorf schlep-pen. Von der Ablage des Armaturen-brettes unseres Autos schaut mich eine Miniatur des elefantenköpfigen Gottes

Ganesha an, der für Glück, Überwin-dung sämtlicher Hindernisse und von Reisenden angebetet wird. Kaum ein Klischee, das auf den paar Kilometern nicht bedient würde. Dass Ganesha seinen schützenden Rüssel über uns hält, tut übrigens spätestens beim Er-klimmen der steilen Haarnadelkurven hinauf in den Himalaya bitter Not: Re-inkarnationssüchtige LKW-Fahrer ü-berholen Autos, die wiederum Motor-räder überholen – und alles auf der uns entgegenkommenden Fahrbahn, wäh-

rend unser komfortables SUV gefähr-lich nah an den Rande des Abgrundes gedrängt wird. Aber Indien wäre nicht Indien, wenn aus dieser sich für uns brenzlig anmutenden Situation ein ernsthaftes Problem ergeben würde. Schon stehen wir vor dem schmiedeei-sernen Tor des „Ananda in the Himala-yas“, regelmäßig unter die Top-Spas der Welt gewählt: Die Woche, in der ich Körper, Geist und Seele wieder in Ein-klang bringen möchte, kann beginnen!

Die Umgebung ist hierfür perfekt. Auf etwa 1.100 Meter Höhe am Fuße des

majestätischen Himalaya-Gebirges liegt das ebenso majestätische Palast-gelände des Maharadschas von Tehri Garhwal. Der Blick schweift frei über das Ganges-Tal hinunter nach Rishi-kesh, selbsternannte Hauptstadt des Yoga, und zur anderen Seite zu den Berggipfeln an der Grenze zu China.

Zunächst mache ich erst einmal das, was auch schon Brad Pitt und Heidi Klum hier getan haben! Die profanen Klamotten ablegen und gegen einen weißen, überirdisch weich fließenden Pyjama ähnlichen Anzug eintauschen,

Text & Bilder: Judith Hoppe

Am Fuße des Himalaya-Gebirges schenken Yoga und Ayurveda verlorene Lebensqualität zurück

↑ Statue des elefantenköpfigen Gottes Ganesha ⤴ Bunte Mischung aus Tieren und Autos auf der Straße Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya14

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den man hier tragen soll, darf, aber nicht muss. Abgesehen vom Tragekom-fort entledigt man sich dank dieser Lö-sung der lästigen Frage, was man zum Abendessen anziehen soll. Wer vorher entsprechend weniger Kleidung in den Koffer packt, hat so natürlich mehr Spielraum, in Indien nach Herzenslust die schönen Textilwaren einzukaufen...

Zunächst steht eine ärztliche Konsulta-tion bei Dr. Mathew auf dem Pro-gramm. Er stellt einige Fragen zum Le-benswandel und Ernährung, Emotio-nen, medizinischen Problemen, dann fühlt er meinen Puls mit drei Fingern, verstärkt mal den Druck auf den einen, dann auf den anderen Finger. Schließ-lich stellt er die Diagnose, welcher „Dosha-Typ“ ich bin. Ergebnis: Pitta, mit ein wenig Kapha vermischt. Für mich heißt das im Klartext, ich soll möglichst auf Kaffee und Alkohol verzichten, we-nig Scharfes essen, dafür viel Rohkost und Gemüse zu mir nehmen. Keinen Kaffee? Dieser Mensch muss von allen guten Geistern verlassen sein!

Aber ich lasse mich auf den Selbstver-such ein. Der nächste Tag beginnt mit einer sanften Yogastunde für Anfänger. Die Plastikbahnen zwischen den Säu-len des Pavillons sind hochgerollt. Eine sanfte Brise weht durch den Raum, aus der Ferne ist das Hupen der LKWs auf dem Weg hinunter nach Rishikesh zu hören, aber mit der zunehmen gleich-mäßiger werdenden Atmung blende ich die Geräusche aus, konzentriere

mich auf die Yogastellungen, die Asa-nas. Während ich mich gerade im „um-gekehrten V“ befinde, tobt direkt ne-ben mir ein Affe lautstark kreischend an den Stufen vorbei, bleckt mit den Zähnen, und ist so schnell wieder im Gebüsch verschwunden, dass er auch eine Fata Morgana hätte sein können.

Später, beim Mittagessen ist Manmo-han im Service schon über meine Do-sha-Konstitution informiert und bringt mir zunächst zwei passende Getränke. Als Vorspeise steht heute im Wellness-Menü organisches Gemüse mit Frisch-käse oder ein Rote-Beete-Salat mit O-rangenscheiben zur Auswahl. Für ganz figurbewusste Menschen wird zudem noch die Kalorienzahl für jedes Gericht auf der Karte genannt. Zum Hauptgang geht es weiter mit Pfannkuchen aus mehreren Getreidesorten, der mit Wokgemüse und Fruchtsalat serviert wird. Abends stehen neben den vege-

tarischen auch Fleisch- oder Fischge-richte zur Auswahl. Selbst auf den Nachtisch muss bei der ayurvedischen Ernährung nicht verzichtet werden: Heute verwöhnt mich die Küche mit einer Kokosnuss-Terrine auf einem Spiegel von Passionsfrucht. Nach eini-gen Tagen bemerke ich, dass ich mich nach jeder Mahlzeit völlig satt, aber dennoch leicht und voller Energie füh-le. Bis zur nächsten Mahlzeit kommt kein Hungergefühl auf – ein geniales Ernährungskonzept!

„Beim Kochen legen wir naturgemäß hohen Wert auf organische Zutaten, die noch dazu frisch, saisonal und möglichst regional sein sollen,“ erklärt Küchenchef Narendra wenig später beim ayurvedi-schen Kochkurs. Zu diesem Zweck be-treibt das Ananda eine eigene Farm, von der täglich frische Produkte in die Ho-telküche geliefert werden. Nach Rishi-kesh kam der Herr über 30 Mitarbeiter

Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya15 ⤴ Küchenchef Narendra ⤴⤴ Manmohan im Service hat immer ein Lächeln auf den Lippen

Im Ayurveda (das Wissen vom Leben, traditionelle, indische Heilkunst) un-terscheidet man die drei verschiedene Körper-Konstitutionen, die im Idealfall bei jedem Menschen im Gleichklang sein sollten. Da erfahrungsgemäß je-doch eine Konstitution überwiegt, soll man „sein“ Dosha mit entsprechender Ernährung regulieren, um zu einer besseren Harmonie für Körper und Seele zu gelangen.Vata: Versinnbildlicht die Bewegungs-abläufe im Körper und steht für Ver-änderung und Leichtigkeit. Vata-Ty-pen frieren schnell und neigen zu tro-ckener Haut. Zum Ausgleich sollen Vata-Typen viele warme und flüssige Speisen wie Suppen zu sich nehmen.Pitta: Steht für die Stoffwechselpro-zesse im Körper. Pitta-Typen neigen zu Ungeduld und lieben den Aufenthalt in der Natur. Pitta-Typen wird empfoh-len, auf Saures und Scharfes zu ver-zichten und viel Sport zu treiben.Kapha: Steht für Stabilität und Ernäh-rung. Kapha-Typen neigen zu Über-gewicht, Melancholie und sind schwer aus der Ruhe zu bringen. Kapha-Ty-pen sollen viel Blattegemüse und scharfe Gewürze zu sich nehmen und übermäßiges und zu häufiges Essen vermeiden.Eine Dosha-Diagnose sollte man im-mer von einem erfahrenen Ayurveda-Arzt durchführen lassen.

Ayurveda & Dosha

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya16 ↑↑ Die Küche führt Buch über die Doshas ↑ Rote-Beete-Salat ⤴⤴Dosha-Tee ⤴ Vorspeise mit gelben Linsen

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in der Küche wegen der guten Luft und des hervorragenden Schulsystems. „An-sonsten“, befindet er, „ist Rishikesh doch etwas langweilig, nach 20 Uhr versinkt die Stadt im Dornröschenschlaf.“ Hier oben im Gebirge und der Abgeschie-denheit des Hotels ist mir das Nachtle-ben der Stadt unten am Ganges herz-

lich egal. Abends genieße ich die nun angenehm abgekühlte Bergluft noch etwas auf der Terrasse des Zimmers, lau-sche den Geräuschen der Tiere und las-se den Tag entspannt ausklingen.Am nächsten Tag erwarten mich Liji und Sini zur Abhyanga-Massage im Spa-Bereich. Der Begriff stammt aus

dem Sanskrit und bedeutet „Große Einölung“ – kein Wunder also, dass ich mich bereits nach kurzer Zeit relativ mariniert fühle. Das erwärmte Pflan-zenöl, das mit Kräutern versetzt wurde, die auf mein Dosha abgestimmt sind, wird von den beiden Therapeutinnen synchron und vierhändig in meinen Körper einmassiert. Allmählich fallen mein Körper und Geist in eine Tiefen-entspannung und der Alltagsstress rückt in weite Ferne. Doch mit der Mas-sage allein ist es für heute noch nicht getan. Meinem Gesicht gönne ich die „Himalayan Honey and Rose Facial“ Ge-sichtsbehandlung. Auf eine sanfte Mas-sage mit Honig folgt eine Maske mit

kühlenden Gurkenscheiben, anschlie-ßend werden Sandelholz- und Rosen-ölen in die Haut eingearbeitet, die sie erfrischen und regenerieren sowie mit viel Feuchtigkeit versorgen sollen. Kosmetikerin Sede verspricht mir, dass für die nächsten 72 Stunden keine Feuchtigkeitscrème mehr benötige, sofern ich das Gesicht nur mit Wasser wasche – und sie behält Recht!

Nach einigen Tagen ist mein europäi-scher Alltag in weite Ferne gerückt. Der Tagesablauf im Ananda ist ein gleich-mäßiger Fluss aus morgendlichen Yoga-Übungen, hervorragendem und gesun-dem Essen sowie Spa-Behandlungen,

Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya17 Liji und Sini massieren vierhändig im Spa die Abhyanga-Massage

Während im Westen Yoga oft gleichgesetzt wird mit dem Praktizieren der kör-perlichen Übungen (Asanas), versteht man in Indien darunter die Harmonie von Körper, Geist und Seele. Es werden zwei große Richtungen unterschieden: Das vedische Yoga, bei dem der Fokus auf dem Geist liegt, sowie das Hatha Yoga, bei dem es primär um körperliche und mentale Stärke geht. In der Hatha-Schule ist man der Meinung, dass durch die Konzentration auf und die Verbesserung der körperlichen Aspekte, der Geist automatisch folgen wird. Die hierzulande weit verbreiteten, unterschiedlichen Yoga-Kurse sind Unterarten, die sich aus dem Hatha-Yoga entwickelt haben.Iyengar Yoga: körperbetontes Yoga, bei dem auch stützende Hilfsmittel wie Kis-sen und Schaumstoffblöcke eingesetzt werden.Kundalini Yoga: Die Übungen erfolgen in dynamischen Bewegungsabläufen. Mantras werden in die Unterrichtsstunden integriert. Am Ende der Stunde folgt eine Meditation.Ashtanga Yoga: Kraftvoller Yogastil, bei dem Asanas und Atemübungen (Prana-yama) im Vordergrund. stehen, die synchronisiert durchgeführt werden sollen.Bikram Yoga: Die Asanas werden in einem auf 40°C aufgeheizten Raum durch-geführt. Der Saunaeffekt soll die Entgiftung des Körpers bewirken, gilt aber auf Grund des hohen Wasser- und Elektrolyte-Verlustes als nicht unumstritten. Je nach körperlicher Konstitution kann es zu Muskelkrämpfen bis hin zum Kreis-laufkollaps kommen. Jivamukti Yoga: Bei dieser Variante werden physische, spirituelle und philoso-phische Aspekte vereint und positives Denken und gesunde Ernährung integriert.Sivananda Yoga: Integriertes System. Begründet wurde diese Linie von Swami Sivananda, der 1936 in Rishikesh das gleichnamige Ashram und die „Divine Life Society“ gründete. Sivananda lehrte das „Yoga der Synthese“, das Elemente des Hatha Yoga, Raja Yoga, Jnana Yoga, Karma-Yoga und Bhakti Yoga vereint.

Yoga

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya18 ↑↑ Der Palast des Maharajas ↑ Der Stier Nandi ist Reittier der Götter ⤴⤴ Spa mit Pool ⤴ Im Spa grüßt Ganesha

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die Körper und Seele gleichermaßen gut tun, geworden. Hinzu kommt die reine Bergluft und wer will, kann sich in philosophischen Vedanta-Gesprächs-stunden ein wenig mit dem amerikani-schen Lehrer herumstreiten, der inte-ressanterweise zur Harmonie von Kör-per, Geist und Seele eine ganz andere These vertritt. Doch so tief möchte ich in das indische Philosophie-System gar nicht einsteigen, dazu müsste man meiner Meinung nach schon mehrere Monate in Indien verbringen.

Am letzten Abend freue ich mich viel-mehr auf die Tanzvorführung der Kin-der aus dem Waisenhaus „Ramanas Gar-den“, die vom Ananda unterstützt wer-den, nicht zuletzt durch ihre Auftritte

vor den Hotelgästen, für die sie ange-messen entlohnt werden. Nicht alle sind Waisen, einige wurden aus für Kin-der nicht adäquate Umgebungen he-rausgeholt. Der Tanzunterricht, der zu-meist von den Mädchen in Anspruch genommen wird, ist somit nicht nur eine mögliche Ausbildungsform, mit der sie später ihren Lebensunterhalt selber bestreiten können, sondern oft auch Therapie, um die schlechten Er-fahrungen die sie so früh machen muss-ten, zu bewältigen. Und so ist das Anan-da in the Himalayas ein Ort, der auf vielfältige Weise den Menschen, die sich hier einfinden, einen Neuanfang oder einfach ein Stück wiedergewon-nen Lebensqualität schenkt – ein ech-tes, kleines Paradies eben!

Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya19 Bei der Tanzdarbietung der Mädchen von „Ramana‘s Garden“ ist die Inbrunst deutlich zu spüren

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In der selbsternannten Hauptstadt des Yoga ist das spirituelle Angebot unüberschaubar

Rishikesh: Supermarkt für Sinnsuchende

Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya20

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Whoosh, whoosh, whoosh... die Gassen von Rishikesh liegen noch halb im Dämmerschlaf, während die Händler, Tempelwächter und Hausfrauen an-fangen, mit ihren Reisigbesen den Un-rat auf der Straße zusammenzukehren und in kleinen Häufchen am Straßen-rand zu verbrennen. Das eintönige Ge-räusch des Fegens vermischt sich all-mählich mit den Rufen der fliegenden Händler und Garküchen, die beginnen, ihre Waren anzupreisen: Die heilige Stadt am Fuße des Himalaya-Gebirges,

von der aus die Pilger ihre Wanderun-gen zu den Quellen des Ganges-Flusses starten, erwacht allmählich zum Leben.

Am Triveni Ghat, einem heiligen Bade-ort am Ufer des Ganges, tauchen die ersten Inder in die Fluten ein. Hier kommen drei wichtige Flüsse zusam-men: der Ganges, der Yamuna und der Saraswathi. Es heißt, wer an dieser Stel-le ein Bad nimmt, wird von allen Sün-den befreit und gelangt schneller zur Erleuchtung. Zwischen den Badenden

hocken Frauen und bereiten Opferga-ben zu, die die Menschen nach ihrer Badezeremonie der Göttin Ganga, als deren Personifizierung der Fluss gilt, darbringen.

Die Sadhus, die hier die Nacht unter freiem Himmel verbracht haben, lesen Zeitung, diskutieren, kümmern sich um ihr Frühstück oder starten den Tag mit einer Morgenmeditation. Inzwischen hat sich die Sonne über die Berggipfel gekämpft und taucht den Fluss in ein warmes, rot-goldenes Licht. Wer es vor Sonnenaufgang schafft, an diesem Platz zu sein, wird sich dem Zauber der

Stimmung und des weichen Lichtes nicht entziehen können. Diesen Mo-ment sollte man gut festhalten, denn schon kurz darauf gehen sie los, die Hektik, der Lärm, die der Alltag und der Straßenverkehr in Indien jeden Tag aufs Neue unweigerlich mit sich bringt.

Fast am anderen Ende der kleinen Stadt und auf dem gegenüberliegen-den Flussufer liegt der Trayamba-keshwar Tempel. Auf dreizehn Etagen werden die verschiedenen Gottheiten und ihre Reinkarnationen in nischen-ähnlichen Abteilen verehrt. Von den oberen Etagen bietet sich ein fantasti-

Text & Bilder: Judith Hoppe

Wer auf der Suche nach Erleuchtung ist, wird hier fündig – wenn er sich nicht ablenken lässt...

Morgendliches Reinigungsritual am Triveni Ghat in Rishikesh Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya21

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya22 ↑↑ Opfergaben ↑ Statue der Göttin Ganga im Fluss ⤴⤴ Ein Hund sucht nach Futter⤴ Götterstatuen unter einem Baum

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scher Ausblick über Rishikesh, den Ganges und die sich dahinter erhe-bende Hügelkette des Himalayas. Aus-ländische Besucher sind im Tempel je-derzeit willkommen, wer jedoch die verschiedenen hinduistischen Götter-formen wirklich verstehen will, sollte einen lokalen Führer zu Hilfe nehmen. Tempel dürfen übrigens nicht mit Schuhen betreten werden. Gegen ei-nen kleinen Obulus werden am Ein-gang die Schuhe verwahrt. Da der Tra-yambakeshwar Tempel auch viele Hunde anzieht, die hier geduldet wer-den, ist man gut damit beraten, zu schauen, wohin man tritt. Vom Tempel läuft man etwa zwei Kilometer in das „Stadtzentrum“ von Rishikesh. Der Weg führt zunächst entlang einer Straße mit

Läden und zahlreichen Restaurants, die wenig originell mit „Blick auf den Gan-ges“ werben – ein Besuch und das Ge-nießen der Aussicht lohnt sich trotz-dem – und dann die Wahl lässt zwi-schen einem Weg weitere durch das Gewusel der Straße oder abseits der Pfade. Der gemütliche Spaziergang entlang des Flussufers führt durch eine Gegend mit fast dörflichem Charakter. Ein Pferd grast zwischen auf trockenem Lehmböden wachsenden Büschen nach ein paar saftigen Blattspitzen, vor dem Eingang zu einem Tempel liegen auf einer Art Dorfplatz Kühe ange-pflockt im Schatten und dösen vor sich hin. Von hier führt der Weg allmählich in das geistige Zentrum der selbst er-nannter „Welthauptstadt des Yoga“.

Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya23 ↑↑ Der Trayambakeshwar Tempel ↑ Blick auf die Laxman Jhula Brücke ⤴ Blick auf das Himalaya-Gebirge

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Swarg Ashram ist quasi das Herz der spirituellen Gemeinde. Hier befindet sich ein Ashram neben dem anderen, durchmischt mit Tempeln und Stufen hinunter zum Ganges, die für Badeze-remonien, Fähranlegestellen und die abendlichen Blumen- und Lichterze-remonien genutzt werden.

Zeit zu Frühstücken! Das Chotiwala gilt als Institution. Es ist berühmt für seine Thalis, doch auch ein köstlich-pikantes Masala Dosa – ein mit einer Kartoffel-füllung versehener Pfannekuchen – ist eines der empfehlenswerten Gerichte hier. Wem neben der Yogaausbildung in Rishikesh noch der Sinn nach weite-

ren, authentischen indischen Erfah-rungen steht, dem sei ein Kurs in der Bhuwan Music School in der Nähe der Brücke Ram Jhula empfohlen. Unter der Leitung des bekannten Sitaristen Bhuwan Chandra kann man neben Kursen für die Sitar und Mohan-Vina (Saiteninstrumente) auch Tabla (Schlag-instrument), Pakhawaj (indische Trom-mel), Flöte, Violine, Percussion, sowie Mantrasingen und Tanz erlernen. Für westliche Körper empfiehlt sich bei Bu-chung eines Sitar-Kurses jedoch unbe-dingt die gleichzeitige oder besser vor-herige Belegung eines Yoga-Kurses – die Sitzhaltung ist doch recht gewöh-nungsbedürftig und führt bei Ungeüb-

ten binnen kürzester Zeit zu Kribbeln im Bein oder sogar Muskelkrämpfen...

Der allmählich zunehmenden Hitze und Schwüle des Tages entflieht man am Besten durch den Besuch eines der zahl-reichen Cafés oder Teestuben, die von der überdachten Ladenpassage am Swarg Ashram aus schattige Plätze und als Bonus einen tollen Blick auf den Ganges anbieten. Hier reiht sich auch ein Laden an den anderen. Von Minia-tur-Ganeshas oder -Lakshmis über Arm-bänder bis hin zu schönen und günsti-gen Pashmina-Schals, Hemden und die lässige und praktische Kombination aus Kameez (kaftanartiges Oberteil), Salwar (Pumphose) und Dupatta (brei-ter Schal) bekommt man hier alles. Lei-

der ist in vielen der Läden das Feil-schen um den Preis, das so viel Spaß macht, nicht mehr gern gesehen, im-mer öfter verweisen die Ladenbesitzer auf Schilder mit dem Hinweis „Fixed price“, also Festpreise. Das schmälert dennoch das Erfolgserlebnis nicht, sind die Preise doch immer noch weitaus günstiger als hierzulande.

Tröt, tröt, tröt.... das heiser klingende Hupen der dreirädrigen Tuk-Tuks, die sich entlang der Uferseite von Rishi-kesh, durch die tief stehende Sonne schieben, ist nur ein winziges Element in der Attacke auf sämtliche Sinne, die die Stadt am Ganges allabendlich zu bieten hat. Es ist nun laut, heiß, die we-niger geistigen Sadhus mutieren teil-

Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya24 ↑ Bhuwan Chandra unterrichtet Sitar⤴ Die Autorin im Selbstversuch ⤴⤴ Bhuwan‘s deutsche Ehefrau, Bhavani

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya25 ↑↑ + ↑ Frühstück im Chotiwala mit Thali ⤴⤴ Ob es im Aggarwal House wohl freie Zimmer gibt? ⤴ „Dorfplatz“ vor Tempel

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weise zu rabiaten Bettlern, dreiste Affen halten Ausschau nach offenen Rucksä-cken, aus denen sie Leckerbissen ent-wenden können und die fliegenden Händler bieten hartnäckig „Bindis zum Malen“ an, egal wie oft der Kopf ge-schüttelt oder ein Nein erwidert wird. Doch bevor sich der Moment verstärkt, in dem Indien als bisweilen anstren-gendes Reiseland empfunden werden mag, bietet Rishikesh Linderung: Mit der Ganga Aarti wird quasi die Happy Hour der Spiritualität eingeläutet und jeder ist eingeladen, mitzumachen!

An den Treppen hinunter zum Ganges vor dem Parmarth Niketan Ashram hat sich bereits eine große Gruppe gelb-gewandeter, junger Männer niederge-lassen. Instrumente werden gestimmt, es wird getuschelt, Neuankömmlinge mit einem freundlichen Lächeln einge-laden, Platz zu nehmen. Rasch wird es voll, die Sonne brennt noch immer un-erbittlich auf den Planeten herab, doch die offene und herzliche Atmosphäre unter den hier versammelten Men-schen lässt einen Durst und Hitzewal-lungen schnell vergessen. Kurz darauf beginnt die Blumenzeremonie, beglei-tet von den melodischen Gesängen und den Klängen des Harmoniums. Ob man der Bedeutung der Gesten und der gesungenen Mantras folgen kann, ist eigentlich unerheblich. Sicher ist, dass die Stimmung, dass der Funke ü-berspringt und einen gefangen nimmt, insbesondere wenn beim „Hare Krishna“ wirklich jeder in den Refrain

einstimmt und der mehrstimmige Ge-sang über das Ufer des Ganges zur an-deren Talseite getragen wird. Am Ende werden Öllampen entzündet, in krei-senden Bewegungen der Flussgöttin damit gehuldigt und schon greifen die Hände des Nachbarn dann doch etwas ungeduldig nach der Lampe. Für viele der Inder, die hierher kommen, ist es die einzige Gelegenheit in ihrem Leben und die Teilnahme an der Ganga Aarti mit einer der Hauptgründe für die Reise. Kaum ist das letzte „Om“ verklungen, löst sich die Menschenan-sammlung rasch auf. Wie durch ein Wunder finden sämtli-che Schuhe zu ihren Besitzern zurück, die flie-genden Händler am Straßenrand hoffen auf das letzte Geschäft des Ta-ges, die Kühe in den Gassen durchforsten noch einmal die Straßen-abfälle, der Mond steigt am Himmel auf, glitzert auf der gemächlich dahin-fließenden Oberfläche des Flusses und allmählich kehrt Ruhe ein. Wer hier und heute den Sinn seines Lebens noch nicht gefunden hat, darf sich dennoch getrost dem Schlaf hingeben: Morgen ist schließlich auch noch ein Tag!

Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya26 Die Schüler aus dem Parmarth Niketan Ashram bestreiten allabendlich die Ganga Aarti, die Lichter- und Blumenzeremonie

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Herbst 2014 | Titelthema: Indien/Himalaya27 ↑ Inbrünstige Anteilnahme ⤴⤴ Ein Friedenswunsch ⤴ Manche Menschen beginnen spontan zu tanzen

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Allgemeine Infos zu Uttarakhand:

Lage:

Uttarakhand liegt im Himalaya im Nor-den Indiens und wurde im Jahr 2000 durch Abspaltung vom heutigen Nach-

barstaat Uttar Pradesh gegründet. Im Nordwesten grenzt Uttarakhand an den Bundesstaat Himachal Pradesh. Im Nordosten liegt die Grenze zu Tibet (Volksrepublik China), im Osten die zu Nepal. Mit einer Fläche von 53.484

Quadratkilometern ist Uttarakhand et-was größer als das deutsche Bundes-land Niedersachsen. Hauptstadt ist Dehradun, die Amtssprache ist Hindi. Der Name Uttarakhand stammt aus dem Sanskrit und bedeutet ebenso wie der alte Name Uttaranchal „nördliche Gegend“.

Das Terrain Uttarakhands erstreckt sich von der Gangesebene im Süden über die Ausläufer des Himalayas bis ins Hochgebirge mit dem Nanda Devi (7.816 Meter), dem höchsten vollstän-dig auf seinem Territorium liegenden Berg Indiens. Zum Bundesstaat zählen die beiden Bergregionen Garhwal im Westen und Kumaon im Osten, sowie ein schmaler Streifen der Gangesebene im Süden. In den Bergen Garhwals be-finden sich die als heilig verehrten Quel-len der Flüsse Ganges und Yamuna.

Wegen des gebirgigen Terrains ist Utta-rakhand recht dünn besiedelt: Die Be-völkerungsdichte beträgt mit 189 Ein-wohnern pro Quadratkilometer nur die Hälfte des gesamtindischen Durch-schnitts von 382 Einwohner pro Qua-dratkilometer.

Klima & beste Reisezeit:

In Abhängigkeit der unterschiedlichen Höhenlagen hat Uttarakhand verschie-dene Klimazonen. Sie reichen von tro-pischen Zonen an den südlichen Hän-gen der Berge bis zu polarem Klima in den Klimazonen des Hochgebirges. In Rishikesh kann es unangenehm heiß

werden bei hoher Luftfeuchtigkeit. In den heißesten Monaten, Mai und Juni, klettert die Quecksilbersäule tagsüber auf etwas über 40°C, die Nächte brin-gen mit durchschnittlich 26-28°C kaum Abkühlung. In den Wintermonaten fal-len die Temperaturen nachts auf ca. 8°C, tagsüber liegen sie dann immer noch bei um die 20°C.

Das Klima im Ananda in the Himalayas ist im Sommer dank der erhöhten Berg-lage stets etwas angenehmer, zudem weht hier oft ein leichter Wind, so dass man abends im Freien einen leichten Pashmina-Schal dabeihaben sollte.

Anreise:

Mehrere Fluglinien verbinden die deut-schen Flughäfen mit Delhi. Da die Flüge hier in der Regel spät abends oder nachts ankommen, muss man mit einer Übernachtung in Delhi rechnen. Am Flughafen gibt es ein gutes Flughafen-hotel. Weiterflug zum Beisipiel mit Jet Airways oder Spice Jet nach Dehradun (Achtung – teilweise Gepäckbegren-zung auf 15 kg!). Von hier mit dem Auto ca. 45 Minuten in das Ananda in the Himalayas oder nach Rishikesh.

Einreisebestimmungen:

Deutsche Staatsbürger benötigen für die Einreise nach Indien ein Visum, das vorab in Deutschland beantragt wer-den muss. Weitere Infos auf den Seiten der indischen Botschaft in Deutschland unter www.indianembassy.de

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Infobox Indien/Uttarakhand

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Währung: Indische Rupie (: INR)

100 INR ca. 1,22 € (Stand Juli 2014). Die indische Währung darf weder ein- noch ausgeführt werden. Am Besten direkt am Flughafen bei der Ankunft ein we-nig Geld wechseln und dann später im Hotel oder in der Stadt in einer Wech-selstube den Rest eintauschen.

Strom & Netzstecker:

230 V, 50 Hz, meistens dreipolige Ste-cker der alten britischen Norm.

Unterkunft

Ananda in the Himalayas

Das Ananda liegt auf ca. 1.100 Meter Höhe oberhalb des kleinen Dörfchens Narendra Nagar, das 1895 vom Mahara-jah Narendra Shah gegründet wurde, als er die Hauptstadt von Tehri in eine schöner gelegene Gegend verlegte. Im gleichen Jahr wurde der Palast erbaut, der heute die Besucher als erstes Ge-bäude auf dem weitläufigen Gelände begrüßt. Zu Beginn des 20. Jahrhun-derts wurde Narendra Nagar zum be-liebten Aufenthaltsort des britischen Vizekönigs. Das Anwesen wurde daher um den „Vice Regal Palace“ erweitert, der dann dem Vizekönig und seiner Fa-milie bei ihren Besuchen als Residenz diente. In dem Palast befindet sich heu-te die Rezeption sowie der Billiard-Raum des Maharajas, in dem nach eigenen Angaben der mit mehr als 100 Jahren älteste Billiard-Tisch Indiens steht.

Das Ananda in the Himalayas wurde 2005 und 2012 zum „World’s No. 1 Spa Retreat“ gewählt. 2006, 2007 und 2008 erhielt es in dieser Kategorie den zwei-ten Preis. Damit ist es das einzige Hotel, das sich seit 2005 unter den ersten drei Plätzen der Rangfolge befindet. Im Hotel gibt es 70 Zimmer, fünf Suiten und drei Villen. Die 45 qm großen Zimmer verfügen über einen eigenen Balkon mit unvergesslichem Blick auf das Ganges-Tal und das Gebirge. Im Spa erwarten den Gast auf ca. 2.200 qm Fläche in 25 luxuriösen Behand-lungsräumen vielfältige Entgiftungs-, Verjüngungs- und Entspannungsthe-rapien ayurvedischen Ursprungs, kom-biniert mit Anwendungen aus Europa und Thailand. Das Hydrotherapie-Zen-trum mit Sauna, Dampfbad und Whirl-pool sorgt zudem für Erholung.

The Palace EstateNarendra Nagar Tehri - GarhwalUttaranchal - 249175Tel.: +91-124-4516650 [email protected]

Reiseveranstalter

Mercury Travels

Büro Hamburg: Herr Hans KöhlerTel.: +49-40-2275 6337 Tel. mobil: +49-177-6022 [email protected]

Büro Frankfurt: Herr A.K. RaviTel.: +49-69-51-2620 Tel. mobil: [email protected]

Aktivitiäten in Rishikesh

Divine Life Society/Sivananda Ashram

YogakurseTel.: [email protected] www.sivanandaonline.org

Parmarth Niketan Ashram

Täglich zum Sonnenuntergang Ganga Aarti (Lichterzeremonie mit Gesängen)Einmal pro Jahr Internationales Yogafes-tival, nächster Termin: 1.-7. März 2015Tel.: [email protected]://www.parmarth.com

Bhuwan Music School

Bietet Musik- und Yogaunterricht sowie Yogalehrerausbildung an und organi-siert das kostenlose Yoga & Musikfesti-val. Nächster Termin: November 2014Tel.: [email protected]

Essen & Trinken in Rishikesh

Chotiwala

Einfaches, authentisches indisches Es-sen, schon zum Frühstück geöffnet

Swarg AshramTel.: +91-135-2432970www.chotiwala.com

The Office

Swarg AshramKleines Restaurant/Café, das fantasti-schen Chai (Gewürztee) serviert und legendär für seine Samosas ist. Winzi-ger Balkon mit Blick auf den Ganges.

Little Buddha Café

Lakshman JulaBeliebtes Café-Restaurant, das irgend-wie an ein Baumhaus erinnert mit fan-tastischem Blick über den [email protected]://littlebuddhacafe.in/

Gut zu wissen

• Rishikesh gilt als heilige Stadt, des-halb werden in den Restaurants aus-schließlich vegetarische Gerichte ser-viert und kein Alkohol ausgeschenkt.

• Der Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit zwischen Mann und Frau gilt als unschicklich – auch als Tourist sollte man das beherzigen.

• Schuhe werden am Eingang von Tem- peln, Privathäusern und Moscheen ausgezogen.

• Wenn Sie mit Indern essen und kein Besteck gereicht wird, essen Sie mit der rechten Hand, die linke gilt als unrein.

Infobox Indien/Uttarakhand

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+++Für S ie entdeckt+++Reise -L i teratur+++Für S ie entdeckt+++Reise -L i teraMallorca‘s schönste Seiten: Ein Reisebuch-Magazin

Mallorca hat weit mehr zu bieten als Sonne, Strand und Ballermann. „Mallorcas schönste Seiten“ zeigt idyllische Traumstrände, an denen man selbst im Sommer noch unter sich ist ebenso wie den Szenebeach mit Chiringuito-Bar und Remmidemmi, das quirlige Palma mit seiner grandiosen Altstadt und unzähligen Geschäften sowie außergewöhn-liche Wander- und Ausflugstipps. Selbst eingefleischte Mallorca-Kenner bekommen bei den nahezu 80 Restaurant-Tipps von der Landesküche im Steinbruch bis zum Sterne-restaurant Appetit. Ausführlich werden jahrhundertealte Sehenswürdigkeiten ebenso wie Ausstellungen zeitgenössischer Künstler wie Anselm Kiefer oder Tony Cragg vorge-stellt. Das Reisemagazin überzeugt durch opulente, bildgewaltige Farbfotografien und eine konsequente Praxisorientierung. Alle Tourenvorschläge, Strand- und Einkaufstipps, Restaurant-, Hotel- und Beachclub-Empfehlungen wurden detailgetreu recherchiert und werden mit Öffnungszeiten, Telefonnummern und Anfahrtskarten präsentiert.

Unsere Meinung:Selbst wer glaubt, schon alles über Mallorca zu wissen, wird hier noch eines Besseren belehrt. Insbesondere die außergewöhnlichen „Erlebnistipps“ wie beispielsweise die Weinprobe bei Jazzmusik, ein Wochen-ende Oliven pflücken, die Exkursion zu den Mönchsgeiern oder mallorquinisch kochen wie im Mittelalter sucht man in der einschlägigen Mallorca-Literatur andernortens meist vergeblich. Und auch die Restaurant-Tipps gehen weit über die altbekannten Klassiker und neumodischen „In-Tempel“ hinaus. Ein-ziger Wermutstropfen: Das Gewicht ist nicht gerade handtaschen-tauglich. Hier wäre eine digitale Umsetzung als App für iPhone oder iPad noch das Tüpfelchen auf dem i!

Mallorca‘s Schönste SeitenMünchen Süd VerlagHerausgeber: Stefan Loiperdingerwww.mallorcas-schoenste-seiten.dePreis: 14,80 € [D], € 15,50 [A], sFr 22,00 [CH]

Bangalore Masala: Ein Länderkrimi aus Indien

Ein skrupelloser Plan, getrieben von Korruption, und eine junge Journalistin im Zwie-spalt zwischen indischer Tradition und Moderne Die ehrgeizige Journalistin Anjali Mathur lebt in der indischen Millionenstadt Bangalore, dem „Silicon Valley“ Indiens. Als alleinerziehende und berufstätige Mutter ist sie eine exotische Ausnahmeerscheinung in der traditionellen Kultur ihres Heimatlandes. Ihr Leben ist geprägt vom täglichen Spagat zwischen den tief verwurzelten hinduistischen Traditionen und dem modernen Indien. Gemeinsam mit der Aktivistengruppe „Action Green“ kämpft Anjali gegen das wirtschaftliche und politische Großprojekt ISTO, dessen Initiatoren ein riesiges Gebiet geschützten Dschungels mit Skrupellosigkeit und Korruption in Bauland für einen gi-gantischen Technologiepark umgewandelt haben. Je näher sie bei ihren Recherchen den Machenschaften der ISTO kommt, desto größer wird die Bedrohung für ihr eigenes Leben. Als ihr dann noch ein entscheidendes Beweisstück in die Hände fällt, wird sie endgültig zur Zielscheibe – und ahnt dabei noch nicht, dass ihr das Wichtigste in ihrem Leben genommen werden wird. Bangalore Masala erzählt die Geschichte einer jungen, indischen Frau im Kampf gegen ein korruptes System, das weder Ehre noch Menschen-leben achtet, um die eigenen Ziele zu erreichen.

Unsere Meinung:Endlich mal ein spannendes Buch als Begleitlek-türe für die Reise nach Indien, das ohne die ewi-gen Klischees von Maharajas und Bollywood-Kitsch auskommt! Nebenbei lernt man bei der Lektüre den Alltag, moderner, indischer Frauen kennen und fiebert mit bei Anjalis Kampf für die Gerechtigkeit. Außer der guten Unterhaltung bietet das Buch einen realistischen Einblick in die Probleme, die das immense Wirtschafts-wachstum in Indien mit sich bringt und die Gratwanderung zwischen dem verständlichen Wunsch nach Fortschritt und dem Erhalt der na-türlichen Ressourcen.

Bangalore Masala | Auch als e-book erhältlichConbook-Verlag: www.conbook-verlag.deAutorin: Karin Kaiser1. Auflage (4/2014)ISBN 978-3-943176-64-3Preis: € 12,95 [D], € 13,40 [A], sFr 18,90 [CH]

Herbst 2014 | Reise-Literatur30

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Herbst 2014 | Handgepäckkontrolle: Ellen Alpsten31 Die in Kenia geborene Schriftstellerin lebt und arbeitet heute in London.

Ellen Alpsten, Autorin

Handgepäckkontrolle!

Text/Interview: Judith Hoppe

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↑ Ganz schön buntes Innenleben, in der Tasche von Frau Alpsten! © Judith Hoppe

In dieser Rubrik schauen wir Menschen, die viel unterwegs sind, ganz ungeniert ins Handgepäck. Womit reist Mann/Frau heute, was ist unverzichtbar und welch skur-rilen Geheimnisse verbergen die Taschen in sich...? Wir wollen es wissen! Für die aktuelle Ausgabe packte Bestseller-Autorin Ellen Alpsten ihre Handtasche für uns aus. Und die barg so manche Überraschung in sich...

1. Sweatshirt Das Yogatonic-Shirt, entworfen von meiner Freundin Patricia Schaffa, hält mich auf Langstreckenflügen schön warm. www.yogatonic.de

3. AdapterDamit bin ich überall gut vernetzt.

8. VisitenkartenDie dürfen natürlich nie in meiner Handtasche fehlen!

2. HutMit dem Hut hat mein Vater in den 1970-er Jahren in Afrika schon Büffel geschossen.

7. SonnenbrilleIm Flugzeug habe ich natürlich nur die Original-Pilotenbrille dabei!

6. NotizbuchEin Moleskine für meine Ideen von Krug, meinem Lieblings-Champagner.

5. SamenhülsenDas sind Mitbringsel für meine Söhne aus Indien.

Herbst 2014 | Handgepäckkontrolle: Ellen Alpsten32

9. LippenstiftNoch aus meiner Zeit als TV-Moderatorin bin ich der Kosmetikmarke MAC treu.

10. SchlüsselbundAn meinem Schlüsselbund befinden sich Erinnerungen an Wien, Paris und natürlich Kenia.

11. Sonnencrèmemit Lichtschutzfaktor 50, für meine helle Haut.

12. Handcrèmevon Occitane ist die perfekte erste Hilfe bei rauen Händen.

13. Die Handtaschesieht ja aus wie eine Birkin-Bag, ich habe sie aber aus einem englischen Charity Shop!

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4. ReiseführerDen Footprint-Guide „Indian Himalaya“ habe ich dabei, damit ich immer weiß, wo es das beste Lassi gibt. ISBN 978-1907263880

Ellen Alpsten wurde 1971 in Kenia als Tochter eines Tierarztes und einer Lehrerin geboren. Sie machte nach der Rückkehr der Familie nach Deutschland Abitur, stu-dierte erst in Köln, später in Paris, Jura, Politik, Philosophie und Wirtschaft. Heute lebt und arbeitet Ellen Alpsten mit ihrem Mann und drei Söhnen in London, wo sie als freie Schriftstellerin und Journalistin tätig ist. Im Juni erschienen gleich zwei Ju-gendbücher von ihr: „Vincelot und der Geist von Drachenfels“ sowie „Colours of Afri-ca“. Der in Kenia spielende Roman „Die Schwestern der roten Sonne“ war der erste zeitgenössische Roman von Ellen Alpsten.

Colours of AfricaKenia – das ist für Ava eine Explosion von Farben, Musik und Gefühlen. Seit ihrem ersten Praktikumstag bei einer Hilfsorganisation schwankt sie ständig zwischen den Extremen. Tagsüber arbeitet sie bei einer Initiative, die Kindern im Slum von Nairobi Kunst näher bringen will, und abends stürzt sie sich in das pulsierende Nachtleben der kenianischen Hauptstadt. Dabei lernt sie den charmanten James Cecil kennen, der ihr als Sohn eines reichen Großgrundbesitzers eine völlig neue und dekadente Welt eröffnet. Gleichzeitig bemerkt sie aber, dass sie sich auch zu ihrem Teamleiter Mats hingezogen fühlt. Schon bald sitzt Ava zwischen allen Stühlen und muss sich entscheiden, zu wem und wohin sie wirklich gehört. ISBN 978-3-649-61703-7

Reise-Inspirationen: Ellen, dann lass mal bitte sehen, was Du so dabei hast?Ellen Alpsten: Ein ziemliches Sammelsurium, aber jedes Teil hat eine Geschichte...

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Ibiza & Formentera:Schöne Strände, schöne Menschen, schöne Märkte

33 Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & FormenteraPlatja de ses Illetes, Strand, auf Formentera © Judith Hoppe

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Als eingefleischter Mallorca-Fan war ich zugegebenermaßen skeptisch, als ich von meinem Personal Trainer Toni Ne-meth die Einladung zu einer Sportwo-che auf Ibiza erhielt. Ich sah mich schon umringt von jungen, partywüti-gen Girlies, die nach den mehrstündi-gen Workouts am Tag nachts die Club-szene der als heißen Partylocation ver-schrieenen „weißen Insel“ unsicher ma-chen wollten und mich insgeheim mit-leidig belächeln würden, weil ich mich zu müde und zu alt fühlen würde, um

da mitzuhalten. Irgendwann siegte die Neugier und der Wunsch, den Körper mal wieder so richtig herauszufordern, an seine Grenzen zu bringen. Und ins-geheim hoffte ich natürlich, dass Ibiza – ähnlich wie Mallorca nicht nur aus dem Ballermann besteht – auch schöne, ru-hige Ecken hat, in denen von der Club-szene weit und breit nichts zu sehen sein würde.

Nun stehe ich also an einem Sonntag morgen leicht übermüdet am Flugha-

fen von Ibiza und beäuge die Frauen, mit denen ich mir für eine Woche Ap-partement, Mietwagen und Poolliege teilen werde. Das Eis ist schnell gebro-chen, schnatternd wie eine Gänseher-de nehmen wir von Trainer, Auto und schließlich von den Zimmern Beschlag. Am ersten Tag gönnt uns das Trainer-Trio noch etwas Ruhe, abends geht es los mit einer leichten „Body Art“-Stun-de. Doch schon am nächsten Morgen schrillt in der Früh unerbittlich der We-cker. um sieben Uhr (!) morgens ist die

erste Yoga-Stunde angesetzt. Die Kno-chen knirschen, mein Körper weigert sich beharrlich, in die Dehnung zu ge-hen und einzig die grandiose Aussicht auf das dunkelblau schimmernde Mit-telmeer und den mystischen Felsblock „Es Vedrà“ verhindern, dass ich aufge-be.

Nach dem Frühstück geht es nahtlos weiter: Nach einer weiteren Body Art Stunde steht eine lockere Tanzstunde auf dem Programm. Gnädigerweise

Text & Bilder: Judith Hoppe

Ist es möglich, eine Woche auf Ibiza zu verbringen, ohne einen Fuß in einen Club oder „Chill-out-Café“ zu setzen? Ein Selbstversuch

34 ↑ Morgendlicher Auftakt: die Yogastunden... ⤴ ...mit Blick auf den Felsblock „Es Vedrà“ Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera

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wird uns anschließend eine typisch lange, spanische Siesta gegönnt, bevor es am Nachmittag noch einmal mit zwei richtigen Power-Stunden zur Sa-che geht. Jeder der drei Trainer verfolgt dabei natürlich seinen eigenen Stil und Ansatz, das macht die ganze Sache so spannend. Balász aus Ungarn hat Schü-ler im Schlepptau, die sich gerade von ihm selber zum Body Art und Deep Work Trainer ausbilden lassen. Logisch, dass der Mann keine Gnade kennt und selbst auf die Drohung hin, dass ihm in Kürze das Mittagessen vor die Füße fal-len wird, das Tempo nicht drosselt. Rita, ebenfalls aus Ungarn, hingegen legt viel Wert auf gleichmäßige Atmung und Bewegung. Ihre „Flow“ Stunden sind ein wahrer Genuss. Ihrer ange-

nehmen Stimme könnte ich stunden-lang zuhören und es ist deutlich spür-bar, dass die Frau in sich ruht und ver-sucht, diesen Zustand durch ihren Un-terricht an die Teilnehmer weiterzuge-ben. Toni, auch Ungar, der in Deutsch-land lebt und arbeitet, versteht es, die Meute immer wieder aufs Neue mit seiner guten Laune zu motivieren, und nimmt auch schon einmal das Tempo aus den Deep Work Sequenzen, wenn er merkt, dass die Gruppe wirklich die letzten Reserven mobilisiert hat.

Am nächsten Tag macht sich Muskelka-ter im ganzen Körper breit, der bis zum Ende der Woche mein ständiger Beglei-ter sein wird. Da ist der Mittwoch Nachmittag eine willkommene Pause,

statt Fitness am Nachmittag gibt es ei-nen Ausflug zum Hippie-Markt nach Punta Arabi, einer Hotelclub-Anlage, die sich einmal wöchentlich in ein bun-tes Sammelsurium von Schmuck- und Textilständen verwandelt.

Wie der Hippie-Kult entstanden ist

In den 1960-er Jahren entdecken Hip-pies Ibiza, gründen Kommunen, frönen der freien Liebe und freiem Drogenge-nuss. Anfang der 1970er-Jahre setzte sich die Erkenntnis durch, dass man dennoch irgendwie seinen Lebensun-terhalt finanzieren muss. So begannen die „Blumenkinder“ mit Handarbeiten und importierter Kunst und Kleidung aus Asien zu handeln. Daraus entwi-

ckelten sich die so genannten Hippie-märkte. Einige überlebten bis heute, wenngleich sie mittlerweile stark kommerzialisiert sind und viel Mas-senware „Made in Asia“ angeboten wird.

An einem der Stände entdecke ich Christine. Sie verkauft hier Keramikwa-re. Eigentlich kenne ich die Skandina-vierin, die mit einem Schweizer verhei-ratet ist und lange Zeit mit ihrem Mann auf Bali gelebt hat, aus dem Hotel, dort arbeitet sie im Restaurant im Service. Bunte Lebensgeschichten dieser Art sind auf Ibiza nichts Ungewöhnliches. Ihre Freundin Ursula stellt Hüte mit Fe-dern her und lebt in einem umgebau-ten Stall, wo sie ihre kleine Hutproduk-

35 ↑Die Ungarin Rita Lencsés legt in ihren Body Art Flow Stunden... ⤴ ...viel Wert auf eine gleichmäßige, fließende Atmung Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera

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36 ↑↑Textilwaren auf dem Hippiemarkt ↑Kleine Siesta ⤴⤴ Peace & Love: Immer noch aktuell ⤴ Christine verkauft Keramik Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera

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tion hat, und mich prompt einlädt die-se zu besichtigen, „weil ich hier auf dem Markt ja nur einen kleinen Teil meiner Kollektion ausstellen kann“ – sie ist Gast auf einem Stand, der weiße Kleider und Tuniken verkauft. Leider reicht die Zeit nicht, um der Einladung zu folgen. Zu gerne hätte ich gewusst, ob sie den Stall auch mit den Hühnern teilt, die offensichtlich Hauptlieferant für ihre selbst hergestellten Kopfbede-ckungen sind.

Ein paar Ecken weiter hat sich an einer kleinen Bruchsteinmauer eine Band niedergelassen, die einen fesselnden Mix aus Percussion und seltsamen Blas-instrumenten zum Besten gibt und ei-nen das kommerzielle Treiben an den

Ständen für einen Moment vergessen lässt. Selbst für nicht Kaufwütige lohnt ein Besuch der farbenfrohen Märkte, die zu einem festen Bestandteil der ibi-zenkischen Kultur geworden sind, al-leine schon wegen der fröhlichen At-mosphäre und der Freundlichkeit der Aussteller.

Ausflüge

Natürlich gibt es neben den Märkten noch weitere Möglichkeiten, die Inseln zu erkunden. Über die Friedhofshügel am Puig des Molins in Ibiza-Stadt will ich mal gnädig den Mantel des Schweigens

ausbreiten. Im Reiseführer als „nichts für Kleinkinder und schwache Nerven“ gerühmt, enttäuscht die Anlage mit ganz offensichtlich nicht authentischen Skeletten (zwei an der Zahl!), und einer wenig beeindruckenden Ausstellung im Museumsgebäude. Wer hier in Be-geisterungstaumel verfällt, muss un-weigerlich ein Archäologe sein...

Da ist ein Zwischenstopp in Santa Ger-trudis de Fruitera – zum Beispiel auf

dem Weg zum Hippiemarkt von Las Dalias – schon eine we-

sentlich lohnendere An-gelegenheit. Hier ent-

steht sofort das Ge-fühl, in das Leben der Ibizenker einzutau-chen, die bei einem Kaffee oder einem Glas Wein das bunte

Treiben rund um den Kirchplatz herum be-

obachten und kom-mentieren. Ein paar kleine

Läden mit originellen Waren lockern die Szenerie weiter auf.

Strände gibt es auf Ibiza im wahrsten Sinne des Wortes wie Sand am Meer. Je nach Beliebtheit empfiehlt es sich, frühzeitig dort zu sein, um einen guten Parkplatz zu bekommen oder langen Fußmarsch billigend in Kauf zu nehmen. Die schönsten Strände findet man je-doch auf der Nachbarinsel Formentera, die mit der Fähre in knapp einer Stun-de erreichbar ist und als Tagesausflug

eigentlich zum Pflichtprogramm eines Ibiza-Urlaubes erklärt werden sollte.

Formentera

Am Cap de Barbaria machen wir die Bekanntschaft von Felix und Paco. Ers-terer ist ziemlich blau und kaum abzu-bringen von den wahrscheinlich leicht salzig schmeckenden Fußfesseln mei-ner Begleiterin, die er hingebungsvoll abschleckt, während Paco mich aus seinen rotgeränderten Augen aufmerk-sam betrachtet und sich ganz offen-sichtlich für den Inhalt meines Ruck-sacks interessiert. Felix ist ein Gecko und Paco eine Möwe. Wir haben sie so getauft, weil sie so witzig waren und fast menschliche Züge an sich hatten. Das Cap wird dominiert von einem Leuchtturm, der jedoch eingezäunt und nicht für die Öffentlichkeit freige-geben ist. Macht aber nichts, der a-temberaubende Blick vom Felsplateau über die steil abfallende Kliffkante ist lohnenswerter Anblick genug und da man als Tagesausflügler Formentera am besten mit Motorrollern erkundet, ist sowieso schon der Weg durch den erfrischenden Fahrtwind das Ziel. Auf dem Rückweg von der Felsenküste zu unserem Zweirad erregt ein Loch, aus dem eine Leiter herausragt, meine Neugierde. Keine fünf Sekunden später befinde ich mich etwa zwei Meter un-ter der Erde in einer geräumigen Höhle. Das Ende öffnet sich zu einem Fenster mit grandiosem Ausblick. Und – was für eine Überraschung – im Ausgang

37 Die Hippie-Band „Benidrums“ spielt regelmäßig auf dem Markt in Punta Arabi Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera

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38 ↑↑ Formentera erkundet man am Besten mit Motorrad ↑ Bucht bei Ses Illetes ⤴⤴ Felix und ⤴ Paco Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera

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sitzt malerisch ein Hippie, zupft auf ei-nem Saiteninstrument und bietet ne-benbei Silberschmuck an. Von oben war die Musik nicht zu hören.

Wilde Rosmarinbüsche säumen den Weg zum Cap, ihr Duft, der einem un-weigerlich in die Nase weht, verstärkt den Eindruck, auf Formentera ein ganz besonders schönes Stück Natur vor sich zu haben. .An der geschützten Bucht des Platja de Migjorn setzt sich dieser Eindruck fort. Naturbelassen – will heißen, das angeschwemmte See-gras wird nicht weggeräumt und mo-dert munter vor sich hin – erstrecken sich unter Wasser Seegraswiesen, in denen ich beim Schnorcheln prompt einen jungen Stachelrochen entdecke. Allmählich macht sich der Hunger be-merkbar und da die Bar am Strandein-gang wenig verlockend aussieht, be-schließen wir einen Ortswechsel in das Naturschutzgebiet des Platja de ses

Illetes. Hier wird zwar für den Motorrol-ler ein Eintritt verlangt, die Ausgabe lohnt sich jedoch, die Strände könnten auch in der Karibik liegen. Glasklares Wasser, das in verlockenden Türkis- und Grüntönen schimmert, sowie wei-te, weiße Sandstrände locken natürlich jede Menge Menschen an. Diesen Vor-teil haben sich die Strandbars, die so genannten „Kioske“ zu Nutze gemacht und erdreisten sich, für eine Gazpacho 15 Euro, für Spaghetti mit Tomatensau-ce sogar 20 Euro zu verlangen! Wer sich darüber nicht aufregen will, tröstet sich mit dem Gedanken, dass er das Geld für einen Logenplatz mit Blick auf den spektakulären Strand bezahlt und gra-tis dazu noch ein Mittagessen serviert bekommt...

Zum Abschied doch noch in den Club?

Am letzten Abend verkündet Toni, er könne Freikarten für das Amnesia, ei-

nen der angesagtesten Clubs, besor-gen. Zuvor findet aber noch im Hotel

das wöchentliche Grillfest statt. Der Jamaikaner Gavin, Ehemann von Ho-telchefin Claudia, ist berühmt für seine exotischen Saucen und Künste am hei-ßen Rost. Nach dem üppigen Essen macht sich bei den Teilnehmern Mü-digkeit breit – oder einfach Chill-Stim-mung? So recht verspürt niemand mehr Lust, die gemütliche Hotelanlage zu verlassen. Der letzte Abend auf Ibiza klingt entspannt aus. Am nächsten Morgen läuft mir am Flughafen ein grell bunt geschminktes, völlig über-nächtigtes Mädchen über den Weg, das offensichtlich direkt aus dem Club zum Abflug erschienen ist. Und ich weiß: Ich habe nichts verpasst in dieser Woche!

39 Die Hoteldynastie: Gavin, Janosch, Shari und Claudia (v.l.n.r.) Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera

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Allgemeine Infos

Die biologische Vielfalt und Kultur von Ibiza wurde 1999 zum Weltkulturerbe erklärt. Amtssprachen sind katalanisch und spanisch.

Lage:

Politisch gesehen gehören Ibiza und Formentera zu den Balearen, geogra-fisch hingegen zu den Pityusen.

Klima:

Von den Baleareninseln hat Ibiza das ausgewogenste Klima. Im Sommer lie-gen die Temperaturen tagsüber bei durchschnittlich 26°C, im Winter bei 12°C.

Anreise:

Air Berlin und Condor fliegen ab meh-reren deutschen Flughäfen im Sommer direkt nach Ibiza. Im Winter gehen die Flüge meistens über Mallorca. Von Bar-celona und Mallorca aus gibt es Fähr-verbindungen nach Ibiza. Formentera

hat keinen Flughafen und kann nur per Fähre von Ibiza aus erreicht werden:www.balearia.comwww.mediterraneapitiusa.com

Unterkunft

Landhotel CaladorCarrer Cala Carbo s/nE – 07830 San José, IbizaTel.: +34-971-808 424Fax +34-971-708 [email protected]

Essen & Trinken

Bar CostaDer nach eigenen Angaben „beste Schinken der Insel“ wir hier serviertPlaça de l'Esglèsia, s/n, 07819 Santa Gertrudis de Fruitera, IbizaTel.:+34-971-19 70 21

S‘Illa des BoscGehobene Küche am StrandPlaya de Cala Comte, IbizaTel.: +34-971-80 61 61www.silladesbosc.com

Hippiemärkte

Las DaliasSamstags ab 10.00 h. Nachtmärkte: Ju-ni-September Montags ab 19.00 h, Juli + August zusätzlich Dienstags ab 19.00 h, im August zusätzlich Sonntags ab 19.00 h, Ende gegen 01.00 hhttp://www.lasdalias.es

Club Punta ArabiImmer MittwochsApril, May & Oktober: 10.00 – 18.00 hJuni, Juli & September: 10.00 – 19.00 hAugust: 10.00 – 20.00 h www.hipppymarket.info

Ausflüge

Santa Gertrudis de Frutera, IbizaRund um den Kirchplatz gibt es nette Cafés und kleine Lädern zum Stöbern. Gut mit dem Hippiemarkt Las Dalias kombinierbar.

Badestrände, Auswahl:

Cala Carbó, IbizaKleiner, netter Strand, zu Fuß vom Landhotel Calador aus erreichbar.

Cala Comte, IbizaGut besuchter Strand im Nordwesten der Insel, lässt sich gut mit einem Be-such im Café del Mar verbinden.

Platja de Ses Illetes, Formentera Naturschutzgebiet mit hellem Sand-strände, türkisblauem Wasser und zahl-reichen (teuren!) Strandbars

Platja de Migiorn, FormenteraNaturbelassener Sandstrand

Sportprogramm „Body Art“ Ibiza

2015 findet das Programm voraussicht-lich Ende Mai oder Anfang Juni [email protected]

Infobox Ibiza & Formentera

40 Herbst 2014 | Nahziel: Ibiza & Formentera

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REI

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Die Arme gehören Kiriakos Hatzikon-stantinos. Er ist 65 Jahre alt und arbeitet im ältesten Weinberg der Firma Alpha Estate in Amyndeon, Griechenland. Die Rebstöcke, die er beschneidet, gehören zur Sorte Mavro Naoussis und sind 93 Jahre alt. Die alte rote Rebsorte wird auch Xinomavro genannt und hat einen vergleichsweise hohen Säuregehalt, was dazu führt, dass sie über ein gutes Alterungs-Potential verfügt.www.alpha-estate.com

Kamera: Olympus Om-D 5Objektiv: M.Zuiko Digital 14-42mm 1:3.5-5.6 II RVerschlusszeit: 1/200 • Blende: 11 • ISO 200

Mit Hand und Fuß

Bild & Text : Christoph Hoppe

42 Mit Hand & Fuß: Alpha Estate, Griechenland

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Mut zur Lücke!Städteziel: Bratislava

Donau & Pressburg © Christoph Hoppe43 Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava

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Keine Hauptstadt der Europäischen U-nion liegt näher an einer anderen, kei-ne Kapitale der Welt grenzt an mehr als einen Nachbarstaat. Beides trifft nur auf Bratislava in der Slowakischen Re-publik zu. Bis Wien sind es gerade ein-mal 55, nach Budapest beträgt die Ent-fernung circa 195 Kilometer. Österreich und Ungarn bilden die südwestliche Gemarkung der Slowakei und die Stadtgrenze Bratislavas.

Die Slowakei ist ein noch junger Staat, 1993 trennte man sich friedlich von den Tschechen. Bratislava erlebte im

18. Jahrhundert eine wahre Blüte, weil Kaiserin Maria Theresia von Österreich so gerne hier war (wohl wegen des blaufränkischen Weines aus der Region Raca) – aber Hauptstadt wurde die größte Stadt (knapp 420.000 Einwoh-ner) des kleinen Landes erst in jüngerer Geschichte. Zu deutsch heißt sie Press-burg, zu ungarisch Pozsony. Es scheint, als suche Bratislava noch immer seinen Platz zwischen den k. u. k.- Metropolen, ist aber eindeutig auf einem guten Weg. Denn diese jugendliche, frische Dynamik, die man in vielen Ländern und Metropolen des ehemaligen Ost-

blocks spürt, erlebt man auch in Bratis-lava. Die Menschen sind freundlich und offen, die Stadt ist, tagsüber wie nachts, belebt, aber nicht überfüllt. Es gibt von allem etwas: Tradition und Moderne, eine pulsierende Musikszene und althergebrachte Küche. Dabei er-reicht man viele der Sehenswürdigkei-ten ganz einfach zu Fuß: Ein echter Vor-

teil gegenüber der nahe gelegenen Konkurrenz.

Ein Überblick: Die Donau teilt die Stadt, am linken Ufer befindet sich unter an-derem die autofreie, Jahrhunderte alte Altstadt und die weithin sichtbare Preßburg mit ihren vier Türmen. Zur rechten des Flusses sieht es gegenwär-

Text & Bilder: Christoph Hoppe

Die slowakische Hauptstadt liegt zwischen den k. u. k. Metropolen Wien und Budapest. Was kein Nachteil ist, sondern eine Chance. Vor allem für Touristen, die Spaß an etwas „Ostalgie“ haben.

↑ ⤴ Auch bei schlechtem Wetter ist der Rundblick vom Restaurant UFO beeindruckend!44 Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava

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tiger aus, sowjetische Baukunst inklusi-ve. Im Zentrum selbst (jetzt wieder auf der linken Seite) gibt es jede Menge Cafés, Geschäfte, Galerien und Museen. Mir gefiel die Städtische Galerie Bratis-lava im Palais Pálffy und das Uhrenmu-seum sehr gut.

Natürlich wurden typische Einrichtun-gen in der Altstadt, nennen wir es ein-mal so: „touristisch aufgewertet“. Das bezieht sich in erster Linie auf Restau-rants. Von „Touristen-Abzocke “ kann allerdings nicht die Rede sein, Preise und Qualität stimmen. Im übrigen ist es einfach, klassische slowakische Gast-

stätten zu identifizieren, wenn man landesty-pisch speisen will: Sie tragen alle „Slovakia...“ oder eine Abwand-lung des Wor-tes im Namen. Die Küche ist mit „deftig“ gut beschrie-ben, für Gour-mets weniger geeignet. Knob-lauchsuppe (cesna-ková polievka) und

Krautsuppe (kapustnica) sind beliebt, Schweinefleisch,

deftige Wurst, Pilze und Graupen stehen auf

der Speisekarte, meist mit einem Klecks Rahm ab-geschmeckt. Beim Bier gibt es gute Marken: Zlatý bažant, Šariš,

Smädný mních o-der Topvar. Aller-

dings muss man nicht auf Bekanntes zurück-

greifen, in Bratislava pro-

duzieren Hausbrauereien leckeren Gerstensaft... Ebenso berühmt – oder berüchtigt: borovica, auch liebevoll bo-rovička genannt, ein Wacholder-schnaps. Gut, dass man zu Fuß unter-wegs ist!

So gestärkt lohnt sich der Spaziergang hinauf zur Burg. Von dort überblickt man die Stadt, bei gutem Wetter soll man Wien sehen können, die Windrä-der am Horizont jedenfalls stehen schon in Österreich. Bemerkenswert ist, was nicht sichtbar ist: In Zeiten des kal-ten Krieges bedrohten Raketenstellun-gen der Sowjets, eingegraben in den umliegenden Hügeln, den Westen Eu-ropas. Auf der anderen Seite der Donau (die übrigens nur innerhalb von Bratis-lava vollständig auf slowakischen Staatsgebiet ist) belauschten Amerika-ner mit hochsensiblen Antennenanla-gen den sozialistischen Ostblock. So dicht beieinander, fast hätten sie sich ihre Ideologien zurufen können...

Westlich von Altstadt und Burg aus ge-sehen steht ein Denkmal auf einer An-höhe. Es dient zur Erinnerung an die sowjetischen Toten des noch weiter zurückliegenden Krieges der jüngeren Geschichte: Slavín. Das Mahnmal und der Friedhof von 6.845 Soldaten ehren die Gefallenen, die im April 1945 bei der Befreiung der Stadt ihr Leben lie-ßen. Neben der zentralen Ehrenhalle mit verschiedenen Statuen, Inschriften und einem symbolischen Sarkophag aus weißem Marmor steht der 39,5 Me-

45 Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava↑ Die Pressburg ⤴ Stadtleben ➝ Kunst & Humor: Die Altstadt

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ter hohe Pfeiler mit einer Statue eines siegreichen Sowjetsoldaten.

Diese jüngere Geschichte und wie man mit ihr hier umgeht, das interessiert mich. Darum buche ich für den nächs-ten Morgen eine „Post-sozialistische Stadtführung“. Und die beginnt, ganz stilecht in einem Skoda aus den 1970er Jahren. Herr Stefek erwartet mich be-reits, zur Stärkung hält er Cola und eine Art Haselnusstafel bereit – beides Pro-dukte im Stile jener Tage, in denen man versuchte, westlicher „Kultur“, nachzu-eifern. „Unsere Snacks waren sehr viel gesünder als der westliche Kram“, be-

hauptet Stefek, „im Sozialismus hatte man kein Geld für Konservierungsstof-fe!“ Ein paar kundige Handgriffe und der Wagen springt knat-ternd an. Quasi zur Ein-führung fahren wir – rechts der Donau – in den großen Stadtteil Petrzalka, einst Ver-suchsfeld für sowjeti-sche Architektur. Eini-ge dieser typisch im sozialistisch Stil errich-teten Betonklötze, von denen es so einige gibt – 115.000 Menschen leben hier –

wurden von Einwohnern selbst bunt bemalt. Genützt hat es nicht, die Ein-

heitsgebäude haben „ihren eigenen Charme“ behal-

ten... Was durchaus ernst gemeint ist. Die

Ästhetik dieser Wohnsilos ist ein-deutig vorhanden, ob sie schön sind, darüber lässt sich

streiten.

Wir machen einen Ab-stecher in die Markthalle

Nová Stará Tržnica, denn

hier gibt es Frühstück, wie einst im So-zialismus (und davor!): Brynza, ein Frischkäse aus Schafmilch, den man bei uns als Brimsen kennt, oder eine Art Fisch- und Fleischsalat, der mit Bröt-chen gereicht wird. Ansonsten kann man hier die sonst üblichen, lokalen Produkte einer Markthalle erwerben, ich empfehle besonders die süßen Teigwaren!

Eine Station haben wir noch vor uns: Das Hotel Borik, wiederum auf einem Berg gelegen, das als Vorzeige-Etablis-sement kommunistischer Gastlichkeit herhalten durfte. Die Aussicht ist phan-

46 Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava↑ Kriegsdenkmal Slavín ⤴ „Mein“ Skoda ➝ Sozialistische Snacks

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tastisch, Gebäude und Einrichtung ko-kettieren mit der ganz eigenen, etwas spießigen Anmut der 1960er, 1970er Jahre, die es bei uns auch gab.

Mir gefällt, dass man in Bratislava nicht alles abreißt, nur weil es an die frühe-ren Machthaber erinnert. Was mehrere Gründe haben kann, vielleicht fehlt es an Geld, die Bauwerke zu beseitigen, vielleicht mangelt es an Alternativen. Jedenfalls, so mein Eindruck, flirtet man ein wenig mit dieser Hinterlassen-schaft. Ich hörte von Initiativen vor-wiegend junger Erwachsener, die der Erhaltung sozialistischer Bausubstanz

Beachtung schenken und mit moder-nen Inhalten wiederbeleben wollen. Das scheint interessant zu werden und lohnt sich bestimmt, in naher Zukunft noch einmal nachzusehen.

Verbunden werden die so unterschied-lichen Ufer der Donau mit vier Brücken, die berühmteste ist die 431 Meter lan-ge „Brücke des Slowakischen National-aufstandes“ (slowakisch und ganz offi-ziell: Most SNP). Sie ist neben der Burg das zweite Wahrzeichen der Stadt. Auf einem der Pylonen thront in 80 Metern Höhe ein Restaurant. Und weil es so aussieht, wie wir uns eines vorstellen,

heißt es auch so: UFO. Hier sollte man aus mindestens drei Gründen gewesen sein: Erstens kann man hier ganz vor-züglich und, gemessen an der Qualität, günstig essen. Gänseleber ist eine na-tionale Spezialität, die man sich nicht entgehen lassen sollte und traditionell mit etwas Chutney und einem Mini-Gugelhupf als Vorspeise gereicht wird. Zwei-tes gibt es die Möglichkeit, auf die offene Besucherplatt-form zu steigen. Von hier hat man einen unvergleichlichen Blick über Stadt, Land und Fluss. Und drittens: Während man diniert,

rumpeln unentwegt Fahrzeuge über die Brücke. Der Fußboden des Restau-rants vibriert und zittert nur leicht, aber deutlich spürbar. Wer lernen will, was Straßenverkehr diesen Bauwerken an-tut, hier kann man es körperlich spü-ren...

Die Stadt selbst und das Umland von Bratislava hält eine Menge Attraktionen bereit, vor allem für diejenigen, die Aufregung suchen. Denn hier kann man in speziellen Clubs, die man direkt oder über Agenturen bucht, mit so ziemlich allem schießen, was es bei uns gar nicht gibt, beziehungsweise verbo-ten ist. Zum Beispiel mit der AK 47 (in der „Sportversion“ mit einem kleineren Kaliber), das weltberühmte Sturmge-wehr der russischen Armee oder die nicht minder bekannte Klein-Maschi-nenpistole mit Namen „Škorpion“. Es lassen sich ganze „Baller-Pakete“ bu-chen, die mindestens 70 Schuss aus mehreren Faustfeuer- und Langwaffen beinhalten. Das ist ganz schön Adren-

alin getrieben, lehrreich und amüsant, muss

aber noch nicht das Ende sein,

denn es gibt einen Paint-Ball Parcours in der Stadt, wo man sich

mit Farbku-geln beschie-

ßen darf.

↑ Bunt bemalte Hochhäuser⤴ Spröder Charme des Hotel Borik ➝ Feuer frei! Am Schießstand47 Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava

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Nur 44 Kilometer von der Stadt ent-fernt und auf dem platten Land liegt der Slovakia Ring, eine der längsten Rennstecken in Europa. Hier lassen sich zwei fundamental gegensätzliche Din-ge tun: Einerseits ein Sicherheitstrai-ning absolvieren. Eine Empfehlung an alle, die von sich denken, sie könnten sehr gut Auto fahren... Tatsächlich liegt der optimale Bremspunkt nämlich sehr viel später in der Kurve, als man es für möglich hält! Dies und vieles mehr wird von Fachleuten in Theorie und Praxis vermittelt – zwei ausgesprochen lehr-reiche Stunden warten auf Lernwillige. Die andere Aktivität kann ich guten

Gewissens nur eingeschränkt empfeh-len. Denn man kann mit dem eigenen Wagen, vorausgesetzt, man hat sich zuvor via Internet angemeldet, über den Ring selbst, völlig ungehemmt, ra-sen. Mir erscheint es geboten, sicher-heitshalber ein zweites Fahrzeug dabei zu haben, denn zu den Erfahrungen, die man macht, gehören, in dieser Rei-henfolge, erklärt mir der Manager des Rings Herr Pecze : „Zuerst gehen die Bremsen kaputt, dann die Reifen. Und in kürzester Zeit ist der Tank leer.“

Dann vielleicht doch lieber ein Werks-besuch im Volkswagenwerk Bratislava,

auch nur ein paar Kilometer ausserhalb der Stadt! Denn hier treibt der be-triebseigene Offroad-Parcours den Blutdruck in ungeahnte Höhen. Dabei ist er nur lächerliche anderthalb Kilo-meter lang! Allerdings gespickt mit 26 anspruchsvollen Hindernissen.

Der Spaß beginnt auf dem Beifahrersitz eines VW Geländewagens, ein speziell geschulter Werksfahrer erklärt vor jeder Barriere, wie sie zu überwinden ist. Ich vermute, die meisten haben nach die-ser Einführungsfahrt bereits genug, die Mutigen wechseln auf die Fahrerseite und versuchen sich an enormen Stei-gungen und starkem Gefällen. Außer-

dem wartet auf den Fahrer eine Ex-tremrampe mit 70- und 80-prozentiger Steigung. Auf einem speziell aufberei-teten Berg sieht der Fahrer das Terrain vor sich nicht und muss den „Area View“ benutzen, also Kameras, die in den Außenspiegeln und rund um das Auto angebracht wurden. Es gilt, ver-schiedene Untergründe zu befahren: Schotter, Sand, Baustämme und Stein. V-Graben, Flussbett und Vulkan sind weitere Herausforderungen. Auch beim Durchqueren der einen halben Meter tiefen Wasserfurt können der Offroader und sein Fahrer zeigen, was sie drauf haben. Eine einzigartige Erfahrung, nicht zuletzt deswegen, weil es nach Aussage von VW-Mitarbeitern kaum einen anderen Geländewagen auf der Welt gibt, der den Parcours unbescha-det überstehen würde.

Zurück in der Stadt lockt das Nachtle-ben, in Jazzclubs, Discos und Erwach-senen vorbehaltene Unterhaltungsan-geboten kann man bis in die frühen Morgenstunden feiern. Aber das könn-te man in Wien und Budapest auch. In Bratislava allerdings kann man das alles auch bezahlen, ohne das Festgeldkon-to plündern zu müssen. Das Preis-Leis-tungsverhältnis, gerade was Restau-rants, Attraktionen und hochwertige Hotels betrifft, ist für Besucher ausge-sprochen positiv.

Bratislava lohnt sich!

↑ Rennkurs auf dem Slovakia Ring ...⤴ ...oder Offroad-Parcours: Beides fordert Material und Fahrer!48 Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava

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Fremdenverkehrsamt:

„Visit Bratislava“:Adresse Info-Zentrum Altstadt: Klobučnícka 2811 01 BratislavaTel.: +421-2-16 186 (Mo - Fr 9:00 - 16:30)[email protected] www.visit.bratislava.sk/DE/

Attraktionen:

Post Socialist City Tour:Tel.:+421-915-705 [email protected]

UFO Restaurant: Nový mostTel.: +421-2-6252 0300www.u-f-o.sk/en/index2.html

Volkswagen Slovakia, a.s.84302 Bratislava 49Tel.: +421-2-6964 [email protected]

Shooting Club in Dúbravka: T&T strelnica - poľovníctvoAgátová 10/a 841 01 Bratislava - Dú[email protected].: +421-2-6428 6306Mob.: +421-903-461 977

Slovakia Ring Agency, s. r. o.800 Orechová Potôň 930 02Agency room - Fahrten für die Öffent-lichkeit:Kontakt: Anna BitterováMob.: +421-917-544 [email protected]

Übernachtung:

Kempinski Hotel River Park BratislavaDvorakovo nabrezie 6811 02 BratislavaTel.: +421-2-3223 8222 (Zentrale)Tel.: +421-2-3223 8557 (Reservierun-gen)[email protected]/bratislavaWunderschönes, direkt an der Donau gelegenes Hotel mit ausgesprochen guter Küche.Jede Zimmer- und Suiten-Kategorie bietet einen atemberaubenden Blick auf die Stadt oder die Donau und ist zeitgenössisch und gemütlich einge-richtet. Im Zimmerpreis enthalten ist der freie Eintritt in den 1.500 m² Spa & Health Club.

Das besondere: Jeder Gast wird mit ei-ner Rolls Royce Limousine zu verschie-denen Punkten rund um die Altstadt gebracht! Dieser Shuttle-Service ist kostenlos.

Infobox

In der Altstadt kann man inzwischen schön renovierte Fassaden bewundern49 Herbst 2014 | Städteziel: Bratislava

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Was Kinder essen: #6

Was essen Kinder in dieser Welt?

Wir werten nicht. Wir vergleichen. Welche Einsichten dies birgt, bleibt jedem selbst überlassen.

Das hier jedenfalls ist das Frühstück von Alimatou und Salimata im Senegal: Anders als in vielen anderen Ländern Afrikas ist das Frühstück im Senegal sehr wichtig. Traditionell wird es nicht zuhause, sondern an einer der vielen Garkü-chen eingenommen, es gibt eine umfangreiche Auswahl an Gerichten und klei-nen Snacks. Typisch ist, wie hier im Bild, eine Reismahlzeit, die mit Erdnusssauce verfeinert wird.Der Senegal gehört zu den weltweit größten Erdnussproduzenten. Da große Tei-le der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Erdnussanbau verwendet werden, kann der Eigenbedarf an Grundnahrungsmitteln nicht aus eigener Kraft gedeckt werden, unter anderem wird Reis in großen Mengen importiert.

50 Sommer 2014 | Was Kinder essen...© pixelio.de/ Margrit Diallo

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Im Dunst liegt der Millstätter See.... © Christoph Hoppe

Für Leib + Seele:Eine Gartenreise zum Millstätter See

[Kärnten, Österreich]

Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See51

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Eine Gartenreise war geplant. Ich rech-nete also mit romantisch verwilderten Grünanlagen, die zum Spazieren gehen einladen. Mit sauber strukturierten Parks, Blütenmeeren und Spalierobst-bäumen.

Stattdessen traf ich auf Rebellen, Idea-listen, Visionäre und Querdenker – und auch auf von Natur oder Menschen-hand geformte, wunderschöne Gärten.

Vor vielen Jahren endete ein Werbe-spot eines kalifornischen Computerun-ternehmens (die Firma hat ein nicht mehr ganz unversehrten Stück Kern-obst im Logo) mit dem Satz:

„… Denn die, die verrückt genug sind zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind die, die es tun.“

Dieser Slogan kam mir auf meiner Rei-se an den Millstätter See in Kärnten, Österreich, immer wieder einmal in den Sinn. Im Werbefilm zeigte der IT Riese seinerzeit natürlich die Großen – Gandhi, Einstein, Picasso. Ich traf ein paar der Kleinen. Die vor der eigenen Haustüre kehren, ihr eigenes Rad dre-hen. Durch Rückbesinnung auf (alte)

Werte und nur wenig Technologie. Da-für mit Hingabe. Mut, Witz und Sach-verstand.

Buchtenwanderer

Bootsbauer Gottlieb Strobl skullt in ei-nem für die Region typischen Boot, dessen Bug und Heck spitz zulaufen. Die Vehikel sind Handarbeit, Strobl hat-

te das Gewerbe einst gelernt. Heute allerdings fährt der kräftige Mann, gleichwohl im Herbst seines Lebens, die Boote lieber, statt deren Planken zu schindeln. Er wird mir „seinen Garten“ zeigen. Strobl lässt sich überhaupt ger-ne von Urlaubern begleiten, vorzugs-weise jeden Dienstag und Donnerstag zwischen dem 20. Mai und 11. Sep-tember: Buchtenwandern nennt sich

dieses Angebot der regionalen Touris-musorganisation, das er betreibt und für Hotelgäste der Region kostenlos ist. Das Wort „Buchtenwandern“ ist im üb-rigen irreführend, die Beine bewegt man bei dieser Tätigkeit nämlich wenig, beim Rudern müssen eher Arme und Rücken arbeiten. Aber keine Sorge: Gottlieb Strobl hat viel Geduld und Zeit. Nach ein paar Minuten dürfte fast

Text & Bilder: Christoph Hoppe

„...Denn die, die verrückt genug sind, zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind die, die es tun.“

⤴ Bootsbauer Gottlieb Strobl... ➝ ...und seine heutige Crew Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See52

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jeder in der Lage sein, das Boot über den See zu steuern.

Um acht Uhr geht es vom Schillerpark in Millstatt aus mit Muskelkraft hinüber zum weitgehend unverbauten Südufer des Millstätter Sees. Zuvor, noch an Land, lerne ich etwas über die Eigenar-

ten des lokalen Bootsbaus, mehrere, unterschiedliche Modelle liegen trocken am Ufer. Eine kurze Einführung in die Technik des Ruderns, dann machen wir uns auf den nassen Weg. Auf halber Strecke unterbricht Strobl die Fahrt, lässt das Boot in der Mitte des Sees trei-ben. Und schweigt. So früh am Morgen

ist wenig los auf dem See, still, friedlich, glatt liegt er da, Sonne und Uferbebau-ung spiegeln sich im Wasser. Dahinter, ganz im Westen, thronen erhaben Drei-tausender, es folgen Hohe Tauern, der Nationalpark Nockberge und die Millstätter Alpe, im Osten dann der Wel-tenberg Mirnock. Leise ruft der Boots-

bauer zu mir herüber, was es über Kärn-tens zweitgrößtem See zu sagen gibt: Er liegt nördlich des Drautals auf 588 Meter Seehöhe, ist 11,5 Kilometer lang und bis zu 1,8 Kilometer breit. Nur der Wörthersee ist auf die Fläche bezogen weiter, dafür der Millstätter See mit 141 Metern tiefster und mit 1204,5 Millio-

nen Kubikmetern wasserreichster See des österreichischen Bundeslandes. Fischreich sei er schon immer gewesen, erzählt mein Mit-Ruderer, Benedikti-nermönche des Stifts Millstatt schwärm-ten bereits im Jahre Jahr 1177 von der Artenvielfalt des Sees: Regenbogenfo-rellen, Saiblinge, Lauben, Rotaugen,

Barben, Schleien, Hechte, Zander, Bar-sche und Aale sind von alters her be-gehrt. Erwähnenswerte Ansiedlungen finden sich ausschließlich am Nordufer, darunter Seeboden, Millstatt und Dö-briach als die drei größten Ortschaften. Aus genau diesem Grund will Strobl mit mir ja ans gegenüberliegende, un-

bebaute Ufer. „Man kann nur lieben, was man kennt“, sagt er, „und dann schützt man, was man liebt“. Also zeigt der Bootsbauer einfach, was er meint, viel zu reden gibt es dann nicht mehr. Dieser „Garten“, der sich kilometerlang dahinzieht, ist so schön, weil ihn nie einer angelegt hat. Zeit und Natur ge-

ben dem Südufer, den dahinter liegen-den Wäldern und Lichtungen, Form und Farbe. Und rufen ein Gefühl her-vor, das kein anderer Gärtner als das Leben selbst zu vermitteln weiß: Demut. Und mit der kehrt von selbst innere Ruhe ein. Vielleicht ist es das, was Gott-lieb Strobl seinen Gästen vermitteln

↑ ➝ Das Südufer des Millstätter Sees Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See53

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will. Keiner, der mehr laut etwas zu sa-gen weiß. Augen und Gedanken flie-gen frei. Alles passt, so ungeordnet es auch erscheint, zueinander. Außer dem Menschen in seinem Boot vielleicht, der aber sowieso nach 1,5 Stunden wieder hinüber muss in die Zivilisation. Und mit Gottlieb Strobl darauf hofft, dass keiner je Hand ans Südufer des Millstätter Sees legen möge.

Kräuterhexe

Sie legt im herkömmlichen Sinne keine Gärten an, sie lässt Natur gewähren – und schubst sie manchmal sanft in die von ihr gewünschte Richtung. „Perma-kultur“ ist das Konzept der freundli-chen und offenen Karin Schlieber, also die Schaffung von dauerhaft funktio-nierenden, nachhaltigen und naturna-hen Kreisläufen. Die Augen der Frau, die man wohl als Seele des Familienbe-

triebs „Gartenservice und Kräuterstube Schlieber“ in Obermillstatt bezeichnen darf, lachen, wann immer es um ihr Gemüse und Beerenobst, ihre Heil-Duft- und Gewürzkräuter geht. Sie führt durch ihren Garten und erklärt, alles begänne mit der Erde. Die ja nicht einfach da sei, erläutert sie – man müs-se sie schaffen. Frau Schlieber kom-postiert an vielen möglichen und un-möglichen Orten, wo immer Platz ist, lässt sie Grünzeug verrotten. Nach ei-niger Zeit setzt sie einen Kürbis auf, der tief in den Kompost wurzelt: Die Um-wandlung in nutzbaren Humus be-ginnt. Und der ernährt nach einiger Zeit dann Himbeerbüsche, Blumen,

Stauden und allerlei andere Kulturen. Jede Lebensphase einer Pflanze enthal-te für den Menschen Nutzbares, erzählt sie, jede Knospe, Blüte, jedes Blatt und Wurzel. Und kann Teil einer Tinktur o-der Trockenmischung sein. Zum Ko-chen, Würzen, Heilen. Natürlich kommt nirgendwo Chemie zum Einsatz, wird ein Beet von Schädlingen befallen, zuckt Frau Schlieber mit den Schultern: „Dann lege ich beim nächsten Mal das Beet eben woanders an.“ Leben und leben lassen: Nicht nur Pflanzen exis-tieren hier, auch Bienenvölker, ein Hund, ich sah ein paar Katzen. Ach ja: zwei Pferde erhalten auf dem Gelände ihr Gnadenbrot. Und, zumindest für

eine gewisse Zeit, auch ein Rehbock. Geflucht hat Frau Schlieber nicht, aber dass ihr der Wiederkäuer gehörig auf die Nerven ging, schien unverkennbar. Denn der fraß hemmungslos junge Triebe, Knospen und Blüten mühevoll gezogener Gewächse. Die Gärtnerin schütze ihre Pflanzen so gut es ging mit Netzen und Barrieren, dem Tier hät-te sie nie etwas angetan. Das über-nahm dankenswerter Weise ein Jäger aus der Nachbarschaft. Das Fleisch wollte Frau Schlieber übrigens lieber nicht haben, ich glaube, ein wenig plagte sie ihr Gewissen.

Karin Schlieber ist Bauerstochter und war die meiste Zeit ihres Berufslebens Lehrerin. Dann hatte sie genug vom Schulbetrieb, schmiss hin und schuf auf einem Hektar im Jahre 2006 ihren, wie sie es nennt, Permakultur – Kräuter – und Gemüseschaugarten – ein Refugi-um in dem nicht nur die Natur, sondern auch Kunst seinen Raum hat. Immer wieder trifft man auf Skulpturen, die im

Frau Schlieber und ihr Garten Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See54

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Umfeld verwittern, mit der Natur ver-schmelzen, ohne zu verschwinden. Der Garten und seine Hüterin leben es vor: Mit, in und von der Natur zu sein, das geht, auch in der heutigen Zeit. Das Land, auf dem wir leben, zu nutzen, nicht auszunutzen, ist ihre Maxime.

Ein Laden, in dem man kaufen kann, was Mutter Natur zur Stärkung oder gegen jedwede Zipperlein zu bieten hat, gehört zum Garten – nicht umge-kehrt. Und eine Küche, in der man ge-mütlich sitzen kann. Denn kochen kann die Frau, die nebenher noch Kräuter-kurse abhält und Bücher schreibt, ganz famos: es gibt „Kärntner Kasnudeln“, das sind Teigtaschen gefüllt mit Kartof-feln, Topfen (Quark) und Kräutern. Wichtig: Braune (nicht irgend eine) Minze gehört hinein, denn die gibt den besonderen Geschmack. Und der Rand des Nudelteig muss kunstvoll gefloch-ten sein – eine Fertigkeit, die in der Re-gion jede Frau beherrscht. Weil sie sonst angeblich nicht heiraten kann…Der hausgemachte Schnaps wärmt noch meinen Magen, da sehe ich einen Blumenbusch am Wegesrand und frage nach dessen Sinn und Wirkung. „Keine Ahnung“, sagt Frau Schlieber. Nun bin ich doch erstaunt. „Den habe ich ge-pflanzt, weil er hübsch ist!“ Ja, klar, da hätte ich drauf kommen können!

Alm[er]bauer

„Hätte ich gewusst, was ich mir damit antue – ich hätte es bleiben lassen!“ sagt Franz Glabischnig, Biobauer aus

Leidenschaft und „Reanimateur“ der Alexanderalm. Kein Lächeln im Gesicht, kein Augenzwinkern – und dennoch glaube ich ihm kein Wort. Die Alexan-deralm liegt neben der Alexanderhüt-te, in der man auch übernachten kann, auf 1.860 Metern Höhe. Die Alm reicht bis 1.900 Meter in die Höhe, der Nockberg, wie die Einheimischen ihn nennen, ist insgesamt 2.200 Meter hoch. Von Millstatt aus fährt man gut 30 Minuten über enge Straßen und verschlungene Wege, in gedrängten Serpentinen immer und immer weiter bergauf, bis man schließlich bei der

Hütte ankommt. Ich durfte ausnahms-weise bis ganz hinauf fahren, ansons-ten muss man ab der Schwaigerhütte zu Fuß gehen. Der Fernblick auf See und umliegende Berge ist herrlich. Es riecht nach Gras, stinkt nach Kuh und duftet nach Käse. Soviel ist klar: Ale-xanderalm und -hütte sind keine Tou-ristenfallen. Hier wird noch gearbeitet. Und wie! Über Jahrzehnte lag die Alm brach und verwilderte, durch die mor-sche Alexanderhütte pfiff der Wind, seit 1914 hatte keiner mehr Hand angelegt. 1997 erwarb die Familie Glabischnig den Grund und hauchte beiden neues Leben ein. Eine Herkulesaufgabe.

Ich hatte mir nie bewusst gemacht, dass eine Alm kein gottgegebenes Konstrukt ist. Ich dachte, dass man Hüt-te, Käserei und Fleischwirtschaft über-all in den Alpen dort betreibt, wo die natürlichen Bedingungen, also Lage, Böden, Sonneneinstrahlung, günstig sind. Aber so ist es nicht zwingend. Die Alm ist eine von Grund auf von Men-schenhand geschaffene Kulturland-schaft. Und wie alles, was man „künst-lich“ anlegt und dann nicht bewirt-schaftet, verwildert eben schnell wie-der. So auch auf dem Nockberg. Die Bergflanken hoch über dem Millstätter See sind meist basenarm, humos, ziem-lich Nährstoff arme Lehmböden. Außer

Franz Glabischnig und seine Alm Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See55

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dem Edelweiß wächst da wenig, was Vieh und Mensch verwerten könnten. Ansonsten gedeihen Almrausch, Mehl-beeren, Wacholder und Bürstlingsgrä-ser. Nichts, was Kühe ernähren könnte. Also musste Franz Glabischnig basen-

haltige Krume, wie vor 100 Jahren, ü-ber den beschwerlichen Zugangsweg hinaufschaffen, um 16 Pinzgauer Kü-hen nährstoffreichen Almgräser anbie-ten zu können. Für die ganze Alm? „Ja, natürlich“, sagt er, „80 Hektar insge-samt, 48 davon als Weidegebiet“. Er hat es geschafft, ich bin offiziell beein-druckt. Denn mit Erde allein ist es na-türlich nicht getan, das wenige Wasser muss möglichst ergiebig eingesetzt werden, Schotterwege mussten repa-riert, Drainagen angelegt werden. Und,

und, und. Ob sich der Aufwand loht? „Das hängt von der Betrachtungsweise ab“, sagt mir Glabischnig, „Wir Almbau-ern sind Bewirtschafter, nicht Besitzer unseres Grundes. Für mich allein rech-net es sich sicher nicht, aber richtig

verstandenes Bauer-Sein beinhaltet ein Generationendenken… und dann geht‘s schon!“ Glabischnig plädiert, nicht zuletzt aus eigenem Interesse, zur Nachhaltigkeit, zur „Bio-Landwirt-schaft“. Das ist, was er lebt, vorlebt. Warmwasser kommt durch eine So-laranlage vom Dach der Hütte, Foto-voltaik versorgt Pumpen und ein Die-selaggregat mit Batterien liefert Strom für allerlei Gerät. Aber am Ende zählt, was auf dem Tisch liegt. Zum Beispiel Butter. Goldgelb, fett und unglaublich

lecker. Mehr als doppelt so teuer wie der Ramsch vom Discounter und mehr als jeden Cent wert! Und das gilt ge-nauso für Wurst, Brot und natürlich den hauseigenen Käse. So gestärkt lässt

sich gut wandern, oder zumindest spa-zieren gehen. Im Zuge der Wegsanie-rung auf der Alm befestigte Franz Gla-bischnig nämlich den Verbindungs-steig zwischen Millstätter- und Alexan-derhütte, um ihn für Familien (und Kin-derwagen) begehbar zu machen. Und um die fortschreitende Erosion durch unkontrolliertes Wandern zu beenden. Denn Kühe und Pferde würden niemals senkrecht talwärts gehen, so etwas tun nur Menschen. Vieh wandert in großen horizontalen Schlingen nach untern,

Wanderer legen regelrecht senkrechte Schneisen an, die der Regen stetig ver-größert und den eben erst mühsam herangeschafften Mutterboden wieder abträgt. Darum entstand der Sonnwie-

sen Rundweg auf der Millstätteralm. Ein wenig Kunst, nur hie und da, mal eine Bank, um sich auszuruhen, Sonne, Luft und Fernblick zu genießen: Das ist Franz Glabischnigs Garten. Und egal was er vorher wusste oder nicht – er hätte seine Alm in jedem Fall gebaut – weil er das gar nicht anders will…

Rosenmacher

Unter der angegebenen Adresse be-findet sich die Gärtnerei Winkler. Ein

↑ Hausmannnskost und ⤴ Kunst („Das Fernrohr“) auf der Alm Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See56

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„Gartencenter“ sagt man heute wohl, mit allem was man so kennt. Nichts be-sonderes. Aber auch hier ist nicht alles, wie es scheint. Denn Karl Winkler selbst nimmt sich meiner an, der Chef des Un-ternehmens führt mich links am Ge-werbebetrieb vorbei. Im Gehen reden wir über das, wofür er bekannt gewor-den ist. Winkler ist Rosenspezialist, ü-ber 700 verschiedene Sorten hat er im Angebot. Beet-, Edel-, Zwerg-, Kletter- und Strauchrosen, Ramblerrosen, Wild- und Naturrosen, Stammrosen – was es nicht alles gibt! Und was es nicht gibt, kann man züchten. Und trägt, wenn man 15 Jahre Zeit und genug Geld hat, den eigenen Namen. Um ganz ohne eigenes Zutun mit einer Rose geehrt zu

werden, muss man übrigens tot und/oder schon sehr berühmt sein. In Ös-terreich mithin Skifahrer. Darum gibt es das „Franz Klammer Alpenglühen“, eine Bodendeckerrose. Das alles lerne ich, während Herr Winkler mit mir über ei-ne Brücke in den benachbarten, schmucken „Stadtpark“ spaziert. Riesig ist er nicht, aber einfach zauberhaft. Überall sieht man Rosen, manche klet-tern sogar an Bäumen empor. Wasser-spiele findet man genauso, wie einen tonnenschweren Findling, auch eine Bühne für Veranstaltungen gibt es: Der ideale Hintergrund für romantische Hochzeitsbilder – am heutigen Tage sind es zwei. Schick, so einen Park di-rekt neben der Gärtnerei zu haben, denke ich mir und sage es laut. Da stellt sich heraus, dass wir natürlich nicht im Stadtpark sind. Sondern nach wie vor

Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See57 ↑ Karl Winkler ⤴ Rosen und Wasserspiel ➝ Zwei Hähne, nur einer ist wichtig

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auf dem Privatgelände der Winklers. „Ich ärgere mich doch nicht mit Behör-den rum!“, sagt der Senior, „hätte ich auf die warten, müssen, wäre der Park noch immer nicht fertig! Dafür hätte ich aber einen Katalog voller Auflagen!“ Der Park gehört ihm. Familie Winkler unterhält und bepflanzt ihn. Und stellt den Garten der Öffentlichkeit zur Ver-fügung. Unentgeltlich! Chapeau!

Ein paar Straßen weiter betreten wir den Familienhof und inspizieren, quasi zum Vergleich, Winklers Privatgarten. Der nur unwesentlich größer ist, als der

Park neben seiner Gärtnerei. Ein Ro-senmeer konnte man erwarten, zudem wurden Gemüsebeete angelegt, Bäu-me gepflanzt, gehegt, gepflegt, ein hölzerner Badezuber thront über ei-nem naturbelassenen Teich. Die Ne-bengebäude des Gehöfts dienen als Stauraum, in erster Linie natürlich für Gartengeräte. In einem allerdings ste-hen Konzertflügel! Viele. Über meine Verblüffung hinweg habe ich verges-sen, sie zu zählen. Winkler sammelt diese Instrumente – sehr zum Leidwe-sen seiner Gattin, wie sich später am Tage herausstellt. Die Winklers verdan-

ken ihren Wohlstand harter Arbeit – und den vielen Touristen, die seit den 1930ern die Region besuchten. Der Park ist ein Ausdruck von Dankbarkeit (und natürlich Bühne fürs hauseigene Pflanzen- und Rosensortiment), ebenso wie das Engagement der Familie an allerlei Kulturveranstaltungen. An der ein oder anderen Gebäudewand des Winklerschen Anwesens ragen Wasser-hähne aus der Wand. Was an und für sich niemanden überraschen würde, wäre da nicht dieser zweite, etwas klei-nere Zapfhahn unterhalb des ersten angebracht. Wozu der gut sei, frage ich. Der ausgesprochen freundliche und wortgewandte Herr Winkler reicht mir wortlos ein Bierglas und lächelt. Und ich bin in meinem ganz persönlichen Garten Eden angekommen!

Zwergenhüter

Die Legende behauptet, es habe ein-mal einen mächtiger Zauberer namens Jiang Feng gegeben, der ganze Land-schaften in Miniaturen verwandelte und sie den Menschen auf einem Tab-lett schenkte. So entstand die Leiden-schaft der Chinesen für den Bonsai. Das Wort setzt sich zusammen aus „Bon“ (Schale) und „sai“ (Pflanze) und kommt tatsächlich aus dem Reich der Mitte. Nach Japan gelangte diese Garten-kunst, die Harmonie zwischen Natur und Mensch repräsentieren soll, tat-sächlich erst vor etwa 1.000 Jahren. Mönche brachten sie einst ins Reich Nippon und von dort gelangten sie in die Welt. Weshalb sich auch der japani-

↑ Karl Winklers Privatgarten ➝ Günther Klösch mit Bonsai Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See58

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sche Begriff Bonsai weltweit durchsetz-te. Das Arrangement: Die Natur ist der Baum selbst, deren Kräfte werden durch feinen Kies symbolisiert (der für das Wasser steht), und die Pflanzen-schale stellt den Menschen und sein Schaffen dar.

Das mag gut zu wissen sein, was aber hat das mit der Region Millstätter See zu tun? Alles! Denn seit nunmehr 35 Jahren betreibt Günther Klösch, Jahr-gang 1957, sein Bonsaimuseum – eines der ältesten und größten Sammlungen in Europa. Auf über 15.000 m² Ausstel-lungs- und Gartenfläche gedeihen edle Hölzer, kunstvoll beschnitten in ge-

schmackvollen Schalen. 3.000 Bonsai in 120 verschiedenen Sorten sind es in-zwischen, viele über 100 Jahre alt. Und um den Bäumen (ich glaube, so ist es wirklich: Es geht Klösch weniger um die Besucher…) einen würdigen Rahmen zu geben, schuf er einen nach klassi-schen japanischen Vorbildern angeleg-ten Zen-Garten. Einfach zauberhaft. Inspirierend. Zeitlos. Ein Ort, die Seele baumeln zu lassen.

Günther Klösch nennt diese Pflanzen nicht sein eigen, man könne Natur nicht besitzen, sagt er. Stattdessen be-hütet und gestaltet er, wohl wissend, dass ein, wie er es beschreibt, Men-

schenalter nicht ausreiche, um einen „fertigen“ Bonsai zu gestalten. Zeit und Natur sind seine Themen. Darin der Mensch, der glaubt alles zu beherr-schen und ewig zu leben, dabei macht-los und vergänglich ist. Wer sich aber seines Ranges in der Welt bewusst ist und sich fügt, lebt in Harmonie mit der Natur.

Das also kann man lernen, nicht nur vom Bonsai-Gärtner, sondern von allen Protagonisten dieses Beitrages, die ge-nau das leben. Jeder auf seine Art. Und ich dachte, ich würde lediglich ein paar Gärten sehen. Wie dumm von mir.

Verwirrend schöne Exponate im Bonsaimuseum Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See59

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Fremdenverkehrsamt:Thomas-Morgenstern-Platz 1A - 9871 SeebodenTel.: +43-4766-37 00-0Fax: +43-4766-37 [email protected]

Anreise:Mit dem Flugzeug: Alpe - Adria Airport Klagenfurt (65 km) Linienflüge mit AUA via Wien mehr-mals täglich. Mit Germanwings ab Ber-lin, Hamburg, Köln mehrmals wö-chentlich.www.klagenfurt-airport.com

Mit dem Auto, zum Beispiel nach See-boden: Von Osten: Wien (385 km, ca. 4 1/4 Stunden) über A2 - Graz (198 km, ca. 2 1/4 Stunden) - Villach - Autobahnab-fahrt Ossiacher See - weiter über die

Millstätter Bundesstrasse (B98) bis Seeboden. Von Norden: Salzburg (169 km, ca. 1 3/4 Stunden) - über A10 Tau-ernautobahn (Mautpflicht) - Auto-bahnabfahrt Spittal/Millstätter See - weiter über die B98 (Millstätter Bun-desstrasse) bis Seeboden. Von Westen: Innsbruck (265 km, ca. 3 1/2 Stunden) - über A12 bis Wörgl - St.Johann - Kitz-bühel - Felbertauernstraße (maut-pflichtig) - Lienz - Seeboden

Übernachtungen:Koller’s HotelSeepromenade 2-4A-9871 SeebodenTel.: +43-47 62/820 00www.kollers.atDas besondere: beheizter Pool im See: Bemerkenswert! Unbedingt machen! Schöner und vor allem nutzbarer Gar-ten direkt am See. Schöne Zimmer, sehr nettes Personal.

Hotel MoserhofFamilie Moser-WinklerHauptstraße 48A-9871 Seeboden, KärntenTel.: +43-4762-814 [email protected] besondere: Erstes vollständig Glutamat freies Hotel in Österreich! Tol-ler Wellnessbereich, frisch, jung, mo-dern renoviert, sehr gutes Essen.

Hotel See-Villa Tacoli****Seestraße 689872 MillstattTel: +43-0-4766-2102www.see-villa.euDas besondere: Stilvolles Ambiente, neben dem Stammhaus direkt am See gibt es noch zwei weitere Gebäude. Die Küche ist österreichisch-mediter-ran, beim Abendessen flaniert der

amtierende Markgraf Anton Marchese Tacoli di San Possidonio zwischen den Tischen umher und unterhält seine Gäste. Das können launige Abende werden!

Informationen zur Buchung der Gär-tenreise gibt es beim Fremdenver-kehrsamt.

Kräuterstube Schlieber Obermillstatt 204A-9872 Millstatt Tel.: +43-4766-20 66, Mob.: +43-676-607 24 [email protected]

Alexanderhütte & Sennerei Alexanderalm9872 Millstatt, Öttern 2Tel.: +43-664-645 49 [email protected]

Garten & Floristik Winkler Seehofstrasse 36 A-9871 Seeboden Tel.: +43-4762-812 [email protected] www-garten-winkler.at

Bonsaimuseum Günter KlöschLiedweg 3A-9871 SeebodenTel.: +43-4762-819 47www.bonsai.at

Infobox

Millstätter See

Kärnten

Herbst 2014 | Für Leib + Seele: Gartenreise Millstätter See60

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Flora & Fauna: Anemonenfisch61

Anemonenfische (Amphiprion)

Sie werden nach den beiden bekanntesten Arten häufig auch Clownfische genannt, sind eine in den Korallenriffen des tropischen Indopazifik vorkommende Gattung der Riffbarsche (Pomacentridae), die in enger Symbiose mit Seeanemonen lebt. Dabei le-ben die einzelnen Arten nur mit bestimmten Arten von Symbioseanemonen zusam-men. Die Symbioseanemonen bieten den Anemonenfischen, die alle schlechte Schwimmer sind, Schutz vor Raubfischen. Auch die Anemonenfische schützen ihre Symbiosepart-ner vor Fressfeinden.Die zwischen acht und 15 Zentimeter lang werdenden Anemonenfische ernähren sich von Zooplankton, einige auch von Algen.

Kamera: Olympus OM D5Objektiv: Olympus 8 mm f/10 Verschlusszeit: 1/125 Blende: 7,1, ISO 200

Text & Bild : Christoph Hoppe

Flora & Fauna

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Nachhaltiges Reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang

Herbst 2014 | Nachhaltiges Reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang62 Reflexpfad auf der Waldlichtung © Hotel Forsthofgut

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Das Forsthofgut liegt umgeben von Wiesen und Wäldern im österreichi-schen Leogang an den Hängen des A-sitz umgeben von einer 30.000 Qua-dratmeter großen Gartenanlage und Bio- Badesee. Im Jahr 1617 als land-wirtschaftlicher Forstbetrieb erbaut, ist das Haus seit jeher in Familienbesitz. Hier wird versucht, das Thema Nach-haltigkeit in möglichst vielen Bereichen mit Leben zu füllen.

Zu einem der Hotel-Highlights zählt das Wald-Spa. Hier sorgen Materialien der alpinen Wälder und Anwendungen mit natürlichen Inhaltsstoffen der Re-gion auf ursprüngliche Weise für Ent-spannung. In der freien Natur relaxen Gäste etwa bei der „Wald & Wiese“ Out-door- Behandlung auf der einsamen Waldlichtung mit dorthin führendem Barfußpfad. Alle Einrichtungen des Forsthofguts entsprechen den Green

Spa Kodex-Leitsätzen der gleichnami-gen Fachgruppe. Zentrales Motiv ist hierbei das gesundheitliche Wohlbe-finden des Menschen zu verbessern und seine Lebensqualität zu steigern. Zu den zehn Kriterien der Zertifizierung zählen unter anderem die Achtung und Förderung der intakten Natur und de-ren biologischer Vielfalt, die Übernah-me regionaler und globaler Verantwor-tung sowie der sparsame Umgang mit Ressourcen im gesamten Produktions-, Handels- und Dienstleistungsprozess

durch den Einsatz von innovativen Ma-terialien, Produkten, Methoden und Technologien. Passend zum naturge-prägten Design des Forsthofgut Spa und der Philosophie des Hauses basie-ren die Anwendungen auf der Verwen-dung von überwiegend regionaler und alpiner Naturkosmetik mit Wirkstoffen aus Edelweiß, Enzian, Wacholder und dem Bergkristall. Während der Som-merzeit werden Outdoor-Behandlun-gen auf der hoteleigenen, einsamen Waldlichtung angeboten.

Text: Katja Kuremba

↑ Das Team des Forshofgutes ⤴ Massage im Wald © Hotel Forsthofgut Herbst 2014 | Nachhaltiges Reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang63

Das familiäre Naturhotel in den Alpen lebt das Thema Nachhaltigkeit, wo es nur eben geht

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Im Spa verfügen alle dreifach isolierten Glas- und Fensterflächen über höchste Energieeffizienz und Schalldämmung. Auch für Wärmerückgewinnung ist ge-sorgt: die Heiz- und Lüftungsanlage wandelt warme Abluft größtenteils in wiederverwendbare Heizenergie um. Das Hackschnitzelwerk am Haus ver-sorgt das Forsthofgut autark mit saube-rer Energie mit Holz aus der hoteleige-nen Forstwirtschaft. Korrekte Mülltre-nnung ist ebenfalls wesentlicher Bestandteil der Hotelphilosophie – die Vorsortierung findet bereits im Haus statt. Die Reinigung des gesamten Ho-tels erfolgt ebenfalls ausschließlich mit biologisch abbaubaren „Eco-Reinigern“. Dabei wird darauf geachtet, dass die hygienischen Wasch- und Putzmittel das Umweltzeichen tragen.

Kulinarisch verwöhnt das Forsthofgut mit der gesunden „Grünen Haube“, dem Qualitätssiegel für herausragende Leistungen in der Naturküche. Das Team rund um Küchenchef Wolfgang Oberschachner präsentiert mit der „Forsthofgut-Verwöhnpension“ eine ausgewogene Auswahl an hausge-machten oder in lokalen und regiona-len Betrieben hergestellten Produkten. Gemüse und Kräuter für die frische Bio- und Vitalküche des Restaurants stam-men teils aus dem hoteleigenen Gar-ten. Almbutter und Käse, Eier, Honig, Schnaps und Zeburind sowie die Lachsforelle kommen direkt aus Leo-gang. Hirsch gibt es seit 2013 aus dem eigenen Wildgehege. Von Biosäften und Bio- Vollkornbrot über Rohkostsa-

late und vegetarische Vollwertküche bis hin zu den Klassikern der öster-reichischen Küche werden alle angebo-tenen Gerichte ohne Geschmacksvers-tärker und künstliche Aromen scho-nend zubereitet. Das Gebirgswasser kommt aus der hauseigenen Quelle. Direkt vor dem Haus warten im Kräu-ter-Garten die Zutaten für selbstge-machtes Bärlauchpesto, Marmelade, Hollersirup und Säfte.

Seit Dezember 2012 ergänzt das 2,3 Hektar große hoteleigene Wildgehege die authentische Waldatmosphäre im Hotel Forsthofgut. Prächtiges Rot- und Damwild lebt hier zusammen mit mun-teren Zwergziegen auf dem Wald- und Wiesengrund des ursprünglich land-

wirtschaftlichen Forstbetriebs. Bei Wild-tierfütterungen im Winter informiert Hotelier Christoph Schmuck regelmä-ßig über den Wild- und Naturschutz im Salzburger Land. Darüber hinaus ler-nen Gäste bei Waldwanderungen mit dem Förster Wissenswertes über die Tiere und deren Lebensräume. Auch vom zimmereigenen Balkon aus kön-nen die Gäste das stattliche Rot- und Damwild am Hotelwald beobachten. Durch die sorgfältige Auswahl einzel-ner Tiere für die regionale „Grüne Hau-be“-Naturküche wird das biologische Gleichgewicht im Gehege gesichert.

Das Hotel liegt abseits der Straße, di-rekt im größten zusammenhänge-nden Skigebiet Österreichs, dem Ski-circus Saalbach- Hinterglemm-Leo-gang. Vom Hotel aus sind es 200 Me-ter zur Gondelbahn Asitz, Talabfahrt bis zum Haus ist möglich. Außerdem befindet sich der Bike Park Leogang, Europas größter Mountainbike-Park, in der Nähe. Mit dem Auto fährt man ca. eine Stunde von Salzburg, einein-halb Stunden von München und vier Stunden von Zürich nach Leogang.

Hotel Forsthofgut Hütten 2 A - 5771 LeogangTel.: +43-6583-8561Fax: +43-6583-8561 [email protected] www.forsthofgut.at

Herbst 2014 | Nachhaltiges Reisen: Hotel Forsthofgut, Leogang64

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↑ Das Biomasse-Heizwerk ⤴ Zeburind vom Palleggbauer

Page 65: Indien/Himalaya • HERBST 2014 - Reise-Inspirationen · schon Rudyard Kipling zu seinem be-rühmtesten Werk, „Das Dschungelbuch“, inspirierte. Natürlich hofft man darauf, Shir

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