IndustrIe 4 - IT-Informatik · ne der servicebericht erzeugt, den der Kunde dann sogleich...

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ITEM Kundenmagazin der IT-Informatik GmbH Ausgabe 02/2015 | Dezember Auf eigenen Beinen stehen mehr lesen / Seite 13 Just Married mehr lesen / Seite 03 Voll Power mehr lesen / Seite 11 INDUSTRIE 4.0

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ITEM Kundenmagazin der IT-Informatik GmbHAusgabe 02/2015 | Dezember

Auf eigenen Beinen stehen

mehr lesen / Seite 13

Just Married

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Voll Power

mehr lesen / Seite 11

IndustrIe 4.0

Hochzeit zwischen SAP und Industrie 4.0 Seite 03

factor:plus bei Feneberg Seite 08

SAP-Systeme virtualisieren auf Open Source Seite 11

Erfolgreiches Carve Out von Alete Seite 13

OPRA im Einsatz beim Südtiroler Druckguss-Hersteller Alupress Seite 18

74. SAP-Anwenderkreis der IT-Informatik am 13. November 2015 Seite 21

Impressum

2. Ausgabe, dezember 2015

Herausgeber: It-Informatik GmbH, Günter nägele Magirus-deutz-straße 17, 89077 ulm telefon 0731 93542-0, telefax 0731 93542-130, [email protected] www.it-informatik.de

redaktion und text: Frank Zscheile, agentur auftakt, www.agentur-auftakt.de, und thilo Weisshardt, It-Informatik GmbH

Gestaltung: klarelinie, Agentur für Gestaltung GmbH, www.klarelinie.de

nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers unter Angabe der Quelle. Für Feedback, zusätzliche exemplare etc. bitte e-Mail an [email protected].

HocHZeIt ZWIscHen sAP und IndustrIe 4.0

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13erFolGreIcHes cArve out von Alete

voll PoWersAP-systeme virtualisieren auf open source

seite 01 / item 02/2015 // Inhalt

Hochzeit zwischen SAP und Industrie 4.0 Seite 03

factor:plus bei Feneberg Seite 08

SAP-Systeme virtualisieren auf Open Source Seite 11

Erfolgreiches Carve Out von Alete Seite 13

OPRA im Einsatz beim Südtiroler Druckguss-Hersteller Alupress Seite 18

74. SAP-Anwenderkreis der IT-Informatik am 13. November 2015 Seite 21

das SAP-Geschäft der IT-Informatik läuft in den letzten Jahren immer erfolgreicher. Zu den hiesigen Kunden gesellen sich mittlerweile internationale

SAP-Installationen, etwa in der Türkei, oder Business-Warehouse-Projekte in Japan. Hinzu kommen neue Themen wie SAP Fiori Apps. Hier haben wir

jüngst eine Reihe interessanter Anwendungen bei namhaften Unternehmen realisiert – Berichte in der vorliegenden item zeugen davon.

Auf diesen Erfolgen wollen wir uns aber nicht ausruhen. Das Rad dreht sich weiter, und dies seit einiger Zeit mit Vehemenz in Richtung Industrie 4.0.

Mit OPRA bieten wir ein Werkzeug für die SAP-integrierte Instandhaltung, mit dem sich lupenreine Industrie-4.0-Szenarien auf- und umsetzen lassen.

Was liegt da näher, als SAP nun nach unten in Richtung fertigungsnaher Anwendungen zu öffnen?

Dafür braucht es jedoch tiefes Know-how über industrienahe Themen wie computergestützte Produktionssteuerung, CAD-Zeichnungsverwaltung oder

die Vernetzung von Industrie- und Produktionsanlagen. Dieses Fachwissen bieten wir Industriekunden durch die Übernahme der IT-Abteilung des

Spannzeugherstellers Röhm GmbH. Im Rahmen eines Carve Out hat im Herbst ein 14-köpfiges Team an Industrie-Spezialisten von dort als Einheit

komplett zur IT-Informatik gewechselt und bildet dort nun die neue Business Unit „Smart Factory“. Wir haben damit die Weichen in Richtung Zukunfts-

markt Industrie 4.0 gestellt. In der Smart Factory bündeln wir die einzelnen Kompetenzfelder der IT-Informatik zu einem großen Ganzen und sind in

der Lage, Industriekunden künftig ganzheitlich zu betreuen.

Industrie 4.0, das heißt, dass Fertigungsanlagen heute zum Teil weltweit vernetzt sind und im 24/7-Betrieb laufen. Umso wichtiger werden daher

Instandhaltung und vorbeugende Wartung. Wie zum Beispiel der Südtiroler Druckgusspezialist Alupress mit OPRA arbeitet, unserer SAP-basierten

Anwendung zur Instandhaltung mobiler und stationärer Anlagen und Geräte, lesen Sie in der vorliegenden item.

Sie sehen, es geschieht viel bei der IT-Informatik und wir starten mit viel Schwung in das kommende Jahr. Zunächst aber wünsche ich Ihnen im Namen

des gesamten Teams der IT-Informatik GmbH friedliche Feiertage sowie ein erfolgreiches und glückliches 2016.

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ihr Günter Nägele

seite 02 / item 02/2015 // Editorial

seite 03 / item 02/2015 // Industrie 4.0

seite 04 / item 02/2015 // Industrie 4.0

HocHzEIT zwIscHEn sAP und IndusTrIE 4.0

Industrie 4.0, darunter versteht man die kom-plette vernetzung von It-systemen mit Indus-trieanlagen und eine weitgehend automati-siert ablaufende Kommunikation zwischen den einzelnen einheiten. unter dem schlagwort machine to machine communication (M2M) ist dieses Phänomen nichts grundlegend neues. durch innovative technologien, bessere rech-nerkapazität und zusätzliche Übertragungswe-ge hat das thema in den letzten Jahren jedoch deutlich an Fahrt aufgenommen.

Klassische Win-win-Situationdie It-Informatik konzentriert sich aus diesem Grund seit einiger Zeit stark auf das thema In-dustrie 4.0. Mit oPrA steht zudem ein Werk-zeug für die sAP-integrierte Instandhaltung zur verfügung, mit dem sich lupenreine Indus-trie-4.0-szenarien auf- und umsetzen lassen. Als sAP-spezialist benötigte die It-Informatik jedoch noch weiteres Know-how rund um die Anforderungen eines Industrieunternehmens: vernetzung von Industrie- und Produktionsan-lagen, Kommunikation der einzelnen systeme untereinander, cAd-Programme für Zeichnun-gen und Konstruktionsdaten, computergestützte Produktionssteuerung …

Mit genau diesen themen hat sich die It-Abtei-lung der röhm GmbH über lange Jahre intensiv beschäftigt. Als der baden-württembergische spezialhersteller beschloss, sich künftig aus-schließlich auf seine Kernkompetenzen zu kon-zentrieren – die Herstellung von Produkten der Werkstück- und Werkzeugspannung – waren sich beide unternehmen schnell einig: die It-Abteilung sollte als Ganzes aus der röhm GmbH herausgelöst (carve out) und als eigen-ständiger Bereich in die It-Informatik einge-gliedert werden.

Just MarriedIn Sachen SAP ist die IT-Informatik seit vielen Jahren ausgewiesener Experte. Jetzt erweitert sie die ERP-Thematik in Richtung fertigungsnaher Anwendungen und steigt mit Schwung in den so wichtigen Zukunftsmarkt Industrie 4.0 ein. Möglich wird dies durch die Komplettübernahme der IT-Abteilung der Röhm GmbH aus Sontheim, einem der bedeutendsten Spannmittelhersteller der Welt.

neue Business unit „smart Factory“Wo andere It-Beratungsunternehmen ein sol-ches spezialwissen also erst nach und nach aufbauen müssen, holte sich It-Informatik mit dem 14-köpfigen röhm-team auf einen schlag umfassendes Know-how im umfeld von Indus-trie 4.0 ins Haus. die hinzugewonnene Kompe-tenz bündelt sie in einer neuen Business unit „smart Factory“. In ihr fügen sich die einzelnen Kompetenzfelder zu einem großen Ganzen zu-sammen. Kunden aus der Industrie kann die It-Informatik damit ein ganzheitliches Portfolio aus einer Hand bieten: einführung und Betrieb von Fertigungs- wie erP-systemen, geführte Bestandhaltung der Anlagen und sAP-Kopp-lung über oPrA, services sowie komplettes oder partielles Hosting von soft- und Hardware.

Armin schmid, leiter der neuen Business unit smart Factory und ehemaliger röhm-It-chef:

„Industrie 4.0 ist unser Kernthema. Wir verbin-den es mit It-service sowie -Betrieb und kön-nen Industriekunden gegenüber somit als Komplettanbieter auftreten. die einbindung in die bestehenden Business units der It-Infor-matik und die Hinzunahme derer Kompeten-zen steht ganz im Zeichen dieses All-in-one-Konzepts.“

erfahrung mit typischen Industrie-4.0-szenarienAls It-Bereich von röhm hat das team von Ar-min schmid in der vergangenheit eine ganze reihe typischer Industrie-4.0-szenarien reali-siert. Bei der variantenkonfiguration zum Bei-spiel erstellt sich ein unternehmen im Kunden-bereich auf der röhm-Website ein individuelles Produkt. Über den Konfigurationsprozess ent-steht parallel dazu eine cAd-Zeichnung. sobald das resultat im Warenkorb abgelegt wird, ge-neriert sAP automatisch einen Fertigungsauf-trag. Abgeleitet aus diesen Parametern wird

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ein nc-Programm erstellt (numerical control = numerische steuerung von Maschinen), simu-liert und das gewünschte Produkt sofort produ-ziert – alles ausgehend von der variantenkonfi-guration. In der Anlagenvernetzung verfügt das team von Armin schmid ebenfalls über weitrei-chende erfahrungen. so sind im netzwerk der röhm GmbH rund 130 Fertigungsmaschinen registriert. 36 davon verfügen über eine ver-bindung von Maschinensteuerung zu den Werk-zeugen. die Maschine weiß, welche Aufträge als nächstes anstehen, prüft über die steue-rung, welche Werkzeuge im Maschinenpool vorrätig sind und schickt über das Web den zu-sätzlichen Bedarf an die Werkzeugvoreinstel-lung. „es kommt langsam normalität in das thema Industrie 4.0“, beobachtet Armin schmid, „weg vom Hype überlegen die Firmen konkret, wo es in ihrem Haus szenarien gibt, in denen sie durch Industrie-4.0-Anwendungen ihre effizienz steigern können.“

seite 06 / item 02/2015 // Industrie 4.0

Bedeutung von Instandhaltung wächst Im Internet-Zeitalter sind Fertigungsanlagen zum teil weltweit vernetzt und laufen im 24/7-Betrieb. Instandhaltung und vorbeugen-der Wartung kommt vor diesem Hintergrund eine steigende Bedeutung zu. Werden die sys-teme nicht automatisiert kontrolliert und ge-wartet, kommt es schnell zu Produktionsausfäl-len und unterbrechungen in der globalen Pro-zesskette.

Im Bereich dieser kompletten vernetzung von Produktionsanlagen und produktionsnahen It-systemen hat die röhm-It in den vergangenen Jahren ein breites Know-how aufgebaut. dieses kann die It-Informatik ihren Industriekunden nun zur verfügung stellen und zudem durch oPrA unterfüttern. Für röhm ein zusätzliches Plus der Ausgliederung: Ihre ehemaligen Mitarbeiter/-innen können das thema der ge-führten Instandhaltung mit oPrA jetzt noch deutlich effizienter angehen.

Wenn die servicekräfte des spannzeugherstel-lers bislang bei einem Kunden waren, um eine ihrer Maschinen zu warten, verwendeten sie zum Abarbeiten der Instandhaltungs- und stö-rungsaufträge Papierformulare oder excel-ta-bellen. Künftig können sie auf ihren iPads alle serviceaufträge einsehen, die in echtzeit zu leisten sind, und bekommen über oPrA alle er-forderlichen Zeichnungen und unterlagen für den einzelnen Fall zur verfügung gestellt. Zu-sammen mit dem Kunden wird vor der Maschi-ne der servicebericht erzeugt, den der Kunde dann sogleich unterschreibt. so wird der ser-vice mobil und mit oPrA auch viel einfacher durchzuführen, denn eine vielzahl aufeinander-folgender sAP-transaktionen lässt sich darin mit nur wenigen Mausklicks durchführen. Bei den deutschen Kunden will röhm auf diese Weise seinen service neu aufsetzen, es folgen Kunden in den usA und china.

Geführte Instandhaltung ermöglicht heute auch szenarien für „Augmented reality“, das heißt die Überlagerung der realität mit virtuellen Bil-dern auf dem tablet. der Produktionsmitarbei-ter steht mit seinem tablet vor einer Maschine. Über eine Kamerafunktion wird die Maschine erkannt, er erhält auf dem realbild im tablet Hinweise angezeigt, was im einzelnen zu tun ist. Weiterführend und anstelle von tablets las-sen sich an diese stelle auch datenbrillen als eingabegeräte einsetzen. eine solche Brille er-kennt, was ihr träger sieht und erklärt ihm durch verbindung mit der Instandhaltungssoft-ware, welche Bewegung auszuführen ist. der Instandhalter erhält eine schritt-für-schritt-An-leitung zur reparatur des teils direkt auf die Brille projiziert.

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durch Hinzunahme weiterer spezialisten aus dem knapp 30 Personen zählenden oPrA-team steht Industrieunternehmen bei der It-Informa-tik also künftig ein schlagkräftiges und flexibel skalierbares team in sachen Instandhaltung zur verfügung. Über den Betrieb von röhm hinaus werden die oPrA-Fachleute künftig auch für weitere Kunden der It-Informatik Instandhal-tungslösungen entwickeln und abarbeiten. Ar-min schmid: „es gibt zahlreiche kleinere Mittel-ständler aus Industrie und Fertigung, deren It-Abteilung oft nur aus zwei oder drei Personen besteht. Fällt dort nur eine Kraft länger aus,

wird dies schnell zum Problem. nicht nur in personeller Hinsicht, auch wenn es darum geht, den stand der technik zu halten, ist es gerade für solche Firmen schwierig, stets am Ball zu bleiben. diese unternehmen adressieren wir im neuen Geschäftsfeld mit einem rundumpa-ket aus It-Beratung, -Implementierung, -Be-trieb sowie service und Hosting – ergänzt durch das notwendige Wissen um Produktionsprozes-se, nc-Programmierung, cAd-software u. v. m.“

der vollzogene carve out zur It-Informatik kann überdies als role Model dienen für kleine und

mittelständische Fertigungsunternehmen, die solche Kompetenzen ebenfalls lieber an einen externen spezialisten übergeben wollen. die It-Informatik übernähme in solchen Fällen die bisherigen Inhouse-Kräfte, die künftig dieselben Aufgaben weiterführen, nur mit skalierbarem team und leistungsstarker Infrastruktur im Hin-tergrund. der jüngste Zuwachs aus dem Hause röhm wird für die It-Informatik damit be-stimmt nicht der letzte bleiben.

seite 08 / item 02/2015 // factor:plus / Feneberg

Kasse mit Klasse fAcTor:Plus bEI fEnEbErg

Ganz auf regionale Verwurzelung setzt der Lebensmitteleinzelhändler Feneberg mit Sitz in Kempten. Die Verbraucher wissen sein preisgekröntes Konzept „Aus der Region für die Region“ zu schätzen. Gleichwohl muss auch Feneberg sich permanent neu um seine Kunden bemühen, ist die Lebensmittelbranche doch einer der am stärksten umkämpften Märkte. Mit seiner neuen Kassenlösung der IT-Informatik treibt Feneberg deshalb die Digitalisierung seines Point of Sale (POS) voran und richtet sich heute noch stärker in Richtung Kunde aus. Die IT-Informatik wirkt in diesem Projekt als Partner und Gesamtdienstleister für Soft- und Hardware und bietet den kompletten Service aus einer Hand.

seite 09 / item 02/2015 // factor:plus / Feneberg

Gefragt sind im lebensmitteleinzelhandel heu-te intuitiv bedienbare touchscreen-Kassen, ein permanenter Austausch der systeme mit der zentralen Warenwirtschaft und die vernetzung der systeme untereinander, um Multi-channel betreiben zu können. die bisherige Kassenlö-sung von Feneberg genügte diesen Anforde-rungen nicht mehr. „der Pos beinhaltet nicht nur die reine Kassenfunktionalität, sondern entwickelt sich zum Point of service“, ist sich roland Kling, leiter vertrieb factor:plus bei der It-Informatik, sicher.

das unternehmen suchte daher ein neues Ge-samtkonzept und wurde fündig bei factor:plus, der lösungs-suite der It-Informatik für den Handel. Bei der Hardware setzt Feneberg auf die lüfterlosen und platzsparenden All-in-one-Geräte von 4Pos, einem schweizer Hersteller hochwertiger Kassenhardware und Partner der It-Informatik. das abgestimmte Zusammen-spiel aus soft- und Hardware macht die Kassen bei Feneberg intuitiv bedienbar. diese fallen auch durch ihr Format aus dem rahmen: Mit den Maßen 16:9 lassen sich im Gegensatz zu

den handelsüblichen 4:3-touch-Kassen neue Bedienkonzepte umsetzen, was somit zu ei-nem minimalen schulungsaufwand bei den Beschäftigten geführt hat.

Feneberg erhält bei der It-Informatik zudem den kompletten support aus einer Hand und kann sich bei software- wie Hardwareproble-men an eine zentrale Hotline wenden. Über diese ist auch der Field service erreichbar, der bei eventuellen Hardware-störungen schnell vor ort ist.

Wurst, tulpen und Konzertkarten – ein system für alles die testphase lief über drei Monate und schloss einen großen Kaufmarkt in der stadt Isny im Allgäu ein. dieser Kaufmarkt ist mit fünf check-out-Kassen und zusätzlichen terminals in der Blumenabteilung, den Bäcker- und Metzgerthe-ken im vorkassenbereich sowie in der zugehö-rigen tankstelle ausgestattet. seit november 2015 haben alle 400 Kassenarbeitsplätze in 75 süddeutschen Feneberg-Filialen die neuen touch-Kassen und das factor:plus-Pos-system

erhalten. die veranstaltungs-location BigBox in Kempten wird Anfang 2016 ebenfalls mit der factor:plus-Kasse ausgestattet.

es ist ein sehr breites spektrum an Anwendun-gen, welches über das reine einzelhandelsge-schäft deutlich hinausgeht. Feneberg deckt alle einsatzfälle mit einer einheitlichen Kassenlö-sung ab. durch die Konfigurierbarkeit der soft-ware können sämtliche Kassenarbeitsplätze mit ein und demselben softwarestand bedient werden. ein wesentlicher Aspekt im Filialge-schäft ist auch die Integration der Peripherie, wie z. B. Waagen an der Fleischtheke, Pfand-Automaten oder die vorhandene self-scan-ning-lösung. durch die uniforme software- und Hardwarekonfiguration lässt sich der ein-satz von technikern im Field service und in der Hotline deutlich verringern.

direkter draht in die Zentrale das onlinekonzept von factor:plus ist für Fe-neberg besonders wichtig. extra-Filialserver gibt es nicht mehr, sondern jede Kasse steht im direkten, permanenten Austausch mit den

seite 10 / item 02/2015 // factor:plus / Feneberg

server-systemen in der Zentrale. dadurch re-duziert sich die Hardware in den Filialen. die zentralen software-Bausteine können wahl-weise im rechenzentrum der It-Informatik oder dem des Kunden betrieben werden. Fe-neberg betreibt die lösungen im eigenen re-chenzentrum. durch die enge Integration von factor:plus und sAP retail sind alle Abverkäufe und Belegdaten sofort in der Zentrale und ste-hen dort für die Analyse und Bearbeitung be-reit. diese online-Belegdatenentsorgung trägt in vielen Belangen zur Prozessverbesserung bei: Beispielsweise wird durch eine detaillierte Bon-Auflösung der Fleischwaren beim check-out die Bestandsführung optimiert oder das Pfandbon-clearing ermöglicht verbesserungen im Bereich diebstahl-Prävention.

Alle Komponenten sind so ausgelegt, dass die Kommunikation online stattfindet. dabei wird die schnittstelle permanent überwacht. Im un-wahrscheinlichen Fehlerfall greifen Automatis-men, um Ausfälle zu minimieren. sollte eine Kasse offline sein, werden alle daten lokal ge-puffert – so geht nie ein Beleg verloren. „dank

der durchgängigen onlinevernetzung realisie-ren wir einen Quasi-echtzeit-datenaustausch“, so detlev Klerke, Geschäftsführer edv service Gbr, bei Feneberg zuständig für die edv. „und das innovative user-Interface-Konzept am check-out ermöglicht unseren Beschäftigten eine viel bessere Kundenbetreuung.“

Integriertes Produktinformationsmanagement neben der Pos-Kassenlösung beinhaltet die factor:plus-Plattform zusätzliche Module, wel-che dem Kemptener traditionsunternehmen ein umfängliches Multi-channel-Konzept er-möglichen. so versorgt ein integriertes Pro-duktinformationsmanagement (PIM) -system die Kasse mit Artikelstammdaten und Konditio-nen aus sAP retail und vermag zusätzlich Zu-satzinformationen wie Bilder oder verkaufsre-levante Artikelinformationen beizufügen, die in sAP so nicht vorliegen. PIM-systeme werden genutzt, um verkaufsrelevante Informationen (z. B. Allergiehinweise, die ab 1. Januar 2016 auf Produkten auszuweisen sind) zu pflegen, für alle Kommunikationskanäle aufzubereiten und zur verfügung zu stellen.

Im nächsten schritt will Feneberg den einsatz-bereich des factor:plus-PIM-systems auswei-ten. es soll unter anderem auch einen online shop versorgen. neben den sAP-Artikeldaten sammelt das system alle weiteren Informatio-nen aus dem Marketing zu einem Produkt und überträgt sie an die Kasse, an Preis-checker im Markt und sonstige Peripheriegeräte. diese lösung wird auch auf Gs1-datenbanken zu-greifen und von dort automatisch Artikeldaten der Hersteller beziehen. Gs1 (Global standards one) ist eine weltweite, privatwirtschaftlich aufgestellte organisation, die unter anderem für die vergabe der Global trade Item number (GtIn) zuständig ist.

KUNDEN-stEcKbriEf

Branche: Lebensmitteleinzelhandel

Sitz: Kempten/Allgäu

Gründung: 1933

Feneberg ist ein familiengeführtes Unternehmen aus Kempten und betreibt 75 Lebensmittelmärkte. „Aus der Region für die Region“ – das ist das Mot-to der Fenebergs. So ist das Unternehmen nicht nur an vielen Orten im Allgäu präsent, es setzt sich auch stark für regionale Lebensmittel ein. Am regionalsten ist die ökologische Feneberg-Marke „VonHier“. Dahinter steht ein seit über zehn Jahren gewachsenes Netz an Landwirten und Produzenten aus der Region. Geschäftsführer der Feneberg Lebensmittel GmbH sind Christof Feneberg und Hannes Feneberg.

seite 11 / item 02/2015 // SAP / Open Source

„Jedem seinen Pc“ hieß damals die vision des Bill Gates. Für viele unternehmen war es der erste schritt in die digitale Welt, diesseits unbezahlbarer und komplexer IBM-Main-frame-Infrastrukturen. schon bald erkannte man allerdings: Bei diesem Konzept werden das sicherheitsrisiko und der Administrations-aufwand mit der Zeit immer höher. deshalb wurden daten später wieder zentralisiert, es wurde nach serverlösungen gesucht. terminal-server unter Microsoft und citrix hießen die lö-sungen, auf denen Anwendungen nun auch zentral liefen. die steigende leistung moder-

ner server führte dazu, dass die virtualisierung heute sämtliche It-ebenen durchzogen hat, vom speicher über server und Anwendungen bis zum desktop.

linux on PowerAuch die It-Informatik setzt auf virtualisie-rung, um ihren rechenzentrumsbetrieb so dy-namisch und flexibel wie möglich zu gestal-ten. Als Plattformen kommen vMware und Xen sowie seit kurzem auch IBM Power KvM zum einsatz. schon seit 2005 beschäftigt sich die It-Informatik mit dem thema „linux on

Geht es um Virtualisierung, arbeitet die IT-Informatik mit allen großen Herstellern zusammen und verwen-det die jeweils modernsten Plattformen. Immer dabei ist der Open-Source-Gedanke. Durch Einsatz von IBM Power KVM kann die IT-Informatik ihren Kunden jetzt etwas ganz Besonderes bieten: den Betrieb ihrer virtualisierten SAP-Landschaft auf Linux.

PoWer“. PoWer ist die Plattform der IBM für unIX-systeme sowie die system-i-Plattform (As/400). das ist insofern besonders, als li-nux ursprünglich von anderen Plattformen herkommt. Früh jedoch ist Big Blue bereits auf den Zug aufgesprungen, seine PoWer-Plattform für open source zu öffnen. ebenfalls 2005 wurde sAP als Anwendung auf linux und PoWer freigegeben.

die It-Informatik gehörte zu dieser Zeit zu den ersten Kunden, welche dies aufgriffen, und eta-blierte „sAP auf linux und PoWer“ in seinem

VOLL POWERsAP-sysTEME vIrTuAlIsIErEn Auf oPEn sourcE

seite 12 / item 02/2015 // SAP / Open Source

rechenzentrumsbetrieb. die virtualisierung der sAP-systeme funktionierte allerdings bis vor kurzem nur mit IBM PoWer KvM und hat-te mit open source damit noch wenig zu tun.

Kostengünstiges Application Hosting von sAP-systemen Inzwischen gibt es nun zusätzlich die open-sour-ce-lösung „PoWer KvM“, die auf der PoWer-Plattform freigegeben ist. die It-Informatik nutzte diese Möglichkeit seit Anbeginn, um ihre sAP-systeme auf linux zu migrieren. Jochen Wöhrle, leiter der Business unit technology der

It-Informatik: „PoWer KvM hat sich als virtuali-sierungsplattform im open-source-Bereich etabliert. sie umfasst alle Automatisierungs-schnittstellen, um cloud services anzubieten. Wir werden die Plattform künftig für die virtu-alisierung unserer sAP-systeme nutzen und sind damit nicht mehr auf das proprietäre PoWer vM angewiesen. Mit IBM PoWer 8 und PoWer KvM als virtualisierungsplattform reali-sieren wir für unsere Kunden ein kostengünsti-ges Application Hosting ihrer sAP-systeme auf linux.“ Alle anderen Anwendungen (Web-systeme, edI-Plattformen, terminal server,

Mailsysteme, Portallösungen …) virtualisiert die It-Informatik wie bisher mit vMware und Microsoft.

AUF EIGENENBEINEN STEHENErfolgrEIcHEs cArvE ouT von AlETE

seite 13 / item 02/2015 // Alete

Organisatorische Änderungen der Unternehmensstruktur spiegeln sich stets in der IT wider. Aktuelles Beispiel bei der IT-Informatik ist die Herauslösung des bekannten Babynahrungsherstellers Alete aus dem Nestlé-Konzern durch die BWK GmbH Unternehmensbeteiligungsgesellschaft. Anfang 2015 fand dieser so genannte Carve Out statt. Seitdem ist Alete unter der Rechtsform einer GmbH als autarkes Unternehmen am Markt tätig.

die It-Informatik erhielt im Zuge des carve out den Auftrag, eine komplett neue Infrastruktur für Alete einzurichten. softwaretechnisch galt es in dem Projekt, ein mittelstandsgerechtes sAP-system aufzubauen. Geschäftskritische Anwendungen mussten neu angeschafft, an-dere überführt werden. viele terabyte an Ge-schäftsdokumenten hat die It-Informatik bei der Herauslösung auf die server im eigenen rechenzentrum migriert. Besonderes Merkmal bei Alete: es wurde hier eine terminal-server-Plattform mit thin clients aufgebaut (näheres im Artikel „thin clients bei Alete“).

durch die Kooperation ihrer verschiedenen Business units ist die It-Informatik in der lage, solche komplexen Projekte zuverlässig zu be-wältigen – von der Industry-sparte weiter zu technology und – neu! – smart Factory bis hin zum service. Im Alete-Projekt etwa mussten die Business units Industry und technology sehr eng zusammenarbeiten, da dort sowohl soft- wie Hardware neu aufzubauen und mitei-nander zu verzahnen waren.

Ganzheitliche Betreuung: von Anwendung über Hosting bis serviceBesondere synergien erwachsen künftig auch aus der Aufnahme der It-Abteilung der röhm GmbH als neue Business unit „smart Factory“ in die It-Informatik (siehe titelstory) – auch dies im Übrigen ein carve-out-Projekt, bei dem eine eigenständige einheit (hier die It) – als Ganzes aus ihrem bisherigen verbund heraus-gelöst wurde.

durch das Zusammenspiel der einzelnen Ge-schäftseinheiten ist It-Informatik heute opti-mal aufgestellt, um ihre Kunden ganzheitlich zu betreuen. die Business unit Industry akqui-riert etwa ein Projekt im Bereich sAP, eMu oder oPrA. dieses gewinnt im laufe der Zeit dann eine gewisse Größenordnung. Im weite-ren verlauf sind daher dienstleistungen für systembetrieb und Hosting erforderlich, eine langfristige regelbetreuung ist gefragt. Über die Business units technology und smart Fac-tory mit ihrem jeweiligen Know-how kann dies ideal abgebildet werden. die einheiten arbei-

seite 14 / item 02/2015 // Alete

ten dabei themenspezifisch zusammen und er-gänzen sich: die Business unit smart Factory als spezialist für Fertigungs- und Industrie-4.0-themen, die Business unit Industry mit ihrem Anwendungs-Know-how in sachen sAP, oPrA, Business Intelligence und Big-data-themen, also die verwaltung sehr großer datenbestände.

„smart service“ als Bindeglieddie technisch-infrastrukturelle Grundlage stammt von den spezialisten der Business unit techno-logy. Als Querschnittsfunktion agiert der ser-vice, der erst Anfang 2015 umstrukturiert wur-de (item berichtete). Aus einer Hand erhalten die Kunden nun gebündelte serviceleistungen über die Business units hinweg, unterstützt durch ein neues It service Management, so-wie ein ticketsystem. Angesiedelt ist der ser-vice in der Industry-sparte und wird künftig er-gänzt durch die einheit „smart service“. sie stellt das Bindeglied zwischen Industry und smart Factory dar und spiegelt damit den unit-übergreifenden Gedanken eines ganzheitli-chen service wider.

seite 15 / item 02/2015 // Alete

Wer ein gutes Beispiel dafür sucht, wie die It-Informatik den kompletten rechenzentrums-betrieb für ein unternehmen organisiert, wird bei Alete fündig. das unternehmen ist auf zwei standorte verteilt: die Produktion und ein Großteil der Beschäftigten am Werk in Wei-ding, der customer service mit rd. 26 Mitarbeiter/-innen in Bad Homburg. In der vergangenheit war Alete eng in die It des nestlé-Konzerns eingebunden, nutzte das zen-trale Konzern-sAP-system und betrieb zudem

eigene, kleinere lösungen. Auf die bisherigen ressourcen konnte man künftig nicht mehr setzen; es galt, etwas vollkommen neues auf-zubauen. das Konzept sah vor, sämtliche An-wendungen wie auch die Infrastruktur von ei-nem rechenzentrumsbetreiber zu beziehen.

terminal server Farm mit citrixZiel des Projekts war, dass es die nutzer mög-lichst einfach haben sollten. Was die Hardware angeht, kommen daher nun vorwiegend thin

clients zum einsatz. vor ort sind dabei keinerlei Programme installiert, da die Geschäftslogik ausschließlich zentral abläuft. Im ihrem re-chenzentrum stellt die It-Informatik alle An-wendungen bereit, welche die Alete-Beschäf-tigten für ihre tägliche Arbeit benötigen, und versorgt die thin clients damit von zentraler stelle aus. Installiert wurde eine citrix terminal server Farm mit clients des deutschen Herstel-lers Igel. Auch die bisherigen Pcs, welche Alete von nestlé mitgebracht hat, können dabei als

Thin Clients bei Alete

Nach seiner Herauslösung aus dem Nestlé-Konzern leistete die IT-Informatik bei dem bekannten Babynahrungshersteller Geburtshilfe, was Einrichtung von Soft- und Hardware angeht. Es galt, die IT-Landschaft komplett neu aufzubauen.

seite 16 / item 02/2015 // Alete

thin clients genutzt werden. sie wurden kom-plett gelöscht, und per Igel-usB-stick wird auf den einstigen Fat clients nun einfach ein thin client gebootet.

An über 150 solchen schlanken Arbeitsplätzen versehen die Alete-Beschäftigten seit oktober 2015 ihren dienst. Zu diesem Zeitpunkt sind die terminal-server-umgebung sowie die bei-den wichtigsten Anwendungen für Alete pro-duktiv gegangen: sAP und eine speziallösung für die lebensmittelbranche der Gesellschaft für Qualitätsmanagement (GQM). neben der Hardwareinfrastruktur galt es für die It-Infor-matik nämlich, auch die gesamte software-landschaft für den Kunden neu aufzubauen, da Alete von nestlé keinerlei softwarelizenzen übernehmen durfte.

softwaretechnisch auf der grünen Wiese gestartetdas bisherige erP-system stand also nicht mehr zur verfügung und es musste ein voll-kommen neues sAP implementiert werden. Als Ausgangspunkt diente hierbei das von der It-Informatik entwickelte eMu-einführungsmo-dell (www.emu-erp.de), welches sie um die speziellen Prozesse bei Alete sukzessive er-weitert hat. die installierte sAP-Anwendung sieht nun nicht mehr wie ein Konzern-erP aus, sondern ist zugeschnitten auf die Anforderun-gen eines mittelständischen unternehmens, wie es Alete heute darstellt. das Qualitätsma-nagementsystem ergänzt sAP und ist neu für den nahrungsmittelhersteller. die damit abge-bildeten Aufgaben hat Alete früher direkt mit sAP abgewickelt. die spezialanwendung ist so-

mit deutlich mittelstandsgerechter. neben sAP und dem GQM-system stellt die Informatik der Alete GmbH alle anderen Anwendungen und dienste per terminal server zur verfügung, die man für die tägliche Arbeit benötigt: office-Programme, dateifreigaben, druckunterstüt-zung u. v. m.

carve-out-Projekte dieser Art sind für einen It-dienstleister kein kleines Projekt; allein der Infrastrukturteil verschlang weit über 800 Per-sonentage. Wird ein Kunde aus einer struktur herausgelöst und neu aufgebaut, müssen Alt-daten migriert werden; es gilt, Mailsysteme, Active-directory-strukturen und Gruppenhie-rarchien neu zu schaffen oder zu übernehmen. Auch das im terminal-server-Bereich heikle Problem des druckens will gelöst werden.

Terminal Serverrechner, der verteilten endgeräten eine vollständige Arbeitsumgebung mit allen daten und erforderlichen Anwendungen zentral zur verfügung stellt, ohne dass die darin enthaltenen Programme auf den Geräten selbst installiert sein müssen. ein solches server Based computing kann in client-server-Architekturen durch einen thin client als endgerät realisiert werden.

Thin Client Arbeitsplatz-rechner für server Based computing, der für das stationäre Arbeiten ausgelegt ist und anders als ein Pc keine eigenen Anwendungen enthält. thin clients erhalten die für das lokale Arbeiten erforderlichen daten und Befehle über verschiedene Zugriffsprotokolle (rdP, AIP; PocIP) von einem zentralen terminal server.

Active Directoyverzeichnisdienst von Microsoft Windows server zur Gliederung eines netzwerks nach Benutzern, Gruppen, computern, diensten etc. entsprechend der realen struktur des unternehmens oder seiner räumlichen verteilung.

glossAr

seite 17 / item 02/2015 // Alete

KUNDEN-stEcKbriEf

Branche: Nahrungsmittel

Sitz: Bad Homburg v. d. H.

Gründung: 1934

1934 entwickelte die Allgäuer Alpenmilch GmbH in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Günther Malyoth, Leiter der Forschungsabteilung der Haunerschen Universtitäs-Kinderklinik in Mün-chen die erste gebrauchsfertige Säuglings-Voll-milch. Der Markenname Alete wird geboren und die Alete GmbH in München gegründet. Von 1971 bis 2014 gehörte Alete zur Nestlé Deutschland AG. Für die Weiterentwicklung der Babynahrung kann damit auch auf die Erkennt-nisse des Nestlé-Forschungszentrums in Lau-sanne zurückgegriffen werden. Seit 2015 ist die Alete GmbH wieder ein eigenständiges Unter-nehmen, das Tradition und Erfahrung mit neu-en Strukturen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen kombiniert

Hierfür hat die It-Informatik eine spezialsoft-ware implementiert. eine weitere Herausfor-derung bestand darin, dritt- und spezialan-wendungen in der neuen terminal-server- umgebung abzubilden – vereinzelte Access-datenbanken etwa oder exotenprogramme. diese waren originär nie für server Based computing konzipiert, da nestlé früher aus-schließlich Fat clients ausgerollt hat.

Jochen Wöhrle, leiter der Business unit tech-nology der It-Informatik: „das Zusammenspiel der einzelnen Business units war in diesem Projekt essenziell. es gibt zum Beispiel szenari-en, bei denen Barcodes am scanner eingele-sen und bis ins sAP transportiert werden. dies muss Hand in Hand funktionieren. Wir überle-gen bei solchen vorhaben also gemeinsam und in enger Abstimmung mit dem Kunden, welchen Prozess für welche Arbeitsplatz-gruppe man abbildet, welche Geräte wir dafür

benötigen etc. Insbesondere weil Alete ein sehr vielseitiges unternehmen ist. vom einkauf über Produktion bis logistik wird die gesamte supply chain abgedeckt und dies muss It-seitig natürlich unterstützt werden.“

so hält ein carve-out-Projekt auf vielen ebe-nen zahlreiche nebeneffekte bereit, die ein It-dienstleister zu berücksichtigen hat. Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zahlen sich das gute Zusammenspiel der Business units untereinander und die erfahrungen der It-Informatik aus vergleichbaren Projekten aus.

seite 18 / item 02/2015 // OPRA / Alupress

OPRA VEREDELToPrA IM EInsATz bEIM südTIrolEr druckguss-HErsTEllEr AluPrEss

Als langjähriger SAP-Anwender weiß Alupress: Das ERP-System lässt hinsichtlich Funktionsumfang kaum Wünsche offen, doch in Sachen Übersichtlichkeit und Handhabung seiner Benutzeroberflächen – Stichwort Usability – ist bei SAP generell noch Luft nach oben. Diese Erfahrung hat auch die Instandhaltungsabteilung des Südtiroler Druckguss-Herstellers gemacht, die in der Vergangenheit mit SAP EAM (Enterprise Asset Management), ehemals Plant Maintenance, arbeitete. Rückbuchungen zum Beispiel waren damit ein stets hoher Aufwand: zuerst den Rückbuchungsschein auf Papier erstellen, anschließend die Meldung 1:1 in SAP übertragen. Dies bedeutete doppelte Arbeit, kostete Zeit und war für die Instandhaltung auf Dauer nicht mehr tragbar.

seit Herbst 2015 „veredelt“ Alupress sein sAP-eAM-Modul deshalb durch oPrA (optimized Proactive lifecycle Approach), die sAP-basierte Anwendung zur Instandhaltung mobiler und stationärer Anlagen und Geräte der It-Informa-tik – ein riesenschritt in sachen usability, fin-det stefano sudaro, Projektleiter für das thema Instandhaltung in der It-Abteilung von Alupress.

„Ändern, klicken, eintragen, fertig!“ Bevor oPrA bei Alupress in den echtbetrieb ging, musste sich die lösung einer ausgedehn-ten evaluation und dem vergleich mit dem Wettbewerb unterziehen. Am Markt findet man vor allem Insellösungen, die sich an be-stimmte Branchen richten und schnittstellen zu sAP beinhalten. oPrA mit seinem bran-chenunabhängigen Ansatz und der 100%igen Integration in eAM nimmt unter ihnen eine sonderstellung ein. „drei Faktoren sprachen aus unserer sicht für die lösung der It-Informa-tik“, so stefano sudaro, „die sehr breite hohe

Funktionalität, ihre nahtlose erP-Anbindung – der oPrA-Quellcode wird direkt in sAP imple-mentiert – sowie die einfache Handhabung für den Benutzer. sowohl die desktop-Anwen-dung wie auch die mobile variante lassen sich wirklich intuitiv bedienen. Man kann darin schnell vorgänge abarbeiten, die in sAP gut und gerne 20 Mausklicks erfordern.“ Mas-senänderungen auf verschiedenen Instandhal-tungsaufträgen im Auftragscockpit zum Bei-spiel. dort kann der nutzer Felder gesammelt ändern – „Ändern, klicken, eintragen, fertig!“ Anders als in sAP, wo dies nur Auftrag für Auf-trag möglich ist.

seit Anfang september führt der tier-2-Auto-mobilzulieferer die lösung Abteilung für Abtei-lung ein, angefangen mit der oberflächenbear-beitung. die Produktionsbereiche steigen also erst nach und nach von der bisherigen stö-rungsmeldung per Papierformular auf die elek-tronische variante um. es empfiehlt sich, so die

erfahrung des Instandhaltungsteams bei Alu-press, nicht auf einen schlag alle in die Maschi-nenwartung Involvierten ihre Meldungen so-fort über oPrA schreiben zu lassen. sinnvoll sei vielmehr ein langsames Heranführen der Be-schäftigten.

Wie ein ticketsystemtritt ein schaden an einer Anlage auf, wählt der Produktionsleiter künftig in der oPrA-Mas-ke aus einer liste die betreffende Maschine aus, hängt bei Bedarf Fotos an und setzt an-schließend eine Fehlermeldung über das sys-tem ab. diese geht elektronisch beim leiter der Instandhaltung ein, der sie in einen Auftrag umwandelt und dem zuständigen Kollegen zu-weist (bei einem elektrikschaden dem elektri-ker usw.) „das ist gelöst wie bei einem ticket-system im It-support. Genauso haben wir es uns für die Instandhaltung vorgestellt“, erklärt Benjamin Kaser, It-leiter bei Alupress.

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In den vier Produktionsstätten von Alupress – dem Mutterwerk in Brixen, zwei standorten in deutschland und einem in den usA – sind ins-gesamt 30 Kolleg(inn)en mit der Instandhal-tung beschäftigt. Während die Produktion nach und nach umsteigt, arbeiten sie seit einführung von oPrA mit dem system – zunächst mit der desktop-lösung, künftig dann auch mit oPrA mobile auf ihren smartphones.

Mit der mobilen lösung kann der Instandhalter künftig, wenn er einen Wartungsauftrag an ei-ner Maschine abarbeitet, diese bereits parallel mit dem Barcode abscannen. Auf dem smart-phone sieht er dann die weiteren Aufträge, die zu dieser Anlage vorliegen. „so nutzen wir stillstandszeiten ideal für weitere Wartungen“, erklärt stefano sudaro. vor allem kann der In-standhalter über oPrA mobile die aufgewen-dete Arbeitszeit und die verbauten Komponen-ten an sAP zurückmelden, die dann sogleich aus dem lager ausgebucht werden. Bislang

geschah diese rückmeldung noch auf Papier und wurde anschließend manuell in das erP-system übertragen.

Industrie-4.0-szenarien in PlanungMit oPrA wird Alupress künftig in der lage sein, im Bereich der Instandhaltung lupenreine Industrie-4.0-szenarien aufzusetzen. „Für un-sere Geschäftsleitung ist dies ein großes the-ma“, berichtet Benjamin Kaser. sensoren der Maschine senden dabei automatisch Informati-onen an das zentrale sAP-system. Bei Übertre-ten bestimmter schwellenwerte werden auto-matisiert Aktionen angestoßen: entweder das Wartungsintervall angepasst, störmeldungen generiert oder ersatzteile und verbrauchsma-terial bestellt. In zwei bis drei Jahren will man bei Alupress so weit sein. der Weg mit oPrA führt also auch für die südtiroler Aluminium-spezialisten klar in richtung Industrie 4.0.

KUNDEN-stEcKbriEf

Branche: metallverarbeitende Industrie

Umsatz: 94 Mio. Euro (2012)

Beschäftigte: 935

Sitz: Brixen/Italien

Gründung: 1965

Seit über 50 Jahren ist die Alupress AG als Druck-gusspezialist bekannt. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Unternehmens und ver-schiedene Akquisitionen in den letzten Jahren ist das Unternehmen heute in der Herstellung, Bear-beitung und Montage von komplexen Aluminium-druckgussteilen mit Standorten in Brixen (I), Hild-burghausen (D), Berlin (D) und Laurens (USA) tätig.

Asset Lifecycle

management

reporting >

dokumente >

Qualität & sicherheit >

ersatzteilmanagement >

Auftragsmanagement >

< Anlagenstrukturen

< Betriebs- /diagnosedaten

< Wartungsmanagement

< störungsmanagement

< Meldungsmanagement

seite 21 / item 02/2015 // HANA / 74. SAP-Anwenderkreis

dass die datenmengen, mit denen wir es privat und beruflich zu tun ha-ben, praktisch im stundentakt wachsen, ist nichts neues mehr. Heraus-forderung dieser tage für unternehmen ist es, angesichts der Informati-onsflut weiterhin performant mit ihren Geschäftsdaten zu arbeiten. sAP HAnA als neue wegweisende technologie stellt dafür ein adäquates Werkzeug dar. Mit der In-Memory-datenbank können sAP-Anwender Analysen und simulationen direkt auf ihrem Produktivsystem durchfüh-ren. sehr große datenmengen werden so nahezu in echtzeit verarbeitet. dadurch ergeben sich vollkommen neue Analysemöglichkeiten, die an-gesichts der Menge an Informationen mit herkömmlichen datenbanken nur mit äußerst hohen laufzeiten möglich wären.

die Performance steigert sich auf diese Weise um ein vielfaches. durch die innovative Art der verarbeitung von Massendaten öffnet sich gleich-zeitig der Horizont für neue, datengetriebene Geschäftsmodelle und vo-rausschauende Planungen. Aus der realtime-Auswertung des Kaufver-haltens seiner Kunden kann ein unternehmen zum Beispiel dynamisch cross-selling-Maßnahmen ableiten. es lassen sich unstrukturierte texte analysieren, Monatsabschlüsse in echtzeit erstellen u. v. m.

HAnA-erfahrungen aus erster Handein spannendes thema also, das für volle reihen beim 74. sAP-Anwen-derkreis der It-Informatik sorgte. Kunden berichteten dort aus erster Hand von ihren erfahrungen mit sAP HAnA. so informierte dr. eric schank, Projektleiter sAP der Karlsberg Brauerei GmbH aus Homburg, über den einsatz von sAP Business Warehouse (BW) auf Basis der In-Me-mory-technologie. Karlsberg ist langjähriger sAP-Anwender. Im som-mer 2015 erst ist bei dem Getränkehersteller oPrA, die sAP-basierte In-standhaltungslösung der It-Informatik, in den live-Betrieb gegangen. Im rahmen der Inventur und Bestandsführung der ersatzteile werden hier auch mobile sAPuI5-scanneranwendungen zum einsatz kommen. Was Analysen im sAP-umfeld angeht, hatte Karlsberg in der vergangen-heit mit einschränkungen beim reporting mit der sAP-Anwendungs-komponente co-PA (ergebnis- und Marktsegmentrechnung) zu kämp-fen. ein firmenübergreifendes reporting mit mehrstufigen vertriebshie-rarchien war nicht so performant möglich wie gewünscht; Analysen wurden manuell mittels excel-Berichten aufbereitet. Im Karlsberg-ver-bund herrscht jedoch eine hohe Agilität. organisationsstrukturen sind Bewegungsdaten und vergangenheitsdaten gilt es demnach in aktuel-len organisationsstrukturen zu reporten.

Wachsen: HANA hilft74. sAP-AnwEndErkrEIs dEr IT-InforMATIk AM 13. novEMbEr 2015

Ganz im Zeichen von SAP HANA stand der 74. SAP-Anwenderkreis der IT-Informatik am 13. November 2015. Das Topthema zog: 46 Gäste aus 25 Kundenunternehmen trafen sich in Ulm.

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Flexible und performante reportings das verknüpfen von data-Warehouse-Funktionen mit der In-Memory-technologie war der lösungsansatz, um solche aktuellen Herausforde-rungen zu bewältigen. die Komplexität der technisch motivierten Mo-dellierung eines klassischen data Warehouse kann Karlsberg dadurch vermeiden und erhält durch die verbindung mit sAP HAnA moderne, flexible und performante reportings in Übereinstimmung mit der firmen-eigenen It-strategie.

Karlsberg ist nicht der einzige Kunde der It-Informatik, der sich mit In-Memory-technologie beschäftigt. Auch die deutsche telekom AG infor-mierte am 13. november über „sAP erP & srM on HAnA“. und die KArl storZ GmbH & co. KG aus tuttlingen demonstrierte, wie sie sAP HAnA in der enterprise edition als data Warehouse für Analysen betreibt. „Global Performance scorecard” heißt das Projekt bei KArl storZ. In dessen rahmen entwickelt das unternehmen ein auf ios-endgeräten lauffähiges dashboard mit globalen unternehmenskennzahlen. die Benutzeroberflä-che soll mit Qlikview realisiert werden. so wird langfristig eine „Global staging Area“ mit sAP HAnA als „single source of truth“ aufgebaut.

neben den Kundenvorträgen informierte auch die It-Informatik selbst über sAP HAnA. so vermittelte zunächst Achim schütz, Bereichsleiter sAP-technik der Business unit Industry der It-Informatik, Grundlagen

über die In-Memory-technologie und skizzierte den Weg vom Ziel, ein ecc-system auf sAP HAnA zu betreiben, über die Migration und umset-zung bis zum praktischen einsatz. tobias Benz, leiter der Business unit Industry, gab einen Überblick über sAP Business objects samt einord-nung in das sAP-Produktportfolio und informierte über roadmap und geplante entwicklungen.

Apps für das Berichtswesen einfach erstellenMit der entwicklung des sAP Business objects design studios beschäftig-te sich anschließend tobias Bergleiter, consultant Business Intelligence der Business unit Industry. Beim sAP Bo design studio handelt es sich um ein strategisches tool für webbasiertes Berichtswesen auf Basis von sAP BW. sAP-Anwender erhalten damit eine moderne umgebung zur entwicklung performanter Apps an die Hand. Mit diesen lassen sich ag-gregierte daten darstellen, ein Berichtswesen (story telling) aufbauen und KPIs grafisch darstellen – und dies plattformübergreifend sowie im mobilen Zugriff. die Besucher/-innen des Anwenderkreises erfuhren im vortrag, wie man eine einfache Applikation erstellt. durch einbeziehung von sAP HAnA wird es hierbei möglich, in allen daten im Überfluss noch schneller an die benötigten Informationen zu kommen und die entschei-dungsfindung damit zu unterstützen.

KUNDEN-stEcKbriEf

Branche: Medizintechnik

Beschäftigte: Über 6.000

Sitz: Tuttlingen

Gründung: 1945

Das Familienunternehmen KARL STORZ hat sich seit den Anfängen im Jahr 1945 zu einem weltumspannenden Unternehmen in der Herstellung und im Vertrieb von Endoskopen, medizinischen Instrumenten und Geräten entwi-ckelt. Kein Riese im internationalen Maßstab, aber führend in wesentlichen Dingen: Kreativität, Flexibilität und Kompetenz.

Branche: Brauerei

Beschäftigte: Ca. 400

Sitz: Homburg, Deutschland

Gründung: 1878

Tradition und Innovation prägen von Beginn an die Entwicklungsgeschich-te der von Christian Weber im Jahr 1878 gegründeten Brauerei. Mit einem sicheren Gespür für Trends hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren zu einem innovativen Markensortimenter entwickelt.

KUNDEN-stEcKbriEf

www.it-informatik.de Augmented reality & datenbrillen

Augmented reality & Datenbrillen

Neue Horizonte und perspektiven eröffnet die Datenbrille. einblick und Ausblick auf das innovative eingabegerät.

Augmented Reality & Datenbrillen sind schon lage mehr als nur Schlagworte. Die Datenbrille ersetzt dabei quasi das Tablet als Eingabegerät. Nicht mehr lange, und der User navigiert mit Gesten durch virtuelle Menüs oder Formulare, diktiert Text ins Mikro oder tippt auf einer holografischen Tastatur. Bauteile von Maschinen werden anhand der Form oder eines Codes automatisch erkannt und der Instandhalter erhält eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Reparatur des Teils direkt auf die Brille projiziert.

Sitzt der Fachmann tausende Kilometer weit weg, können die einzelnen Schritte zum Tausch des Ersatzteils oder zur Reparatur via Remote-Zugriff dem Monteur ebenfalls direkt auf der Datenbrille angezeigt oder mit wichtigen Hinweisen interaktiv kombiniert werden.