Info Bulletin - Armeemuseum · 2017. 4. 27. · Titelbild: Fahrküche 1880. Die Original-Legende...

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• Einladung (3) • Jahresbericht 2008 (5) • Erfolgsrechnung, Bilanz, Budget (11) • Fahrküchen, Feldküchen und Küchenfourgons (14) Info Info Bulletin Nr. 1/09 www.armeemuseum.ch Einladung Einladung zur 31. ordentlichen Mitgliederversammlung Samstag, 25. April 2009, 1015 Uhr, Burgdorf

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• Einladung (3)• Jahresbericht 2008 (5)• Erfolgsrechnung, Bilanz, Budget (11)• Fahrküchen, Feldküchen und Küchenfourgons (14)

Info InfoBulletin Nr.1/09www.armeemuseum.ch

Einladung Einladung zur 31. ordentlichen MitgliederversammlungSamstag, 25. April 2009, 1015 Uhr, Burgdorf

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Ich freue mich, Sie zur 31. ordentlichen Mit-gliederversammlung des VSAM einzuladen.Wir treffen uns ab 0930 Uhr in der Truppen-unterkunft im ehemaligen AMP Burgdorf.Die Versammlung beginnt um 1015 Uhr. Zur organisatorischen Vorbereitung desAnlasses bitten wir Sie um Rücksendung desbeiliegenden Anmeldetalons.

Für die französisch sprechenden Teilnehmerwird wie im letzten Jahr eine Simultanüber-setzung zur Verfügung stehen.

Nach der Versammlung nehmen wir dasMittagessen ein. Die Kosten für den Begrüs-sungskaffee mit Gipfeli, das Mittagessensamt Getränk (Wein inklusive), Dessert undKaffee betragen Fr. 25.–.

Am Nachmittag besteht die Möglichkeit,Teile unserer Sammlung und der Betriebs-infrastruktur in Burgdorf zu besichtigen.Nähere Informationen über das Besuchs-programm erhalten Sie vor Ort.

Gerne hoffe ich, dass Sie von unsererEinladung rege Gebrauch machen und sichzahlreich für unsere diesjährige Mitglieder-versammlung anmelden.

Mit freundlichen Grüssen

Paul Müller, Präsident VSAM

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ImpressumBulletin für die Mitglieder des Vereins Schweizer Armeemuseum. Das Bulletin enthält auch die Mitteilungen der Stiftung Historisches Material der Schweizer Armee.Herausgeber: Verein Schweizer Armeemuseum, Postfach 2634, 3601 Thun.Redaktion: Hugo Wermelinger, [email protected]

Titelbild: Fahrküche 1880. Die Original-Legende unter dem Bild lautet: Fahrende Feldküche. Jede Feldbatterieist mit einer fahrenden Feldküche ausgerüstet. Diese ist so eingerichtet, dass auch während der Märsche daringekocht und gleich nach der Ankunft im Quartier die fertig gekochte Mahlzeit gefasst werden kann.

Ein adungTraktandenliste

1. Begrüssung

2. Wahl der Stimmenzähler

3. Protokoll der Mitgliederversammlung 2008 (Bulletin VSAM 2/08)

4. Jahresbericht VSAM 2008a) Ergänzungen des Präsidentenb) Ergänzungen der Ressortleiterc) Diskussion/Genehmigung

5. Stiftung Historisches Material der Schweizer Armeea) Orientierung durch den Präsidenten

des Stiftungsratesb) Orientierung durch den

Geschäftsleiter der Stiftung HAM

6. Finanzena) Jahresrechnung 2008b) Revisionsbericht 2008c) Genehmigung/

Décharge an den Vorstand

7. Wahlena) Wiederwahl von

Vorstandsmitgliedernb) Wahl der Revisionsstelle

8. Programm 2009a) Aktivitätenb) Budget 2009c) Diskussion/Genehmigung

9. Anträge

10. Verschiedenes

Einladung zur 31. ordentlichenMitgliederversammlung

Sehr geehrte Damen und Herren

Anfahrt mit dem AutoAusfahrt A1 Nr. 39 KirchbergAb Kirchberg den Jalons BGL 5 folgenHauptstrasse Nr. 23 Richtung Burgdorf–LangnauIn Burgdorf unterhalb Schloss links Richtung HeimiswilNach Brücke über die Emme rechts zur Truppenunterkunft

Anfahrt mit dem Zug (Teilnehmer werden am Bahnhof Burgdorf mit Truppenfahrzeugen abgeholt)

Olten ab 0836 (Zürich ab 0758, Basel ab 0803)Burgdorf an 0906

Bern ab 0850 (S44) 0907 (Lausanne ab 0745, Brig ab 0749) Burgdorf an 0908 0919

Falls Sie noch Gegenstände oder Dokumente zu Hause haben, die Sie dem VereinSchweizer Armeemuseum zuhanden der Stiftung HAM übergeben möchten, dannbringen Sie diese bitte mit. Sie können uns aber solches Material auch per Post anunsere Vereinsadresse senden oder mit dem 1. Vizepräsidenten (Geschäftsleiter derStiftung HAM), Henri Habegger, Kontakt aufnehmen, der dann für die Abholung beiIhnen besorgt sein wird.

Mitglieder versammlung VSAM, 25. April 2009, 1015 Uhr,Burgdorf, ehemaliger AMP, Truppenunterkunft

PR-Fachmann gesuchtDer Verein Schweizer Armeemuseum sucht einen Verantwortlichen für das RessortPR. Zu betreuen sind die Bereiche Werbung, Events, Medien, Vereinsauftritt, Internetund Bulletin VSAM. Der PR-Verantwortliche ist zugleich Mitglied des VorstandesVSAM. Kennen Sie eine geeignete Persönlichkeit oder haben Sie Interesse an dieserAufgabe, dann nehmen Sie bitte mit dem Präsidenten VSAM Kontakt auf.

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Vorwortdes Delegierten VBS für historisches ArmeematerialLiebe Mitglieder des VSAM

Liebe Leserinnen und Leser

Bald sind es zweiJahre her, seit ich dieAufgabe über neh -men durfte, als De -legier ter des VBS fürhistorisches Armee -material zusammenmit einem breit ab -ge stützten Projekt -team ein Samm -

lungs konzept und ein Umsetzungskonzeptfür die historische Sammlung der Armeeauszuarbeiten.

Zu Beginn des Projektes war noch vielesunklar. Nur eines war sicher, dass ich imVSAM und in der Person von Henri Ha -begger treue Verbündete hatte, die sich seitvielen Jahren – trotz zum Teil schwierigen Randbedingungen und Auflagen – mitgrösstem Engagement für die Erhaltung dereinmaligen und kulturhistorisch sehr wert -vollen «Systematischen Sammlung» einsetz -ten. Viele Freunde der Sammlung habentatkräftig bei der Erarbeitung der Konzepteund bei der Vorbereitung der Umsetzungmitgeholfen. Und selbst die meisten Skep -tiker und Zögerer sind mittlerweile zu ver-lässlichen Verbündeten geworden.

Wenn ich mir heute überlege, was für denErfolg dieses Projektes entscheidend war, soist es sicher zunächst die vorbehaltloseUnter stützung des Projektes durch Bundes -rat Schmid und durch das GeneralsekretariatVBS. Die Projektaufsicht, bestehend aus denChefs LBA, PST A, der Bibliothek am Guisan platz und der Armasuisse Immobiliensowie dem Stv CdA, hat sich unter der Lei -

tung des Stv Generalsekretärs stark en ga -giert und die anstehenden Entscheide je -weils rasch und gradlinig getroffen. Undschliesslich waren im interdisziplinär zusam-mengesetzten Projektteam unter der exter-nen Leitung von Thomas Martin Fachleutedes VBS am Werk, welche die notwendigeDetailarbeit kompetent und mit hohem per-sönlichem Einsatz geleistet haben. Ihnenallen danke ich ganz herzlich für die guteund effiziente Zusammenarbeit.

Die Gesamtverantwortung für das his-torische Material der Schweizer Armee gehtnun an die Zentralstelle über, welche ineiner Anfangsphase durch Marcel Rosch, einVerbündeter der ersten Stunde, geleitetwird. Ab 1. April 2009 wird Jürg Reusser dieoperative Leitung übernehmen. Die Lei s-tungs erbringer – allen voran die neue, vomVSAM gegründete Stiftung HAM – sind nungefordert, die anspruchsvolle Detailarbeitzu leisten und die Sammlung zu ordnen, zuergänzen, zu unterhalten und weiterzuent -wickeln und das überzählige Material aus zu -scheiden. Allen Verantwortlichen wünscheich in ihrer anspruchsvollen Aufgabe vielFreude und Erfolg.

Dass die wertvolle Sammlung von his -to rischem Material der Schweizer Armeenun auch langfristig gesichert ist und dassich bei diesem Projekt so viele einzigartigePer sö n lichkeiten kennen lernen durfte, istfür mich reiche Entschädigung für meine ins-gesamt 180 unentgeltlich geleisteten Ar -beits tage zugunsten des VBS.

Martin Huber

Die neue Weichenstellung

Das Jahr 2008 wird als ein höchst erfreu -liches Jahr in die Geschichte unseres Vereinseingehen. Mit der Gründung der StiftungHistorisches Material der Schweizer Armeewurden die Weichen neu gestellt.

Mit der am 23. Juli 2008 durch den VereinSchweizer Armeemuseum gegründetenStiftung Historisches Material der SchweizerArmee wird die vom VBS «outgesourcte»Sammlung des historischen Materials durcheine Profiorganisation optimal sicher-gestellt. Der VSAM unterstützt mit seinenzahlreichen freiwilligen Mitarbeitern dieStiftung und konzentriert sich auf dieSchaffung eines künftigen Armeemuseums.Die Weichen sind nun gestellt; die Umset -zung wird allerdings noch Jahre dauern.

Das Jahr 2008 stand ganz im Zeichen derVorbereitung, Gründung und Umsetzungder Stiftung HAM (vgl AbbildungAktivitäten 2008).

Zukunft Museum Sammlung

Unterstützung

Heute VSAM-Stiftung HAM

Vereinsorganisation Profiorganisation

200820082008Jahresbericht des Präsidentenfür das Jahr

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Nach den grundsätzlichen Entscheiden desChefs VBS vom 4.4.08 beschloss die Mitglie-derversammlung am 26.4.08 die Gründungder Stiftung HAM. Die feierliche, notarielleGründung – unter Beisein zahlreicher Gäste– fand am 23.7.08 im Rathaus Thun statt. Am16.9.08 unterschrieb ich die Leistungsver-einbarung des VBS mit der Stiftung HAM.Dies gestattete die zeitgerechte Umsetzungbis Ende 2008. Dabei handelte es sich umzahlreiche Anstellungsverträge, das Erstel-len verschiedenster Dokumente, Abschlüssevon Verträgen mit Pensionskasse undVersicherungen sowie den administrativenAufbau. Die Zusammenarbeit mit demVerein wird mit einer Leistungsvereinbarunggeregelt. Seit dem 1.1.2009 sind wir volloperationell. Damit geht die Verantwortungfür die Sammlung vom VSAM auf die Stif-tung HAM über. Der enorme Arbeits-aufwand war nur dank sieben Sitzungen desVorstandes des VSAM und fünf Sitzungendes Stiftungsrates sowie der aktiven Mit-arbeit in der übergeordneten Projektorga-nisation HAM und einem unerhörten Enga-gement aller Beteiligten zu bewältigen.

Orientierung über die Stiftung HAM

Wir haben Sie in den Info-Bulletins 2/08 und3/08 sehr eingehend über den Aufbau derStiftung orientiert. Über die Fortschritte derStiftung HAM werden wir Sie auch inZukunft stets in den Info-Bulletins orien-tieren. Ich erlaube mir daher nur eine kurzeZusammenfassung.

Stifter:

Verein Schweizer Armeemuseum mit einemStiftungskapital von Fr. 50 000.–

Gründungsdatum:

23. Juli 2008, operationell ab 1.1.2009

Stiftungszweck:

Die Stiftung fördert und erhält das kul-turgeschichtliche Bewusstsein der SchweizerArmee. Die Stiftung erfasst, dokumentiert,restauriert, konserviert und unterhält das ihrvom Departement für Verteidigung, Bevöl-kerungsschutz und Sport (VBS) und vomVerein Schweizer Armeemuseum sowie aus-nahmsweise von Dritten zugewiesene Ma-terial der Schweizer Armee. Die Stiftungstellt sicher, dass die historische SammlungInteressierten zugänglich ist.

Rechtliche Basis/Grundlagen:

• Kulturförderungsgesetz• Museumsgesetz• Militärgesetz Revision 2009• Verordnung Armeematerial VAMAT• Weisungen Armeematerial WAMAT• Sammlungskonzept Projekt HAM VBS• Umsetzungskonzept Projekt HAM VBS• Leistungsvereinbarung VBS –

Stiftung HAM

Dokumente der Stiftung:

• Stiftungsurkunde• Handelsregistereintrag• Verfügung Übernahme der Stiftungsauf-

sicht durch den Bund• Organisations- und Geschäftsreglement

Stiftung HAM• Anschlussvertrag PUBLICA• Verträge Personen- und Sachversiche-

rungen (Basler und Allianz)• Leistungsvereinbarung Stiftung HAM –

VSAM

Stiftungsrat:

Paul Müller (Präsident), Hannes Wettstein(Vizepräsident), Ursula Haller, Fred Heer,Stefan Schaerer und Matthias Senn.

Geschäftsleiter:

Henri Habegger

Mitarbeiter, Mitarbeiterin:

Andreas Bärtschi, Heinz Bhend, MichielBrunott*, Rolf Grünenwald (ab 1.5.2009),Markus Habegger, Rolf Hediger, Vania Keller,Andreas Laubacher, Max Martin* (ab 1.7.2009),Karl Moser* (ab 1.4.2009), Christian Sigrist,Fritz Steuri, Antonin Tarchini, RolandThommen, René Tschäppät * (ab 1.5.2009).

*Stellen für eine Übergangszeit von min-destens drei Jahren

Infrastruktur:

• Standort Thun: ehemalige Pferderegie inThun mit Umgelände für den über-wiegenden Teil der Sammlung.

• Standort Burgdorf: Hallen 1 und 3 mit Zu-und Wegfahrten des ehemaligen AMPBurgdorf für die Radfahrzeuge undPanzer, sowie Werkstätten und andereInfrastruktur gemäss Absprache mit derLBA.

Zusätzlich werden durch die Sammlungweiterhin auch an folgenden StandortenFlächen belegt:

am Standort Thun• Sammlung historischer Panzerfahrzeuge

beim Lehrverband Panzer und Artillerie(Ausstellungshalle MKII und Aussen-gelände). Die definitive Lösung für dieNutzung der Ausstellungshalle wird imRahmen Nutzungskonzept Thun fest-gelegt.

• Waffensammlung bei der RUAG LS (ehe-malige Eidg. Modellsammlung).

• Aussenlager und Umschlagplatz imZeughaus Seftigen oder an einemanderen geeigneten Standort (solangeerforderlich).

am Standort Bern• Sammlung Geschirre und Wagen (Aus-

stellung im Reitsportzentrum, ehemaligeEMPFA, Baurechtsvertrag bis 2025).

2008

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2008am Standort Walenstadt• Waffensammlung AZH.

Zeitpläne:

Die vorgesehenen Infrastrukturen könnengestaffelt von 2008 bis 2011 übernommenund anschliessend bis ca. 2013 für unsereBedürfnisse umgebaut werden. Diese ca. 5-jährige Übergangszeit ergibt sich aus den umfangreichen Umlagerungs- undBudgetie rungsprozessen.

Finanzen:

Die finanziellen Aufwände, insbesondere diePersonalkosten, werden gemäss Leistungs -vereinbarung durch das VBS abgegolten.Diese betragen jährlich ca. 2,5 Mio. Fr. DieVollkosten – inkl. nicht zahlungswirksamerMietkosten etc. – betragen rund dasDoppelte. Dank dem gezielten Einsatz undder Unterstützung durch den VSAM mitseinen zahlreichen freiwilligen Mitarbeiternergeben sich damit für das VBS massgeblicheEinsparungen.

Zusammenarbeit der Stiftung HAM mit dem VSAM

Die Zusammenarbeit von Stiftung undVerein wird in einer gemeinsamenLeistungs vereinbarung geregelt. Dabeigeht es um die gegenseitige Vertretung imStiftungsrat bzw. im Vorstand VSAM. DerPräsident VSAM ist im Stiftungsrat und der

Geschäftsleiter der Stiftung im Vorstanddes VSAM vertreten. Die Stiftung ist auf diezahlreichen freiwilligen Mitarbeiter desVereins angewiesen. Ihre Mitarbeit istunentgeltlich. Sie erhalten jedoch für Mahl-zeiten, Reisespesen und allfällige Über-nachtungen eine Entschädigung durch dieStiftung. Der VSAM übernimmt zugunstender Stiftung wesentliche Aufgaben in denBereichen Besuche, Ausstellungen und Öf-fentlichkeitsarbeit. Der Verkauf von Ab-zeichen und Büchern ist weiterhin alleinigeAufgabe des Vereins.

Notwendige Anpassungen des VSAM

Die Organisation des Vorstandes des VSAMmuss in Teilbereichen den neuen Bedürfnis-sen angepasst werden. Der 1. Vizepräsidentbzw. der Geschäftsleiter der Stiftung, HenriHabegger, wird sich im Rahmen des Vor-standes primär um die Rekrutierung undden Einsatz der freiwilligen Mitarbeitersowie um Besuche und Ausstellungen küm-mern.

Die Personen- und Sachversicherungen desVSAM mussten der neuen Situation ange-passt werden. Die Statuten des VSAM bedür-fen jedoch vorläufig keiner Anpassung.

Neuer Auftritt der Stiftung HAM und des VSAM

Die neue Situation verlangt einen neuenGesamtauftritt der Stiftung HAM und des

VSAM. Bei den Logos ging es darum, einer-seits mit ähnlichen Signeten die Verbun-denheit von Stiftung und Verein auszu-drücken, andererseits sollen Volltext undAbkürzungen genau wiedergegeben wer-den. Die neuen Logos wurden zusammenmit der Firma Stoll, Traber und Partner AGentwickelt.

Das Info-Bulletin wird weiterhin vom VSAMherausgegeben. Es enthält jedoch auch eineBerichterstattung aus dem Bereich StiftungHAM bzw. der Sammlung.

Im Internet ist ein gemeinsamer Auftrittvorgesehen. Unter www.armeemuseum.choder www.stiftung-ham.ch werden Sie aufeine gemeinsame Internetseite geführt. Vondort können Sie mittels Links den BereichVSAM oder Stiftung HAM anklicken.Versuchen Sie es doch – die neue Homepageist aufgeschaltet.

Unsere «tägliche» Arbeit

Parallel zum Aufbau der Stiftung HAM ginges um die Bewältigung des «courant nor-mal» und der zahlreichen Massnahmen imRahmen der neuen Konzepte der Samm -lung. Die Übernahme des anfallendenMaterials konnte nur dank enormer Arbeits-leistung unseres Stammpersonals und derzahlreichen freiwilligen Helfer erledigt wer-den. Praktisch dauernd stehen verschiedeneArbeitsgruppen auf freiwilliger Basis imEinsatz. Mehrmals wurden 2- bis 4-tägige

Einsätze von Grossgruppen von Freiwilligen(4–20 Helfer) als Aktionstage durchgeführt.Daneben haben 10 AdA ihren WK bei unsabsolviert.

Im Rahmen der neuen Infrastrukturkon-zepte konnten bereits verschiedene externeLager geleert werden. Im AMP Burgdorfwurde zahlreiches überzähliges Material(schwergewichtig aus dem Bereich persön-liche Ausrüstung) für die Abgabe an Museenund Sammler bereitgestellt. Von externenStandorten wurden rund 200 Fourgonsübernommen und nach Burgdorf überführt.

Von unserem verstorbenen Gründungs-mitglied Jakob Kläsi wurden die restlichenTeile seiner grossen Militariasammlungübernommen. Die Übernahme der ge-samten Militariasammlung vom Tech-norama Winterthur ist weitgehend ab-geschlossen und die Übernahme der ein-maligen Sammlung Reinhard Dünki wurdeeingeleitet.

Mit rund 100 Besuchen und Führungen wur-den die Sammlungsteile gegen 3000Interessierten zugänglich gemacht. Dazugehören seit letztem Jahr die Besuche allerRekruten des Waffenplatzes Thun imRahmen der Willkomm-Abende. Höhepunktwar der Besuch der Gemeinderäte von Thunund Steffisburg (vgl Bulletin 3/08) am3.11.2008.

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Budget AbweichungE I N N A H M E N

Mitgliederbeiträge und Spenden 92 986.60 110 000.00 -17 013.40Beiträge Mitglieder auf Lebenszeit 1 160.00 1 000.00 160.00Zinsen- und Kapitalerträge 203.43 150.00 53.43VSAM-Shop 41 376.07 25 000.00 16 376.07

Total Einnahmen 135 726.10 136 150.00 -423.90

A U S G A B E N

Administration, diverse Auslagen 36 581.18 42 000.00 -5 418.82PR, Info-Bulletin, Internet, Inserate 42 848.71 50 000.00 -7 151.29Kontakte mit Armee/Museen 1080.00 1 000.00 80.00Unterhalt Fundus 580 202.93 560 000.00 20 202.93. /. Rückvergütungen Unterhalt -529 900.80 -520 000.00 -9 900.80

Total Ausgaben 130 812.02 133 000.00 -2 187.98

E R F O L G

Total Einnahmen 135 726.10 136 150.00 -423.90

. /. Total Ausgaben -130 812.02 -133 000.00 2 187.98

Einnahmenüberschuss 4 914.08 3 150.00 1 764.08

Verein Schweizer Armeemuseum VSAM

Erfolgsrechnungvom 1. Januar 2008 bis 31. Dezember 2008

1110

2008Dank

Wir dürfen auf ein überaus erfolgreichesTätigkeitsjahr zurückblicken. Wir habenheute einen Stand erreicht, den ich voreinem Jahr kaum für möglich gehaltenhätte. Es ist mir daher ein grosses Bedürfnis,allen, die zum guten Gelingen beigetragenhaben, herzlich zu danken. Danken möchteich dem Chef VBS, der mit grosser Weitsichtunsere Anliegen unterstützte. Ein speziellerDank gebührt dem Delegierten VBS Histo-risches Material der Armee, Martin Huber,der mit einmaliger Dynamik das Projekt vor-angetrieben hat. Wir haben diesen Schwungausgenutzt! Grossen Verdienst hat dieProjektorganisation mit allen beteiligtenStellen des VBS, insbesondere Stab Stv CdA,PST der Armee, Log Basis der Armee undArmasuisse.

Ich danke meinen Kollegen im VorstandVSAM und im Stiftungsrat HAM für diegrossartige Unterstützung. Insbesondere ge-bührt unser spezieller Dank Henri Habegger,der als 1. Vizepräsident VSAM und als neuerGeschäftsleiter eine gewaltige Arbeit geleis-tet hat. Unser Dank geht an alle Angestell-ten und freiwilligen Mitarbeiter. Sie stellendie Seele unseres Vereins dar. Und «last butnot least» danke ich allen Mitgliedernunseres Vereins für ihre Unterstützung.

Paul Müller, Präsident

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Verein Schweizer Armeemuseum VSAM

Bilanzper 31. Dezember 2008

Budget 2008 AbweichungE I N N A H M E N

Mitgliederbeiträge und Spenden 100 000.00 92 986.60 7 013.40Beiträge Mitglieder auf Lebenszeit 1 000.00 1 1600.00 -160.00Zweckgebundene Spenden 0.00 0.00 0.00Zins- und Kapitalerträge 150.00 203.43 -53.43VSAM-Shop 20 000.00 41 376.07 -21 376.07

Total Einnahmen 121 150.00 135 726.10 -14 576.10

A U S G A B E N

Administration, diverse Auslagen 42 000.00 36 581.18 5 418.82PR, Info-Bulletin, Internet, Inserate 47 000.00 42 848.71 4 151.29Unterhalt Ausstellungen/Präsentationen 0.00 0.00 0.00Kontakte mit Armee/Museen 1 000.00 1080.00 -80.00Unterhalt Fundus 25 000.00 580 202.93 -555 202.93. /. Rückvergütungen Unterhalt 0.00 -529 900.80 529 900.80

Total Ausgaben 115 000.00 130 812.02 -15 812.02

E R F O L G

Total Einnahmen 121 150.00 135 726.10 -14 576.10. /. Total Ausgaben -115 000.00 -130 812.02 15 812.02

Einnahmenüberschuss 6 150.00 4 914.08 1 235.92

Verein Schweizer Armeemuseum VSAM

Budgetvom 1. Januar 2009 bis 31. Dezember 2009

1312

2008 2007 2006A K T I V E N

Flüssige Mittel 192 152.83 111 748.07 109 970.87Guthaben Verrechnungssteuer 209.27 138.08 73.22Guthaben gegenüber Dritten 43 056.95 189 146.98 221 112.15Bestand Handelswaren 1.00 1.00 1.00

Umlaufvermögen 235 420.05 301 034.13 331 157.24

Fundus 1.00 1.00 1.00Anlagevermögen 1.00 1.00 1.00

Total Aktiven 235 421.05 301 035.13 331 158.24

P A S S I V E N

Verbindlichkeiten gegenüber Dritten 86 950.00 95 510.25 127 909.95Rückstellung Unterhalt Ausstellungen 15 000.00 15 000.00 15 000.00Fonds SGHWR Zürich 0.00 11 967.91 11 967.91

Fremdkapital 101 950.00 122 478.16 154 877.86

Zweckgebundene Fonds:• entgeltliche Planungsaufwendungen 99 200.00 147 000.00 144 000.00• Sicherstellung von Museumsgut 29 356.97 29 280.38 29 205.15Einnahmenüberschuss 4 914.08 2 276.59 3 075.23

Eigenkapital 133 471.05 178 556.97 176 280.38

Total Passiven 235 421.05 301 035.13 331 158.24

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berufenen Truppen sind aus den Kantonal-zeughäusern mit dem Bedarf an Koch-geschirr und Feldgeräthe nach den Bestim-mungen des betreffenden Reglements aus-zurüsten».

Später wurde dann am 18. Heumonat 1843ein «Reglement über den Bedarf von Feld-und Lagergeräthschaften» erlassen. Dieswaren die so genannten «Geschwader Koch-geschirre1» für die gemeinsame Verpfle-gungszubereitung.

Das «Reglement über das Kleidungswesenund die Equipirung der verschiedenenWaffengattungen der eidgenössischenArmee ….», festgesetzt durch die Tag-satzung am 8. August 1843, erwähnt im §139 bezüglich Verpflegungsutensilien deseinzelnen Wehrmannes einzig «Ein gutesSackmesser und ein Löffel, eine Feldflasche…». Somit waren noch keine individuellenKochgeschirre vorgeschrieben.

1852 wird im «Reglement über die Be-kleidung, Bewaffnung und Ausrüstung desBundesheeres» Folgendes festgehalten: • im § 204 unter Anmerkungen: «Jeder

Mann, vom Adjutant-Unteroffizierabwärts, soll wo möglich mit einemSchüsselchen mit Deckel (Gamelle indivi-duelle) von verzinntem Eisen (getriebe-ne Arbeit) versehen sein.»

• im § 368 wird eine detaillierte Zuteilungvon «Kochgeschirr undFeldgeräthschaften» für die Offizieredes Bat-Stabes, für den kleinen Stab undfür jede Kompagnie vorgeschrieben.

Fahrküchen, Feldküchen und Küchen -fourgons der Schweizer Armee

1 Der Begriff Geschwader bezeichnete einen Teil einer Kompagnie – in der Regel einen Drittel – was später etwaeinem Zug entsprach. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Lateinischen für Quadra = Gevierthaufen.

1858 hat der Bundesrat an seiner Sitzungvom 13. November der Einführung derGamelle Nachdruck verschafft und beschlos-sen: «… wirklich haben nun schon mehrereKantone bei ihren Truppen die Gamelle ein-geführt, und wir wollen gerne erwarten,dass auch die übrigen Kantone diesemBeispiel folgen werden.»

1875 wird die bereits früher eingeführterunde Gamelle aus verzinntem Stahlblechmit Deckel zur Ordonnanz erklärt. Sie ent-spricht dem in der französischen Armee ein-geführten Modell.

In den 1870er-Jahren wurden erste Versuchemit Fahrküchen angestellt, die sehr günstigausfielen; die neue Küche erfreute sich desungeteilten Beifalls der Offiziere, Unter -offiziere und Soldaten. Vom schweizerischenMilitärdepartement wurde das System wiefolgt beurteilt: «Das in Frage stehendeKüchensystem dürfte im Felde in denwenigs ten Fällen seinem Zweck vollständigentsprechen; es wäre also immerhin dieBeigabe des bisherigen, bezw. eines zweitenKochgeschirres geboten.» Der Batterie 25(Aargau) war bei Anlass des Truppen -zusammenzuges 1877 auf Antrieb der eidg.Artillerie-Kommission versuchsweise dieFahrküche von Scherrer zugeteilt. Auch hierfiel der Bericht sehr günstig aus: «DieEinzelkocherei hat nur Wert und Bedeutungals Notbehelf. … Eine regelmässigeVerpflegung auf das Einzelkochgeschirrbasieren zu wollen, wie dies von verschiede-ner Seite angestrebt wird, heisst absolut denKern der Sache der äusseren leeren Schalezu opfern. … Wir schliessen mit der Über-zeugung, dass die fahrende Küche, intelli-gent organisiert und verwandt, die einzigeKocheinrichtung ist, welche den An -forderungen an eine Feldküche nach allenRichtungen entspricht, sowohl in der Ruheund der Bewegung, also in Bezug auf Öko-nomie der Kräfte, der Zeit, des Brenn -materials, die Nahrhaftigkeit und Ge -sundheit der Speisen.»2

Erst 1880 wird der Feldartillerie – gestütztauf die erwähnten Versuche von 1877 – diezweirädrige Fahrküche 1880 zugeteilt.

Durch Bundesratsbeschluss vom 11. August1882 wird vom Schweizer Militärdeparte-ment am 22. Februar 1884 eine «Vor-schrift über die Feldkochgeräte der In-fanterie» erlassen, die eine Ablösung der1843 eingeführten Geschwaderkochge-schirre brachte. Der Transport dieser Feld-kochgeräte erfolgte mit Requisitions-fuhrwerken.

Ebenfalls auf 1882 fällt die Einführungdes neuen Einzelkochgeschirres Ordon-nanz 1882, ovale Form (einseitig flach),aus Stahlblech verzinnt, mit Deckel. Fürdie Infanterie war dies ein grosses Modellmit Inhalt 2.7 Liter, für die Kavallerie einkleines Modell mit Inhalt 1,6 Liter.

1887 erfolgt für die Kavallerie die Ein-führung von «Kavalleriefeldschmieden,zugleich auch Feldküchen». In den Jahren1898 und 1902 wird die Zuteilung dieserFeldschmiedenküchen auf die berittenenMaximgewehr-Compagnien, den Armee -stab und die Armeekorpsstäbe ausge-dehnt.

1898 im Rahmen der Neuordnung dergesamten persönlichen Ausrüstung er-folgt die Einführung des (bis heute in derGrundform unveränderten) Einzelkoch-geschirres aus Aluminium mit Inhalt 2,7Liter.

Im Rahmen der Ausrüstung der Feldartil-lerie mit Rohrrücklaufgeschützen wird1903 auch eine umfassende Neuordnungder gesamten Ausrüstung an Fuhr-werken vorgenommen. Dies umfasst auchdie Einführung der 6-spännigen Gerät-schaftswagenküche (zugleich Schmie-de und Küche) und der Batteriewagen -küche, beide Ordonnanz 1903.

2 Ganzer Abschnitt Zitat aus: «Die Entwicklung des Verpflegungs- und Verwaltungsdienstes der schweizerischenArmee, Hptm G. Bühlmann, 1916».

1 Vorbemerkungen

Es gibt wohl wenige Objekte, die nach ihrermilitärischen Ausmusterung eine derartgrosse Renaissance im zivilen Bereich erlebthaben. Die Fahrküche Ordonnanz 1909 stellteinen dieser Sonderfälle dar. UnzähligeOrganisationen und Private haben eine sol-che Fahr- oder Feldküche erworben und nut-zen sie für vielfältige Anlässe. Das militäri-sche Standardgericht «Suppe mit Spatz»dürfte wahrscheinlich zu den kulinarischenRennern aus dieser Fahrküche gehören. Einkleiner Blick ins Internet mit dem Such-begriff Fahrküche zeigt die aktuelle Anwen-dungsbreite auf. Dazu gehören natürlichauch zahlreiche Verkaufsangebote undSuchannoncen für Fahrküchen.

Damit ist wahrscheinlich auch der Wunschvieler Anfragender bei uns begründet, dieetwas über den geschichtlichen Hintergrundder Fahrküchen in der Armee wissen wollen.Mit diesem Artikel sei diesem Wunsch aufder Basis des aktuellen Kenntnistandes ent-sprochen.

Durch die Zusammenführung des Samm-lungsbestandes von über 200 Fuhrwerken inBurgdorf bot sich die Möglichkeit, zumin-dest einen kleinen Teil der Informationen indiesem Sektor aufzuarbeiten.

2 Kleiner Abriss der Entwicklung Ver-pflegungsgerätschaften in unserer Armee

Bereits im «Allgemeinen Mlitär=Reglementfür die Schweizerische Eidgenossenschaftvom 20. August 1817» ist im § 64 festgehal-ten: «Die in den eidgenössischen Dienst

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In verschiedenen Armeen (besondersDeutschland, Frankreich und Österreich)wurde zwischen 1905 und 1909 aufgrundvon Kriegserfahrungen die Einführungeiner Fahrküche diskutiert, wie sie dieSchweizer Armee bereits 1880, 1887 und1903 realisiert hatte. Offensichtlich hatteauch die russische Armee schon früherdiverse Feldküchenwagen eingeführt, dieneben anderen Modellen in Österreich1905 erprobt wurden.3 In der Schweizwurden in der Folge auch verschiedeneModelle der Firma Werner & Pfleiderer,Wien, beurteilt. Auch eine Fahrküchenva -riante der Konstruktionswerkstätte Thun(K+WT) mit einem dreiteiligen drehbarenKessel wird erprobt. Jedoch wird schluss -endlich 1909 der verbesserten Batterie-wagenküche 03 der K+WT der Vorzuggegeben.

Mit Bundesbeschluss vom 10. Dezember1909 erfolgt die Einführung der Fahr-küche 1909 bei der Infanterie, den Genie-truppen und bei den höheren Truppen-stäben. Diese Fahrküche wurde mit jezwei Kesseln à 110 Liter gefertigt und spä-ter teilweise mit zwei Kesseln à 70 Literausgerüstet.

Gemäss Bundesratsbeschluss vom 26. Januar1912 wird der Selbstkocher Modell 1912für die Gebirgstruppen, die fahrendenInfanteriemitrailleure, die Pioniere unddie Sanitätstruppen als Ordonnanzerklärt.

Ebenfalls 1912 werden für die neu aufge-stellten Feld-Haubitz-Abteilungen dieBatteriewagenküche und die Gerät-schaftswagenküche, beide Ordonnanz1912, eingeführt.

Basierend auf dem normalen Gebirgs-Brückenfourgon wird 1916 ein normierterKüchenfourgon geschaffen, der jedochohne Kochkessel nur mit Küchenmaterialbeladen war.

Bei Truppen mit geringerem Materialbedarffür die Verpflegung kam alternativ einKüchenkarren zum Einsatz.

Bei den Gebirgstruppen werden die Küchen-ausrüstungen als Bastlast auf ein «Koch-kistentier» verladen.

1939 erfolgt die Einführung des Kochherdes1939 mit Ausrüstung, bestimmt für denbehelfsmässigen Aufbau auf Lastwagen.

1942 wird der Küchenanhänger 1942 fürden Zug mit Motorfahrzeugen eingeführt.

1957 wird der Benzinvergaserbrenner fürdie 15- und 25-Liter-Selbstkocherkisten ein-geführt. Damit wird die bisherige Holzfeue-rung der Kochkistenroste abgelöst.

1973 wird der bisherige Einheitsküchenkorbdurch die Einheitsküchenkiste 1973 ab -gelöst.

Mit dem Rüstungsprogramm 2005 wird einumfassendes Materialsortiment für denVerpflegungsdienst zur Einführung bewil-ligt. Damit wird das bisherige Verpflegungs-material fast vollständig durch neues, denmodernen Hygienevorschriften entspre-chendes Material abgelöst.

3 Die Einführung der österreichischen Feldküchenwagen, Krauss Alfred, Wien 1907.

4 Mobile Küchen und ihre Beschreibung

Die nachfolgende Auflistung der mobilenKüchen erfolgt aufgrund von offiziellenReglementen, Zeichnungen und Fotos. Dajedoch die Bezeichnungen im Laufe der ZeitÄnderungen erfuhren oder auch nur unter-schiedlich interpretiert und verwendet wur-den, bleiben gewisse Zusammenhänge oderÜberlagerungen noch ungeklärt.

Die Kennwerte der nachfolgend aufgeführ-ten mobilen Küchen sind in einer Tabelle amSchluss zusammengefasst. Da sich die Unter-schiede der einzelnen Küchen teilweise nurbei genauer Betrachtung zeigen, wird aufdie wichtigsten Punkte jeweils hingewiesen.

3 Bezeichnungen der mobilen Küchen

Je nach ihrer Verwendung wurden im Laufe der Zeit stark unterschiedliche Philosophien fürdie verschiedenen mobilen Küchen verwendet. Um die Übersicht ein wenig zu erleichtern,hier der Versuch einer Systematik bzw. Erklärung der Begriffe:

Begriff Anwendung/Bedeutung

…Fahrküche… immer Verwendung von fest eingebauten Kochkesseln

…Küche… mit einer Küche oder Küchenmaterial beladen

…Feldschmiede… mit einer Schmiede beladen bzw. ausgerüstet

…Gerätschaftswagen… mit verschiedenen Gerätschaften beladen, teilweise auch mitKüchenmaterial

…Batterie… Verwendung bei der Artillerie

…Fourgon… von Pferden gezogenes Fahrzeug mit zwei Achsen

…Karren… von Pferden gezogenes Fahrzeug mit einer Achse

…Anhänger… von Motorfahrzeugen gezogenes Fahrzeug

…Kochherd… Feuerstelle mit Kochkessel und Kamin

…Kochkiste…oder auch…Selbstkocherkiste…

Wärmeisolierend ausgekleidetes Behältnis, in das erhitzteSpeisen in Töpfen eingebracht werden, die dann ohneEnergiezufuhr über Stunden fertig garen.

…Kochkistentier… mit Kochkisten und Kochutensilien beladenes Basttier

4.1 Ausrüstungen mit befeuerten Kochkesseln

4.1.1 Fahrküche 1880 (auch Batterie-fahrküche genannt)

Die im Jahre 1877 erprobten Fahrküchen derFirma Scherrer von Neunkirch SH gelangtenim Jahr 1880 zur Einführung. In den Bot-schaften des Bundesrates an die Bundesver-sammlung betreffend Kredite für Kriegs-materialanschaffungen für die Jahre 1882und 1883 wurden Beschaffungstranchen derfahrenden Feldküchen beantragt. Die zwei-rädrigen Karren konnten sowohl einspänniggefahren wie auch hinten an die Batterie-fourgons angehängt werden.

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1918

Mit Einführung der neuen Fahrküchen-modelle bei der Artillerie ab 1903 wurdendie Fahrküchen Modell 1880 ab 1905 neuden Sanitätstruppen zugeteilt. Die notwen-digen Materialanpassungen für dieseNeuzuteilung wurden mit der Botschaft desBundesrates vom 29. Oktober 1904 an dieBundesversammlung betreffend das Budgetfür das Jahr 1905 beantragt und bewilligt.Neu wurden die bisherigen Batteriefahr-küchen als Ambulanzfahrküchen bezeich-net. Mit der Truppenordnung 1924 schiedendie Fahrküchen 1880 grösstenteils aus denBeständen aus.

4.1.2 Kavallerie-Feldschmiedeküche Modell 1887/93

Da die bisherigen Fuhrwerke für die not-wendige Beweglichkeit der Kavallerie als zuschwer empfunden wurden, erfolgte mitdem Budget für Kriegsmaterialanschaffun -gen für das Jahr 1886 die Beschaffung einer«Kavalleriefeldküche, zugleich Feldschmie-de» für Versuche. Diese zweiteilige Feld-schmiedeküche bestand aus einer Protze(ähnlich derjenigen der Artillerie) undeinem angehängten Hinterwagen mit auf-gepackter Feldschmiede und hinten ange-bautem zweiteiligem Kochkessel zu je ca. 50Liter. Aus Gewichtsgründen musste dieFeldschmiedeküche vierspännig gezogenwerden. Da sich das Material in den Ver-suchen ausgezeichnet bewährte, wurde inden Budgets für Kriegsmaterialanschaffun-gen der Jahre 1887 und 1888 die notwendi-ge Anzahl von 24 Feldschmiedeküchen zurAusrüstung aller Schwadronen des Auszugesbeschafft. Dieses Fahrzeug blieb bis zur

Truppenordnung 1924 bei der Auszugs-kavallerie zugeteilt und fand später unter-schiedliche Weiterverwendungen, so z. B. inmobilen Pferdestellungsdetachementen undin der Pferdekuranstalt.

4.1.3 Batteriewagenküche 1903

Im Rahmen der Neuordnung der gesamtenAusrüstung der Feldartillerie mit den 7,5 cm- Rohr-Rücklaufgeschützen erhielten sämtli-che 7,5 cm-Geschützbatterien neue Küchen-fahrzeuge in der Form der Batteriewagen-küche 1903. Dies erfolgte mit der Botschaftdes Bundesrates betreffend die Neubewaff-nung der Artillerie vom 1. Mai 1903.

Die Batteriewagenküche enthielt neben den beiden am Heck fest angebrachtenKochkesseln zu je 70 Liter Inhalt folgendeMaterialien: 32 Garnituren Hufbeschlag,Feldschmiede, Schmiedewerkzeuge, Öle undFette, Werkzeuge für Handwerker, Reser-veteile, Kiste mit Schiesskarten, Veterinär-kiste, Küchenausrüstung, zusätzlich imEinsatz Verpflegung für den laufenden Tag.Das auf dem Bild sichtbare, am Hinterradanzuhängende Arbeitsbrett (Fleischbrett),wird auf dem Wagen verladen.

Die Batteriewagenküche 1903 ist besonderskenntlich am direkt bei den Kesseln ange-brachten Schutzschild, den je zwei beidseitighinten unter der Wagenbrücke angebrach-ten Materialkästen und den beidseitig längslaufenden Blachenbügeln mit Querstreben.

4.1.4 Fahrküche 1903

Über die Fahrküche 1903, ausgerüstet mit zweiKochkesseln à 80 Liter, konnten bisher aussereinem Detailetat mit der Nummer K 39.4 (früher K.46) keine Unterlagen aufgefundenwerden. Hier besteht Informationbedarf.

Eventuell handelt es sich nur um eine unter-schiedliche Bezeichnung der Batteriewagen-küche 03, was aber dann mit den angege -benen Kesselinhalten in Litern nicht übe-reinstimmen würde.

4.1.5 Gerätschaftswagenküche für Ballontruppen

Von der nachfolgend abgebildeten Gerät-schaftswagenküche für Ballontruppen istzurzeit nur dieses Bild ohne weitere Infor-mationen vorhanden.4 Gemäss der Bildnum-mernfolge der K+WT liegt dieses Fuhrwerkzeitlich kurz vor der BatteriewagenkücheModell 03, der es im Grundaufbau sehrähnelt. Als wesentliche Unterschiede fallender stark gerundete Schutzschild hinter denKochkesseln, die unüblich hoch hinaufra-genden Kessel und die nach hinten reichen-de separate Deichsel auf. Unter dem hinte-ren Teil der Wagenbrücke befindet sich linksund rechts nur je ein Kasten. Die längs lau-fenden, seitlichen Blachenbügel entspre-chen der Batteriewagenküche 03. Über dieBeladung liegen noch keine detailliertenInformationen vor.

4 Luftschiffer, die Ballontruppen der Schweizer Armee 1893–1937 von Carl Hildebrandt, 2. Ausgabe 2008

Fahrküche Ordonanz 1880

Kavallerie-Feldschmiedeküche Modell 1887/93

Batteriewagenküche Ordonnanz 1903

4.1.6 Gerätschaftswagenküche 1903

Mit der Botschaft des Bundesrates betref-fend die Neubewaffnung der Artillerie vom1. Mai 1903 wurde auch beantragt, für dieFeld-Artillerie-Park-Kompagnien einensechsspännigen Gerätschaftswagen (zu-gleich Schmiede und Küche) einzuführen.Den später aufgestellten Feld-Haubitz-Ab-teilungen (1912 mit 12 cm Hb Ord 1912) undSchweren Feld-Haubitz-Abteilungen (1916mit den 15 cm Hb Ord 1916) wurde ebenfallsdie Gerätschaftswagenküche 1903 zugeteilt.

Die Gerätschaftswagenküche enthieltneben den am Heck fest angebrachtenKochkesseln zu je 70 Liter Inhalt folgendeMaterialien: Küchenausrüstung, Feld-schmiede, Amboss mit Ambossstock, Hufbe-schlagmaterial, Werkzeuge für Handwerker,Korb mit Trainvorräten, Veterinärkiste.

Die Gerätschaftswagenküche 1903 istbesonders erkennbar am direkt bei denKesseln angebrachten Schutzschild, dem jebeidseitig hinten unter der Wagenbrückeangebrachten Materialkasten und den dreiquer laufenden Blachenbügeln.

Die Gerätschaftswagenküche fand mit ver-änderter Ausrüstung auch später bei denInfanterie-Park-Kompagnien Verwendung.

Gerätschaftswagenküche für Ballontruppen

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In den verfügbaren Unterlagen werden voroder ab 1928 auch Fahrküchen 1909 mit 2Kesseln à 70 Liter erwähnt. Da über einederartige Beschaffung keine Unterlagenverfügbar sind, aber unzweifelhaft Fahr-küchen 1909 mit diesen kleineren Kesselnim Einsatz standen, muss die Möglichkeitin Betracht gezogen werden, dass ein Teilder Fahrküchen 1909 nach dem Ausbrandder grossen Kessel à 110 Liter mit – vonanderen Fourgons frei gewordenen oderneu gefertigten – Kesseln à 70 Liter aus-gerüstet wurden.

4.1.8 Batteriewagenküche Ordonnanz 1912

Mit der Einführung der 12-cm-Feld-Haubit -zen Ordonnanz 1912 wurden für dieseGeschützbatterien Batteriewagenküchen inneuer Ausführung gefertigt.

Es handelte sich hier um eine Weiterent -wicklung der früheren Modelle der Batte-riewagenküche.

Die Batteriewagenküche enthielt nebenden beiden am Heck fest angebrachtenKochkesseln zu je 70 Liter Inhalt folgendeMaterialien: Ersatzräder für Geschütze undFuhrwerke, Küchenausrüstung, Kampier-material, Schuster- und Schneiderkiste,Veterinärkiste, Kiste mit Schiesskarten undPutzmaterial. Das Fuhrwerk ist mit dreiquer laufenden Blachenbügeln mit einemLängsträger ausgestattet. Der Schutzschild

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4.1.7 Fahrküche Modell 1909

Nachdem die Artillerie (1880, mit Erneue-rung 1903) und auch die Kavallerie (1887)mit Fahrküchen ausgerüstet war, wurdeauch bei der Infanterie eine Fahrküchegefordert. Da man glaubte, mit den 1903erfolgten Beschaffungen von Batterie-wagenküchen und Gerätschaftswagen-küchen bereits über genügend Erfahrungenzu verfügen, wurde die kriegstechnischeAbteilung mit der Konstruktion einer zwei-spännigen und vierrädrigen Fahrküchebeauftragt. Im Dezember 1906 konnte dieKonstruktionswerkstätte Thun zwei Ent-würfe für diese Kompagniefahrküche vorle-gen, davon einer mit Spurweite 110 cm undder andere mit Spurweite 128 cm. Beide mitKochkesseln zu je 100 Litern. Ende Juli 1907wurden die beiden Prototypen zur Erpro-bung abgeliefert. Das Militärdepartementsetzte im August 1907 zur Klärung der FrageFahrküchen sowie der allgemeinen Fuhr-werkfragen eine Kommission ein. Nebenden Produkten der K+W Thun beurteiltediese Kommission mit negativem Ergebnisauch ein Produkt der Firma Werner &Pfleiderer in Wien. Nach mehreren Erpro-bungen beschloss die Kommission einstim-mig, die von der K+W Thun vorgeschlageneKompagniefahrküche mit pendelnd aufge-hängtem Herd zu 2 Kesseln von je 110 LiterInhalt, ohne Kamin, mit Spurweite 120 cm,im Gewicht 1200 kg (vollständig beladen),zur Einführung zu empfehlen. Dies wurdedann auch mit der Botschaft des Bun -

desrates vom 12. Oktober 1909 an dieBundesversammlung über die Einführungvon Fahrküchen bei der Infanterie, den Ge-nietruppen (Sappeure und Pontoniere) undden höheren Truppenstäben beantragt.Insgesamt waren dies 460 Fahrküchen imBetrag von Fr 1 242 000. Die Beschaffungerfolgte dann mit den Budgets 1910 und1911.

Die Fahrküche 1909 war beladen mitKüchengerätschaften, Überkleidern für dieKüchenmannschaft sowie im Einsatz mit denVerpflegungsartikeln für den laufenden Tag. Bei der Fahrküche 1909 war der Kessel inFahrtrichtung links angeschrieben mit«Suppe, Fleisch». Damit konnte verhindertwerden, dass der ausschliesslich für Wasserund Tee verwendete rechte Kessel durch un-vermeidbare Rückstände beim Zubereitenvon fettigen Speisen verunreinigt wurde.Die Fahrküche 1909 war mit keinem Bla -chengestell ausgerüstet, sondern nur miteiner Deckblache. Der Schutzschild gegendie Kessel war direkt hinter der Ladebrückeangebracht.

Die Fahrküche 1909 wurde in wechselndenZuteilungen in der Armee verwendet, bis einGrossteil mit der umfassenden Motorisie-rung der Armee im Rahmen der Truppen-ordnung 1951 ausgeschieden wurde. Wei-terverwendungen erfolgten anschliessendnoch bei einigen ortsfesten Truppen sowieden Zivilschutzorganisationen. Häufig wur-den bei dieser Verwendung im ZivilschutzAnpassungen an der Fahrküche 1909 vorge-nommen, so Aufbauten für die Unter-bringung zusätzlicher Fasskessel.

Gerätschaftswagenküche Modell 1903

ist unmittelbar hinter den Kesseln ange-bracht.

Über weitere Verwendungen und das Aus-scheiden aus den Beständen liegen keineInformationen vor.

4.1.9 Kochherd Modell 1939

Zur Abdeckung der Bedürfnisse mit fahrba-ren Küchen wurde der Kochherd Modell1939 zum Aufbau auf Lastwagenbrückenund für den stationären Einsatz entwickelt.Er war mit zwei Kesseln zu je 110 Liter sowiezwei Warmwasserbehältern mit je 47 Literausgerüstet. Aus Hygienegründen war dieVerwendung des Warmwassers für dieSpeise- und Getränkezubereitung verboten.Angaben über den Hersteller dieses Koch-herdes fehlen noch.

Fahrküche Modell 1909

Batteriewagenküche Ordonnanz 1912

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4.1.10 Küchenanhänger Modell 1942

Mit zunehmender Motorisierung der Armeevor und während des 2. Weltkrieges ent-sprachen die pferdegezogenen Fuhrwerkeden Anforderungen an die Mobilität nichtmehr. Die als Notbehelf gedachte Verwen-dung des Kochherdes 1939 auf der Brückevon Lastwagen genügte nicht. Deshalbgelangte eine von der Firma Burkhardt & Ciein Burgdorf entwickelte Version eines pneu-bereiften Küchenanhängers Modell 1942 zurEinführung. Grundlage dieser Entwicklungwar der feste Einbau des bereits erwähntenKochherdes 1939. Die allgemeinen Küchen-utensilien wurden meist in Form des Ein-heitsküchenkorbes mitgeführt.

Der Küchenanhänger Modell 1942 wurdehauptsächlich bei der Artillerie verwendet.Da er jedoch im Einsatz nicht befriedigte(Verbot, während der Fahrt den Kochherd

zu betreiben, und personalintensiv für dieAufstellung), ging die Artillerie 1957 nachEinführung der Benzinvergaserbrennerschwergewichtig auf dieses Kochsystemüber. Danach wurden die Küchenanhänger1942 weitgehend den Versorgungstruppenals Kuttlereianhänger für die Verarbeitungvon Schlachttieren zugeteilt. Die beiden Ver-sionen unterscheiden sich einzig in ihrer Zu-teilung, im Einsatz und somit auch in dermitgeführten Ausrüstung.

4.2.2 Küchenkarren

Schwergewichtig bei den Genietruppen kamalternativ zum Küchenfourgon 1916 auchder Küchenkarren zum Einsatz. Es handeltesich hierbei um den einspännig gefahrenennormalen Trainkarren.

Die Normalbeladung in dieser Verwendungals Küchenkarren umfasste zwei Kochkisten,Packbrett mit Küchenausrüstung und jenach Einsatz Zugs- oder Einheitsküchenkorb.

4.2.3 Kochkistentier

Bei den Gebirgsformationen wurde dieKüchenausrüstung in der Regel auf einem sogenannten Kochkistentier gebastet. DieTraglast umfasste zwei Kochkisten (enthal-tend Verpflegung für 50 Mann) und eineZugsküchenausrüstung.

4.2 Küchenausrüstungen aufTransportmitteln

4.2.1 Küchenfourgon Ordonnanz 1916

Der Küchenfourgon Ordonnanz 1916 basier-te auf dem unveränderten Gebirgsbrücken-fourgon und war in der Regel neben derWagenausrüstung beladen mit vier Selbst-kocherkisten, einem Einheitsküchenkorb,einem Fleischkorb, zwei Packbrettern mitKüchenausrüstung und diversen Küchen-utensilien.

Der Küchenfourgon Ordonnanz 1916 warteilweise mit einem mittigen Blachenbügelin Längsrichtung ausgestattet.

Dieses Fuhrwerk war bei praktisch allenFormationen ohne eigene mobile Kücheanzutreffen.

Betriebsvorschrift der KTA vom 23.12.1939 für den Kochherd Modell 1939

Küchenanhänger 1942 (und Kuttlereianhänger)

Kochherd Modell 1939 im Heck des Küchenanhängers 1942

Küchenfourgon Ordonnanz 1916

Küchenkarren beladen

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Verzeichnis der verwendeten Quellen und Literatur

• Allgemeines Mlitär=Reglement für dieSchweizerische Eidgenossenschaft vom 20.August 1817

• Reglement über das Kleidungswesen und dieEquipirung der verschiedenenWaffengattungen der eidgenössischen Armee….», festgesetzt durch die Tagsatzung am 8.August 1843

• Reglement über den Bedarf von Feld- undLagergeräthschaften vom 18. Heumonat 1843

• Reglement über die Bekleidung, Bewaffnung undAusrüstung des Bundesheeres von 1852

• Vorschrift über die Feldkochgeräthe derInfanterie, genehmigt vom schweiz.Militärdepartement den 22. Februar 1884,Bundesrathsbeschluss vom 11. August 1882

• Die schweizerischen Armee-Fuhrwerke 1882, AufVeranlassung des Militärdepartementes.

• Fuhrwerke der Schweizerischen Infanterie undKavallerie, Offizielle Ausgabe (ohne Datum, ver-mutlich 1899)

• Fuhrwerke und Material der SchweizerischenGenietruppen, Offizielle Ausgabe (ohne Datum,vermutlich 1889)

• Die Entwicklung des Verpflegungs- undVerwaltungsdienstes der schweizerischen Armee,Hptm G. Bühlmann, 1916 (Sig EMB: O 58 A)

• «Un siècle de ravitaillement / 10 JahreNachschub» Jubiläumsschrift der SchweizerischenOffiziersgesellschaft der Versorgungstruppen1882–1982.

• Materielle und technische Unterlagen für denGeneralstabsdienst, 1928 (ehemals GEHEIM)

• Artikel «Die Kochkiste» von Alfredo Ravioli, pen-sionierter Instruktor der Versorgungstruppen

• Taschenkalender für schweizerische Wehrmänner(verschiedene Jahrgänge)

• Sammlung Detailetats des Historischen Materialsder Schweizer Armee

• Sammlung Fourgons und Anhänger desHistorischen Materials der Schweizer Armee

• Archiv des Vereins Schweizer Armeemuseum• Fotos und Zeichnungen aus dem Archiv der ehe-

maligen Konstruktionswerkstätte Thun (heuteRUAG, Land Systems)

• Schweizerisches Bundesblatt diverse Jahre(1880–1961) Ausgaben mit:–Budget-Botschaften des Bundesrates an dieBundesversammlung

–Botschaften des Bundesrates an die Bundesver -sammlung betreffend Kredite für Kriegsmaterial-anschaffungen

–Berichten des Bundesrates an die Bundesver-sammlung über seine Geschäftsführung

–Bundesbeschlüssen der Bundesversammlung der schweizerischen Eidgenossenschaft

• Rüstungsprogramm 2005, Botschaftstext

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4.3 Materialsortiment 2005 für den Verpflegungsdienst

Als Folge der neuen Hygienevorschriftenund der stark veränderten Essgewohnhei tenwurde mit dem Rüstungsprogramm 2005eine umfassende Erneuerung des Ma -terialsortimentes für den Verpflegungs-dienst vorgenommen. Das Grundmodul istauf die Bedürfnisse einer Kompanie/Batteriezugeschnitten. Es kann aber einfach und fle-xibel beispielsweise für die Verpflegung eineBataillons oder eines Zuges vergrössert bzw.verkleinert werden.

Es ist aus folgenden Teilsystemen zusam-mengesetzt:• Mobile Küche auf Anhänger für die

Zubereitung der Mahlzeiten;• Transportsysteme mit

Wechselladebehälter fürKüchenausrüstung, Peripheriematerialund Lebensmittelvorräte sowieKüchenmaterial, grösstenteils aus vor-handenem Material zusammengesetzt,ergänzt mit 1000-Liter-Wassertanks undneuen 20-Liter-Wassersäcken sowie einerTrinkwasseraufbereitungsanlage;

• Speiseverteilung mittelsWärmebehältern und neuenSelbstkocherkisten für kleinere Gruppen.

Das System ist unabhängig von örtlichenInfrastrukturen autonom einsetzbar. 300Personen können während dreier Tage mitden mitgeführten (teilweise gekühlten)Lebensmittelvorräten verpflegt werden.

5 Schlussbemerkungen

Wie in den bereits erschienenen Artikelnunserer Informationsbulletins über andereSammlungsbereiche sind auch hier die ver-fügbaren und glaubwürdigen Informatio-nen ausgewertet worden. Trotz oder viel-leicht gerade wegen der grossen Anzahl vonQuellen aus verschiedenen Zeiten wurdenWidersprüche festgestellt, die noch nichtvollumfänglich bereinigt werden konnten.

Mobile Küche auf Anhänger

Zugsküchenausrüstung

Wechselladebehälter mit Verpflegungsmaterial

Der Verfasser ist deshalb dankbar für ergän-zende, präzisierende und auch korrigieren-de Angaben. Insbesondere sind wir auch aufder Suche nach Detailetats und weiterenGrundlagendokumenten.

Den Spezialisten Alfredo Ravioli und JürgBurlet danke ich für die Durchsicht desManuskriptes und für viele weiterführendeHinweise.

Henri Habegger

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Stiftung HAM Kennwerte der fahrbaren Küchen und Küchentransportmittel

Fondation HAMCaractéristiques des cuisines roulantes et des moyens de transport de cuisine