INFO Heft Nummer 186 / März 2016

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INFOHEFT DER KANTONALEN VERWALTUNG NR. 186 | MÄRZ 2016 DIE KIRSCHE... MUSEUM.BL GEWINNT PRIX EXPO 2015 > SEITE 7 EIN VORZEIGEMODELL TALENTFÖRDERUNG MUSIKSCHULEN BASELLAND > SEITE 14 AUTOBAHN A18 NEUER BELAG FÜR WENIGER LÄRM > SEITE 30

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INFOHEFTDER KANTONALEN VERWALTUNGNR. 186 | MÄRZ 2016

DIE KIRSCHE... MUSEUM.BL GEWINNT PRIX EXPO 2015 > SEITE 7

EIN VORZEIGEMODELLTALENTFÖRDERUNG MUSIKSCHULEN BASELLAND > SEITE 14

AUTOBAHN A18 NEUER BELAG FÜR WENIGER LÄRM > SEITE 30

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IMPRESSUM

Nummer 186, März 2016 46. Jahrgang Herausgegeben von der Landeskanzleides Kantons Basel-LandschaftInternet: www.bl.chErscheint vierteljährlich

Redaktionskommission:Catia Allemann-GaglianoAdrian BaumgartnerPia BechterBartolino BiondiNic KaufmannDieter LeutwylerDeborah MurithRolf Wirz

Redaktorin:Erna Truttmann, LandeskanzleiRathausstrasse 2, 4410 LiestalFeedback und Anregungen zum Infoheft:Erna Truttmann, Telefon 061 552 50 33E-Mail: [email protected]

Personalnachrichten:Agnesa Syla, Dienstleistungszentrum PersonalTelefon 061 552 90 21E-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss der Nummer 187:3. Juni 2016

Zum Titelbild:Seifenblasen mit Kirschenduft in der Ausstellung «Die Kirsche … und eine Blueschtfahrt nach Tokyo» (Foto: Georgios Kefalas, Museum.BL)

EDITORIALLIEBE LESERIN, LIEBER LESERVieles ist neu bei der ersten Ausgabe im 2016! Das Augenfälligste ist das komplett überarbeitete Layout: Die Texte laufen neu über zwei Spalten, die Bilder sind farbig und freie Flächen lockern Text und Bild auf. Ab dieser Ausgabe erscheint das Heft nur noch digital und wird im Intranet und Internet des Kantons publiziert. Insgesamt zieht mehr Leichtigkeit ins Erscheinungsbild, welches von der Agentur Stauffenegger und Stutz als Teil des einheitlichen Auftritts des Kantons Basel-Landschaft erarbeitet wurde.

Neu sind auch zwei Serien, die mit der aktuellen Ausgabe starten. Mit der Reihe «Meine Wahl» werden Bilder vorgestellt, die Mitarbeitende aus der Kunstsammlung ausgewählt haben. Im Interview erzählen sie, warum sie sich für dieses Werk entschieden haben. Den Anfang macht Ralf Klossner, Betriebsleiter der Kaserne Liestal mit dem Bild «Schlacht bei Bibrakte» (Interview S. 12).

Die zweite Serie widmet sich dem Thema «Ernährung und Genuss». Die Artikel möchten die Mitarbeitenden des Kantons für ein nachhaltiges und genussvolles Ernährungs- und Konsumver-halten sensibilisieren und ihnen helfen, sich im Ernährungsdschungel besser zurechtzufinden und die Tipps im eigenen Alltag umzusetzen (S. 28).

Seit Monaten beschäftigt sich Europa mit dem Thema Flüchtlinge. Auch die Schweiz, die Kantone und Gemeinden haben entsprechende Vorkehrungen getroffen. Im Interview berichtet Rolf Rossi, Leiter Koordinationsstelle für Asylbewerber, über die aktuelle Lage (S. 4). Ergänzt wird das Interview mit einem Artikel zum Bildungsangebot für minderjährige Asylsuchende (S. 6).

Ein ganz anderes Thema ist die Talentförderung der Musikschulen Baselland. Das Programm fördert musikalisch besonders begabte Schülerinnen und Schüler. In der Schweiz nimmt die Talentförderung Baselland eine Vorreiterrolle ein. Lesen Sie mehr im Interview auf Seite 14.

Ich hoffe, dass Ihnen das neue Infoheft gefällt und Sie es gerne lesen. Auf Ihre Rückmeldung freue ich mich. Einen guten Start in den Frühling!

Erna Truttmann

INHALTPRECOPS – WENN DER COMPUTER EINBRÜCHE VORAUSSAGT 17

Mit Hilfe der Software «Precobs» werden bei der Polizei Basel-Landschaft seit Herbst 2014 alle Daten im Zusammenhang mit Einbrüchen im Baselbiet erfasst. Der Artikel zeigt auf, wie die Software funktioniert und welche Auswirkungen sie hat. Im Interview sagt Regierungsrat Isaac Reber, wie es um die Sicherheit im Kanton steht.

STANDORTFÖRDERUNG – ALLES UNTER EINEM (NEUEN) DACH 20

Am 1. Januar 2016 hat die Standortförderung Baselland ihre Arbeit auf- genommen. Sie ist eine neu geschaffene, eigenständige Dienststelle in der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion. Geleitet wird die Standort- förderung durch Thomas Kübler.

3,8 MIO. FRANKEN FÜR DEN BASELBIETER SPORT 23

Jahresbilanz 2015 des Swisslos Sportfonds Baselland: 2015 hat der Regierungsrat den Sport im Kanton und in der Region mit 3,8 Mio. Franken aus dem Swisslos Sportfonds Baselland unterstützt. Das Sportamt, das den Fonds verwaltet, bearbeitete im Jahr 2015 insgesamt 797 Unterstüt-zungsgesuche.

ARTIKEL

Das einzige, was im Asylwesen bestand hat, ist die Veränderung 4Bildungsangebot für Minderjährige Asylsuchende 6Kleine Kirsche, grosse Ehre: Museum.bl gewinnt Prix Expo 2015 7Museumsbar. Wissen kompakt – Neu im Museum 10Serie: Meine Wahl 12Die Talentförderung Musikschulen Baselland – Ein Vorzeigemodell 14«Mobile Computing als Quantensprung für unsere Polizei» 19Baselbieter Verwaltung goes Online 22Blyb sportlich Aktiv und Organisiert 24395 Sportlerinnen und Sportler erhalten das Baselbieter Sportabzeichen 25Hansjörg Thommen leitet seinen 100. Kindersport-Kurs 26Drei Baselbieter Leistungssportler profitieren von der Spitzensport-förderung der Armee 27Serie Ernährung und Genuss: Die Lust an der Nachhaltigkeit 28Neuer Belag auf der Autobahn A18 – für weniger Lärm 30Papierberge und Datenschrott: Aussonderung von Unterlagen ausExplorer-Ablage 32Impressionen und Vorschau 34Mein liebster Ort im Baselbiet 36Mein App-Tipp 37

INFOAb dieser Ausgabe erscheint das Heft nur noch digital. Es wird im Intranet (mit den Personalnachrichten) und auf der Internetseite des Kantons publiziert. Pensionierte Mit- arbeitende, welche die Personalnachrichten als PDF erhalten möchten, schicken bitte eine E-Mail an die Redaktorin ([email protected]).

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Rolf Rossi, es ist ein politisch sensibles Parkett, auf dem Sie sich bewegen. Mit der steigenden Anzahl an illegal Ein-reisenden in der Schweiz steigt sicher auch der Druck auf das Asylwesen und auf ihre Koordinationsstelle.Rolf Rossi: Ja, das ist so. Seit der zweiten Hälfte 2015 ver-zeichnen wir deutlich mehr Asylsuchende. Normalerweise entspannt sich die Situation über die Wintermonate deutlich. Das war diesmal nicht der Fall. Die meisten Flüchtenden, die über die Balkanroute kommen, hatten bisher andere Ziele als die Schweiz. Das kann sich ändern. Dann werden mehr Menschen bei uns ankommen.

Was heisst das in Zahlen?Im letzten Jahr ersuchten in Europa etwa doppelt so viele Menschen um Asyl als im Jahr zuvor. In der Schweiz war der Anstieg vergleichsweise moderat. Trotzdem: Diesen Januar kamen 3618 Asylsuchende in der Schweiz an. Das sind rund 1200 weniger als im Dezember 2015, aber 50 Prozent mehr, als es in einem durchschnittlichen Januar der Fall ist. Der Kanton Basel-Landschaft muss 3,7 Prozent die-ser Asylsuchenden unterbringen.

Sie arbeiten seit bald 20 Jahren auf der Koordinationsstelle für Asylbewerber. Haben Sie eine vergleichbare Situation schon erlebt?Zur Zeit des Kosovo-Kriegs in den Jahren 1998 und 1999 war das Schweizer Asylwesen mit über 42‘000 und über 47‘000 Asylgesuchen stärker unter Druck als wir es jetzt sind.

Was sind die Aufgaben der Koordinationsstelle für Asylbe-werber und wie viele Mitarbeitende haben Sie?Aktuell arbeiten wir mit 310 Stellenprozenten. Da bin ich mit eingerechnet. Die Koordinationsstelle verteilt die Asylsu-chenden auf die Gemeinden, verteilt die finanziellen Ent-schädigungen des Bundes an die Gemeinden und hat auch eine Aufsichtspflicht gegenüber den Gemeinden.

«DAS EINZIGE, WAS IM ASYLWESEN BESTAND HAT, IST DIE VERÄNDERUNG»Seit Monaten beschäftigen sich Europa und die Schweiz mit dem Thema «Flüchtlingswelle» oder «Flücht-lingskrise». Die vielen Menschen auf der Suche nach einer besseren Zukunft lösen Mitgefühl und Solida-rität aus, aber auch Ängste und Ablehnung. Mitten in diesem Spannungsfeld arbeitet Rolf Rossi, Leiter der Koordinationsstelle für Asylbewerber.

Der Kanton hat keine eigenen Asylzentren. Wie funktioniert die Verteilung auf die Gemeinden?Jeden Nachmittag zwischen 14 und 16 Uhr erfahren wir vom Bund, welche Personen am nächsten Tag in Baselland ankommen. Manchmal sind es zwei, manchmal drei, aber auch mal zehn oder aber gar keine. Für diese müssen wir sofort einen Platz in einer Gemeinde finden.

Was ist dabei die besondere Herausforderung?Damit wir diese Menschen rasch und sinnvoll zuweisen können, braucht es immer eine gewisse Anzahl an freien Plätzen. Die Gemeinden sind guten Willens, ihren Anteil der Asylsuchenden zu übernehmen. Aber für viele Gemeinden ist die Bereitstellung von Wohnraum eine Herausforderung. Wir sind in engem Kontakt. Wichtig ist, dass wir langfristig alle Gemeinden gleich behandeln.

Sie meinen eine gerechte Verteilung. Einige Gemeinde-präsidenten, allen voran der Liestaler Stadtpräsident Lu-kas Ott, kämpfen für eine Offenlegung der Aufnahmequo-ten. Was sagen Sie zu dieser Forderung nach mehr Transparenz?Ich verstehe das Anliegen der Gemeinden. Wer mehr Asyl-suchende aufnimmt, riskiert später, mehr Sozialhilfeempfän-ger unterstützen zu müssen. Eine Veröffentlichung von Auf-nahmequoten dient meines Erachtens weder den Gemeinden noch dem Kanton bei der Erfüllung der gesetzlichen Aufga-be. Eine solche Statistik ist immer nur eine Momentaufnah-me mit wenig Aussagekraft. Die Zahlen wechseln täglich. Gerade bei kleinen Gemeinden kann das innert kurzer Zeit ein ganz anderes Bild ergeben. Wenn zum Beispiel der Asyl-antrag einer Familie angenommen wird, dann bleibt sie im Dorf, sie zählt aber nicht mehr für die Statistik. Das reicht dann aus, um von einer überdurchschnittlich hohen Aufnah-mequote auf eine ungenügende Quote zu wechseln. Der Entscheid, ob die Quoten veröffentlicht werden, trifft die Regierung.

Auf was achten Sie bei der Zuteilung?Per Gesetz müssen die Gemeinden ein Prozent ihrer Ein-wohnerzahl aufnehmen. Wie wir die Menschen konkret auf die Gemeinden verteilen, darf aber nicht nur von diesen Zahlen abhängen. Es kommen Menschen aus etwa 60 Na-tionen, zurzeit vor allem aus Afghanistan, Syrien, Eritrea und dem Irak. 60 bis 70 Prozent sind allein reisende Männer im Alter zwischen 20 und 35 Jahren, der Rest Familien oder Frauen mit Kindern. Wir können diese Menschen nicht ir-gendwie zusammen würfeln. Wir berücksichtigen zudem die zur Verfügung stehenden Wohnräume und die Bedürf-nisse der Gemeinden. Wer eine Kollektivunterkunft unter-hält, will diese füllen, damit die Unterhaltskosten durch die Entschädigungen des Bundes zumindest gedeckt sind.

Seit diesem Februar betreibt der Kanton ein Erstaufnahme-heim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA). Das widerspricht eigentlich der Aufgabenteilung von Kanton und Gemeinden.Das ist im Grunde richtig. Der Kanton kann aber Erstaufnah-meheime führen. Die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden, also von Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren, hat im letzten Jahr über 50 Prozent zugenommen. Zudem hat es immer mehr 7- bis 14-Jährige unter diesen Kindern. Für die Gemeinden ist es enorm schwierig, den Bedürfnissen der Kinder und den gesetzlichen Anforderun-

gen an die altersentsprechende Betreuung gerecht zu wer-den. Das UMA-Heim in Arlesheim ist eine Lösung, um die Gemeinden befristet auf zwei Jahre zu entlasten.

Sie unterstützen das Staatssekretariat für Migration bei der Einrichtung von Bundeszentren, ein Beispiel ist das Regis-trierzentrum in Muttenz. Weshalb braucht es solche Zentren in Baselland?Der Raum in den bestehenden Bundeszentren wird knapp. Die Neustrukturierung des Asylbereichs sieht darum dezen-tralisierte Bundeszentren für Asylsuchende vor. Wenn der Kanton Raum für Bundeszentren zur Verfügung stellt, zum Beispiel das Registrierzentrum in Muttenz mit einer Kapa-zität von bis 500 Flüchtenden, dann werden die dort anwe-senden Asylsuchenden unserem Kanton als aufgenomme-ne Asylsuchende angerechnet und innerhalb des Kantons gilt dasselbe für die Gemeinde. Dem Kanton bringen Bun-deszentren Mieteinnahmen und für unsere Gemeinden entstehen längerfristig weniger Soziallasten.

Trotzdem scheint es schwierig, Standorte zu finden. Sie haben oft mit Widerstand zu kämpfen. Widerstand ist übertrieben. Es ist der demokratische Pro-zess bei vielen Projekten, dass alle ihre Ansicht und ihre Anliegen einbringen und allenfalls durchsetzen können. Da-mit müssen Verwaltungsangestellte leben können. Sonst sollte man aufhören. Es gibt zudem in der Bevölkerung auch Menschen, die sich für Asylsuchende engagieren. Seit September haben wir in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz ein Götti-System für die Flüchtlinge. Das Projekt «Salute» bietet Freiwilligen die Möglichkeit, in überschaubarem Rahmen Asylsuchende im Alltag zu unterstützen.

Auch Sie engagieren sich nun seit 2000 als Leiter dieser Koordinationsstelle. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?Das einzige, was im Asylwesen Bestand hat, ist die Verän-derung. Die Voraussetzungen ändern sich ständig. Der vor-hin angesprochene demokratische Prozess ist komplex. Das macht es für mich spannend und interessant.

Interview: Isabelle Pryce

Rolf Rossi, Leiter der Koordinationsstelle für Asylbewerber (Foto: Volksstimme)

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Im Kanton werden die Asylsuchenden mit einer Zuwei-sungsquote von neu einem Prozent auf die Gemeinden verteilt. Im Jahr 2015 sind dem Kanton Basel-Landschaft gut 200 asylsuchende Kinder und Jugendliche zugewiesen worden, davon rund ein Viertel im Vorschulalter, ein Viertel zwischen 4 und 12 Jahren, d.h. schulisch auf der Primarstu-fe, und die Hälfte zwischen 13 und 18 Jahren, d.h. auf den Sekundarstufen I und II.

RECHT AUF BILDUNGGemäss der Schweizer Bundesverfassung haben Kinder und Jugendliche einen Anspruch auf ausreichenden und unentgeltlichen Volksschul-Unterricht. Das Bildungsgesetz erweitert diesen Anspruch auf eine den Fähigkeiten ent-sprechende Bildung bis zum Abschluss der Sekundarstufe II. Dabei stellt die ausserordentliche Situation von Flücht-lingskindern den Kanton Basel-Landschaft vor neue Her-ausforderungen: Die Kinder und Jugendlichen wurden nicht hier sozialisiert und sind bei ihrer Ankunft der deutschen Sprache nicht mächtig. Der mitgebrachte Bildungsrucksack kann vom Analphabetismus bis zum hohen Bildungsstan-dard variieren. Die Flucht kann weitere die Lebenssituation erschwerende Faktoren, wie Trennung von der Familie, un-sicherer Aufenthaltsstatus, beengte Wohnverhältnisse, er-schwerte berufliche Perspektiven der Eltern sowie kulturel-le und religiöse Unterschiede mit sich bringen. Bei Kindern und Jugendlichen, die ihr Heimatland wegen Kriegsereig-nissen oder anderen Notsituationen verlassen mussten, kommen oft sehr belastende weitere Erfahrungen dazu. Diesen Umständen muss bei der Beschulung von asylsu-chenden Kindern und Jugendlichen besondere Beachtung geschenkt werden.

ASYLSUCHENDE KINDER UND JUGENDLICHE IM BASELBIETER BILDUNGSWESENDerzeit werden minderjährige Asylsuchende auf der Volks-schule mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ), intensiv DaZ oder in Fremdsprachenintegrationsklassen unterstützt. Auf der Primarstufe werden im Schuljahr 2015/16 drei solcher Fremdsprachenintegrationsklassen geführt, auf der Sekun-darstufe I inzwischen neun, wovon drei während des lau-fenden Schuljahres eingerichtet wurden. Auf der Sekundar-stufe II werden die Jugendlichen hauptsächlich in Integrations- und Berufswahlklassen (IBK) gefördert. Dieses Angebot stand bisher im Kanton Basel-Stadt zur Verfügung und wird neu auch im Kanton Basel-Landschaft aufgebaut. Seit dem zweiten Semester des aktuellen Schuljahres lau-fen die ersten zwei IBK-Klassen im Kanton.

ÜBERDIREKTIONALE ARBEITSGRUPPE «BILDUNGSANGEBOTE FÜR ASYLSUCHENDE»Im Februar 2016 hat der Regierungsrat eine überdirektio-nale Arbeitsgruppe Bildungsangebote für Asylsuchende eingesetzt. In dieser sind unter der Leitung des General-sekretariats der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion die zuständigen Dienststellen für die Primarstufe und die Se-kundarstufen I und II sowie die Asylkoordination vertreten. Die Arbeitsgruppe soll schnell, flexibel und unter situati-vem Beizug der weiteren betreffenden Akteure, insbeson-dere auch der Gemeinden, die Grundlagen zu den notwen-digen Anpassungen der bestehenden Bildungsangebote erarbeiten.

Christa Sonderegger, Leiterin Stab Recht, Vorsitzende der Arbeitsgrup-pe «Bildungsangebote für Asylsuchende»

BILDUNGSANGEBOT FÜR MINDERJÄHRIGEASYLSUCHENDEDer Bund rechnet für 2016 mit etwa gleich vielen Asylsuchenden wie im vergangenen Jahr (rund 40‘000) und weist dem Kanton Basel-Landschaft gemäss Verteilschlüssel 3,7 Prozent aller Asylsuchenden zu. Darunter sind «Alleinreisende», Familien mit Kindern sowie unbegleitete Kinder und Jugendliche. Kinder und Jugend-liche haben gemäss Bundesverfassung einen Anspruch auf Schulunterricht. Die ausserordentliche Situation von Flüchtlingskindern stellt den Kanton dabei vor eine neue Herausforderung.

Im Baselbiet weiss man, was man an der Kirsche hat. Man geniesst die «Chirsibluescht» im Frühling und die frischen Kirschen von Juni bis August. Auch der Baselbieter Kirsch ist allseits bekannt. Dem Ausstellungsteam des Museum.BL war das nicht genug. Es ging dem kleinen Früchtchen nach und sprach mit Biologen, Obstbauern, Historikerinnen, einem Parfümeur, Grossverteilern, einem Schreiner und letztlich auch mit Japanexperten. Und es zeigte sich: In der kleinen Kirsche steckt die ganze Welt.

GESCHICHTEN ERZÄHLENDoch wie packt man ein derart vielfältiges Wissen in eine einzige Ausstellung? «Indem man eine Geschichte erzählt», sagt Ausstellungsmacher Pit Schmid. Es ist die Geschichte einer «Blueschtfahrt» mit dem Motorrad. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung gehen durch eine Kirschen-landschaft, sehen den Bienen beim Bestäuben zu, riechen

KLEINE KIRSCHE, GROSSE EHRE:MUSEUM.BL GEWINNT PRIX EXPO 2015Das Museum.BL hat mit der Ausstellung «Die Kirsche ... und eine Blueschtfahrt nach Tokyo» den Prix Expo 2015 gewonnen. Der Preis zeichnet Ausstellungen aus, welche die Faszination der Natur und der Naturwis-senschaften einem breiten Publikum fachlich kompetent und erlebnisorientiert vermitteln.

Das Ausstellungsteam freut sich gemeinsam mit Regierungsrätin Monica Gschwind (vlnr): Jürg Pfister, Geschäftsführer ScNat; Marc Limat, Leiter Museum.BL; Pit Schmid, Ausstellungsleiter; Sarah Wirth, wiss. Assistentin; Monica Gschwind, Vorsteherin BKSD; Caroline Schmidt, Szenografin; Hannes Geisser, Jury Prix Expo.

am Kirschenduft und landen beim Kirschblütenfest «Hana-mi» in Tokyo. Am Anfang steht eine Fahrt auf einer Suzuki Jahrgang 1974, die durch die blühende Kirschenregion führt. Die filmische Motorradfahrt zeigt die Veränderung der An-bautechniken der letzten 50 Jahre: Kirschbäume in Obst-gärten, in Baumalleen, als lockere Hochstammwiesen und in modernen Niederstammanlagen.

EINE AUSSTELLUNG ZUM MITMACHENVon Anfang an arbeiteten Pit Schmid und die wissenschaft-liche Assistentin Sarah Wirth mit der Gestalterin Caroline Schmidt zusammen. Die erfahrene Szenografin macht die Geschichte der Ausstellung erlebbar: Auf der Wiese liegend verfolgen Kinder den Hochzeitsflug einer Drohne, neben einem grossen Brenngeschirr diskutieren Erwachsene, wel-cher Schnaps wohl in den Riechproben steckt. An spieleri-schen Stationen falten Besucherinnen und Besucher aller

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Altersgruppen Kirschblüten-Origami, verpassen sich ein Kirschen-Tatoo oder wetteifern an einem eigens dafür kon-struierten Förderband beim Sortieren verschiedener Kir-schensorten.

In der Ausstellung wandelt man zwischen Kirschbäumen in allen Stadien – mal blühend, mal Früchte tragend, mal im Herbstkleid oder auf einer Obstwiese mit Holzleitern, Kir-schenkartons und blauen Blachen, wie sie die japanischen Hanamibesucher benutzen. In Erntekratten, am Baum-schüttler oder im Picknickkoffer sind kleine Bildschirme versteckt. Wer auf der Wiese Platz nimmt und einen Kopf-hörer ans Ohr hält, erfährt in einem kurzen Video, wie in modernen Anlagen Kirschen von den Bäumen geschüttelt werden oder was die Kirsche mit Rockabilly-Musik zu tun hat. Und auch die gehäkelten Kirschen, die an den Kopfhö-rern baumeln, sind nur ein Beispiel für die detailreiche In-szenierung von Caroline Schmidt.

MUTIG UND UNKONVENTIONELLDie Ausstellung überrascht mit einer Fülle an Grafiken, Vi-deos und Hörspielsequenzen, obwohl Pit Schmid den haus-hälterischen Umgang mit dem Ausstellungsbudget betont: «Wir legen grossen Wert darauf, die jeweiligen Talente der Beteiligten einzubeziehen», sagt er. So wurde der Film über die Kirschenberufe zwar mit einem Profikameramann, aber unter der Regie der Ausstellungsassistentin Sarah Wirth gedreht. Die Sprechrollen des Hörspiels übernahmen grösstenteils Mitarbeitende des Museums. Für die Regie wurde ein Profi engagiert, aber das Skript und die Songs stammen vom Ausstellungsmacher. Er erklärt: «Das Mu-seum.BL hat aus der Not eine Tugend gemacht: Weil wir im Rahmen des Budgets nicht alle Produktionsteile an Fremdfirmen vergeben können, ist das Team nicht nur für die Recherchen und die inhaltlich fundierte Umsetzung verantwortlich, sondern stellt auch mal einen Filmbeitrag von A bis Z selber her oder packt beim Aufbau mit an.» Das

Die stimmungsvolle Umsetzung sorgt für einen entspannten Museumsbesuch.

Mutter und Tochter verfolgen den musikalischen Hochzeitsflug einer Drohne.

EINLADUNG ZUR VERNISSAGE: DER URSPRUNG UNSERER HEIMAT LIEGT IN DER FREMDE

Eingewandert

In der kommenden Ausstellung im Museum.BL dreht sich alles um die Herkunft dessen, was wir heute als Heimat empfinden.

Was haben der Indische Ozean und der Eiffelturm mit dem Baselbiet zu tun? Die Ausstellung «Eingewandert. Wie das Fremde Heimat wird» zeigt an zwölf Beispielen, wie die prägenden Elemente der Region zu uns gekom-men sind. Wer in der Fremde seine Baselbieter Heimat erklärt, wird von Jurahöhen sprechen, von Burgen, von unserem Dialektdeutsch, von typischen Pflanzen und Tieren. Doch all die Elemente unserer Region haben ihre Vergangenheit in der Fremde.

Zur Vernissage der neuen Ausstellung sind Sie herzlich eingeladen: Freitag, 20. Mai 2016 um 18 Uhr.

Resultat wirkt dementsprechend eigenständig und unver-wechselbar.

Für das Team des Museum.BL ist der Preis eine wunder-bare Anerkennung seiner Arbeit. Lobte die Jury in ihrer Lau-datio doch ausdrücklich die mutige und teilweise unkonven-tionelle Umsetzung. Die Ausstellung sei liebevoll und detailreich gestaltet und werde von einem eigenwilligen Hörspiel und diversen Kurzvideos begleitet. Die Jury Prix Expo schätzte insbesondere die multidisziplinäre Herange-hensweise, die Naturwissenschaften, Kulturgeschichte und Soziologie verbindet. Die innovative Darstellung erlaube es, sanft von einer Perspektive in die andere zu gleiten und biete einen ausgezeichneten Zugang zu den Naturwissen-schaften.

Der Prix Expo wird seit 2003 alljährlich von der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz ScNat verliehen und ist mit 10‘000 Franken dotiert. Die Ausstellung «Die Kirsche … und eine Blueschtfahrt nach Tokyo» ist noch bis zum 4. April 2016 geöffnet.

Museum.BL (Text und Fotos)

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Neuerdings öffnet das Museum.BL fünfmal im Winterhalb-jahr seine Türen nach den üblichen Schliesszeiten nochmals: Die neue Veranstaltung Museumsbar. Wissen kompakt lädt zu einem halbstündigen Wissensinput nach Feierabend ein. Und wer will, kann bleiben und an der stimmungsvollen Museumsbar über eben Gehörtes diskutieren, mit dem Re-ferenten ins Gespräch kommen und in lockerer Atmosphä-re den Feierabend geniessen.

AKTUELL MIT REGIONALEM BEZUGOb leuchtende Käfer, Pilze und Algen im Baselbiet und in der Tiefsee, ob proteinreiche Insekten wie Mehlwürmer und Hausgrillen zum menschlichen Verzehr oder moderne Ar-chäologie in 3D – die Themen der Museumsbar sind ab-wechslungsreich und spiegeln das Museum.BL. Für die Themensuche bilden dessen Ausstellungen und die fünf kantonalen Sammlungen von Archäologie und Museum Baselland einen wunderbaren Fundus: So bietet die Muse-

umsbar Einblick in hauseigene Forschungsresultate, präsen-tiert Neuheiten innerhalb der Sammlungsgebiete und be-leuchtet noch kaum bekannte Arbeitsmethoden. Oder sie wirft Licht auf besondere Phänomene der laufenden Aus-stellungen. Und dies alles einfach zugänglich, aktuell und mit regionalem Bezug. Dabei zeigt sich der riesige Schatz an Wissen, den Archäologie und Museum Baselland beher-bergt und laufend erweitert.

5. APRIL: DIE RÜCKKEHR DER SEIDENRAUPEGast der nächsten Museumsbar vom Dienstag, 5. April 2016 ist der Seidenraupenzüchter Ueli Ramseier. Der Präsident des Vereins «Swiss Silk» – einer Gruppe von Bauern, die sich der Rückkehr der Seidenproduktion in die Schweiz verschrie-ben hat – berichtet vom Anbau des weissen Maulbeerbaums und der Aufzucht der empfindlichen Seidenraupe über das Abwickeln des Seidenfadens bis hin zum fertigen Stoff. Die Seidenband-Produktion, in der die Region Basel mit der Po-

MUSEUMSBAR. WISSEN KOMPAKT –NEU IM MUSEUM.BLDen Feierabend mal etwas anders geniessen: Mit einem Bier und einer Prise Wissen. Museumsbar. Wissen kompakt. Die neue Feierabend-Reihe des Museum.BL. Nächste Gelegenheit: 5. April 2016.

NÄCHSTE MUSEUMSBAR

Dienstag, 5.4.2016

Direkt vom Bauernhof – Seide made in Switzerland

Dienstag, 7.6.2016

Real digital – moderne Archäologie in 3D

jeweils 17.30–18.00 Uhr, Barbetrieb bis 19.30 Uhr

Freier Eintritt, exkl. Konsumation

www.baselland.ch/Museumsbar.320858.0.html

Insekten auf dem Teller. Christian Bärtsch, Gründer von «Essento», machte dem Publikum im Februar Insekten als Eiweiss-Lieferant schmackhaft. (Fotos: Museum.BL)

samenterei einst federführend war, sehen Sie im Museum.BL in der Ausstellung Seidenband. Kapital, Kunst & Krise.

KURZ UND UNGEZWUNGENMit der Museumsbar geht das Museum.BL, das Haus für alle Generationen, neue Wege der Vermittlung. Neben «Mein Museum», der monatlich stattfindenden Kinderver-anstaltung, gibt es nun ein Pendent für Erwachsene – wenn auch in etwas anderem Format: Auf lockere Art erweitert die neue Veranstaltung das in den Ausstellungen vermittel-te Wissen und gewährt Blicke hinter die Kulissen des Mu-seumsalltags und dies kurz nach Feierabend.

Das Konzept macht Sinn: Der neue Treffpunkt bietet Gele-genheit, sich auf kurzweilige Weise von der Arbeit loszusa-gen, Spannendes zu lernen und dabei Freunde und Kollegen zu treffen. Kurzum: Den Feierabend mal etwas anders zu geniessen, bevor man sich definitiv auf den Heimweg macht. Und spät muss es nicht werden: Die halbstündigen Referate beginnen nämlich bereits um 17.30 Uhr, die Bar ist bis 19.30 Uhr offen. Die Museumsbar kann aber auch eine lange Nacht eröffnen: Noch schnell eine Prise Wissen kon-sumieren, bevor man in den Ausgang geht.

Simone Ochsner, Bildung und Vermittlung Museum.BL

Die erste Museumsbar am 1. Dezember 2015. Die Veranstaltung nahm die Gäste mit auf eine Reise in die faszinierende Welt der Leuchttiere.

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MEINE WAHLBesuch bei Ralf Klossner, Betriebsleiter Kaserne Lies-tal, 29. Februar 2016

Ralf Klossner mit dem Kommandanten, Oberst i Gst Christoph Abegglen vor dem Gemälde von Fritz Pümpin.

Künstler: Fritz Pümpin (1901–1972) Werk: Schlacht bei Bibrakte, 1957, Ölmalerei auf grundiertem Pavatex, Sammlung Kunstkredit, Archäologie und Museum Baselland, Inv.Nr. K1 776

Warum haben Sie sich für dieses Werk entschieden?Ralf Klossner: Das Gemälde «Schlacht bei Bibrakte» von Fritz Pümpin haben wir nicht im Depot ausgewählt, es kam durch einen glücklichen Zufall an seinen heutigen Standort

– dem Führungsraum des Kommandanten in der Kaserne Liestal.

Vor einigen Jahren schenkte uns die Familie Pümpin Waffen aus dem Nachlass des 1972 verstorbenen Gelterkinder Ma-lers, Bodenforschers und Kaufmanns Fritz Pümpin. Wir liessen die Karabiner und Langgewehre restaurieren, damit sie in der Kaserne sicher platziert werden konnten. Die Fa-milie Pümpin erwähnte in diesem Zusammenhang das Ge-mälde «Schlacht bei Bibrakte» von 1957, das Pümpin an-lässlich der Basler 2000-Jahrfeier für die Ausstellung «Die Schweiz zur Römerzeit» in der Basler Mustermesse malte. Nach dieser Ausstellung wurde das Bild in die Kaserne Lies-tal, in das Rapportzimmer des Kommando-Traktes versetzt. Es befand sich also schon einmal in diesem Raum an dieser Wand! Nur wusste jetzt niemand mehr, ob das Werk noch existiert und wo es sich befindet. Recherchen ergaben, dass sich das Gemälde in der Sammlung Kunstkredit von Archäo-logie und Museum Baselland befindet, jedoch in schlech-tem Zustand sei. Wir fragten an, ob wir das Gemälde wieder im Kommandoraum präsentieren dürften, zusammen mit den Waffen aus der Sammlung Pümpin. Die Verantwortli-chen für die Kunstsammlungen des Kantons fanden den Raum im Kommandotrakt ideal für die Präsentation und konnten bewirken, dass das nun gereinigte und restaurierte Gemälde seit April 2015 in diesem Raum in neuer Pracht mit hellen, leuchtenden Farben strahlt. Ich freue mich sehr darüber und auch dass über das Bild ein Kontakt zur Familie Pümpin entstanden ist.

Was bedeutet Ihnen das Werk in Ihrem Arbeitsalltag?Ich sehe es fast täglich, ebenso wie die Serie der Kohle-zeichnungen im Gang zum Führungsraum. Pümpin hat die-se zwischen 1944 und 1945 an der Landesgrenze bei Lör-rach skizziert. Sie zeigen Internierte, Militär, Zeltlager. Ich mache mir darüber oft Gedanken, gerade die Kohlezeich-nungen rufen gemischte Gefühle hervor, weil sie einen Be-zug zur Aktualität herstellen, das Thema Grenze ist bekannt-lich zurzeit sehr brisant. Auch die anderen Kunstwerke aus der Sammlung Kunstkredit in der Kaserne sollen sensibili-sieren. Die Vermittlungsarbeit ist für uns zentral – sowohl für mich als auch für den Kommandanten der Kaserne,

Oberst i Gst Christoph Abegglen. Aus diesem Grunde sind wir offen für zeitgenössische Werke. Im Gang zum Kom-mandoraum sind eher historische Werke platziert – das erwähnte Gemälde von Pümpin und seine Kohlezeichnun-gen – während im Gang zum Haupttrakt zeitgenössische Kunstwerke zu sehen sind. Kunst und Kultur erachte ich als wichtige Bestandteile unserer Gesellschaft. Als Gemeinde-rat von Pfeffingen bin ich ausserdem selber Mitglied der Kulturkommission.

Gibt es Reaktionen von Personen, die in Ihr Büro kommen?Ja, sehr viele! Meistens positive Reaktionen. Interessant ist, dass viele Besucher beim Betreten des Raumes stehen bleiben und ein paar Worte über ihre Eindrücke verlieren. Viele erwähnen die passende Umgebung, in der Tat passt der Rahmen perfekt zur Holztäferung des Raumes. Die Leu-te freuen sich auch über Erzählungen zur Entstehungsge-schichte des Werkes. Ich erzähle dann gerne, wie Fritz Pümpin als versierter Amateur-Historiker ins Burgund ge-reist ist, um die Gegend zu studieren, wo die Schlacht bei Bibrakte im Jahre 58 v.Chr. stattgefunden hat. Aufgrund überlieferter Aufzeichnungen hat der Maler versucht, eine möglichst genaue Darstellung dieses gewaltigen Schlacht-geschehens wiederzugeben. Anscheinend wurde Pümpin mal gefragt, wieviel er für dieses Gemälde erhalten würde. Seine träfe Antwort war: «Feuf Batze pro Chrieger». Ange-

sichts der tausenden von gemalten Kriegern auf der Lein-wand wäre das ziemlich viel Geld.

In welchen Momenten hat Sie das Werk in Ihrer Arbeit schon beeinflusst?Wenn ich den Kommandoraum betrete und dann gleich die «Schlacht bei Bibrakte» sehe, dann denke ich schon oft: «Mein Gott!! Musste das wirklich sein? Hätte man das nicht anders lösen können?» Dieser Gedanke beeinflusst meine Arbeit. Das Gemälde löst eine pazifistische Reaktion bei mir aus – obwohl oder gerade weil es eine Schlacht darstellt.

Dina Epelbaum, Kuratorin Kunstsammlung Baselland (Interview und Fotos)

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DIE TALENTFÖRDERUNG MUSIKSCHULENBASELLAND – EIN VORZEIGEMODELLDie Talentförderung Musikschulen Baselland (TFBL) fördert musikalisch besonders begabte Schülerinnen und Schüler. Ein ausgebautes Fächerangebot bietet eine umfassende Ausbildung an: zeitlich erweiterter Hauptfachunterricht, Unterricht im Nebenfach (z.B. Klavier), Musiktheorie- und Gehörbildung, Ensemble- und Orchesterarbeit. Thomas Waldner, Geschäftsführer und gleichzeitig Schulleiter der Musikschule Arlesheim, erklärt, was das Talentförderungsprogramm im Kanton Basel-Landschaft so einzigartig macht und warum es im breiten Angebot der Musikschulen einen unverzichtbaren Platz einnimmt.

Weshalb wurde im Kanton Basel-Landschaft ein spezielles Talentförderungsprogramm geschaffen? Wie kam es dazu?Thomas Waldner: Seit mehr als 50 Jahren ermöglichen die Musikschulen Baselland einem breiten Kreis interessierter Kinder und Jugendlichen den Zugang zu musikalischer Bil-dung. Unsere Kernaufgabe ist deshalb die musikalische Breitenförderung. Knapp ein Prozent unserer Schülerinnen und Schüler zeigt aber eine deutlich überdurchschnittliche musikalische Begabung. Für diese Talente haben wir mit dem Förderprogramm die nötigen Rahmenbedingungen für eine optimale Entwicklung geschaffen. Eine individuelle und stringente musikalische Laufbahnbegleitung können nur die Musikschulen bieten. Der Grund ist naheliegend: Wir unter-richten und fördern unsere Kinder und Jugendlichen unab-hängig von ihrer Schulstufe vom Kindergarten bis zum Ein-tritt an eine Hochschule. Ein Berufsstudium als mögliches Ziel war ein weiterer Grund für die Einführung der Talentför-derung. Die Schweizer Musikhochschulen stehen heute in einem internationalen Umfeld. Der dadurch entstehende Konkurrenzdruck ist enorm und Studierende aus der Schweiz sind stark untervertreten, weil in anderen Ländern die mu-sikalische Förderung bereits viel fortgeschrittener ist. Mit Unterstützung des Förderprogramms haben unsere Schü-lerinnen und Schüler wenigstens die Chance, in diesem Konkurrenzkampf zu bestehen.

Was sind die Voraussetzungen für die Aufnahme in die Ta-lentförderung?Wenn eine Schülerin oder ein Schüler eine deutliche Bega-bung und hohe Leistungsbereitschaft zeigt, spricht die In-strumentallehrperson eine Empfehlung aus. Es folgt ein Eintrittsgespräch mit der Schulleitung, Lehrer/in, Schüler/in und Eltern. Zentrale Frage dabei ist, ob die Schülerin oder der Schüler die Anforderungen und Bedingungen der Ta-lentförderung erfüllen kann. Verläuft das Gespräch positiv, muss der/die Schüler/in als letzte Hürde eine Aufnahmeprü-fung mittels Vorspiel vor einer Fachjury bestehen. Die Auf-nahmeprüfung findet einmal jährlich statt. Im Durchschnitt spielen etwa 25 Schülerinnen und Schüler vor, davon wer-den erfahrungemäss etwa zwei Drittel aufgenommen. Prin-zipiell ist der Eintritt in die Talentförderung für Schülerinnen und Schüler im Alter von 12 bis 20 Jahren möglich, welche Unterricht an einer Musikschule im Kanton Baselland besu-chen.

Wie ist das Talentförderungsprogramm aufgebaut?Neben einem umfassenden Fächerangebot und einer schul-übergreifenden Struktur werden die Schülerinnen und Schü-ler auf ihrem musikalischen Weg von Fachpersonen beraten und begleitet. Sie besuchen im Hauptfach zeitlich erweiter-ten Instrumental- und Gesangsunterricht und belegen zu-

sätzlich ein Nebenfach. Dazu kommen Ergänzungsfächer wie Gehörbildung und Musiktheorie. Der Besuch von Klas-senstunden und dem Talenttreff ist Pflicht. Ebenso wird die Mitwirkung in Kammermusikgruppen, Ensembles oder Or-chester vorausgesetzt, ist aber für die jungen Musikerinnen und Musiker selbstverständlich, genauso wie tägliches in-tensives Üben. Im Durchschnitt beträgt die zeitliche Belas-tung durch Unterricht und Proben rund vier bis fünf Stunden und für individuelles Üben zirka zehn Stunden pro Woche. Hinzu kommen Konzerte und Auftritte.

Ist dieses zeitliche Engagement neben normalem Schulun-terricht und anderen Freizeitaktivitäten überhaupt möglich?Die Vereinbarkeit von Schule und musikalischer Entwicklung ist sehr anspruchsvoll und verlangt den Schülerinnen und Schülern eine hohe Leistungsbereitschaft ab. Für die jungen Musiker/innen ist aber die Beschäftigung mit Musik ein zen-traler Lebensinhalt von beinahe existenzieller Natur. Daraus entspringen die sehr hohe Eigenmotivation und der starke Leistungswille. Stundenentlastungen sind durchaus mög-lich. Eine kantonale Regelung existiert zwar nicht, aber Schulleitungen versuchen mit den Beteiligten gemeinsam individuelle Lösungen zu finden.

Wie erfolgt die Leistungsbeurteilung und Qualitätskontrolle der Schülerinnen und Schüler, die vom Talentförderungs-programm unterstützt werden?Die Schülerinnen und Schüler müssen regelmässig ihr Kön-nen und ihre Fortschritte an Podiumskonzerten präsentieren. Diese sind öffentlich und finden zweimal jährlich statt. Im Anschluss daran gibt eine Talentjury, bestehend aus einem Team von zwei Fachexpertinnen oder Fachexperten, den Schüler/innen ein Feedback. Bei Unklarheiten oder fragli-chen Leistungen erfolgt ein Gespräch mit der zuständigen Schulleitung. Weil die Talentjury alle Podiumskonzerte (ca. 20 pro Jahr) besucht, sichern wir damit einen kantonal ein-heitlichen Qualitätsstandard. Zusätzlich basiert die Quali-tätskontrolle auf jährlichen schriftlichen Leistungsberichten der Lehrpersonen in den Haupt- und Nebenfächern sowie auf Beobachtungen der Schulleitungen.

Wie finanziert sich die Talentförderung? Können sich Eltern von Musik begabten Kindern und Jugendlichen dieses För-derungsprogramm finanziell leisten? Gemäss Trägerschaftsprinzip finanzieren die Gemeinden die Musikschulen. Es liegt deshalb in ihrer Kompetenz, wie-viel zusätzliche Unterstützung sie in das Talentförderpro-gramm investieren wollen und können. Der Elternbeitrag schwankt deshalb je nach Gemeinde zwischen 2200 bis 4500 Franken pro Jahr. Ist das Budget für die Talentförde-rung zusätzlich plafoniert, können nicht alle begabten Schü-Die Schülerinnen und Schüler müssen regelmässig ihr Können und ihre Fortschritte an Podiumskonzerten präsentieren. (Fotos: Musikschule Arlesheim)

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lerinnen und Schüler in die TFBL aufgenommen werden. Diese Ungleichbehandlung ist unbefriedigend. Der Verband der Musikschulen Baselland (VMBL) als Träger der TFBL strebt seit langem eine kantonal einheitliche Lösung an, da-mit unsere hochbegabten Schülerinnen und Schüler am Förderprogramm teilnehmen können – unabhängig von ihrer Wohngemeinde.

Wieso ist die Talentförderung Musikschulen Baselland schweizweit ein Vorbild?Der Kanton Basel-Landschaft ist der erste Kanton in der Schweiz gewesen, der die Musikschulen als vollwertige und eigenständige Schulart im kantonalen Bildungsgesetz ver-ankert hat. Damit nimmt unser Kanton schweizweit eine Vorbildfunktion ein. Eine entsprechende Gesetzgebung kennen nur gerade die Kantone Luzern, Genf und seit kur-zem auch Zug. Auf dieser Basis war es möglich, alle Musik-schulen des Kantons in die Netzwerkstruktur der TFBL ein-zubinden. Wir haben uns bewusst für dezentrale Strukturen entschieden. Das heisst, die Schülerinnen und Schüler der TFBL bleiben weiterhin an ihren Musikschulen, sind aber zusätzlich in die Strukturen der TFBL eingebunden. Beson-ders hervorzuheben ist auch die Zusammenarbeit mit der Talentförderung des Kantons Basel-Stadt, die unseren Schü-ler/innen die sehr wichtige Nähe zur Musikhochschule er-möglicht. Aus diesen Gründen gilt unser Talentförderungs-modell inzwischen als Vorbildmodell bei der Entwicklung von neuen kantonalen Förderprogrammen in der Schweiz.

Carine von Däniken, Bereichsleitung Musikschulen, Amt für Volksschu-len (Interview)

VORSCHAUDie nächsten öffentlichen Podiumskonzerte mit Schülerin-nen und Schülern der Talentförderung Musikschulen Basel-land finden vom 20. bis 25. Juni 2016 statt.

Weitere Informationen unter: www.talentfoerderung.ch

LEISTUNGSVEREINBARUNG ZWISCHEN BKSD UND VMBL

Der Verband Musikschulen Baselland (VMBL) ist Träger der

Talentförderung und vertritt die Anliegen der Talentförderung

auf politischer Ebene. Zwei Mitglieder aus dem VMBL haben

Einsitz im Talentrat, welcher die Aufsicht über die Talentför-

derung hat und die mittel- und langfristige Strategie bestimmt.

Seit dem 30. Juni 2015 ist eine Leistungsvereinbarung zwi-

schen der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) und

dem VMBL in Kraft, in welcher der Kanton die Weiterführung

der Talentförderung sichert. Finanziert werden damit die

Durchführung der Aufnahmeprüfungen, die Qualitätssiche-

rung und die Geschäftsstelle. Die Hauptkosten für das Schul-

geld tragen weiterhin Eltern und Gemeinden.

TALENTFÖRDERUNG MUSIKSCHULEN BASELLAND IN

KÜRZE

− Gründung im Jahr 2007 von vier Musikschulen mit 26 teil-

nehmenden begabten Schüler/innen. In der Folge übernahm

der VMBL die Trägerschaft der Talentförderung.

− Heute nehmen etwa 65 Schüler/innen am Programm TFBL

teil, was knapp einem Prozent der gesamten Zahl der Mu-

sikschüler/innen im Kanton BL entspricht.

− 14 der 15 Musikschulen im Kanton BL sind in der TFBL dabei.

Die Regionale Musikschule Laufental-Thierstein plant den

Beitritt aufs neue Schuljahr 2016/17, sofern die Delegierten-

versammlung der Musikschule im Mai 2016 zustimmt. Somit

wäre die Talentförderung für alle Musikschüler/-innen flä-

chendeckend im Kanton BL zugänglich.

− Der Kanton BL unterstützt mittels Leistungsvereinbarung

den VMBL in Bezug auf die Talentförderung Musikschulen

Baselland.

− Schüler/innen profitieren von einem umfassenden Fächer-

angebot mit Instrumentalunterricht, Ensemble- und Orches-

terarbeit, Gehörbildung und Musiktheorie sowie Beratung

und Begleitung durch Fachlehrpersonen.

− Regelmässige Leistungskontrolle und Qualitätsbeurteilung

der teilnehmenden Schüler/innen durch eine Fachjury.

− Die administrativen Kosten werden durch Beiträge der Mu-

sikschulen und des VMBL gedeckt. Eltern und Gemeinden

tragen die Unterrichtskosten.

− Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Talentförde-

rung des Kantons Basel-Stadt.

Die Software «Precobs» ist mittlerweile weitherum bekannt. Aber sie ist kein Wundermittel, dank dem das Phänomen der Einbruchskriminalität fortan vom Tisch ist. «Precobs» ist als ein Teil des Ganzen und letztlich als eine von Dutzenden von Massnahmen zu betrachten, die im Kanton Basel-Landschaft im Zusammenhang mit den insbesondere im Jahr 2014 stark angestiegenen Einbruchszahlen ergriffen worden waren. «Precobs» hat sich mittlerweile als ein wichtiges Element für die gesamtheitliche Lagedarstellung und Beurteilung im Be-reich Einbruchsdiebstahl herauskristallisiert. Es liefert, ge-paart mit dem Know-how der Kriminalisten, zeitliche und räumliche Indikatoren für eine lageorientierte Einsatzplanung.

Alle Massnahmen zusammen, darunter auch die personal-intensive sichtbare Präsenz auf den Strassen, führten er-freulicherweise zu einem markanten Rückgang der Ein-bruchszahlen. Welchen Anteil «Precobs» daran effektiv hat, lässt sich kaum ausweisen, weil präventive Massnahmen nie wirklich messbar sind. Die Polizei ist und bleibt in diesem Kontext gefordert.

SUCHE NACH KORRELATIONAber wie funktioniert die medial wiederholt als «Wunder-waffe» gefeierte Software «Precobs» wirklich? Sie funkti-

WENN DER COMPUTER EINBRÜCHE VORAUSSAGTMit Hilfe der Computer-Software «Precobs» werden bei der Polizei Basel-Landschaft seit Herbst 2014 alle Da-ten im Zusammenhang mit Einbrüchen im Kanton Baselland erfasst. Da Einbrüche nach bestimmten Mustern ausgeübt werden, kann die Software einen nächsten Zeitpunkt und Ort vorhersagen.

oniert unspektakulär wie ein Börsen-Computerprogramm, das die Kursentwicklung voraussagt und entsprechende Aktienkäufe und -verkäufe empfiehlt, wie es die Basler Zei-tung einst treffend formulierte. Das Kurzwort «Precobs» steht übrigens für «Pre Crime Observation System».

Die Süddeutsche Zeitung formuliert es so, dass die Software nicht nach der Wahrheit, sondern nach Korrelationen sucht: «Wenn auf A und B oft genug C gefolgt ist, geht sie davon aus, dass wahrscheinlich auch beim nächsten Mal C folgen wird, wenn A und B zusammen auftreten. Dann schlägt sie Alarm.» Und weiter: «Die Software findet Zusammenhänge zwischen Daten, die dem Menschen verborgen bleiben. Auf-gabe der Polizisten ist es, die Ergebnisse richtig zu bewerten.»

ZAHLEN AUS DEN LETZTEN FÜNF JAHRENIm Kanton Basel-Landschaft werden mit «Precobs» alle Einbrüche im Kanton erfasst. Ort, Einbruchswerkzeug, Haustyp und Beute sind wichtige Faktoren, mit welchen eine Prognose entwickelt werden kann. Das System zeigt dann an, wo Alarm geschlagen werden muss und wo mit der grössten statistischen Wahrscheinlichkeit in den nächs-ten sieben Tagen eingebrochen wird.

«Precobs» unterteilt ein Gebiet in Zonen und schlägt bei drohenden Einbrüchen Alarm.

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Bei der Erstellung der Prognose geht die Software von der These aus, dass Einbrecher an einen bekannten Tatort oder ein bekanntes Quartier zurückkehren. Ein Phänomen, das Beat Krattiger, Chef der Hauptabteilung Sicherheit und Ord-nung der Polizei Basel-Landschaft, nicht erstaunt: «Sie ken-nen die Anfahrtswege, die Objekte, sie wissen, wo Kom-plizen für die Übergabe der Beute unbemerkt warten können und sie kennen auch die Fluchtwege.»

Bei einem «Precobs-Alarm» bezeichnet das System auf der Baselbieter Landkarte eine ca. 300 Meter grosse Zone, in der demnächst ein Einbruch zu erwarten ist. Dann kann die Einsatzplanung gegen Einbrecher starten. Gefüttert wurde das Programm mit Zahlen aus den letzten fünf Jahren. Da-runter fallen Daten wie die Art des Deliktguts, ob die Ein-brecher in ein Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus einge-stiegen sind, die Art des Einbruchs (zum Beispiel ein Einbruch mit Geissfuss oder Schraubenzieher) sowie die Einbruchszeit.

DAS GRINSEN IST VERFLOGENEs gibt und gab Zeiten, als «Precobs» im Baselbiet bis zu zwölf Alarmzonen gleichzeitig ausgab. «Dann gilt es durch Kriminalanalysten entsprechend Prioritäten auf die grössten Erfolgschancen zu setzen, um die knappen Ressourcen er-folgreich einzusetzen», sagt Krattiger. In der Folge definiert die Polizei das Einsatzgebiet und baut das Einbrecher-Ab-wehrdispositiv auf. «Precobs» hilft vor allem, die Datenmen-gen zu bearbeiten. Die Polizei der Stadt Zürich hat «Precobs» als erste Schweizer Polizei vor Basel-Landschaft eingeführt. Mittlerweile hat auch der Kanton Aargau nachgezogen.

Herr Regierungsrat Reber, hat Ihre Polizei mit der Einbre-chersoftware «Precobs» den «Stein der Weisen» gefunden?Reber: Mit der Einführung von «Precobs» – als erster Kanton notabene – hat die Polizei Basel-Landschaft sicher einen gu-ten Riecher bewiesen, das zeigen schon allein die Erfolge der letzten Monate! Aber allein damit ist es natürlich nicht getan. Es braucht wie immer auch den Menschen, den Polizisten, die Polizistin dahinter, die zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort das Richtige tun. Aber «Precobs» ist sicher eine deutliche Verbesserung, eine in meinen Augen effiziente Unterstützung bei unserem Schwerpunktthema, der Einbruchskriminalität.

Die Einbruchszahlen sind im vergangenen Jahr deutlich zu-rückgegangen. Laufen wir nun Gefahr, dass die Polizei we-gen der harten Sparvorgaben, die Sie mit zu verantworten haben, nicht mehr so streng patrouillieren kann und die Einbruchszahlen wieder steigen? Wir alle im Regierungsrat sind überzeugt, dass wir nur mit vereinten Anstrengungen einen ausgeglichenen Kantons-haushalt wieder hinbekommen. Da muss jeder dazu bei-tragen, da kann und will ich «meine» Direktion nicht aus-nehmen. Es ist uns allen aber auch klar, dass es absolut unrealistisch ist, bei der Polizei Basel-Landschaft einen Personalabbau um zehn Prozent zu vollziehen, wenn die aktuell gute bis sehr gute Sicherheitslage in unserem Kanton nicht wirklich

ernsthaft gefährdet werden soll. Die Sicherheitsdirektion wird ihren substanziellen Sparbeitrag leisten. Im Personal-bereich gibt es allerdings Limiten, denn bereits zwischen 2011 und 2015 haben wir netto 70 Stellen abgebaut.

Im Hinblick auf die Sicherheit: Wie sehen da die Perspekti-ven aus?Die sehr gute und erfolgreiche Arbeit unserer Polizei hat mit dazu geführt, dass das Projekt «Mobile Computing» bis jetzt alle Sparhürden genommen hat und voraussichtlich noch diesen Sommer von der Regierung an den Landrat über-wiesen wird. Mit «Mobile Computing» wird unsere Polizei draussen im Einsatz noch effizienter arbeiten können, etwas plakativ könnte man auch sagen: Tablet statt Rapportblock. Halter- und Fahndungsabfragen zum Beispiel sollen dann direkt vor Ort gemacht werden können, ohne Rückfragen an die Zen-trale. Und auch Einsatzrapporte werden dann direkt vor Ort praktisch fertig ausgefüllt, die Zeit raubende Nachbearbei-tung im Büro entfällt weitgehend. «Mobile Computing» dürfte nochmals einen Quantensprung darstellen für unse-re Polizei, wenn es darum geht, effizient und effektiv zu arbeiten. Wir werden damit unsere Präsenz «draussen» nochmals massiv erhöhen können – für mehr Sicherheit!

Interview: Kommunikation SID (Foto: Martin Töngi)

«MOBILE COMPUTING ALS QUANTENSPRUNGFÜR UNSERE POLIZEI»

Die Einbrüche im Baselbiet sind beträchtlich zurückgegangen und es gab viele Anhaltungen von mutmasslichen Einbrechern. Dies ist nicht nur, aber auch eine Folge der Einführung der Software «Precobs». (Fotos zvg / Archiv Polizei Basel-Landschaft)

Nun, als Krattiger im ersten Halbjahr 2014 «Precobs» – diese digitale Kristallkugel, die Einbrüche prophetisch voraussagen soll – in Baselbieter Polizeikreisen vorstellte, soll ein Grinsen über die Gesichter gehuscht sein: «Kann man da auch Lotto-zahlen eingeben?», wurde er gefragt. Das Grinsen ist inzwi-schen verflogen. Dennoch: Die Erfahrung zeigt, dass die Ein-brecher auf die neue Situation reagieren. Die Bekämpfung der Einbruchskriminalität bleibt trotz «Precobs» auch weiterhin das altbekannte Katz-und-Maus-Spiel zwischen Räuber und Polizei. Und der beste Einbrecherjäger ist und bleibt der Bürger.

Meinrad Stöcklin, Leiter Externe Kommunikation Polizei Basel-Landschaft

SEHR SICHERER KANTON BASEL-LANDSCHAFT – KRIMINALSTATISTIK 20152015 ging die Anzahl der registrierten Straftaten um 2‘636 Fälle oder 16 Prozent auf 14‘068 Fälle zurück. Das nach wie vor mit Abstand grösste Problem stellten auch im Jahre 2015 die Einbruchdiebstähle dar. Daher bildete die Ein-bruchsbekämpfung auch 2015 den Schwerpunkt der poli-zeilichen Arbeit im Kanton Basel-Landschaft. Dass die er-griffenen konzertierten Aktionen und Massnahmen greifen, belegen die Zahlen eindrücklich. Nach mehreren Jahren mit steigenden Einbruchszahlen konnte 2015 erstmals ein sig-nifikanter Rückgang erzielt werden. Die Einbruchdiebstähle sanken um 29 Prozent auf 1‘686 Fälle.

POLIZEIPRÄSENZ AUF DER STRASSE ERHÖHTIm Jahr 2015 wurden fast 3‘000 zusätzliche Arbeitsstunden allein in die Einbruchsprävention investiert und diverse Per-sonen- und Fahrzeugkontrollen durchgeführt. Künftig sollen

die Polizistinnen und Polizisten durch die Nutzung neuster Technologien in ihren administrativen Tätigkeiten entlastet werden, damit sie vor Ort auf den Strassen präsent sein und effizienter arbeiten könnten.

VERKEHRSUNFÄLLE HABEN LEICHT ZUGENOMMENNach einem langjährig rückläufigen Trend nahmen die Ver-kehrsunfälle im Kanton Basel-Landschaft im vergangenen Jahr erstmals wieder leicht zu. Es wurden 1‘142 Verkehrs-unfälle verzeichnet, was einer Zunahme um 12 Prozent ent-spricht. Dieser Anstieg ist auf mehr Unfälle mit nur Sach-schaden zurückzuführen, wohingegen die Unfälle mit Personenschäden stabil geblieben sind. Unfallursache Num-mer 1 blieb auch 2015 die Unaufmerksamkeit vor der Miss-achtung des Vortrittrechts.

Die detaillierten Statistiken sind unter:www.polizei.bl.ch (Bereich Statistiken) einsehbar.

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Der Kanton Basel-Landschaft strebt ein nachhaltiges, qua-litatives Wirtschaftswachstum an. Ein besonderes Augen-merk wird auf die Produktivität und Innovationskraft der Wirtschaft gelegt. In der Folge ist Innovationsstrategie denn auch ein wesentliches Element der kantonalen Wirtschafts-strategie. Mit der Eröffnung des Switzerland Innovation Park Basel Area in Allschwil wurde ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan. Der Standort Allschwil ist ein wichtiger Pfeiler im Netzwerk des nationalen Innovationsparks, der an fünf Standorten präsent ist. In Allschwil wird eine Infra-struktur mit Räumlichkeiten bereitgestellt, in der sich For-schungsprojekte von Unternehmen und Hochschulen der Region Basel unter einem Dach verwirklichen lassen. Die enge räumliche Zusammenarbeit wird zu Synergien und neuen Innovationen führen. Der Standort Allschwil konzen-triert sich auf die Life Sciences, ist die Nordwestschweiz europaweit doch der bedeutendste Life Sciences Cluster. Auf engstem Raum wird hier die ganze Wertschöpfungs-kette von Forschung und Entwicklung, über die Produktion bis hin zu Marketing und Vertrieb angeboten. Bereits heute

forschen über 150 Personen aus dem Universitätsspital Basel und dem ETH-Institut für Systembiologie im Innova-tionspark in Allschwil und die Nachfrage nach Räumlichkei-ten entwickelt sich rege.

STANDORTFÖRDERUNG NIMMT ZENTRALE ROLLE EINDie Standortförderung Baselland nimmt eine zentrale Rolle in der Erarbeitung und Umsetzung der kantonalen Wirt-schaftsstrategie ein. Ihre Aufgaben lassen sich mit Stand-ortetablierung – Standortentwicklung – Standortpromotion umschreiben. Die Standortentwicklung will wirtschafts-freundliche Rahmenbedingungen schaffen und staatliche Dienstleistungen für Bestandsunternehmen erbringen. Sie bildet die Voraussetzung für einen produktiven, innovativen und wettbewerbsfähigen Standort. Die Standortetablierung bezweckt die Ansiedlung von Firmen durch das Setzen nachhaltiger Anreize und effizienter staatlicher Förderung und Hilfestellung.

STANDORTFÖRDERUNG –ALLES UNTER EINEM (NEUEN) DACHAufgaben und Ziele: Nachhaltiges und qualitatives WachstumAm 1. Januar 2016 hat die Standortförderung Baselland ihre Arbeit aufgenommen. Sie ist eine neu geschaf fene, eigenständige Dienststelle in der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (VGD). Die Standortförde-rung ist aus der Zusammenlegung des vormaligen verwaltungsexternen Projekts Wirtschaftsoffensive und den bereits in der VGD angesiedelten Funktionen Bestandespflege, Volkswirtschaftliche Grundlagen und Umset-zung des Wirtschaftsförderungsfonds entstanden. Geleitet wird die Standortförderung durch Thomas Kübler.

Thomas Kübler, Leiter Standortförderung Baselland. (Foto: Schaerli)

Die Standortförderung setzt in der Ausgestaltung der Steu-er- und Finanz-, Bildungs-, Arbeitsmarkt-, Verkehr-, Raum- und Energiepolitik an und bringt die Sicht der Wirtschaft ein. Die Standortförderung:

− unterstützt bestehende Unternehmungen auf Basis eines Key Account Managements, in welchem die Schlüsselunternehmungen des Kantons mit besonde-rem Fokus begleitet werden;

− betreibt einen Welcome Desk, der die Informations- und Beratungs-Bedürfnisse von bestehenden und neuen Unternehmungen (KMU und Internationale) abdeckt;

− führt ein kompetentes Beobachtungssystem im Bereich der privaten und öffentlichen Areale und Immobilien: Geeignete Areale können und sollen einer wirtschaftli-chen Nutzung verfügbar gemacht und entwickelt werden und es wird gezielt darüber informiert. Die Entwicklung ausgewählter Areale wird angestossen, unterstützt und/oder begleitet.

− unterstützt eine Innovationspolitik im oben skizzierten Sinne. Hier wird intensiv mit den Partnern von BaselA-rea.Swiss und i-Net zusammengearbeitet.

Alle guten Rahmenbedingungen und attraktiven Areale nut-zen wenig, wenn sie nicht bekannt sind. Der Standortpro-motion kommt deshalb grosse Bedeutung zu. Mit ihr soll ein aktives Marketing auf strategisch wichtigen Zielmärkten und -regionen sichergestellt werden. Die Stärken der Regi-on und insbesondere des Kantons Basel-Landschaft werden herausgestrichen und bekannt gemacht. Die Standortpro-motion erfolgt vorab in Kooperation mit den Nordwest-schweizer Kantonen und unter Nutzung der gemeinsamen Vereinigung BaselArea.Swiss und der Vermarktungsstelle des Bundes (Swiss Global Enterprises, S-GE).

WO IST DIE STANDORTFÖRDERUNG ZU FINDEN?Die Standortförderung Baselland befindet sich derzeit beim KIGA in Pratteln. Ab Sommer 2016 wird die Standortförde-rung in den neuen Lokalitäten an der Amtshausgasse 7 in Liestal zu finden sein. Bereits heute können Sie und andere Interessierte uns aber via Internet und Newsletter besuchen und verfolgen: www.economy-bl.ch

DIREKTIONSÜBERGREIFENDE ZUSAMMENARBEITEine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Standort-förderung ist die enge und möglichst reibungslose Zusam-menarbeit über die Direktionsgrenzen hinweg. In der Inno-vationsstrategie arbeiten die Standortförderung und

verschiedene Dienststellen der Bildungs-, Kultur- und Sport-direktion zusammen. In allen Fragen der Arealentwicklung, des Arealmonitorings und der Veräusserung und des Zu-kaufs von kantonseigenen Arealen ist eine enge Absprache mit der Bau- und Umweltschutzdirektion unabdingbar. Of-fensichtlich ist ferner der enge Bezug zur Finanz- und Kir-chendirektion beziehungsweise zur Steuerabteilung. Und nicht unterschätzt werden darf die Bedeutung des Faktors Sicherheit für die Attraktivität eines Standorts.

KÖPFE DER STANDORTFÖRDERUNGZurzeit arbeiten in der Standortförderung fünf Personen. Dazu werden eine Assistenz und eine berufserfahrene Per-son für die Unternehmenspflege rekrutiert. Schliesslich werden sieben Personen fest bei der Standortförderung tätig sein und sich rund 670 Stellenprozente teilen. Dazu wird bei Bedarf eine Praktikumsstelle besetz.

Alice Bögli ist für die Arealentwicklung verantwortlich und kam über das Projekt Wirtschaftsoffensive zur Standortför-derung.

Sibylle Pauli ist für die Unternehmenspflege verantwortlich und kam über die Wirtschaftsoffensive, wo sie das Wel-come Desk aufbaute, zur Standortförderung.

Thomas Stocker ist der «Chefökonom» der Standortförde-rung und unser volkswirtschaftliches Gewissen. Er war zuvor im Generalsekretariat der Volkswirtschafts- und Ge-sundheitsdirektion tätig.

Melanie Zeiter war ebenfalls bereits in der Verwaltung tätig und betreute das kmu-Info-Desk, setzte das Wirtschafts-förderungsgesetz um beziehungsweise zeichnete für die Unterstützungsprojekte aus dem Wirtschaftsförderungs-fonds verantwortlich.

Neu zum Team gestossen ist per 1. Januar 2016 Thomas Kübler. Er ist Ökonom und arbeitete bei BAKBASEL Econo-mics, der Schweizerischen Nationalbank und bei verschie-denen Banken in leitender Stellung, bevor er eine eigene Beratungsunternehmung gründete. Zuletzt hatte er ver-schiedene Verwaltungsratsmandate inne und unterstützte die regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaften im Laufental und in den Bezirken Dorneck-Thierstein und war als Ökonom für weitere wirtschaftspolitische Organisatio-nen beratend tätig.

Thomas Kübler, Leiter Standortförderung Baselland

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SEITE 23 | INFOHEFT | 186 | MÄRZ 2016SEITE 22 | INFOHEFT | 186 | MÄRZ 2016

Das Zivilstandsamt klärt nach Eingang der bezahlten Bestel-lung die Fragen der Bezugsberechtigung sowie allfällige Vertretungsverhältnisse und beurkundet gegebenenfalls vorgehende Ereignisse. Innert fünf Arbeitstagen nach Be-stellungseingang sollten die bestellten Dokumente versandt sein. Durch die Vorauszahlung kann das Zivilstandsamt On-linebestellungen prioritär behandeln. Die Kosten sind gleich hoch wie bei der Bestellung am Schalter: Heimat- und Ge-burtsurkunde wie auch der Personenstandsausweis kosten

je 30 Franken zuzüglich Portokosten von einem Franken (Inland) bzw. drei Franken (Ausland).

Diese Dienstleistung steht unter www.zivilstandsamt.bl.ch zur Verfügung. Seit Sommer 2015 ist unter www.bl.ch/online-schalter bereits ein Betreibungsregisterauszug er-hältlich. Schon seit dem 1. Oktober 2013 bietet die Motor-fahrzeugkontrolle umfassende online-Dienstleistungen.

BASELBIETER VERWALTUNG GOES ONLINEDie kantonale Verwaltung BL baut ihren online-Service aus: Neu können Kunden via online-Schalter Perso-nenstandsausweise, Heimatscheine oder Geburtsurkunden gegen Vorauskasse bestellen. Kundinnen und Kunden können so ihre Bestellungen unabhängig von Öffnungs- und Schalterzeiten einfach und problemlos aufgeben. Ein Gang zur Behörde erübrigt sich und Wartezeiten am Schalter werden vermieden.

Verwaltungsdienstleistungen sind vermehrt online erhältlich, das erspart Wartezeiten am Schalter. (Foto: SID)

3,8 MIO. FRANKEN FÜR DEN BASELBIETER SPORTJahresbilanz 2015 des Swisslos Sportfonds Baselland Der Regierungsrat hat im Jahr 2015 den Sport im Kanton und in der Region mit 3,8 Mio. Franken aus dem Swisslos Sportfonds Baselland unterstützt. Dies entspricht nahezu dem Beitrag des Vorjahres.

Das Sportamt, das den Swisslos Sportfonds verwaltet, be-arbeitete im Jahr 2015 insgesamt 797 Unterstützungsgesu-che. So wurden an die Erstellung und Renovation von Sport-anlagen über eine Million Franken Subventionsbeiträge geleistet. Mit 431‘875 Franken wurde der grösste Beitrag in diesem Bereich an die Sanierung des Schwimmbades Sissach ausbezahlt. Jugendsportlager, die von 3657 Ju-gendlichen und Kindern besucht wurden, erhielten Beiträge von gesamthaft 286‘478 Franken. Die Höhe der ausgerich-teten Jahresbeiträge an Vereine, Verbände und Institutionen sowie die Beiträge an Spitzenvereine betrug 467‘703 Fran-ken. An den Kauf von Sportmaterial wurden 10‘552 Franken an Vereine und Verbände ausbezahlt. Der Regierungsrat bewilligte über eine Million Franken für die Organisation und Durchführung von gesamthaft 235 Sportveranstaltungen, wobei die einzelnen Veranstalter in der Regel Beiträge bis 10’000 Franken erhielten. Bedeutende internationale Gross-anlässe wurden mit höheren Beiträgen unterstützt.

Das Sportamt richtet die einzelnen Beiträge gemäss Richt-linien im Rahmen des vom Regierungsrat festgelegten Bud-gets aus. Über die restlichen Gesuche sowie über die Erhö-hung der Gesamtbeiträge befindet der Regierungsrat.

Christian Saladin, stellvertretender Leiter Sportamt Baselland

Die Ausrichtung von Jugendsportlagern wird aus dem Swisslos Sportfonds unterstützt. (Foto: Jasmin Haller)

Die regionalen Leistungssportstützpunkte profitierten durch die Auszahlung von rund einer halben Million Franken. 65 Jugendliche und junge Erwachsene der Leistungssportför-derung Baselland erhielten zudem direkte Unterstützungs-beiträge in der Höhe von 212‘300 Franken. Zum dritten Mal profitierten die acht Mitglieder des Baselbieter Olympia-teams je von einem Beitrag von 12‘000 Franken. Für die Teilnahme an internationalen Meisterschaften, Welt- und Europacupveranstaltungen wurden rund 87‘000 Franken ausgeschüttet, an die Kaderausbildung von kantonalen und regionalen Sportverbänden 12‘320 Franken.

Der höchste Swisslos Sportfonds-Beitrag 2015 wurde an die Sanierung des Schwimmbades Sissach geleistet. (Foto: Thomas Beugger)

WOHER KOMMT DAS GELD DES SWISSLOS SPORTFONDS?

Jährlich werden mit den Lotterie-Erträgen weit über 12‘000 Projekte in den Bereichen Kultur, Sport, Umwelt und Soziales mitfinanziert. Swisslos – das sind Lotterie-produkte wie Swiss Lotto, Sportwetten und Rubbel-Lose. Der jährliche Reingewinn daraus beträgt rund 365 Millionen Schweizer Franken. Für die Verteilung dieser Summe sorgen die Kantone, und der Reingewinn kommt vollumfänglich der Gemeinnützigkeit zugute. Das Swiss-los Sportfonds-Motto des Baselbiets bewährt sich: Mit jedem Einsatz im Kanton Basel-Landschaft gewinnt der Baselbieter Sport!

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Das Sportamt hat das Programm wiederum für zwei unter-schiedliche Zielgruppen zusammengestellt. Einerseits setzt das Sportamt im Erwachsenensport mit attraktiven Ange-boten Impulse, andererseits werden den Sportvereinen an Veranstaltungen zu sportspezifischen Themen neue Ideen vermittelt.

Die polysportiven Sportangebote zu «BLyb SPORTlich ak-tiv» richten sich an Individualsportlerinnen und Individual-sportler und sind entweder Schnupperangebote oder Wer-tungsanlässe für das Baselbieter Sportabzeichen. Die nächsten Angebote sind ein Schnuppertraining Paddle Ten-nis (20. April), eine Einführung in die Trendsportart Bubble Soccer (11. Mai) und ein Einführungstraining Street Workout (16. Juni).

Die Kurse für die Sportvereine unter dem Motto «BLyb SPORTlich organisiert» werden im Rahmen von Abendse-

minaren vermittelt. Anfangs Februar wurden 15 Personen ins Mentaltraining im Sport eingeführt. Die weiteren Ange-bote dieses Jahres lauten: «Vereinsrecht und Statuten ver-stehen und optimieren», «Vereinsmitglieder gewinnen, be-geistern und halten», «Easytape praktisch anwenden», «Moderne Kommunikation mit Social Media» sowie «Finan-zielle Unterstützung durch den Swisslos Sportfonds».

Einige Angebote werden von Mitarbeiterinnen und Mitar-beitern des Sportamt-Teams geleitet. Für andere stellen sich Fachspezialistinnen und Fachspezialisten zur Verfügung. Die detaillierten Kursbeschriebe finden sie auf der Sportamt-Homepage unter www.bl.ch/sportamt.

Carmen Jeker, Assistentin der Dienststellenleitung, Sportamt Baselland

www.facebook.com/SportamtBL

395 Sportlerinnen und Sportler wurden im Jahr 2015 mit dem Sportabzeichen ausgezeichnet. Das sind acht Personen mehr wie im Vorjahr. Das Abzeichen ging an 237 Männer und Kna-ben sowie an 158 Frauen und Mädchen. Fast zwei Drittel der Sportabzeichen (238) konnte das Sportamt Kindern und Ju-gendlichen überreichen. Der Rekord aus dem Jahr 2005 mit 419 verliehenen Sportabzeichen bleibt bestehen. Mit dem Sportabzeichen zeichnet das Sportamt jährlich sportlich viel-seitige Personen aus, die je nach Alter vier bis fünf Leistungen in mindestens drei Sportbereichen erbringen. 101 Sportlerin-nen und Sportler erhielten das Sportabzeichen zum ersten Mal, 79 Personen erbrachten den Leistungsausweis zum zweiten Mal. Von den Pionieren, die im Startjahr 1997 ihr ers-tes Abzeichen erlangten, meisterten 18 Personen die Leis-tungsanforderungen jedes Jahr, also zum 19. Mal in Serie. Dass viele Sportlerinnen und Sportler das Sportabzeichen Jahr für Jahr erlangen, zeigt die Bedeutung dieser Auszeichnung und unterstreicht den Reiz einer polysportiven Sportlaufbahn.

ÜBERRAGEND: SEKUNDARSCHULE FRENKENDORF UND SPORTCLUB BIEL-BENKENWie in den Vorjahren war die Sekundarschule Frenkendorf mit Abstand die erfolgreichste Schule. 65 Schülerinnen und Schüler erlangten das Sportabzeichen 2015. In der Ranglis-te der Gemeinden steht wie bereits in den Vorjahren Biel-Benken an erster Stelle. 100 Mitglieder des Sportclubs Biel-Benken absolvierten das Sportabzeichen erfolgreich. Auf Rang zwei der Vereinswertung liegt die LG Oberbaselbiet (13), gefolgt vom TSV Anwil (11) und dem TV Pratteln AS (10). Als beliebteste Sportbereiche erwiesen sich bei den Erwachsenen die Sparten Laufen/Walking, Leichtathletik/Turnen, Schwimmen, Radsport und Orientierungslauf. Bei den Kindern und Jugendlichen stand Leichtathletik/Turnen klar an der Spitze, gefolgt von der regelmässigen Teilnahme an J+S Sportfachkursen.

SPORTLICH VIELSEITIGE MITARBEITENDE DER VERWALTUNGWie jedes Jahr wurden auch etliche Mitarbeitende der kan-tonalen Verwaltung mit dem Sportabzeichen ausgezeichnet,

einige von ihnen zum wiederholten Mal. Beispiele: Martin Büsser (SID, 19. Sportabzeichen), Roger Traub (SID, 19), Daniela Sprenger (SID, 11), Marcel Dürrenberger (LKA, 19), Cornelia Kissling (LKA, 5), Jaroslav Misun (BUD, 14), Hans-jörg Thommen (BKSD, 19) oder Bea Häring (BKSD, 16).

IM JUBILÄUMSJAHR DAS SPORTABZEICHEN ERLANGENDas Sportabzeichen, das es in der Schweiz nur im Kanton Basel-Landschaft gibt, wird in diesem Jahr zum 20. Mal angeboten. Insbesondere im Jubiläumsjahr sollte es auch für Mitarbeitende der Verwaltung ein Anreiz sein, das Sport-abzeichen zu erhalten und die sportliche Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen.

Carmen Jeker, Assistentin der Dienststellenleitung, Sportamt Baselland

BLYB SPORTLICH AKTIV UND ORGANISIERTAktionsprogramm des Sportamtes BasellandZur Förderung des Erwachsenensports und zur Förderung des Vereinssports bietet das Sportamt mit 16 An-geboten zum dritten Mal das Aktionsprogramm «BLyb SPORTlich» an.

Im Rahmen von «BLyb SPORTlich» wird auch eine Einführung ins Street Workout Training angeboten. Auf dieser Anlage wird kreatives Krafttraining gefördert. (Foto: Thomas Beugger)

395 SPORTLERINNEN UND SPORTLER ERHALTEN DAS BASELBIETER SPORTABZEICHENErfreuliche Jahresbilanz 2015Das Erlangen des Baselbieter Sportabzeichens ist für viele Sportlerinnen und Sportler ein begehrtes Jahres-ziel. Auch für Mitarbeitende der kantonalen Verwaltung. In diesem Jahr wird das Sportabzeichen zum 20. Mal angeboten.

Laufen ist die beliebteste Disziplin des Baselbieter Sportabzeichens. (Foto: Thomas Beugger)

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Der Leichtathlet Gregori Ott, Mitglied des Baselbieter Olym-pia-Teams, sowie die beiden Badminton-Spezialisten, Joel König und Christian Kirchmayr, profitieren von den Angebo-ten, die ihnen die Schweizer Armee im Rahmen der Spit-zensportförderung ermöglicht. In den ersten drei Wochen der Rekrutenschule lag der Fokus auf der allgemeinen mi-litärischen Ausbildung. In den nachfolgenden fünf Wochen standen nebst dem sportlichen Training verschiedene Aus-bildungssequenzen im Zentrum, die J+S-Ausbildung, Me-dienausbildung, die Ausbildung der Auftrittskompetenz und die Persönlichkeitsausbildung. Seit der neunten Woche können die Absolventen der Spitzensport-Rekrutenschule

ihre sportliche Leistungsfähigkeit mit individuellen und sportartspezifischen Sequenzen weiter verbessern. In der Zwischenzeit wurden sie von Rekruten zu Sportsoldaten befördert. Gregori Ott, Joel König und Christian Kirchmayr, die alle als Mitglieder der Leistungssportförderung die Ma-tursportklasse am Gymnasium Liestal erfolgreich absolvier-ten, werden auch über die Rekrutenschule hinaus von der Spitzensportförderung der Armee profitieren. Pro Jahr kann ein Sportsoldat maximal 130 Diensttage für seine Leistungs-förderung nutzen. Davon werden maximal 30 Diensttage an die Ausbildungsdienstpflicht angerechnet.

Kein Jugend+Sport-Experte in der Schweiz hat so viele Ausbildungskurse im Kindersport durchgeführt und so vie-le Leitende ausgebildet wie Hansjörg Thommen. Seine Motivation, seine Freude, Begeisterung und seine Leiden-schaft für die Förderung des Kindersports sind bis zum heutigen Tag gleich geblieben. Verändert hat sich nur die Zielgruppe der Ausbildungsinhalte. Von 1989 bis 1994 wa-ren die Kurse für den Sportunterricht mit Kindern zwischen 10 und 13 Jahren ausgerichtet. Spielformen, Polysportivität und koordinative Fähigkeiten waren die wichtigsten Ausbil-dungsinhalte. Seit der Herabsetzung des Jugend+Sport-Alters von 14 auf 10 Jahre im Jahr 1994 steht in den Kinder-sport-Kursen des Sportamtes das Sporttreiben für Kinder unter zehn Jahren im Mittelpunkt.

Hansjörg Thommen ist es wichtig, im Unterricht das Kind in den Mittelpunkt zu stellen und nicht die Leistung. Dank der

immensen Routine konnten die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer in jedem Kurs von Thommen und seinem Kurskader profitieren. Dies war auch am 100. Kindersport-Kurs der Fall. Nach dem zweitägigen Kurs konnten 31 Leiterinnen und Leiter zu neuen Kindersport-Leitenden befördert werden.

Aus Anlass des Jubiläumskurses überraschten ehemalige und langjährige Weggefährten aus dem JSBL-Kader sowie ehemalige und aktuelle Mitarbeitende des Sportamtes Hansjörg Thommen mit einem Besuch. Darunter waren langjährige Kindersport-Experten, wie Prof. Dr. Lukas Zah-ner, Dr. Cyril Lüdin, Cornel Fuchs, Urs Lanz oder Hermann Studer. Mit Hans Reich aus Ziefen war auch ein Teilnehmer aus dem ersten Kindersportkurs im Jahr 1989 anwesend.

HANSJÖRG THOMMEN LEITET SEINEN100. KINDERSPORT-KURSSportamt Baselland: Ein besonderes JubiläumSeit 1989 leitete Hansjörg Thommen alle Kindersportkurse des Sportamtes Baselland. Im Zeitraum von 26 Jahren bildete der Seltisberger gesamthaft rund 2500 Leiterinnen und Leiter im Kindersport aus. Im Januar war er für den 100. und für den 101. Kindersportkurs verantwortlich.

Hansjörg Thommen, Mitarbeiter Sportamt Baselland. (Foto: Thomas Beugger)

DREI BASELBIETER LEISTUNGSSPORTLER PROFITIEREN VON DER SPITZENSPORTFÖRDE-RUNG DER ARMEEErfolgreiche Absolventen der MatursportklasseAktuell absolvieren mit Joel König, Gregori Ott und Christian Kirchmayr drei Baselbieter Leistungssportler die Spitzensport-Rekrutenschule in Magglingen. Als Sportsoldaten werden sie auch über die Rekrutenschule hinaus von der Spitzensportförderung unterstützt werden.

Sportsoldaten (v.l.n.r.): Joel König, Gregori Ott, Christian Kirchmayr. (Foto: Thomas Beugger)

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Nachhaltigkeit – der Begriff steht ganz oben auf der Agenda vieler privater und öffentlicher Organisationen. Die Welt-kommission für Umwelt und Entwicklung definierte nach-haltige Entwicklung 1987 als Entwicklung, «die den Bedürf-nissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen». Anders gesagt: Nachhaltig konsumieren bedeutet, nur so viele Ressourcen zu verbrauchen, wie wir benötigen, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen. Danach soll genug übrig bleiben, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse ebenfalls stillen können.

Die «grüne Revolution» in den 60er-Jahren hat viel verän-dert in der Lebensmittelproduktion und im Konsum. Die Erträge konnten durch Zucht neuer Sorten und Rassen so-wie Einsatz von Kunstdünger, Pflanzenschutz- und Futter-mitteln und grossflächige Mechanisierung um ein Vielfa-ches gesteigert werden. Der globale Handel stellt uns ganzjährig ein riesiges Sortiment an Lebensmitteln zur Ver-fügung. Lebensmittel sind für uns rund um die Uhr einfach zu beschaffen. Der Anteil der Ausgaben für Nahrungsmittel hat sich in den letzten 15 Jahren halbiert und liegt heute in der Schweiz bei nur noch gut 6 Prozent. Dies hat nachweis-lich einen direkten Zusammenhang mit der Zunahme ernäh-rungsbedingter Krankheiten.

INTENSIVE PRODUKTION BELASTET UMWELTAuf der anderen Seite wissen wir um die Belastung von Boden, Luft und Gewässer durch intensive Produktion, und Treibhausgase belasten unser Klima. Hormone und Antibio-tika im Fleisch und Fisch und andere Skandale erschüttern uns immer wieder. Kurz gesagt: Wir verbrauchen deutlich mehr als das, was wir benötigen. Gleichzeitig wissen wir

um die begrenzten Ressourcen der Erde, welche wir auch kommenden Generationen erhalten wollen. Dieses offen-sichtliche Ungleichgewicht verpflichtet uns, unser Konsum- und Essverhalten kritisch zu überdenken.

Solche Denkanstösse und Handlungsalternativen aufzuzei-gen, gehört zu den Aufgaben des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain. Das machen wir nicht mit dem morali-schen Mahnfinger, sondern mit Vermittlung von Zusammen-hängen. Gleichzeitig fördern wir mit praxisnahen Ideen für den Alltag einen ausgewogenen, genussvollen Konsum. Denn nachhaltig konsumieren steigert den Genuss, das ist unsere Überzeugung. Die folgenden Vorschläge und Ideen sollen Ihnen Lust machen, Einkauf und Genuss von Lebens-mitteln neu zu entdecken.

PRODUKTIONSARTIntegrierte und biologische Produktion nach Schweizer Ge-setzgebung erfüllen strengere Umweltvorschriften im Ver-gleich z.B. mit der EU. Gemüse und Früchte aus biologischer Produktion enthalten nachweislich mehr Phenole. Phenole sind unter anderem verantwortlich für das Aroma der Ge-müse. Machen Sie den Selbstversuch: Schmeckt das Bio-Rüebli nicht süsser als das konventionelle? Ganz nebenbei enthalten Lebensmittel aus umweltschonender Landwirt-schaft auch weniger Pestizidrückstände und sind so Ihrer Gesundheit zuträglich.

SAISONALITÄT UND HERKUNFTFrüchte und Gemüse, die aus der Region stammen, sind frischer und aromatischer als weit geflogene oder lange gefahrene. Wer sich mehrheitlich mit den saisonalen Pro-dukten aus der Region eindeckt, entdeckt die Vielfalt der

DIE LUST AN DER NACHHALTIGKEITMit der Artikelreihe «Ernährung und Genuss» beleuchtet die Fachstelle «Hauswirtschaft und Ernährung» vom Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain verschiedene Aspekte zum Thema Ernährung. Den Auftakt macht die Frage, was hat Genuss mit Nachhaltigkeit zu tun. Mit dazu gehört auch ein passendes Rezept.

Saison: Randen, Rüebli, Wirz, Pastinaken, Topinambur, Lauch, Rot- und Sauerkraut, Äpfel und Birnen – die Winter-vielfalt schmeckt und ist gesund. Wie sehr freut man sich auf die neue Erdbeerernte, wenn man die letzten dieser roten Früchte vor mehr als einem halben Jahr genossen hat?

Viele Bauernbetriebe locken mit frischen und fein verarbei-teten Produkten vom Hof. Die Karte «Ab ufs Land» von Baselland Tourismus und dem Bauernverband zeigt Ihnen, wo Sie fündig werden. Bauernmärkte bieten regionale Pro-dukte an. Infos finden Sie auf www.baselland-tourismus.ch. Die neue Regionalmarke «Genuss aus Baselland» und Re-gionallabels zeichnen Lebensmittel aus der Region aus. Wer wissen möchte, wo sein Fleisch herkommt, dem sei der Tag der offenen Bauernbetriebe am 1. Mai 2016 empfohlen.

Mein Tipp: Finden Sie heraus, woher Ihr Essen kommt. In-teressieren Sie sich und fragen Sie nach, sei es auf dem Bauernhof, im Restaurant oder beim Detailhändler – unsere Ernährung ist wichtig und spielt eine tragende Rolle für Ge-sundheit, Landwirtschaft und Umwelt.

Johanna Gysin, Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain

LUSTVOLL MIT GEMÜSE AUS DER REGION

Gefüllte Randen mit Käsesoufflé, ein Endwinter-Rezept4 mittelgrosse Randen, gekocht schälen, den Wurzelansatz wegschneiden, mit einem Kugelausstecher Kugeln ausstechen, sodass die Randen gleichmässig ausgehöhlt sind. Die Kugeln für die Beilage zur Seite stellen

2-3 EL PaniermehlDie Innenseite der Randen damit bestreuen, dann in eine eingefettete Gratinform stellen

Füllung15 g Butter schmelzen2 EL Mehl beifügen, auf kleiner Stufe unter ständigem Rühren dünsten2 dl Milch ablöschen, unter Rühren aufkochen, auf kleiner Stufe ca. 2 Minuten kochen¼ KL Salzwenig Muskat, Pfeffer, Paprika würzen, leicht auskühlen

2 Eigelb, 75 g Reibkäse zugeben, mischen

2 Eiweiss zu Schnee schlagen, sorgfältig unter die nur noch leicht warme Masse ziehen, die Soufflémasse in die Randen verteilen. 1 ½ dl Gemüsebouillon neben die Randen in die Form geben

BackenUntere Ofenhälfte 200 °C (Heissluft 180 °C), ca. 20-30 Min. Sofort servieren

Beiseite gelegten Randenkugeln in etwas Öl kurz braten, mit wenig Salz und Pfeffer würzen. Zu den gefüllten Randen servieren.

Als Garnitur können fein geschnittene Bärlauchblätter oder etwas Brunnenkresse als erstes Frühlingsgrün verwendet werden.

ERNÄHRUNG UNDGENUSS

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Das Lärmsanierungsprojekt umfasst sämtliche Massnah-men von Lärmschutzfenstern über Lärmschutzwände bis zum Emissionsort, dem Strassenbelag. Als Hauptmassnah-me des Lärmsanierungsprojekts auf der kantonalen Auto-bahn A18 wird der bestehende Asphaltbelag, dessen Le-bensdauer abgelaufen ist, auf einer Länge von mehreren Kilometern durch einen neuen lärmmindernden Porenas-phalt («Flüsterasphalt») ersetzt.

Um die Beeinträchtigungen zeitlich zu begrenzen, wurde das Projekt als Gesamterhaltungsmassnahme für den Ab-schnitt Reinach Süd bis Muttenz Süd konzipiert. Neben ei-nem neuen Asphaltbelag werden Sanierungs- und Moder-nisierungsarbeiten am Entwässerungssystem und kleinere Sanierungen an den vorhandenen Kunstbauten und Stütz-mauern durchgeführt.

NEUE ANLAGE FÜR STRASSENWASSERDas Strassenabwasser der A18 fliesst über Ölabscheider in die Birs. Das Entwässerungskonzept sieht vor, einen Gross-teil des Strassenabwassers künftig in eine Strassenabwas-serbehandlungsanlage (SABA) am Anschluss Muttenz Süd

zu leiten. Die neue Anlage wird im Rahmen des Schänzli-Projekts erstellt. Hierfür werden zwei Ölabscheider, die sich jeweils neben der A18 befinden, zu Pumpstationen umge-baut. Diese Ölabscheider sorgen heute dafür, dass das Strassenabwasser, das bisher in die Birs geleitet wird, kein Öl enthält. Der Umbau der Ölabscheider erfolgt, sobald die SABA des Schänzli-Projekts fertig gestellt ist.

Um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu verbessern, wird die alte Mittelleitschranke durch eine Betongleitwand ersetzt. Auf der A18 von Muttenz bis Reinach wurden be-reits Verkehrskameras installiert, damit die Verkehrsleitzen-trale die Verkehrslage von Sissach aus beurteilen und die Polizei im Ereignisfall schnell reagieren kann.

REPERATURARBEITEN UND EINBAU FLÜSTERBELAGZahlreiche Reparaturen waren und sind noch nötig, um die Lebensdauer der Kunstbauten und Stützmauern zu gewähr-leisten. Die Hauptarbeit besteht darin, die Schadstellen in Betonflächen zu finden und diese fachgerecht zu sanieren. Hierzu wird beispielsweise loser Beton entfernt und neu

NEUER BELAG AUF DER AUTOBAHN A18 –FÜR WENIGER LÄRMDie A18 ist eine der am stärksten belasteten Strassen des Kantons Basel-Landschaft. Abschnittsweise wird sie durchschnittlich von mehr als 50‘000 Fahrzeugen/24 Uhr befahren. Als Teil eines laufenden Lärmsanie-rungsprojekts wurden auf der A18 verschiedene Massnahmen zusammen mit Sanierungsarbeiten bereits umgesetzt. Die Bauarbeiten in Fahrtrichtung Basel starteten im Sommer 2015 und konnten ohne Spurabbau durchgeführt werden. Mitte Januar 2016 haben die Arbeiten in Fahrtrichtung Delémont wieder begonnen.

Voller Einsatz für weniger Lärm auf der A18.

reprofiliert, d.h. mit Reparaturbeton gefüllt. Anschliessend erhalten die Elemente eine Hydrophobierung – eine was-serabweisende Imprägnierung –, um den Beton besser vor Umwelteinflüssen, wie z.B. Streusalz, zu schützen. Die alten Betonelemente der Lärmschutzwand Reinacher Heide wa-

Gussasphalteinbau in der Grundwasserwanne «Hofmatt». (Fotos: zVg)

ren ebenfalls schon stark durch Witterung und Streusalz angegriffen und sind im Rahmen des Projekts durch moder-ne, leichte Aluminiumelemente ersetzt worden.

Beim eingesetzten Asphalt handelt es sich um einen Poren-asphalt mit Hohlraumgehalt, der auch als Flüsterasphalt bezeichnet wird. Der Hohlraumgehalt ist notwendig, um den Schall zu schlucken bzw. gar nicht erst entstehen zu lassen. Um den wasserdurchlässigen Porenasphalt nach unten abzudichten, wurde ein Dünnschichtbelag (Microsil) als Unterlage eingebaut. Diese Zwischenschicht, die nur 10 Millimeter dick ist, wurde in mehreren Nachteinsätzen ein-gebaut. Die Zwischenschicht konnte dann jeweils wenige Stunden später wieder für den Verkehr freigegeben werden. Für die Qualität ist es sogar förderlich, wenn dieser Dünn-schichtbelag von Fahrzeugen überrollt wird.

Auf einer Länge von rund 700 Metern ist die Bauweise mit Dünnschichtbelag und Porenasphalt allerdings nicht mög-lich. In der Grundwasserwanne Hofmatt wird zum ersten Mal im Kanton Basel-Landschaft ein lärmarmer Gussasphalt eingesetzt, der die Lärmreduzierung über eine besondere Oberflächenstruktur erreicht.

NEUER DECKBELAG IN FAHRTRICHTUNG DELEMONTDie Bauarbeiten in Fahrtrichtung Basel starteten im Sommer 2015. Diese konnten ohne Spurabbau durchgeführt werden. In den 17 Wochen Bauzeit haben sich wenige Personen

über die Verkehrssituation beklagt. In Anbetracht der etwa 4,2 Millionen Menschen, die die Baustelle in diesem Zeit-raum passiert haben, kann zusammengefasst werden, dass die Arbeiten zufriedenstellend abgelaufen sind und dass die eine oder andere Verbesserung mit in die nächste Etappe genommen werden konnte.

Die Arbeiten in Fahrtrichtung Delémont haben am 18. Ja-nuar 2016 wieder begonnen. Der neue Deckbelag in diese Richtung wird im Spätsommer eingebaut. Das bedeutet, dass es für alle Projektbeteiligten ungeachtet der Tempera-turen noch einmal ein heisser Sommer wird.

Das Lärmsanierungsprojekt A18 ist eines der vielen Projek-te, die seit mehreren Jahren mit dem Bundesamt für Stras-sen (Projekt «Schänzli») sowie den Nachbarkantonen und den angrenzenden Gemeinden intensiv koordiniert werden.

Wolf-Henrik von Loeben, Tiefbauamt

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Für Fallakten stehen vielerorts spezielle Fachanwendungen im Einsatz, welche eine geordnete Aktenführung gewähr-leisten. In weniger standardisierten Geschäftsbereichen wird – sofern keine spezielle Aktenführungssoftware (Ge-ver) im Einsatz steht – mit Explorerablagen gearbeitet.

Wie alle Aktenablagen muss auch eine elektronische Abla-ge im Windows-Explorer aktiv bewirtschaftet werden, sonst drohen Unübersichtlichkeit und Unordnung. Die Kon-sequenzen daraus: Sie verlieren täglich unnötig Zeit und Nerven bei der Suche nach und beim Ablegen von ge-schäftsrelevanten Dokumenten und es besteht die Gefahr, dass Geschäftsabläufe später nicht mehr nachvollzogen werden können. Eine rationelle Aktenführung ist Grundlage einer kostenbewussten staatlichen Verwaltung und Voraus-setzung für das Öffentlichkeitsprinzip.

Anhand von drei Szenarien zeigen wir Ihnen, wie elektroni-sche Ablagen von Ballast befreit werden können.

AUSSONDERUNG VON UNTERLAGENAUS EXPLORER-ABLAGE: DREI SZENARIENAuch wenn sich das papierlose Büro in der kantonalen Verwaltung noch nicht lückenlos durchgesetzt hat, wird doch in vielen Dienststellen – wenigstens in gewissen Geschäftsbereichen – ausschliesslich mit elektro-nischen Unterlagen gearbeitet. Anhand von drei Szenarien zeigen wir Ihnen, wie elektronische Ablagen von Ballast befreit werden können.

SZENARIO 1: ANARCHIE UND WILDWUCHSIn der gemeinsamen Ablage ist jede Übersicht verloren ge-gangen, Regeln, sofern es überhaupt welche gibt, werden längst nicht mehr eingehalten. Jeder pflegt sein eigenes Gärtchen, grosse Teile der Ablage wurden schon seit langer Zeit nicht mehr benutzt und niemand weiss mehr, was sich hinter kryptisch abgekürzten Dateinamen verbirgt – kurz gesagt, es ist Zeit für einen Neuanfang.

So können Sie vorgehen1. Grundvoraussetzung für einen Neuanfang ist das

Bewusstsein des Handlungsbedarfs und die Bereitstel-lung von Ressourcen durch die Dienststellenleitung.

2. Die Fachstelle Aktenführung soll möglichst frühzeitig einbezogen werden. Wir unterstützen die Dienststellen bei allen nötigen Schritten.

3. Als erstes werden eine Ist-Analyse erstellt und die Bedürfnisse der Dienststelle sorgfältig abgeklärt. Auf dieser Grundlage erfolgt die Massnahmenplanung.

4. In Szenario 1 wird Ihnen die Fachstelle die Schaffung eines neuen Ordnungssystems auf Basis eines Regist-raturplans empfehlen.

5. Wenn das neue Ordnungssystem bereitsteht, werden lediglich die laufenden offenen Geschäfte aus der alten Ablage in das neue Ordnungssystem überführt. Die zuständigen Sachbearbeiter/innen kennen Ihre offenen Dossiers (es sind in der Regel nicht mehr als 10–15).

6. Nach einer Übergangsfrist wird der Zugriff auf die alte Ablage auf Lesen beschränkt.

7. Nach ein paar Jahren – wenn kaum mehr Rückgriffe stattfinden – kann die Altablage dem Staatsarchiv zur Archivierung angeboten werden.

SZENARIO 2: EINE PERSON MIT INDIVIDUELLER ABLAGE VERLÄSST DEN BETRIEBIndividuelle Ablagen einzelner Personen (Stichwort «Gärtli-denken») stellen ein grosses Risiko für eine geordnete und vor allem nachvollziehbare Aktenführung dar. Persönliche Ablagen sind nach persönlichem Gusto gestaltet. Aber was für den, der seine Ablage strukturiert hat, völlig klar war, ist für Kolleginnen keineswegs nachvollziehbar. Verschärft wird die Problematik durch Berechtigungsfragen. Zum Beispiel weist die Fachstelle Aktenführung auch aus diesem Grund immer wieder darauf hin, dass geschäftsrelevante E-Mails nicht im Outlook gehalten werden sollen, sondern in die entsprechenden Dossiers gehören.

So können Sie vorgehen1. Bei vorhersehbaren Abgängen muss die Sicherung der

Unterlagen frühzeitig in die Planung einbezogen werden.

2. Bei Dienststellenleiter/innen und anderen Mitarbeiter/innen mit zentralen Aufgaben soll das Staatsarchiv konsultiert werden.

3. Es ist zu prüfen, welche Teile der individuellen Ablage allenfalls in die zentrale Ablage der Dienststelle kopiert werden müssen oder in das Staatsarchiv gehören.

SZENARIO 3: AUSSONDERUNG AUS EINER GEORDNETEN EXPLORERABLAGEIm Idealfall verfügt eine Dienststelle über eine geordnete gemeinsame Explorerablage auf Basis eines soliden Ord-nungssystems. Auch in diesem idealen Szenario kommt der Zeitpunkt, wo die Ablage auf einen Umfang angewachsen ist, bei dem die Übersichtlichkeit zu leiden beginnt und wo man kaum mehr benötigten Ballast mitschleppt, der ausge-sondert und an das Staatsarchiv abgeliefert werden könnte. Einfacher als die Auswahl der abgeschlossenen und nicht mehr benötigten Geschäfte ist aber bei einer derart ange-wachsenen Ablage die Auswahl der noch offenen Geschäf-te (siehe Szenario 1).

So können Sie vorgehen1. Staatsarchiv für die Planung der nötigen Schritte

kontaktieren.2. Ein neues Laufwerk erstellen lassen mit der bisherigen

Ordnerstruktur (ohne Inhalt). Bei dieser Gelegenheit lässt sich die Ordnerstruktur auch den aktuellen Bedürfnissen anpassen.

3. Frist für die Überführung der offenen Dossiers von der alten auf neue Ablage setzen, Mitarbeiter/innen entsprechend informieren.

4. Zugriff auf bestehende Ablage auf Lesen beschränken.5. Nach ein paar Jahren – wenn kaum mehr Rückgriffe

stattfinden – kann die Altablage dem Staatsarchiv zur Archivierung angeboten werden.

Valentin Chiquet, Patrick Moser, Thomas Zürcher Thrier, Fachstelle Aktenführung

PAPIERBERGE UND DATENSCHROTT

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Vertragsunterzeichnung am trinationalen Klima- und Energiekongress in Liestal Ende November 2015: Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Land-schaft auf Schweizer Seite sowie die Région Alsace und das Départe-ment Bas-Rhin auf französischer Seite haben eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beim Klimaschutz unterzeichnet, das sogenannte «Memorandum of Understanding».Von links: Jean-Marie Belliard, Vice-Président de la Région Alsace, Sabine Pegoraro, Regierungsrätin Basel-Landschaft, Matthas Nabholz, Leiter Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt. Stehend: Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internatio-nale Angelegenheiten, sowie Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin Freiburg. (Foto: zVg)

IMPRESSIONEN UND VORSCHAU

Der Regierungsrat besucht regelmässig innovative Unternehmen in der Region Basel, um die Unternehmen und deren Anliegen besser kennen zu lernen. Bei CTC Analytics wurden Themen wie Möglichkeiten der Wirtschaftsförderung in der Schweiz und der EU, Unternehmenssteuerre-form III, internationale Handelsabkommen und lokale Rahmenbedingen für exportorientierte Unternehmen behandelt. CTC Analytics ist ein führendes Unternehmen für Laborroboter in der Gas- und Flüssigchromatographie. Bildlegende: Der Regierungsrat bei seinem Besuch bei der CTC Analytics AG in Zwingen Ende Februar 2016 (rechts): Beat Lüthi, Geschäftsführender Gesellschafter der CTC Analytics AG führt den Regierungsrat durch die Firma. (Foto: Rolf Wirz)

Auf Einladung der Geschäftsleitung des Baselbieter Landrates weilten die Mitglieder des Landratsbüros des Kantons Glarus am 14./15. Februar 2016 auf Besuch im Baselbiet. Die Leitungsgremien der beiden kantonalen Parlamente trafen sich im Sissacher Berggasthof Alpbad zum gemeinsamen Mittagessen. Foto: Die Mitglieder des Glarner Landratsbüros und der Geschäftsleitung des Baselbieter Landrates unter der Leitung von Franz Meyer, Landratspräsident, und Fridolin Luchsinger, Glarus (vorderste Reihe mit Krawatten). (Foto: Landeskanzlei BL)

Bei strahlendem Wetter hat Peter Aebi mit seinem Belgischen Schäferhund «Sherlock» die Hundeprüfung 2015 des Polizeihundefüh-rer-Vereins Basel-Landschaft, der Polizei Basel-Landschaft und der Kantonspolizei Basel-Stadt mit einem Glanzresultat für sich entschieden. Es ist dies der dritte Titelgewinn von Peter Aebi. Foto: Sieger Peter Aebi (Mitte) mit Reto Bergamin, 2. Platz (rechts) und Tobias Erzer, 3. Platz (links). (Foto: Cécile Ramstein)

Urs Wüthrich-Pelloli war von 2003–2015 vom Regierungsrat für die Vertretung des Kantons in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein delegiert. Ende November 2015 hatte er seinen letzten offiziellen Einsatz in dieser Funktion. Regierungsrat Isaac Reber übernimmt seine Nachfolge. Foto: Urs Wüthrich unterzeichnet gemeinsam mit Guy Morin (Basel-Stadt), Bärbel Schäfer (Regierungspräsidium Freiburg) und Jacques Garau (Région Alsace) die Kooperationsvereinbarung für Jugendprojekte im Zeitraum 2016–2018. (Foto: Oberrheinkonferenz, Maerker)

VORSCHAU PRÄSENTATIONSKONZERT Am 12./13. März hat der kantonale Musikwettbewerb «Konzertpodium» im Rahmen des Impulsprogramms für begabte Musikschüler/innen stattgefunden. Die Gewinnerinnen und Gewinner zeigen ihr Talent an einem öffentlichen Konzert. Im Anschluss daran wird Regierungsrätin Monica Gschwind die Zertifikate an die Preisträgerinnen und Preisträger überreichen.

SONNTAG, 17. APRIL 2016, 17 UHRKRONENMATTSAAL BINNINGENEINTRITT IST KOSTENLOS

Weitere Bilder des Besuchs, unter anderem vom Chienbäse, sind auf Facebook unter www.facebook.com/KantonBL zu finden.

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Einen einzigen Ort als meinen Lieblingsort zu bezeichnen, würde vielen anderen Orten im Baselbiet, die ebenfalls ihre Vorzüge und ihre Besonderheiten aufweisen, nicht gerecht. So gibt es verschiedene Orte, die mir auf meinem bisherigen Werdegang begegnet sind, und mit welchen ich mich persönlich verbunden fühle. In erster Linie natürlich Allschwil, mein Wohnort, wo meine Familie zu Hause ist, und für welchen ich mich viele Jahre lang als Gemeindepräsident engagieren durfte. Dies hat mir viele noch heute bestehende Kontakte beschert. In Allschwil selber natürlich die «Genossen-schaft Freunde des Landhus», welche sich für ein altehrwürdiges Restaurant in einem alten Sundgauer Riegelbau engagiert hat. Ein Treffpunkt verbunden mit vielen Erinne-rungen an fröhliche Anlässe. Nicht zu vergessen die grüne Umgebung von Allschwil als mein so genanntes Fitnesscenter, wenn ich mich am Wochenende – leider viel zu selten – zum Dauerlauf aufmache. Selbst der Hegenheimermattweg mit seinem Indust-riegebiet ist für mich ein Ort mit positiver Ausstrahlung und guten Erinnerungen, konnte ich doch seine Entstehung und Entwicklung von Anbeginn mitverfolgen und mitgestalten.

Mein Büro in Liestal an der Rheinstrasse ist ein Ort, an welchem ich mich fast täglich gerne befinde. Wunderbar der Blick, der sich einem vom dritten Stock aus erschliesst, wenn man den Blick von der Tastatur oder dem Bildschirm hin zu den grossen Fenstern richtet: Hügellandschaft, die alte Bezirksschreiberei, Weite – oder gar nichts, wenn sich ein Sturm zusammenbraut. Denn die eine Fensterfront ist die Wetter- seite. Nicht zuletzt ist auch das Regierungsgebäude ein zentraler Ort in meinem Leben, sei es im Zusammenhang mit den wöchentlichen Sitzungen der Regierung, mit den Sitzungen des Landrates im grossen Saal oder mit Medienkonferenzen zu zentra-len Themen. Die Ausübung meines Amtes führt mich deshalb immer wieder zu wunderschönen und interessanten Orten und Menschen in unserem Kanton, die ich ohne das Amt des Regierungsrates vielleicht nicht kennenlernen würde. Das möchte ich nicht missen.

MEIN LIEBSTER ORTIM BASELBIET

Regierungspräsident Dr. Anton Lauber Fotos: zVg

Die Rubrik «Mein liebster Ort im Baselbiet» wird in den nächsten Ausgaben des Infohefts von den Regierungs-mitgliedern verfasst. Den Anfang macht Regierungsprä-sident Anton Lauber.

MEIN APP-TIPP

Wer stand nicht schon am Bahnhof vor der Parkuhr und musste feststellen, dass das Münzfach leer ist? Wer denkt oft erst im Zug daran, dass er/sie ein Parkticket hätte lösen müssen? Oder wer fährt jeweils zeitlich derart knapp beim Bahnhof vor, dass es nicht mehr reicht, ein Parkticket zu lösen?

Ich zumindest kenne diese Situationen nur zu gut. Vor kurzem habe ich das Parkticket für mein Auto am heimischen Bahnhof kurz vor Abflug im Gate des Flughafens gelöst. Oder gerade eben im Büro, weil ich es heute Morgen wieder einmal vergessen habe.

Früher wäre die Parkbusse vorprogrammiert gewesen. Heute heisst die Lösung SBB P+Rail-App. Einmal registriert, lassen sich Parktickets für jede P+Rail-Anlage derSBB einfach und schnell lösen. Die Handhabung ist selbsterklärend. Eine Verlängerung ist ebenfalls jederzeit möglich. Der entsprechende Betrag wird der Kreditkarte belastet. Mit eingeschaltetem GPS erkennt die App den nächsten P+Rail-Standort automatisch. Die App steht für iPhones und Android-Smartphones zur Verfügung. Die App ist ein Muss für jene, die jeweils zeitlich knapp unterwegs oder vergesslich sind.

Peter Zingg Leiter Kommissionsdienst, stv. Leiter Parlamentsdienst, Landeskanzlei

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SEITE 38 | INFOHEFT | 186 | MÄRZ 2016

Das Programm für die ganze RegionT 061 269 86 66 . www.vhsbb.ch

Neue Kurse in BasellandNatur & GesundheitDie Vogeluhr, Sa 07.05.16, 4.30-7.30 h, Laufen, Do 12.05.16, 19.00-22.00 h, Brislach

Mensch und Tier. SamstagsUni, Sa 09.-30.04.16, 4-mal, 10.15-11.45 h, Sissach

Hunde verstehen, Di 19.04.-03.05.16, 3-mal, 19.00-21.00 h, Laufen

Artenvielfalt in Wald und Flur, Sa 04.06.16, 9.00-12.00 h, Büsserach

Geologische Exkursion Tenniker Flue, Sa 21.05.16, 14.15-17.30 h

Lebensraum Obstgarten, Sa 30.04.16, 9.00-12.00 h, Nuglar

«Zmorge» und «Znüni» – Kickstart in den Vormitt ag, Mo 09.05.16, 18.30-21.00 h, Laufen

Hausapotheke mit Schüssler Salzen, Mi 27.04.16, 15.00-18.00 h, Laufen

Heilpfl anzen am Wegrand, Sa 14.05.16, 8.45-ca 17.00 h, Zwingen

Fit und beweglich im Alltag – in jedem Alter, Di 19.04.-10.05.16, 4-mal, 10.15-11.30 h, Laufen

KulturDer Zauber der modernen Kir-chenfenster im Jura, Do 21.04.16, 18.30-20.30 h, Fr 22.04.16, 9.00-ca. 18.00 h, Laufen

Kunsthaus aktuell: Die Leichti gkeit des Raums, Mi 22.06.-06.07.16, 3-mal, 18.30-20.00 h, Mutt enz

Kreati vität | PraxisExperimentelle Malerei, Mi 20.04.-25.05.16, 14.15-17.00 h, Liestal

Landart – inspiriert von der Natur, Sa 23.04.16, 10.30-16.30 h, Aesch und Sa 30.04.16, 10.30-16.30 h, Dornach-Arlesheim

Papierschalen in Variati on, Di 24.05.-07.06.16, 3-mal, 18.30-21.00 h, Breitenbach

Ein Märchen schreiben, Di 07.06.-28.06.16, 19.00-21.00 h, Liestal

Einführung in das Steinhandwerk, Sa 21.05.16, 13.15-16.30 h, Bär-schwil, Sa 28.05.und So 29.05.16, 10.30-16.00 h, Häfelfi ngen

Schreinern – Einführungskurs, Do 21.04.-16.06.16, 19.00-21.00 h, 8-mal, Laufen

Filzen nach Lust und Laune, Sa 28.05.16, 9.00-17.00 h, Laufen

Goldschmieden, Mi 01.-22.06.16, 18.15-21.00 h, 4-mal, Liestal

Vom Ton zum Gefäss, Sa 11.06.16, 14.00-17.30 h, Augst

Schauspielkurs, Mo 11.04.-30.05.16, 19.15-21.15 h, 7-mal, Laufen

Informati k in LaufenTextverarbeitung mit Word 2013, Di und Do 14.-28.04.16, 5-mal, 18.00-20.00 h

Tabellenkalkulati on mit Excel 2013, Di und Do 19.-26.05.16, 3-mal, 18.00-20.00 h

Internet und Email, Do und Di 02.-07.06.16, 2-mal, 18.00-20.00 h

Photoshop Grundlagen, Mi 20.04.-01.06.16, 6-mal, 18.45-21.30 h

Websites und Online Blogs mit WordPress, Mo 25.04.-23.05.16, 4-mal, 18.45-21.30 h

Sprachen & KulturC1 Literature: W. Somerset Maug-ham, Short Stories, Do 21.04.-23.06.16, 9-mal, 18.00-19.30 h, Liestal

Sprachen lernen in LaufenEnglisch, Deutsch als Fremdspra-che, Italienisch und Spanisch, Start ab 11.04.16., jeweils abends ab 18.30 h

Textverarbeitung mit Word 2013, Di und Do 14.-28.04.16, 5-mal,

Tabellenkalkulati on mit , Di und Do

19.-26.05.16, 3-mal,