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INFOPOST Bundesvereinigung für RAI-Reiten Ausgabe 01|2018 MEMORIES: Fred Rai und sein "Spitzbub“ mehr Erinnerungen, an Freds große Tournee durch die Schweiz, gibt es ab Seite 32 LEITARTIKEL: Tessa Bauer über das Gefühl der Freiheit Seite 4 Festspiele Karl May in den Sommerferien Seite 30 Reportage Tina Boche: Ritt durch halb Europa Seite 36

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INFOPOSTBundesvereinigung für RAI-Reiten

Ausgabe 01|2018

MEMORIES: Fred Rai und sein "Spitzbub“mehr Erinnerungen, an Freds große Tournee

durch die Schweiz, gibt es ab Seite 32

LEITARTIKEL: Tessa Bauer über das Gefühl der Freiheit

Seite 4

Festspiele

Karl May in den Sommerferien

Seite 30

Reportage

Tina Boche: Ritt durch halb Europa

Seite 36

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Inhalt | Impressum | RAI-Shop

Seite 2

ImpressumHerausgeber: Bundesvereinigung für RAI-Reiten, Tessa BauerNeulwirth 3 | 86453 DasingTelefon 08205 - 225E-Mail: [email protected]: www.rai-reiten.de

Redaktion: Tessa Bauer (v.i.S.d.P.), Volker Waschk, Gabriele Amrhein

Layout: Volker Waschk

Titelfoto: Christiane Slawik, slawik.com

Seite 3

Editorial

Endlich ist sie da, die neue INFO- POST, von vielen sehnsüchtigst erwartet. Endlich wieder News aus Dasing und die Botschaft, dass es weitergehen wird! Viel ist geschehen seit der letzten Mini-Ausgabe unserer INFO- POST, die kurz nach dem Wes-tern-City-Brand erschienen ist. Kurz wollen wir Euch hier auf den aktuellen Stand der Dinge bringen, ehe wir Euch einladen zur Lektüre der neuen Ausgabe.

Plötzlicher SchicksalsschlagFür Tessa war der große Brand ein weiterer schwerer Schicksals-schlag, der sie urplötzlich getroffen hat. Nach Freds Tod im April 2015 und dem Feuer im BAZ-Stall im November 2016 wieder ein Rück-schlag. Sie hat deshalb beschlos-sen, zunächst etwas persönlichen Abstand gewinnen zu wollen, ja im eigenen Interesse Abstand ge-winnen zu müssen von Dasing. Nicht aber vom RAI-Reiten, des-sen Verbreitung ihr nach wie vor Herzensangelegenheit ist.Um die täglichen Aufgaben be-wältigen zu können, wird sie un-

INFOS &BESTELLUNGwww.western-city.de/rai-shop

oder unterTelefon 08205 - 225

10 % Rabatt für Mitglieder!

Fred Rai: Brüder sind wir alle im LebenDie Texte dieser CD stammen von Prof. Helmut Zöpfl, die Musik hat Fred Rai komponiert. Preis: € 10,00

CD-TIPPS

Fred Rai: Romantic CampfireTitel u.a.: Happy Trails to You; Ghost-Riders; Green, Green, Grass; Home on The RangePreis: € 10,00

BUCH-TIPP

Wiedersehen im ParadiesDas Buch lässt aus logischer, wis-senschaftlicher und religiöser Sicht auf ein Weiterleben mit unse-ren Tieren hoffen. Fred Rai spricht Tierfreunden aus dem Herzen: Ein Weiterleben ohne seine Tiere könnte kein Paradies sein... Preis: € 12,00

DVD-TIPPWinnetou und die FelsenburgAktueller Live-Mitschnitt der Süddeutschen Karl May-Fest-spiele 2017

Winnetou und Old Shatterhand sind dem verbrecherischen Mor-monenanführer Harry Melton auf den Fersen. Dieser plant ein un-glaubliches Verbrechen. Mit Hilfe der Yuma-Indianer will er eine Hazienda in seinen Besitz bekommen und friedli-che Siedler als Zwangs-arbeiter ver-schleppen. Unters tüt -zung be-kommen die Blutsbrüder diesmal von Hadschi Halef Omar aus dem Orient, der Shatterhand in den Wilden Wes-ten nachgereist ist. Für die drei be-ginnt ein gefährliches Abenteuer; die Legende der Felsenburg wird in ungeahnter Weise das Schicksal der Menschen beeinflussen…Preis: € 17,50

Tessa Bauer, auf „Spitzbub“ Volker Waschk, mit „Istis“ Nachlasspfleger Robin Trini

Liebe Freunde des RAI-Reitens!terstützt von ihrem Papa Dieter und von Volker, der sich um die Organisation der Bundesvereini-gung kümmert. Er hat zusammen mit Franziska Schwab, Tina Boche und Cornelia Raible zum Beispiel ein neues Konzept zur Ausbildung künftiger RAI-Reitlehrer entwi-ckelt - natürlich in enger Abstim-mung mit Tessa. Dieses Konzept stellen wir Euch auf den Seiten 10 und 11 vor. Volker steht den Mit-gliedern auch als Ansprechpartner vor Ort in Dasing zur Verfügung.Darüber hinaus dürfen wir Euch Rechtsanwalt Robin Trini mit sei-nem motivierten Team vorstellen. Herr Trini ist als Nachlasspfleger vom Gericht bestellt worden, bis die Erbsituation final geklärt ist. Er und sein Team unterstützen uns in allen auftretenden rechtlichen Be-langen und es ist somit auch sicher gestellt, dass Freds Lebenswerk derzeit und auch in naher Zukunft weitergeführt werden kann.Dazu zählen neben dem RAI-Rei-ten auch die Süddeutschen Karl May-Festspiele: Sie gehen 2018 in ihre 14. Saison! Mehr zur aktuellen Inszenierung ab Seite 30.

Das Zentrum der Western-City ist beim Brand voriges Jahr zer-stört worden, doch auch hier gibt es gute Nachrichten, dass es wei-ter geht. Welche Veranstaltungen 2018 wann stattfinden können, stand bei Druckschluss jedoch noch nicht final fest.

Gastro im Ranch-HouseWas aber bereits steht, ist unser Ranch-House, in dem Gäste bei Events gastronomisch verwöhnt werden. Danke an dieser Stelle an Helmut Wiedemann, den Betrei-ber des Augsburger Winterlandes, der uns hier mit seinen Bauten und Buden in dieser Saison unter-stützt. Mehr dazu auf Seite 28.Nun aber wünschen wir viel Spaß beim Schmökern in dieser neuen INFOPOST. Einige Artikel, auch aus den Reitschulen, waren noch für die den Flammen zum Opfer gefallene Sommer-Ausgabe 2017 geplant. Wir wollten Sie Euch nicht vorenthalten.

Herzliche Grüße aus Dasing vonTessa Bauer

Volker WaschkRobin Trini

Aus dem Inhalt

Leitartikel S. 4Make FREIHEIT Great Again

Fachartikel ab S. 6Wenn das Pferd hustetGib Würmern keine Chance

Kinderseite S. 17Viel Spaß beim Pony putzen

Reitschulen ab S. 18

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Leitartikel

Seite 4 Seite 5

Leitartikel

Im Sommer vorigen Jahres hat Tessa Bauer einen Leitartikel für die geplante INFOPOST 02/2017 geschrieben. Ihr The-ma: Freiheit. Leider ist diese Ausgabe auf Grund des großen Brandes in der Western-City nie erschienen. Doch ihr Leitarti-kel von damals ist auch heute noch hochaktuell und passt gut in diese Zeit des Neuanfangs. Deshalb möchten wir ihn an die-ser Stelle jetzt veröffentlichen.

von Tessa Bauer

Fred war es immer wichtig, in den Leitartikeln seine Meinung zur politischen, aktuellen Lage oder philosophische Gedanken niederzuschreiben. Ich möchte diese Tradition fortsetzen. In der INFOPOST 01/2016 habe ich aus damaligem aktuellen Anlass über schreckliche Terroranschläge in Tunesien, Istanbul und Paris ge-schrieben. Leider hat sich die Si-tuation nicht wirklich verbessert: Anschläge in Berlin, Istanbul, Manchester, Kabul, Krieg in Syrien und so weiter prägen jede Woche die Medienlandschaft. Während ich diese Zeilen tippe und bis die INFOPOST in Euren Briefkästen ankommt, werden weitere Menschen verletzt oder

Make

Great Again

sogar getötet werden. Terroristen kennen keine Grenzen. Sie drin-gen in unser Leben und in unse-re Gesellschaft rücksichtslos ein. „Die Demonkratie kann beschä-digt werden, wenn wir der Furcht nachgeben“, so der ehemalige US-Präsident Barack Obama in seiner Abschiedsrede. Die Terro-risten und ISIS-Kämpfer greifen unsere westliche Lebensweise an und hassen unsere Freiheit.

Die ultimative Freiheit gibt es nichtFür mich stellt sich hier die Fra-ge nach dem Begriff der „Frei-

heit“. Sind wir eigentlich frei? Wir sind doch selbst in unserem Leben eingeengt und begrenzt. Je-des deutsche Kind unterliegt der Schulpflicht, jeder von uns muss sich sein tägliches Brot verdienen – manchmal in Jobs, die wir als nicht zufriedenstellend empfin-den. Fühlen wir uns nicht selbst oft wie in einem Hamsterrad – ohne Anfang und Ziel? Sind wir nicht häufig dem Bürokratismus unterworfen?Fred war es stets wichtig, das Ge-fühl der Freiheit zu haben - ob beim gewaltfreien Reiten von Pfer-den, auf seiner Ranch in Arizona

Bilder, die man nie vergisst: Die Serie von Terroranschlägen ist das ganze Jahr 2017 über nicht abgerissen. Menschen trauern um die Toten, wie hier vor dem Weihnachtsmarkt auf dem Ber-liner Breitscheidplatz.

oder auf seinem Boot. Natürlich gibt es nicht die ultimative Frei-heit, aber er schätzte sehr die in-dividuelle Freiheit, zum Beispiel dass er aus den Hobbies Musik und Pferde seinen Beruf machen konnte. „Beruf kommt von Beru-fung und somit wird aus der Ar-beit auch ein sinnvolles Leben“, sagte Fred immer wieder in Ge-sprächen mit seinen Freunden.

Die Krönung eines LebenswerksAuch das höchste Gut des Pfer-des ist die geliebte Freitheit. Das R e i t e n unter Druck, Zwang

und Schmerz lehnte er zu-

tiefst ab. Dafür

kämpfte er sein

ganzes Leben. Die Krönung seines Lebens-

Das RAI-Reiten lebt weiter: Tessa Bauer ist stolz darauf und glücklich, vor Studenten der TU München-Weihenstephan den Reitstil erklären und präsentieren zu dürfen. Die Zusammenar-beit mit Dr. Margit Zeitler-Feicht ist ihr dabei eine Herzensangelegenheit.

werkes sei die Veröffentlichung zweier Masterarbeiten an der TU Weihenstephan gewesen. Diese bestätigten, dass seine Methode, mit Pferden zu arbeiten, absolut tierfreundlich sei.

Die Freiheit als verbindendes ZielIch freue mich persönlich sehr, dass ich auch nach Freds Tod weiterhin von Dr. Margit Zeit-ler-Feicht an die TU eingeladen

werde, um Freds Methode zur Erreichung der Domi-nanz am Boden zu erklä-ren und zu demonstrieren. Fred setzte sich auch für

artgerechte Haltung der Pfer-de ein und zitierte immer wieder den bekannten Professor Bern-hard Grzimek: „Pferdehaltung ohne täglichen freien Auslauf ist Tierquälerei.“ Großes Glück von Freiheit verspürte Fred auf seinen Ausritten in Arizona. Er erzählte seinen Urlaubsgästen immer wieder von den Einwande-rern in die USA im 19. Jahrhun-dert. Siedler, die sich mit Pferden und Planwägen auf den Weg nach Westen machten, hatten ein gro-ßes gemeinsames Ziel, für das sie viele Strapazen in Kauf nahmen: Freiheit. Im Amerikanischen ha-ben sich zwei Begriffe für Freiheit gebildet: „Freedom“ und „Liber-

ty“. Dafür steht auch die welt-berühmte „Statue of Liberty“ in New York, die Freiheitssta-

tue. Wenn wir die täglichen Nach-richten verfolgen, dann ist aber auch im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ die Freiheit einge-schränkt. Wir können zwar die Welt nicht ändern, aber vielleicht etwas in unserem eigenen Leben. „Wohin auch immer unsere Wege führen, wir können entscheiden, welche Spuren wir hinterlassen. Sie zei-gen nicht nur, woher wir kommen, sondern weisen auch die Rich-tung, in die wir uns bewegen.“ (Buch von Fred Rai „Pferde verlei-hen uns Flügel“, Seite 74).

Vor den Studenten zeigt Tessa Bauer die von Fred Rai entwickelten Dominanzübungen, die wissenschaftlich bestätigt worden sind.

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Fachartikel

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Fachartikel

Husten gehört mit zu den häu-figsten Pferdekrankheiten. Be-handelt man den Husten nicht, droht eine chronische Erkran-kung der Atemwege.

von Volker Waschk

Erkältungen, verbunden mit Schnupfen und ein bisschen Hus-ten, gehören für die meisten von

Husten ist auch für Pferde eine Qual und kann gefährlich werden. Unbedingt einen Tierarzt zu Rate ziehen!

Wenn das Pferd hustet:Unbedingt ernst nehmen

uns zur ungemütlichen Jahreszeit mit dazu und wird denken uns nicht viel dabei. Wenn jedoch das Pferd von einem Tag auf den an-deren zu Husten beginnt, machen sich Pferdebesitzer in der Regel größere Sorgen. Zu Recht, denn grundsätzlich besteht die Gefahr, dass aus einem normalen Husten eine chronische Erkrankung der Atemwege wird. Fast immer ist es ratsam, den Tierarzt zu informie-ren und seinen Rat einzuholen.Die Ursachen, warum ein Pferd plötzlich hustet, können vielfältig sein. Deshalb ist es für den Laien so schwer einzuschätzen, welche

Behandlung im konkreten Fall die beste ist. Grund-

sätzlich gilt es zu unter-scheiden, ob das Pferd einen fieberhaften Infekt hat – dann

ist das Husten nur eines von meh-reren Krankheitssymptomen -, oder ob es auf Grund einer erhöh-

ten Staubbelastung hustet. Dann könnten beispielsweise mangeln-de Stallhygiene oder zu trockenes, staubiges Futter die Ursache sein; im Falle eines fieberhaften Infekts wird der Tierarzt hingegen sicher-lich Antibiotika verschreiben.

Bei Fieber braucht das Pferd RuheEs versteht sich eigentlich von selbst, dass man hier nicht selbst herumexperimentiert, sondern auf den Rat des Fachmanns ver-traut. Werden Antibiotika zu oft oder falsch eingesetzt, können – wie bei uns Menschen auch – Re-sistenzen entstehen. Hat das Pferd nicht nur Hus-ten, sondern auch Fieber, dann ist Ruhe angesagt. Es darf nicht bewegt werden! Und auch eine gute Woche nach Abklingen des Fiebers sollte das Pferd noch viel Ruhe bekommen und nur sehr

wenig bewegt werden, um Folge-schäden zu vermeiden. Reiten ist in dieser Zeit sowieso tabu!Der Tierarzt kann nach einer Un-tersuchung auch unterscheiden, ob eine Erkrankung der oberen oder der unteren Atemwege vor-liegt. Dazu hört er die Atemwege des Pferdes ab oder provoziert durch einen mechanischen, stoß-weisen Druck auf den Kehlkopf des Pferdes einen Hustenreiz. Je nachdem, welche Regio- nen betroffen sind, passt er seine Be-handlung an. Generell ist die Bei-gabe von Kräutern zum Futter im-mer sinnvoll, zum Beispiel Salbei, Malve oder Spitzwegerich.

Bewegung bei chronischem HustenAm besten übergießt man dazu die Kräuter oder die Kräutermischung mit lauwarmen Wasser und lässt das Ganze eine gute Viertelstunde lang gut durchziehen. Diese dick-flüssige Kräutersuppe unbedingt abdecken, damit die ätherischen Öle nicht entweichen können! Den fertigen Sud dann einfach über das normale Futter geben; die gereizten Schleimhäute des hus-tenden Pferdes werden beruhigt und geschützt. Die enthaltenen Bioflavonoide hemmen zudem die Verbreitung von Viren und mobi-lisieren die Abwehrkräfte.Sitzt der Schleim besonders tief oder ist der Husten bereits chro-nisch geworden, wird der Tierarzt immer auch ein anspruchsvolles Bewegungsprogramm verordnen. Das Pferd muss sich viel bewegen,

Daher kommt das Husten

Das sind die häufigsten Ursa-chen, warum ein Pferd hustet:• Ammoniak belastete Luft im• Stall durch feuchte, urinhaltige • Stellen in der Pferdebox• schlechte, sehr staubige Ein-• streu, unter Umständen sogar• mit Pilzen belastet• sehr trockenes, staubiges • Futter.• zu wenig Bewegung, zu wenig • Koppelgang und deshalb ein • untrainiertes und anfälliges • Immunsystem• unnötiges Eindecken des Pfer-• des. Die natürliche Thermore-• gulation eines gesunden Pfer-• des hält trockene Temperatu-• ren bis -15 Grad ohne Weiteres • aus!

Kräuter wie zum Beispiel Spitzwegerich helfen dank ätherischer Öle, die gereizten Schleimhäute

des hustenden Pferdes zu beruhigen.

Der Tierarzt kann nach dem Abhören der Atemwege ziemlich genau lokalisieren, wo der Hus-ten sitzt, und seine Behandlung dementsprechend anpassen.

traben und galoppieren; das löst den Schleim, fördert den Schleim- auswurf und erleichtert das Ab-husten. Allerdings sollte dabei kein Reiter auf dem Pferd sitzen; vielmehr muss es sich frei bewe-gen können.

Eindecken schadet oft mehr als es nutztWer ein Pferd hat, das häufiger mal unter Husten leidet, der soll-te sich überlegen, künftig vorwie-gend nasses oder zumindest an-gefeuchtetes Heu zu füttern. Den Stoffwechsel des Pferdes zu trai-nieren, ist zudem vorteilhaft: Viel Licht, Luft und natürliche Tem-peraturunterschiede helfen dabei. Übrigens: Ein Eindecken der Pfer-de ist in unseren Breiten nur sel-ten nötig. Bis zu -15 Grad hält die natürliche Thermoregulation eines gesunden Pferdes problemlos aus.

Das ständige Eindecken trägt eher dazu bei, das Immunsystem zu schwächen.Unabhängig davon, wo im Einzel-fall die Ursachen für die Erkran-kung des Pferdes liegen, eines gilt immer: Besitzer sollten jeden Hus-ten ihres Pferdes ernst nehmen und behandeln! Andernfalls kann eine chronische Erkrankung der Atemwege daraus werden.

Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: Eindecken schadet dem Pferd oft mehr als es ihm gut tut. Pferde sind es gewohnt, draußen zu sein und den Temperaturen zu trotzen!

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Fachartikel

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Fachartikel

von Silke Neumaier

Für „Lollipop“ war die Verabrei-chung einer Antiwurmpaste im-mer ein Graus. Für mindestens eine halbe Stunde lang wollten ihr danach weder Heu noch die sonst so geliebten Karotten und Äpfel mehr schmecken. Warum „Lollipop“ nun auf die Wurm-kur verzichten darf, möchte ich Euch hier gerne berichten.

Seit Jahren gehört bei unserer täglichen Stallarbeit die Weidehy-giene, also das Absammeln der Pferdeäpfel von den Weideflächen, so selbstverständlich dazu wie die Fütterung. Lässt man die Pferde-äpfel dagegen liegen, gesellt sich ein Haufen neben den anderen. Ist letztendlich die gesamte Wei-de von Haufen übersäht, so wird diese oft durch Abschleppen der Weide wieder sauber gemacht. Für das Auge des Betrachters sind die Pferdeäpfel durch das Verteilen nun unsichtbar geworden – für die Pferde ist diese Praktik jedoch ka-tastrophal.

Kolikgefahr bei Wurmlarven im PferdekörperKonnten sie zuvor noch die Geil-stellen meiden, werden sie nun quasi dazu gezwungen, das mit Wurmeiern und Larven kontami-nierte Gras zu fressen. Kulinarisch sicherlich kein Highlight, aber vor allem eine ernste Gefahr für die Gesundheit. Die Wanderung mancher Wurm-larvenarten durch den Pferde-körper ist für das Pferd nicht ungefährlich. Die Larven von Strongylus vulgaris, der nicht um-sonst den Namen „Horse Killer“ trägt, durchbohren die Darm-schleimhaut, verursachen dabei Blutungen, wandern in den Blut-

Gib Würmern keine ChanceWarum Weidehygiene für gesunde Pferde so wichtig ist

Blick durch das Mikroskop: Strongyliden-Eier in einer Kotprobe

In einem Pferdehaufen entwickeln sich neben Wurmlarven bis zu 5.000 Fliegen.

gefäßen, schädigen und verstopfen diese, was Koliken und Lahmhei-ten zur Folge haben kann. In den Blutgefäßen gelangen sie nach der Körperwanderung zurück in den Darm.

Wurmeier und Larven sind sehr widerstandsfähigManche der Larven kommen jedoch vom Weg ab und gelan-gen in den Blutgefäßen bis zum Herzen. Strongylus equinus und Strongylus edentatus bewirken Leberveränderungen. Die klei-nen Strongyliden verursachen bei

ihrer Massenauswanderung aus der Darmschleimhaut schwerste Durchfälle. Spulwurmlarven schä-digen bei ihrer Körperwanderung die Lunge. Die bis zu 50 Zentime-ter langen erwachsenen Spulwür-mer verstopfen den Darm, was wiederum zu Koliken bis hin zu Darmzerreißungen führen kann.Selbst bei regelmäßiger Gabe von Entwurmungsmitteln infizieren sich die Pferde sofort wieder über die kontaminierte Weide.Wurmeier und Larven sind zu-dem sehr widerstandsfähig: Sie können problemlos auf der Wei-

de überwintern und bleiben für mehrere Monate lang infektiös. Bei Trockenheit und starker Son-neneinstrahlung ziehen sie sich in die oberen Bodenschichten oder in Blattachseln zurück. Durch ak-tive Auswanderung aus den Kot- haufen oder passive Verbreitung, beispielsweise durch Regenwasser oder Mistkäfer, machen sie auch vor Weidegrenzen nicht halt.

Den Pferden Gutes tun und Pferdeäpfel einsammelnWie können wir also unsere Pfer-de schützen? Die beste Antiwurm-maßnahme ist diejenige, bei der die Pferde gar nicht erst infiziert werden – also die Weidehygiene. Ein Blick durch das Mikroskop zeigt den Effekt deutlich: Bei un-seren Pferden konnten auch bei mehrmaliger Kotprobenuntersu-chung keine Parasiten mehr fest-gestellt werden. So ist es derzeit nicht mehr nötig, ein Antipara-sitikum zu verabreichen – wofür gerade „Lollipop“ sehr dankbar ist. Antiwurmmittel nur noch im Be-darfsfall, nach zuvor erfolgter Kot-untersuchung, zu verabreichen, ist auch wichtig, um die zunehmen-de Unempfindlichkeit der Para-siten gegenüber den Wirkstoffen nicht weiter zu fördern, damit im Bedarfsfall noch wirksame Anti-Wurmmittel zur Verfügung ste-hen. Gleichzeitig erwischen wir mit dem Abäpfeln buchstäblich

„Lollipop“ freut sich, dass sie dank Weidehy-giene keine Wurmkur mehr braucht.Die Verabreichung der Paste ins Maul (Bild unten) gehört für sie der Vergangenheit an.

zwei Fliegen mit einer Klatsche – denn neben Wurmlarven entwi-ckeln sich in einem einzigen liegen gelassenen Pferdehaufen bis zu 5.000 neue Fliegen. Tun wir unseren Pferden also et-was Gutes und sammeln die Pfer-deäpfel nicht nur im Stallbereich, sondern vor allem auch von den Weideflächen ab. Am einfachsten und gründlichsten gelingt dies im Gras übrigens mit den eigenen Händen mit Hilfe von Eimer und Handschuhen. Wem es zunächst Überwindung kostet, der den-ke daran: Pferdeäpfel sind nichts anderes als Heu, Stroh, Gras und „Hohos“ einmal durchs geliebte Pferd hindurch gewandert.

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Aus der Bundesvereinigung

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Aus der Bundesvereinigung

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Die Philosophie des RAI-Reitens weiter zu geben, mehr Men-schen für diesen besonderen Reitstil zu begeistern und nicht zuletzt ein Reiten zu lehren, das auch den Pferden Freude berei-tet: Motivation, RAI-Reitlehrer zu werden, gibt es viele. Der Weg dorthin ist 2018 neu: In einem Pilotprojekt will die Bundesver-einigung die Ausbildung zum RAI-Reitlehrer neu gestalten und die Qualität noch verbes-sern. Kern des neuen Konzepts sind zehn Module mit verschie-denen Themenschwerpunkten. Und: Die Ausbildung bleibt nicht auf das BAZ in Dasing allein be-schränkt.

Viele Punkte im neuen Konzept der Reitlehrer-Ausbildung gehen auf Ideen von Franziska Schwab und Tina Boche zurück. Die bei-den langjährigen RAI-Reitlehre-rinnen, die beide erfolgreich ei-gene Reitschulen leiten, zeichnen gemeinsam mit Tessa Bauer, Cor-

Haben das Konzept für das Pilotprojekt zur Ausbildung zum RAI-Reitlehrer mit gestaltet und sind auch an der Umsetzung maßgeblich beteiligt (von links): Franziska Schwab, Tina Boche und Cornelia Raible

Ein starkes Team für die neue Ausbildung

Der Weg zum RAI-Reitlehrer als Pilotprojekt:Zehn Module, drei Reitschulen, kompetente Kursleiter

nelia Raible und Volker Waschk für das Pilotprojekt verantwort-lich. Ziel war es, die Ausbildung auf mehrere kompetente Reitschu-len und Reitlehrer zu verteilen: „Jeder bildet das aus, was er am besten kann, wo er viel Kompetenz hat“, erklärt Franziska Schwab. So fand beispielsweise das The-menmodul „Methodik und Didak-tik“ bei Franziska Schwab, der aus-gebildeten Pädagogin, auf ihrem Hof in Genderkingen statt. Tina Boche bietet bei sich in Markt Bi-berbach das Modul „Rittführung“ an. Sie hat Wanderritt-Erfahrung wie kaum eine andere RAI-Reit-lehrerin, ritt erst vergangenes Jahr durch halb Europa von Athen nach Kassel (Reportage, Seite 36.) Am BAZ in Dasing werden die Teilnehmer an einem weiteren Wochenende intensiv und gezielt auf die Prüfung vor.Auch für Tessa Bauer steht die Sicherung und weitere Verbesse-rung der Ausbildungsqualität im Vordergrund. „Bei Franziska, Tina

und Conni weiß ich, was sie kön-nen. Ich bin sehr gespannt, wie das neue Projekt verläuft, und freue mich, wenn das neue Ausbildungs-konzept von den Teilnehmern gut angenommen wird“, sagt die Leite-rin der Bundesvereinigung.Voraussetzung zur Teilnahme an der neuen Reitlehrer-Ausbildung sind – wie bisher – alle vier Abzei-

chen im RAI-Reiten. Die Module können in beliebiger Reihenfolge, auch über mehrere Jahre verteilt, besucht werden. Teilnehmer ha-ben die Möglichkeit, einzeln zu buchen oder alle Module komplett im Paket. Wer alle Module im Pa-ket bucht (und bezahlt) erhält eine Ermäßigung von zehn Prozent, also ein Modul ist dann gratis!Los ging es bereits im März mit dem Themenmodul „Pferde-Aus-bildung“. Hier zeigte Tina Boche unter anderem, wie Schulpferde ausgebildet und Pferde generell auf die RAI-Reitweise umgestellt werden. Anfang Mai folgte das Modul „Praktisches RAI-Reiten“ am BAZ, bei dem Cornelia Raib-le die Unterschiede der einzelnen Reitstile verdeutlichte, und Volker Waschk die RAI-Prüfungsord-nung sowie Aufgaben und Ziele der Bundesvereinigung vorstellte. Für die Zukunft ist geplant, noch mehr Reitschulen bei der Ausbil-dung mit ins Boot zu holen. Wer ab dem nächsten Jahr selbst Interesse hat, kann sich bei der Bundesvereinigung bewerben, bestimmte Module ausbilden zu dürfen. Idealerweise finden so die einzelnen Module an verschiede-nen Orten in ganz Deutschland und den Nachbarländern zu ver-schiedenen Terminen statt. „Wir hoffen, auf diese Weise noch mehr Reitschüler für die Ausbildung

zum Reitlehrer zu begeistern, wenn wir die Ausbildung flächen-deckender anbieten“, sagt Volker Waschk. Tina Boche ist überzeugt: „Das RAI-Reiten hat es verdient, noch bekannter zu werden. Das ist meine Motivation, mich in dem neuen Ausbildungskonzept zu en-gagieren.“ Anmeldungen zur Reitlehrer-Aus-bildung erfolgen ausschließlich

über die Bundesvereinigung für RAI-Reiten, Telefon 08205 – 225, oder www.rai-reiten.de/terminka-lender. Bei der Bundesvereinigung können auch weitere Informatio-nen angefordert werden.

Weiterführende Infos für inter-essierte Reitlehrer gibt es beim Reitlehrer-Treffen am Samstag, 6. Oktober, in Dasing.

Freuen sich über die neue Ausbildung und viele inter-essierte Teilnehmer: Volker Waschk (linkes Bild) und Tessa Bauer

Module auf einen BlickTermine und Inhalte der neuen Reitlehrer-Ausbildung

Planung und Durchführung von Gelände- und Wanderritten. Der Lehrgang beinhaltet einen Tagesritt. Zertifizierten VFD-Ritt-führern kann dieses Modul erlas-sen werden.

Praxis-Modul100 Stunden, terminlich in Ab-sprache mit dem Reitbetrieb frei wählbar und in einzelne Einheiten aufteilbar. Das Praxis-Modul kann vollständig am BAZ abgelegt wer-den, ebenso am Schwabhof oder bei der Reitschule Markter Burg. Alternativ kann das Praxis-Modul im Verhältnis 50:50 bei zwei Be-trieben abgelegt werden.

PrüfungsvorbereitungDatum: 3./4. Oktober 2018An diesem Wochenende werden alle Elemente der praktischen Prü-fung zum zertifizierten RAI-Reit-lehrer besprochen und gemeinsam trainiert. Offene Fragen werden besprochen.

Prüfung zum RAI-ReitlehrerPrüfer: Leitung der Bundesverei-nigung mit den Seminarleitern der Fachmodule, Franziska Schwab, Tina Boche und Cornelia RaibleDatum: noch offenDie Teilnehmer absolvieren unter-schiedliche Prüfungsteilen, um die Lizenz zum RAI-Reitlehrer erwer-ben zu können.

Betriebsführung & Recht Referent: Franziska SchwabDatum: wieder 2019, noch offenFragen rund um Recht, Haftung und Betriebsführung.

Praktisches RAI-Reiten Referent: C. Raible & V. WaschkDatum: 15./16. September 2018Die Teilnehmer setzen sich mit der RAI-Reitlehre auseinander.

Methodik und Didaktik Referent: Franziska Schwab Datum: 2./3. Juni 2018 In diesem Modul steht der Un-terrichtsaufbau im Fokus.

Gesunderhaltung des Reitpferdes Referent: Franziska SchwabDatum: 11./12. August 2018 Die Biomechanik des Pferdes.

Pferde-Ausbildung Referent: Tina Boche Datum: wieder 2019, noch offenWie werde ich zum Leittier mei-nes Pferdes? Wie stelle ich ein Pferd auf die RAI-Reitweise um?

Fachwissen Pferd Referent: Cornelia Raible Datum: 23./24. Juni 2018Grundwissen rund ums Pferd.

Rittführung Referent: Tina BocheDatum: 7./8. Juli 2018

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Wir gratulierenJulia Vogel hat es geschafft: Im April 2017 durfte sie die Golde-ne Ehrennadel im RAI-Reiten in Empfang nehmen. Diese seltene Auszeichnung erhält, wer alle vier Abzeichen im RAI-Reiten erfolgreich absolviert und zudem 100 Stunden Geländeritt-Erfah-rung mit einem Reitlehrer nach-weisen kann. Julia reitet in Zossen bei Berlin am Neuhof von Detlef Teuscher, dessen Reitschule mittlerweile zum RAI-Ausbildungszentrum ernannt worden ist. Wir gratu-lieren Julia Vogel sehr herzlich zu diesem Erfolg und wünschen ihr weiterhin viel Freude beim Aus-reiten. Wer ebenfalls die Goldene Ehrennadel bekommen möch-te, sollte beim Ausreiten unbe-dingt Punkte sammeln: Pro Aus-ritt-Stunde mit einem Reitlehrer gibt es einen Punkt, den dieser im Gelände-Ausweis einträgt. Die Gelände-Ausweise gibt es bei der Bundesvereinigung in Dasing und können dort bestellt werden.

Mächtig stolz: Julia Vogel freut sich über die Goldene Ehrennadel im RAI-Reiten.

Aus der Bundesvereinigung

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Einen besonderen Seminartag bie-tet Tessa Bauer, die Leiterin der Bundesvereinigung für RAI-Rei-ten, am Sonntag, 7. Oktober am BAZ in Dasing an. Dann gibt es quasi das „ultimative Seminar“ zum RAI-Reiten.Tessa Bauer stellt an diesem Tag die positive Konditionierung vor, die längst ein anerkannter Wis-senschaftszweig ist. Fred Rai hat bei der Entwicklung seiner Aus-bildungsmethode von Anfang an mit positiver Konditionierung gearbeitet. Tessa Bauer zeigt, wie positive Konditionierung funkti-oniert und warum sie Grundlage der RAI-Ausbildung und damit letztlich auch die Basis für das RAI-Reiten ist.Vertieft wird diese Thematik, in-dem sie auch genauer darauf ein-geht, wie der Mensch zum Leittier seines Pferdes wird. Sie macht deutlich, dass die Dominanz des Menschen über das Pferd unab-dingabr ist, weil das Pferd nur bereit ist, dem Ranghöheren zu gehorchen und sich unter dem Leittier sicher fühlt. Grundlage ist die Bodenarbeit nach Fred Rai, die nicht nur theoretisch erklärt, son-dern auch praktisch vorgeführt wird.Erst wenn das Pferd den Mensch als Leittier am Boden anerkennt, kann mit der Ausbildung im Sattel begonnen werden. Auch auf diesen Themenkomplex geht Tessa Bauer beim Seminar näher ein und zeigt dabei das reiche Gefühlsleben der Pferde auf, ohne das ihr soziales Herdenverhalten gar nicht mög-lich wäre.Mit diesem thematisch breit auf-gestellten Seminar möchte Tes-sa Bauer den Teilnehmern tiefe Einblicke in die Philosophie des RAI-Reitens und einen Überblick über das Dominanz- und Herden-verhalten der Pferde geben.

Grundlagen des RAI-ReitensAusführlicher Seminartag mit Tessa Bauer am 7. Oktober

Pferdepsychologe und Buchautor Fred Rai hat nach langjährigen Beobachtungen an Pferden Do-minanzübungen entwickelt, mit denen man innerhalb kürzester Zeit ohne Schmerzeinwirkung die nötige Dominaz erhält. Er hat mit dem RAI-Reiten eine Methode im Umgang mit Pferden geschaffen, die wissenschaftlich nachgewiesen wurde.Anmeldungen zum Seminartag am 7. Oktober sind bereits online möglich unter www.rai-reiten.de/terminkalender. Mitglieder der Bundesvereinigung erhalten eine Ermäßigung von 25 Prozent auf den Seminarpreis von € 110,00. Beginn ist um 9:30 Uhr; der Semi-nartag dauert bis ca. 17 Uhr.

Tessa Bauer und „Spitzbub“. Mit ihm demons-triert sie unter anderem, wie positive Kondi-tionierung funktioniert und der Mensch zum Leittier seines Pferd wird.

Aus der Bundesvereinigung

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Auch wer kein kein Pferde-Exper-te ist: Die Zügel schleifen zu lassen oder jemanden an die Kandare zu nehmen, hat sicherlich jeder schon gehört, ebenso vom wiehernden Amtsschimmel oder von Typen, mit denen man Pferde stehlen kann. In einem Persönlichkeits-seminar, das sich insbesondere an Führungskräfte richtet, zeigt Volker Waschk zusammen mit den Reitlehrern des BAZ, was es braucht, ein Pferd zu leiten - und was wir daraus für kompetente Führung von Menschen im mo-dernen Arbeitsleben lernen kön-nen. Das Wochenend-Seminar findet statt am 21. und 22. Juli am BAZ in Dasing.Das Seminar richtet sich an Füh-rungskräfte, aber auch an Men-schen, die einfach nur selbstsiche-rer werden möchten im Umgang untereinander. Reiten steht an die-sem Wochenende nicht auf dem Programm, wohl aber sollen die Teilnehmer ihre Stärken erkennen und fördern lernen. „Natürliche Autorität und Kommunikation lassen sich trainieren. Pferde kön-nen uns dabei helfen, sensibler für Beziehungen zu werden“, erläutert Volker Waschk das Konzept.Pferde sind Herdentiere. Die Ge-meinschaft trägt seit mehr als 50 Millionen Jahren entscheidend zu ihrem Überleben bei. Pferde un-terliegen dabei einer klaren Rang-ordnung: Das Leittier der Herde genießt Ansehen; die anderen Pferde respektieren es und fühlen sich bei ihm sicher und geborgen.Auch Menschen folgen demjeni-gen, dem sie vertrauen und der ihnen Sicherheit bietet. Kommu-nikation, Vertrauen und Respekt sind jene Werte, um die es dabei geht. Pferde reflektieren das Ver-halten des Menschen und sind quasi der Spiegel ihrer Seele. Sie reagieren sofort und unmittelbar.

Von Pferden führen lernenPersönlichkeitsseminar am BAZ am 21. und 22. Juli

Mit Hilfe von Video-Aufzeich-nungen können die Teilnehmer selbst ihr Führungsverhalten dem Pferd gegenüber beobachten und analysieren. Sie erfahren, was es heißt, klar und eindeutig zu kom-munizieren. Das Training soll die Selbst- und Fremdwahrnehmung schärfen.Ziele des Seminars sind neben dem Erkennen der eigenen Stär-ken und Schwächen auch die Weiterentwicklung des eigenen Kommunikationsverhaltens und Probleme Lösen zu lernen anstatt nach Ursachen zu stochern. Und natürlich steht der Kontakt mit unvoreingenommenen Pferden im Mittelpunkt.Anmeldungen zu diesem Persön-lichkeitsseminar am 21. und 22. Juli sind bereits online möglich unter www.rai-reiten.de/termin-kalender. Mitglieder der Bundes-vereinigung erhalten eine Ermä-ßigung von 25 Prozent auf den Seminarpreis von € 450,00. Beginn ist am Samstag um 9:30 Uhr.

Volker Waschk wird das zweitägige Wochen-endseminar im Juli leiten.

Save The Date:6. Oktober 2018Pflichttermin für alle RAI-Reit-lehrer: Am Samstag, 6. Oktober 2018, findet turnusgemäß das nächste Treffen aller RAI-Reit-lehrer am BAZ in Dasing statt. Beginn ist um 9:30 Uhr.Dieses Treffen ist verbindlich für alle Reitlehrer: Nur hier ist die Verlängerung des Zertifikats um weitere zwei Jahre möglich, also die offizielle Genehmi-gung der Bundesvereinigung, die Titel „RAI-Reitlehrer“ sowie „RAI-Reitschule“ beziehungs-weise „RAI-Ausbildungszent-rum“ führen zu dürfen.Darüber hinaus hat dass Tref-fen einen besonderen, geselli-gen Wert. Hier treffen sich alle RAI-Reitlehrer aus ganz Deutsch-land! Gegenseitiges Kennenler-nen, Austausch von Erfahrungen und Kontakte intensivieren - all das wird möglich sein. Das neue Ausbildungskonzept für künftige RAI-Reitlehrer wird besprochen und die Weichen für 2019 wer-den gestellt: Wer möchte sich wie in der Zukunft in die Ausbildung einbringen? Und wie sieht das Fa-zit für das Pilotjahr 2018 aus: Wie zufrieden sind die Seminarleiter, wie zufrieden die Teilnehmer?Der Blick ist nach vorne gerich-tet: Die Bundesvereinigung mit all ihren Mitgliedsbetrieben soll in Zukunft enger zusammen wachsen. Welche Chancen bietet zum Beispiel eine gemeinsame Vermarktung von Angeboten? Diese und ähnliche Fragen sollen gemeinsam diskutiert werden. Auch ein hochkarätig besetzter Fachvortrag ist geplant.Eine genaue Tagesordnung er-halten alle RAI-Reitlehrer vorab per E-Mail. Wünsche und Anträ-ge seitens der Reitlehrer können vorab an [email protected] ge-stellt werden. -vw-

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Aus der Bundesvereinigung

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Ich ermächtige die Bundesvereinigung für RAI-Reiten, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Bundesvereinigung für RAI-Reiten auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.

Datum Unterschrift

Name, Vorname Kontoinhaber

BICIBAN

Name, Vorname

Beruf

Straße + Hausnr.

PLZ + Ort

Telefon E-Mail

Geburtsdatum

* gilt für Kinder, Studenten und Nicht-Reiter Der Mitgliedsbeitrag ist bei Eintritt zeitanteilig fällig und dann jeweils zum Jahresanfang. Kün-digungsfrist drei Monate zum Jahresende.

Art der Mitgliedschaft:Erwachsene (€ 60,00) Familien (€ 75,00) ermäßigt*(€ 30,00)

Mitglieder-DatenBitte ausfüllen und an die Bundesvereinigung schicken

Ich bin bereits Mitglied und fülle den Abschnitt nur zum Datenab-gleich aus.

Ich möchte als neues Mitglied in die Bundesvereinigung für RAI-Reiten aufgenommen werden.

Mitgliedsnummer + Reitschule

SEPA-LastschriftmandatGläubiger-Identifikationsnummer: DE95ZZZ00000847009

Liebe Mitglieder!Zunächst möchten wir uns herz-lich bedanken bei allen, die uns unterstützt haben, unsere Mit-glieder-Datei zu rekonstruieren. Beim Brand der Western-City ist bekanntermaßen auch das Büro vollsändig zum Raub der Flammen geworden - und mit ihm sämtliche Rechner und Si-cherungsdateien. Eine Cloud ba-sierte Lösung für unsere Mitglie-derverwaltung hatten wir leider nicht. Das haben wir mittlerweile geändert.Allerdings fehlen nach wie vor die Daten einiger Mitglieder. Bei manchen sind die Datensätze noch lückenhaft.Deshalb heute erneut unsere Bit-te: Fragt nach bei anderen Mit-gliedern, die Ihr kennt, ob sie ihre Daten schon an die Bundesverei-nigung geschickt haben.Sollten von Euch selbst noch Da-ten fehlen, könnt Ihr das zum Beispiel feststellen, wenn Ihr für 2018 noch keinen Mitgliedsbei-trag bezahlt habt. Oder auch, falls Ihr diese INFOPOST nicht über den regulären Postweg be-kommen habt. In solchen Fällen helft uns bitte, füllt das nebenste-hende Formular aus und schickt es an die Bundesvereinigung für RAI-Reiten (Neulwirth 3, 86453 Dasing; [email protected]; Fax 0321 - 21 01 32 66).Besonders bedanken möchten wir uns bei zahlreichen Reitleh-rern, die uns bei der Rekonst-ruktion unserer Mitglieder-Datei unterstützt und uns ihre Unterla-gen dafür zur Verfügung gestellt haben. Und auch eine Entschul-digung darf an dieser Stelle nicht fehlen: Nämlich bei all jenen, die Ihre Mitgliedschaft leider gekün-digt hatten, wir diese Kündigung aber nirgends mehr vermerkt hatten. Auch das haben wir wei-testgehend korrigiert.

Herzliche Grüße,Tessa Bauer und Volker Waschk

Aus dem BAZ

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RAI-Reiten von A bis ZKursprogramm am BAZ Dasing in den nächsten Monaten

Schnupperstundefür Erwachsene und Kinder

Keine Vorkenntnisse erforderlich!

In diesem Kurs erhalten die Teil-nehmer einen ersten Einblick in die Psyche und Verhaltensweise der Pferde. Bei einer Reitvorfüh-rung im RAI-Reiten werden der Sitz und die Hilfen erklärt. Beim anschließenden praktischen Reit-unterricht werden sie mit den Grundlagen des RAI-Reitens ver-traut gemacht.

Kinder u. Jugendliche bis 18 Jahre bitte Fahrradhelm oder Reitkappe mitbringen!

Kosten: € 35,00 Erwachsene; € 25,00 Kinder; € 15,00 Zuschauer

Termine, sonntags 9 bis 12 Uhr:20. Mai 2018 15. Juli 201817. Juni 2018

Was gibt‘s denn da zu Entdecken? Auch die Pferde freuen sich auf gemeinsame Kurse und Stunden mit den Reitschülern. (Foto: C. Keck)

Vorbereitungskurs zum Bronzenen Gelände-Abzeichen

Voraussetzung: Bronzenes Abzei-chen im RAI-Reiten

Schwerpunkt dieses zweitägigen Kurses ist das Geländereiten. Das Basiswissen der Teilnehmer wird dabei erweitert um Themen wie Pferdehaltung, Fütterung, Anato-mie und Krankheiten. Bei praktischen Übungen erlernen sie das Geländereiten in der Grup-pe. Dabei werden auch Gelände-schwierigkeiten, Hindernisse und das Reiten im Straßenverkehr the-oretisch besprochen und praktisch geübt. Der Wochenend-Kurs be-inhaltet auch einen gemeinsamen Ausritt.

Kosten: € 225,00

Termin: Samstag, 26. und Sonntag, 27. Mai 2018

Vorbereitungskurs zum Silbernen Gelände-Abzeichen

Voraussetzung: Bronzenes Gelän-de-Abzeichen im RAI-Reiten

In diesem Praxis orientierten Kurs steht das Wanderreiten im Mittel-punkt. Die Teilnehmer erfahren alles Wichtige zur Planung und Durchführung von mehrtägigen Wanderritten. Auch die Arbeit mit Karte und GPS wird den Kur-steilnehmern näher gebracht. Das Abzeichen bescheinigt fundierte Erfahrungen im Wanderreiten. Ein Lehrwanderritt ist im Kurs in-tegriert.

Kosten: mit Schulpferd € 365,00; mit Privatpferd € 325,00 (Über-nachtung und Verpflegung nicht im Preis inbegriffen)

Termin: Freitag, 21. bis Sonntag, 23. September 2018

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Aus dem BAZ

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Kinderseite

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Viel Spaß beim Pony putzen!

Ein kuscheliges und dichtes Fell hatten unsere Pferde und Ponys den ganzen Winter über. Jetzt im Frühling aber verlieren sie diesen dicken Winterpelz; der so genann-te Fellwechsel hat begonnen. Das heißt, dass die vielen Haare des Winterfells jetzt an Jacken, Hän-den und Bürsten hängenbleiben oder gar durch die Luft wirbeln. Klar, im wärmeren Frühling und im Sommer braucht Dein Pony kein so dichtes Fell mehr, weil es sonst nur schwitzen würde.In der Zeit des Fellwechsels scha-det es nicht, Dein Pony ruhig auch mal öfter zu putzen. Damit un-terstützt Du Dein Pferd, die vie-len jetzt überflüssig gewordenen Haare schneller loszuwerden. Also raus mit dem Putzzeug! Aber wel-che Utensilien sind die richtigen?Eigentlich braucht es gar nicht viel. Eine Wurzelbürste, ein Huf-kratzer, ein dicker Gummistrie-gel, eine Kardätsche, ein weicher Lappen und ein Schwann reichen völlig aus. Wenn sich Dein Pferd im Sand gewälzt hat, dann hilft ein

Nadelstriegel aus Plastik. Damit schaffst Du es besonders leicht, Sand und andere Verschmutzun-gen aus dem Fell Deines Lieblings zu bekommen.Ansonsten ist die Wurzelbürste Deine richtige Wahl, wenn Du den groben Schmutz aus dem Fell put-zen willst. Danach kommen Kar-dätsche und Striegel zum Einsatz. Achte aber immer darauf, dass Du Dein Pferd mit kräftigen, vor al-lem aber ruhigen Bewegungen in Fellrichtung putzt!Für die empfindlichen Stellen wie Nasen- und Maulpartie sowie um die Augen herum nimmst Du am Besten ein feuchtes Tuch. Achte darauf, dass Dein Tuch sauber ist, damit kein Schmutz in die Nasen-löcher und vor allem nicht in die Augen Deines Pferdes kommen kann!Die Mähne kannst Du wieder mit der Wurzelbürste kämen; die Hufe werden mit dem Hufkratzer gerei-nigt. Fertig! Nein, nicht ganz. Denn nach dem Putzen ist vor dem Putzen: Wenn Dein Pferd wieder schön sauber ist, solltest Du regelmäßig auch das Putzzeug reinigen. Es ist sinnvoll, für jedes Pferd einen eigenen Satz

Putzzeug zu verwenden, mit dem dann kein anderes Pferd geputzt wird. Eine gute Idee ist es, Putz-kästen und auch die Putz-Utensi-lien selber farblich zu markieren: Eine Farbe für ein bestimmtes Pferd. Das ist übersichtlich und Du kannst kaum durcheinander kommen.Grundsätzlich solltest Du es mit dem Putzen nicht übertreiben. Pferde haben in ihrem Fell eine Schutzschicht aus Fett und Talg. So sind sie gut geschützt gegen Wind und Wetter, wenn sie auf der Koppel sind. Diese natürliche Schutzschicht sollte nicht „wegge-putzt“ werden!Übrigens: Wenn Dein Pferd wäh-rend des Putzens die Augen halb schließt und sein Hals immer län-ger wird, dann kannst Du sicher sein, dass es ihm gefällt. Fellpflege tut gut! Das ist wie eine Massage. Schau mal auf die Koppel: Da wirst Du auch immer wieder befreunde-te Pferde sehen, die sich gegensei-tig das Fell kraulen.Wenn sich Dein Liebling direkt nach dem Putzen sofort wieder im Sand oder Matsch wälzt, ärgere Dich nicht: So zeigt ein Pferd, wie gut es ihm geht.

Paten für die BAZ-PferdeUnterstütze jetzt Dein Lieblingspferd aus Dasing

Diese sechs Pferde aus dem BAZ in Dasing stehen bereit für Pa-tenschaften und freuen sich über Deine Unterstützung. Mit dabei ist auch Fred Rais Fernsehpferd „Spitzbub“, der seine Rente am

„Spitzbub“ (Fotos: vw) „Fjatli“ „Goldie“

„Lucky“ „Zodiak“ „Istis“ (Foto: Silke Pfitzner)

BAZ genießt. Mit € 10,00 monat-lich bist Du dabei! Du erhältst eine Urkunde und wirst auf einer Tafel an der Boxentür Deines Patenpfer-des genannt. Außerdem wirst Du Mitglied in der Bundesvereini-

gung für RAI-Reiten und erhältst somit auch regelmäßig unsere INFOPOST. Mehr Infos zur Pa-tenschaft gibt es telefonisch unter 08205 - 225 oder per E-Mail an [email protected]

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Aus den Ausbildungszentren

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Ausbildungszentrum SchwabhofAnna absolviert zurzeit ein Praktikum auf dem Schwabhof. Sie berichtet von ihren Erfah-rungen dort, ersten Schritten ins Erwachsenwerden, wie sie auf das RAI-Reiten gestoßen ist und was sie besonders an diesem Reitstil fasziniert.

Motivierte Truppe: Das Team des Schwabhofs (oben), zu dem nun auch Praktikantin Anna (Bild unten) zählt.

Ausbildungszentrum Schwabhof

Franziska SchwabLechstraße 20

86682 Genderkingen

Telefon: 09090 - 70 17 72Fax: 09090 - 70 17 71Mobil: 0171 - 2 67 79 09

[email protected]

„Joa, Genderkingen gibt es.“ Das war die Aussage im Reisebüro, als ich mit meiner Mutter meine Bahnkarte nach Genderkingen kaufen wollte.

RAI-Reiten: Das ist es!Allgemein wurde ich sehr oft ge-fragt: „Wo ist das denn, wo Du bald hingehst?“ Auch für mich wurde die Region ja erst durch den Schwabhof interessant.Im Gegensatz zu der ruhigen Umgebung ist der Schwabhof ein Reiterhof, auf den man schnell neugierig ist und den man näher kennenlernen will: In meinem Fall

so sehr, dass ich mich entschied, mich um ein Praktikum dort zu bewerben.Jetzt arbeite ich auf dem Hof, woh-ne in einem kleinen Zimmer hier und koche jeden Tag für mich im Reiterstübchen eine Tür weiter.Mein Antrieb für das Praktikum waren das ländlichere Leben, der Einblick in die Arbeit mit Tie-ren und das Kennenlernen der RAI-Reitweise, die ich erst kurz vorher im Internet entdeckt hatte.Ich, als frühere Englischreitschüle-rin, wollte nach meiner Pause vom Reiten einen Reiterhof finden, der natürlicheres Reiten anbietet als das, welches ich bis dato immer mitgemacht hatte. Als ich vor dem konkreten Entschluss zu einem Praktikum über das RAI-Reiten gestolpert bin und mich dann ein wenig informiert hatte, stand für mich gleich fest: Das ist es! Und ich habe es nicht bereut!

Ich lerne viel fürs LebenNach der kurzen Zeit hier habe ich schon einiges mitgenommen - von Menschen und Tieren. Ich bin sowohl vom Aktiv-Offenstall auf dem Schwbahof als auch von den Pferden begeistert. Die Schulpfer-de und -ponys sind sehr ausgegli-chen, kaum schreckhaft und ich habe im Reitunterricht bei noch keinem Pferd totale Unlust oder solches Ohrenanlegen gesehen, wie es in meinem vorherigen Stall der Fall war. Ich beobachte und lerne hier, was es heißt, wirklich auf den „Partner Pferd“ einzuge-

hen, was es heißt, mit einem Pferd zu arbeiten und was es heißt, Ver-antwortung zu übernehmen – in allerlei Bereichen. Als ein noch ziemlich junger Mensch, der nun nicht mehr da-heim in Frankfurt bei den Eltern lebt, ist das tägliche Leben ein ganz anderes geworden. Einkau-fen, kochen, putzen, Wäsche wa-schen, sich um den immer anfal-lenden Kram kümmern – ganz alleine. Die Arbeit ist zuweilen sehr anstrengend, dafür bekomme ich jedoch auch etwas zurück: Wö-chentliche Reitstunden und den einen oder anderen Kurs kann ich kostenlos mitmachen, ich lerne viel über Pferde, das Reiten und auch – über mich selbst.

Aus den Ausbildungszentren

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Wir freuen uns sehr, dass die Pferdepension Schwabhof beim bundesweiten Wettbewerb „Qualitätsbetrieben gehört die Zukunft“ als einer der besten Ställe Deutschlands unter al-len Teilnehmern ausgezeichnet wurde. Zum zwölften Mal rief „Schade & Partner“, die Fach-beratung für Pferdebetriebe, zu diesem Wettbewerb auf, dessen Ziel es ist, artgerechte Pferdehal-tung und vorbildliche Betriebe auszuzeichnen.Hierfür prüfte eine Fachjury, bestehend aus den Tierärzten Petra Mehn und Marc Lam-mer, alle Bewerber auf zahlrei-che Kriterien. So wurden ne-ben den Haltungsbedingungen und der Gesundheitsvorsorge auch das allgemeine Stallma-nagement und die Fütterung in die Bewertung mit einbezogen. Unser HIT-Aktivstall in Gen-derkingen wurde 2016 neu er-öffnet und beinhaltet Elemente des Paddock-Trail-Konzeptes, hochmoderne Möglichkeiten zur individuellen Fütterung und eine vollständig befestigte Paddockfläche mit weitläufigen

Schwabhof ausgezeichnetWettbewerb „Qualitätsbetrieben gehört die Zukunft“

Franziska Schwab (Zweite von links) freut sich über die Auszeichnung als einer der besten Ställe in Deutschland. Ausruhen auf diesen Lorbeeren will sie sich nicht, denn die Umbaumaßnahmen auf dem Schwabhof gingen zum Wohle der Pferde bereits weiter.

Liegehallen. Die Fachjury zeich-nete die hervorragende Haltung der Pferde und das exklusive Stall-management aus, worauf wir sehr stolz sind.Die Preisverleihung fand im No-vember während der Fachtagung „Gesunde Haltung - Gesunde Pferde“ in Verden statt. Auf dieser erhielten alle Spitzenbetriebe zu-dem die Möglichkeit, ihr Konzept vorzustellen.Abgesehen davon gibt es jedoch auch von den weiteren Umbau-maßnahmen auf unserem Hof viel

zu berichten. Unsere Shetland-Po-nys konnten glücklich in ihren neuen Offenstall einziehen und genießen den befestigten Boden und die weichen Liegeflächen. Für alle Interessenten stehen zu-dem die Termine für das gesamte Jahr fest und die Anmeldung zu allen Kursen ist möglich. Viel-leicht schaut ja auch Ihr einmal bei uns vorbei? Wir würden uns freu-en und senden liebe Grüße vom Schwabhof!

Franziska Schwab mit Team

Ein Paradies für Pferde: Der Koppellabschnitt mit Waldbodenbelag ist bei den Tieren besonders beliebt (linkes Bild). Die elektronische Heu-raufe (rechtes Bild, mit Franziska Schwab) sorgt dafür, dass die Pferde über den Tag verteilt ausreichend Heu zu fressen bekommen.

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Aus den Ausbildungszentren

Ausbildungszentrum Sauerland

Auf den weitläufigen Koppeln des Lenninghofs genießen die Pferde in kleinen Herdenverbän-den die größtmögliche Freiheit.

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Eine ganze Weile ist es nun schon her, dass bei uns fünf Jungpferde eingezogen sind. Genau genom-men haben wir zwei Jährlin-ge, zwei Zwei-Jährige und einen Drei-Jährigen. Somit war es erfor-derlich, sich mit Fragen der besten Haltungsform für Jungpferde, Ab-setzen des Fohlens und der Jung-pferdeausbildung zu beschäftigen.

Lernen sichert ÜberlebenWir haben uns dazu entschlossen, die Kleinen im Verband unserer großen Herde mit aufwachsen zu lassen. Unsere Herde umfasst etwa 45 Pferde, die in einem gut zwei Hektar großen LAG-Stall le-ben. Innerhalb der großen Herde haben sich Kleinherden gebildet mit meistens fünf bis sechs Pfer-den, die in ihrem eigenen Rhyth-mus über das Gelände ziehen. In der Natur sichert Lernen das Überleben. Ohne die Fähigkeit zu lernen wäre ein Pferd nicht im Stande zu überleben. In einem Le-ben ohne Menschen lernen Pfer-de von ihrer Mutter und ihren Herdengenossen vor allem durch Nachahmung.

Leicht lernen mit BelohnungDie Nachahmung ist auch als „Ler-nen durch Beobachten“ bekannt. Ein Lebewesen lernt, optisch oder akustisch aufgenommene Verhal-tensmuster zu kopieren. So lernen zum Beispiel Fohlen das Trinken von Wasser und das Fressen von

Gras durch die Nachahmung der Mutterstute und der anderen Pfer-de und nur bedingt durch ihren Instinkt. Lernen heißt, eine Erfah-rung im Langzeitgedächtnis abzu-speichern. Dazu muss das Beloh-nungssystem des Gehirns aktiviert werden. Dieses Belohnungssystem wird über Emotionen aktiviert. Ohne Aktivierung dieses Systems wird nichts im Langzeitgedächtnis ge-speichert. Daher bleiben Dinge, die fest mit einer Emotion ver-knüpft sind, besser im Gedächtnis. Es macht dabei erst mal keinen Unterschied, ob die Emotion posi-tiv oder negativ ist. Auch schreck-liche Erlebnisse bleiben im Ge-dächtnis.Dieses Hintergrundwissen macht auch klar, dass reine Jungpferde-herden ein eher stressiges Lernen für die Pferde bedeuten. Bei ver-meintlich bedrohlichen externen Reizen, wie zum Beispiel einem

Mähdrescher, können die Pfer-de nicht am Modell lernen. Das heißt, sie lernen über Angst, statt am Verhalten eines souveränen äl-teren Herdenmitglieds.

Stressfreies AbsetzenIn der Praxis gestalten wir das Ler-nen für unsere Youngster aus die-sem Grunde so, dass wir sie jetzt schon vielen Reizen aussetzen. Mit von der Partie ist immer ein sou-veränes Pferd und zusätzlich gibt es eine Belohnung. Stressfreies Absetzen ist ein wei-teres Thema, welches ich kritisch betrachte. Unsere vier Kleinen sind unterschiedlich abgesetzt worden. Ein Hengst und eine Stu-te wurden abgesetzt, wie es heute leider üblich ist, nämlich mit fünf bis sechs Monaten weg von der Mama. Diese beiden haben hier große Probleme gehabt anzukom-men und waren am Anfang sehr überfordert. Die Angst dominier-te sie vollkommen. Die weniger netten Artgenossen haben ihnen zusätzlich Angst gemacht und die Prägung auf den Menschen war stärker als die auf andere Pferde. Das halte ich für bedenklich, denn ein Pferd sollte ja in erster Linie mit Artgenossen klarkommen.

Kein Stress in der HerdeDas andere Stutfohlen ist auf dem Geburtshof von der Mutterstute im gleichen Alter abgesetzt wor-den und stand mit einer anderen Zuchtstute auf der Nachbarwiese in Sichtweite der Mutter. Diese beiden sind dann zusammen bei uns eingezogen. In diesem Fall war deutlich erkennbar, dass dem da-maligen Absetzer die Tante extrem viel Sicherheit gegeben hatte und sie deutlich stressfreier mit der neuen Situation umgehen konnte.Das bei uns geborene Fohlen ist seit seiner Geburt bei seiner Mut-ter. Sein Abnabelungs-Prozess war

Ausbildungszentrum Sauerland

Brita HurtienneLenninghof 45

57392 Schmallenberg

Telefon: 02972 - 16 00Fax: 02972 - 46 03Mobil: 0171 - 4 78 53 94

[email protected]

Aus den Ausbildungszentren

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Auch die „Jungen“ sind auf dem Lenninghof gut integriert. Der Kontakt zu den älteren Pferden macht es ihnen leichter, fürs Leben zu lernen.

absolut stressfrei. Die Stute zum Reiten zu holen, gestaltet sich ge-nauso komplikationslos wie um-gekehrt mit ihm etwas zu machen.Auch das Saugen bei der Mutter hat sich nach und nach von ganz alleine erledigt. Der Kleine hatte von Anfang an keinen Stress in der großen Herde oder mit seinen Kol-legen. Ich kann jedem nur raten, seine Fohlen in einer gemischten Herde aufwachsen zu lassen und das Absetzen von der Mutter so stressfrei wie möglich zu gestalten.

Prägung muss positiv seinUnser jetzt Drei-Jähriger kam aus einer großen Herde Gleichaltriger und konnte nichts. Er ist absolut frei und ohne Kontakt zum Men-schen aufgewachsen. Das Ein-fangen und der Transport waren daher erst einmal stressig für ihn. Seine Eingewöhnung vor Ort war dann aber recht einfach und er hat sich als Erster komplett in die große Herde eingefügt, da das So-zialverhalten grundsätzlich ganz gut war. Auf Grund der reizarmen Aufzucht hatte er zunächst vor allem Angst, was ihm begegne-te. Über Belohnung hat er aber schnell gelernt und folgt mir heute wie ein Hund. Ich denke, es kommt nicht darauf

an, dass das Fohlen früh auf den Mensch geprägt wird, sondern vielmehr, dass es positiv verläuft. Auch die ersten Schritte in Rich-tung Beritt sind unkompliziert mit ihm. Sattel, erstes Gewicht im Rü-cken, Longe - alles kein Problem. Wenn wir mit Pferden arbeiten, sollten es kurze Sequenzen sein.

Motivierte PferdeErfahrungsgemäß kann sich ein junges Pferd maximal zehn Mi-nuten und ein erwachsenes Pferd maximal 20 Minuten konzentrie-ren. Dies soll jedoch nicht heißen, dass man ein Pferd nur 20 Minu-ten reiten darf. Es soll vielmehr da-rauf aufmerksam gemacht werden, dass Übungssequenzen, die eine hohe Konzentration erfordern, nicht zu lange dauern dürfen und nach einiger Zeit intensiver Arbeit wieder eine Entspannungsphase erfolgen muss, um ein Pferd nicht zu überfordern. Mittlerweile wur-de über mehrere internationale Studien nachgewiesen, dass nicht die Häufigkeit und Intensität des Trainings die Lernleistung för-dert, sondern das bewusste Ein-setzen von Pausen zwischen den Trainingseinheiten. Auch biete ich dem Pferd verschiedene Übungen an, so dass es Abwechslung und

Spaß beim Lernen haben kann. Ich jedenfalls freue mich, wenn mein Drei-Jähriger auf Rufen sei-nes Namens aus der letzten Ecke der Weide anmarschiert kommt. In diesem Sinne wünsche ich euch motivierte Pferde und die liebe-volle Geduld bei der Arbeit mit ihnen, die sie verdient haben.

Viele Grüße, Brita

Auf dem Hof hat die Jugend Einzug gehalten.

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Aus den Ausbildungszentren

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Aus den Ausbildungszentren

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Ausbildungszentrum Pegasus

Am 30. September vorigen Jah-res durften wir Tessa Bauer und Volker Waschk bei uns auf dem Reiterhof Pegasus begrüßen. Bevor Tessa mit ihrem Vortrag begann, überreichte sie an zwei erfolgreiche RAI-Reiterinnen, Sophia Klandt und Katharina Kempf, die Urkunden für das Bronzene Reitabzeichen.Nach einem gelungenem Vor-trag folgte am Nachmittag der praktische Teil. Tessa unter-mauerte ihre theoretischen Ausführungen durch eine Dar-bietung mit unserer Stute „Bir-ka“. Anschließend folgte unser Showprogramm. Wir demonst-rierten mit Kindern und Jugend-lichen aus dem Publikum, wie vertrauensvoll und harmonisch die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Pferd sein kann.Es folgte eine Darstellung des RAI-Reitens im Western-Stil. Musikalische Unterhaltung er-hielten wir von Fred - zumin-dest von CD - mit seinem Lied „El Paso“. „Indianerträume“ führte uns Gloria gemeinsam mit „Baccara“ vor und zeigte da-

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH: Wir gratulieren zu den Junior-Abzeichen im RAI-Reiten (linkes Bild): Lilly Gschoßmann, Helene Wagner und Melina Bauch (Junior I, vordere Reihe von links), Sydney Kaykaf (Junior II, hintere Reihe Mitte). Tessa Bauer und Volker Waschk überreichten den stolzen Inhabe-rinnen des Bronzenen Reitabzeichens die Urkunden für die bestandene Prüfung (rechtes Bild, von links): Volker Waschk, Gloria Kißmehl, Tessa Bauer, Katharina Kempf, Claudia Kißmehl und Sophia Klandt.

„Wie schnell die Zeit vergeht“ hatte Fred Rai bereits in seinem Leitar-tikel in der INFOPOST vom März 2015 beschrieben. Wie Recht er hatte, wurde uns am 29. April 2017 während der sehr gelungenen Ver-anstaltung „A Tribute to Fred Rai“ wieder einmal mehr als bewusst. Täglich zeigen uns unsere Pferde, wie harmonisch der Umgang mit ihnen sein kann, wenn wir Freds Lehren umsetzen und weiter ver-mitteln. Danke Fred, dass wir von Dir diesen einmaligen Umgang mit dem Pferd erlernen duften!Es erfüllt uns mit großem Stolz, dass wir „seine“ Reitweise weiter-geben dürfen. Dazu zählen nicht nur die Reitstunden, sondern auch verschiedene Kurse und Schnup-perstunden auf unserem Reiterhof. Auch beim „Eltern-Kind-Nach-mittag“ waren alle begeistert. Da-bei durften die Eltern, Großeltern oder Paten und Tanten in das Hob-by der Reitkinder schnuppern. Besonders überraschte uns Familie Dominick: Eigentlich wollte Oma Edelgard nur als Zuschauerin die-sen Nachmittag gemeinsam mit

Larissa Dittrich: Danke nochmal für Euren Einsatz! Für uns ist die-ses Zertifikat eine gute Möglich-keit, das RAI-Reiten noch weiter zu verbreiten.

Liebe Grüße aus Pautzfeld vonHorst, Claudia und Gloria

Ausbildungszentrum Reiterhof Pegasus

Familie KißmehlPautzfelder Straße 30

91352 Hallerndorf, Pautzfeld

Telefon: 0177 - 3 61 04 39

[email protected]

Eltern-Kind-Nachmittag (von links): Gloria Kißmehl, Elisabeth auf „Merlin“, ihre Mutter Katharina, Oma Edelgard auf „Lucky“ und Claudia Kißmehl.

VFD-Kids-Prüfung (von rechts): Prüfer Angela Voigt und Eber-hard Reichert, Reitschüler Larissa Dittrich und Sophia Klandt.

ihrer Tochter Katharina und En-kelin Elisabeth erleben. Motiviert durch unsere Pferde, die sich bei den verschiedenen Aktionen im-mer ausgeglichen verhielten, ent-schloß sich sogar Elisabets Oma Edelgard (78 Jahre) auf unserem „Lucky“ Platz zu nehmen - und sie fühlte sich dort sichtlich wohl.Auch bei einer VFD-Prüfung überzeugten unsere Pferde in der von Fred Rai entwickelten Reitweise. Wir hatten uns als VFD-Kids-Ausbildungsstätte be-worben. Diese sind gezielt zuge-schnitten auf die Bedürfnisse für Kinder- und Jugendreitunterricht. Die VFD als Bundesverband hat vor einiger Zeit die VFD-Kids ins Leben gerufen. Dafür werden auf Antrag unter strengen Auflagen Reitbetriebe geprüft. Erfüllt der Betrieb die Anforderungen, erhält er ein Zertifikat. Als zweiter VFD-Kids-Stall Bay-erns erhielten wir diese Auszeich-nung. Bestandteil dieser Prüfung ist das Abhalten von Unterrichts-einheiten. Dabei unterstützten uns unsere Reiter Sophia Klandt und

Seminar und AuszeichnungTessa Bauer ernennt Reiterhof Pegasus zum Ausbildungszentrum

mit, dass Indianer - zumindest bei uns - nicht immer lange, schwarze Haare haben müssen.Zur Erinnerung an Fred bau-ten wir eine Cavalry-Nummer ein. Claudia ritt als Captain der Nordstaaten-Cavalry auf „Pega-sus“ und „Piccolina“ lief im Tan-dem voran. Als Abschluss des Show-Programms erschien Horst mit „Lucky“ und einem Handwa-gen voll blauer Bälle. Bevor alle Kinder diese mit nach Hause neh-men durften, spielten sie sich diese über und unter „Lucky“ hindurch zu. Dieser fühlte sich inmitten der

Ball spielenden Zuschauer sicht-lich wohl.Volker Waschk führte in gewohnt sicherer Manier durch das Show-programm. Er fand zu den ver-schiedenen Darbietungen immer die richtigen Worte und berei-cherte damit unseren Nachmittag. Mit großem Stolz und Freude er-hielten wir von Tessa und Volker die Anerkennung unserers Reiter-hofes zum Ausbildungszentrum. Eine besondere Freude bereitete uns der Bürgermeister unserer Gemeinde, Torsten Gunselmann, indem er uns herzlich gratulierte.

Gloria Kißmehl begeisterte mit ihrer flotten Darbietung als blonde Indianerin.

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Aus den Reitschulen

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Aus den Ausbildungszentren

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RAI-ReitschuleWeilheim-Schongau

Susanne SchachingerHohenbrand 29

82383 Hohenpeißenberg

Telefon: 0175 - 1 02 72 71

paddock.paradise@icloud.comwww.the-paddock-paradise.dewww.natuerliches-rai-reiten.de

„Charaktere der Pferde“ ist der Titel eines unserer beliebtesten Seminare, die meine Freundin Ste-fanie Köhler und ich zusammen bei uns im „Paddock Paradise“ anbieten. Das Verhalten der Pfer-de wird, wie Fred Rai in seinem Buch „Werde zum Leittier Deines Pferdes“ schrieb, durch das Trieb- und Lernverhalten des Pferdes bestimmt. Eine weitere Rolle spie-len die Gefühlsübertragung vom Mensch aufs Pferd und das posi-tive oder negative Grundgefühl des Pferdes, das zum großen Teil durch äußere Einflüsse bestimmt wird.Es gibt Pferde, die eher bewe-gungsfreudig sind, und Pferde, die es lieber gemütlich mögen. Bei den bewegungsfreudigen Pferden gibt es diejenigen, die sehr verspielt sind und sich aus diesem Grund gerne bewegen. Und dann gibt es diejenigen, die sich unsicher füh-len und deshalb ständig fluchtbe-reit sind. Die ersten nennen wir gern „frech“ und die zweiten oft „hysterisch“.Schwieriger ist die Unterschei-dung bei den ruhigen Pferden. Da gibt es die, die aus Überlegung heraus nur das Nötigste tun oder sich auch nur bewegen, wenn die Anstrengung sich in ihren Augen lohnt. Diese Pferde werden von uns oft vorschnell aus „faul“ oder „stur“ bezeichnet.Schwer zu erkennen sind dieje-nigen, die sich aus Angst heraus nicht bewegen. Diese Pferde frie-ren quasi ein und explodieren aus dem Nichts heraus, wenn sie über ihre Angstschwelle gedrückt wer-den. Das sind dann die so genann-ten „unberechenbaren Pferde“.Für die Gruppe der ängstlichen Pferde gibt es keine bessere Me-thode als unsere Dominanzübung.Damit können wir ihnen zeigen, dass sie bei uns gut aufgehoben sind und sie sich sicher fühlen

können. Diese Pferde werden so-mit unsere dankbarsten Begleiter.Mein Pferd „Aladin“ zum Beispiel gehört zu dieser Gruppe, was mitt-lerweile kein Mensch mehr ver-muten würde, da „Aladin“ dank Freds Methode zu einem ausgegli-chenen, vertrauensvollen Begleiter geworden ist. Besonders in ungewohnten Situ-ationen sehe ich, wie sehr Aladin mir vertraut, sich ein Herz nimmt und das tut, was ich ihm vorschla-ge. Ganz selten nur noch muss ich absteigen und am Boden voran gehen, um an einem „unheimli-chen Gegenstand“ vorbei zu ge-hen. Meist genügt es, wenn ich mit ihm rede und ihm sage, dass alles in Ordnung ist. Das funktioniert sogar, wenn ich gar nicht selbst im Sattel sitze, sondern von einem Begleitpferd aus zu ihm spreche.Was mich im vergangenen Jahr besonders gefreut hat, war ein Be-such aus der RAI-Gemeinschaft. Familie Kißmehl vom Reiterhof Pegasus aus dem oberfränkischen Hallerndorf nahm sich während eines Kurzurlaubs in Oberbayern die Zeit für einen Besuch bei uns. Dabei haben wir festgestellt, wie

Ein Herz und eine Seele: Susanne Schachinger und „Aladin“, geritten sogar nur mit Halsring.

wichtig es ist, dass wir RAI-Reiter Kontakt zueinander haben, zu-sammen halten und von unseren Erfahrungen profitieren.

Eure Susanne Schachinger

Reitschule Weilheim-SchongauAusbildungszentrum Neuhof

Das bis zum letzten Platz ausge-buchte Seminar „Konditionierung und Lernverhalten von Pferden“ von Tessa Bauer im Sommer ver-gangenen Jahres möchte ich zum Anlass nehmen, mal wieder aus der Umgebung von Berlin zu schreiben. Tessa bekam einen Eindruck von der für um Berlin einmalige Situation hier: Direkt hinter den Koppeln 65 Quadrat-kilometer kein Haus und keine Straße, nur Wälder, Wiesen, Seen – überall dürfen wir reiten. Unse-re Reitschule liegt außerhalb einer Ortschaft in freier Natur - und trotzdem nur 44 Kilometer von Berlin-Mitte entfernt.

Norwegen, Schweden, Italien, Frankreich, HollandNach dem kontinuierlichen Auf-bau und der Weiterentwicklung in den vergangenen 17 Jahren sowie der Erfüllung aller dafür notwendigen Kriterien, ernann-te Tessa meinen Reitbetrieb zum „RAI-Ausbildungszentrum“. Vie-len Dank nochmal dafür. Es ist für mich immer wieder eine be-merkenswerte Geschichte, wie ich vom Projektleiter von Großbau-

Reitschule Neuhof neues Ausbildunsgzentrum

Tessa Bauers Seminar auf dem Neuhof von Detlef Teuscher war gut besucht und bot viele neue Einblicke in das Lernverhalten von Pferden.

stellen zum RAI-Reitlehrer gewor-den bin und hier meine Berufung gefunden habe. Ich zog um die Welt, um die so ge-nannten Pferdeflüsterer kennen-zulernen, bis ich schließlich Fred Rai und das RAI-Reiten kennen lernte und eine Ausbildung zum RAI-Reitlehrer begann. 2003 habe ich Tina Boche in Dasing bei der Pferde-Ausbildung unterstützt. Vielen Dank nochmal an Tina für diesen Meilenstein für mich. In meiner eigenen RAI-Reitschule in Berlin konnte ich schon Seminar-teilnehmer und Ausbildungspferde aus Norwegen, Schweden, Italien, Spanien, Frankreich und Holland begrüßen; Mund-zu-Mund-Pro-paganda sei Dank.

Bei Gefahr instinktiv synchron richtig reagierenNeben vielen Ausbildungspferden haben wir hier auch drei absolut gefährliche Pferde zu verlässlichen Partnern hinbekommen, die von namhaften Trainern und Bücher-schreibern als lebensgefährlich zum Schlachter geschickt wurden. Mit diesen Pferden zu arbeiten geht hier ausschließlich gemein-

RAI-Reiten NeuhofDetlef Teuscher

Neuhofer Dorfstraße 5315806 Zossen

Telefon: 033702 - 2 14 90Telefax: 033702 - 2 14 92

[email protected]

Detlef Teuschers Reitschule ist nun „Ausbil-dungszentrum“. Tessa Bauer gratulierte.

sam mit Ela. Sie ist Pferdewirt-meisterin und Rittmeisterin. Bevor sie mich kennenlernte, bildete sie Pferde für die Olympischen Spiele aus. Dann lernte sie mich kennen, meine Art Pferde auszubilden und die RAI-Philosophie. Sechs Mona-te später konnte sie ihre bisherige Beritt-Tätigkeit aus Überzeugung nicht mehr ausführen. Wir taten uns hier auf dem Neuhof zusammen und arbeiteten mit den anspruchsvollen Pferde gemein-sam. Wir haben die seltene Fähig-keit, in gefährlichen Situationen instinktiv synchron und richtig zu reagieren - sie vom Sattel aus, ich vom Boden.Der ideale Tag wird nicht kom-men, er ist heute, wenn wir ihn dazu machen!

EuerDetlef Teuscher

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Reitschule Schneiderhof

RAI-Reitschule Schneiderhof

Katja LippoldtLoibersdorf 585655 Aying

Telefon: 0176 - 82 30 28 90

[email protected]

lich auf der Suche nach einer pfer-defreundlichen und gebisslosen Reitweise auf Fred Rai gestoßen.Ich hatte das Gefühl, endlich ange-kommen zu sein! Diese wunder-bare, pferdegerechte Art zu reiten, hat mich so sehr überzeugt, dass ich den Wunsch hatte, sie weiter zu verbreiten, um dem immer noch üblichen, nicht hinterfragten brutalen Umgang mit Pferden in vielen Reitschulen entgegenzuwir-ken. Ich bin sehr dankbar für alles, was ich in meiner Ausbildung zur RAI-Reitlehrerin in Dasing lernen durfte.Und die Kinder und Erwachsenen, denen ich auf ihrer Suche nach ei-ner neuen, natürlichen Reitweise begegne, bestätigen mich täglich darin, weiterzumachen. Mittler-weile ist noch unsere „Prinzes-sin Tamina“ dazu gekommen. Sie macht unser Team perfekt! Ihr findet uns auf dem Schneider-

Edle Optik in Schwarz-Weiß: Katja Lippoldt gibt RAI-Reitunterricht an ihrer eigenen Reitschule auf dem Schneiderhof nahe München.

hof in Aying - südlich von Mün-chen. Dort stehen uns ein großer Sandreitplatz, eine Reithalle, ein Roundpen und ein tolles Gelände zum Ausreiten zu Verfügung.

Jetzt kommt „Püppi-Lotta“

Solange ich mich erinnern kann, liebe ich diese faszinierenden, schönen und irgendwie mysti-schen Wesen, die Pferde. Ich ver-suchte, meinen Traum zu ver-wirklichen und diese fantastischen Tiere kennen-, verstehen und na-türlich reiten zu lernen.Also habe ich so manche Box ge-mistet und so manche Reitschu-le gewechselt. Mit „Püppi-Lotta“ habe ich mir dann vor einigen Jah-ren meinen Traum vom eigenen Pferd erfüllt - es war Liebe auf den ersten Blick!Mit ihr konnte ich nun endlich meinen Weg mit und auf dem Pferd finden. Ich bin viele Jahre englisch geritten, habe dann einige Zeit einen Einblick in die Western-reitweise erhalten und bin schließ-

Aus den Reitschulen

Seite 26

Europäischer Pferdeschutzbund

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von Melanie Thie

Wer wünscht sich das nicht: Ur-laub machen auf einer kleinen Insel im Indischen Ozean? Nach zwei Wochen ganz ohne Pferd in Indonesien sitzen wir also in ei-nem Schnellboot Richtung Gili Islands - drei Inseln vor Balis Nachbarinsel Lombok. Die letzten Tage unseres Urlaubs wollen wir entspannen. Während der Fahrt entlang der Korallenriffe fangen wir an zu träumen.Doch kaum hat das Boot angelegt, holt uns die Realität ein: Am Ende der Anlegestelle schauen wir in kleine trübe Pferdeaugen.Auf den drei Gilis sind keine mo-torisierten Fahrzeuge erlaubt. Und so kommt es, dass neben Fahrrä-dern Pferdekutschen das einzige Transportmittel sind. Grundsätzlich ist ein Fortbewe-gungsmittel mit einem PS eine schöne Sache: Keine Abgase, kein Lärm, keine asphaltierten Straßen. Nur leider werden die kleinen In-seln von immer mehr Touristen - so auch uns - überschwemmt und die Ponys sind für den gesamten Transport zuständig.Am Hafen stehen sie aufgereiht in der Hitze und warten auf die Touristen. Wir können gar nicht so schnell gucken, wie unser Ge-päck und wir selber auf eine kleine Kutsche verfrachtet werden. Wäh-rend wir losfahren, versucht uns der Fahrer mit einem hektischen „back, back“ zu vermitteln, dass wir uns weiter nach hinten setzen sollen - die Kutsche drückt zu stark auf den Rücken des Ponys. Für mein eigenes Gewissen schnappe ich mir meinen Rucksack, steige aus und laufe zum Hotel.Während unserer fünf Tage auf der Insel sehen wir leider so man-che unschöne Situation: Überlade-

Die tapferen Ponys der GilisVom Leben der Touristenponys und wie ihnen geholfen wird

ne Kutschen, erschöpfte, verletzte und apathische Ponys, scharfes, altes oder selbst gebasteltes Zaum-zeug und Geschirr.Was kann man tun? Keine Kutsche fahren? Der bessere Weg wäre Aufklärung, Sensibilisierung und Schulung. Von der Hotelmanage-rin erfahren wir, dass sich in den letzten Jahren bereits viel geändert hat. Es gibt einen festen Tarif für die Kutschfahrte, die Ponys dür-fen nur noch maximal acht Stun-den am Tag arbeiten und es gibt Gewichtsbeschränkungen für die Kutschen.Leider gibt es immer wieder Tou-risten, die tatsächlich versuchen, den Preis von etwa drei Euro pro Person zu verhandeln. Zudem gibt es neben den „Touristenpo-nys“ noch „Transportponys“ und „Müllponys“, die weitaus höhere Lasten ziehen und längere Ar-beitszeiten haben.Wir fragen uns auch, wo all die Ponys eigentlich leben. Wir brau-chen nicht lange, um sie zu finden. Kaum Futter, Auslauf oder schat-tige Plätze. Die Ponys fristen ihr Dasein in kleinen Verschlägen, kaum Platz, geschweige denn ein Herdenverbund.

Bei unserer Suche im Internet sto-ßen wir auf „Horses of Gili“, eine Initiative, die sich der Situation an-genommen hat. Die Amerikanerin Tori hat „Horses of Gili“ gegrün-det. Sie zeigt uns ihre Auffangsta-tion, in der sie verletzte oder abgemagerte Ponys behandelt.Zweimal im Jahr organisiert Tori zusammen mit der Initiative „Gili Eco Trust“ eine „Clinic“. Freiwilli-ge Tierärzte und Helfer kommen auf die drei Inseln, um die Ponys zu untersuchen und zu behandeln. Denn: Es gibt keine Veterinäre auf den drei Inseln.Den meisten Eigentümern sind ihre Ponys sehr wichtig und sie sind auch die einzige Einnahme-quelle, um ihre Familien zu ernäh-ren. Aber am Ende sind es auch die Touristen, die gefragt sind: Sensibel mit offenen Augen durch die Welt gehen, auf Missstände achten und melden und nicht um ein paar Rupien mit den Fahrern feilschen, die nun wirklich nicht in der Reisekasse fehlen werden.

Mehr Informationen unter www.horsesofgili.comSpenden sind einfach per Paypal möglich.

Die Ponykutschen sind auf den Gili-Insel neben Fahrrädern das einzige Fortbewegungsmittel.

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Aus Western-City

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Der Anfang ist gemacht: Der Bierstadl steht. Oder die Alm-hütte. Oder wie es bei uns heißt: Das Lucky Hills Ranch-House. Während der Karl May-Festspiele soll das urige Holzgebäude gesell-schaftlicher und gastronomischer Mittelpunkt sein - so wie früher der Saloon. Auch andere Veran-staltungen werden in und rund um das Lucky Hills Ranch-House stattfinden.

Zum Verweilen...Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Auf dem Gelände des ab-gebrannten Stadtplatzes kommen zum Lucky Hills Ranch-House weitere Holzbauten hinzu: Meh-rere Imbiss-Stationen sind geplant sowie ein kleiner Western-Sto-re. Hier gibt es neben vielen Merchandising-Artikeln zu den Karl May-Festspielen auch stilech-te Western-Bekleidung aus dem riesigen Sortiment von „World of Western“. Das Handelshaus ist Kooperastionspartner der Wes-tern-City und präsentiert in dem kleinen neuen Store die Highlights aus seinem aktuellen Angebot. Außerdem entsteht vor dem

Ranch-House für Western-CityGastronomischer Mittelpunkt für Veranstaltungen jeder Art

Baustelle Western-City. Der Bierstadl, bei uns das Lucky Hills Ranch-House, ist in diesem Jahr gesellschaftlicher und gastronomischer Mittel-punkt während der Karl May-Festspiele und bei anderen Veranstaltungen. (Foto: vw)

Ranch-House eine gemütliche Freifläche, die ebenfalls zum Ver-weilen, Essen und Trinken ein-laden soll. Auf der Aktionsfläche gegenüber können kleinere Frei-licht-Shows oder Reitvorführun-gen stattfinden.

Zur Unterhaltung...Parallel zu den Arbeiten auf dem Gelände der Western-City wird auch außerhalb fleißig gebaut. Die B300 wird verlegt, was die Stra-ßenarbeiten an der Grundstücks-grenze erforderlich macht.Nicht nur bei den Karl May-Fest-spielen ab Ende Juli erfüllt das Lucky Hills Ranch-House eine wichtige Versorgungsfunktion. Sobald alles fix und fertig steht, werden auch Termine für weitere Events bekannt gegeben. Geplant sind unter anderem kulinarische Lesungen, bei denen wir die Hän-kersmahlzeiten berühmt-berüchg-tigter Verbrecher servieren wollen. Mit Sänger Lanny Lanner, der bereits in der alten Western-City auftrat, sind exklusive Unplug-ged-Konzerte geplant.Darüber hinaus steht das Ranch-House auch für private Feiern wie

Geburtstage, Junggesellen-Ab-schiede oder Hochzeiten zur Ver-fügung. Auch kleinere und größe-re Firmen-Events sind möglich. Terminabsprachen jederzeit tele-fonisch unter 08205 - 225 oder per E-Mail an [email protected] dem Namen „Lucky Hills Ranch-House“ bleibt die Wes-tern-City ihrer Linie treu, auch mit neuem Konzept die Erinnerung an Fred Rai zu bewahren. Seine Ranch in Arizona ist die Lucky Hills Ranch, die auch schon viele Western-City-Freunde beherber-gen durfte.Die Bauten bleiben bis Ende Okto-ber auf dem Gelände stehen. Dann erfüllen sie wieder ihre ursprüng-liche Funktion als Winterland vor der Augsburger City-Galerie. Win-terland-Betreiber Helmut Wiede-mann stellt die Bauten für die Zeit der Saison der Western-City zur Verfügung. „Eine sinnvolle Ko-operation, für die wir sehr dank-bar sind, und von der alle Seiten profitieren“, sagt Gabriele Am-rhein. In der Zwischenzeit werden die Planungen anlaufen, wie die Zukunft der Western-City ab dem nächsten Jahr aussehen kann....

Aus Western-City

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von Volker Waschk

2017 – wieder ein Schicksals-jahr für die Western-City. Dabei hatte man so fest daran ge-glaubt, das Schlimmste hinter sich gelassen zu haben. Man wollte positiv in die Zukunft bli-cken – und tat das auch. Die Saison hatte so erwartungsvoll begonnen – und dann doch ein jähes Ende gefunden.

Schon vor dem offiziellen Start-schuss gab es viel Aufmerksam-keit für die Western-City. Fre-deric Meisner und Sarah Winkaus von GoldstarTV drehten für eine Wunschkonzert-Sendung in der Westernstadt, stellten die Karl May-Festspiele und mit „Spitzbub“ auch das RAI-Reiten vor.Quasi parallel liefen die Arbeiten für den Anschluss des Areals an den Kanal der Gemeinde Dasing. Ein riesiges Projekt mit Bedeu-tung für die Zukunft! Just in Time konnten die Arbeiten fertig gestellt werden, ehe schon das nächste Fernsehteam anrückte. Die UFA produzierte für das ZDF eine Folge der Krimireihe „SOKO München“. Neben den Hauptdarstellern der Folge, Florian Odendahl und Julia Dietze, standen auch viele Mitar-beiter der Western-City und Dar-steller der Karl May-Festspiele als Cowboys und Indianer vor der Kamera. Die Fernseh-Kommis-sare Arthur Bauer und Katharina Hahn ermitteln – zu einer Zeit, als noch keiner ahnt, dass bald schon die echte Kripo aus ganz anderen Gründen auf dem Gelände ermit-teln wird.Prominente Gäste auch zum Start in die Saison: Volksmusik-Star Stefanie Hertel begleitet ihren Ehemann Lanny Lanner, der auf der Eröffnungsparty spielt. Welt-

Noch ein SchicksalsjahrDabei hatte alles so vielversprechend begonnen. Ein Rückblick

Florian Odendahl und Julia Dietze drehten für „SOKO München“ in Western-City. (Foto: ZDF)

star Marianne Sägebrecht liest kurze Zeit später aus ihrem Buch „Auf dem Weg nach Surinam“. Aus Tirol angereist kommen Rita & Andreas, „die Stimmen aus dem Zillertal“. Sie sind es auch, die mit ihrem Song „Winnetou“ die Spielzeit der Karl May-Festspie-le einläuten. Zu den prominen-ten Zuschauern am Premierentag gehören auch die Schauspielerin Cleo Kretschmer sowie die Sänge-rin Linda G. Thomspon. Die Spiel-zeit sollte nur fünf Wochen dau-ern, ehe sie abprupt unterbrochen werden musste und nur unter schwersten Rahmenbedingungen fortgesetzt werden konnte.Das Team der Western-City hat in dieser Zeit unendlich viel Un-terstützung erfahren, wofür wir uns von ganzem Herzen bedan-ken möchten. Der Verein „Dasin-ger Advent“ sammelte Spenden für die Mitarbeiter, die in jener Nacht all ihr Hab und Gut und

nicht zuletzt ihr Dach über dem Kopf verloren haben. Couragier-te Helfer schuffteten Tag für Tag, um zumindest die Festspielsaison fortsetzen zu können. Und scho-ckierte Reitschülerinnen taten sich zusammen, um Geld für einen Wiederaufbau zu sammeln. Reit-lehrer brachten Sättel und Aus-rüstung für die Pferde und auch ein zusätzliches Weidezelt wurde uns geschenkt. Für so viel En-gagement, Hilfsbereitschaft und auch Großzügigkeit möchten wir „DANKE“ sagen! Noch immer liegt ein steiniger Weg vor uns. Langsam geht es voran, aber an guten Tagen lässt sich der Gipfel des bergigen We-ges schon erahnen. Wir gehen ihn weiter – und sind dankbar für all jene, die uns dabei begleiten. Und nicht zuletzt freuen wir uns auf eine neue Saison mit den Süddeut-schen Karl May-Festspielen. Ende Juli geht’s endlich wieder los!

Saisonstart (von links): Tessa Bauer, Lanny Lanner, Rita & Andreas, dazwischen Schauspielerin Silke Popp, und Stefanie Hertel. (Foto: Stefanie Brandt)

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Süddeutsche Karl May-Festspiele

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Süddeutsche Karl May-Festspiele

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von Peter Görlach und Volker Waschk

Kürzer, aber nicht minder inten-siv soll die neue Spielzeit der Süddeutschen Karl May-Fest-spiele in Dasing werden. Los geht es am 27. Juli mit der Pre-mierenvorstellung, die erstmals an einem Freitagabend (20 Uhr)stattfindet. Die weiteren Vorstel-lungen von „Im Tal des Todes“ sind dann bis 9. September im-mer samstags um 16 und um 20 Uhr sowie sonn- und feiertags ebenfalls um 16 Uhr.

Die Erzählungen von sagenhaften Schätzen im „Tal des Todes“ locken immer neue Scharen von Banditen und Glücksritter ins Indianerland. Der heilige Wächter Tatanka-Tas-hun hat die Häuptlinge der Ma-rikopas zum großen Rat gerufen. Er fürchtet um das Geheimnis des Tales. Tatanka- Tashun hat aber auch ihn gerufen, den großen Häuptling der Apachen: Winnetou (wieder in seiner Paraderolle Mat-thias M.).

Neu im Ensemble: Schauspieler Sven KramerUnerwartet taucht die Bande des „Roten Burkers“ auf und erschießt den Wächter des Tales. Der Mari-kopa-Häuptling Hehata-Schanteh (Regisseur Peter Görlach) schwört blutige Rache. Niemand ahnt, dass die Bandi-ten von einem der mächtigsten Männer des Landes angeheuert wurden – dem einflussreichen Senator Walker (neu im Ensemb-le: Der Fernsehschauspieler Sven Kramer!). Auch er hofft, im „Tal des Todes“ den lang ersehnten Reichtum zu finden. Der Senator weiß, dass Amy Wilkins – auch Paloma-Nakana (neu im Ensem-

In den StartlöchernKarl May-Festspiele starten am 27. Juli mit Abend-Premiere

Da geht‘s lang: Winnetou und sein Blutsbruder Old Shatterhand haben die neue Spielzeit klar vor Augen. (Foto: Michael Kunz)

ble, die Schauspielerin Alisa Ax) genannt – etwas mit dem Tal ver-bindet. Sie ist die Tochter von Ro-bert Wilkins, der eine der größten Baumwollfabriken betreibt. In ihr hofft der Senator, seine zukünftige Frau zu finden. Als er abgewiesen wird, sieht er sich nicht nur in sei-ner Ehre gekränkt, sondern auch seine Pläne gefährdet.

Winnetou ist den Banditen auf der SpurDurch einen hinterlistigen Betrug gelingt es Walker, die Baumwollfa-brik Wilkinsfield samt Pflanzung in seinen Besitz zu bekommen.

Auf diese Weise will er Amy ge-fügig machen und von ihr etwas über das „Tal des Todes“ erfahren. Doch er hat sich zum zweiten Mal verrechnet. Amy verlässt mit ih-rem Vater und dem Aufseher Mar-tin Adler, der ihr Herz erobert hat, das Anwesen.Winnetou ist den Banditen des „Roten Burkers“ bereits auf der Spur. In Wilkinsfield trifft er sei-nen Blutsbruder Old Shatterhand (alias Helmut Urban, der heuer sein 15-jähriges Karl May-Jubi-läum feiert). Als die Freunde von den wahren Absichten des Sena-tors erfahren, beginnt eine gefähr-

liche Jagd. Walker erkennt, dass er nur mit Gewalt seine Ziele er-reichen kann und verbündet sich mit den Marikopa-Indianern. Un-terstützt werden die Blutsbrüder von dem kauzigen Westmann Sam Hawkens, der als Scout den engli-schen Lord Emery Eagle durch die Prärie führt. Der Lord ist auf der Suche nach den verschollenen Fa-milienmitgliedern der Familie Ad-lerhorst. In einem entlegenen Mis-sionsgebäude treffen die Freunde Amy Wilkins und ihren Vater, die nach den Besitzansprüchen des Senators die Pflanzung verlassen haben. Winnetou weiß, dass Amy in seltsamer Weise mit dem „Tal des Todes“ in Verbindung steht und offenbart ihr ein lang gehüte-tes Geheimnis.

Die Blutsbrüder ahnen SchrecklichesJetzt versteht sie, warum ihre Mut-ter sie Paloma-Nakana genannt hat. Das Eintreffen der Agentin Elisa Eagle bringt neue Nachrich-

ten über den Senator. Auch sie sucht die verschwundenen Mit-glieder der Familie Adlerhorst. Hat der Senator dabei ebenfalls seine Hände im Spiel?Eine furchtbare Ahnung der Bluts-brüder und eine unerwartete Gei-selnahme durch den teuflischen Walker bringt die Auseinander-

setzung zwischen Gut und Böse in eine gefährliche Dimension. Auf Winnetou und Old Shatterhand wartet ein Abenteuer auf Leben und Tod…mehr Informationen und Tickets online auf unserer Homepage www.karlmay-festspiele.de oder telefonisch unter 08205 - 225.

von Peter Görlach

„Im Tal des Todes“ ist Teil ei-ner Erzählung, die Karl May ursprünglich unter dem Titel „Deutsche Herzen – deutsche Helden“ als Fortsetzungs- und Kolportageroman für den Verleger Heinrich Gotthold Münchmeyer geschrieben hat. Auf 2.610 Seiten in insgesamt 109 Heften wird der Leser in der Originalfassung fortlau-fend in Spannung versetzt.

Es wird geritten, befreit, geliebt, belogen, betrogen und geschli-chen. Die Kolportageromane von May zeigen ein hohes Maß an Fabulierkunst und hand-

Höchste ErzählkunstWie Karl Mays „Im Tal des Todes“ einst entstanden ist

werklichem Können. In geschick-ter Weise versucht der Autor, den Leser zum Weiterlesen – und so-mit zum Kauf eines neuen Hef-tes – zu animieren. Ähnlich dem Handlungsverlauf einer modernen Daily-Soap will der Nutzer immer wissen, wie es weiter geht. Karl May war Meister dieser dra-maturgischen Gestaltung. Ob-wohl sich die Kolportageromane in mancher Hinsicht von seinen Klassikern unterscheiden, haben sie alle etwas gemeinsam: Den Sieg des Guten über das Böse und die Vermittlung von Werten, die auch heute noch hoch aktuell sind: Freundschaft, Friede und Völker-verständigung. Karl May wollte seine Leser auf dem Pfad der Kunst

zum wahren Menschsein führen.Die Süddeutschen Karl May-Fest-spiele möchten genau diese Bot-schaften – das typisch May‘sche – ihrem Publikum vermitteln.Harmonisch fügt sich dabei die Mythologie und Denkweise der indianischen Kultur in die litera-rische Philosophie des deutschen Erfolgsautors, der in seinen Ro-manen den Lesern Ehrfurcht vor der Schöpfung lehrt. Die spiritu-elle Botschaft ist dabei als Credo der Inszenierungen anzusehen. Die eindrucksvolle Mischung aus Spannung, Humor und Action so-wie einer spektakulären Ton- und Pyrotechnik entführt das Publi-kum mit 80 Mitwirkenden und 25 Pferden in die Welt der Abenteuer.

Neuer Bösewicht: Der aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler Sven Kramer wird in die Rolle des einflussreichen Senator Walker schlüpfen. (Foto: Ludwig Franz)

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von Gabriele Amrhein

Es war Mitte April 1977. Seit dem 1. April – kein Scherz – war Fred nun schon in der Schweiz und ging mit Hazy Osterwald auf Tour. Er war das Highlight in des-sen Diskotheken, denn ein Pferd hatten die meisten Schweizer noch nie auf einer Tanzfläche gesehen.

Die Tournee begann in Zürich. Freds Pferd war dort in einem Reitstall untergebracht. In Zürich war Fred oft aufgetreten und sei-ne befreundete Kollegin, die Jazz-sängerin Sonja Salvis-Wiederkehr, hatte ihr Pferd ebenfalls dort ste-hen. „Spitzbub“ war also bestens versorgt und Fred hatte Zeit, sich die Stadt näher anzusehen.

Ein überwältigender ErfolgJetzt aber war er in Basel. Mangels geeigneter Unterkunft für Pferd und Reiter hatte man ihn weit au-

Auf Tourneedurch die Schweiz

Erinnerungen an Fred Rais erfolgreiche Auftritte in der

Schweiz in den Diskos von Hazy Osterwald Hazy Osterwald, der Erfinder des „Kriminal-Tango“,

zählte zu den erfolgreichsten Schweizer Musikern.

ßerhalb in einem Bauernhof ein-quartiert. Eigentlich gefiel ihm das wesentlich besser als in der „Zivi-lisation“. Der Auftritt am Vortag – die Premiere in Basel – war für ihn sehr erfolgreich. Dieses Mal war das Publikum bei den Künstlern, die vor ihm auf-getreten sind, sehr zäh, wie aus-gelutschter Kaugummi, und Fred war sich nicht sicher, ob er mit seiner Stimme, seinen Gags und seinem Pferd überzeugen konn-te. Umso mehr war er hinterher überwältigt vom Erfolg. Die Men-ge tobte; die Leute standen auf den Stühlen und viele riefen in ihrem urigen Dialekt nach einer Zugabe.Der Abend wurde lang und es war stockdunkel, eine sternenlose Nacht, als Fred zum Bauernhof in den Bergen zurückkam. Er führte „Bubi“, wie er seinen „Spitzbub“ nannte, in die Box und ging selbst sofort zu Bett und versank im Reich der Träume. Morgens, noch vor seinem Früh-

stück, ging Fred in die Scheune mit den Pferdeboxen und schaute nach „Bubi“. Der stand etwas un-ruhig da und so beschloss Fred nach einem ausgedehnten Früh-stück, ihn nicht wie sonst zu reiten, sondern mit ihm eine Wanderung durch die Berge zu unternehmen. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, es wehte ein laues Lüft-chen und das Cowboy-Gespann aus Deutschland genoss den Spa-ziergang. „Spitzbub“ durfte im-mer wieder anhalten, um an dem frischen, saftig grünen Gras auf der Bergwiese zu knabbern. Fred dachte, falls das etwas seltsame Verhalten seines Freundes eine na-hende Kolik bedeutete, so konn-te die Einnahme von Schweizer Kräutern nicht schaden, nahm er die doch auch, wenn seine Stim-me mal nicht zu hundert Prozent funktionierte.Am oberen Ende des Bergpfades angekommen, wollte er sich eine kleine Pause gönnen und falls sein

Pferd keine weiteren Anzeichen zeigte, wollte er den Weg zurück reiten. „Schließlich bin ich der Cowboy und nicht das Pferd“, füg-te er noch augenzwinkernd zu sich selbst redend hinzu. Weiter vorne an der Biegung sah er eine kleine Scheune. Dort konnte er sich in den Windschatten setzen und die ersten Aprilsonnenstrahlen seine Nase kitzeln lassen...

Ein Schweizer ManöverAls er näher kam, hörte er leise Geräusche, die von der Längsseite des Schobers kamen. Er bog lang-sam um die Ecke - und da sah er sie: Zwölf in grau gekleidete Solda-ten der Schweizer Armee. Einige hatten ihre Käppis weit ins Gesicht gezogen und schliefen, andere hatten die Knobelbecher ausgezo-gen und die dicken Armeesocken und massierten ihre Füße. Wieder andere saßen einfach nur da und starrten in die Weite des Tals.„Guten Tag, die Herren!“ Höflich wie immer näherte sich Fred mit seinem Pferd den aufgereiht am Boden sitzenden Soldaten. „Ich bin Fred Rai; ich singe zurzeit jeden Abend im Hazyland in Ba-sel. Und was machen Sie hier?“ Er blickte neugierig von einem zum anderen und selbst „Bubi“ schien zu schnauben, weil ihm die Ant-wort zu lange dauerte. „Na, Sie sind lustig.“ Mit diesen Worten erhob sich der Kommandant der Truppe. „Wir sind hier mitten in einem Manöver; erkennen Sie das denn nicht?“ Fred konnte sich ei-nes Lächelns nicht erwehren und der so streng dreinblickende Trup-penführer musste ebenfalls herz-lich lachen als er sich umdrehte und den dösenden Haufen seines Gefolges sah.

Stolz nach Montreux„Bubi“ war von Unwohlsein oder gar Kolik nichts mehr anzumer-ken. Im Gegenteil: Er schien sich fast zu freuen, als Fred auf seinem Rücken den Heimweg antrat. Auch an diesem und an weiteren drei

Die Auftritte von Fred Rai und seinem „Bubi“ zählten zu den Highlights in Hazy Osterwalds Diskotheken.

Abenden feierte das Wild-West-Gespann große Erfolge in Basel.Die Reise ging weiter und nach Basel war Fred sehr stolz, dass er nun in Montreux gastieren sollte. Sein Pferd und er waren dazu auf einem Schloss untergebracht. Was gab es Schöneres? Schon die Reise dorthin war faszinierend. Er freute sich auf die abendlichen Auftritte, aber auch auf die Umgebung, die er untertags erkunden konnte, und vor allem auf die Menschen.

Schlafen im SchlossEinen Tag vor seinem Auftritt kam er in Vevey an. Der Genfer See lag ihm verträumt zu Füßen; das Schloss lag leicht versteckt oben am Berg. Fred war voller Vorfreu-de. Dort angekommen, stürmte beflissen der Stallmeister auf Fred zu und half ihm, „Spitzbub“ im ge-täfelten, mit Mosaikboden verzier-ten Stall unterzubringen. „Schau ,Bubi‘, jetzt wirst du geadelt und zu mir kannst du jetzt dann Lord sagen“, meinte Fred, als er sah, wie komfortabel und schick dort alle Pferde untergebracht waren.

Da der Stallmeister ohne ein wei-teres Wort gegangen, der Stall-bursche beschäftigt war und sich sonst niemand um ihn kümmerte, ging er ein bisschen im Schlosshof und dann im Schloss umher und schaute, ob er jemanden fand, der ihm sein Zimmer zeigen konn-te. „Entschuldigung“, sprach er die Dame an, die ihm gerade in ihrem schwarzen, hochgeschlos-sen Kleid entgegenkam. „Wissen Sie, ob es hier eine Rezeption gibt oder wie ich mein Zimmer finde?“ Die Frau mittleren Alters spitzte ihre roten Lippen, sagte etwas auf Französisch, von dem Fred außer „Au Revoir“ nichts verstand, und ging weiter ihres Wegs. Der Mann, der ihm kurz darauf begegnete, versuchte erst gar nicht, Fred zu antworten. Aber immerhin zog er an einem der Samtbänder, an de-nen eine Klingel hing, und rief in seiner Sprache etwas. Es dauerte nicht lange und es erschien eine kleine, rundliche Frau mit weißen Haaren, die Fred in gutem Deutsch ansprach, ihm sagte, dass er schon angemeldet sei, und ihm sein Zim-

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Zürich, ein Juwel in der Schweiz: Die Stadt war die erste Station von Freds Tournee durch das Alpenland.

mer zeigte. Wow, Fred konnte es nicht fassen. Hier musste früher ein König oder mindestens ein ho-her Adeliger gewohnt haben. Die Tapeten aus feinster Seide im Ton der Vorhänge, die Lüster fun-kelnd und vom Wind, der durch das offene Fenster kam, leicht klirrend und Möbel aus massivem Holz, die an Prunk und pompö-sem Design nicht zu überbieten waren. Das Badezimmer mit der

freistehenden Badewanne mit niedlichen Löwenfüßen und gol-denen Armaturen sah er erst auf den zweiten Blick. Müde von der Reise warf er sich aufs Bett, in dem er fast in den Decken und zahlrei-chen Kissen versank und freute sich auf den nächsten Morgen. „Spitzbub“ durfte er hier nicht selbst versorgen; das ging gegen die Ehre der Hausherren, die er bisher noch nicht kennengelernt

hatte. Aber er stattete ihm noch bevor er frühstückte einen Be-such ab. Danach saß er alleine im Esszimmer an einer großen, reich gedeckten Tafel und stärkte sich für den Tag. Sein Pferd wusste er in besten Händen, also konnte er in die Stadt fahren und mit sei-nem Freund Hazy Osterwald das Abendprogramm besprechen.

Eine förmliche EinladungWie immer sollte er den Schluss des Abendprogramms gestalten, denn für jeden Künstler war es schwer, nach Fred aufzutreten, da das Publikum dann meist unruhig war und über den Cowboy und das Pferd sprach. Die amerikani-sche Sängerin Joan Orleans, ein extra aus Russland angereister Ak-robat und Hazy selbst wollten vor ihm auftreten. „Übrigens“, sagte Hazy noch als Fred sich von ihm verabschiedete, „ich habe für heu-te Abend auch die Schlossherren, deine Gastgeber, eingeladen, sich die Show anzusehen.“ Fred freute sich, diese nun endlich kennenzu-lernen. Bald nach seinem Auftritt und der anschließenden Autogrammstun-

de stellte er enttäuscht fest, dass die Herrschaften vom Schloss schon gegangen waren. Er fuhr mit „Bubi“ zurück und übergab ihn wieder dem hilfsbereiten Stall-meister. Als er müde an seinem Zimmer ankam, steckte ein Kuvert mit einer förmlichen Einladung der Gastgeber für den nächs-ten Abend zum Dinner an seiner Türe. Eigentlich freute er sich über die Einladung, lernte er sie nun endlich doch kennen, aber der Zusatz bezüglich Kleidung mach-te ihn weniger glücklich. Gut, dass er vorsorglich sein weißes Smo-king-Jacket und die dazu gehörige Hose eingepackt hatte, so musste er sich am nächsten Tag nur noch darum bemühen, eine Fliege zu besorgen.

Kein Wort Deutsch...?Tags darauf genoss Fred den Aus-ritt am frühen Nachmittag. Da-nach ließ er sich genüsslich ein Bad einlaufen, um nicht nach Stall stinkend an der feinen Gesell-schaft teilnehmen zu müssen. Er zog seinen Smoking an, fuhr sich noch einmal durch die Haare und machte sich auf den langen Weg

Fürstlich war der Speisesaal, in den Fred von seinen Gastgebern zum Dinner eingeladen worden ist.

zum Speisesaal, den er ja schon kannte, den er bis jetzt aber immer alleine nutzte. Einige Gäste hatten sich schon eingefunden und be-grüßten sehr ehrfürchtig, wie ihm schien, die Gastgeber. Als sein Blick auf das Ehepaar end-lich frei war, standen da die Dame und der Herr, denen er schon am ersten Tag bei seiner Ankunft im Flur begegnet war und die, wie er ja schon wusste, kein Wort Deutsch sprachen. Nun war er an der Reihe und er verbeugte sich artig vor den Schlossherren, reichte ihnen die Hand und versuchte einen franzö-

sischen Gruß zu murmeln. „Herr Rai, schön dass Sie da sind. Wir haben ihren Auftritt gestern sehr genossen. Wir freuen uns, dass sie heute unser Ehrengast sind. Dür-fen wir Sie den anderen Gästen vorstellen?“ Nein, die beiden sag-ten das nicht auf Französisch, son-dern auf Deutsch und sprachen auch den ganzen weiteren Abend nur Deutsch mit ihm. Fred freute sich natürlich, mit so interessanten Menschen einen Abend zu ver-bringen, aber den ersten Abend, an dem sie ihn auf Französisch abblitzen hatten lassen, den hat er ihnen nie ganz verziehen...

Bei seinem Spaziergang mit „Spitzbub“ durch die Schweizer Bergwelt traf Fred auf eine Gruppe Soldaten im Manöver. Allerdings machten sie gerade ganz entspannt Pause...

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von Konrad Beischl

Angelehnt an die Reise des Schwei-zers Aimé Tschiffely, der von 1925 bis 1928 über 10.000 Meilen mit zwei argentinischen Criollos von Buenos Aires nach New York ritt, brachen unsere vier Reiter mit dem griechischen Arravani „Her-mes“ als Packpferd in Athen auf. Dass der Ritt im Rahmen der Do-cumenta nach Kassel führen sollte, ist dem schottischen Künstler Ross Birrell zu verdanken. Und natür-lich den Protagonisten Peter van der Gugten (Schweiz) auf „Art-vin“ (Kabardiner), Zsolt Szabo (Ungarn) auf „Sanchez“ (Criol-lo), David Wewetzer (Bremerha-ven) auf „Issy Kul“ (Karabagh) und RAI-Reitlehrerin Tina Boche (Markter Burg) auf ihrem Haflin-

Reportage / Interview Reportage / Interview

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3000 KILOMETER ohne Gebiss, ohne Sporen,ohne Gerte

Im April des vorigen Jahres begann ein ganz besonderer Ritt. Los ging es von Athen aus; drei Monate später sind die vier Reiter in Kassel angekommen auf der Documenta. Sie waren unterwegs auf der Balkan-Route von Griechenland über Mazedonien, Serbien, Kroatien Slowenien, Tschechien und Österreich nach Deutschland. Das Presse-Echo auf den Athen-Kassel-Ritt war groß; sogar das „Zeit“-Magazin berichtete auf 14 Seiten!

ger „Paco“ (Foto oben). Wie die anderen drei Reiter auch war sie ohne Gebiss, ohne Gerte und ohne Sporen unterwegs - ohne dass auch nur irgendein Problem auf Grund der gebisslosen Reitweise aufgetaucht wäre. Andere Probleme allerdings gab es schon. Schneebedeckte Berge, verwilderte Wege, Wasser und Schlamm waren Hindernisse, die mit Anstrengung, Vorsicht und Bedacht überwunden werden mussten, aber die alle Beteiligten gut meisterten. Die schwerwiegenderen Probleme bestanden aber in bürokratischen Hindernissen an den zahlreichen Staatsgrenzen. Die Durchreise von Pferden ist im europäischen Paragrafen-Dschungel offenbar nicht vorgesehen. Dass es unseren

Tschiffely-Reitern doch gelungen ist, alle Grenzen mit ihren Pferden zu überqueren, lag an der akribi-schen Vorbereitung einerseits und an der Geduld und Ausdauer an den jeweiligen Grenzen anderer-seits. Im Bayerischen Wald auf der M-Ranch von Alex Madl luden die Reiter Ende Juni zum Tschiffely- Camp, das dort von der VfD orga-nisiert wurde. Die Long-Rider wurden an der deutsch-tschechischen Grenze nahe dem Dreisessel-Berg emp-fangen. Bei dieser Gelegenheit konnten sie ihre Reise-Eindrü-cke ganz frisch schildern, bevor es zur letzten Etappe nach Kassel weiterging. Im Interview schildert RAI-Reitlehrerin Tina Boche ihre ganz eigenen Eindrücke von die-sem besonderen Ritt.

Auf Eurem langen Ritt habt Ihr sicher viel unvergessliche Au-genblicke erlebt. Was hat Dich besonder bewegt?Ich habe noch besonders den Mo-ment in Erinnerung, als wir durch Delphi geritten sind. Dort gibt es einen hohen Berg mit einem Weg, den die Säumer und auch die Be-völkerung benutzt haben. Der Weg ist in den Berg eingemeisselt. Man steigt den Berg langsam und sehr steil nach oben; man sieht dann Delphi und das Meer - und der Berg ist da. Wir waren an ei-nem Sonntag unterwegs und man hörte Gesang aus einer Kirche - das war eine ganz besondere At-mosphäre.Wir sind alle vor dem Gipfel stehen geblieben und haben dem Gesang zugehört - es war be-eindruckend.Griechenland und Mazedonien waren täglich faszinierend. Wir sind die Berge hochgeklettert und hochgeritten. Wenn man dann oben ist, hat man eine Fern-sicht auf noch höhere Berge: Auf Schnee, auf das Tal - es war jedes Mal aufs Neue beeindruckend. In Griechenland gibt es noch viel Wald, Mazedonien hat sehr viel Graslandschaft. Das ist wie ein riesengroßer Spielplatz für Reiter. Man kann über die Graslandschaft traben und galoppieren; es gibt keine Zäune; man kann die Pferde einfach laufen lassen.

Gibt es nochmal eine Reiterrei-se nach Mazedonien?Vielleicht. Insbesondere der Nati-onalpark dort ist toll.

Hattest Du bei diesem langen Ritt irgendweilche körperlichen Probleme?Es war zwar teilweise sehr an-strengend, aber das war mir von Anfang an klar. Aber ich wusste, dass „Paco“ und ich alle Schwie-rigkeiten meistern können. Oft ha-ben wir das getrennt gemacht, das heißt ich habe „Paco“ bei schwie-rigen Stellen oft laufen lassen und konnte mich dann auf mich kon-zentrieren. Manche Sachen, die „Paco“ sich überlegt hat, würde man nicht unbedingt anschauen wollen. Zum Beispiel ist er etwa zwei Meter nach unten von einem Felsen zum anderen gesprungen. Ich würde das nie von ihm verlan-gen, aber es war seine eigene Idee.

Besonders freut es mich - und Dich wahrscheinlich auch - dass nicht nur Du, sondern Ihr alle Vier die gesamten 3.000 Kilometer gebisslos geritten seid. Gab es darauf unterwegs Reaktionen und ist es im Netz - Ihr habt ja viel schon von unterwegs auf Facebook gepostet - kommen-tiert worden?Relativ wenig. Obwohl es in den Balkanländern nicht üblich ist, gebisslos zu reiten, haben die Leu-te das kommentarlos akzeptiert. Kommentare und Schwierigkeiten kamen eher aus Deutschland über Facebook.

Die Kommentare waren eher kritisch?Teilweise ja, obwohl das gebisslose Reiten in Deutschland ja wesent-lich bekannter ist als zum Beispiel in Mazedonien. Wir hatten eine sehr schöne Begegnung in Serbien mit einem Reiter, der selbst auch gebisslos geritten ist - einfach nur

mit dem Stallhalfter und zwei Stri-cken dran.

Ich dachte, dass in Süd-Ost-Eu-ropa teilweise auch aus finan-ziellen Gründen keine Gebisse verwendet würden?Die meisten Reiter, die wir getrof-fen haben, haben schon Gebisse verwendet, oft leider auch Kanda-ren mit richtig großen Anzügen daran. Auch oft schwere Hufbe-schläge mit ganzen Eisenplatten.

Gab es Situationen, in denen Du Dir gewünscht hättest, ein Ge-biss im Pferdemaul zu haben?Nein! Keiner von uns hat je das Bedürfnis gehabt, mit Gebiss zu reiten. Es gab natürlich heikle Si-tuationen beim Überwinden von Hindernissen wie Schlamm, Was-ser oder Steinen. Aber da wäre ein Gebiss nicht hilfreich gewesen. Ich bin überzeugt, dass die Kommuni-kation mit dem Pferd ohne Gebiss besser funktioniert hat.

Ihr habt ja ganz bewusst die Balkanroute gewählt, die auch viele Flüchtlinge genutzt haben. Habt Ihr unterwegs Geflüchtete getroffen oder Kontakt aufneh-men können?Insbesondere an den Grenzüber-gängen war die Atmosphäre ge-prägt von der Anwesenheit der Flüchtlinge: Wäsche, die an Zäu-nen entlang der Autobahn ge-trocknet wurde; Menschen, die in größeren Gebäuden lagerten und offensichtlich darauf gewartet ha-ben, durchgelassen zu werden. Wir haben auch bewaffnete Grenzpoli-zisten gesehen, die mit Fahrzeugen an den Wegen entlang der Grenze patrouillierten, um zu verhindern, dass jemand die Grenze überquert. Wir haben auch gehört, dass es nachts doch Leute geschafft ha-ben, über die Grenze zu kommen. Als wir selbst zwischen den Gren-zen übernachtet haben, haben wir auch viele Schlafsäcke gesehen, die im Gebüsch lagen - vermutlich zu-

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rückgelassen von Menschen, die es geschafft haben, die Grenze zu überqueren.

Empfandet Ihr es als bedrohlich, wenn die bewaffneten Grenzer herumgefahren sind?Einer kam auch mal auf uns zu und hat kontrolliert, was wir hier machen. Aber wir haben auch nicht wie Flüchtlinge ausgesehen.

Dennoch habt Ihr selbst Schwie-rigkeiten beim Grenzübertritt er-lebt. Kannst Du schildern, was alles passiert ist?Das Problem ist die Vielzahl an unterschiedlichen Vorausset-zungen für den Grenzübertritt mit Pferd zwischen den einzel-nen Staaten der EU, Nicht-EU, Schengen-Raum, die wir natür-lich vorher alle erfragt hatten. Die Schwierigkeit aber ist, das der Grenzbeamte die Bestimmungen oft selbst nicht kennt.

Ihr hattet Euch also akribisch vorbereitet, aber in der Praxis hat es dann nicht funktioniert?Viele Beamte wollten ihre Kompe-tenz demonstrieren, indem sie be-stimmte Sachen von uns verlang-ten, die aber gesetzlich gar nicht vorgeschrieben sind. Man hat aber an der Grenze keine Chance zu argumentieren. Selbst wenn wir einen Tag vor dem Grenzübertritt an die Grenze gegangen sind und dort gesagt haben, wir wollen mor-gen die Grenze überqueren mit diesen Pferden, mit diesen Zoll-papieren und mit diesen Gesund-heitspapieren, wurde das zwar am einen Tag durchgesehen und für gut befunden, aber am nächsten Tag waren andere Beamte und ein anderer Veterinär da und die woll-ten wieder andere Papiere.

Die Probleme kamen durch den Grenzübertritt der Pferde zu-stande?Wir Menschen hatten kein Pro-blem. Zum Beispiel waren wir schon drei Tage immer wieder in

Kroatien, während unsere Pferde noch in Serbien warten mussten. Wir waren zu einer Veranstaltung in Kroatien eingeladen, an der wir mit geliehenen Pferden teilnah-men. Wir sind täglich mehrmals über die Grenze - kein Problem.

Jetzt liegt die Reise ja schon eine Weile zurück. Wie hast Du die Umstellung von der Freiheit des Rittes auf den Alltag hier gemeistert?Gar nicht. Ich bin beispielsweise drei Monate lang nicht in einen Supermarkt gegangen und wir sind trotzdem immer satt gewor-den. Monatelang habe ich kein Fernsehen geschaut.

Das heißt, der Ritt hat viele Spu-ren und tiefe Eindrücke hinter-lassen?Ja, man ist auf so wenig reduziert. Und es stellt sich die Frage: Macht einen das Viele glücklich, wenn ei-nen das Wenige schon so glücklich machen kann?

Gibt es schon neue Pläne für einen Ritt oder ein ähnliches Abenteuer?Mein Traum - und das sage ich schon seit vielen Jahren - ist die Panamericana zu reiten, die an den Bergen entlang von Nord- nach Südamerika führt. Das sind 5.000 Kilometer - etwas länger als der Athen-Kassel-Ritt mit seinen 3.000 Kilometern.

Du erzählst so begeistert - das sollte doch auch anderen Lust machen auf einen solchen Abenteurrit...Ich möchte jeden ermutigen, grö-ßere Strecken mit seinem Pferd zu reiten. Das müssen nicht 3.000 Kilometer sein - es tun auch 30 Ki-lometer und man ist in einer ganz anderen Welt mit seinem Pferd und baut eine ganz besondere Ver-bindung zu seinem Tier auf, egal wohin und wie lange man reitet. „Paco“ sieht mich , kommt ans Tor und scheint mir zu sagen: „Komm! Lass uns reiten!“

Der Athen-Kassel-Ritt brachte unzählige Reiter und ihre Pferde zusammen. Treffpunkt: Halb Europa!

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Wanderritte

Ausritte rund um den Schwabhof

Wir bieten geführte Halbtagesritte mit einer Reitzeit von zirka drei Stunden an. Neben einem Pick-nick im Grünen, der Orientierung mit Karten und dem Besuch eines Biergartens ist beispielsweise auch eine Notfallsimulation enthalten.Wer auf einem Schulpferd mitrei-ten möchte, muss das Bronzene Reitabzeichen abgelegt haben.

Halbtagesritte13. Mai 2018 05. August 201827. Mai 2018 19. August201810. Juni 2018 09. Sept. 201824. Juni 2018 23. Sept. 201808. Juli 2018 07. Oktober 201822. Juli 2018 21. Oktober 2018Preis: € 47,00 mit Schulpferd

Buchung und Kontakt:Ausbildungszentrum Schwabhof, Franziska Schwab, 86682 Gender-kingen, Telefon 09090 - 70 17 [email protected]

Wanderritt Fränkische SchweizEins werden mit dem Pferd. Fünf Tage geben dazu die perfekte Möglichkeit! Abwechslungsreiche Natur mit schmalen Trampelpfa-den, verwunschenen Tälern, Fel-senlandschaft und toller Aussicht. Dies ist ein gemütlicher Wander-ritt, der überwiegend in Schritt und Trab geritten wird und auch für Gelände-Anfänger geeignet ist. Unsere Kleidung etc. wird von einem Trossfahrzeug zu den Stati-onen transportiert. Fünf Tage Er-holung pur. 17. - 22. Juni 201802. bis 7. September 2018Preis: € 760,00 inkl. Frühstück, Vorabendanreise und Pferde-Ein-weisung am Vortag

Eine Woche im SattelWanderritte durch Fränkische Schweiz und das Fichtelgebirge

Wanderritt FichtelgebirgeDer Fichtelgebirgsritt ist das High-light für alle fortgeschrittenen Reiter. Galoppstrecken, tolle Aus-sichtspunkte, abwechslungsreiche Vegetation und eine Übernach-tungsstation mit Sauna machen diesen Ritt zu etwas Besonderem.29. Juli bis 4. August 201814. bis 20. Oktober 2018Preis: € 860,00 inkl. Frühstück und Vorabendanreise

Buchung und Kontakt:Ausbildungszentrum Arabian Harmony, Ivonne Zuleeg, 95503 HummeltalTelefon 09279 - 97 77 40 [email protected]

Wanderreiten im Sauerland

Unsere Wanderritte führen rund um und durch das Rothaargebirge. Wir übernachten in den verschie-densten Unterkünften, angefangen vom Zelt über eine kleine Pension bis hin zum Landgasthof. Gestar-tet wird nach einem gemeinsamen Frühstück am Lenninghof. Wir reiten in ersten Linie im Schritt, so dass auch untrainierte Reiter mithalten können. Ritt-Dauer ist täglich rund sechs Stunden. Vo-raussetzung zur Teilnahme sind Grundkenntnisse im RAI-Reiten.

Zwei-Tagesritte23. / 24. Juni 2018 01. / 2. September 2018Preis: € 185,00 (inkl. Vollpension)

Buchung und Kontakt:Ausbildungszentrum Sauerland, Brita Hurtienne, 57392 Schmal-lenberg, Telefon 02972 - 16 [email protected]

Ausreiten imPfaffenwinkel

Schnupper-AusritteNach einer Einweisung im Um-gang mit Pferden steigen Sie in den Sattel und machen einen Aus-ritt durch die schöne Voralpen-landschaft. Pro Pferd zwei Teil-nehmer, einer führt, der andere reitet. Unterwegs wird gewechselt.Für Reitbeginner und Kinder ab zwölf Jahren in Begleitung eines Erwachsenen.02. Juni 2018 21. Juli 201823. Juni 2018 18. August 2018Preis: € 40,00

TagesrittAuf den Spuren des Bergbaus rund um Peiting erforschen wir die Ver-gangenheit und kehren mittags in der Zechenschänke ein.Voraussetzung zur Teilnahme: Bronzenes Reitabzeichen31. Mai 2018 15. August 2018Kosten: mit Schulpferd € 90,00, auf eigenem Pferd € 75,00

Drei-TagesrittVom Reitstall reiten wir in Rich-tung Lech, wo wir unser Quartier in einer Wanderreitstation für die nächsten beiden Nächte aufschla-gen. Am Sonntag machen wir einen Tagesritt durch herrliche Landschaft mit fantastischem Ge-birgsblick. Zurück an unserer Sta-tion gibt es einen gemeinsamen, gemütlichen Abend. Am Montag reiten wir zurück zum Stall.Voraussetzung zur Teilnahme: Bronzenes Gelände-Abzeichen im RAI-Reiten19. bis 21. Mai 2018Preis: mit Schulpferd € 295,00 / auf eigenem Pferd € 225,00

Buchung und Kontakt:Reitschule Weilheim-Schongau, Susanne Schachinger, 82383 Ho-henpeißenbergTelefon: 0175 - 1 02 72 71www.natuerliches-rai-reiten.de [email protected]

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