Informationsblatt der Stadt- und Bezirksschulen Solothurn ...

55
Nr. 26 Dezember 2009 Informationsblatt der Stadt- und Bezirksschulen Solothurn

Transcript of Informationsblatt der Stadt- und Bezirksschulen Solothurn ...

Nr. 26 Dezember 2009Informationsblatt der Stadt- und Bezirksschulen Solothurn

1

u s d e r s c h u l d i r e k t i o nA

Rolf Steiner, Schuldirektor

Das Leben besteht aus Übergängen. Veränderungen zeichnen sich ab, Neues drängt sich vor und damit gilt es auch von Vertrautem, Liebgewonnenem sich zu lösen. Das Leben fordert also auch stets Abschied nehmen von Menschen, auch von Inhalten, die einem über einen bestimmten Lebensabschnitt wichtig und teuer waren. Dem ist wohl gut so…! So lässt sich Raum gewinnen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Man wird sich in diesen Übergängen aber rückblickend bewusst, welch klei-ner Bestandteil im grossen Räderwerk des Zeitgeschehens einem zusteht. Ein Räder-werk läuft nur, wenn auch die kleinsten Bestandteile die ihnen zugedachten Funkti-onen auch wahrnehmen; jeder noch so kleine Beitrag hat eben seine Bedeutung.

Was ich noch sagen wollte…

2

Impressum

HerausgeberinSchuldirektion der Stadt SolothurnRedaktionLehrerinnen und Lehrer der Stadt- und Bezirksschulen der Stadt SolothurnLayout und Satzachaos Bildung & Information, SolothurnIllustrationenDeborah Hasler, SolothurnFotosDeborah Hasler, SolothurnRedaktionsadresseRedaktion SchuljusBielstrasse 244500 SolothurnTelefon 032 626 96 02, Fax 032 622 57 66E-Mail: [email protected]/Druck AG, DerendingenInserateakquisitionPublicitas Solothurn

Da sind wir dran …!

Reform der Sekundarstufe IAuf Beginn des Schuljahres 2011/2012 beginnt die Reform der Sekundarstufe I mit der stufenweisen Einführung von neuen Schultypen (Sek E –erweiterte An-forderungen , Sek B –Basisanforderungen). Der Gemeinderat hat eine Arbeits-gruppe beauftragt unter Einbezug der Veränderungen in den Kindergärten und der Primarschule eine Schulraumplanung vorzuschlagen, die langfristig die not-wendige Infrastruktur sicherstellt. Die Arbeitsgruppe hat ihren Bericht abgeschlos-sen. Der Gemeinderat soll im Dezember 2009 darüber entscheiden.

Freiwillige TagesschuleDie Steuerungsgruppe des Projektes freiwillige Tagesschule hat dem Gemeinde-rat das Konzept für einen dritten Standort in der Vorstadt unterbreitet. In der Gemeinderatskommission wurde einer Containerlösung nicht zugestimmt. Ein Planungskredit für eine integrierte Lösung in das Schulhaus Vorstadt wurde ge-sprochen. Der Gemeinderat wird im Rahmen der Beratung des Voranschlages allfällig weitere Entscheide treffen.

Wenn ich dies nun auf meine fast 10jäh-rige Tätigkeit für die Schulen der Stadt Solothurn übertrage, glaube ich, einige kleine Bestandteile in das Räderwerk eingefügt zu haben. Es war mir stets ein Anliegen zu handeln, zu entwickeln und umzusetzen. Bücher, Dokumentationen, Expertisen, Statistiken, Konzepte – und auch Besserwisser – gibt es genug. Damit ist aber noch gar nichts verändert. Es genügt auch nicht, dass in jedem Konzept, jedem Projekt alles schon vor Beginn der Umsetzung bis ins letzte Detail geklärt sein soll und «man» einfach wartet, bis alles rezeptfertig vorliegt. Von den Zielen und dem Weg zu deren Erreichung muss man überzeugt sein. So gelingt es auch die Beteiligten und Betroffenen im Um-feld der Schule ins Boot zu holen, wenn immer möglich noch aufs gleiche Deck. Gemeinsam ein Ziel erreichen, stets den Prozess beobachten und das eigene Tun hinterfragen, führt zur nachhaltigen Ak-zeptanz der Veränderung. Pragmatisches Vorgehen, auch Geduld bildet die Basis für einen erfolgreichen Weg. Dass manch-mal auch konstruktiver Zwang weiterhel-fen kann, will ich nicht verschweigen.

Dass ich in dieser Art und Weise einen Beitrag zur Schulentwicklung leisten konnte, ist nicht selbstverständlich. Es braucht dazu die Bereitschaft vieler Per-sonen, auch der Behörden, die bereit sind, neue Wege zu gehen, die mit Unsicher-heiten, teils auch mit abschätzbaren Ri-siken leben können. Sie haben das Mit-gestalten und somit die Arbeit zum Er-lebnis gemacht. Mit solchen Menschen war ich in grosser Zahl umgeben. Ihnen allen gebührt mein grosser Dank.

Ich werde kein Buch schreiben, keine Memoiren verfassen. Die Erinnerungen gehören mir. Was ich mir aus meiner Erfahrung mit den Veränderungen in Gesellschaft und Schule für die Zukunft wünsche, sind Solidarität und Respekt. Vom zunehmenden Hang zu Eigensinn und Egoismus müssen wir uns befreien. Da könnte ich Beispiele aus dem Alltag nennen.

Mit grosser Befriedigung schaue ich auf meine Zeit als Verantwortlicher der Schu-len unserer Stadt zurück. Mein berufli-

ches und privates Umfeld erlaubten es mir, zu gestalten und nicht nur zu verwal-ten. Der grösste Dank gehört den Lehr-personen für ihre grosse Arbeit. In ihrer alltäglichen Tätigkeit mit den Kindern, mit den Eltern, mit dem Kollegium ge-lingt es ihnen immer wieder, auch teils widersprüchliche Hoffnungen und Anfor-derungen, die an sie gestellt werden, auszuhalten und ihren Weg zu finden und zu verantworten. Ihnen gebührt grosser Respekt!

Die Schulleitungen übernehmen seit längerer Zeit eine immer wichtigere und zentralere Führungsfunktion. Sie sind der Motor und Garant für die Schulentwick-lung in den Schulen. Für das grosse En-gagement und die vertrauensvolle Zu-sammenarbeit danke ich ihnen ganz herzlich.

Im Team der Schuldirektion habe ich mich heimisch und getragen gefühlt. Die hohe Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat meine Arbeit sehr unterstützt. Es war eine tolle Zusammen-arbeit: Merci!

Die Schulentwicklung in unserer Stadt geht weiter, meine Nachfolgerin, Frau

Irène Schori wird dafür besorgt sein. Ich wünsche ihr dabei viel Erfolg und Ge-nugtuung in ihrem bereichernden Arbeits-feld! Möge sie die gleiche Unterstützung erfahren, wie ich sie erleben durfte.

Rolf Steiner

3

Aus der Schuldirektion 1

Aktuelles aus den Schulhäusern 5

Bücher und Spielbörse 9

Ig ha immer d’Schueu gschmöckt Portrait Rolf Steiner 10

Musikschule «in concert» 14Eine Bildreportage über die zahlreichen Anlässe der Musikschule

Solothurn-Rom und zurück 16Margret Flury an der Schweizer Schule in Rom

Das Projekt BASA – Eine Brücke zur Arbeitswelt 19Die HPS verbessert die Chancen ihrer Schülerinnen und Schüler

Sek 1-Reform: tiefgreifend und sinnvoll 24Die wichtigsten Punkte

Das neue Übertrittsverfahren 26Was passiert in der 5. und 6. Klasse?

Ortaöğretim’de Yapılacak Değişiklikler 28 Hakkında BilgilendirmeIch möchte doch, dass man mir auch hilft 30Andreas Walter, aufgefallen

Gewalt im Blickwinkel der Jugend – Ein Schülerprojekt 32Tamara Brand und Daria Schmocker auf Reportage

Jetzt sind wir eine richtige Klasse 36Sozialtraining im Kollegium

Am Anfang war dieses Foto 38AG Kongo wird zum Verein Betu Abue

JUPO – Hilfe für die Jugend 40Zu Besuch bei der Jugendpolizei Solothurn

CompiSternli – Solothurn 42Kids schulen Grosseltern

Ein-Blick 44

Büchertipps 46

Wettbewerb 50

Jugendkulturwoche Solothurn West 52Hip Hop in der Weststadt

Comics 53

c h u l j u s i n h a l t n r . 2 6 S

In eigener Sache

Die Reihe «Übersetzte Berichte in die Landessprache unserer fremdsprachigen Mitbewohnerinnen und -bewohner» setzen wir in dieser Nummer fort, mit einer Zusammenfassung der beiden Artikel «Die Sek 1-Reform» und «das neue Übertrittsverfahren» in türki-scher Sprache.

Schuljus wird neu auf umweltschonen-des Papier mit den FSC Zertifikat ge-druck.

IMO-COC-025036

4

5

FegeTz

k t u e l l e s a u s d e n s c h u l h ä u s e r nA

BRühl

Jahresmotto: mitenand-fürenandDas letztjährige Motto begleitet uns auch in diesem Schuljahr. Die Kinder werden dieses Motto im Schulalltag und bei ge-meinsamen Projekten weiterhin erleben.

herbstwanderungAm 8. September wanderten wir in vier Gruppen nach Arch und trafen uns dort zum Mittagessen. Das schöne Wetter mach-te den ersten gemeinsamen Ausflug des Jahres perfekt.

KlassenprojekteDie 4. Klasse veranstaltete im September einen Musikabend für die Eltern.Im Oktober unternahm die 5. Klasse mit der 6. Klasse der Vorstadt einen Ausflug nach Lenzburg. Dort erforschten die Kinder das Schloss und stiegen so ins Thema Mittelalter, Ritter und Burgen ein.Am 10. November fanden die Laternenumzüge der Kindergär-ten Untere Sternengasse und Hubelmatt statt.Die 3. und die 4. Klasse werden am 15. Dezember eine Vorstel-lung des Zirkus Gasser besuchen.Die 3. Klasse wird die Sonderschau «Fische» des Naturmuse-ums eröffnen. Die Kinder haben auch die Gestaltung der Vit-rine übernommen.

AdventsprojektAuch in diesem Jahr verzieren wir das Schulhaus während der Adventszeit, lassen Sie sich überraschen.

PersonellesMargret Flury ist nach zwei Jahren wieder aus Rom zurück. Mehr zu ihrem Auslandaufenthalt erfahren Sie ab Seite 16.Brigitte Stettler übernimmt einige Teamteachinglektionen an der Unterstufe.Rachel Juppe ist in den Herbstferien Mutter geworden, wir gra-tulieren von Herzen und wünschen Mutter und Kind das Aller-beste. Die Stellvertretung während dem Mutterschaftsurlaub übernimmt Khaledda Sarpas.Stefanie Schallberger geniesst noch bis zu den Weihnachtsfe-rien ihren Urlaub in Südamerika. Ihre Stellvertreter heissen Urs von Roll und Fatma Katamir.Auch in diesem Jahr arbeiten Studenten bei uns: Selina Weber und Roland Niederhauser in der 4. Klasse, Andrea Marti und Jessica Folchetti im KG Hubelmatt, Selina Kyburz und Janique Erard in der 1. Klasse und Aurélie Léchaire in der 3. Klasse.

SternmarschAuch in diesem Jahr führten wir unseren traditionellen Stern-marsch durch. Mit einer nostalgischen «Sesseli-Lift-Fahrt» ging es vorerst Richtung Weissenstein. Von dort aus marschierten wir zur Röti, wo wir bei Spiel und Wurst einen wunderschönen Herbstbeginn feierten.

Tag des KindesDer Tag des Kindes (20. 11. 09) wurde wie immer auf ganz besondere Weise gefeiert: Am Morgen setzten sich die Kinder mit dem Thema Kinderrechte auseinander und besuchten di-verse Workshops. Am Nachmittag gab es ein Überraschungs-konzert der Band OLTRE feat. Bensch alias Ranfaldi – Müller; Lehrkräfte aus unserem Schulhaus.

Aus den KindergärtenDie Kinder der Kindergärten Tannenweg 1+2 stimmen ihre Eltern am 16. Dezember sinnlich-duftend-orientalisch auf Weihnachten ein.Am 15. Dez. 09 werden am Abend bei Kerzenlicht einige Eltern den Kindern vom Kindergarten Birkenweg eine Engelsge-schichte in verschiedenen Sprachen erzählen.

AdventskalenderDieses Jahr wird unser traditioneller Adventskalender im Zei-chen des Orients zu bewundern sein.

ProjektwocheIn der Woche vom 1. - 5. Februar 2010 führen Studentinnen der PH Solothurn mit Kindern der Unterstufe Brühl und des Kin-dergartens Tannenweg eine Projektwoche zum Thema «Karne-val der Tiere» durch.

PersonellesIn diesem Schuljahr gab es etliche Änderungen im Brühl-Team.Wir heissen die Heilpädagoginnen Tanja Siegenthaler und Marianne Isch herzlich willkommen. Per 1. November hat Frau Neher Braun 6 Lektionen als Heilpädagogin in den Kindergär-ten Tannenweg und Birkenweg übernommen. Ebenfalls begrüs-sen wir Bettina Seger und Regina Stegmüller-Zuber, welche im Sommer als Werklehrerinnen bei uns angefangen haben. And-reas von Känel hat diesen Sommer ein Teilpensum an zwei 5./6. Klassen im Brühl übernommen. Wir wünschen allen viel Er-folg.

6

heIlPäDAgogISche SonDeRSchule heRmeSBühl

gemeinsamer SchulbeginnZu Beginn des neuen Schuljahres liessen die Schülerinnen und Schüler und die Mitarbeitenden der HPS Luftballone steigen, welche ihre Namenskarten in die Welt hinaus tragen sollten. Die Ballone flogen nach Osten davon und einige Tage späterbrachte die Post die ersten Karten zurück - manche sogar aus dem Bündnerland!

herbstausflugDer Herbstausflug fand am 22. September statt und stand ganz im Zeichen des Kürbis. Die jüngeren Kinder fuhren mit Bus und Zug nach Lohn und wanderten dann nach Lüterkofen zum Bauernhof der Familie Weyeneth. Dort wurden sie schon von den älteren Schülerinnen und Schülern erwartet, welche die Strecke mit den Fahrrädern zurückgelegt hatten. Im Kürbisla-byrinth und im Hecken- und im Steinlabyrinth gerieten die Kinder und Jugendlichen auf Irrwege und in Sackgassen, fan-den aber schliesslich alle wieder hinaus. Zur Verpflegung gab es passenderweise eine feine Kürbissuppe!

neuer PausenplatzIn den Herbstferien wurde ein grosser Teil des Pausenplatzes der HPS Dürrbach umgestaltet. Die Kinder sind begeistert darüber, dass sie jetzt auf schön angelegten Wegen mit den Inlineskates und den Gokarts herumkurven können. Eine gros-se Überraschung wird bald folgen: Das tolle Spiel- und Klet-tergerüst ist bereits bestellt und wird noch dieses Jahr aufge-baut.

PersonellesDrei Lehrkräfte arbeiten seit Mitte August neu in der HPS: Andrea Grogg und Katrin Maurhofer in der Vorstufe, André Bobst als Stellvertreter von Max Glanzmann in der Mittelstufe. In der Unterstufe hat Brigitte Zaugg die Arbeit als Schulhilfe aufgenommen. Herzlich willkommen!

ProjektIm Rahmen des OS-Forums (Vollversammlungen der Ober-schulklassen) soll für den Frühling 2010 ein Sporttag in Gemeinsamkeit mit Jugendlichen, welche körperliche Be-hinderungen haben, stattfinden. Die Organisation geschieht zum grossen Teil durch die Schüler und Schülerinnen selbst. Sie werden dabei von zwei Lehrpersonen (Leiterinnen des Forums) unterstützt.

zusammenarbeit geht zu endeEine langjährige Zusammenarbeit der zwei Lehrerinnenkol-legien (Primarschule und Oberschule) neigt sich dem Ende zu. Im Rahmen der Sek1-Reform wird es dieses erweiterte Team nicht mehr geben. So hat im Oktober die letzte ge-meinsame Weiterbildung beider Teams stattgefunden. Wir sind sicher, dass sich durch diese Auflösung und das Über-gehen in künftig andere Arbeitsgemeinschaften viele nütz-liche Erfahrungen positiv auf das Schulwesen der Stadt Solothurn ausweiten.

WeihnachtenStufenübergreifend wird die Gangdekoration auf allen Eta-gen des Schulhauses organisiert. Die Festtagsdekorationen sind ab dem 1. Advent für Interessierte zugänglich. Einge-laden sind Sie auch am 18.12.2009, wo alle Stufen ab 9:30 Uhr gemeinsam besinnliche Lieder anstimmen.

PersonellesIm vergangenen Sommer haben an der Oberschule Hermes-bühl folgende Lehrpersonen ein Pensum übernommen:

Deborah Hasler hat ein Teilpensum in der Klasse 3b von Santo Nolfo. Sie unterrichtet in den Fächern Werken, Zeich-nen und Deutsch.

Norbert Hof übernahm die Klasse 1b. Er unterrichtet alle Fächer in seiner Klasse.

Beide Lehrpersonen haben sich gut in den Klassen und im Kollegium eingelebt. Wir wünschen den beiden weiterhin viel Erfolg in ihrer Tätigkeit als Oberschullehrkraft.

7

KollegIum muSIKSchule

musikschule und elternhausEltern sind neben unseren Schülerinnen und Schülern die wichtigsten und die direktesten Ansprechpartner. Wir setzen uns deshalb mit Fragen wie «Werden wir dem Anspruch nach fruchtbarem Austausch gerecht?» und «Werden die Eltern unserer Musikschüler und -schülerinnen genügend informiert?» oder «Wie viel Information wird gewünscht?» sowie Eltern-arbeit ganz allgemein auseinander. Es ist vorgesehen im Winter zu diesem Thema eine Umfrage durchzuführen. Im Voraus vielen Dank allen, die mithelfen und die Fragebogen ausgefüllt zurückbringen!

KalenderBis zu den Sportferien finden folgende Konzerte statt:

Samstag, 12. Dezember, 10 UhrAula HermesbühlWeihnachtsgeschichte mit der Klavierklasse von Doris Däster und den Bläsern von Ueli Steffen

Montag, 14. Dezember, 19 UhrWeihnachtskonzert in der Aula Hermesbühl

Mittwoch, 3. Februar 2010, 19 UhrKonzert mit Beatlesmusik

Wir freuen uns auf einen grossen Publikumsaufmarsch.

Voranzeige: Dienstag, 4. Mai 2010Vorstellung der Instrumente und Infomarkt

PersonellesSeit dem Sommer arbeiten vier neue Lehrpersonen an unserer Schule:Sara Rutz und Rahel Studer kümmern sich um insgesamt 17 Gesangsschülerinnen und einen Gesangsschüler. Rahel Studer betreut ebenfalls die Schulhauschöre im Brühl und im Wildbach. Daniela Laubscher unterrichtet Querflöte und Ernst Rohrer betreut die Akkordeonschülerinnen und –schüler und ebenfalls eine Schülerin, welche Schwyzer Örgeli spielt. Wir wünschen ihnen viel Freude und Erfolg an der Musikschule.

eine geleitete SchuleDas Schulhaus Kollegium wurde anfangs Juli dieses Jahres durch die kantonale Aufsichtsbehörde erfolgreich als Geleitete Schule zertifiziert. Der Vorsteher des Amtes für Volksschule und Kindergarten, Andreas Walter, gratulierte den Lehrpersonen und der Schulleitung. Mit den erarbeiteten Grundlagen sei die Schule nun gerüstet, sich den gesellschaftlichen und wirtschaft-lichen Veränderungen anzupassen und könne so rasch auf lo-kale Bedürfnisse reagieren.

herbstwanderung Am 1. September begaben sich alle vom Schulhaus auf die Herbstwanderung. Diesmal traf man sich zu Fuss oder per Velo an einem «Brätelplatz» an der Emme, wo gemeinsam am Feu-er das Mittagessen eingenommen wurde.

la ForteresseDie Schüler und Schülerinnen des Kollegiums besuchten den Film «La Forteresse» im Kino Uferbau, der für Schulen gratis gezeigt wurde. Unsere Jugendlichen wurden so mit den brisan-ten Themen Menschenrechte, Migration und Asylpolitik kon-frontiert. Im anschliessenden Gespräch mit einem Betroffenen ergaben sich interessante und berührende Diskussionen und im späteren Unterricht reflektierten die Schüler ihre persönliche Familiengeschichte.

PeacemakerIm Oktober wurden die gewählten Peacemaker für ihr an-spruchsvolles Amt vom Schulsozialarbeiter René Henz und dem Projektleiter Roger Däppen ausgebildet. Wir wünschen auch den neuen Friedensstiftern alles Gute.

lichterfestDas traditionelle Lichterfest soll in der Novemberzeit zu einem lichterfüllten und besinnlich Zusammensein auf dem Pausenhof einladen. Dazu werkten alle Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrpersonen Lampen, Lichter, Kerzen und Weihnachtsbäume. Das knisternde Feuer, die Lieder, sowie Suppe, Kaffee und Kuchen sorgten zusätzlich für die nötige Wärme.

PersonellesEdith Strahm war bis im Sommer bei uns als Werklehrerin tätig. Wir wünschen ihr in Biel weiterhin viel Erfolg.

8

SchüTzenmATT voRSTADT

neues SchuljahrNach dem verordneten personellen Aderlass im vergangenen Jahr begannen wir mit zwei grossen Klassen in der 1.Bez (1y und 1z) und drei kleinen Klassen im 10. Schuljahr. Stimmungsmässig sind wir gut gestartet, die grossen Klassen in der ersten Bez. beschäftigen uns dagegen sehr. Insgesamt sind zwei Klassen sowie acht Lehrpersonen weniger in unserem Schulhaus.

lehrstellensucheObwohl wir kleine Klassen in der 3. Bez und im 10. Schuljahr haben, gestaltet sich die Lehrstellensuche schwierig. Dies of-fenbar nicht wegen der Anzahl Lehrstellen, sondern weil sich die Lehrmeister bei ihrer Auswahl auf die leistungsstärksten Schüler konzentrieren. Noch nie haben prozentual so wenig Lernende anfangs November einen Ausbildungsplatz gefun-den.

grippeDie Furcht vor der Schweinegrippe hat auch ihr Gutes. Die Schüler werden auf ihr Hygienebewusstsein aufmerksam ge-macht. In allen Schulhäusern wurde gleich informiert.

Projektwoche Die Projektwoche stand bei einigen Klassen im Zeichen der Gewaltprävention und der Präsentation der Jugend im Rahmen der Heso. Die beiden Klassen der ersten Bez. waren in Kan-dersteg in einem polisportiven Lager. Seilpark, Morgenjogging, Wanderungen und Projekt Chili waren die Schwerpunkte und das bei schönstem Wetter.Alle Klassen konnten ihr Programm durchführen dank des gnädigen Wettergottes. Die Projektwoche in Kalenderwoche 37 durchzuführen hat sich bewährt!

herbstwanderungAm 27. Oktober - beim ersten möglichen Datum - unternahm unsere Schule die traditionelle Herbstwanderung: Alpensicht, «Sässelilift» und Nebelmeer, was will man mehr?

SponsorenlaufNach den Herbstferien führte unsere Schule einen Sponsoren-lauf durch. Trotz Nieselregen legten sich die Mädchen und Knaben von Kindergarten bis zur 6. Klasse mächtig ins Zeug. Einen Teil der dabei erlaufenen Einnahmen lassen wir dem Verein Liberdade zukommen, der die Basisschule Uniao Com-munitaria in einem Armenviertel in Recife, Brasilien, unter-stützt. Rund 220 Kinder im Alter von 8-16 Jahren besuchen diese Schule und erhalten dort Bildung, einmal täglich eine warme Mahlzeit und medizinische Versorgung. Der andere Teil des Geldes fliesst in unseren Schulhausfonds, der zur Finanzie-rung spezieller Schulprojekte dient. An dieser Stelle sagen wir allen Sponsorinnen und Sponsoren nochmals herzlich «mer-ci».

SchulbibliothekSchon bald besitzt auch die Schule Vorstadt ihre eigene Schul-bibliothek. In den vergangenen Monaten wurden koordiniert durch eine AG die entsprechenden Vorarbeiten geleistet: Umbau eines Schulzimmers und Kauf der nötigen Infrastruktur. Sobald die mit Strichcodes aufbereiteten Bücher wieder bei uns ein-treffen, eröffnen wir die Bibliothek mit einem kleinen Fest. Zudem findet dort während der kalten Monate immer Freitag nachmittags für alle interessierten Kinder ein Geschichtener-zählen statt.

PersonellesWir freuen uns darüber, dass mit Beginn des Schuljahres gleich mehrere Lehrerinnen ihre Arbeit bei uns aufgenommen haben: Claudia Studer unterrichtet die Klasse 2f und Andrea Moser die 3f. Isabelle Späti arbeitet als Stellenpartnerin des Schullei-ters während dessen Entlastungslektionen. Claudia Leimer und Annette Witmer übernehmen die Funktion von Schulassisten-tinnen in den Kindergärten Dreibeinskreuz und Wassergasse, wobei Frau Witmer zusätzlich den Kindern der 2f Turnen erteilt. Christine Leuenberger ist Schulassistentin in der Klasse 1f, und Wanda Miescher amtet als Heilpädagogin in der 5f. Die Leh-rerinnen hatten einen guten Einstand an unserer Schule, und wir wünschen ihnen für ihre weitere Arbeit alles Gute.

9

WIlDBAch

9

SchulanlässeAn der Schuljahresbeginnfeier weihte die ganze Schule die neue Basketballanlage ein. Sponsor ist die Pro Juventute. Herzlichen Dank!

Die Herbstwanderung fand am 23. Oktober statt. Das Wetter war ideal!

Am Montag, 9. November, fand eine schulinterne Weiterbildung zum Thema «Bubenarbeit macht Schule» statt.

Verena Deppe und Gergana Mantscheva haben ihre Ausbildung «Kulturverantwortliche in Schulen» erfolgreich abgeschlossen. Daher findet nun in jedem Quartal ein Kulturhöhepunkt statt. Am 27. August war Joel Equagoo mit seiner Steinkunst bei uns und am 17. November fand eine Lesung mit dem Schriftsteller Franco Supino statt.

Der Kindergarten Wildbach erhellte am 3. November mit «Rä-beliechtli» die Gassen.

Der Kindergarten Stäffiserweg zog am 18. November singend mit Laternen durchs Quartier. Anschliessend gab es Kürbissup-pe und Igelgebäck.

Schulhausprojekt «Kulturelle vielfalt»Am 5. November kam Besuch aus Afrika ins Schulhaus Wild-bach. Das war der Startschuss zum Schulhausprojekt «Kultu-renvielfalt». An drei Donnerstagmorgen werden sich die Kinder in gemischten Gruppen mit verschiedenen Kulturen beschäfti-gen.Die Ergebnisse werden am 14. und 18. Dezember um 10.30 Uhr präsentiert.

PersonellesNeu unterrichten Eva Aeschlimann und Bettina Seger zusam-men die 5./6 Klasse, Gergana Mantscheva unterrichtet Werken an der 3. - 6. Klasse und Susanne Fischli erteilt neu Förderlek-tionen in unserem Schulhaus.Der Schulhauschor der 3.- 6. Klasse wird neu von Rahel Studer geleitet.

Bücher- und Spielemarkt in der Schule vorstadt

Viele Jahre führte die Schule Vorstadt immer im Herbst eine Bücher- und Spielbörse durch. Die Kinder gaben dabei ihre zum Verkauf angebotenen Bilder- und Jugendbücher sowie Gesellschaftsspiele den Lehrpersonen ab, worauf die Ware schön sortiert in einem Schulzimmer ausgelegt wurde. Dieses Zimmer war sozusagen die Buchhandlung. Die Kinder kamen als Kundinnen und Kunden. Die Bezahlung erfolgte an einer zentralen Kasse.

Dieses Jahr organisierten wir den Anlass erstmals in Form eines grossen Marktes: Schülerinnen und Schüler schlossen sich in Gruppen zusammen. Die Turnhalle wurde zur Markt-halle, und ein grosses Badetuch diente als Stand. Während dem einige Kinder nun eifrig die Bücher und Spiele ihrer Gruppe verkauften, betätigten sich die anderen als Käuferinnen und Käufer. Später tauschte man die Rollen. So entstand ein mun-teres Treiben: Da wurde ein «Fünf-Freunde-Abenteuer» feil geboten und dort über den Preis eines «Sportwagen-Quartetts»verhandelt. Manch ein Kind entpuppte sich als wahres Verkaufstalent.

Nach rund zwei Stunden hatten eine stattliche Anzahl Bücher und Spiele neue Besitzer gefunden. Entsprechend hoch war auch der Umsatz, mit welchem sich die Kinder ihr Taschengeld aufbessern konnten. Wir Lehrpersonen zogen eine positive Bilanz, besonders weil die Rückmeldungen der Kinder und Eltern sehr positiv ausfielen. Einer Neuauflage des Bücher- und Spielemarkts im neuen Jahr steht daher nichts im Wege.

Stefan Liechti

1010

Ig ha immer d’ Schueu gschmöckto r t r a i tP

1111

Es ist sommerlich warm an diesem Don-nerstagnachmittag im September. Die Uhr der Kirche in St.Niklaus schlägt Vier, als ich beim Haus gegenüber dem Res-taurant Pintli klingle. Rolf Steiner öffnet die Tür, bittet mich herein und meint fast etwas entschuldigend: «Es ist zur Zeit etwas still im Haus, meine Frau ist nach einer Operation in der Reha, deshalb ist auch der Hund nicht da.» Er versichert mir jedoch, dass dieser dann noch ge-bracht werde, rechtzeitig für den Fototer-min. Mit einem Glas Wasser setzen wir uns auf die Terrasse mit wunderbarem Blick auf die Alpen und Rolf Steiner beginnt zu erzählen.

«Ich hatte eine super Zeit, eine gute Ju-gend, das war der Plausch!», sagt er und erzählt von seiner Kindheit in Flumenthal, wo er gemeinsam mit zwei Geschwistern und der Familie seiner Tante aufgewach-sen ist. Er war Pfadfinder und Ministrant und wusste schon in der sechsten Klasse, dass er später einmal Lehrer werden wollte. «Ich hatte einen tollen Lehrer, den Schweizer Res, bei dem hat es mir so gut gefallen.» Deshalb besuchte er nach der

Ig ha immer d’ Schueu gschmöcktBezirks- und der Realschule das Lehrer-seminar in Solothurn und übernahm an-schliessend eine 6. Klasse in Deitingen. Nach der Ausbildung zum Heilpädagogen war er Kleinklassenlehrer im unteren Leberberg. Während dieser Zeit hatte er verschiedene politische Ämter, war Ge-meindepräsident in Flumenthal und bis 1987 auch im Kantonsrat. In diesem Jahr wurde er Leiter der Lehrerfortbildung und drei Jahre später Vorsteher des Amtes für Kindergarten und Volkschule. Am 1. April 2000 trat er sein Amt als Schuldi-rektor der Stadt Solothurn an.

«Es war die beste Entscheidung, dass ich mich für dieses Amt beworben habe», sagt Rolf Steiner und würde es wieder genau gleich machen. «Das Schöne an meiner Arbeit ist, dass ich als Schuldirek-tor Ideen nicht nur haben, sondern auch umsetzen kann, dass ich Projekte wie zum Beispiel die Einführung der Blockzeiten oder der freiwilligen Tagesschule vom Anfang bis zum Schluss begleiten konn-te.» Die Arbeit als Schuldirektor sei äus-serst abwechslungsreich und spannend, und es gefalle ihm besonders, dass die Schuldirektion in einem Schulhaus sei. «Wenn ich all diese Kinder sehe, weiss ich immer, für wen ich arbeite», sagt Rolf Steiner, «und i schmöcke immer d’ Schu-eu.» Gerne erinnert er sich an all die Veranstaltungen, wo sich die Schule ge-gen aussen präsentierte, an die Schüler-konzerte, wenn die Begeisterungsfähig-keit der Kinder und Jugendlichen spürbar wurde. Auch die vielfältigen Kontakte mit

Fast zehn Jahre lang war Rolf Steiner Schuldirektor in Solothurn. Ende

Januar nächsten Jahres wird er pensioniert. In einem Gespräch mit Schuljus

blickt er zurück auf ein spannendes Berufsleben, erzählt aus seinem Alltag

und von seinen vielfältigen Interessen. Diese sind dann auch der Grund,

warum er sich so sehr auf seinen neuen Lebensabschnitt freut.

1212

der Bevölkerung und den Lehrpersonen haben für ihn den Reiz dieses Amtes ausgemacht. «Jeder Tag war anders», sagt er, «und weil es so lebendig war, habe ich mich immer wohlgefühlt.»

«Jäh jo, das ist natürlich eine ganz zent-rale Geschichte bei mir!», sagt Rolf Steiner auf die Frage nach seiner Familie, «auch das mit meiner Frau, das ist schon ein Highlight.» Begeistert erzählt er von seiner Frau Eva, mit der er seit 42 Jahren verheiratet ist, von seinen drei erwachse-nen Kindern. Und dann sind da natürlich noch seine fünf Enkelkinder. «Da sind quasi zwei Generationen, die Älteren sind schon Teenies und das Jüngste ist fünf Monate alt», lacht er, «das gefällt mir, da habe ich auf verschiedenen Ebenen zu tun.» In diesem Moment öffnet sich die Haustür und die ältere Tochter und die Enkelin schauen schnell herein, bringen einen kleinen, selbstgebackenen Zopf vorbei. Noch schnell einen herzlichen Kuss von der Enkelin für den Grossvater und weg sind sie wieder. Es ist spürbar, der Kontakt ist eng und diese familiären Beziehungen sehr wichtig.

«Eigentlich habe ich immer zu wenig Zeit», antwortet Rolf Steiner auf die Frage nach seiner Freizeit, «da sind viele Interessen, aber halt verschieden gewich-tet.» Das Haus in Schuss halten, wandern, Ski fahren, spazieren mit «Kyra», dem Hund. Dann lesen, Zeitungen und Bücher, immer ausgewählt nach der Bestsellerlis-te der Sonntags-Zeitung. Musik sei na-türlich auch ein Thema. Er singt seit langem im Kirchenchor, spielt Klavier, geht gerne in Konzerte. «Und dann ist noch die Schreinerei, die im Keller auf mich wartet», sagt er, «da bin ich erblich vorbelastet, mein Grossvater war Schrei-

1313

ner.» Immer wieder, wenn Rolf Steiner erzählt, fällt der Satz: «Do freue ig mi druf.» Nämlich auf die Zeit nach seiner Pensionierung, wenn er all die Bücher lesen und endlich die Bäbystube für die Enkelin verwirklichen kann. «Dann kann ich alles erweitern und geniessen, habe mehr Zeit und Musse», sagt er, «und darauf freue ich mich wie ein kleines Kind!» Im Februar gehen er und seine Frau mit einem bekannten Ehepaar für sechs Wochen nach Australien. Mit dieser Reise gibt es auch einen sauberen Schnitt, von einem Lebensabschnitt zum anderen. Er habe sich nicht speziell auf die Pensi-onierung vorbereitet, keinen Kurs be-sucht. «Das macht Rolf nicht», lacht er, «ich habe ja auch nicht im Sinn, nachher immer meiner Frau auf den Füssen her-umzustehen.» Bei all den Plänen, die er im Kopf hat, wird das auch kaum möglich sein.

«Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Schuldirektion werden mir feh-len», sagt Rolf Steiner, «wir waren ein Superteam!» Dann werde ihm natürlich auch die Zusammenarbeit mit den Schul-leitungen fehlen und der gute Kontakt mit den anderen Ämtern und Gremien in der Stadt. Er betont, dass Solothurn eine äusserst schulfreundliche Behörde habe, dafür sei er auch immer dankbar gewesen. Und vermissen werde er sicher, «das i de d’ Schueu nümme schmöcke».

Lieber Rolf, wir von der Schuljusredak-tion wünschen dir alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt und hoffen, dass du all deine Pläne verwirklichen kannst.

Franziska Schwaller

14

Jährlich organisiert die Musikschule rund 30 verschiedene Anlässe: Musi-

zierstunden, Klassenstunden, Förderkonzerte, Musiklager, Werkstattnach-

mittage und viele mehr. Diese erfreuen sich grosser Beliebtheit und werden

von den Eltern und Angehörigen der Vortragenden immer wieder gerne

besucht. Wer sich über die Musikschule und ihre vielseitigen Projekte

informieren möchte, findet auf der Homepage die Termine und Daten, kann

Berichte nachlesen, Fotos angucken und sich über alles rund um Musikun-

terricht ins Bild setzen. Nachstehend Impressionen vergangener Konzerte.

Musikschule «in concert»www.musikschule-solothurn.ch

e r i c h tB

Singen und sich am Klavier begleiten ist eine spezielle Herausforderung

Die Klarinetten- und Saxklasse unterstützt das Projekt «Kinder musizieren für Strassenkinder»

Musiklager Saanenmöser: Proberaum ist rar, deshalb Üben in der Garderobe!

Ist da nicht eine Pause?

«Sopranflöten sind nach wie vor aktuell»

Sags mit Rosen und Musik

15

Hohe Konzentration beim Orchesterprojekt

Die Klarinetten- und Saxklasse unterstützt das Projekt «Kinder musizieren für Strassenkinder»

Musiklager Saanenmöser: Proberaum ist rar, deshalb Üben in der Garderobe!

Starker Sound auf der St. Ursentreppe

Ordnung vor dem Auftritt muss sein

«Probier doch mal, das kannst du auch!»

Schlagzeug ist keine Männerdomäne!

15

16

e r i c h tB

Solothurn-Rom und zurück

Einmal in einem anderen Land leben, davon träumen viele. Margret Flury

erfüllte sich diesen Traum. In Rom war sie an der Schweizer Schule für den

Aufbau der Basisstufe mitverantwortlich. Schuljus besuchte die Solothurner

Kindergärtnerin, die vor zwei Jahren ihre Heimatstadt verliess und nun

wieder an der Unteren Sternengasse unterrichtet.

17

Frau Flury, Sie unterrichteten fast 30 Jahre in Solothurn. Dann zog es Sie nach Rom in eine bilinguale Schwei-zer Privatschule. Was hat Sie zu diesem ungewöhnlichen Berufsschritt bewogen?Als ich angefragt wurde, sah ich die Chance beide Ausbildungen – Kinder-gärtnerin und Unterstufenlehrerin – an-wenden zu können. Zudem reizte mich die Vorstellung in Rom zu leben, obwohl ich wusste, dass ich mehr arbeiten und weniger verdienen würde.Ich hätte mich aber nie auf dieses Expe-riment eingelassen, wenn ich nicht die Zusicherung bekommen hätte, dass ich nach den zwei Jahren wieder in «mei-nem» Kindergarten unterrichten könnte.

Welche Gefühle hatten Sie beim Abschied?Ich war hin und her gerissen. Auf der einen Seite freute ich mich auf diese Aufgabe und auf die Stadt Rom, zudem war ich stolz, dass ich für diese an-

spruchsvolle Aufgabe angefragt wurde. Auf der anderen Seite stand der schmerz-liche Abschied von meiner Familie und meinen Freunden. Ich verliess Solothurn sehr ungern. Es war alles in allem ein hoffnungsvoller und zugleich tränenrei-cher Abschied.

Wie erlebten Sie die Ankunft und die erste Zeit in Rom?Der Start war verhalten, am Anfang nä-herten wir uns vorsichtig. Ich wusste, dass meine zukünftigen Kolleginnen grosse Erwartungen hatten. Trotzdem waren im Team einige verunsichert, man-che sogar ängstlich. Es gab verschiedene Gründe dafür: Meine Kolleginnen wuss-ten nicht so genau, was sie von mir er-warten durften und ob sie auch ohne doppelte Ausbildung den Anforderungen noch genügen würden. Deshalb bangten einige um ihren Arbeitsplatz. Aus diesen Gründen wusste ich nicht, wie ich den verschiedenen Anforderungen gerecht werden konnte.Nach dem ersten Quartal waren beider-seits die Ängste und Vorbehalte ver-schwunden und wir waren im Grossen und Ganzen ein gut funktionierendes Team.

Welche Aspekte Ihrer Arbeit an der Basisstufe gefielen Ihnen ganz besonders?Die Arbeit in altersgemischten Gruppen fand und finde ich ideal. Jedes Kind be-kommt seinen Platz und kann in seinem Tempo die Lernziele angehen. Die Prob-lematik der Einschulung wird somit mi-nimiert.Zudem empfinde ich das gemeinsame Unterrichten (Teamteaching) als Berei-cherung. Die Kindergärtnerin und die Unterstufenlehrkraft arbeiten zusammen und erweitern das Angebot für die Kinder. So werden Differenzierung und Individu-alisierung täglich gelebt.Die Arbeit in einer Tagesschule fordert von allen Unterrichtenden mehr Präsenz-zeit, die Kinder haben dementsprechend mehr Zeit zum Spielen und Lernen.

Nach zwei Jahren war ihr Engage-ment an der Schweizer Schule in Rom vorbei. Wie erlebten Sie die Rückkehr?

Ich besuchte in diesen zwei Jahren zwar regelmässig «mein» Solothurn, aber es waren eben bloss Besuche. Mein Leben spielte sich in Rom ab und es gefiel mir dort sehr. Aber ich bin eine echte «Heim-weh-Solothurnerin». Deshalb freute ich mich auf mein Zuhause, meine Familie und Freunde und auf meinen Kindergarten an der Unteren Sternengasse. Im Kinder-garten kann ich mich jetzt voll entfalten und mein ganzes Knowhow einbringen.Ich war überrascht, wie viel sich in den zwei Jahren verändert hat. Beruflich emp-finde ich die Entwicklung der Integration am erstaunlichsten. Als ich nach Rom ging, war in unserem Team vieles unklar und nicht eingeführt. Jetzt hat das Fegetz-team im Kindergarten und in der Primar-schule die gleiche Heilpädagogin. Die Kindergärten sind definitiv keine Satelliten mehr und die Integration ist Realität, das macht mich richtig glücklich.Ich sage nur: Arrivederci Roma! Saro sempre innamorata di te, pero amo Solet-ta!(Auf Wiedersehen Rom! Ich werde immer in dich verliebt sein, aber ich liebe Solo-thurn!)

Regina Strub

18

margret Flurys Rom-ABc

Auslandschweizerin

Brot aus Solothurn schmeckt am besten

Chiacchiere (Klatsch und Tratsch in Italien)

Dante (mein Frühstücksbarmann)

Eis

Fontana Trevi, Kraftquelle

Gigi (mein Mittagsbarmann)

Heldenhafte Buschauffeure

Integration in Italien

Jojo-Effekt (blieb zum Glück aus)

Kinder sind überall gleich

Licht und Leichtigkeit

Maria Magdalena (eine wunderschöne Barockkirche)

Neapel (meine Wohnungspartnerin kam aus Neapel)

Opernarien in der Bahnhofshalle «Rom Termini»

Pinien

Quellen

Rom, Ewige Stadt

SSR (Schweizer Schule Rom)

Trastevere (mein Ausgangsquartier)

Umwelt(schutz)!

Vatikan

Wohngemeinschaft

X-MAN-Begegnung: Hugh Jackman in Rom

Yoga in unserer Schule

Zwei alte, unverheiratete Frauen, die auf dem Trottoir leben

Basisstufe

Die Basisstufe verbindet den Kinder-garten und die erste und zweite Klasse der Volksschule zu einer neuen Bil-dungsstufe, in der Spielen und Lernen ineinandergreifen.

Da die Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Fähigkeiten ein-treten, richtet sich der Unterricht nicht nach ihrem Alter, sondern nach ihrer Entwicklung, ihren Bedürfnissen und Lernmöglichkeiten. Die Kinder besu-chen die Basisstufe in der Regel wäh-rend vier Jahren. Je nach individueller Voraussetzung und eigenem Lernweg kann der Besuch der Basisstufe auch drei oder fünf Jahre dauern.

Auszug aus dem Flyer „Schulversuch Basisstufe“ SAB

18

1919

r o j e k tP

Das Projekt BASA – Eine Brücke zur Arbeitswelt

An Lehrlinge werden immer höhere Anforderungen gestellt. Ausbildungsplätze, die

früher für Schülerinnen und Schüler der Heilpädagogischen Sonderschule zur

Verfügung standen, werden heute häufig an Jugendliche vergeben, welche die

Oberschule oder die Werkklasse besucht haben. Die Folge: Sonderschülerinnen und

-schüler bleiben länger in der Schule, weil sich keine Anschlusslösung finden lässt.

Die Sonderschule Solothurn hat auf diesen Umstand reagiert: Seit einem Jahr

führt sie das Projekt BASA.

20

Für späterUm 13.30 Uhr ist Arbeitsbeginn: Acht Ju-gendliche – zwei Mädchen und sechs Jungen – haben sich in einem Raum im Erdgeschoss der Ypsomed AG versammelt. Martina Mercatali, Heilpädagogin an der Sonderschule, erteilt die Aufträge. Dann gehen die Jugendlichen an die Arbeit.Fationa setzt sich an den Tisch, auf wel-chem eine grosse Schachtel mit goldenen Metallröhrchen steht: Teile aus der Schraubenfabrik in Nennigkofen. Es ist Fationas Aufgabe, fehlerhafte Teile zu entdecken und auszusortieren – eine Arbeit, welche die 15-Jährige nicht be-sonders schwierig findet: «Es ist nicht

anstrengend, aber ich muss ganz genau hinschauen.» Sie weiss, warum sie hier arbeitet und was sie dabei übt: «Ich mache das für später, für den Beruf. Weil es einmal so sein wird.»Links von Fationa sitzt Marc an einem Arbeitstisch. Vor ihm steht ein Scanner. Daneben liegen Schrauben in verschie-denen Grössen und zwei Schraubenzie-her. An der Wand hängen weitere Werk-zeuge. Marc arbeitet heute in der «De-montage». Er nimmt Geräte auseinander und sortiert die Teile in Kisten: Plastik, Altmetall, Draht, Stromkabel, elektroni-sche Steckplatten. Sind die Kisten gefüllt, wird er sie in Begleitung einer Schulhilfe

fachgerecht entsorgen.Der 16-Jährige arbeitet gerne hier: «Es ist eine schöne Arbeit. Ich lerne, wie technisches Zeug von innen aussieht.» Später möchte er aber gerne etwas An-spruchsvolleres machen. Er möchte Schweisser werden, an der Drehbank arbeiten und Aufträge erledigen.

Arbeitshaltung fördernAn drei Halbtagen pro Woche arbeiten die Jugendlichen in verschiedenen Werk-stätten. Neben der Decolletage und der Demontage gibt es die Weberei, die Wä-scherei, die Aussenarbeiten, die Küchen-arbeit, die Putzarbeit.

Fehlerhafte Teile entdecken und aussortieren

21

Die Arbeit in den Werkstätten, sagt Mar-tina Mercatali, solle so weit wie möglich den Bedingungen in der Berufswelt ent-sprechen: «Die Jugendlichen müssen genau zuhören, wenn der Auftrag erteilt wird. Sie können nicht mehr jederzeit nachfragen, müssen auch ohne Aufsicht arbeiten und eine befriedigende Leistung erbringen.» Die Förderung einer guten Arbeitshaltung ist eines der deklarierten Ziele des Projekts BASA. Von den Ju-gendlichen wird Ausdauer, Sorgfalt, Leistungsbereitschaft und Selbstständig-keit gefordert.

Waschen, bügeln, liefernDer 18-jährige Stefan sitzt im Wäsche-zimmer vor einem Berg weisser Schür-zen. Die Bändel der Schürzen wurden vor dem Waschen leicht verknotet. Stefan muss die Knoten lösen, damit die Schür-zen dann gebügelt werden können. Diese Arbeit ist für ihn mühsam: «Knöpfe auf-machen ist nicht so einfach. Das ist an-strengend!» Hilfe lehnt er jedoch ab: «Das ist meine Arbeit. Das muss ich alles allein machen.»Sandro steht am Bügelbrett und bügelt Hand- und Küchentücher. Die Wäsche stammt aus den beiden HPS-Schulhäu-sern Dürrbach und Königshof. Am Tag

zuvor hat er die Tücher eingesammelt, gewaschen und getumblert. Nach dem Bügeln wird er die ordentlichen Stapel in einen Handwagen packen und in die Schulhäuser liefern.Sandro erledigt nicht nur die schuleigene Wäsche, sondern auch jene des Coiffeur-geschäfts Sabine an der Gerberngasse. Er hat das Bügeln und Zusammenlegen der Frottétücher geübt und Schritt für Schritt mehr Verantwortung übernommen. Bald wird er in der Wäscherei des Bürgerspi-tals einen Arbeitseinsatz leisten.

Richtig arbeitenArbeitseinsätze sind ein wichtiger Be-

Demontage

22

standteil des Projekts BASA: Nach einer Vorbereitungszeit in den schuleigenen Werkstätten erhalten die Jugendlichen Einblick in die reale Arbeitswelt und machen dort erste Erfahrungen. Sandro wird bei seinem Arbeitseinsatz während einer Woche mit normalen Arbeitszeiten in der Spitalwäscherei mitarbeiten.Die Lehrkräfte Martina Mercatali und Edy Friedli organisieren die Stellen für diese Arbeitseinsätze, indem sie private Kontakte nutzen oder offiziell bei geeig-neten Betrieben nachfragen. Neben der Wäscherei des Bürgerspitals haben sich auch die Schraubenfabrik Nennigkofen, der Bauer Heinz Koloska in Nennigkofen, die Verkaufsläden Coop Langendorf und Migros Solothurn und das Baugeschäft Reusser bereit erklärt, Schülerinnen und Schülern der HPS Arbeitseinsätze zu ermöglichen. Nach den ersten Erfahrun-gen sind alle diese Betriebe bereit, auch weiterhin Schülerinnen und Schüler der HPS aufzunehmen. Aus einem Arbeits-einsatz hat sich vor kurzem sogar eine Anschlusslösung für einen Schüler erge-ben: Der 17jährige Nils wird nächstes Jahr im Baugeschäft Reusser eine Anleh-re als Baupraktiker beginnen.

Zvieri-DienstUm 15.00 Uhr ist Pause. Die sieben Ju-gendlichen haben sich im Schulhaus Königshof um einen grossen Tisch ge-setzt. Murat hat das Zvieri vorbereitet. Um halb zwei Uhr erhielt er von Martina Mercatali das Rezept, schrieb einen Ein-kaufszettel, besorgte im Solomarkt das Nötige, rüstete dann in der Küche des Schulhauses Äpfel und bereitete Apfel-jalousien für die ganze Belegschaft zu. Jetzt bewirtet er seine Gäste; nachher wird er das Geschirr abwaschen und die Küche tipptopp putzen. Auch die anderen Jugendlichen arbeiten nach der Pause noch einmal eine halbe Stunde weiter, bevor sich alle wieder in den Werkstatträumen in der Ypsomed treffen.

Die eigene Leistung beurteilenAm Ende jedes BASA-Halbtages holen die Jugendlichen ihre Beurteilungsblätter aus einem Ordner, nehmen einen Bleistift und setzen Kreuze. Sie beurteilen ihre Arbeitsleistung, machen sich Gedanken

über die Konzentration, die Ausdauer und die Sorgfalt, die sie heute für die Arbeit aufbringen konnten. Auf denselben Blät-tern werden die Lehrkräfte später Bemer-kungen über das Verhalten und die Leistung der Jugendlichen notieren.Vor Arbeitsschluss erhält jeder Schüler und jede Schülerin vor der versammelten Runde ein mündliches Feedback. Murats Leistung beurteilt Martina Mercatali heute als sehr gut. Er erledigte alles selbstständig, brachte das Zvieri pünkt-

lich auf den Tisch, hatte die Küche sogar schon vor der Pause aufgeräumt. Nur in einem Punkt ist die Lehrerin nicht zufrie-den: Murat kaufte bereits ausgewallten Blätterteig und ersparte sich damit einen Arbeitsschritt. Der 15-Jährige grinst schelmisch. Er weiss, dass er den Teig selbst hätte auswallen müssen. Das nächs-te Mal wird er sich an die Auflagen hal-ten.

Küchentücher werden gebügelt und die Küche wird wieder aufgeräumt

23

eine gezielte vorbereitung

Die Anforderungen, welche in Attest-ausbildungen und IV-Anlehren an die Lernenden gestellt werden, sind in den letzten Jahren gestiegen. Nicht alle Ju-gendlichen sind in der Lage, diesen Anforderungen zu genügen. Der Bedarf nach Beschäftigungsplätzen für Sonder-schülerinnen und -schüler steigt. Für die wenigen «Nischenarbeitsplätze», die im Kanton Solothurn vorhanden sind, gibt es lange Wartelisten. Dies alles führt dazu, dass sich für immer mehr Jugend-liche keine Anschlusslösung finden lässt und dass sie deshalb länger in der Schu-le bleiben.

Die Heilpädagogische Sonderschule Solothurn reagiert auf diese Problema-tik und führt seit einem Jahr ein «Brü-ckenangebot Sonderschule-Arbeits-welt». Das BASA bietet den Rahmen für eine sorgfältige Berufswahl und ermöglicht eine gezielte Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Arbeitswelt. Neben der Arbeit in den schuleigenen Werkstätten leisten die Jugendlichen Arbeitseinsätze in ver-schiedenen Betrieben der Region. Im schulischen Unterricht werden lebens-praktische Fertigkeiten geübt und die Fähigkeiten im Lesen, Schreiben und Rechnen vertieft.

Das BASA wird in den Schulräumen der HPS Königshof und in zusätzlich angemieteten Arbeitsräumen in der nahegelegenen Ypsomed AG geführt und von den Lehrkräften Edy Friedli und Martina Mercatali geleitet.

Judith Sidler, TextJürg Wirz, Fotos

24

h e m aT

24

Bereits zu Beginn der 90er-Jahre wurde klar, dass die Struktur der Solothurner Ober-stufe, der sogenannten Sekundarstufe 1, überdacht werden musste. Problematisch waren insbesondere deren Vielgliedrigkeit und der stufenweise Übertritt nach der 5. sowie der 6. Klasse. Schulmodelle wurden entworfen und in die politische Vernehm-lassung geschickt – nur um dann auf Eis gelegt zu werden, denn mancher Politiker hatte sich an der Thematik die Hände verbrannt.

«Kommt Zeit, kommt Rat!» Der immer lauter werdende Ruf nach Harmonisierung der Schullandschaft gipfelte im Frühling 2006 in einer Abstimmung zur Änderung der Bundesverfassung. Mit rekordverdächtigen 91 Prozent Ja-Stimmen wurde die «Neuordnung der Bildung» vom Volk gutgeheissen. Bereits ein halbes Jahr später unterbreitete man den Solothurnerinnen und Solothurnern die entsprechende Vorla-ge zur Änderung des Volksschulgesetzes. Auch hier sagten 64 Prozent der Abstim-menden Ja zur Sek1-Reform. Doch was will diese konkret?

Die fünf wichtigsten Reformschritte

• NeuerfolgtderÜbertrittindieOberstufefüralleKindernachder6.Klasse aufgrund einheitlicher Kriterien.

• DieSolothurnerOberstufemitihrerschweizweitkompliziertestenStrukturwird vereinfacht: Neu gibt es anstelle der bisherigen sechs Abteilungen (Werkklasse, Oberschule, Sekundarschule, Bezirksschule, Progymnasium und Unter- gymnasium) nur noch deren vier: Sekundarschule B (Basis-Anforderungen), Sekundarschule E (Erweiterte Anforderungen), Sekundarschule P (Progymna- sium) und Sekundarschule K (Kleinklasse/Werkklasse).

• Die6.und9.KlassenerhalteneinezusätzlichneueAusrichtung:Inder6.Klasse stehen vier Lektionen Teamteaching (z.B. für Individualisierung oder Begabten- förderung) zur Verfügung. Die Jugendlichen der 9. Klasse werden noch mehr als bisher auf das Berufsleben vorbereitet und erreichen am Ende der Schulzeit ein Abschlusszertifikat.

• DurchdieBildungvonSchulzentrenwillmaneinbreitesBildungsangebotvor Ort erreichen, die Qualität steigern und die Kosten optimieren.

• MitderReduzierungderSchultypenkanndieneueSekundarstufeeinheitlicher auf die gymnasiale Maturitätsschule vorbereiten.

Die Sek1-Reform: tiefgreifend und sinnvoll!

Betrachtet man die aktuelle Bil-

dungslandschaft, wird einem vor

lauter Reformen beinahe schwindlig:

Basisstufe, Lehrplan 21, Frühfremd-

sprachen, Tagesstrukturen, Harmos,

Sek1-Reform. Ob all diese Projekte

auch umgesetzt werden, ist fraglich.

Weit fortgeschritten sind jedoch die

Arbeiten zur Reform der Sekundar-

stufe 1.

25

Die Sek1-Reform: tiefgreifend und sinnvoll!

Für die Stadt Solothurn bringt diese Re-form nun zusätzlich eine Neuorganisation der Oberstufenschulhäuser mit sich. 2008 hat deshalb eine Arbeitsgruppe unter Einbezug eines externen Planungsbüros begonnen, Varianten für den Zusammen-zug der heute vier Oberstufenstandorte zu entwerfen. Das in der bisherigen Dis-kussion am meisten beachtete Szenario sieht vor, die Sekundarschultypen E, B und K im Schulhaus Schützenmatt und die Sekundarstufe P in der Kantonsschu-le zu führen. Der Schule Schützenmatt stünden zudem Räumlichkeiten des Kol-legiumschulhauses und die Küchen der Schule Hermesbühl zur Verfügung. Da-durch würden in den Schulen Fegetz und Hermesbühl Zimmer frei, die man ander-weitig sinnvoll nutzen könnte.

Auch wenn über die Oberstufenstandorte E, B und K erst in den nächsten Monaten entschieden wird, hat die Sek1-Reform genau genommen bereits begonnen: Die Kinder, welche heute in die 5. Klasse gehen, werden sowohl ein einheitliches Übertrittverfahren durchlaufen, als auch eine neu gestaltete Oberstufe besuchen. Bis die Reform abgeschlossen ist, dauert es aber noch einige Jahre. Erst 2013 werden die Ober-, Sekundar- und Be-zirksschule wie wir sie kennen, endgültig verschwunden sein. Wie sagt doch ein Sprichwort: «Bis denn louft no vüu Was-ser d’Aare ab!» Wir dürfen gespannt sein, in welche Richtung sich unsere Schule weiterentwickelt.

Stefan Liechti

umsetzung Sek1-Reform

heutiges Schulmodell

neues Schulmodell

Grafiken: www.so.ch/departemente/bildung-und-kultur

26

Sekundarschulreform

Das neue Übertrittsverfahren

Ab August 2011 werden Untergymnasium, Oberschule,

Sekundar- und Bezirksschule durch die neuen Sekundar-

schultypen abgelöst. Im Zuge dieser Reform erfährt auch

das Übertrittsverfahren eine Anpassung. Der Start dazu

erfolgte in diesem Schuljahr.

27

Was passiert in der 5. Klasse?

Zu Beginn der fünften Klasse wird eine kantonale Orientierungsarbeit (OA) durchgeführt. Sie besteht aus je einem Test in den Fächern Deutsch und Mathe-matik, dabei wird der Wissensstand der 4. Klasse gemäss kantonalem Lehrplan erhoben.

Diese „neue OA“ hat nichts mit der bis-herigen städtischen OA der 6. Klassen gemeinsam! Sie zählt nicht für den spä-teren Übertritt, sondern ist eine Ver-gleichsarbeit und dient der Lehrperson zur Standortbestimmung. Jede Lehrkraft

erhält damit die Möglichkeit, den Wis-sensstand der eigenen Klasse mit demje-nigen aller Gleichaltrigen des Kantons zu vergleichen. Die Lehrpersonen können dementsprechend ihre Unterrichtspla-nung anpassen und - wenn nötig - für einzelne Schülerinnen und Schüler unter-stützende Massnahmen ergreifen.

Von Januar bis März findet das Beurtei-lungsgespräch mit den Eltern und dem Kind statt. Die Noten des ersten Semes-ters zählen nicht für den Übertritt. Erst das Zeugnis des zweiten Semesters der 5. Klasse wird mit der Übertrittsprüfung, der kantonalen Vergleichsarbeit, verrech-net.

Was passiert in der6. Klasse?

Ende Januar wird die kantonale Ver-gleichsarbeit durchgeführt. Sie besteht aus je zwei Arbeiten in den Fächern Deutsch und Mathematik. Dann sind die Würfel für die Kinder gefallen.

Mit dem neuen Übertrittsverfahren wird im ganzen Kanton die gleiche „Übertritts-berechnung“ angewendet. Die so genann-te Langzeitbeurteilung zählt 60% und die kantonale Vergleichsarbeit 40%. Die Langzeitbeurteilung ist der Notendurch-schnitt der Zeugnisnoten des 2. Semesters der 5. Klasse und des 1. Semesters der

ÜbersichtQuelle: Amt für Volksschule und Kindergarten

6. Klasse in den Fächern Mathematik, Sprache und Sachunterricht.

Von Februar bis März wird aufgrund dieser Ergebnisse ein Übertrittsgespräch mit den Eltern und dem Kind stattfin-den.Voraussichtlich werden die Kinder schon Ende April wissen, wie es schulisch wei-tergeht.

Regina StrubKatharina Stebler

28

Türkische zusammenfassungSek 1-Reform und neues übertrittsverfahren

Ortaöğretim’de Yapılacak Değişiklikler Hakkında Bilgilendirme

29

Kısaca ve en önemlisi:

• Bezirk-Sekundar- ve Ober- schule böylece artik eskisi gibi yoktur. • 5. Sınıf’ta artık Gymnasium (lise)a geçiş yoktur. • 3 (4) Ortaöğretim (Sekundarschultyp) türleri

Sek B: Temel şart. Öğrencilerin meslek yapabilmek için en temel ve zorunlu olan şeylere hazırlanacaklar. Çocukların % 30-40 bu bölüme gönderilecek.

Sek E: talep edilenler. Öğrenciler ileri gereksinimleri için temel bir mesleki eğitim için veya Berufsmaturität olmadan meslek bulmaya hazırlanır. Öğrencilerin %40-50 bu bölüme gönderilir.

Sek P: Öğrenciler burada üniversite geçiş lisesine (Gymnasium) hazırlanır. Öğrencilerin %15-20 bu okula gidebilir.

Sek K: İlköğretim (Primarschule) okullarındaki küçük sınıfların (Kleinklasse) devamıdır. Solothurn merkezinde bu okula giden öğrenciler SEK B ye gönderilmek için hazırlanır.

5. Sınıfta Ne Olacak?Eylül ayında Kanton genelinde, dil(Almanca) ve matematik sınavı gerçekleştirilir. Bu nedenle

4. Sınıftan sonra bilgi toplanır. Bu yapılacak olan sınavın şimdi 6. Sınıfta yapılan OA. İle bir ilgisi ve alakası yoktur.Bu sınavın 6. Sınıftan sonra gidilecek okula etkisi yoktur. 5. Sınıfta yapılan bu sınavların sonucuna göre öğretmen öğrencilerin dil ve matematik ve diğer eksik noktaları tamamlayabilmeleri için yardımcı olur. Ocak Ayı Mart ayı arasında, aile ile çocuğunun okuldaki durumu hakkında görüşme yapılır. 6. Sınıfta ne Olacak?Ocak ayının sonuna doğru karsılaştırma testleri yapılacak. Geçiş için şunlar sayılır:• 5. Sınıfın 2. Dönemindeki matematik, Almanca ve Sosyal Bilgiler (Sachunterricht) notları.• 6. Sınıfın 1. Dönem matematik, Almanca ve Sosyal Bilgiler (Sachunterrich) notları.• Ve 6. Sınıfta yapılan karşılaştırma (Vergleichsarbeit) notları Şubat- Mart arasında, bu veriler üzerinden Aile ile çocuğun hangi sınıfa gidececeği konuşulur.

Ortaöğretim’de Yapılacak Değişiklikler Hakkında BilgilendirmeAğustos 2011’de başlayacak olan 7.-9. Ortaokul Sisteminde kanton

içerisinde değişiklikler. Yeni sistemde ortaokulun (Oberstufe) adı

Sekundarstufe 1. Olacak.

30

u F G e F a l l e nA

Ich möchte doch, dass man mir auch hilft

31

Schuljus: Braucht es viel Kraft, um einen Ertrinkenden aus dem Wasser zu holen?Andreas: Ja, sehr viel. Er war sehr schwer und es hat lange gedauert, bis ich ihn oben hatte.

Nun hast du jemandem das Leben gerettet, hast eine Heldentat voll-bracht. Ein Held, was ist das in deinen Augen?Eigentlich ist ein Held jemand der hilft, aber das als ganz normal anschaut. Ein Held ist schon etwas Besonderes, weil er eigentlich ganz normal reagiert.

Hast du nie daran gedacht, dass du dich mit dieser Aktion selbst in Gefahr bringen könntest?Nein. Ich wusste ja, dass ich gut schwim-men kann. Ich war auch im Schwimm-kurs. Meine Mutter wollte sogar, dass ich den Rettungsschwimmer auch noch ma-che, aber das wollte ich nicht.

Nun hast du ihn trotzdem.Ja. (lacht)

Wie hat eigentlich dein Umfeld darauf reagiert? Hat man dir gratu-liert? Wurdest du oft darauf ange-sprochen?Ja, am Anfang sprach ich mit Kollegen darüber, in der Schule. Am nächsten Tag halt. Dann aber nicht mehr.

Und zu Hause?Meine Familie war schon stolz. Wir haben den Zeitungsartikel eingerahmt, als Erin-nerung.

Ich möchte doch, dass man mir auch hilft

Hast du nun Kontakt mit dem Knaben, den ihr gerettet habt?Nein. Einmal haben wir abgemacht in der Badi. Da kamen der Vater und er. Wir haben geredet und sie haben sich bedankt. Danach sahen wir uns nicht mehr. Das ist auch gut.

Kennst du vielleicht noch andere Menschen, die jemanden gerettet haben?(überlegt) Ja, der Sohn der Frau meines Götti hat auch schon mal einen gerettet.

Was ist passiert?An der Haltestelle hatte ein Junge seinen Fuss in der in Ubahntür eingeklemmt. Er konnte den Jungen gerade noch rauszie-hen.

Toll. Und ihr habt euch schon übers Lebenretten ausgetauscht?Nein, eigentlich nicht. Wir sehen uns auch nicht so viel. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen. Er wohnt in Bern. Ich habe vielleicht schon mal das Bedürf-nis mit ihm darüber zu sprechen (er hält kurz inne, wirkt nachdenklich und fährt fort), vielleicht einmal.

In vielen Familien gibt es keine Lebensretter, bei euch sind es zwei. Oft geschieht es allerdings, dass Menschen in eine Situation kommen, in der sie helfen sollten, es aber nicht tun. Sie schauen weg. Warum?Ich denke, da ist zum Teil eine kleine Angst dahinter.

Warum Angst?Also ja, wenn ich kleiner wäre, hätte ich das wohl nicht geschafft, ich wäre zu schwach dafür und dann hätte ich wohl auch Angst.

Welchen Rat oder Tipp gibst du den Leuten?Ja, man sollte unbedingt nicht wegschau-en. Wenn jemand verprügelt wird, sollte man eingreifen. Der ist ja in Gefahr. Ich möchte doch, dass man mir auch hilft, wenn ich in Gefahr bin.

Kann es sein, dass du auch mal wegschaust?Ja, wenn sich Erwachsene streiten oder wenn mein Leben dadurch wirklich in Gefahr sein könnte. Dann würde ich mir wohl schon gut überlegen, ob ich eingrei-fen soll.

Du bist in der neunten Klasse. Hast du einen Berufswunsch? Rettungssa-nitäter vielleicht?(lacht kurz und sagt) Nein, ich will eine Lehre als Logistiker machen.

Andreas Walker, Lebensretter aus Solothurn. Ich bedanke mich und wünsche dir viel Erfolg.

Santo Nolfo

Mutig retten im letzten Sommer Andreas Walker und seine Freunde in der Solothur-ner Badi einen sechsjährigen Knaben kurz vor dem Ertrinken. Erst denken sie, dass da ein Junge am Tauchen sei. Sie erkennen jedoch schnell den Ernst der Situation und greifen ein: Andreas taucht reflexartig ins Wasser ein und zieht den Jungen hoch, sein Freund rennt derweil zum Bademeister. Ein Arzt unter den Badegästen eilt zu Hilfe und behandelt den kleinen bewusstlosen Jungen. Wenig später kommt er wie-der zu sich und er überlebt. Ein paar Monate später trifft Schuljus den Sekundarschü-ler Andreas Walker in der Schule zu einem Interview.

32

c h ü l e r i n n e n u n d s c h ü l e r a u F r e p o r t a G eS

Gewalt im Blickwinkel der Jugend – Ein Schülerprojekt

Die Klasse 3a der Bezirksschule Solothurn setzte sich in der Projektwo-

che mit dem Thema «Jugendgewalt» auseinander. Das Projekt

«dasjugendschaufenster» gab ihnen die Gelegenheit einen Film zu drehen

und in der Altstadt von Solothurn ein Schaufenster zu dekorieren.

33

Es ist ein warmer und sonniger Mittwochmittag. Punkt zwölf Uhr … Normalerweise würde jetzt die Schulglocke läuten und die Schüler erleichtert aus dem Schulgebäude strömen. Doch es läutet nicht und es strömt nicht. Nur vereinzelt hasten Schü-ler noch in den Gängen herum. Weshalb? Es ist Projektwo-che!

Die Klasse wird in vier Gruppen aufgeteilt. Jede muss sich als eine Werbeagentur präsentieren. Alle müssen einen eigenen Namen, ein Logo und einen Leitspruch kreieren und diese dann geschickt in einen Film einbringen.

Jede Person in der Gruppe hat eine bis drei Aufgaben und kann entscheiden, was sie machen will. Es gibt Kameramänner, Regisseurinnen, Cutter (Schneider), Drehbuchautorinnen, Sound- Ingenieure, Grafikerinnen und Dekorateure. Selbststän-dig und gleichzeitig im Team arbeiten ist gefragt!

Dank einem Plan weiss jeder, wann er wo zu sein hat, so dass es keine Engpässe mit den Filmkameras und Schneidprogram-men gibt und gegen Ende der Woche sowohl Dekoration als auch Film fertig sind.

Sobald die Arbeiten verteilt sind, muss die Drehbuchautorin dafür sorgen, dass die Geschichte des Films in Details festge-halten wird, bevor die Dreharbeiten beginnen. Alle anderen können es etwas lockerer nehmen und mit der Dekoration be-ginnen.

Nach dem Schreiben des Drehbuchs können sich die ganzen Gruppen endlich auf den Weg zum Drehort begeben. Noch die letzten Vorbereitungen und Anpassungen werden verrichtet und schon kann es losgehen. Jeder Film erzählt eine eigene Ge-schichte und zeigt die heutige Gewalt unter Jugendlichen:

Die Gruppe «White Flag» hat als Thema die Sachbeschädigung ausgewählt. Um diese Szene nachzustellen, hat sie wirklich alle Register gezogen.

Aber auch die «Fast-Gruppe» hat ihren Ideenreichtum und ihr Können zusammengebracht. Das Ergebnis ist das Auge: Riesig, überdimensional und sehr echt wirkend.

Bei der Gruppe blau, «hand-shakers», geht es um die Frage, ob die Medien Angst verbreiten. Dazu haben sie einen Fernseher nachgebaut, in dem eine Gewaltszene zu sehen ist.

Die Gruppe «don’t touch» hat ihren Ausruf mit einem Stopp-schild untermalt. Im Schaufenster schwebt eine Hand aus Gips über einem Spiegel. Die Idee ist, dass die Hand auf den Be-trachter zeigt und der sich selbst im Spiegel sieht.

Gewalt im Blickwinkel der Jugend – Ein Schülerprojekt

Die Kamerafrau ist auf der Lauer

Die Logos der vier Gruppen

Gruppe Blau Gruppe Gelb

Gruppe Lila Gruppe Grün

34

Die Schauspieler bereiten sich auf die Aufnahmen vor. Letzte Anweisungen werden durch die Stille gerufen. Nun kann mit den Dreharbeiten begonnen und die Ideen können in einem Film umge-setzt werden.

Nun teilen sich die Gruppen wieder auf und alle gehen an ihre Arbeiten: die De-korateure in den Werkraum, die Sound- Ingenieurinnen ins Musikstudio und die Cutters vor den Computer.

Im Werkraum liegt eine Schneidunterlage mit unzähligen Schnipseln dekoriert, ei-ner kleiner als der andere. Darauf liegen Japanmesser. Quer über einem Pult liegt ein riesiges Stück Styropor. Daneben prangt ein gewaltiges Auge, ebenfalls aus Styropor. Die Schüler basteln, hämmern,

bohren, kleben und messen. Es ist ein riesiges Durcheinander. Wer das Zimmer verlassen will, muss über Fensterrahmen und kaputte Balken springen. Gleiche Zeit, anderer Ort: Im Musikstu-dio von Herrn Friis wird es laut. Es muss Hintergrundmusik für die Filme entste-hen. Bjarne Friis, der Musiklehrer, un-terstützt die Klasse.

Der Cutter schneidet die verschiedenen Filmszenen und unterlegt diese mit ge-eigneten Musikstücken. Nachdem das Logo und der Werbespruch geschickt hinzugefügt sind, ist der Film fürs Schau-fenster des Kolonialwaren-Geschäfts «Kerzenjeger» fertig.

Riesig, überdimensional und echt

35

Die beiden ReporterinnenDaria Schmocker (14) und Tamara Brand (15) wohnen beide in Solothurn und besuchen die 3a der Bezirksschule Schützenmatt.Tamara spielt gern Tennis und Klavier und Darias Hobbys sind Schlittschuh laufen und Schreiben.

Wir haben zwei Schüler zur Projekt-woche befragt.

Romana Munzinger: Es war recht gut, doch ich weiss nicht, ob diese ganze Aktion etwas nützt. Das selbstständige Arbeiten hat mir sehr gut gefallen, aber die langen Arbeitszeiten waren mühsam.

David Sailer: Mir hat es sehr gefallen. Schade, dass wir nicht immer so etwas machen können!

Wir haben Jugendliche auf der Strasse getroffen und ihnen ein paar Fragen gestellt.

Luxsiyah Linganathan Kantonsschülerin

Bist du schon einmal in eine Gewalt-tat verwickelt worden? Nein, ich bin zum Glück noch nie in eine solche Situation geraten.

Wie findest du das Projekt zum Thema Jugendgewalt? Es ist super, dass auch Jugendliche sich damit auseinandersetzen.

Was hältst du vom Schaufenster der Klasse 3a? Ich finde das Schaufenster toll und inte-ressant. Man sieht viele verschiedene Arten von Gewalt.

Julia Stuber Kantonsschülerin

Julia, glaubst du, dass das Projekt etwas bewirken wird und wie denkst du selbst über das Projekt? Ja, ich denke schon. Nur schon innerhalb der Klasse. Sie hat sich eine Woche lang mit dem Thema beschäftigt, also über Jugendgewalt nachgedacht. Und die Leute, die diese Filme sehen, fangen si-cher auch an zu studieren. In einem Film sieht man eine Schlägerei und eine Frau, die diese beobachtet, aber dem Opfer nicht zu Hilfe eilt. Hier wird sich so manche Person die Frage stellen, warum sie nichts unternimmt und dann vielleicht sich selbst fragen, was sie in einer solchen Situation tun würde…

Ich finde das Projekt sehr gut und ich denke, es wird vor allem junge Leute ansprechen, da es auch von jungen Leu-ten gemacht worden ist.

Hast du als junge Frau irgendwelche Massnahmen getroffen? Ja, ich bin abends immer mit dem Bus unterwegs und habe acht Verteidigungs-kurse besucht.

Wow, gleich acht ? Dann hat es dir wohl gefallen? Ja, sehr. Ich kann die Kurse empfehlen. Es gibt einem sehr viel Selbstvertrauen und es ist beruhigend zu wissen, dass man sich wehren kann. Ich habe in den Kursen sehr viel gelernt, und seither macht es mir nicht mehr so viel aus, wenn ich einmal doch alleine durch dunkle Gassen gehen muss.

36

i n d e r w i r k e n m i tK

Im Schulhaus Kollegium waren nach den Sommerferien viele neue Gesichter zu sehen. Bei Begegnungen auf dem Flur begutachtete man sich mit neugierigem Blick. Einige Schüler kannten sich bereits und bildeten schnell einen sicheren Kreis. Andere standen noch unsicher am Rande des Pausenhofes, so als müssten sie ihren Platz in der Gruppe noch finden.

Dies sollte auch das Ziel des Sozialtrai-nings sein, das die zwei Klassenlehrper-sonen in Zusammenarbeit mit dem Sozi-alarbeiter in mehreren Sequenzen zu je zwei Lektionen planten. Die 40 Lernen-den beider Klassen sollten sich und ihre Mitschülerinnen kennen lernen sowie ihr

Jetzt sind wir eine richtige Klasse

Schuljus begleitete zwei neue Sekundarschulklassen vom Schulhaus Kollegi-

um während den ersten sechs Schulwochen bei einem Sozialtraining. Die

Schülerinnen und Schüler sollten sich von Beginn an in ihrem Sozialverhalten

gegenüber den neuen Klassenmitgliedern üben. Dabei sollten positive Kräfte

gefördert und gestärkt werden sowie ein gedeihliches Miteinander in der

Klasse entstehen. Diese Orientierungsphase wurde von den Klassenlehrperso-

nen Katrin Kehl und Roger Däppen gemeinsam mit dem Schulsozialarbeiter

René Henz geplant und durchgeführt.

3737

Verhalten in der Gruppe erkennen und die eigene Rolle in der Klasse definieren. Ebenso sollten die Schüler und Schüle-rinnen in diesen Lektionen die gemein-samen Umgangsregeln festlegen und die Verantwortlichen für verschiedene Ämter wählen.

Im Einstieg zur ersten Sequenz, die schon am ersten Schultag abgehalten wurde, ging es darum, sich vorzustellen und sich kennenzulernen. Die Schüler begaben sich in den Kreis und jede Person musste ihren Namen, ergänzt mit einem positiven Attribut, nennen. Daraus entstanden der düsende Herr Däppen, der sonnige Sven oder die bunte Bente. Mit dem wieder-holten Nennen des vorhergehenden Schülers wurden schon die Namen geübt. Dazu machte noch ein Ball die Runde mit Fragen wie: «Was macht dir Freude, was ist dir wichtig?».

Nach dieser Runde von «Wer bin ich» kam es zu den Wahlen der zukünftigen Klassenverantwortlichen. Eine Klassen-sprecherin oder ein Klassensprecher so-wie ein Klassenrat mussten gewählt werden. Im Schulhaus Kollegium besteht seit einem Jahr ein Schülerrat, der sich aus zwei Schülern pro Klasse bildet. Er setzt sich für die Anliegen aller Schüler ein, die das Schulwesen, die Räumlich-keiten oder anderes betreffen. Ebenso gibt es das Gremium der «Peacemaker» (Frie-densstifter), die speziell dafür ausgebildet werden, bei Streitigkeiten oder Gewalt-aktionen im und um das Schulhaus gezielt einzugreifen. Die interessierten Schüler brauchen für diese beiden Ämter die Zustimmung der Eltern.Bei den offen geführten Wahlen in den Klassen enthielten sich einige Schüler ihrer Stimme. Deshalb wurde bei den späteren Wahlen der «Peacemaker» (PM) und des Schülerrats (SR) anonym abge-stimmt, was eine komplette Stimmenzahl zur Folge hatte. Die neugewählte Schülerrätin Bente Pe-tersen aus der Klasse 1b beantwortete die Frage von Schuljus, weshalb sie sich für dieses Amt habe wählen lassen, folgen-dermassen: «Ich kann gut zuhören und setze mich gerne für die Interessen ande-rer ein. Ich weiss zwar noch nicht genau, was auf mich zukommt, aber lasse mich

überraschen.» Schuljus fragte auch die beiden neu amtierenden «Peacemaker» Christian Jungen und Egzon Mustaffi, mit welcher Motivation sie sich in dieses Amt hatten wählen lassen. Christian meinte, es sei eine gute, sinnvolle Sache und er setze sich gerne für ein friedvolles Mit-einander ein. Ebenso könne er gut mit Menschen sprechen und werde versu-chen, Streitereien im Gespräch zu schlich-ten. Egzon sagte, dass meist er es war, der Frieden stiftete, vielleicht weil er immer der Älteste in der Klasse war. Er erwähn-te, dass die PM eine professionelle Aus-bildung mit Diplom erhielten, die be-stimmt auch auf weiteren beruflichen Wegen hilfreich sei. Auf die Frage von Schuljus betreffend der Befürchtungen und Hoffnungen sagten beide, dass es hoffentlich nicht zu gewalttätigen Einsät-zen kommt und die Schüler auf sie hö-ren.

Eine weitere Sequenz des Sozialtrainings bestand darin, die Klassen- und Ge-sprächsregeln gemeinsam zu definieren. Vorab wurde besprochen, ob und weshalb Regeln überhaupt notwendig sind und ob es unausgesprochene Regeln gibt. In selbst gewählten Kleingruppen, klar in Mädchen- und Jungengruppen getrennt, sollten gemeinsam die für sie wichtigen Regeln auf Karten notiert werden. Im Plenum ergab sich eine Auslegeordnung von positiv formulierten Sätzen: «Wir lassen einander arbeiten!» statt «Wir stören einander nicht!». Aus diesen wur-den die wichtigsten Abmachungen auf Papier geschrieben und von allen unter-schrieben. Diese Regeln wurden dann im Rahmen des Elternabends von den Schü-lern selber präsentiert.

Zum Sozialtraining gehörte auch ein Ausflug auf den Balmberg, der an einem trockenen Morgen stattfand. Im dortigen Seilpark hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, verschiedene Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu begehen. Sie wurden mit ihren Gren-zen und Ängsten konfrontiert und erleb-ten sich als Klasse in einem anderen Umfeld. Die Auswertung zum Seilpark fand am Nachmittag statt. Jede Schülerin und jeder Schüler musste sich zu ver-schiedenen Fragen Gedanken machen

und sie schriftlich festhalten. Eine Frage lautete: «Was hat dich am meisten Über-windung gekostet?» oder «In welcher Situation warst du von dir überrascht, beeindruckt?». Im Gespräch mit René Henz erwähnte ein Mädchen, es habe sie viel Mut gekostet, auf die rote Bahn zu gehen. Sie sei nun aber doch froh, diesen Schwierigkeitsgrad gemeistert zu haben. Eine andere Schülerin überlegte lange, bis sie etwas nennen konnte, von dem sie von sich selbst beeindruckt war. René Henz stellte fest, dass die meisten ihre Stärken nicht sofort erkannten. Die Schü-ler gaben zu, dass sie eher ihre Schwä-chen als ihre Stärken sahen. Als schliess-lich alle ihr beschriebenes Blatt auf dem Boden ausgebreitet hatten, sah man, dass sie stolz auf sich waren: Trotz den aufge-tauchten Schwierigkeiten und Unsicher-heiten hatten sie durchgehalten und waren den Parcours bis zum Ende gegangen. Zur Schlussauswertung gaben die Schülerin-nen und Schüler ihr Feedback ab. Sie schätzten es, dass ihnen Zeit gegeben wurde, sich kennenzulernen und fanden es gut, dass sie ihre Regeln selber defi-nieren konnten. Auch den Unterricht im Freien fanden sie toll. Gerne würden sie weiterhin solche Sequenzen machen. Roger Däppen, Klassenlehrer der 1b, befürchtete anfänglich, dass ihm wegen des Sozialtrainings Zeit für anderes feh-len würde. Nun sei er froh, diese investiert zu haben, denn jetzt seien sie eine «rich-tige Klasse» geworden mit einem guten Klassengeist und dem Gefühl für die Gruppe.

Susanne Weyeneth

3838

Im Jahre 1998 bastelten die Kinder der Schule Brühl Solothurn Weihnachtsde-korationen. Mit dem Verkaufserlös sollte die Pausenplatzgestaltung in Angriff genommen werden. Da tauchte dieses Foto auf, entstanden bei einem Besuch von Peter Jäggi (Journalist bei Radio DRS) in Kamutanga.Er besuchte damals Kamutanga (Kongo), die Heimatregion von Pfarrer Joseph Kalamba, damals Pfarrer in Bellach. Heute predigt Joseph Kalamba in Baar. Seit Beginn der Arbeitsgruppe (AG) Kongo ist er die Ansprechperson und der Garant, dass alles so funktioniert, wie es die AG Kongo will.

Am Anfang war dieses Foto!

r o j e k tP

Berührt von diesem Foto, entschieden sich die Schülerinnen und Schüler in ei-ner Schulhausversammlung dafür, nicht Geräte für den eigenen Pausenplatz zu kaufen, sondern den Kindern in Kamu-tanga zu Schulbänken zu verhelfen. Mit dem Erlös von Fr. 5000.- wurde in Ka-mutanga eine Schreinerei eingerichtet, um dort Schulbänke herzustellen.Es werden dort – unter anderem – noch heute Schulbänke hergestellt!

Das war der Anfang der Zusammenarbeit mit der Schule in Kamutanga und gleich-zeitig der Anfang der AG Kongo im Schulhaus Brühl.

ziele der Ag Kongo

1. Den Kontakt mit der Partnerschule pflegen und ausbauen. 2. Den Schülerinnen und Schülern so- wie den Lehrkräften der Schule Brühl die Partnerschule in ihrem ganzen Spektrum nahe bringen.3. Einen Beitrag leisten an die Verstän- digung zwischen verschiedenen Kulturen und Religionen.4. Finanzielle und pädagogische Mit- hilfe bei der Bildung der Kinder und Weiterbildung der Lehrkräfte in Kamutanga und aller Lehrkräfte aus den Dörfern, die der Kooperative Bidiep-Bidiep angehören.

39

Der einstieg in das Projekt

Die Werkstatt zum Thema «Afrika – Kon-go – Kamutanga» war der Einstieg in das Projekt. Jährlich wurden im Schulhaus Brühl ein bis zwei Tage dem Thema Part-nerschule Kamutanga gewidmet. Jedes zweite Jahr wurden Aktionen durchge-führt, die Geld einbrachten: Verkaufen von Schmuck, Kerzen, Tischsets und Handtüchern aus Wiederverwertbarem, Autos und Velos putzen, Sponsorenläufe durchführen, Arbeiten mit Künstlerinnen und Künstlern herstellen und verkaufen und andere Aktionen.Die AG Kongo wurde auch von der Stadt Solothurn, der Gemeinde Feldbrunnen, dem Lotteriefonds und vielen privaten Spenderinnen und Spendern unterstützt.

10 Jahre Ag Kongo

Am 1. Juli 2009 feierte die AG Kongo 10 Jahre und wurde zugleich aufgelöst. Nicht weil die Arbeit erledigt war, son-dern weil man mehr Menschen anspre-chen wollte. Das Ziel war dabei, breiter zu informieren und vor allem natürlich auch grössere finanzielle Unterstützung zu erhalten. Es ging also in eine zweite Runde.Die Kooperative «Bidiep-Bidiep» hat in der Zwischenzeit wieder einige Dörfer aufgenommen, weil sie die Voraussetzun-gen erfüllten: Die Bausteine für einen Schulhausbau sind bereit (in Fronarbeit hergestellt), die Einwohner helfen beim Bau – und später beim Unterhalt – mit. Alle Bewohner verpflichten sich, die Kinder in die Schule zu schicken und bei weiteren anfallenden Arbeiten im Dorf zu helfen.

vereinsgründung 1. Juli 2009

Nach der Auflösung der AG Kongo wur-de der Verein Betu Abue gegründet: «Partnerschulen Brühl Solothurn und Kamutanga und Partner der Kooperative Bidiep-Bidiep». Unter den 33 Anwesenden war auch die Generalsekretärin der UNESCO-assozi-ierten Schulen der Schweiz, Frau Made-

laine Viviani. Sie gratulierte der Schule Brühl zum grossen und guten Schritt ei-nen Verein zu gründen. Sie lobte die Schule Brühl als eine der aktivsten UNESCO-assoziierten Schulen der Schweiz.Pfarrer Joseph Kalamba wies in seiner lebendigen Ansprache auf den wichtigen Austausch zwischen den Kontinenten hin. Er, der in Kamutanga aufgewachsen ist, weiss, was es heisst, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Der Verein Betu Abue gibt nämlich nicht einfach Geld, sondern be-zahlt Leistungen der Lehrkräfte in Kamu-tanga für die Weiterbildung und die Lehrkräfte, die die Weiterbildungskurse leiten. Somit können die Schulen in und um Kamutanga gedeihen.

Betu Abue

Betu Abue heisst in Tshiluba, der Spra-che, die in Kamutanga gesprochen wird: «Wir sind Geschwister».Damit ist der Auftrag klar! Wie es bei Geschwistern im Normalfall ist, will der Verein Betu Abue die Schwestern und Brüder in Kamutanga und Umgebung mit Rat und Tat unterstützen. Das heisst, sie schreiben, sprechen, diskutieren, streiten, versöhnen, beraten miteinander - und bezahlen den abgemachten Teil an die Weiterbildung der Lehrkräfte der ganzen Umgebung.Diese Weiterbildungen werden nun von Lehrkräften aus der Kooperative erteilt.

Die Kursleiter absolvieren ihre Ausbil-dung in der Schule «Les Gazelles» in Kinshasa.«Les Gazelles» ist eine Schule, die vor über 30 Jahren von der Schweizerin Hei-di Kabangu-Stahel gegründet, aufgebaut und in schweizerischem Standard geführt wird. Sie umfasst alle Schulstufen, inklu-sive Lehrerausbildung und ist eine von der Regierung anerkannte Schule.Ab Sommer 2009 werden nun Wochen-endmodule, mit 20-30 Lehrkräften ange-boten. Auf der Primarschule sind diese Module stufenweise organisiert, auf der Oberstufe und der Berufsschule nach Fächern. Jede Gruppe wird 2 - 3 mal pro Jahr aufgeboten.Für den Verein Betu Abue, ändert sich an der finanziellen Verpflichtung nichts.

Der Vorstand des neuen Vereins setzt sich wie folgt zusammen:Ursula Sinniger, Präsidentin; Maja Bläsi, Vizepräsidentin; Benjamin Müller, Aktu-ar; Marlis Furrer, Kasse; Ruza Brzovic, Corinne Karlaganis, Joseph Kalamba Mutanga, Anton Saner, Remo Jaeggi, Beisitzer/Innen.

Wir freuen uns natürlich sehr über neue Mitglieder und geben bei Fragen gerne Auskunft! Kontakt: Ursula Sinniger, 032 623 37 46, 079 780 17 29, [email protected]

Ursula Sinniger-Mangold

Oktober 2002: Fünf Lehrpersonen der Schule Brühl zu Besuch bei der Partnerschule in Kamutanga

40

u b e s u c h b e i …Z

JUPO – Hilfe für die Jugend

Die Jugendpolizei (Jupo) ist eine spezielle Dienststelle der Kantonspo-

lizei. Dort arbeiten erfahrene Polizisten, die schon eine reguläre

Polizeilaufbahn hinter sich haben. Bei ihnen sieht die tägliche Arbeit

etwas anders aus als bei der Kantonspolizei. Die Arbeitszeit richtet

sich nach den Personen für die sie da sind: den Jugendlichen.

4141

Die Aufgaben der Jupo bestehen aus der Prävention und Repression (Ermittlun-gen) für Jugendliche im Alter von 10 - 18 Jahren. Die Erstintervention erfolgt in der Regel durch die uniformierte Polizei. Erst danach, bei Bedarf und in Absprache, wird die JUPO eingeschaltet.

Die Prävention wird in folgenden Bereichen angeboten:•Vermögensdelikte•Vandalismus•Mobbing•Gewalt•Elektronikmissbrauch•CannabisundAlkohol

Polizeiarbeit einmal anders…Das Team der Jupo ist an den Standorten Olten und Solothurn untergebracht und besteht aus acht Personen, zwei Frauen und sechs Männern.

Marcel Dubach, Chef der Jugendpo-lizei Solothurn, erzählt aus seinem Arbeitsalltag:Grösstenteils sind wir mit Ermittlungen im Bereich Vermögens und Gewaltdelik-te sowie Sachbeschädigungen beschäf-tigt. Ebenfalls halten uns ausgerissene und vermisste Jugendlichen auf Trab.

Ein grosser Teil unserer Arbeit besteht aber auch darin an Schulen und Institu-tionen Prävention zu betreiben. Wir hal-ten Vorträge über die Themen Gewalt, Elektronikmissbrauch, Alkohol, illegale Drogen. Ebenso gehört das Thema AMOK mit der Früherkennung von Amokläufern und möglicher Verhinde-rung dazu. Innerhalb einer interdiszipli-nären Arbeitsgruppe, zusammengesetzt aus Personen verschiedener Ämter, wer-den Lösungen zur Früherkennung ge-sucht. Parallel dazu erhalten Lehrperso-nen die Gelegenheit, Kurse zu diesem Thema zu besuchen.

Wir sind oft zur Stelle wenn die Jugend-lichen aktiv sind: in den Nachmittags-, Abend- und Nachtstunden. Konfliktsitu-ationen entstehen meist nach Veranstal-tungen, Besuchen in Clubs und Konzer-ten. Diese Situationen versuchen wir mit Gesprächen und Beratung zu entschärfen oder von Anfang an zu verhindern. Dabei ist es wichtig die Sprache der Jugendli-chen zu verstehen und Szenenkenntnisse zu besitzen. Diese Einsätze fordern von der Polizei viel soziale Kompetenz und Fingerspitzengefühl. Zwei bis drei Mal pro Woche gehen wir bei Jugendkellern und Treffpunkten vorbei und reden mit den Verantwortlichen und den Besuchern. Dabei führen wir aber auch Personen- und Ausweiskontrollen durch. Die Jugendli-chen werden auf Sachbeschädigungen und, bei übermässigem Alkoholkonsum, auf mögliche gesundheitliche Folgen aufmerksam gemacht. In einigen Fällen ist es auch notwendig, die Eltern zu in-formieren.Wir reagieren auch auf Probleme der Anwohner mit „ausfallenden“ Nacht-schwärmern, besonders im Umfeld von Grossveranstaltungen. Dabei suchen wir den Kontakt mit den Verantwortlichen vor Ort.

Auch Sprayer beschäftigen uns. Unsere Graffitispezialisten analysieren die ille-galen «Kunstwerke» und Unterschriften

der Sprayer, sogenannte Tags, und ma-chen Hausdurchsuchungen um Beweis-mittel wie Spraydosen, Fotos und Videos sicherzustellen. Graffitispezialisten arbei-ten schweizweit zusammen.

Von Seiten der Justiz wünschen wir uns, dass Intensivtäter härter bestraft werden. Damit soll eine abschreckende Wirkung erzielt werden. Unser Ziel ist es, an sämtlichen Schulen im Kanton Solothurn präsent zu sein. Unsere Dienstleistung in Form von Prävention kann sowohl von Primar-, Oberstufen-, Kantons-, Berufs- bis zur Privatschule genutzt werden. Ebenfalls bieten wir individuelle Bera-tung für Eltern, Jugendliche und Lehrer-schaft an.

Eva Aeschlimann

Nach der Grundausbildung zum Poli-zisten und mindestens fünf Jahren im Allgemeindienst kann man ins Team der Jupo gelangen. Danach erfolgt die spezielle Aus- und Weiterbildung. Es werden keine Uniformen getragen, sondern zivile Kleidung.

Erreichbar ist die Jupo rund um die Uhr via Alarmzentrale 032 627 71 11 Notfallnummer 117/112 direkt 032 627 86 32 oder per E-Mail [email protected]

42

e r i c h tB

Viele Seniorinnen und Senioren haben heute noch keinen Zugang zu den Infor-mations- und Kommunikationstechnolo-gien (IKT) gefunden. Wenige wagen diesen Schritt, weil er oft riesig und nicht machbar erscheint und viele Ängste birgt. Für jüngere Generationen ist diese Ab-wehr der neuen Technologien oft unver-ständlich. In vielen «normalen» Senio-renkursen wird ein generelles Wissen vorausgesetzt. Die methodische und di-daktische Anpassung an diese Zielgruppe wird aber vernachlässigt, weshalb die Kurse ihre Wirkung verfehlen – oder sogar die Abwehrhaltung noch verstär-ken.

Den Kindern bereitet es Freude, ihr Wis-sen an andere Personen weiterzugeben. Das betreuende Kind führt die ältere Person von Grund auf in die Welt der Computer ein. Das Kind weiss aus eige-ner Erfahrung, was Lernen bedeutet und bewirken kann. Es zeigt viel Geduld, Phantasiereichtum und Humor beim Vermitteln der Lerninhalte. Für die Seni-oren steht oft die Beziehung zum Kind im Vordergrund. Diese trägt entscheidend dazu bei, dass sich die älteren Menschen gelöst und locker auf das ihnen so frem-de Gebiet der IKT einlassen können.

Kinder wachsen mit den neuen Techno-logien auf. Diese sind Teil ihres Alltags, der Umgang damit ist für sie selbstver-ständlich. Doch dieses Umfeld ist sehr widersprüchlich. Die neuen Medien müs-

CompiSternli – SolothurnCompiSternli sind Kinder, die in

ihrer Freizeit für ältere Menschen

einen Computerkurs anbieten. Je ein

Kind vermittelt einem älteren Men-

schen Grundkenntnisse im Umgang

mit dem Computer. Die Kinder

werden vorgängig für ihre Aufgabe

ausgebildet.

sen für vieles herhalten. Sie sind die meist genannten (Mit-)Ursachen für die nega-tiven Schlagzeilen und Probleme der heutigen Zeit: Die Kinder und Jugendli-chen vereinsamen, können nicht mehr anständig miteinander umgehen; sie simsen, googeln und chatten anstatt mit den Nachbarkindern zu spielen.Die konkreten Auswirkungen einer fal-schen Nutzung von IKT auf die Schule und die Gesellschaft sind bekannt, der Umgang damit ist jedoch schwierig. Daheim oder in der Schule wird oft radi-kal gehandelt: Handys sind verboten; die Kinder dürfen nicht ins Internet. Viele Eltern wissen gar nicht, was ihre Kinder alles am Computer machen, oder sehen grosszügig darüber hinweg. Diese von uns Erwachsenen offen darge-legte Hilflosigkeit im Umgang mit IKT irritiert. Verschiedene Medien umgeben unsere Kinder und prägen ihren Alltag. Kinder nehmen diese Medien schnell in An-spruch; die Reflektion darüber fehlt aber oft gänzlich.

Der Austausch zwischen verschiedenen Generationen wird immer seltener, damit schwindet auch das gegenseitige Ver-ständnis. Grosseltern wohnen meistens an einem andern Ort als ihre Enkelkinder. Die Kinder schreiben von sich aus keine Briefe mehr, die ältere Generation kann weder mailen noch SMS schreiben. Die Kontaktaufnahme wird immer schwieri-ger.

Konzept CompiSternli

Kinder der Mittelstufe, bieten für ältere Menschen einen Basis-Computerkurs an. Je ein Kind weiht einen älteren Menschen in die Grundlagen des Computers ein. Die Kinder selber werden vorgängig von der Projektleitung (Roger Däppen) ausgebil-det. Diese Ausbildung stellt nicht das techni-sche Lernen in den Vordergrund. Es wird davon ausgegangen, dass das reine Com-puterwissen getragen und unterstützt werden muss von zwei nicht-computer-spezifischen Aspekten:

43

Aufgrund dieses Projekts sollen

• ÄlterePersonendenZugangzumComputerfinden• KinderdieMediengezieltkennenlernenundsichmedienpädagogischeGedan- ken über deren Einsatz machen• MenschenderGeneration50plusundKindergemeinsameinenDialogführen• dieSchulenimBereichderIntegrationdesComputerseinwenigentlastet werden

Organisation

Alle Schulungen finden ausserhalb der Schulzeit statt.

lerninhaltcompisternli

Sozialeslernen

computer-wissen

medien-kompetenz

erwachsene SeniorinnenKinderschulen schulen

geschäftsstelle verein compiSternli

lokale Projektleitung SolothurnRoger Däppen

compiSternliKinder

Finanzierung

Der Verein CompiSternli übernimmt die Grundkosten der lokalen Projekte: • AusbildungsunterlagenfürdieKindersowiefürdiePersonenderGeneration 50plus• HomepagemitinteraktivenÜbungenundWebmail(abJuni2008)• SchulungundBetreuungderlokalenProjektleitungen• Qualitätskontrollen• GesamtschweizerischeVernetzung

Der Verein CompiSternli kann nicht die gesamte Finanzierung der lokalen Projekte übernehmen: Lokale Projekte sind auf zusätzliche Unterstützung angewiesen. Com-

piSternli Solothurn wird durch den Rota-ry Club Solothurn finanziell unterstützt. Ein Spendenaufruf für zusätzliche Unter-stützung wird diesen Winter an Firmen und Institutionen verschickt. Der Kurs ist für die Kinder gratis, die teilnehmenden älteren Personen bezahlen einen Beitrag von CHF 150.- für den gesamten Kurs.

CompiSternli in Solothurn

Das Projekt CompiSternli wurde in Da-vos gegründet. Durch seine grossen Er-folge (u.a. Ehrung durch Bundesrat Leuenberger) kann es auch in andern Gemeinden aufgebaut werden. Der Verein CompiSternli unterstützt lokale Projekte mit Knowhow, Netzwerk und Finanzen. Das Projekt startete in Solothurn im Au-gust 2008 unter der Leitung von Remo Jaeggi. In diesem Schuljahr wurden zehn Kinder zu CompiSternli ausgebildet und im Frühjahr 2009 konnten zwei Senioren-kurse mit je zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmern durchgeführt werden. Ab Sommer 2009 leitet Roger Däppen das Projekt in Solothurn. Die acht neuen CompiSternli werden während 23 Lekti-onen ausgebildet. In diesen Kursen wer-den die Kinder einerseits technisch ge-schult (Textverarbeitung, Internet, Mail, Bildbearbeitung), anderseits werden sie auf ihre Arbeit als «Kursleiter» vorberei-tet. Durch offene Aufgabenstellungen kann die grosse Heterogenität bei den Kindern aufgefangen werden. Anschliessend unterrichtet jedes Kind 7 Lektionen. Die CompiSternli sind von der Anmeldung an für ihre Seniorinnen und Senioren zuständig. Sie laden sie selber per Brief ein und sie sind An-sprechperson bei allfälligen Abmeldun-gen!Am 24. Oktober 2009 fand im Technora-ma in Winterthur eine grosse Compi-Sternli-Party statt. Sechs CompiSternli aus Solothurn trafen beinahe 140 Compi-Sternli aus der ganzen Schweiz.

Weitere Infoshttp://www.compisternli.chdaeppen@solnet

Roger Däppen Projektleitung CompiSternli Solothurn

44

i n - b l i c kE

Passend zum Thema Brot, welches

von der Mittelstufe der HPS Solo-

thurn bearbeitet wurde, fuhren die

Mähdrescher auf.

Zum Schulbeginn liessen die Schüle-

rinnen und Schüler der HPS Solo-

thurn ihre Ballone fliegen. Einige der

selbst gemalten Karten wurden

zurückgeschickt. Günstige Winde

hatten sie bis in die östlichsten

Gegenden der Schweiz getragen.

Im Werkunterricht setzte sich die 5.

Klasse des Fegetzschulhauses mit der

Künstlerin Niki de Saint-Phalle

auseinander. Diese Sonnen sind das

Resultat der intensiven Arbeit. Die

Kinder formten aus Draht die

Sonnen, umwickelten diese mit

Gipsbandagen und bemalten sie

anschliessend mit bunten Mustern.

Nun verschönern die Kunstwerke den

Schulhausgang.

4545

Vom 16. - 20. November 2009 schnup-

perten die 9. Klässler des Hermes-

bühlschulhauses während einer

Woche in ausgewählten Berufsgat-

tungen. Nebst der Kosmetikbranche,

dem Hotelfach oder verschiedenen

Handwerksberufen war auch der

Coiffeursalon ein beliebter Schnup-

perlehrbetrieb. Haarewaschen,

kämmen, Bigoudis einwickeln, den

Lockenstab handhaben, Leute

bedienen und der eigenen Lehrerin

eine coole Frisur verpassen! Für viele

hat diese Woche Klarheit geschaffen

und die Chance auf eine Lehrstelle

erhöht. Wir wünschen allen viel

Erfolg auf dem weiteren Weg zur

Berufswahl.

46

ü c h e r t i p p s F ü r k i d sB

Rezensionen: Marianne Heri-Hänggi

Kinderbuch Kinderbuch Kinderbuch

Taro Gomi

Das grosse malbuch: Zeichnen Kritzeln Kreativ sein

Malbuch für Kinder ab 4 JahrenMünchen: Hanser, 2009Fr. 26.90 ISBN 978-3-446-23373-7).

In diesem Malbuch stecken über 300 Anregungen zum Malen, Weiterzeichnen, Basteln und Kreativ sein. Der in Japan lebende Taro Gomi führt den Zeichner sachte vom einfachen Strich über leichte Formen hin zu Figuren und komplexen zeichnerischen Aufgaben. Zum Beispiel: Einer Uhr die Zeit einzeichnen, Regentropfen malen, Masken ausschnei-den, Blätter an einen Baum malen und vieles mehr. Taro Gomi ist ein erfolgrei-cher Industrie- und Grafikdesigner in Japan. Seit vielen Jahren zeichnet und schreibt er aber auch für Kinder. Dies merkt man gut, denn seine Zeichnungen sind sehr nahe an der kindlichen Erleb-niswelt und der ihr eigenen Bildspra-che.

Bellinda

Fenna

Ab 6 JahrenMünchen: Mixtvision, 2009 Fr. 26.50. ISBN 978-3939435211

Fenna zieht mit ihrer Familie in ein neu-es Haus. Mit der etwas sonderbaren Haushälterin Frau Schnittchen macht das neue Leben besonders Spass. Mit ihr kann Fenna durch einen Zauberspiegel schlüp-fen und auf der andern Seite die früheren Bewohner des Hauses kennen lernen. Auch ergibt sich eine zauberhafte Fahrt mit einem Heissluftballon und einem anschliessenden Besuch im Luftschloss Wolkenkuckucksheim. Die Illustrationen sind herrlich abge-dreht, bunt und originell und das Beson-dere: Die Kinder können mitmalen. Es gibt immer wieder freie Stellen, an denen die Kinder angeregt werden, die Ge-schichte selbst zu bebildern. Auch einge-arbeitete Sonderseiten aus Spiegelfolie, Transparent- und Tonpapier laden dazu ein, einmal einen ganz anderen Blick auf die Geschichte zu werfen. Eine wirklich gute Idee.

Wieland Freund

Törtel, die Schildkröte aus dem mcgrün.

Ab 8 JahrenWeinheim: Beltz+Gelberg, 2009. Fr. 22.90ISBN 978-3407799630

Törtel lebte bisher im McGrün, einem grossen Baumarkt, der unter anderem auch Schildkröten anbietet. Eines Tages wird Törtel von King Kurt gekauft. Doch dieser interessiert sich nicht wirklich für die Schildkröte. Zuerst lässt er sie im Wohnzimmer frei herumlaufen. Manch-mal findet Törtel eine matschige Tomate oder ein welkes Salatblatt auf dem schmutzigen Fussboden. Doch richtig schön hat er es nicht. Nachdem King Kurt der Schildkröte und ihren Häufchen überdrüssig wird, schmeisst er sie einfach bei voller Fahrt aus dem offenen Auto-fenster. Törtel kullert an den Bordstein und bleibt dort auf dem Rücken still lie-gen. Die Füchsin Wendy rettet ihn aus seiner misslichen Lage und nimmt ihn mit an die nächste Versammlung der freile-benden Wildtiere. Nun beginnt erst das eigentliche Abenteuer. So atemlos und witzig erzählt, ist das Buch ausgezeichnet zum Vorlesen geeig-net. Die moderne Fabel hat auch viel Hintersinniges.

47

Sachbuch Kinderbuch Jugendbuch

David Macaulay / Richard Walker

Das grosse Buch vom Körper

Ab 9 JahrenRavensburg: Ravensburger, 2009Fr. 48.20. ISBN 978-3473552474

Wer ist der Boss im Körper? Warum kön-nen wir nicht gleichzeitig in zwei ver-schiedene Richtungen schauen? Solche Fragen beantwortet der bekannte Kinder-buchillustrator mit witzigen Bildern. Das Werk ist aufgeteilt in mehrere Kapitel: Die Bausteine des Lebens, Atmung, Ver-dauung, Nervensystem, Abwehr, Bewe-gung und Fortpflanzung. Da wird der Blutkreislauf zu einer Achterbahn, die Vorgänge im Magen zu einer Wildwasser-fahrt und das Blut veranschaulicht er als Swimmingpool. Wissenschaftlich fundier-te Sachinformationen sind hier wie ein Comic leicht verdaulich dargestellt. Selbst die Zellteilung wird in vielen klei-nen Schritten und mit interessanten De-tailinformationen behutsam aufgebaut, so dass es wissbegierige Kinder leicht verstehen können. Die Texte setzen aller-dings ein gewisses sprachliches Verständ-nis voraus. Wer einem Kind den Körper und seine Funktionen anschaulich erklä-ren möchte, ist mit diesem Sachbuch gut beraten.

Anke Dörrzapf

Die wunderbaren Reisen des marco Polo

Ab 10 JahrenHildesheim: Gerstenberg, 2009Fr. 39.90ISBN 978-3836952569

Im Jahre 1271 begibt sich der veneziani-sche Kaufmannssohn Marco Polo auf eine Reise, die ihn weit über den Rand der bekannten Welt hinaus an den Hof des mächtigen Mongolenherrschers Kublai Khan im fernen China führt. Marco Polo verbringt sechzehn Jahre dort und macht sich danach mit einem reichen Schatz an Erlebtem und neuen Einsichten auf den abenteuerlichen Weg zurück nach Vene-dig.Wer kennt sie nicht, die Reisen des Marco Polo, welche unserer abendländischen Kultur das alte China eröffneten. Die unglaublichen Erlebnisse auf seiner Ent-deckerfahrt werden hier auch mit ausser-gewöhnlich schönen Grafiken nacher-zählt. Die Illustratorin vermischt westli-che Formen mit asiatischen Symbolen und Zeichen. Es entsteht ein atmosphärisch dichter Sog durch diese von orientali-scher Kunst inspirierten Illustrationen.

Malorie Blackman

Asche und glut

Ab 14 JahrenKöln: Boje, 2009 Fr. 32.90. ISBN 978-3414821874

Sephy ist schwarz und eine Alpha, die in der Gesellschaft das Sagen haben. Ihr Vater ist einer der mächtigsten Männer des Landes. Ausgerechnet seine Tochter hat eine Beziehung zu einem Zero und bekommt von ihm ein Kind. Doch ihr Freund Callum wird erhängt und sie bleibt mit ihrem Baby alleine zurück. In dem zweiten Band «Asche und Glut» - nach «Himmel und Hölle» - wird Sephy von Callums Bruder Jonathan verfolgt. Er ist voller Hass und gibt ihr die Schuld, dass sein Bruder sterben musste. In seiner Wut erschlägt er seine eigene Freundin und kommt dafür ins Gefängnis. Sephy macht eine Falschaussage vor Gericht und verstrickt sich immer mehr in ihre Schuldgefühle.Ein tief bewegendes Buch, worin es oft um Schuld und Sühne geht, aber auch um Rassismus und Vorurteile. Immer wieder bewegt sich die Autorin hart an der Gren-ze des Ertragbaren und man ist erschüt-tert, vor allem am Ende des Buches, ob so vieler Tragik. Also kein Buch für schwache Nerven.

48

49

50

e t t b e w e r bW

50 1

3

4

5

6

7

8

Erkennst du, was es ist?

2

51

Die glücklichen gewinnerinnen und gewinner des Wettbewerbs «10 unterschiede» im Schuljus nr. 25 sind:

Jan Thalmann, ZuchwilKevin Lüthy, SolothurnJan Baggiolini, Solothurn

1 2 3 4 5 6 7 8

Schreibe das Lösungswort auf eine Postkarte und schicke sie bis spätestens 31. Januar 2010 an folgende Adresse:

Redaktion SchuljusWettbewerb «PC»Bielstrasse 244500 Solothurn

Zu gewinnen gibt es tolle Preise, gespendet vom Apple Shop NEUGEAR in Solothurn. Viel Glück

Ob Laptop oder stationärer Computer – beides ist heute aus einem Haushalt nicht mehr wegzudenken. Das folgende Com-puterzubehör kennst du bestimmt auch. Einiges davon haben wir aus nächster Nähe fotografiert. Bist auch du ein Experte wie unsere CompiSternli?

Schau dir die Bilder genau an und schreibe in die leeren Käst-chen, um welchen Gegenstand es sich handeln könnte.

1

2

3

4

5

6

7

8

Die Buchstaben in den roten Kästchen ergeben das Lösungs-wort:

Den malwettbewerb «unterwegs in die Ferien» im Schuljus nr. 25 haben gewonnen:

Sven Syfrig, Solothurn

Thivian Thillainatan, Solothurn

Jael Rickenbacher, Solothurn

51

52

Die Jugendkulturwoche Solothurn West hat vom 12. bis 16. Oktober im Schulhaus Brühl stattgefunden. In den beiden Hip-Hop Workshops haben 16 Jugendliche hauptsächlich aus dem Quartier Solo-thurn West teilgenommen.

Beim Texte schreiben im Rap Workshop «rauchten» zu Beginn der Woche die Köpfe. Hier wurde neben den sprech-rhythmischen Fähigkeiten, das Musikge-hör, das Sprachgefühl und der Wortschatz gefordert und gefördert. Im HipHop-Tanz Workshop wurden bereits am ersten Tag zwei Choreographien einstudiert. Während der ganzen Woche arbeiteten die Jugendlichen äusserst motiviert. Die Stimmung war friedlich, freundschaftlich und die Jugendlichen unterstützten sich

e r i c h tB

Jugendkulturwoche Solothurn Westgegenseitig. Höhepunkt der Woche war die abschliessende Show in der Kulturfa-brik Kofmehl, welche von ca. 45 begeis-terten Personen besucht wurde. Auf Grund der vielen positiven Rückmel-dungen von allen Seiten, würde ich eine jährlich stattfindende Projektwoche für die Jugendlichen aus dem Westquartier begrüssen. Eine wiederkehrende Umset-zung der Jugendkulturwoche Solothurn West wertet das Quartier auch für die Jugend nachhaltig auf und fördert den Zusammenhalt.

Barbara KläsiAltes Spital Solothurn

Linda Kolaj 1. Untergymnasium

o m i c sC

Wer zuletzt lacht, lacht am bestenComic von Foleta, 9. Klasse