Informationsheft der Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz … · 2020. 10. 8. · SchlossPostille...

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Schloss-Postille Foto: Astrid Henze Ein milder Wintertag An jenes Waldes Enden, wo still der Weiher liegt. Und längs den Fichtenwänden, sich lind Gemurmel wiegt; Wo in der Sonnenhelle, so matt und kalt sie ist, Doch immerfort die Welle das Ufer flimmernd küßt: Da weiß ich, schön zum Malen, noch eine schmale Schlucht, Wo all die kleinen Strahlen sich fangen in der Bucht; Ein trocken, windstill Eckchen, und so an Grüne reich, Daß auf dem ganzen Fleckchen mich kränkt kein dürrer Zweig. Aus einem Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848) Informationsheft der Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz Herbst / Winter 2020

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  • Schloss-Postille

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    Ein milder WintertagAn jenes Waldes Enden, wo still der Weiher liegt.Und längs den Fichtenwänden, sich lind Gemurmel wiegt;Wo in der Sonnenhelle, so matt und kalt sie ist,Doch immerfort die Welle das Ufer flimmernd küßt:Da weiß ich, schön zum Malen, noch eine schmale Schlucht,Wo all die kleinen Strahlen sich fangen in der Bucht;Ein trocken, windstill Eckchen, und so an Grüne reich,Daß auf dem ganzen Fleckchen mich kränkt kein dürrer Zweig.� Aus�einem�Gedicht�von�Annette�von�Droste-Hülshoff�(1797–1848)

    Informationsheft der Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz Herbst / Winter 2020

  • Grußwort Gedanken unserer Seelsorgerin

    Ausgabe: 03 /2020 3Schloss-Postille2

    Liebe Leserinnen und Leser!

    Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vornehmen unter dem Himmel hat seine Stunde.� (Prediger�3,1)

    Alles hat seine Zeit. In den vergangenen Monaten mussten wir erfahren, dass für Feste, wie wir sie normalerweise in den Sommertagen im Schloss ausrichten, einfach nicht die Zeit war.

    Unser Schlossfest, stimmungsvolle Grillpartys am See mit Angehörigen, Bewohnerinnen und Bewohnern, Aus-flüge und Fahrten, Feiern für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, alles musste ausfallen. Um unseren Bewoh-nerinnen und Bewohnern dennoch ein wenig Normalität zu bieten, organisierte unser Pflege personal kleinere Festivitä-ten auf den Wohnbereichen. Tatkräftig unterstützt von Musikern aus der Regi-on, denen ich an dieser Stelle ganz herz-lich für ihr Engagement danke! Einen kleinen Überblick über die musikali-schen / kulinarischen Aktivitäten haben wir auf Seite 7 für Sie zusammengestellt.

    Jetzt werden die Tage wieder kürzer, und das Sonnenlicht macht sich allmäh-

    lich rar. Normalerweise steigt nun schon die Vorfreude auf die Adventszeit mit unserem schönen Weihnachtsmarkt im Schlosshof und der großen Weihnachts-feier im geschmückten Kaisersaal für unsere Mitarbeitenden. Doch auch da-für ist leider in diesem Jahr nicht die rich-tige Zeit. Trotzdem werden wir alles da-für tun, die Weihnachtszeit in unseren Pflegeeinrichtungen für alle Beteiligten so besinnlich wie möglich zu gestalten.

    Ein Grund zu feiern wäre auch die Er-öffnung der neuen Hausarztpraxis am 1. Oktober im Schloss Meerholz, die wir auf Seite 6 dieser Ausgabe vorstellen.

    In diesen Tagen müssen wir auf Vieles verzichten, wenn es die Zeit aber wieder erlaubt, dann werden wir feiern, das verspreche ich Ihnen!

    Ihre Andrea Behrens, Einrichtungsleitung

    Inhalt Das Haus im Park: Großzügige Wohnbereiche mit Blick ins Grüne 4Neue Hausarztpraxis im Schloss Meerholz öffnet 6Sommerliche Schloss-Impressionen 7Nachgefragt: Mitarbeitende im Interview 8Geschichten aus der Kindheit: Mein erster Besuch in einer Großstadt 12HMT Service GmbH spendet Geräte für Isolierstation 14Menschen mit Demenz verstehen lernen 15Herbstlicher Rezept-Tipp aus der Schlossküche: Kürbis-Lasagne 19Stellenanzeige | Impressum 20

    Foto: Astrid Henze

    Liebe Leserinnen und Leser!

    Nun stehen wir im letzten Viertel des Jahres, noch im goldenen Oktober. Aber die Tage werden schon merklich kürzer, der Herbst ist da. Schön ist die Farben-vielfalt, die Fülle der Ernte, Obst und Ge-müse, Kastanien und bunte Blumen. Nicht so schön ist eine gewisse Wehmut und Bangigkeit, die manche von uns nun spüren. Vielleicht in diesem Jahr mehr als sonst, wegen dem neuen aber auch wegen dem alljährlich anrollenden bekannten Virus. Und wie wird es sein, wenn es dunkler wird mit Regen und grauen Tagen? Woher kommen dann Licht, Wärme und Leichtigkeit?

    Nichts im Leben können wir fest-halten, das wird uns in den Herbsttagen immer besonders bewusst. Alles verän-dert sich und vergeht so wie die Blätter von den Bäumen fallen. Nicht zufällig begehen wir im November Gedenktage: Den Volkstrauertag und den Ewigkeits-sonntag. Dass alles vergeht, wird uns in der Natur und in unserem eigenen Leben immer wieder bewusst.

    Genauso auch, dass wir bedürftig sind und uns nach Glaube, Liebe, Hoff-nung und Trost sehnen.

    Was bleibt uns denn? Was kann uns da helfen? Helfen könnte uns Vertrauen. Dazu möchte ich die Jahreslosung 2020 noch einmal ins Spiel bringen: „Herr, ich glaube! Hilf meinem Unglauben.“

    Mit diesem Satz beginne ich mein Gebet und sage: „Gott, ich möchte so gerne glauben, dass ich durch die kalte und dunkle Jahreszeit gut hindurch kom-

    men kann. Ich möchte darauf vertrauen mit deiner Hilfe. Hilf mir, auch wenn ich diesen Glauben als Unglaube empfinde, weil er nur so klein ist wie ein Senfkorn – auch wenn alles gegen solch ein Vertrau-en spricht, so möchte ich es doch gerne haben. Ich möchte keine Ängste mehr erleiden und ruhig werden in dir Gott.“

    Was uns bleibt, ist diese Hoffnung! Oder anders gesagt, dieses Vertrauen. So wird es inmitten der winterlichen Dunkelheit auch Licht und Wärme ge-ben. So werden wir auch durch die dunk-len Zeiten, wenn wir uns kraftlos fühlen oder krank werden, hindurch kommen. Mit dem Vertrauen, dass sich auf den Grund aller Hoffnung gründet.

    Deshalb freue ich mich auch jetzt schon auf die Adventszeit. Auf die Zeit, die voller Hoffnung, Erwartung, Trost und liebevoller Überraschungen ist. Die uns in Richtung Weihnachten blicken lässt, auf die Ankunft Jesu, der von sich gesagt hat:

    „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt wird nicht bleiben in der Finsternis sondern wird das Licht des Lebens haben.“

    � (Johannesevangelium�8,12)

    Mit Grüßen für einen goldenen Herbst und eine gesegnete Winterzeit,

    Ihre Pfarrerin Dagmar Ehrhardt

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  • Die Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz

    Haus�im�Park:�Großzügige�Wohnbereiche�mit�Blick�ins�Grüne

    Das moderne, lichtdurchflutete Haus im Park wurde 2014 fertiggestellt und bietet 50 Bewohnern in vollstationärer Alten-pflege reichlich Platz und einen wunder-schönen Ausblick auf den Schlosspark und den Teich. Das Konzept des Hauses sieht fünf Hausgemeinschaften mit je zehn Bewohnern auf zwei Etagen vor. Jede der Wohngemeinschaften verfügt über eine Terrasse oder einen Balkon.

    Die Einzelzimmer sind jeweils ca. 20 m² groß und verfügen über ein eige-nes behindertengerechtes Bad. Sie sind mit Bett, Schrank, Schreibtisch, Kommo-de, Nachttisch und Stuhl ausgestattet. Auch das Mitbringen persönlicher Lieb-lingsmöbel ist grundsätzlich möglich.

    Es gibt ein vielfältiges Betreuungsan-gebot wie z.B. „Jahreszeitliche Plauder-stunde“, „Bewegungsrunde für Körper und Geist“, „Gemütliches Kaffeekränz-

    chen“ oder auch gemeinsames Kuchen / Waffelbacken, Ausflüge, Gottesdienste.

    Die Speisen werden in der hauseige-nen Schlossküche frisch zubereitet. Es gibt täglich drei verschiedene Mittags-menüs zur Auswahl, weiterhin ein reich-haltiges Angebot zum Frühstück, Kaffee und Abendessen. Besondere Feste wie „Sommergrillen“, „Oktoberfest“ oder Weihnachtsmarkt runden das Angebot ab. Bettina�Stadtländer

    Unsere�Pflege-einrichtungen verfügen,�neben�den�im�Schloss�liegenden Wohnbereichen,�über�weitere�Häuser�an unterschiedlichen�Standorten�im�Stadtteil�Meerholz.�Das�Haus�im�Park�befindet�sich�direkt�hinter�dem�Schloss.

    Ausgabe: 03 /2020 5Schloss-Postille4�

    Impressionen aus dem Haus im Park: Die Namen der Hausgemeinschaften sind von Pflanzen inspiriert, die im angrenzen den Schlosspark wachsen.

    Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Haus im Park genießen gemeinsam mit Präsenzkraft Izabela Saflik (l.) und Hauswirtschaftsleiterin Bettina Stadtländer (2.v.r.) die Sonne auf der Terrasse vor dem Haus

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  • Neue Hausarztpraxis eröffnet

    „Wir freuen uns darauf, dass es bald los-geht“, zitiert die Gelnhäuser Neue Zeitung in der Ausgabe vom 16.9.2020 die beiden Ärztinnen Dr. Julia Fuchs und Lena Janzen, die am 1. Oktober die neue Hausarztpraxis im Nebenhof des Schlosses eröffnet haben.

    „Die Räume in der ehemaligen Ver-waltung, die als Übergang für bis zu drei Jahre genutzt werden sollen, sind hell und freundlich gestaltet. Drei Behand-lungs- und ein Notfallraum stehen zur Verfügung. Warteräume und Aufnahme sind offen und freundlich gestaltet. Beim Besuch der beiden Ortsvorsteher Klaus Brune (Meerholz) und Daniel Diet-rich (Hailer) gemeinsam mit Vertretern der SPD und des Pflegeheims wurde ge-rade das Computersystem installiert.

    ,Das Verwaltungsprogramm wird da-nach installiert. Die Internetseite wird gerade erarbeitet‘, ergänzte Lena Jan-zen. ,Seitens des Pflegeheims unter-stützen uns die Leiterin Andrea Behrens und Bernd Noll vom Technischen Dienst. Beide leiten die Renovierungsarbeiten und stehen uns stets mit helfender Hand und Ideen zur Seite. Sie sind hier auf dem Schlossgelände unsere guten Geis-ter, die uns alle Wünsche erfüllen. Dafür sind wir sehr dankbar‘, betonten die bei-den Ärztinnen. Es liege alles im Plan, und die beiden Ärztinnen freuen sich da-rauf, am 1. Oktober starten zu können. ,Wir sind sehr glücklich über den Stand-

    ort Meerholz. Hinsichtlich unserer zu-künftigen Patienten hatten wir schon ei-nige sehr nette Kontakte.‘

    ,Wir wollen die Wartezeiten so gering wie möglich halten. Deshalb versuchen wir, unsere Termine so gut wie möglich zu planen‘, sagte Dr. Julia Fuchs. In den ersten Tagen werde sicher viel los sein. In Zeiten der Hygieneregeln wegen der Corona-Pandemie sei es noch einmal viel wichtiger geworden, dass die War-tezeit in der Praxis kurz gehalten werde. ,Unser gemeinsames Ziel ist es, unsere neuen Patienten so gut und sicher wie möglich zu behandeln.‘ Gerade in den ersten Wochen müsste das neue Team aber auch Erfahrungen sammeln, um den Ablauf zu perfektionieren.

    ,Wir planen, dass die Gemeinschafts-praxis in zwei oder drei Jahren in das Steinerne Haus umziehen kann‘, ergänz-te Martin Barschke. Als Vorstand der Di-akonie Frankfurt kenne er die großen Probleme, im Umfeld eines Pflegeheims Hausärzte zu finden. ,Wir bedanken uns bei allen Ärzten, die bisher im Pflege-heim gearbeitet haben und arbeiten werden‘, sagte Barschke. Eine Gemein-schaftspraxis auf dem Gelände zu haben sei ein großer Vorteil für die Bewohner des Pflegeheims. ,Die Erfahrungen, die in dieser Praxis gesammelt werden, wer-den in die Planungen für die neuen Räu-me im Steinernen Haus einfließen.‘ Ers-te Gespräche zwischen Architekt und Ärztinnen habe es bereits gegeben. Auf-grund laufender Anträge auf Förderung sei aber noch einige Wochen Zeit dafür. Dabei werde sich die Gestaltung im Rah-men der Vorgaben des Denkmalamtes bewegen.“ � Joachim�Ludwig/GNZ

    Die Ärztinnen�Dr.�Julia�Fuchs�und Lena Janzen�nehmen ihre Tätigkeit�im�Schloss�Meerholz�auf

    Ortstermin mit Vertretern der SPD sowie den Ortsvorstehern von Hailer und Meerholz während der Renovierungsphase: Klaus Brune, Claudia Dorn, Susanne Turlach, Dr. Julia Fuchs, Einrichtungsleiterin Andrea Behrens, Lena Janzen, Daniel Dietrich und Walter Nix (v.l.n.r.)

    Sommerliche Schloss-Impressionen

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    Da unser großes Schlossfest in diesem Jahr ausfallen musste, wurde für jeden Wohnbereich ein besonderer Sommer-nachmittag bzw. -abend ganz „corona-konform“ gestaltet. Zwischendurch gab

    es Eis für alle Mitarbeiter… Was soll ich sagen, wir haben versucht aus dem „Corona-Sommer“ das Beste für Be-wohner*innen und Mitarbeitende zu machen. Tamara�Jung

    Im Haus Wichern wurde lecker gegrillt und zu Musik vom lokalen Künstler Ulli aus Roth geschunkelt.

    Bei bestem Wetter und Sonnenschein spielte der Musiker Thomas Nossek ein Ständchen im Schlosspark vor dem

    Wohnbereich Karoline, während die Mitarbeitenden die Bewohner

    innen und Bewohner mit frisch gebackenen

    Waffeln und Eis verwöhnten.

    Im Haus im Park genoss man Bratwürstchen und weitere Leckereien aus der Küche, dazu sorgte Bucky musikalisch für Stimmung.

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  • Nachgefragt: Mitarbeitende im Interview

    Was wären unsere Pflegeeinrichtungen ohne ihre engagierten Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter ? Heute stellen wir Ihnen Katharina André und Marina�Schmitt vor, die neuen Leiterinnen der

    Wohnbereiche Haus Wichern und Haus�im�Park.

    Mein Leitspruch:

    „Wer den Tag mit einem Lächeln beginnt, hat ihn bereits gewonnen.“

    Katharina André

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    Fotos: Astrid Henze

    Ihr NameKatharina André

    Ihr beruflicher WerdegangBis 31. August 2020 examinierte Pflege-fachkraft in der Altenpflege der Pflege-einrichtungen Schloss Meerholz und seit dem 1. September Wohnbereichsleitung im Haus Wichern.

    Ihr Traumberuf als Kind?Ganz typisch, ich wollte Tierärztin werden; danach nahm ich meine Mutter als Vorbild und wollte Versicherungs-kauffrau werden.

    Was war Ihr bestes und was Ihr schlechtestes Fach in der Schule?Gesellschaftslehre war mein bestes Fach in der Schule und Mathe mein schlech-testes.

    Welchen Beruf – vom ausgeübten abgesehen – hätten Sie gern?Ich wäre gerne Polizistin geworden, aber da ich nicht wirklich eine Sportskanone bin, wurde daraus leider nichts.

    Beschreiben Sie Ihre TätigkeitIch helfe unseren Bewohnerinnen und Bewohnern bei der alltäglichen Routine,

    unterstütze bei den Mahlzeiten, verteile Medizin, nehme Anrufe entgegen und übernehme Bürotätigkeiten / Organisa-tion des Wohnbereiches im Haus Wichern.

    Was gefällt Ihnen am Schloss Meerholz besonders?Mir gefällt ganz besonders die Atmo-sphäre im Schloss Meerholz. Es ist einfach wunderbar hier arbeiten zu können. Die Kollegialität im ganzen Haus ist richtig gut. Man hilft einander, auch wohnbereichsübergreifend.

    Was essen und trinken Sie am liebsten?Meine Leibspeise war immer Schnitzel mit Gorgonzolasoße, nun esse ich aber kein Schwein mehr, daher sind es jetzt nur noch die Pommes mit Gorgonzola-soße :-) Ich esse meist vegetarisch kreuz und quer, viel Gemüse usw. Ich trinke überwiegend Wasser, soll ja bekanntlich auch am gesündesten sein, irgendwo muss man ja anfangen...

    Was ist Ihr Lieblingsurlaubsort?Irland. Ich liebes dieses Land. Ich habe richtiges Fernweh nach den Menschen, der Umgebung und dem Leben dort. Unbeschreiblich toll. Wenn ich auswan-

    dern würde, dann nur dahin. Kann man nur empfehlen.

    An welchen Ort, an dem Sie noch nie waren, würden Sie gern reisen?Ich würde selbst gerne noch Kuba, Amerika und die Karibik erkunden.

    Welche Musik hören Sie am liebsten?Eigentlich höre ich alles querbeet, aber am liebsten R ’n’ B/ Hip Hop.

    Was ist Ihr größter Wunsch?Zufriedenheit und Glück.

    Was macht Sie glücklich?Mein Hund. Lange Spaziergänge oder Wanderungen mit meinem Hund durch den Wald oder an der See. Einfach die Seele baumeln lassen und die Ruhe genießen.

    Verantwortungsvolle Aufgabe: Katharina André bereitet in ihrem Büro die Medikamentenausgabe für die Bewohnerinnen und Bewohner von Haus Wichern vor.

  • Nachgefragt: Mitarbeitende im Interview

    Verwaltung und Planung: Auch die Arbeit am PC gehört zu Marina Schmitts Pflichten.

    Mein Leitspruch:

    „Liebe und achte jeden Menschen wie dich selbst“

    Marina Schmitt

    Auf Einführungsrunde im Haus im Park: Marina Schmitt stellt sich als neue Hausleitung bei der Bewohnerin Frau Göbel vor.

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    Fotos: Astrid Henze

    Ihr NameMarina�Schmitt

    Ihr beruflicher WerdegangPflegefachkraft Wachkoma-

    station. Ab 1. Oktober 2020 Haus leitung Haus im Park.

    Ihr Traumberuf als Kind?Ich wollte tatsächlich von meinem 6. Lebensjahr an bis ich ca. 15 Jahre alt war Polizistin werden.

    Was war Ihr bestes und was Ihr schlechtestes Fach in der Schule?es war alles so naja …

    Welchen Beruf – vom ausgeübten abgesehen – hätten Sie gern?Polizistin.

    Beschreiben Sie Ihre Tätigkeitich betreue und pflege hilfsbedürftige Menschen, unterstütze diese bei Alltags-bewältigungen, berate und motiviere sie, nehme pflegerisch-medizinische wie auch planende und verwaltende Aufgaben wahr.

    Was gefällt Ihnen am Schloss Meerholz besonders?Das gesamte Ambiente, der Schlosspark und der See, die Wachkomastation mit ihrem super Team.

    Hatten Sie einmal ein besonderes Erlebnis während der Arbeit?Ich hatte viele besondere Erlebnisse im Schloss :-)

    Welche Hobbys haben Sie?Ich gehe gern schwimmen und ich probiere gern neue Rezepte im Thermo- mix aus.

    Was essen und trinken Sie am liebsten?Eigentlich esse ich bis auf Meeresfrüchte und Innereien (Leber/ Niere) alles gern; am liebsten trinke ich Pepsi Max.

    Was ist Ihr Lieblingsurlaubsort?Ich liebe die Türkei.

    An welchen Ort, an dem Sie noch nie waren, würden Sie gern reisen?Malediven und Thailand.

    Welche Musik hören Sie am liebsten?R ’n’ B und Hip Hop.

    Haben Sie ein großes Vorbild?Meine Eltern, sie haben immer viel gear-beitet und einiges erreicht.

    Was ist Ihr größter Wunsch?Dass alle lieben Menschen um mich herum gesund bleiben.

    Was macht Sie glücklich?Tolles Wetter, Urlaub, Familie, mein Patenkind, mein Neffe und natürlich die kleine Leni, die Tochter meines Paten-kinds. Und ein Strauß Blumen von meinem Mann.

  • Geschichten aus der Kindheit

    Ein Gedichtvon�Gerda�Simon/ Tagespflegegast

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    Mein�erster�Besuch�in�einer�Großstadt

    Heutzutage verbringen Eltern mit ihren Zöglingen die Ferien auf Bauernhöfen, um den Kleinen Haustiere wie Pferde, Kühe, Schweine, Hühner, Enten, Gänse usw. näherzubringen. Ganz in Gegenteil wuchsen wir zu jener Zeit auf dem Lan-de mit zahlreichen Haustieren auf, dafür war für uns das Stadtleben unbekannt. Die meisten Kleider und diversen Haus-haltsgegenstände wurden von unter-schiedlichsten Versandhäusern über Kataloge bestellt.

    Ich, ein 12-jähriges Mädchen, aufge-wachsen in einem Dorf, weilte 1953 zum ersten Male in Hannover bei Marlis, einer Klassenkameradin, die ebenfalls die ersten Jahre nach dem Krieg in unserem kleinen Ort zugebracht hatte und mit-samt ihrer Familie in die Großstadt gezo-gen war. Marlis, mittlerweile zur Groß-städterin avanciert, zeigte mir die Stadt.

    Zuerst führte sie mich in ein riesen-großes Kaufhaus. In dem Geschäft sah ich keine Verkäuferinnen Waren anbie-ten, sondern prall gefüllte Regale mit massenhaft interessanten Dingen. Stau-nend beäugte ich das umfangreiche Sor-timent. Was gab es allein in der Lebens-

    mittelabteilung zu kaufen: kurze, lange, gezackte, gedrehte, auf-

    gerollte Nudeln, unzählige Wurstarten, diverse Jo-ghurts mit Früchten, eine

    große Theke mit verschiede-nen Käsesorten, unterschiedli-

    che Brotsorten, allerlei Obst und Gemüse etc. Solche Auswahl hatte ich

    bislang noch nie gesehen. Selbst Marme-lade konnte man kaufen. Im Dorf machte

    doch jeder selbst ein. Und es gab Wägel-chen zum Einkaufen. Hier hetzten die Hausfrauen von Regal zu Regal, häuften ihre Einkaufswagen mit vielerlei Produk-ten und schritten zur Kasse. Auf ein Band, das sich noch dazu bewegte, schichteten sie die Artikel, die eine Kassiererin an-hand der Zettelchen, die an den Erzeug-nissen klebten, in eine Registrierkasse eintippte. Nach Bezahlen bekam der Kunde sogar einen Kassenbeleg. Ge-wohnt war ich, dass in unserem Dorf-laden Frau Schlüter Lebensmittel wie z.B. Zucker, Mehl, Salz, Nudeln usw. aus den beschrifteten Schubkästen liebevoll mit einem Schäufelchen in blaue Tüten abfüllte, sie abwog und verschloss. An-schließend vermerkte sie auf einem Block die Preise der gekauften Waren, die sie natürlich im Kopf addierte. Für Kundschaft, die nicht bar zahlte, gab es je ein Notizheft, in das die Ausgaben „an-geschrieben“ wurden. Monatsende be-glichen die Käufer ihre Schulden. Unsere Dorffrauen brachten reichlich Zeit zum Einkaufen mit, schließlich erfuhren sie dort sämtliche Neuigkeiten des Dorfes.

    Ein Novum und äußerst anziehend war die Rolltreppe, die mir Marlis zeigte. Ein eigenartiges Gefühl zum ersten Male auf einer Treppe zu stehen, die sich von allein bewegt. Zuerst hielt ich mich am Geländer fest, doch bald klappte es ohne Festhalten. Wenn keine Erwachsenen zu sehen waren, versuchten wir rückwärts Stufe für Stufe die Rolltreppe hinunter-zurennen. So sausten wir die Treppen rauf und runter, was viel Gekicher und Gejuchze auslöste.

    1953�besuchte�unsere Autorin zum�ersten�Mal�die�Stadt�Hannover,� wo es für ein Kind vom Dorf�viel�zu�bestaunen gab

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    Als äußerst beeindruckend erwies sich ein sechsstöckiges Gebäude, in dem sich ein Aufzug befand. Erreichte der Fahrstuhl den letzten Stock, so konnte man einen langen Balkon betreten, von dem man einen grandiosen Blick auf die pulsierende Stadt hatte. Überdies konn-te man von oben vortrefflich hinunter-spucken. Ob wir je getroffen haben, weiß ich nicht, jedenfalls kringelten wir uns vor Lachen und genossen in vollen Zügen un-sere Heldentaten. Das war Grund genug, wiederholt das Hochhaus aufzusuchen.

    Kein Tag war langweilig, ganz im Gegenteil sehr aufregend: der neueste Modestil der Damen waren Nylon- bzw. Netzstrümpfe mit schwarzen Nähten, dazu hochhackige Schuhe. Vergnügt schlenderten wir durch die imposanten Einkaufsstraßen und schauten hinunter auf die Damenbeine. „Sieh mal, die hat schwarze Nähte, und die da hat eine Laufmasche. Guck mal, deren Naht ist ganz schief, und die Frau kann mit ihren Stöckelschuhen gar nicht laufen.“ Uns gefiel es, die gut gekleideten Frauen samt ihren dünnen Strümpfen mit den schwarzen Nähten zu bewundern. Obendrein trugen sie prächtige Hüte. Dabei konnte man die abenteuerlichs-ten Melonen bestaunen. Pepita-, Filz-, Seiden-, froschgrüne, knallrote, zitro-nengelbe, karierte, bordierte Hüte, wel-che mit hauchdünnem Schleier oder die mit einer faszinierend langen braunen Feder dekoriert waren.

    Marlis kannte ein Kaufhaus, in dem es tolle Hüte gab, und schon begaben wir uns in das Warenhaus und suchten die Abteilung Hüte auf. Hier probierten wir die kuriosesten Modelle aus. Mal setzten wir einen Hut schräg auf, mal drückten

    wir ihn nach hinten, schauten dabei in den Spiegel, zogen Grimas-sen und lachten uns kaputt. Plötzlich erschall die Stimme einer Verkäuferin: „Die Hüte sind nicht zum Spielen da, macht, dass ihr wegkommt“. Wie der Blitz rannten wir weg, von einem bö-sen Blick und Kopfschütteln begleitet.

    Unsere Frauen im Dorf verfügten auch über Hüte. Wenn sie in die Stadt fuhren oder sonntags beim Kirchgang, führten sie die neuesten Pelze, Mäntel oder Jacken vor. Allerdings besaß eine Landfrau meistens nur einen Hut, den sie Jahr für Jahr immer wieder aufsetz-te. Wozu brauchte man auch mehrere?

    Dies sind einige Erinnerungen an eine unvergleichliche, abwechslungsreiche Woche in einer Großstadt. Voller neuer Eindrücke und Erlebnisse kam ich in meinem Dörfchen wieder an.

    Ingrid Kerbel

    Der�Zauber�der�Kindheit

    Ach könnt ich doch so glücklich sein, wie einst in Kindertagen. Mich tummeln froh im Sonnenschein und nicht nach morgen fragen.

    Das Leben war so unbeschwert, es hat mir viel gegeben. Glück und Sonnenschein an jedem Tag über allem der Zauber der Kindheit lag.

    Aus diesem schönen Paradies ward ich nur allzu schnell vertrieben. Heute frage immer wieder mich: „Wo ist diese Zeit geblieben?“

  • HMT Service GmbH spendet Geräte für Isolierstation

    Über eine großzügige Spende für ihre Covid-Isolierstation freut sich die Lei-tung der Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz. Bereits seit März steht dort ein gesonderter Bereich für mögliche in-fizierte Patienten bereit, um im Infekti-onsfall nicht ganze Häuser sperren zu müssen. „Glücklicherweise sind unsere Einrichtungen bisher vom Virus ver-schont geblieben“, erklärt Einrichtungs-leiterin Andrea Behrens bei der Spenden-übergabe am 9. Juli 2020, „aber es kann auch uns jederzeit treffen. Deshalb sind wir sehr froh, die gespendeten Geräte für den Notfall vorhalten zu können.“

    Der regionale Versorger HMT Service GmbH aus Schlüchtern, der Patienten mit medizinischen Produkten und Hilfs-mitteln im außerklinischen Bereich be-liefert, überreichte zwei Spezialgeräte für die Versorgung von Covid-19-Patien-ten: Einen Sauerstoffkonzentrator, der die Raumluft filtert und damit bis zu 96-prozentigen Sauerstoff erzeugt, so-wie ein Absauggerät für Patienten, die

    das Sekret in der Lunge nicht mehr selbstständig abhusten können.

    „Die Geräte sind für uns ein großer Vorteil“, betont die Leiterin Pflege und Betreuung, Tamara Jung. „Normalerwei-se erhält ein Patient diese Hilfsmittel erst nach ärztlicher Verordnung, was mitunter lange dauern kann. Wir haben nun das Glück, für den Notfall ausgerüstet zu sein, denn im Moment ist es schwierig, über-haupt an solche Apparate zu kommen.“

    „Bei Sauerstoffgeräten und Zubehör muss momentan mit Lieferzeiten bis zu zwölf Wochen gerechnet werden“, er-gänzt Dominik Toews, Fachbereichslei-ter Medizintechnik der Firma HMT. „Da vorrangig Kliniken beliefert werden, hat der außerklinische Bereich, also auch Pflegeeinrichtungen sowie Patienten die zuhause gepflegt werden, leider der-zeit das Nachsehen.“ Dank der groß-zügigen Spende von HMT Service GmbH sind die Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz nun für die Versorgung ihrer Bewohner gewappnet.� ah

    Spendenübergabe im Schlosshof der Meerholzer Pflegeeinrichtungen:Tamara Jung, Leitung Pflege und Betreuung (l.), Pflegedienstleitung Ivonne Allis (2.v.r.) sowie Einrichtungsleiterin Andrea Behrens (r.) freuen sich über die gespendeten Geräte der HMT Service GmbH aus Schlüchtern, die von Dominik Toews überreicht wurden.

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    13 Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz

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    Menschen�mit�Demenz�verstehen�lernen

    Das hört sich natürlich nach einer schwierigen Aufgabe an – ist es auch. Allerdings hilft es schon, wenn man sich folgende Punkte vor Augen hält:

    1 Ein Mensch mit Demenz ist trotzdem ein erwachsener Mensch

    Trotz seiner Krankheit ist ein Mensch mit Demenz immer noch ein erwachse-ner Mensch. Deshalb sollten Sie ihn nicht verkindlichen oder, was noch schlimmer ist, zur Sache machen, indem Sie ihn beispielsweise kommentarlos herumschieben oder überhaupt nicht mehr mit ihm sprechen. Auch bevor-munden sollten Sie ihn nicht. Begegnen Sie ihm auf Augenhöhe mit echter Empathie.

    2 Die Welt eines Menschen mit Demenz macht SinnDas ist eine Grundhaltung, die man sich vergegenwärtigen sollte: In der Welt ei-nes Menschen mit Demenz ergeben sei-ne Taten und seine Gedanken einen Sinn. Oft können Menschen mit De-menz die Gegenwart nicht mehr von der Vergangenheit unterscheiden. Versu-chen Sie, sich in ihr Gegenüber hineinzu-versetzen; das verleiht dieser Welt eine Berechtigung. Dadurch geht man mit ei-ner ganz anderen Haltung auf diesen Menschen zu, als wenn man ihn schlicht als „dement“ abstempelt und ihn nach unserer normalen Sichtweise bemisst.

    Die richtige Kommunikation verwendenDie Kommunikation fällt Menschen mit Demenz zunehmend schwer. Kognitive Fähigkeiten werden immer weniger, und mit dem Alter mindert sich bei vielen Menschen auch das Hör- und Sehver-mögen. Außerdem sind viele demenziell veränderte Menschen besonders im An-fangsstadium der Krankheit frustriert, ängstlich oder fühlen sich durch die selbst beobachteten Veränderun-gen zunehmend hilflos. Das er-schwert die Kommunikation ebenfalls. Daher sollte man sich an die folgenden Tipps halten:

    3 Einfache und eindeutige Sprache benutzen

    Komplexe Sätze und Meta-phern, Ironie und Sarkas-mus werden von Menschen mit Demenz nicht verstan-den. Deshalb sollte man möglichst unkomplizierte Sätze mit einer einzigen Bot-schaft verwenden. Wichtige Informationen sollten oft wie-derholt werden – dabei sollte immer die gleiche Formulie-rung gebraucht werden, das ist einprägsamer als Variatio-

    Von Johannes� Schleicher

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  • 13 Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz

    Ausgabe: 03 /2020 17Schloss-Postille16�

    nen. Zur eindeutigen Sprache gehört überdies eine deutliche und langsame Aussprache.

    4 Die richtigen Fragen stellen Fragen stellen Menschen mit Demenz vor eine Herausforderung. Sie müssen sich entscheiden, sie müssen sich erin-nern, sie müssen sich erklären. Einen Großteil der Schwierigkeiten kann man ihnen allerdings durch das richtige Fra-gen abnehmen.

    Zeit für eine Antwort lassenMenschen mit Demenz fällt das Antwor-ten schwer, sie müssen durch den zu-nehmenden Verlust der Sprache nach den richtigen Worten suchen und diese erst wieder mit Bedeutung versehen, weshalb sie auch viel Zeit dafür brau-chen. Diese Zeit sollte man ihnen geben. Ansonsten bringt man sie in Stresssitua-tionen oder läuft wiederum Gefahr, sie zu bevormunden.

    5 Positiv kommunizierenKritik, Korrekturen, Diskussionen oder Vorwürfe erzielen bei Menschen mit De-menz meistens keinen positiven Effekt. Im Gegenteil, oft bringt es sie in Verle-genheit und frustriert sie. Daher sollte man davon Abstand nehmen. Loben sorgt indes für gute Laune – das ist bei Menschen ohne Demenz ja auch nicht anders. Vorwürfen seitens des demenzi-ell Veränderten sollte man positiv be-gegnen. Dem Vorwurf beispielsweise, dass etwas versteckt oder derjenige be-

    klaut wurde, kann man besser begeg-nen, indem man die Angst nimmt und gemeinsam nach dem Gegenstand sucht, statt abzuwehren.Auf Ängste und Frustrationen sollte je nach Situation und Kontext eingegan-gen und diese ernst genommen werden. „Was kann hinter der Angst stecken?“, „Was braucht mein Gegenüber in dieser Situation?“ sind hilfreiche Fragen, die sich Angehörige stellen können.

    6 Auch nonverbal kommunizierenNeben der sprachlichen Kommunikation sollte immer auch eine deutliche Körper-sprache verwendet werden. Unterstüt-zende und prägnante Mimik und Gestik helfen, die eigene Botschaft deutlicher zu machen und das Verständnis zu er-leichtern.

    Auch kann man Dinge mitmachen, indem man die Bewegungen des de-menziell Veränderten unterstützt, oder man macht sie vor, sodass sie nachge-macht werden können. Wichtig ist es zu-dem, Blickkontakt zu halten – auch der Blickkontakt drückt eine Wertschätzung und einen Respekt aus, den man dem Menschen mit Demenz entgegenbringt. Er gibt Halt und Sicherheit und ist am Ende der Krankheit oft der einzige Weg, miteinander in Beziehung zu treten.

    Fordern und Fördern – wenn angebracht!Wer aktiv ist, kann sich besser an Erlern-tes erinnern und seine Selbstständigkeit beibehalten. Deshalb sollten Menschen mit Demenz konstruktiv gefordert und gefördert werden. Natürlich sollte das

    Ja-Nein-Fragen�und�Fragen�mit�wenigen�AlternativenBei dieser Art von Fragen werden Menschen mit Demenz vor eine sehr einfache Wahl gestellt, weshalb man sie den soge-nannten W-Fragen (wie, wer, was, warum...) auf jeden Fall vorziehen sollte.

    Beispiel: „Geht es dir gut?“ statt „Wie geht es dir?“

    Die W-Fragen eröffnen einen sehr weiten Horizont an möglichen Antworten, daher sollte man sie eher meiden. Auch bei Alter-nativen sollte man sich auf ein Minimum beschränken.

    Beispiel: „Möchtest du Apfel-saft oder Orangen-saft?“ statt „Welchen Saft möchtest du trinken?“

    den körperlichen und geistigen Fähig-keiten angepasst werden, eine Überfor-derung sollte immer vermieden werden. Hilfreiche Fragen, die man sich stellen kann, sind: Was kann der- oder diejenige noch gut? Was bereitet Freude? Wo be-steht noch das Gefühl der Kompetenz?

    7 Den Körper beanspruchenErgotherapie und Physiotherapie sind gute Möglichkeiten, um die Mobilität zu erhalten. Spaziergänge an der frischen Luft soll das Fortschreiten der Krankheit sogar hinauszögern, wie eine kürzlich durchgeführte Studie ergab.

    8 Erinnerungen weckenDurch das Anregen der fünf Sinne kann man Erinnerungen hervorrufen, die Le-bensqualität fördern. Ein Beispiel für eine professionelle Herangehensweise an diese Thematik ist die Musikgerago-gik. Über die Musik wird eine Brücke in die Vergangenheit der Menschen mit Demenz geschlagen, die rational nicht mehr herstellbar ist. „Das Hören, Singen oder Tanzen weckt Erinnerungen: Wer bin ich, was kann ich, was habe ich ge-schätzt, was hat mir Freude gemacht?“ Diese Fragen kann man durch Musik be-antworten – wenn man die richtige Mu-sik auswählt, die eine Bedeutung im Le-ben des Menschen mit Demenz hatte.

    9 Die Selbstständigkeit erhaltenDurch regelmäßige Wiederholung be-kannter Tätigkeiten können diese länger erhalten bleiben. Sogar das Erlernen von Neuem, nicht zu Komplexem ist in be-grenztem Umfang möglich und ist, so-fern stetig wiederholt, über längere Zeit abrufbar. Deshalb sollten Menschen mit Demenz alles, was sie selbst erledigen können oder wobei man ihnen nur ein wenig zur Hand gehen muss, selbst tun.

    10 Soziale Kontakte fördernAuch das Treffen mit Freunden, die man schon vor der Demenz-Diagnose ge-kannt hat, wirkt sich positiv auf das Gemüt des Menschen mit Demenz und damit auch auf den Krankheitsverlauf aus. Regelmäßige soziale Kontakte und Tätigkeiten wie kleine Ausflüge oder andere gemeinsame Freizeitgestaltung fördern ein soziales Umfeld, das den Menschen länger aktiv hält. Das trai-niert ebenfalls die Selbstständigkeit und führt dazu, dass Erlerntes länger behal-ten wird.

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  • 13 Tipps zum Umgang mit Menschen mit Demenz Rezept-Tipp

    Ausgabe: 03 /2020 19Schloss-Postille18�

    11 Struktur und Routine schaffenUnvorhergesehene Ereignisse, Überra-schungen und Änderungen von Ge-wohnheiten erfordern eine geistige Aus-einandersetzung, die Menschen mit Demenz zunehmend schwer fällt. Ach-ten Sie daher darauf, dem betreffenden Menschen einen strukturierten Alltag mit klarer Routine zu schaffen, soweit das in Ihrer Macht liegt. Das betrifft bei-spielsweise den Zeitpunkt der Mahlzei-ten, die Schlafenszeit oder hygienische Vorgänge.

    12 Wohnräume anpassenNeben einer prinzipiellen, mobilitätsge-rechten Barrierefreiheit gibt es einige Anpassungen, die das Leben von Men-schen mit Demenz in den eigenen vier Wänden angenehmer und leichter ge-stalten. Wichtig dabei ist die Übersicht-lichkeit der Räumlichkeiten. Zu viele Eindrücke verwirren und überfordern Menschen mit Demenz leicht. Die Ein-richtung sollte also auf ein Minimum re-duziert werden, das dem Komfort und

    den Anforderungen ge-recht wird.

    Türen sollten möglichst offen ge-

    lassen oder ganz aus-gehängt werden, um

    dem betreffenden Menschen die Ori-entierung zusätz-lich zu erleichtern.

    Einzelne Räume kann man durch

    kleine Bildchen entsprechend kenn-zeichnen; so zum Beispiel das Bad, die Küche oder das Schlafzimmer. Bilder oder Piktogramme eignen sich dafür besser als Beschriftungen, da sie leichter identifiziert werden können.

    Neben der räumlichen ist auch die zeitliche Orientierung von großer Be-deutung. Diese können Sie unterstüt-zen, indem sie beispielsweise gut sicht-bare Kalender mit großer Schrift in Wohnräumen anbringen.

    13 Eigene Überforderung vermeidenWie in jeder Lebenslage, so ist es auch im Umgang mit Menschen mit Demenz wichtig, dass man sich nicht selbst zu sehr übernimmt. Es hilft keinem, wenn man sich völlig aufopfert. Nicht nur ver-nachlässigt man die eigenen Interessen und Bedürfnisse. Durch dieses Unterlas-sen baut sich auch eine gewisse Frustra-tion auf, die dann nicht selten am Be-troffenen ausgelassen wird – sowohl verbal wie körperlich.

    Deshalb ist es angebracht, sich Aus-zeiten von der Pflege zu nehmen, wenn das möglich ist. Beispielsweise kann man sich von einem Pflegedienst unter-stützen lassen. Auch kann man andere Angehörige und oder Partner darum bitten, die Pflege zu einer gewissen Zeit zu übernehmen, damit man seinen Hob-bies nachgehen bzw. auch einfach mal nur entspannen kann. So kann man sich dann wieder frisch und erholt um den an Demenz erkrankten Angehörigen küm-mern.https://www.jedermann-gruppe.de/tipps-demenz-umgang/ Illu

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    Zutaten

    1,5 kg Kürbisfleisch 2 Zwiebeln 5 Tomaten Lasagneplatten 1 / 8 l Sahne 1 / 8 l Weißwein Basilikum, frisch, gehackt Salz und Pfeffer

    50 g Butter 50 g Mehl 3 /4 l Milch Salz und Pfeffer

    200 g Streukäse

    Zubereitung

    • Das Kürbisfleisch entnehmen und würfeln, Tomaten waschen und entkernen. Feine Zwiebelwürfel schneiden und alles zusammen andünsten bis die Zwiebeln glasig sind. Dann mit Sahne und Wein aufgießen und etwas einköcheln lassen, Gewürze dazugeben, abschmecken.

    • Butter schmelzen, Mehl einrühren, Milch nach und nach zugeben, würzen, leicht einkochen lassen (rühren!).

    • In einer gefetteten Auflaufform alle Zutaten schichten. Die letzte Schicht sollte aus Lasagneplatten, Sauce und obenauf Streukäse bestehen.

    • Bei 180 Grad Umluft oder 200 Grad Ober/ Unterhitze 45 Minuten im Ofen backen.

    Guten Appetit! Bettina�Stadtländer,�Hauswirtschaftsleitung

    Herbstliches aus der Schlossküche

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  • Die Angaben zu den Informationspflichten nach §17 DSG‐EKD finden Sie unter www.innere‐mission‐ffm.de/meta/ datenschutz/. Wenn Sie die Schoss‐Postille, Hauszeitung der Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz, nicht mehr erhalten wollen, teilen Sie uns das bitte schriftlich über info@schloss‐meerholz.de oder postalisch mit.Impressum: Die Schloss‐Postille erscheint dreimal pro Jahr und wird kostenlos abgegeben. Redaktion und Gestaltung: Astrid Henze, Heike Krüger | Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, Auflagenhöhe: 500 Herausgeber: Pflegeeinrichtungen Schloss Meerholz (Träger: Evangelischer Verein für Innere Mission, Frankfurt am Main, www.innere‐mission‐ffm.de), Hanauer Landstraße 2 – 10 | 63571 Gelnhausen | www.schloss‐meerholz.de

    Denn die machen die einzigartige Atmosphäre in unseren Pflegeeinrichtungen aus: Wir arbeiten mit- und füreinander und vor allem zum Wohle unserer Bewohner*innen. Und damit das alles immer gut klappt, brauchen wir in den verschiedensten Bereichen Unterstützung. Deshalb suchen wir aktuell und am liebsten für die nächsten 100 Jahre

    • Pflegefachkräfte

    • Pflegehelfer

    • MitarbeitendederGestaltungdesTages:Physio-,Ergo-,Logotherapeuten,Heilerziehungspfleger

    • Betreuungsfachkräfte

    • ZusätzlicheBetreuungskräftegem.§43b

    • HauswirtschaftlicheMitarbeitende

    • AuszubildendezurPflegefachfrau/zumPflegefachmann

    • Bundesfreiwilligendienstleistende–„Bufdis“

    In Vollzeit, Teilzeit, als Minijobber oder Aushilfe: Wir machen alles für dich möglich!

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    Graf und Gräfin brauchen wir nicht…

    …aber jede Menge guter Geister (m/w/d)!