Inklusion in der Berufsschule. Berufliche Biografie Fatmas Grundschule Förderschule...

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Inklusion in der Berufsschule Inklusion in der Berufsschule

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Berufliche Biografie Fatmas

Grundschule Förderschule Berufsvorbereitungsjahr (FöBS) BVB (Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme)

Staatliche Berufsfachschule Sozialpflege Private Berufsfachschule zur Heilerziehungspflege

- Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin- Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin

Berufliche Abschlüsse: Sozialpflegerin Heilerziehungspflegerin

= Beispiel gelungener beruflicher Inklusion

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Inklusive Maßnahmen

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Behindernde Probleme auf dem Weg zur beruflichen Inklusion

Mangelhafte Sprachkompetenz (Wortschatz, sprachlicher Ausdruck, Lesefertigkeit, Textverständnis)

Geringes schulisches Wissen (theoretische Schulfächer)

Allgemeine Lernprobleme (Lerntechniken, Gedächtnis, Konzentration, Arbeitshaltung, Durchhaltevermögen, Problemlösungskompetenz)

Sozialkompetenzprobleme (Softskills)

Probleme mit der Motivation und Volition sowie Selbststeuerung des eigenen Verhaltens

Fehlende/mangelnde Unterstützung durch das soziale Umfeld

Selbstwertprobleme

Persönliche Probleme

= typisch für einen Teil junger Menschen auf dem Weg in den Beruf= typisch für einen Teil junger Menschen in der Berufsschule

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Inklusion in der Berufsschule bedeutet,

Auszubildenden mit sie behindernden Problemen,

zur erfolgreichen Teilhabe

an allen, für das Bestehen des beruflichen Ausbildungszieles notwendigen Inhalten, Methoden, Verfahren und Sozialformen der „Regel“Berufsschule zu verhelfen,

sowohl im Bereich der dualen Ausbildung als auch schulischen Berufsausbildung,

damit das angestrebte Berufsziel erreicht wird.

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Wie langjährige Erfahrungen der allgemeinen Schule zeigen, benötigt eine inklusive Schule die Kompetenzen des Regel- und Förderschulsystems.

Inklusive berufliche Bildung bedarf deshalb der

Kooperation von Berufsschule und Förderberufsschule unter Nutzung Kooperation von Berufsschule und Förderberufsschule unter Nutzung der speziellen Kompetenzen der Sonderpädagogen.der speziellen Kompetenzen der Sonderpädagogen.

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Im Schuljahr 2011/2012 – aufbauend auf den Erfahrungen vorhergehender Jahre an

Berufsschule und Berufsfachschule

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1. Kooperationsklasse a. Maßnahmen 10 Unterrichtsstunden der Förderberufsschule (MSD)

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10. KlasseBFS HW26 Schüler

Fächer Lehrer Did.-meth. Umsetzung

1Gemeinsamer

Unterricht aller Schüler

 allg. + berufsbezog. Fächer

Lehrkräfte der BS

Üblicher BS-Unterricht (in Rel, D, Sport, E, Erzieh.+ Betreu, Räume + Textilien, Raum + Textilpflege, Textilarbeit, Gestaltung)

2Teamteaching

Fachpraxis

Speisenzuberei-tung + Service(4 Std.)

Lehrkraft der BS + Lehrkraft der FöBS

Gemeinsamer Unterricht, in dem beide Lehrkräfte nach Absprache Unterrichtsteile und Kleingruppen innerhalb der Klasse übernehmen

3Leistungs-gruppen

A + B

Ernährung (FT)2 Std.Buchführung (FT)2 Std.

Lehrkraft der BS + Lehrkraft der FöBS

Gruppe B für leistungsschwache Schüler -Primäreinteilung zu Jahresanfang-Freiwillige Teilnahme gewünscht-wer in Folge 2 x die Note 5 schreibt-Durchlässigkeit nach oben bei Notenverbesserung

4

Förderunterricht

(Intensivierungs- /

Übungsstunde) 

Englisch (1 Std.)Fachpraxis (1 Std.)

Lehrkräfte der FöBS

- Einteilung Jahresanfang- Freiwillige Teilnahme erwünscht- wer in Folge 2 x die Note 5 schreibt- Durchlässigkeit nach oben bei

Notenverbesserung

5Sozialpäd.

Maßnahmen

Soziale+personelle Kompetenzen(bei Bedarf)

Schulleitung FöBS, L FöBS

Gespräche mit Lehrkräften und SchülernEvaluation

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b. Rahmenbedingungen für den Unterricht in der Kooperationsklasse

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Positive „Informationspolitik“ bei Schülern, Eltern, Kollegen hinsichtlich der Akzeptanz, „Förderung zu bedürfen“

Offenheit für Veränderung des bisherigen Unterrichts (Kompetenzbereiche, Methoden, Sozialformen …)

Ständige + enge Kooperation der betroffenen Lehrkräfte hinsichtlich

der Inhalte und Kompetenzziele, Probearbeiten(bei den schwächeren Schülern bewusste Reduktion auf Kompetenzniveau Reproduktion und Reorganisation)

auftretender Schwierigkeiten im Sozialgefüge der Klasse (Art, Ursachen, Personen) Hinsichtlich der Notenentwicklung (baldiges Intervenieren)

Durchlässigkeit der Gruppen und Maßnahmen nach oben und unten Motivation beim Einzelnen, soziale Akzeptanz bei allen

„Zwangszuweisung“ zu den Stützmaßnahmen (ausschlaggebend sind primär die Noten, nicht die „Einsicht“ der Schüler)

Förderunterricht darf nicht als Strafe (=Mehrarbeit) empfunden werden; Pflicht-Wahl-Std. für die anderen Schüler der Klasse (Möglichkeit der „Eliteförderung“ durch Zusatzangebote)

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2. Berufsschulen und Unterstützung durch den mobiler sonderpädagogischer Dienst (MSD)

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a. Handlungsfelder• Temporäre sachliche/fachliche Verständnisprobleme bei unterrichtlichen

Inhalten (Fachrechnen, Chemie, Physik)• Sprachverständnisprobleme

(Fachwortschatz, Textverständnis bei Fachtexten)• Mangelnde Alltagskompetenzen, fehlende soziale Stützsysteme

(u.a. Umgang mit Institutionen wie Kammern, Behörden; z.B. ausländische Schüler, die Hilfsangebote nicht selbst organisieren können)

• Einsatz erfolgreicher Lerntechniken• Arbeits- und Lernhaltung (Motivation, Lern- und Leistungswille,

Durchhaltevermögen)• Soziale und persönliche Probleme (mit Mitschülern, Lehrern, Betrieb, soziales

Umfeld, Alltagsprobleme, eigene Probleme ) b. Unterstützungsmaßnahmen• Lernhilfen : Angebote, die zu erwerbende Stofffülle zu

strukturieren (Zusammenhänge herstellen) ordnen, gliedern, zusammenfassen (z.B. Mindmaps) speichern (Lerntechniken)

• Unterstützung des Verständnisses von Unterrichtsinhalten, zum Erwerb von Kompetenzen

• Hilfen zum Sprachverständnis (Fachwortschatz, Textverständnis Internet, Lexika, Karteikarten….)

• Hilfen im Umgang mit Institutionen, Behörden (Formularwesen, Begleitung, Gesprächsvorbereitung)

• Persönliche Beratung, Unterstützung (Krisen, Schwierigkeiten)• Hilfe organisieren (z.B. Sprachunterricht, Nachhilfeunterricht , abH, institutionelle

Hilfe)• Beratung (Lehrer, Betriebe …)

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3. Grenzen inklusiver Arbeit

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Probleme LösungsansatzBlockbeschulung /Unterricht der BS/BFS

 Sonderpädagogen benötigen freie, flexible Arbeitszeiten (Probleme bei der Berücksichtigung beim Unterricht an der eigenen Schule)45 Minutenstunden vs individulle Förderung

Berufsschultag: 8 – 16 Uhr

Zeitfenster für Schüler mit Förderbedarf schaffen (Fächer festlegen, in denen ein Schüler zumindest eine Zeitlang ohne Probleme fehlen kann;)

Personelle Ressourcen (Lehrerstunden)

Effektive Inklusion benötigt entsprechendes MSD – Stundenmaß 1-2 Stunden an einer Berufsschule für Einzel- oder Kleingruppenförderung sind definitiv zu wenig auf Grund des individuellen Förderbedarfs genügend Stunden aus der Förderberufsschule in die KoopKlasse Fortführen inklusiver Modelle während der gesamten Ausbildung (in vielen Fällen genügt Anschub“finanzierung“ nicht)

Offenheit + Akzeptanz

Berufsschule und Förderberufsschule müssen aktiv aufeinander zugehen: Kooperation + Austausch an Fachkompetenz und Personal Lernbereitschaft auf beiden Seiten

Intrapersonelle Faktoren (Schüler)

Individualisierende und differenzierende Maßnahmen entbinden den einzelnen Schüler nicht von einer positiven Arbeitshaltung, von Fleiß, vom Willen, das gesteckte Ziel zu erreichen

Umfang und Art des Förderbedarfs

Grenzen inklusiver Beschulung an der RegelberufsschuleNicht jeder Schüler mit Förderbedarf kann inklusiv in der BS/BFS beschult werden Rahmenbedingungen der BS/BFS – Klassengrößen und Unterrichtsstruktur (Didaktik, Methodik)Berufsbild und berufliche Ausbildung (Gratwanderung zw. Stofffülle + Pädagogik)persönliches Ausmaß des Förderbedarfs in den Bereichen Sach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz, Ausbildung nach HWO 42 m

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Zwischenevaluation – Ergebnis:1. Nach anfänglicher Skepsis bei Schülern + Lehrern mittlerweile Erkenntnis, dass inklusive

Förderung den unterrichtlichen Erfolg steigert (Selbstwert der Schüler, F(S)achverständnis, Motivation, Mitarbeit, berufsbezogene Fähigkeiten, Stärkung sozialer Kompetenzen bei allen Schülern …)

2. Bei allen Beteiligten Wunsch nach Fortsetzung und Ausweitung der individuellen Förderung

3. Positive Resonanz der Eltern, Wunsch auf Fortsetzung und Ausweitung der inklusiven Maßnahmen

4. Zuweisung der Schüler kann nicht nur auf der Basis bekannter Noten oder bekannten Förderbedarfs stattfinden, sondern (ständige) Beobachtung muss zu einer problembezogenen Intervention führen (Eingangsbeobachtung am Jahresanfang)

5. Durchlässigkeit erhöht die Motivation der Schüler (Steigerung der persönlichen Lernbereitschaft)

6. Will man wirklich möglichst vielen Schülern ermöglichen, am Regelberufsschulunterricht erfolgreich teilzunehmen, müssen die gesamten schulischen Unterrichtsbedingungen verändert werden

• Förderschulseite: Genügend MSD-Stunden - nicht nur Tropfen auf den heißen Stein• Berufsschulseite: Klassengrößen, Sozialpädagogen zur Stärkung der sozialer und

Selbstkompetenz, zusätzliche Förder- und Intensivierungsstunden

Politik gefordert: inklusive Bildung kostet Geld – doch sie lohnt sich!

Ausbildung stärkt den Einzelnen und die Gesellschaft