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Seminar: Erziehung für Menschenrechte, Demokratie und Zivilgesellschaft Fach: Bildungswissenschaften (FB I) Sommersemester 2014, Universität Trier Dozent: Dr. Lothar Müller Inklusion Unterrichtsentwurf anhand der Fallbeispiele ‚Henri‘ & ‚Carina‘ verfasst von: Barth, Joanna Büsching, Caroline Dittgen, Michell Hensel, Simon Knuth, Tobias Seyfert, Sebastian

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  • Seminar: Erziehung fr Menschenrechte, Demokratie und Zivilgesellschaft

    Fach: Bildungswissenschaften (FB I)

    Sommersemester 2014, Universitt Trier

    Dozent: Dr. Lothar Mller

    Inklusion

    Unterrichtsentwurf

    anhand der Fallbeispiele Henri & Carina

    verfasst von: Barth, Joanna

    Bsching, Caroline

    Dittgen, Michell

    Hensel, Simon

    Knuth, Tobias

    Seyfert, Sebastian

  • Inklusion Unterrichtsentwurf anhand der Fallbeispiele Henri & Carina

    Inhaltsverzeichnis

    Inhaltsverzeichnis

    1. Vorwort 1

    2. Didaktische Analyse 2

    2.1. Exemplaritt 2

    2.2. Gegenwartsbedeutung 2

    2.3. Zukunftsbedeutung 3

    2.4. Struktur 3

    2.5. Zugnglichkeit 3

    3. Lernziele 4

    3.1. bergeordnetes Lernziel 4

    3.2. Feinziele 4

    4. Tabellarische Stundenverlauf 5

    5. Ausformulierter Stundenverlauf mit Anmerkungen 6

    5.1. Einstieg und Hinfhrung zum Thema 6

    5.2. Erarbeitung 7

    5.3. Vertiefung I und Ergebnissicherung 8

    5.4. Vertiefung II 9

    5.5. Abschluss mit Fazit 9

    6. Erfahrungsbericht und Reflexion 10

    Anhang mit verwendeten Unterrichtsmaterialien

  • Inklusion Unterrichtsentwurf anhand der Fallbeispiele Henri & Carina

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    1. Vorwort

    Eine Gesellschaft, in Deutschland wie in jedem anderen Land, wird vor allem von den Menschen

    geprgt, die in ihr leben und sie tagtglich gestalten. Besonders im Hinblick auf die Allgemeine

    Erklrung der Menschenrechte der Vereinten Nationen ist es von enormer Wichtigkeit, dass jedem

    dieser Menschen die vollstndige und gleichberechtigte Mglichkeit eingerumt wird, sich an ge-

    sellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. Dies betrifft jeden Teilbereich der Gesellschaft, wie die

    Wirtschaft, die Kultur oder die Wissenschaft. Weil jeder Mensch gewisse Begabungen und Beson-

    derheiten hat, die der Gesellschaft zugutekommen knnen, soll jeder/m Einzelnen unabhngig von

    den individuellen Fhigkeiten, der ethnischen Zugehrigkeit oder der sozialen Herkunft die zuvor

    genannte Mitwirkung am gesellschaftlichen Leben ermglicht werden: Das ist Inklusion. Als Unter-

    richtsthema fr eine 9. Klasse mag das Thema beinahe zu spt angesetzt sein, doch grundstzlich

    knnte dieser Themenbereich in nahezu jeder Klassenstufe eingebracht werden, da er unabhngig

    von Alter und Schulform eine Rolle spielt. Ziel ist es, die SchlerInnen hinsichtlich der hohen Re-

    levanz der Inklusion zu sensibilisieren. Trotz bereits zahlreicher erlassener Gesetze hinsichtlich der

    Inklusion muss jede/r Einzelne dazu ihr/sein Denken und Handeln reflektieren, um eine fundierte

    Grundhaltung zur Inklusion aufzubauen. Von dieser Sensibilisierung und damit verbundenem re-

    flektierten Denken und Handeln kann das gemeinsame Miteinander in der Schulklasse wie auch in

    der ganzen Schule stark profitieren, sodass niemand mehr ausgegrenzt wird. Als Annherung zur

    allgemeinen Thematik wurde fr die Unterrichtseinheit der spezielle Fall Henri aufgegriffen: Soll

    und kann ein 11-jhriger Junge mit Down-Syndrom sinnvollerweise das Gymnasium besuchen?

    Daneben bietet Carina Khne ein Beispiel dafr, dass es keine grundstzliche Unmglichkeit ist, als

    Mensch mit Down-Syndrom einen Regelschulabschluss zu erlangen. Durch das im Laufe der Unter-

    richtseinheit erworbene Hintergrundwissen und die Aufarbeitung der verschiedenen Positionen sol-

    len die SchlerInnen aktiv ber das sicherlich nicht einfache Thema Inklusion diskutieren und zur

    Meinungsbildung angeregt werden.

  • Inklusion Unterrichtsentwurf anhand der Fallbeispiele Henri & Carina

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    2. Didaktische Analyse

    2.1. Exemplaritt

    Der Fall Henri soll beispielhaft die Debatte um Inklusion an weiterfhrenden Schulen verdeutli-

    chen, in der mittlerweile das mehrgliedrige Schulsystem grundstzlich infrage gestellt wird. Die

    praktische Umsetzung von Inklusion im Bildungswesen ist oft mit Herausforderungen verbunden

    und es gibt zahlreiche Argumente, die fr oder gegen sie sprechen. Carina Khne ist ein Exempel

    dafr, dass es auch Menschen mit Down-Syndrom gibt, denen es im derzeitigen Schulsystem ge-

    lungen ist, an einer Regelschule einen Abschluss zu erlangen. Bei den Ausprgungen des Down-

    Syndroms der beiden ausgewhlten Mitmenschen handelt es sich um Einzelflle, neben denen das

    Syndrom in einer schier unbegrenzten Vielzahl unterschiedlicher Intensitten auftreten kann. Das

    Down-Syndrom selbst wird in dieser Unterrichtsstunde im Grunde genommen als ein Beispiel unter

    vielen mglichen herangezogen, gibt es schlielich vllig unterschiedliche Formen von Behinde-

    rungen geistiger und krperlicher Art. Inklusion in der Schule kann darber hinaus auch als Exem-

    pel fr gesellschaftliche Inklusion im Allgemeinen stehen.

    2.2. Gegenwartsbedeutung

    Die Selektion von lernschwachen oder behinderten Kindern beginnt meist schon in der Grund-

    schule: Pltzlich muss ein/e FreundIn oder MitschlerIn aufgrund von Lernschwchen oder anderen

    Beeintrchtigungen die Schule wechseln. Auch in dem von uns gewhlten Thema, dem Fall Hen-

    ri, spielt sich eine nicht gerade ungewhnliche Situation ab. Sowohl er als auch Carina knnten

    ebenso gut Teil der Schule der SchlerInnen dieser Unterrichtsstunde sein, gewesen sein oder gera-

    de in der Diskussion stehen, weil sie es womglich noch werden knnten. Aufgrund des eigenen

    schulischen Umfelds also oder zumindest wegen medialer Berichterstattung stehen die Schler-

    Innen auch emotional mit der Thematik in Bezug.

  • Inklusion Unterrichtsentwurf anhand der Fallbeispiele Henri & Carina

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    2.3. Zukunftsbedeutung

    Als zuknftige Eltern soll den SchlerInnen ein aktuelles Bild der momentan vorherrschenden Bil-

    dungssituation in Deutschland dargestellt werden. Durch die Verankerung der Inklusion als politi-

    sche Zielsetzung in den Schulgesetzen von einer zunehmenden Zahl von Bundeslndern kann ein

    vermehrtes Aufkommen inklusiver Klassenverbnde, Jahrgangsstufen und Schulgemeinschaften

    erwartet werden. Damit wird die Bedeutung des Unterrichtsthemas in den kommenden Jahren vo-

    raussichtlich weiter zunehmen.

    2.4. Struktur

    Bei Inklusion ist eine Vielzahl von Aspekten und verschiedenen Perspektiven zu bercksichtigen.

    Jeder Fall muss individuell betrachtet werden. Dabei gibt es je nach Ausgangslage vllig unter-

    schiedliche Argumente, die in dem Einzelfall fr oder gegen eine bestimmte Form von Inklusion

    sprechen und in reiflicher und fundierter berlegung gegeneinander abgewogen werden mssen.

    Neben einer rein sachlichen oder praktisch orientierten Betrachtungsweise, die die Mglichkeiten

    und Grenzen mglichst rational zu ergrnden sucht, ist die emotionale Facette angesichts der unmit-

    telbar betroffenen Menschen von ebenso groer Wichtigkeit.

    Bietet Inklusion immer wieder auch Anreize fr gesellschaftliche Debatten und erreichte nicht zu-

    letzt auch eine politische Dimension, die vor dem Hintergrund der Menschenrechte und im Fall der

    Inklusion im Bildungswesen auch vor der gegenwrtigen Schulstruktur zu sehen ist, spielen volks-

    wirtschaftliche Faktoren nach wie vor eine Rolle.

    2.5. Zugnglichkeit

    Durch die als Einstieg gewhlte Videosequenz kann bereits ein ansprechender Zugang in die The-

    matik erffnet werden. Dass es sich bei dem Fall Henri um einen aktuellen Fall handelt, der groe

    mediale Aufmerksamkeit erlangte, ist auch die Gegenwartsbedeutung fr die SchlerInnen unmit-

    telbar erkennbar. Zentral ist ebenfalls die emotionale Zugnglichkeit, ber die das Thema generell

    verfgt und die ggf. durch einen direkten Bezug aus dem eigenen schulischen oder privaten Umfeld

    der SchlerInnen verstrkt werden kann. Das Beispiel Carina Khne kann durch ihre Persnlich-

    keit dabei untersttzend wirken, indem sie einen alternativen Zugang aus ihrer menschlich-

    emotionalen Perspektive ermglicht.

  • Inklusion Unterrichtsentwurf anhand der Fallbeispiele Henri & Carina

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    3. Lernziele

    3.1. bergeordnetes Lernziel

    Die SchlerInnen sollen sowohl Mglichkeiten und Potenziale als auch Probleme und Grenzen von

    Inklusion kennenlernen und bei der eigenen Meinungsbildung zu inklusiven Anstzen im Bil-

    dungswesen gefrdert werden. Dabei sollen sie dazu ermutigt werden, Inklusion strker auf sachli-

    cher Ebene zu begegnen und dabei untersttzt werden, mglichen emotionalen Herausforderungen

    gemigter gegenberzustehen.

    3.2. Feinziele

    Die SchlerInnen sollen

    I. Selektionsprozesse innerhalb des deutschen Bildungssystems besser kennen,

    II. sich der Chancenungleichheit durch die verschiedenen formalen Bildungsabschlsse auf

    dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt strker bewusst werden,

    III. die Frderschwerpunkte und Organisationsstruktur von Frderschulen kennenlernen,

    IV. die Definition von Inklusion kennen,

    V. Vor- und Nachteile von Inklusion im Bildungswesen besser abwgen knnen,

    VI. dazu ermutigt werden, sich mit Inklusion strker auf sachlicher Ebene auseinanderzusetzen

    VII. dabei untersttzt werden, mit mglichen emotionalen Herausforderungen im Kontext von

    Inklusion gemigter umzugehen.

  • Inklusion Unterrichtsentwurf anhand der Fallbeispiele Henri & Carina

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    4. Tabellarische Stundenverlauf

    Zeit (Min.) Phase Inhalt Feinlernziel Methode / Sozialform

    Medien

    5 Einstieg Filmbeitrag zu Henri