Inklusive Identitäten und statusverschiedene Gruppen 3 Publikationen.

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Inklusive Identitäten und statusverschiedene Gruppen 3 Publikationen

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Inklusive Identitäten und statusverschiedene Gruppen

3 Publikationen

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Inklusive Identitäten

• Mehrere Menschen sehen sich als Teil einer Gruppe

• „Wir“ statt „du und ich“

• Bsp.: „Wir Studenten“ oder „Wir Psychos und ihr Wiwis“

• Common ingroup identity model

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Statusverschiedene Gruppen

• Hoher vs. niedriger Status

• Oft: Sozioökonomisch

• Oft: Inländer vs. Einwanderer

• Oft: Mehrheit vs. Minderheit

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Commonality and the complexity of „WE“

Social Attitudes and Social Change

Review-Studie

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Commonality and the complexity of „WE“

• Common ingroup identity model

• Collective Identities intergroup biases and disparities

• Wünsche von Minderheiten vs. Mehrheiten

• Dual identity vs. one-group identity

• Integration vs. assimilation

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Common ingroup identity model

• Basiert auf SIT und SCT

• Prinzip der Rekategorisierung

• Wahrnehmung der Gruppengrenzen wird verändert, indem eine übergeordnete Identität geschaffen/betont wird.

• Pro ingroup biases nun auch für (ex-)outgroup

• External valide

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Grenzen des CIIM

• Unstabil: – Natürliche Unterschiede überlagern die künstlich

geschaffene Identität; – optimal distinctiveness steht der Bildung größerer

Gruppen entgegen

• Kontraproduktiv: – SIT: Positive distinctiveness

• Befund bei Studenten: Geistes- vs. Naturwissenschaften

• Einflussfaktoren: Identifikation mit Subgroup; wer initiiert die neue Identität (ingroup member?)

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Grenzen des CIIM

Daher Vorschlag: Dual Identity

• Befunde:

• Gaertner (1996): „Korean Americans“ haben positive interethnische Einstellung

• Gonzales (2003): Duale Identität genauso wirksam wie one-group Identität

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Grenzen des CIIM

• Allerdings:• Duale Identität kann divergierende Effekte

haben: • Ist die übergeordnete Identität sehr relevant

für die untergeordneten, so kann es durch „Prototypizitätswettbewerb“ zu mehr bias kommen.

• Befunde: Bank mergers; blended families

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Gemeinsamkeiten, Unterschiede, sozialer Wandel

• SIT: Group members strive for positive distinctiveness. – Majority-members: Conservative– Minority-member: Enhancing

• Group position-framework: same

• Realistic group conflict theorie: same with ressources

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Gemeinsamkeiten, Unterschiede, sozialer Wandel

• Beispiele– Apartheid (offen und brutal)– Ablenkung (in „fairen“ Gesellschaften)

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Gemeinsamkeiten, Unterschiede, sozialer Wandel

Hypothese

• Minderheiten ziehen eine duale Identität vor,

• Mehrheiten ziehen eine inklusive vor.– Unterschiede werden durch den Fokus auf die

gemeinsame Identität undeutlicher– Unterschiede werden als legitmer betrachtet– Minderheiten drängen weniger auf Wandel

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Gemeinsamkeiten, Unterschiede, sozialer Wandel

Befunde • Bei niedrigerer Subgroup: Bei Zusammenschlüssen

weniger positive Erwartungen– Weniger Identifikation mit neuer Identität

• Höhere Identifikation mit superordinate group bewirkt höhere Sensitivität für Gerechtigkeit, egal ob Mehrheit oder Minderheit– Mehr Unterstützung von affirmative action

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Unterschiedliche Präferenzen

Assimilation vs. Integration

• Wünsche von Minderheiten vs. Mehrheiten

• Minderheit: Dual identity

• Mehrheit: One-group identity

• Integration vs. assimilation

• Befunde aus Holland und USA

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Bewertungen

• Befund: Collegestudenten, die der Mehrheit angehörten, engagierten sich mehr und hatten positivere intergroup-Einstellungen, wenn sie die Institution als one-group wahrnahmen.

• Vice versa• Effekt noch stärker, wenn Identifikation

höher

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Bewertungen

• Befund: Reaktionen auf Schwarzen Studenten:– Positiver, wenn er sich als Student der Uni

vorstellte– Negativer, wenn er sich als schwarzer Student

der Uni vorstellte

• Ähnlicher Befund mit Kleidung (der Uni)

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Bewertungen

• Es ist also wichtig, dass das Gegenüber die gleiche Repräsentation von Identität kommuniziert

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Bildung von Repräsentationen

• Hypothese: – Mehrheit will lieber über Gemeinsamkeiten

sprechen– Minderheit will über Gemeinsamkeiten und

Unterschiede gleichermaßen sprechen– Die Effekte sind stärker, wenn der Status Quo

bedroht ist

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• Befunde

• Saguy (2008):– Labor: Mehrheit hat weniger Interesse an

Diskussionen über Ungleichheit– Dies war mediiert durch die Motivation, mehr

Gleichheit zu schaffen– Feld (Israel): Gleicher Effekt, und stärker, wenn

die Identifikation mit der eigenen Gruppe höher war.

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• Befunde

• Dovidio (2003):– Längsschnitt: 3 Messzeitpunkte– Universität; Schwarze und Weiße– Wieder unterschiedliche Präferenzen– Beim zweiten Messzeitpunkt waren ethnische

Spannungen aktuell Effekt stärker– Bei Schwarzen zusätzlich mehr Separatismus

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Consequences of focusing on commonality

• Dixon (2005): „It is possible that the emotional benfits of contact may be offset by ist tendency to promote acceptance of broader patterns of discrimination.“

• Dies könnte zu falscher Erwartung fairen Verhaltens führen.

• Studie zu Schwarzen und Weißen Südafrikanern

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Consequences of focusing on commonality

• Studie von Saguy

• Aber keine absolute Aussage! Intergroup contact sollte von Humanität und moralischen Zielen geprägt sein. So kommen Ungleichheiten ans Licht.

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How to

• „Was, die Ureinwohner fordern mehr Rechte?! Wer ist ihr Anführer! Identifizieren Sie ihn! Schließen Sie Freundschaft mit ihm, schmeicheln Sie ihm, machen Sie ihm Geschenke, versorgen Sie ihn mit schönen Frauen, sorgen Sie dafür, dass es ihm richtig gut geht! Dann wird alles ruhig bleiben.“

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Diskussion

• Also besser kein Kontakt? Wie praktisch relevant sind die Effekte? Was sind die tatsächlichen Konsequenzen von Kontakt, saldiert betrachtet? Ist nicht gerade die enttäuschte Erwartung ein Antrieb?

• Liegt nicht der soziale Wandel, dessen Mangel bemängelt wird, bereits im Kontakt?

• Sind sozialer Wandel und positiver Kontakt nicht miteinander vereinbar?

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The Irony of Harmony

Intergroup contact can produce false expectations for equality

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2 Studien

• Laborexperiment: – Hoch- und niedrig-Statusgruppe– Fokus auf Gemeinsamkeiten erhöht

Fairnesserwartung. (Ungerechtfertigt)

• Feldstudie– Israelische Araber (niedrig), die Juden (hoch) als

fairer wahrnahmen, befürworteten weniger sozialen Wandel

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Hypothese

• Positiver Kontakt zwischen Gruppen schwächt sozialen Wandel

• Positiver Kontakt erzeugt bei Minderheit falsche Erwartungen bzgl. Fairness der Mehrheit

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Hintergrund

• Contact Theory. Positive intergroup contact improves intergroup attitudes

• Dennoch: Oft wird Benachteiligung hingenommen• Falsche Überzeugungen als Ursache

– Leugnung von Ungerechtigkeit

– Internale Attribution

• Belief in a just world• System justification

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• Indizien für positiven Kontakt als Ursache:

• Schwarze mit viel Kontakt zu Weißen nehmen mehr Durchlässigkeit an und unterstützen weniger collective action

• In USA ebenso wie in Südafrika

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• Hypothese:

• Dies kommt durch zu optimistische Erwartungen

• Fokus auf Gemeinsames lenkt ab von Ungleichheiten

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Studie 1 - Labor

• Hypothese:

Kontakt, bei dem Gemeinsamkeiten im Fokus stehen führt zu– Positiverer outgroup-Einstellung

– Weniger Aufmerksamkeit für Ungleichheit

– Unrealistischen Erwartungen bei Benachteiligten

• Indizien– Bevorteilte versuchen Macht zu erhalten

– Unterstützen Wandel nur ideell, aber nicht praktisch

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Methode

• Stichprobe: 210 Psychologiestudenten

• Ressourcen: Extra Credit (VP-Minuten)

• 3 Mitglieder im Nachteil, 3 im Vorteil

• Getrenntes Briefing

• Gesprächsphase

• Ressourcenverteilung

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Ergebnisse

Haupteffekte:

• Gemeinsamkeiten positivere Einstellung

• Gemeinsamkeiten weniger Aufmerksamkeit auf Ungleichheit

• Gemeinsamkeiten Höhere Erwartung

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Ergebnisse

• Kein Effekt bei Ressourcenverteilung

• Kein Zusammenhang zwischen positiver Einstellung und verteilten Ressourcen (Theorie-Praxis-Unterschied)

Überhöhte Erwartungen

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Ergebnisse

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Kritik

• Teilnehmer kannten sich Wären sonst noch unfairer gewesen? Hätten sonst weniger erwartet?

• Nachträgliche Erhebung (nach Ressourcenverteilung) wäre möglich und interessant gewesen.

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Studie 2 - Israel

• Araber und Juden in Israel

• Positiver Kontakt (Freundschaften)

• Einstellung

• Wahrgenommene Benachteiligung

• Wahrgenommene Fairness

• Unterstützung für sozialen Wandel

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Studie 2 - Israel• Fragebogen

• 175 israelisch Araber

• Ergebnisse von Studie 1 repliziert

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Conclusion

• Die festgestellten Effekte sind nicht immer zu erwarten

• Es kommt auf die Art an, wie positiver Kontakt verläuft

• Mixed-content encounters: Sowohl Gemeinsamkeiten als auch Probleme werden betont.