Wissenschaftlicher Nachweis über die Wirksamkeit von Stammzelltherapie bei Rückenmarksverletzungen Pabinger C1, Kobinia G2 Stammzellen werden seit 1990 für Rückenmarkverletzungen eingesetzt1 und seit 2002 gibt es klinische Studien dazu.1, 2 Bereits 2014 wurden in einem Review (Metaanalyse) von 4147 gescreenten Artikeln in den 24 ausgewählten Studien Folgendes festgestellt:2

• Stammzelltherapie ist extrem sicher • Es wurden keine signifikanten Nebenwirkungen auch nach 6 Jahren gefunden • In allen untersuchten Meßwerten konnte sich eine Verbesserung zeigen:

o ASIA motor scale: +2 (-2 bis +6) o ASIA pinprick score: +16 (-6 bis + 39) o ASIA light touch score: +20 (-9 bis +48) o Harn-Restvolumen: -33 (-90 bis +14) o Ein positiver Effekt ist vor allem bei älteren Verletzungen zu bemerken

ODDS Ratio: 6.13 (ab >1 wird von einem statistischen Zusammenhang gesprochen). In einer weiteren Laborstudie bestätigte sich die Erkenntnis, dass der Verbesserungseffekt von Stammzelltherapien bei chronischen Rückenmarks-Verletzungen besser ist als bei akuten Verletzungen und bei inkomplettem Querschnitt eine starke Verbesserung zu erwarten ist.3 In eine Studie mit > 400 Patienten in Russland, wo seit seit 1990 derartige Eingriffe durchgeführt werden, konnte in ca. 60% der Fälle eine Verbesserung gezeigt werden und in 40% kein Effekt:1 Bereits nach der ersten Injektion verbesserte sich der ASIA motor Score (um ca. 10 Punkte) und das Restharnvolumen. Patientendaten:

• 19-51 Jahre • 71% der Patienten: 1-5 Jahre nach Unfall, > 5 Jahre: 23%, < 1 Jahr 6% • Level: 46% HWS, 49% BWS, 5% LWS • Kompletter Querschnitt: 21%, Inkompletter Querschnitt: 79% • 5.8 Millionen Zellen transplantiert im Schnitt • Keine signifikanten Nebenwirkungen (bis zu 20 Behandlungen / Patient)

Wiederholte Infiltrationen alle 3 Monate konnten über die Jahre noch eine weitere Verbesserung zeigen.1 Die negativen Auswirkungen in Hinblick auf die tumoröse Entartung betraf in einem Review ausschließlich INDUZIERTE Zellen, also Zellen, die im Labor signifikant manipuliert wurden.4 Die Manipulation von Zellen ist durch viele EU Richtlinien verboten und das IRM macht KEINE siginifikante Manipulation von Zellen. Transplantierte Stammzellen können sich vermehren, selbst erneuern und im Zentralnervensystem zur verletzten Stelle wandern.5 In einem review über 238 Studien

1 Doz.Dr.med.Christof Pabinger, www.irm.clinic, Institut for Regenerative Medicine, Plüddemanngasse 45, 8010 Graz, Austria / EU 2 Doz.Dr.med.Georg Kobinia, www.regmedaustria.org Austrian Society for Regenerative Medicince, Wollzeile 3, 1010 Vienna , Austria / EU

im Jahr 2017 zeigte sich in den 10 eingeschlossenen Studien eine geringe Verbesserung in der Motorik, aber eine gute Verbesserung in der Sensibilität und der Blasenmotorik – dabei wurden aber nicht nur Studien eingeschlossen, die Stammzellen aus Knochenmark entnahmen. In einem Review aus Harvard / USA in 2018 wird die Methode, Stammzellen aus dem Knochenmark zu gewinnen als vielversprechend dargestellt, weil sie sich einerseits zu Nervenzellen entwickeln können und andererseits die Entzündungseffekte reduzieren, auch ist die Anwendung von Stammzellen sicher und effektiv.6 Die Wirkung beruht- wie beim Einsatz gegen Gelenksabnützung einerseits durch die Zellen selbst, die sich vermehren und Funktionen übernehmen, aber auch durch Gewebsfaktoren, die sie freisetzen, sogenannte modulierende parakrine Effekte, die auch nach 2 Jahren noch nachweisbar sind.7 Im Jahr 2017 publizierte das AKH Wien und der Chef der dortigen Orthopädie in der größten deutschsprachigen Zeitung einen Übersichtsartikel, der die positiven und regenerativen Vorgänge von Stammzellen beschreibt.8 1. Bryukhovetskiy AS, Bryukhovetskiy IS. Effectiveness of repeated transplantations of hematopoietic

stem cells in spinal cord injury. World J Transplant. 2015; 5(3): 110-28. 2. Li XC, Zhong CF, Deng GB, Liang RW, Huang CM. Efficacy and safety of bone marrow-derived cell

transplantation for spinal cord injury: a systematic review and meta-analysis of clinical trials. Clin Transplant. 2015; 29(9): 786-95.

3. Cheng I, Park DY, Mayle RE, Githens M, Smith RL, Park HY, et al. Does timing of transplantation of neural stem cells following spinal cord injury affect outcomes in an animal model? J Spine Surg. 2017; 3(4): 567-71.

4. Deng J, Zhang Y, Xie Y, Zhang L, Tang P. Cell Transplantation for Spinal Cord Injury: Tumorigenicity of Induced Pluripotent Stem Cell-Derived Neural Stem/Progenitor Cells. Stem Cells Int. 2018; 2018: 5653787.

5. Fan X, Wang JZ, Lin XM, Zhang L. Stem cell transplantation for spinal cord injury: a meta-analysis of treatment effectiveness and safety. Neural Regen Res. 2017; 12(5): 815-25.

6. Dalamagkas K, Tsintou M, Seifalian AM. Stem cells for spinal cord injuries bearing translational potential. Neural Regen Res. 2018; 13(1): 35-42.

7. Cotter EJ, Wang KC, Yanke AB, Chubinskaya S. Bone Marrow Aspirate Concentrate for Cartilage Defects of the Knee: From Bench to Bedside Evidence. Cartilage. 2018; 9(2): 161-70.

8. Chiari C, Walzer S, Stelzeneder D, Schreiner M, Windhager R. [Therapeutic utilization of stem cells in orthopedics]. Orthopade. 2017; 46(12): 1077-90.

ASIA Motor Scale

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Blasenfunktion

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