Instrumentelle Analytik · 2020. 3. 27. · Lösungsmittel der Maßlösung), in dem ein Gehalt von...

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Instrumentelle Analytik

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  • Instrumentelle Analytik

  • Gliederung IA

    1 Probenahme, Probenvorbereitung, Analytengewinnung, Derivatisierung

    2 Messen, Auswerten und Beurteilen3 Statistik4 Chromatographie allgemeine Theorie5 GC6 HPLC7 Spektroskopie allgemein8 UV/Vis9 Fluoreszenz10 IR11 MS

  • Der analytische Prozess

    • Überführung eines allgemeinen Problems in ein analytisches Problem

    • Festlegung des Analysenmethode und des • Analysenverfahrens

  • Fallbeispiel

    • Ein Bauer in der Mittelmeerregion möchte den Gehalt an Linolsäure in seinen Olivenermitteln

    • Dies ist das Problem auf der Nutzerebene!

  • Fallbeispiel

    • Das analytische Problem lautet:

    • Bestimmung von Fettsäuregehalten in Lebensmitteln

  • Fallbeispiel

    • Für das Analysenverfahren:

    • Wählt man aus den vielen Möglichkeiten eine Analysen-Methode aus.

    • Dann beschäftigt man sich mit dem Untersuchungsgut.

  • Repräsentative Probenahme

    • Homogenität des Materials• Zeit der Probenahme• Ort der Probenahme

  • Fallbeispiel

    • Welche Früchte nimmt man?• Zu welcher Zeit?• Vom Ost/West/ Süd-Olivenhain?

  • Kontaminationsfreie Probennahme

    • Sauberes Probennahme-Besteck– inreaktiv

    • Saubere Behältnisse– inreaktiv

    • Ggf. Inert-Atmosphäre und Kühlung

  • Fallbeispiel

    • Es werden nur saubere Sammelgefäße benutzt

    • Was noch ?

  • Stabile Lagerung der Proben

    • Verlustfreie Lagerung• Konservierung wo nötig• Kühlen• Ggf. Inert-Atmosphäre

  • Fallbeispiel

    • Geerntete Früchte leben.• Lebendes biologisches Material verändert

    sich. – Reifeprozess bei Obst/Gemüse

    • Keine lange Lagerung; ggf. Kühlen– Befall von Schimmel und Hefen

  • Die Probe muss in ausreichender Menge gewonnen werden!

  • Gasprobenahme

    • Gasmaus

  • Gasprobenahme

    • Absorption-flüssigkeiten

    • Immer mit Gasuhr und Partikelfiltration

  • Gasprobenahme

    • Absorbtionsröhrchen• Immer mit Gasuhr und

    Partikelfiltration

  • Gasprobenahme

    • Partikel-Filter

  • Homogene Flüssigproben(wässrig)

    • Schöpfen in • Quarz, Glas, Polyethylen Gefäße• Ggf. braune Gefäße• Steril filtrieren

  • Flüssigprobenahme

    • Purge und Trapp für leichtflüchtige organische Stoffe in wässriger Matrix

    • Festphasen-Anreicherung

  • Feststoff Probenahmeanorg.;Boden/Erze

    • äußerst schwierig.• Probenmenge direkt proportional der

    Inhomogenität

  • Feststoff Probenahmeanorg.;Boden/Erze

    • Nach Taggart besteht für einen Analyt in einer heterogenen Matrix ein

    • linearer Zusammenhang zwischen• mittlerer Korngröße der Matrix• und Probenahme Menge

  • Korrelation von Korngröße und Probennahmemenge nach Taggart

    -6

    -4

    -2

    0

    2

    4

    6

    8

    10

    -3 -2 -1 0 1 2 3 4

    log (Korngröße in mm)

    log

    (Mas

    se in

    Kg)

    Unterschiedliche Geraden je nach Homogenität des Materials

    Diagramm1

    333333

    222222

    111111

    000000

    -1-1-1-1-1-1

    -2-2-2-2-2-2

    log (Korngröße in mm)

    log (Masse in Kg)

    5

    3

    2.5

    2.8

    2

    1

    3

    1

    0.5

    0.8

    0

    -1

    Tabelle1

    3

    2

    1532.52.821

    0310.50.80-1

    -1

    -2

    Tabelle2

    Tabelle3

  • Korrelation von Korngröße und Probennahmemenge nach Taggart

    • Faustformel:• mmin (kg)= 0,06 x a (mm)

    m= Probennahmemengea= mittlere Korngröße (Durchmesser)

  • Fallbeispiel

    • Analysen-technisch würde weniger als ein zehntausendstel der Menge einer Olive ausreichen.

    • Für aOlive ~ 2 cm ergibt sich nach der Formel• mmin (kg) = 0,06 x 20 (mm)• Mindestens 1,2 kg Oliven aufarbeiten!

  • Probennahme bei biologischen MatricesPflanzen

    • Unterscheidung von:– Spezies– Population– Standort/Ökosystem– Individuum– Kompartiment

  • Fallbeispiel

    – Spezies :Olive (nicht Sonnenblume etc)– Population: anthropogen (nicht wild)– Standort/Ökosystem: Mittelmeer (nicht

    Tropen)– Individuum: z.B. wie alt sind die Bäume– Kompartiment: nur Früchte untersuchen

  • Der Fehler bei der Probenahme übersteigt

    alle nachfolgenden Fehler um ein Vielfaches!

  • Def. Mengenbereiche

    • Probenmassenbereich P = mAnalyt + mMatrix

    • GehaltbereichG = mA : (mA + mM)

    • 1 ppm = 1: 106

    • ein-millionster Teil• 1ppb = 1: 109

    • 1 ppt = 1: 1012

  • • 1-Octen-3-ol (MW:128,21g/mol) ist verantwortlich für den typischen Pilzgeruch muffiger Keller.

    • a) Beschreiben sie eine Möglichkeit der Probenahme und Probenvorbereitung aus der Kellerluft (Gerät mit Zeichnung Beschreibung und Vorgehensweise).

    • b) Die Geruchswahrnehmung liegt im ppb Bereich (v/v; für alle Gase gilt die Ideale-Gas-Näherung). Wie viel Probe müssen sie mindestens nehmen und anreichern, wenn ihnen zur Messung ein GC/FID mit einer Empfindlichkeit von 10 ppm (w/w) zur Verfügung steht und sie 1ml Meßlösung benötigen.

    • (Überschlagrechnung; sie verwenden 1ml =1g Meßlösung)

  • Erster Schritt der Analysenmethode:Die Probenvorbereitung

    • Ziel ist die Gewinnung des Analyten in möglichst reiner, messbarer Form.

  • Probenvorbereitung

    • Jeweils eingesetzte Methode richtet sich nach dem Analyten und der Matrix

    • Sie setzt Kenntnisse der jeweiligen Chemie des Analyten voraus!

  • Fallbeispiel

    • Linolsäure ist eine doppelt ungesättigte essentielle Fettsäure[C18:2]

  • Fallbeispiel

    • Im Olivenöl liegt sie mit anderen Fettsäuren als Glycerinester vor (Triacylglycerid).

    • Triacylglyceride sind stark hydrophobe Lipide

  • Probenvorbereitung

    • Physikalische Bearbeitung:– Festproben homogenisieren (mahlen und

    sieben)– Ggf. Sublimation– Flüssigproben ggf. destillieren

  • Probenvorbereitung

    • Chemische Bearbeitung:– Extraktion – Derivatisierung

  • Probenvorbereitung

    • Lösen der Probe im geeigneten Solvens– Filtrien vom Ungelösten

    • Extraktion des Analyten aus der Matrix– Flüssig/Flüssig Extraktion– Fest/Flüssig Extraktion– ASE

    • Festphasen-Anreicherung

  • Fallbeispiel

    • Die Früchte werden in einer Obstmühle gemahlen.

    • Anschließend wird der Brei durch ein Filter gepresst

    • Alternativ wird der Fruchtbrei in einer Extraktions-Apparatur mit unpolaren Lösungsmitteln extrahiert.

  • Probenvorbereitung

    • Bei der Extraktion aus komplizierten Matrices co-extrahieren oft viele Stoffe.

    • Es muss sich ein weiterer Reinigungsschritt anschließen (clean up)

  • Probenvorbereitung

    • Clean Up:• Abtrennung der störenden Rest-Matrix bei

    Fest und Flüssig-Proben • Überführung des reinen Analyten in eine

    homogene Phase; z.B. eine Lösung

  • Fallbeispiel

    • Während die bei der Extraktion anfallende Lösung nur die Lipide der Olive enthält, finden sich in der kaltgepressten Version noch reichlich andere Zellbestandteile.– Flüssigextraktion– Clean Up Kieselgelsäule mit unpolarem

    Lösungsmittel

  • Derivatisierung

    • Abhängig von Analyten und dem gewählten Analyseverfahren kann es notwendig sein den Analyten vor der Messung chemisch zu verändern

    • Es wird ein Derivat des Analyten hergestellt.

  • Derivatisierung

    • Die Derivatisierung soll substanzspezifisch sein

    • Der Derivatisierungs-Schritt muss quantitativ ablaufen

    • Unumgesetztes Derivatisierungs-Reagenz muss leicht abtrennbar sein

  • Fallbeispiel

    • Aus den Triacylglyceriden muss die Linolsäure freigesetzt werden.– Esterspaltung – freie Fettsäuren sind schwer zu analysieren– Umsetzen zum Methylester

  • Fallbeispiel

    • Die gewonnenen Triacylglycerine werden in BF3/Methanol zu Glycerin und den Fettsäuremethylestern umgeestert. – großer Überschuss Methanol!

    • Aus der Reaktionslösung können die FAME z.B. mit Isooktan extrahiert werden

    • Diese Lösung wird gaschromatographisch vermessen

  • • Durch Einträge aus der Landwirtschaft ist Chlortetracyclin (MW = 478,88 g /mol) ein wassergefährdendes Problem geworden (WGK 2). Mit 231mg/l ist seine Wasserlöslichkeit recht hoch, was auch in einem lg Po/w von -0,62 zum Ausdruck kommt. Wie beproben sie ein ruhendes Gewässer (Menge und Art der Probengewinnung, Lösungsmittel der Maßlösung), in dem ein Gehalt von 0,5µg/l vermutet wird? Für ihren HPLC-Detektor gilt eine Empfindlichkeit von 0,5ppm; sie benötigen minimal 500µl Maßlösung. (Begründen sie ihr Tun ggf. mit Alternativen und zeigen sie die Rechenwege. Setzten sie die Dichte wässriger Lösungen gleich 1g/ml)

    Instrumentelle AnalytikFoliennummer 2Der analytische ProzessFoliennummer 4FallbeispielFallbeispielFallbeispielRepräsentative ProbenahmeFallbeispielKontaminationsfreie ProbennahmeFallbeispielStabile Lagerung der ProbenFallbeispielDie Probe muss in ausreichender Menge gewonnen werden!�GasprobenahmeGasprobenahmeGasprobenahmeGasprobenahmeHomogene Flüssigproben�(wässrig)FlüssigprobenahmeFeststoff Probenahme�anorg.;Boden/ErzeFeststoff Probenahme�anorg.;Boden/Erze�Korrelation von Korngröße und Probennahmemenge nach Taggart�Korrelation von Korngröße und Probennahmemenge nach TaggartFallbeispielProbennahme bei biologischen Matrices�PflanzenFallbeispielDer Fehler bei der Probenahme übersteigt alle nachfolgenden Fehler um ein Vielfaches!Def. MengenbereicheFoliennummer 30Erster Schritt der Analysenmethode:� Die ProbenvorbereitungProbenvorbereitungFallbeispielFallbeispielProbenvorbereitungProbenvorbereitungProbenvorbereitungFoliennummer 38FallbeispielProbenvorbereitungProbenvorbereitungFallbeispielDerivatisierungDerivatisierungFallbeispielFallbeispielFoliennummer 47Foliennummer 48