Integration oder Kooperation von Lärmminderungsplanung und ... · Dauerhafter Planungskreislauf...

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Integration oder Kooperation von Lärmminderungsplanung und Verkehrsentwicklungsplanung Antrittsvorlesung Professur Verkehrsökologie Prof. Dr. Jochen Eckart Fakultät IMM Studiengang Verkehrssystemmanagement

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Integration oder Kooperation von Lärmminderungsplanung und Verkehrsentwicklungsplanung

Antrittsvorlesung Professur Verkehrsökologie

Prof. Dr. Jochen Eckart

Fakultät IMMStudiengang Verkehrssystemmanagement

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Was ist Verkehrsökologie?

Beeinträch-tigung- Lärm- Luft- Wasser- Boden- …

Umwelt… wirkt sich aus auf …

Verkehrs-aufkommen

FahrzeugInfrastruktur

Verkehr

Input / Output Bau & Betrieb

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Verkehrsmittel-wahl

FahrzeugInfrastruktur

Input / Output Bau & Betrieb

Verkehr

Transport-

system

Menschliche Aktivitäten

Siedlungs-struktur

Ortsverän-derungen

Mensch /

Mobilität

Ursachen-

sektor

Verkehrsökologie als System Mensch – Verkehr - Umwelt

Umweltaus-wirkungen

− Lärm− Luft− Wasser− CO²− …

Umfeldaus-wirkungen

Umwelt

Folgen-

sektor

… wirkt sich aus auf …

… hat zur Folge …

Vermeiden Verlagern Verträglich

Maßnahmensektor

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Grundlagen Lärmminderungsplanung

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• Was ist Lärmminderungsplanung?

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• Lärm (DIN 1320)

– Hörbarer Schall, der eine gewollte akustische Informationsaufnahme oder die Ruhe stört und zu Belästigungen, Gefährdungen und überdies Gesundheitsstörungen führt

Verkehrslärm ist bedeutendes lokales Umweltproblem

5

Anza

hl Betr

off

ene D

in M

io.

Gesundheitsvorsorge65/55 dB(A) DEN/Night

Belästigungen55/50 dB(A) DEN/Night

Daten: Lärmbilanz 2015

StraßeSchiene

Flug

Straße

Schiene

Flug

• Externe Kosten Straßenverkehrslärm in D 620 Mio. €/a

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• Handlungsfelder planerischer Immissionsschutz

• Lärmschutz beim Neubau– Neubau von Verkehrswegen (16 BImSchV)

– Ausweisung von Baugebieten (16 BImSchV & DIN 18005)

– Zulassung von Anlagen (TA-Lärm)

• Lärmsanierung im Bestand– Lärmminderungsplanung (§§47a-f BImSchG)

Fokus Lärmsanierung

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• 1990

– § 47a BImSchG

• Wenn in Gebieten schädliche Umwelteinwirkungen durch Lärm hervorgerufen werden und deren Beseitigung ein abgestimmtes Vorgehen erfordert, sind Lärmminderungsplanungen aufzustellen

• 2002– Richtlinie 2002/49/EG des europäischen Parlamentes und des Rates über

die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm• Verpflichtet Staaten zur Umsetzung

• 2005– §§47a-f BImSchG

• Definition konkrete Ballungsraumgrößen bzw. Hauptlärmquellen, für die bis zu festgelegten Fristen Lärmkarten und Lärmaktionspläne zu erstellen sind

• Vorgeschriebene Öffentlichkeitsbeteiligung• Schutz ruhiger Gebiete• Mindestanforderungen an Lärmkartierung und Lärmaktionsplan

Rechtliche Grundlagen Lärmminderungsplanung

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Dauerhafter Planungskreislauf Lärmminderungsplanung

8

Ausarbeiten Lärmkarten

Meldung an BMU

Start Lärmaktions-

plan

Mitwirkung Öffentlich-

keit

Aufstellen Lärmaktions-

plan

Meldung an BMU

Umsetzung

1. Stufe 30.6.20072. Stufe 30.6.2012

1. Stufe 18.7.20082. Stufe 18.7.2013

1. Stufe • Straßen > 6 Mio. Fzg/a• Eisenbahnen > 60.000 Züge/a• Flughäfen > 50.000 Bewegungen/a• Ballungsräume > 250.000 E

2. Stufe• Straßen > 3 Mio. Fzg/a• Eisenbahnen > 30.000 Züge/a• Ballungsräume > 100.000 E

30.6.201230.6.2017

30.6.201330.6.2018

Verfahrensschritte und Fristen nach

§§ 47a-f BImSchG

Fortschreibung alle 5 Jahre

Zuständigkeiten BaWü• Ballungsräume – Kommunen• Hauptverkehrsstraßen – LUBW, Kom.• Großflughäfen – LUBW• Haupteisenbahnstrecken – EBA, LUBWHerausforderungen durch verteilte Zuständigkeiten

Zeitfenster für Evaluation!

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Stadt Karlsruhe 2014

Anforderungen an Lärmkarten

Anforderungen nach Anhang IV Umgebungslärmrichtlinie

• Lärmkarten für L(DEN) und L(night) für Straße, Schiene, Flugzeuge, Gewerbe

• Überschreitungskarten

• Differenzkarten zukünftige Belastung

• Geschätzte Anzahl Betroffene, Wohnungen, …

• Darstellung als Grafiken und Tabellen

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• Einheitliche und verbindliche Richtwerte für Lärmsanierung fehlen

Auslöseschwelle Lärmaktionsplan

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Bundesland L(DEN) L(Night) (22-6)

NRW, Bayern 70 dB(A) 60 dB(A)

Sachsen, Brandenburg 65 dB(A) 55 dB(A)

Berlin, Hamburg 70 (65) dB(A) 60 (55) dB(A)

L(DEN) Gewichteter Gesamtwert für Day, Evening (18-22) +5 und Night +10)

L(Tag) L(Nacht)

WA 59 dB(A) 49 dB(A)

MI 64 dB(A) 54 dB(A)

Lärmminderungsplanung (nicht verbindliche)

16 BImSchV

L(Tag) L(Nacht)

Gefahr 70 dB(A) 60 dB(A)

Vorsorge 65 dB(A) 55 dB(A)

Auswirkungen Gesundheit

BaWü:

55/50 L(DEN)/L(Night) Verminderter Aufwand

65/55 L(DEN)/L(Night) Bedarf

70/60 L(DEN)/L(Night) Vordinglicher Bedarf

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Anforderungen an Lärmaktionspläne

11PRR 2014

• Beispiel Lärmaktionsplan Altstadt KöpenickAnforderungen nach Anhang V Umgebungslärmrichtlinie

• Beschreibung des Ballungsraums

• Zuständige Behörde, rechtlicher Hintergrund

• Zusammenfassung Daten Lärmkarten

• Protokoll öffentliche Anhörungen

• Bereits vorhandene oder geplante Maßnahmen

• Maßnahmen für die nächsten 5 Jahre

• Langfristige Strategie

• Finanzielle Informationen

• Schätzwerte Reduzierung Zahl der Betroffenen

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Praxis der Lärmminderungsplanung

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• Wie ist der gegenwärtige Stand der Lärmminderungsplanung in Deutschland?

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• FOPS Vorhaben (2006): Lärmminderungsplanung und kommunale Verkehrsentwicklungsplanung (Richard & Eckart)

• Zeitpunkt zwischen alter und neuer Lärmminderungsplanung

Szenarien aus 2006 als Hypothesen zur Analyse der Planungspraxis

13

Szenario "EU 1:1"

• Kommunen kommen gesetzlicher Pflicht nach, beschränken sich jedoch auf vorgeschriebene Mindeststandards

• Spielräume für freiwillige Maßnahmen werden nicht genutzt

• Viele Lärmaktionspläne beschränken sich auf eine knappe Darstellung in Form von Tabellen

• Die knappen Lärmaktionspläne besitzen nur eine geringe Steuerungswirkung (unklare Zuständigkeiten, fehlende Vorprüfung der Realisierbarkeit, ungesicherte Finanzierung usw.)

• Eine Zusammenarbeit mit der Verkehrsplanung findet meist nicht statt

Szenario "EU 1:1 + x"

• Effektiver Einsatz kommunaler Mittel wird nicht durch die Beschränkung auf die Mindeststandards, sondern durch die Verknüpfung mit anderen Planungen erreicht

• Die erzielbaren Synergieeffekte sind größer als der erforderliche Mehraufwand

• Die Praxis stellt auf den Sinn und Nutzen des Instrumentes ab

• Eindimensionale, allein der Lärmminderungsplanung dienende Maßnahmen werden nur selten umgesetzt

• Die verschiedenen Planungen bilden einen kontinuierlichen Planungs-, Entwicklungs-und Fortschreibungsprozess

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– Losert 1993 LMP Niedersachsen

– Lehming 1997 LMP in Brandenburg

– Richard 2000 EXPO-Projekt Lärmarme Stadt Henningsdorf

– Mazur 2007 ExWoSt LMP

– …

Daten für Analyse der Planungspraxis

14

– Heinrichs 2000

– Lärmbilanz 2010

– Lärmbilanz 2015

– Richard & Popp 2004 RegLMP

– Richard & Eckart 2006 LMP-VEP

– Mazur 2011 Gute Bsp. LMP

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• Fast alle Kommunen > 20.000 E. kartiert

Zunehmende Anzahl Lärmkarten und Lärmaktionspläne

15Daten: Lärmbilanz 2010 & 2015

§§47a-f

neu

1.

Stu

fe

2.

Stu

fe

3 fach

15 fach

Anza

hl Kom

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Jahr

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Lärmkarten erfordern Qualitätssicherung nicht Ausweitung Umfang

Anforderungen Lärmkarten

Lärmkarten L(DEN), L(night) für Straße, Schiene, Flugzeug, Gewerbe

Überschreitungskarten

Differenzkarten

Anzahl Betroffene

Betroffene Wohnungen, …

Herausforderungen

• Aktualität und Qualität Eingangsdaten (Verkehrsmodelle)

• Verspätete Lieferung Eingangsdaten

• Bereitstellung Karten durch Dritte

• Verbesserung Lesbarkeit von Karten

• Gesamtlärmbetrachtung

• Sonderbelastungen (Motorräder am Sonntag, etc.)

• Mehraufwand Kartierung kann nur geringe Verbesserungen erreichen

Daten: 43 LMP in BaWü

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Viele Lärmminderungsmaßnahmen setzen am Verkehr an

17

Daten: Lärmbilanz 2010

Anza

hl M

aßnahm

en

Low-Hanging-Fruits

Mittel- bis langfristige Verkehrsplanung

Schall-schutz

Sonstiges

2/3 der Maßnahmen aus der Verkehrsplanung

• Unklar wie umfassend die Minderungsmaßnahmen sind

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Umsetzung konzentriert sich auf wenige Maβnahmen

18

• Weitere mittel- bis langfristigen Potentiale zur Lärmminderung sind zu fördern

Daten: Lärmbilanz 2010

LMP bedeutend für Umsetzung

LMP nicht relevant für Umsetzung

Anzahl Maßnahmen

Maßnahmen x Umsetzung wegen LMP

Pla

nung

Um

setz

ung

Pla

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LMP bedeutend für Umsetzung

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Lärmaktionspläne beschränken sich zunehmend auf Mindestanforderungen

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• Die Lärmbilanz 2010 gibt einen Einblick jedoch kein genaues Urteil über die Qualität der LAP

Daten: Lärmbilanz 2010 & 2015Ante

il LA

P

Konzentration auf Mindestanforderungen

Jahr

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Analyse Qualität 43 Lärmaktionspläne in Baden-Württemberg

20Erweiterte studentische Arbeit (Burkart, Scholl, Uebelhör 2016)

Kriterien

– Umsetzungs-orientierte Maßnahmenteile

– GesamtkonzeptnichtEinzelmaßnahmen

– NutzungVerkehrsmodelle

– Potential Lärmminderung

Wert Wertung Kriterium: Umsetzungsorientierte

Maßnahmenteile

0% Verfehlt Keine Angaben zu spezifischen Maßnahmen oder lediglich Angaben zu allgemeinen Maßnahmen

33% Eingeschränkt Konkrete Maßnahmen als reine Auflistung

66% Angestrebt Konkrete Maßnahmen mit zusätzlicher Angabe von Betroffenenzahl, Wirkung sowie Nennung des Adressaten für die Umsetzung

100% Sehr gut Konkrete Maßnahmen mit zusätzlicher Angabe von Betroffenenzahl, Herleitung, Wirkung, Umsetzungsschritten, Kosten, Fördermittelnutzung sowie Nennung des Adressaten für die Umsetzung

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Die Qualität der Lärmaktionspläne kann noch deutlich verbessert werden

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• Wiederholung für repräsentative Auswahl erforderlich

Daten: 43 LAP in BaWü

Anza

hl LA

P

Gesamtqualität

Niedrige Qualität überrepräsentiert

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Zusammenarbeit ist wichtig für Umsetzung geht jedoch zurück

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Kooperation mit Luftreinhaltung und Klimaschutz gewinnt an Bedeutung

Daten: Lärmbilanz 2010

Ante

il LA

P

Kooperation mit Verkehr und Stadtplanung verliert an Bedeutung

Zusammenarbeit LMP mit:

Jahr

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Erzielte Minderung Lärmbelastung unbekannt

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• Deutschlandweit liegen keine fundierten Daten zur erreichten Reduktion der Lärmbelastung vor

• Widersprüchliche Aussagen– In Fallbeispielen wird eine Reduktion der Hot-Spots

zwischen 10-90% angegeben – abhängig von lokalen Bedingungen

– Bei Befragung gaben Kommunen an, dass in 10% hohe Minderung, 68% geringe Minderung und 22% keine Minderung durch die LMP erreicht wurde

– Nach der Lärmumfrage des UBA ist die Belastung durch Verkehrslärm seit 2002 konstant

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Viele Kommunen tendieren zum Szenario „EU 1:1“

24

Szenario "EU 1:1"

• Kommunen kommen gesetzlicher Pflicht nach, beschränken sich jedoch auf vorgeschriebene Mindeststandards

• Spielräume für freiwillige Maßnahmen werden nicht genutzt

• Viele Lärmaktionspläne beschränken sich auf eine knappe Darstellung in Form von Tabellen

• Die knappen Lärmaktionspläne besitzen nur eine geringe Steuerungswirkung (unklare Zuständigkeiten, fehlende Vorprüfung der Realisierbarkeit, ungesicherte Finanzierung usw.)

• Eine Zusammenarbeit mit der Verkehrsplanung findet meist nicht statt

Szenario "EU 1:1 + x"

• Effektiver Einsatz kommunaler Mittel wird nicht durch die Beschränkung auf die Mindeststandards, sondern durch die Verknüpfung mit anderen Planungen erreicht

• Die erzielbaren Synergieeffekte sind größer als der erforderliche Mehraufwand

• Die Praxis stellt auf den Sinn und Nutzen des Instrumentes ab

• Eindimensionale, allein der Lärmminderungsplanung dienende Maßnahmen werden nur selten umgesetzt

• Die verschiedenen Planungen bilden einen kontinuierlichen Planungs-, Entwicklungs-und Fortschreibungsprozess

X

X

X

Differenzierteres Bild der vielfältigen Planungspraxis erforderlich

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Praxis der Lärmminderungsplanung ist vielfältig

25

Zie

lerr

eic

hung

Qualität LAP Bearbeiter Lärmschutzmaßnahmen

Typologie 1: Geringe Qualität, schallschutzorientiert, nicht integriert (18 Kommunen)

Daten: 43 LAP in BaWü

Schlechte LAP sind:

• Fehlende umsetzungs-orientierte Konzepte

• Fehlende Gesamtkonzepte

• Keine Nutzung von Verkehrsmodellen

• Bearbeiter aus einer Disziplin

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Praxis der Lärmminderungsplanung ist vielfältig

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Zie

lerr

eic

hung

Qualität LAP Bearbeiter Lärmschutzmaßnahmen

Typologie 2: Durchschnittliche Qualität, breites Maßnahmen-

spektrum (10 Kommunen)

Daten: 43 LAP in BaWü

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Praxis der Lärmminderungsplanung ist vielfältig

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Daten: 43 LAP in BaWü

Zie

lerr

eic

hung

Qualität LAP Bearbeiter Lärmschutzmaßnahmen

Typologie 3: Gute & detaillierte LAP, Kooperation Verkehr & Lärm,

strategische Maßnahmen (15 Kommunen)

Gute LAP zeichnen sich aus durch:

• Umsetzungsorienterte LAP

• Detaillierte Gesamtkonzepte

• Nutzung von Verkehrsmodellen

• Interdisziplinäre Bearbeiterteams

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Handlungserfordernisse anstehende Runde Lärmminderungsplanung

• Lärmkartierung– Mindestanforderungen Datenqualität gewährleisten, Einsatz von

Verkehrsmodellen– Spezialfragen: Gesamtlärmbetrachtung, Ermittlung Betroffenenzahlen– Bessere Präsentation Lärmkarten, Kartierung zusammenhängendes Netz

• Lärmaktionsplan– Unklar, ob Low-Hanging-Fruits Lärmminderung bereits ausgeschöpft,

Identifizieren neuer mittelfristiger Potentiale– Entwicklung von einzelnen Maßnahmen hin zu fundierten Konzepten (z.B.

LKW-Lenkungskonzepte)– Aufstellung umsetzungsorientierte LAP– Bedarf nach regionaler Abstimmung– Rechtliche Unsicherheiten bei Maßnahmenumsetzung (z.B. Tempo 30)

• Generell– Verbesserte Kooperation mit benachbarten Disziplinen Verkehr, Stadtplanung– Entwicklung von Bürger-Information zur Partizipation

• Keine Berücksichtigung von Fragen Zuständigkeit, Finanzierung, Grenzwerte ...

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Kooperation oder Integration

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• Welcher Grad an Zusammenarbeit zwischen der Lärmminderungsplanung und weiteren Planungen ist anzustreben?

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Handlungsbedarf aufgrund von Konflikten und Synergien zwischen Planungen

30

Synergien Lärm Luft KlimaVerkehrs-

sicherheit

Tempo 30 auf HVSMeist positiv

Abhängig vom Einzelfall

positiv–negativMeist positiv Meist positiv

Sanierung Fahrbahnbeläge Meist positiv

Positiv für PM10, neutral

NOxMeist positiv Meist neutral

LKW-LenkungMeist positiv Meist positiv

Konflikte durch mehr FzKm

möglichMeist neutral

Förderung Umweltverbund

Meist geringe Wirkung

Meist geringe Wirkung

Meist positiv Meist neutral

Hoher Bedarf nach übergeordneter Abstimmung der Maßnahmen

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• Nutzen – Gemeinsame Ziele erreichen

– Gemeinsames übergeordnetes Ziel menschengerechter Verkehr– Gemeinsame Maßnahmenprioritäten – Synergien Finanzmittel Umsetzung– Vermeiden Widersprüche zwischen kommunalen Planungen

• Kosten – Reduzierung des Planungsaufwandes

– Abstimmung Beteiligte, vermeiden verzögernder Konflikte– Gemeinsame Schritte Planungsprozess– Reduzierter Aufwand Datenbeschaffung

• Nebenbedingungen – Notwendige Amtshilfe

– Bereitstellung erforderlicher Daten– Umsetzung durch zuständige Stellen

Ziele der Zusammenarbeit

31

Eckart & Richard 2015

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Meinungen der Fachliteratur gehen auseinander

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Keine Kooperation Vollständige Integration

Eckart & Richard 2015• Zeitgleiche Bearbeitung nur selten möglich• Planwerke als kontinuierlichen Planungs-,

Entwicklungs- und Fortschreibungsprozess handhaben

• Themenfelder schrittweise in einzelnen Umsetzungskonzepten konkretisiert und untereinander abgestimmt

Hungers 2003 • Eine Lärmminderungsplanung ist nicht

erforderlich, wenn eine nachhaltige Stadt-und Verkehrsplanung betrieben wird

Heinrichs 2002• In allen Fallgestaltungen, in denen nur Konflikte

durch Straßenverkehrslärm auftreten, auf eigenständige LMP verzichten und stattdessen VEP durch einen schalltechnischen Part ergänzen

• Nur bei Konfliktsituationen durch verschiedene Lärmarten weiterhin eigenständige LMP

• Forderung LMP integriert mit VEP zu bearbeiten

Deutscher Städte- und Gemeindebund 2004 • Keine isolierte LMP sondern

selbstständiger Bestandteil der lokalen VEP

Grad der Zusammenarbeit

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3 Dimensionen der Integration

33Integrationsbreite – Eingebundene Planungen

Inte

gra

tionsl

änge –

Zeitlic

her

Abla

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Zusa

mm

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eit

Für die Analyse sind 3 Dimensionen der Zusammenarbeit zu unterscheiden

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Integrationsbreite –Grenze der Zusammenarbeit

Lärmminderung

Luftreinhaltung

Klimaschutz & Klimaanpassung

Naturschutz

Umweltplanung

VEP

Nahverkehrsplan

Straßenbau

UVP

Stadtplanung

Landschaftsplan

FNP

B-Plan

Verkehrsplanung

Transport-SystemUrsachensektor Folgensektor

UVP

caused by urban form caused by traffic

implemen-tation

implemen-tation

requiresrequires

requires implemen-tation

impacts nature

sett

ing g

oals

synergies

synergies

Wo ist die Grenze zu ziehen?

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Kost

en

(Abst

imm

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Kom

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se)

Integrationsbreite –Optimum liegt bei wenigen Partnern

Hoch

Nie

dri

g

Kooperationen LMP …

Keine

Nutzen leveltsich aus

Koordinationsaufwandsteigt mit zunehmenderAnzahl Partner

Nutz

en

(Anza

hlSynerg

ien)

Hoch

Nie

dri

g

Verkehr Luft Stadt Landschaft Wasser

Zwischen 1 und 3 Partner - eskommt auf exakte Kosten an

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Integrationslänge –Zusammenarbeit im Planungsablauf

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Lärmminderungs-planung

Phasen eines normalen Planungsprozesses

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Integrationslänge –Zusammenarbeit im Planungsablauf

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.Lärmminderungs-planung

Verkehrsentwicklungs-planung

Planungen verlaufen selten zeitgleich

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Integrationslänge –Zusammenarbeit im Planungsablauf

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Lärmminderungs-planung

Verkehrsentwicklungs-planung

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.Vor- und nachlaufendePlanungen berücksichtigen

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Integrationslänge –Funktion abhängig von Reihenfolge

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

LMP

Vorlaufende LMP mit Funktion: Vorbereiten, Evaluation alter Ergebnisse, Setzen neuer Prioritäten, …

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

LMP

Zeitgleiche LMP mit Funktion: gemeinsame Prioritäten, Einsparen Planungsaufwand, …

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

LMP

Nachlaufende LMP mit Funktion: Aufgreifen und Vertiefen von Planungsidee, Konkretisieren zur Umsetzungsreife, Lernen aus Erfahrungen, …

Nutzen nicht gleich aber ebenbürtig

Verkehrsentwicklungs-planung

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Kost

en

Integrationslänge – Eignung für verschiedene Zeitpunkte

Hoch

Nie

drig

Abstand in JahrenVorlaufend

Peaks des Nutzen Koordinationsaufwandsinkt, wenn zeitgleich

Nutz

en

Hoch

Nie

drig

Zeitgleich

0

Nachlaufend

Klar vorlaufend, zeitgleichoder nachlaufende Planung

+1 +2 +3 +4 +5-5 -4 -3 -2 -1

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Integrationstiefe –Verschiedene Levels von Abstimmung

41

Keine Koordination

InformationGemeinsame

LeitlinienKompromisse

BeidseitigeBindungen

Ziel der Zusammenarbeit

Ziel der Zusammenarbeit

Ziel der Zusammenarbeit

Ziel der Zusammenarbeit

Ziel der Zusammenarbeit

Eigenständiges Planwerk allein

aus Sicht des Lärmschutzes

erstellen

Notwendige Daten und Informationen

werden von Partnern bezogen

bzw. an diese weitergegeben; es

finden jedoch keine Absprachen

statt

Mit Partnerwerden gemein-same Leitlinien vereinbart, die die Zusammen-arbeit steuern, von denen man aber abweichen

kann

Mit Partner findet enge Zusammen-

arbeit statt mit dem Ziel die meisten

Konflikte konsen-sual zu lösen, im Konfliktfall sind

jedoch Abweichun-gen möglich

Enge Abstim-mung mit

endgültiger Lösung von

Konflikten; die Ergebnisse sind

für beide Partner bindend

Versprechen an Partner

Versprechen an Partner

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Wir erfordernkeine Absprachen

Wir tauschen Daten aus und

halten dich informiert

Wir hören auf euch und arbei-ten in die selbe

Richtung; binden uns aber nicht abschließend

Wir streben einen Konsens mit euch

an

Wir treten nach Außen mit einer

Stimme auf

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Integrationstiefe –Abstimmungsaufwand berücksichtigen

42

AufwandKeine

KoordinationInformation

Gemeins. Leitlinien

KompromisseBeidseit.

Bindungen

Gering

Mittel

Hoch

Sehr Hoch

• Abstimmungsaufwand abhängig von Enge der Absprache

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Integrationstiefe –Abstimmungsbedarf für Synergien

43

SynergienKeine

KoordinationInformation

Gemeins. Leitlinien

KompromisseBeidseit.

Bindungen

Gemeinsame Ziele

Aufwand Datenbeschaffung

Datenbereitstellung

Planungslast

Vermeiden Widersprüche

Maßnahmenprioritäten

Finanzmittel

Vermeiden Verzögerungen

Fremde Umsetzung

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Integrationstiefe –Abstimmungsbedarf für SynergienSynergien

Keine Koordination

InformationGemeins. Leitlinien

KompromisseBeidseit.

Bindungen

Finanzmittel

Maßnahmenprioritäten

Fremde Umsetzung

Vermeiden Verzögerungen

Vermeiden Widersprüche

Gemeinsame Ziele

Planungslast

Aufwand Datenbeschaffung

Datenbereitstellung

• Viele Synergien werden durch grundlegende Absprachen erzielt

• Bei zunehmender Absprache prüfen ob Aufwand gerechtfertigt

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Abst

imm

ungsa

ufw

and

Integrationstiefe –Mittlere Abstimmungstiefe anstreben

Hoch

Nie

drig

Enge Absprache

Keine

Nutzen hat S-Form

Abstimmungsaufwandhat U-Form

Nutz

en

(Anza

hlSynerg

ien)

Hoch

0

Info Leitlinien Kompromiss Bindung

Gewinn bei mittlererIntegrationstiefe

36

89

Nie

drig

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Hypothesen zur angestrebten Zusammenarbeit

46

Integrationsbreite – eingebundene Planungen

Inte

gra

tionsl

änge –

Zeitlic

her

Abla

uf

Zusa

mm

enarb

eit

Hypothese: Mit 1 bis 3 Planungen zusammenarbeiten

Hypoth

ese

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ellu

ng a

n

zeitlic

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Hypothesen durch empirische Daten verifizieren

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Erfolge durch Zusammenarbeit in gemischten Teams

47

Gute LAP nur durch gemischte Teams

Anza

hl LA

P

Daten: 43 LAP in BaWü Qualität LAP

Hoch Mittel Gering

Verk

ehr

& S

challs

chutz

nur

Sch

alls

chutz

Gemischte Teams führen jedoch nicht automatisch zu guten LAP

Verk

ehr

& S

challs

chutz

nur

Sch

alls

chutz

Verk

ehr

& S

challs

chutz

nur

Sch

alls

chutz

Zusammensetzung Bearbeiterteams

Für weitere mögliche Vorteile Zusammenarbeit fehlen Daten

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Integrationsbreite –Zusammenarbeit mit Kernpartnern

48

LMP arbeitet in Praxis mit

1 bis 4 Planungen zusammen

Daten: Lärmbilanz 2010

Ante

il LA

P

Hypothese: Mit 1 bis 3 Planungen zusammenarbeiten

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Verkehrsentwicklungsplanung

Integrationslänge – Funktion Planungen ändert sich im Zeitverlauf

49

LärmminderungsplanungFallbeispiel Willich

• 1995 verkehrlicher Rahmenplan mit wesentlichen Inhalten LMP

• 2014 LAP vertiefen VEP und LAP für lokalen Verkehrslärm

• 2008 Fortschreibung VEP Verbesserung Verträglichkeit

• 2008 LAP für BAB 44/52

• 2004 Fortschreibung VEP Konzentration auf Schwerpunkte aus LMP

• 2002 LMP mit Evaluation Ergebnisse VEP und weitere Hinweise Lärmminderung

Hypothese: Aufgabenstellung an zeitliche Reihenfolge anpassen

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Integrationstiefe – Qualität steigt mit Umfang der Zusammenarbeit

50

Anza

hl LA

P

Daten: 43 LAP in BaWü

Umfang Zusammenarbeit

schle

cht

mitte

l

gut

schle

cht

mitte

l

gut

schle

cht

mitte

l

gut

ohne Verkehrsmodellohne koop. VEP

mit Verkehrsmodellohne koop. VEP

mit Verkehrsmodellmit koop. VEP

Gute Qualität LAP bei mittleren Umfang der Zusammenarbeit

Hypothese: Mittlerer Umfang Abstimmung mit Information und Leitlinien

Qualität LAP

schle

cht

mitte

l

gut

Volle Integration

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Empfehlungen für Zusammenarbeit von LMP und anderen Planungen

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Lärmminderungs-planung

Verkehrsentwicklungs-planung

Maßnahmenunters.

Aufgabenstellungan zeitlicheAbfolge anpassen

Mittlerer UmfangZusammenarbeitmit Information und gemein-samen Leitlinien

1 bis 3 Partner einbeziehen

Weitere-PlanungenGute LAP erfordernZusammenarbeit

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Empfehlungen für Umsetzung: Schnittstellen zwischen Planungen verbessern

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Lärmminderungs-planung

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Verkehrsentwicklungs-planung

Maßnahmenunters.

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Empfehlungen für Umsetzung: Schnittstellen zwischen Planungen verbessern

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Lärmminderungs-planung

Verkehrsentwicklungs-planung

Maßnahmenunters.

• Verbesserung der Kommunikation und Abbau von verwaltungs-internen Unstimmigkeiten

• Gemeinsame Größen und Bezugseinheiten für Datenaustausch definieren

• Gemeinsame Modelle nicht erforderlich jedoch reibungsloser Austausch von Daten und Informationen zwischen Modellen

• Ergebnisse wie Maßnahmen, Analysen und Priorisierungen für spätere Verwendung speichern

• Keine grundsätzlichen Diskus-sionen über Zusammenarbeit sondern vielmehr konkrete Zusammenarbeit zu spezifischen Fragestellungen

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Empfehlungen für Umsetzung: Schnittstellen zwischen Planungen verbessern

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Maßnahmenunters.

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Vororientierung

Problemanalyse

Entscheidung

Umsetzung Eval.

Lärmminderungs-planung

Verkehrsentwicklungs-planung

Maßnahmenunters.

„Handelssprache“

• Gute Kommunikation zwischen Nachbarn fördern

• Gemeinsame Vokabeln

• Vereinfachte Sprache die nicht alle Details umfasst

• Das gesprochene Wort festhalten

• Kommunikation für Handel –keine Metadiskussion über Kommunikation

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Fazit und Ausblick

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Die weiteren Handlungserfordernisse müssen betrachtet werden

• Lärmkartierung– Mindestanforderungen Datenqualität gewährleisten, Einsatz von

Verkehrsmodellen– Spezialfragen: Gesamtlärmbetrachtung, Ermittlung Betroffenenzahlen– Bessere Präsentation Lärmkarten, Kartierung zusammenhängendes Netz

• Lärmaktionsplan– Unklar, ob Low-Hanging-Fruits Lärmminderung bereits ausgeschöpft,

Identifizieren neuer mittelfristige Potentiale– Entwicklung von einzelnen Maßnahmen hin zu fundierten Konzepten (z.B.

LKW-Lenkungskonzepte)– Aufstellung umsetzungsorientierte LAP– Bedarf nach regionaler Abstimmung– Rechtliche Unsicherheiten bei Maßnahmenumsetzung (z.B. Tempo 30)

• Generell– Verbesserte Kooperation mit benachbarten Disziplinen Verkehr, Stadtplanung– Entwicklung von Bürger-Information zur Partizipation

• Erhöhung der Qualität insbesondere der LAP

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Verkehrsmittel-wahl

FahrzeugInfrastruktur

Input / Output Bau & Betrieb

Verkehr

Transport-

system

Menschliche Aktivitäten

Siedlungs-struktur

Ortsverän-derungen

Mensch /

Mobilität

Ursachen-

sektor

Schwerpunkte der Professur Verkehrsökologie

Umweltaus-wirkungen

− Lärm− Luft− Wasser− CO²− …

Umfeld-wirkungen

Umwelt

Folgen-

sektor

… wirkt sich aus auf …

… hat zur Folge …

Vermeiden Verlagern Verträglich

Maßnahmensektor

• Angewandte Forschung und Lehre

– Fokus auf Schnittstellen zwischen den Disziplinen

– Fokus auf Maßnahmen zur Verbesserung der Umwelt

– Evidenzbasierte Beratung von Praktikern und Entscheidungsträgern

– Synergien zwischen angewandter Forschung und Lehre nutzen

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit

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