Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen; Integrated Ex-ante risk-return...

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1 Einleitung Die Abbruchrate der gro ¨ßten IT-Projekte u ¨ berschreitet das Ausfallrisiko der schlech- testen junk bonds [Verh02]. Dies wird durch die viel zitierten Berichte der „Standish Group“, die IT-Projekte in ame- rikanischen Unternehmungen untersucht hat, besta ¨tigt [Stan01]. Danach wurden im Jahr 2000 nur 28% der IT-Projekte inner- halb der geplanten Zeit, des geplanten Bud- gets und mit allen geplanten Funktionalita ¨- ten abgeschlossen. Auch in Deutschland sehen die Ergebnisse gema ¨ß einer Studie der Droege & Company GmbH nicht bes- ser aus: Mehr als die Ha ¨lfte aller geplanten Projekte erreichen ihr Ziel nicht [Gaul03]. Die Problematik, dass IT-Projekte den prognostizierten Nutzen nicht erreichen, ist nicht neu und wurde bereits in den 80er Jah- ren geschildert [Boeh87] und es ist deshalb nicht anzunehmen, dass sich dieser Sachver- halt in absehbarer Zeit a ¨ndert. Vera ¨ndert hingegen hat sich die Relevanz der IT – ihr Einfluss auf Vera ¨nderungen in Unterneh- mungen ist heute bedeutend [BoSu00] und die Forderung nach einer A-priori-Bewer- tung geplanter IT-Projekte unter Beru ¨ ck- sichtigung der damit verbundenen Risiken nachvollziehbar (vgl. [Snee03]). Gema ¨ß einer Umfrage der IBM aus dem Jahre 2001 verfu ¨ gen 80 % der befragten Unternehmungen u ¨ ber keine klar definier- te Vorgehensweise zur Bewertung geplan- ter IT-Projekte [GlBH01]. Obgleich sich dieser Anteil inzwischen etwas verringert haben du ¨ rfte, stellt sich vor dem Hinter- grund, dass mehr als die Ha ¨lfte der IT- Budgets fu ¨r nicht wahlfreie Leistungen (Wartung, Betrieb und Service) ausgegeben werden [Data02] und angesichts der hohen Risiken die Frage, ob die bisher eingesetz- ten Verfahren in der Lage sind, IT-Projekte ada ¨quat zu bewerten. Die Rendite-/Risikoposition von IT- Projekten, die – wie dargelegt wird – u. a. vom Projektumfang und der Art der Pro- jektumsetzung (z. B. chaotisch oder wohl strukturiert) abha ¨ngt, ist gestaltbar. Daraus ergeben sich Handlungsalternativen, die sich bei der Auswahl und Priorisierung von IT-Investitionen nutzen lassen. Im Beitrag wird anhand eines mo ¨ glichen funktionalen Zusammenhangs, der die Grundlage quantitativen IT-Portfoliomana- gements unter Rendite-/Risikoaspekten widerspiegeln kann, skizziert, wie sich die- ser Handlungsspielraum explizit adressie- ren la ¨sst. Dazu wird im zweiten Kapitel, ausgehend vom Status quo der IT-Projekt- bewertung, die Beeinflussbarkeit der Ren- dite-/Risikoposition erla ¨utert. Abschlie- ßend werden die Ergebnisse zusammenge- WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 4, S. 247 257 Die Autoren Alexander Wehrmann Steffen Zimmermann Universita ¨t Augsburg Lehrstuhl fu ¨r BWL, Wirtschaftsinformatik und Financial Engineering Kernkompetenzzentrum IT & Finanzdienst- leistungen 86135 Augsburg {alexander.wehrmann | steffen.zimmermann} @wiwi.uni-augsburg.de Integrierte Ex-ante-Rendite-/ Risikobewertung von IT-Investitionen Kernpunkte In diesem Beitrag wird ein Modell zur Ex-ante-Bewertung von Softwareentwicklungsprojek- ten vorgestellt, welches eine integrierte Rendite-/Risiko-Betrachtung erlaubt. Die Anwen- dung des Modells und dessen Vorzu ¨ge und Limitationen werden anhand der Bewertung ei- nes IT-Projekts veranschaulicht. & Traditionelle Methoden zur Investitionsbewertung eignen sich nur bedingt zur Bewertung von IT-Projekten. & Entwicklungsnahe Entscheidungen und die Projektgro ¨ße beeinflussen die Rendite-/Risiko- Position eines Projektes maßgeblich. Hieraus ergeben sich Gestaltungsspielra ¨ume zur Maximierung des Projektwertes. & Die heute u ¨bliche Praxis, Projekte im Wesentlichen nur nach ihrem Kapitalwert zu beur- teilen, fu ¨hrt zu Kapitalwert-/Risikopositionen mit hohem Risiko. & Abha ¨ngig vom CMM-Level ko ¨nnen unternehmensweit vorgegebene, standardisierte Vor- gehensweisen nachteilig sein. Stichworte: Bewertung, IT-Investitionen, Rendite-/Risiko-Bewertung, Softwareentwicklung WI – Aufsatz

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Page 1: Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen; Integrated Ex-ante risk-return evaluation of IT investments;

1 Einleitung

Die Abbruchrate der großten IT-Projekteuberschreitet das Ausfallrisiko der schlech-testen junk bonds [Verh02]. Dies wirddurch die viel zitierten Berichte der„Standish Group“, die IT-Projekte in ame-rikanischen Unternehmungen untersuchthat, bestatigt [Stan01]. Danach wurden imJahr 2000 nur 28% der IT-Projekte inner-halb der geplanten Zeit, des geplanten Bud-gets und mit allen geplanten Funktionalita-ten abgeschlossen. Auch in Deutschlandsehen die Ergebnisse gemaß einer Studieder Droege & Company GmbH nicht bes-ser aus: Mehr als die Halfte aller geplantenProjekte erreichen ihr Ziel nicht [Gaul03].

Die Problematik, dass IT-Projekte denprognostizierten Nutzen nicht erreichen, istnicht neu und wurde bereits in den 80er Jah-ren geschildert [Boeh87] und es ist deshalb

nicht anzunehmen, dass sich dieser Sachver-halt in absehbarer Zeit andert. Veranderthingegen hat sich die Relevanz der IT – ihrEinfluss auf Veranderungen in Unterneh-mungen ist heute bedeutend [BoSu00] unddie Forderung nach einer A-priori-Bewer-tung geplanter IT-Projekte unter Beruck-sichtigung der damit verbundenen Risikennachvollziehbar (vgl. [Snee03]).Gemaß einer Umfrage der IBM aus dem

Jahre 2001 verfugen 80% der befragtenUnternehmungen uber keine klar definier-te Vorgehensweise zur Bewertung geplan-ter IT-Projekte [GlBH01]. Obgleich sichdieser Anteil inzwischen etwas verringerthaben durfte, stellt sich vor dem Hinter-grund, dass mehr als die Halfte der IT-Budgets fur nicht wahlfreie Leistungen(Wartung, Betrieb und Service) ausgegebenwerden [Data02] und angesichts der hohenRisiken die Frage, ob die bisher eingesetz-

ten Verfahren in der Lage sind, IT-Projekteadaquat zu bewerten.

Die Rendite-/Risikoposition von IT-Projekten, die – wie dargelegt wird – u. a.vom Projektumfang und der Art der Pro-jektumsetzung (z. B. chaotisch oder wohlstrukturiert) abhangt, ist gestaltbar. Darausergeben sich Handlungsalternativen, diesich bei der Auswahl und Priorisierungvon IT-Investitionen nutzen lassen.

Im Beitrag wird anhand eines moglichenfunktionalen Zusammenhangs, der dieGrundlage quantitativen IT-Portfoliomana-gements unter Rendite-/Risikoaspektenwiderspiegeln kann, skizziert, wie sich die-ser Handlungsspielraum explizit adressie-ren lasst. Dazu wird im zweiten Kapitel,ausgehend vom Status quo der IT-Projekt-bewertung, die Beeinflussbarkeit der Ren-dite-/Risikoposition erlautert. Abschlie-ßend werden die Ergebnisse zusammenge-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 4, S. 247–257

Die Autoren

Alexander WehrmannSteffen Zimmermann

Universitat AugsburgLehrstuhl fur BWL, Wirtschaftsinformatikund Financial EngineeringKernkompetenzzentrum IT & Finanzdienst-leistungen86135 Augsburg{alexander.wehrmann |steffen.zimmermann}@wiwi.uni-augsburg.de

Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen

Kernpunkte

In diesem Beitrag wird ein Modell zur Ex-ante-Bewertung von Softwareentwicklungsprojek-ten vorgestellt, welches eine integrierte Rendite-/Risiko-Betrachtung erlaubt. Die Anwen-dung des Modells und dessen Vorzuge und Limitationen werden anhand der Bewertung ei-nes IT-Projekts veranschaulicht.

& Traditionelle Methoden zur Investitionsbewertung eignen sich nur bedingt zur Bewertungvon IT-Projekten.

& Entwicklungsnahe Entscheidungen und die Projektgroße beeinflussen die Rendite-/Risiko-Position eines Projektes maßgeblich. Hieraus ergeben sich Gestaltungsspielraume zurMaximierung des Projektwertes.

& Die heute ubliche Praxis, Projekte im Wesentlichen nur nach ihrem Kapitalwert zu beur-teilen, fuhrt zu Kapitalwert-/Risikopositionen mit hohem Risiko.

& Abhangig vom CMM-Level konnen unternehmensweit vorgegebene, standardisierte Vor-gehensweisen nachteilig sein.

Stichworte: Bewertung, IT-Investitionen, Rendite-/Risiko-Bewertung, Softwareentwicklung

WI – Aufsatz

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fasst, kritisch beleuchtet und sich ergeben-de Forschungsfragen abgeleitet.

2 Bewertung vonIT-Projekten:Anforderungen und Status quo

Die Bewertung von Projekten ist i. A. Be-standteil der strategischen Projektplanung,deren Aufgaben die Sammlung von Pro-jektvorschlagen, die Bewertung und Aus-wahl der Alternativen und die Analyse derRessourcenverfugbarkeit umfasst. Projekt-vorschlage werden sowohl von der Unter-nehmungsleitung als auch von verschiede-nen Fachbereichen in den Planungsprozesseingesteuert [Fied01]. Bei knappen Res-sourcen lassen sich nicht alle Vorschlagerealisieren. Deshalb sind im ersten Schrittoperativ zwingend notwendige (z. B. auf-grund gesetzlicher Vorgaben) und als stra-tegisch notwendig erachtete Projekte(„Muss-Projekte“) zu selektieren. Wie dieverbleibenden Ressourcen auf die ubrigenProjektalternativen zu verteilen sind, wirdanhand eines Entscheidungsmodells be-stimmt (vgl. z. B. [ScSL99; Stad00]).Klassische Verfahren zur Bewertung von

Sachinvestitionen werden auf die IT-Pro-jektbewertung ubertragen, ohne deren An-wendbarkeit zu prufen [DoSc94]. Dass die-se Verfahren den Anforderungen an dieBewertung von IT-Projekten offensichtlichnicht genugen, wird damit begrundet, dasssich mit den traditionell verwendeten Me-thoden die Dynamik und das Risiko vonIT-Projekten nicht adaquat berucksichti-gen lasst (z. B. [ScBo01; Verh02]). Es wirdzwar gefordert, die Risiken von IT-Projek-ten fruhzeitig zu identifizieren und diese indie Bewertung einzubeziehen [Vers03;JeLe04; Gaul03], die integrierte Rendite-/Risikobetrachtung und -bewertung findetdennoch meist nur in Ausnahmen statt(vgl. z. B. [JeLe04; WaSp04]).Neben der rein wirtschaftlichen Not-

wendigkeit, Risiken von IT-Investitionenbei der Bewertung zu berucksichtigen, lasstsich aus der Tatsache, dass die IT unterneh-mungsubergreifend wirkt [�sBH92], aucheine gesetzliche Notwendigkeit, Risiken zumessen und zu bewerten, aus einer Reiherechtlicher Regelungen und Vereinbarun-gen (u. a. KonTraG, KWG, Basel II, Sar-banes-Oxley) ableiten. Folglich mussteauch das Risikomanagement von IT-Pro-jekten in das gesamtunternehmerische Risi-komanagement eingebunden werden.Grundsatzlich lassen sich „qualitative“

und quantitative Entscheidungsmodelle

unterscheiden. Ein Vertreter der so ge-nannten „qualitativen“ Verfahren ist dieNutzwertanalyse. Mittels qualitativer Kri-terien wird versucht, Nutzen und ggf. Risi-ken von IT-Projekten abzuschatzen (vgl.[Karg00; DeSc00; Stad00]). Unbenommender Einfachheit und Vorteilhaftigkeit dieserVerfahren bei Vorliegen dominanter Alter-nativen bleibt die Vergleichbarkeit derquantifizierten Auspragungen und Ge-wichte nicht dominanter Alternativen so-wie die Interpretation der scores problema-tisch.Die starke Verankerung der wertorien-

tierten Unternehmungsfuhrung hat zurFolge, dass die Zielerreichung einer Inves-tition letztlich in ihrem Beitrag zur Siche-rung oder Steigerung des Unterneh-mungswertes gemessen wird. D. h., einegenerelle Quantifizierung durch finanz-wirtschaftliche Großen erfolgt fruher oderspater ohnehin auf hoherer Ebene oderseitens des Marktes (z. B. Borsen). Daherscheint die finanzwirtschaftliche Quantifi-zierung mittels bewertungsunabhangigerGroßen (Cashflows) von Beginn an vor-teilhaft und angemessen. Durch den Ein-satz klassischer Verfahren (z. B. der Ka-pitalwertmethode) wird versucht, derForderung nach quantitativen finanzwirt-schaftlichen Großen Rechnung zu tragen[DoSc94]. Die Berucksichtigung der Inves-titionsrisiken erfolgt hierbei durch die risi-koadjustierte Abzinsung der unsicheren,erwarteten Einzahlungsuberschusse oderderen Multiplikation mit einem Sicher-heitsaquivalenzkoeffizienten. Wie bereits[Moon76] beschreibt, fuhrt die undifferen-zierte Verwendung konstanter risikoadjus-tierter Zinsfuße oder Sicherheitsaquiva-lenzkoeffizienten fur unterschiedliche Pro-jekte jedoch zu falschen Ergebnissen.Daraus ergibt sich die Forderung nach ei-ner projektspezifischen Risikobetrachtung.Als Zwischenergebnis lasst sich festhal-

ten, dass eine quantitative Bewertungs-methode Verwendung finden und eine pro-jektspezifische und integrierte Rendite-/Risiko-Betrachtung erfolgen sollte. Wiesich die einleitend beschriebene Rendite-/Risikoposition eines IT-Projekts beeinflus-sen lasst, wird nachfolgend beschrieben.

2.1 Rendite-/Risikopositionvon IT-Projekten

Bei der Beurteilung von Finanzinvestitionen(z. B. inWertpapiere) ist die integrierte Ren-dite-/Risikobetrachtung etablierter Stan-dard. Wahrend Renditeerwartung und Ri-siko einzelner Wertpapiere zumindest fur

kleine Anleger (ohne nennenswerte Ein-flussmoglichkeit uber große Transaktions-volumina, Aufsichtsratsmandate oder inHauptversammlungen) nicht beeinfluss-bare Großen darstellen, d. h. der Investorkann nur daruber entscheiden, welcheWertpapiere er in welcher Menge in seinPortfolio nimmt, ist die Rendite-/Risiko-position eines IT-Projekts gestaltbar.Dem Investor stehen meist viele Investi-

tionsalternativen, die sich in ihren spezi-fischen Eigenschaften unterscheiden, zurAuswahl. Ross und Beath bspw. klassifizie-ren IT-Projekte anhand der Dimensionenstrategische Zielsetzung und technologischeAusrichtung und charakterisieren viergrundsatzliche Projekttypen: Prozessver-besserungen, Experimente, Erneuerungenund Transformationen [RoBe02]. Sie argu-mentieren die Verwendung potenziell un-terschiedlicher Bewertungsmethoden furjeden Projekttyp. Die im Folgenden vor-gestellte Bewertungsmethode adressiertinsbesondere die Entwicklung betrieblicherAnwendungen, die nach Ross und BeathProzessverbesserungen oder Experimentenentsprechen [RoBe02]. Zunachst werdenzwei Aktionsvariablen vorgestellt, die Ein-fluss auf die Rendite-/Risikoposition einesderartigen Projektes haben. Darauf aufbau-end wird im dritten Kapitel ein Entschei-dungsmodell zur Bestimmung der Akti-onsvariablen abgeleitet.Eine produktbezogene Aktionsvariable

lasst sich aus den haufig gefuhrten Diskus-sionen um einen Verzicht auf einzelneFunktionalitaten (z. B. auf „Nice-to-have“-Funktionalitaten) oder ganze An-wendungsteile ableiten [DoSc94]. VieleQuellen beschreiben den Einfluss des Pro-jektumfangs einerseits auf die Rendite einesIT-Projekts und andererseits auf das Pro-jektrisiko (bspw. [Verh02; Boeh81]). Eineproduktbezogene, als Projektumfang (PU)bezeichnete Aktionsvariable wird deshalbin das Modell zur Bewertung von IT-In-vestitionen aufgenommen.Die zweite Aktionsvariable ist prozess-

bezogen und ergibt sich aus der Art undWeise der Projektumsetzung. Anerkannt istdie Notwendigkeit strukturierter, metho-disch fundierter Vorgehensweisen bei derAnwendungsentwicklung (vgl. [Some01]).Dies bezieht sich auf Fragen der System-architektur, des Vorgehensmodells, aberauch auf die Projektorganisation und -pla-nung. In der Praxis werden Entscheidun-gen uber die Vorgehensweise bei der Pro-jektumsetzung – obwohl diese sich in ih-rem Aufwand und in ihrem Beitrag zurRisikominimierung maßgeblich unterschei-den – meist unabhangig von der Frage der

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248 Alexander Wehrmann, Steffen Zimmermann

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Investitionsbewertung und -entscheidunggetroffen. Als weitere, von einer konkretenVorgehensweise abstrahierende, prozess-bezogene Aktionsvariable geht deshalb derStrukturierungsgrad (SG) des Vorgehens indas Entscheidungsmodell ein.Beide o. g. Einflussfaktoren lassen sich

verfeinern und daruber hinaus existierenauch weitere Faktoren mit Einfluss auf dieRendite-/Risikoposition. Um die modell-gestutzte Analyse uberschaubar und denModellrahmen einfach zu halten, werdenhier keine zusatzlichen Faktoren beruck-sichtigt. Auf Basis der zwei beschriebenenAktionsvariablen wird im folgenden Ab-schnitt modellgestutzt eine Vorgehensweisezur Ex-ante-Gestaltung und Bewertungvon IT-Investitionen hergeleitet. Diegrundsatzliche Vorgehensweise lasst sichspater beliebig verfeinern.

3 Modellzur IT-Projektbewertung

Zur Herleitung einer geeigneten Bewer-tungsfunktion zur Selektion und Allokati-on von IT-Projekten (unter einer integrier-ten Rendite-/Risikobetrachtung) sind eini-ge grundlegende Annahmen notwendig.

3.1 Allgemeine Annahmenund geforderte Eigenschaftender BewertungWie in Kapitel 2 begrundet wurde, soll beider Bewertung von IT-Projekten auf be-wertungsunabhangige Großen zuruck-gegriffen werden. Hier bieten sichCashflows bzw. deren Kapitalwerte, dieaus der risikolosen Diskontierung der unsi-cheren Einzahlungsuberschusse zukunfti-ger Perioden resultieren, an.(A1) Die Kapitalwerte der Projekte

i ¼ 1, . . . ,N sind unsicher und wer-den durch normalverteilte, unabhan-gige (Nðm, sÞ) Zufallsvariablen Zi

(i ¼ 1, . . . ,N) reprasentiert.Je großer das mit dem Projekt verbundeneRisiko, desto großer ist die Wahrschein-lichkeit, den erwarteten Kapitalwert nichtzu erreichen. Zur Beschreibung der Ab-weichung vom Erwartungswert einer Ver-teilung dienen Streuungsmaße. Daher liegtes nahe, auf sie auch als Risikomaß zuruck-zugreifen [FrHa99].(A2) Das Projektrisiko wird als Moglich-

keit einer negativen oder positivenZielabweichung der realisierten Kapi-talwerte zi von deren Erwartungswert�zzi ¼ EðZiÞ verstanden.

(A3) Die Lage- und Streuungsparameterfur die Kapitalwerte Zi sind bekannt.

Die Annahme der Kenntnis der Lage- undStreuungsparameter grundet darauf, dassbereits heute Risiken und deren Eintritts-wahrscheinlichkeiten abgeschatzt werden.In Verbindung mit der pragmatischen An-nahme multivariater Normalverteilungen(vgl. [BaCo02]), wird die Behandlung derRisiken erheblich vereinfacht und es lassensich verhaltnismaßig leicht die zugehorigenVarianzen ermitteln.Bei Entscheidungsmodellen unter Unsi-

cherheit ist es moglich, sich der Entschei-dungstheorie gemaß (A4) zu bedienen:(A4) Der Wert eines Projekts soll unter Be-

rucksichtigung der individuellen Risi-koeinstellung des Entscheidungstra-gers bestimmt werden (Bernoulli-Prinzip). Es wird ein risikoaverserEntscheider angenommen.

Bewertungsfunktionen, die als fachlicheBasis wertorientierter Entscheidungsunter-stutzungssysteme zum Zwecke der Rendi-te-/Risikosteuerung dienen, sollten daru-ber hinaus folgende Eigenschaften aufwei-sen [Huth03]:(E1) DerWertVi eines Projekts i ist das Er-

gebnis einer deterministischen Funk-tion v des erwarteten Kapitalwertes �zziund des Risikos s2

i eines Projekts:Vi ¼ vð�zzi, siÞ.

(E2) DerWert eines sicheren Projekts (Risi-ko s2

i ¼ 0) entspricht seinem erwarte-ten Kapitalwert:Vi ¼ vð�zzi, 0Þ ¼ �zzi .

3.2 Bewertungsfunktion

Fur die Bewertungsfunktion wird auf ei-ne ðm, sÞ-Regel zuruckgegriffen, die sichspeziell zur Analyse des Verhaltens risi-koaverser Investoren bewahrt haben (vgl.z. B. [StBr00; BaCo02]). In der Literaturwird haufig die Bernoulli-Nutzenfunk-tion uðxÞ ¼ 1� e�ax verwendet [BaCo02;FrHa99], wobei der Parameter a dem Ar-row-Pratt-Maß entspricht und den Risi-koaversionsgrad ausdruckt. Es lasst sichnachweisen, dass bei normalverteilten Zu-fallsvariablen und der beschriebenen Ber-noulli-Nutzenfunktion nur ein Praferenz-

funktional vom Typ fðm, sÞ ¼ m� a2s2

mit dem in (A4) geforderten Bernoulli-Prinzip vertraglich ist [Schn67]. Auf dasAnwendungsbeispiel angewandt, ergibtsich daher als Bewertungsfunktion:

Vi ¼ vð�zzi, siÞ ¼ �zzi � a2

s2i ð1Þ

Sie erlaubt die Ermittlung des Wertes einesIT-Projekts bei integrierter Berucksichti-

gung von Kapitalwert �zzi und Risiko s2i

(vgl. (E1)), wobei sich bei einer risikolosenInvestition ein Wert in Hohe des erwarte-ten Kapitalwertes (vgl. (E2)) ergibt. DasRisiko kann hierbei verstanden werden alsAusmaß der Abweichung von einer Ziel-große, oder als notwendige Risikopramie,die zu entrichten ist.

3.3 Einfluss der Aktionsvariablenauf die Kapitalwert-/Risikopositioneines isolierten Einzelprojekts

Es wird ein isoliertes Einzelprojekt i be-trachtet, dessen Projektwert Vi durch eineoptimale Bestimmung der Aktionsvaria-blen maximiert werden soll. Wie in Kapi-tel 2.1 angedeutet und nachfolgend nahererlautert, haben die Aktionsvariablen PUund SG, die im Folgenden durch die Varia-blen bi bzw. di reprasentiert werden, we-sentlichen Einfluss auf die ZufallsvariableZi, d. h. auf den erwarteten Projektkapital-wert �zzi und dessen Varianz s2

i .

3.3.1 Erwarteter Kapitalwert undRisiko in Abhangigkeit des Projekt-umfangs

Empirische Untersuchungen zeigen einensignifikanten Zusammenhang zwischen PUund dem erwarteten Kapitalwert �zzi bzw.dem Projektrisiko s2

i eines Einzelprojekts iauf:

Bereits vielfach beschrieben ist, dass mitsteigendem PU zunachst sowohl der er-wartete Kapitalwert �zzi, als auch die Varianzs2i steigen. Der Verlauf des erwarteten Ka-

pitalwertes �zzi in Abhangigkeit vom PU istkonkav. Mit steigendem PU werden zu-satzliche Funktionalitaten umgesetzt, derenBeitrag zum erwarteten Kapitalwert zu-nachst positiv ist. Ab einem gewissen PUjedoch uberwiegen die Grenzauszahlungendie Grenzeinzahlungen (beschrieben in[Verh02; Boeh81]). Alle moglichen, ge-wunschten oder geplanten Funktionalita-ten zu erfassen und umzusetzen ist deshalbhaufig okonomisch nicht sinnvoll.

Weniger intuitiv ist auf den ersten Blickdie Zunahme der Varianz (Risiko) der Ka-pitalwerte mit steigendem PU, wie siebspw. [Verh02] beschreibt. Offensichtlichnimmt mit steigendem PU die Komplexitatdes Projekts zu. Die Zunahme der Anzahlder zu koordinierenden Mitarbeiter, Ein-heiten, Klassen etc. erhoht nicht nur dieKomplexitat, sondern erschwert gleichzei-tig die Aufwandsschatzung (weil bspw. derAufwand fur wichtige Funktionen verges-sen oder unterschatzt wird). Damit erhohtsich das Risiko, dass der realisierte vom er-

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warteten Kapitalwert abweicht. Weiter istzu erwarten, dass großere Projekte zudemmit einem langeren Planungshorizont ein-hergehen. Je weit reichender die Investiti-onsplanung ist, desto großer ist der Teil anZahlungen, die erst in Zukunft anfallenund damit die Unsicherheit uber derenHohe und Zeitpunkt. Mit zunehmendemPU und zunehmender Projektdauer wirddeshalb die Abschatzung der erwartetenZahlungen unsicherer. Insgesamt lasst sichfesthalten, dass die Unsicherheit mit stei-gendem PU in steigendem Maße zunimmt,also durch einen konvexen Verlauf gekenn-zeichnet ist (vgl. [Verh02]). In der Praxiszeigt sich dies darin, dass viele Unterneh-mungen Projekte mit langem Zeithorizontmeiden.Wahrend zur Beschreibung der Zusam-

menhange zwischen Projektgroße undProjektwert bzw. -risiko unterschiedlicheMetriken (z. B. Lines of Code, Function-Points oder Object-Points) Verwendungfinden, wird nachfolgend von einer kon-kreten Metrik abstrahiert.Jede Veranderung des PU von einem

Wert b1i zu einem Wert b2i fuhrt unter dengegebenen Annahmen zu einer �nderungdes erwartetet Kapitalwertes �zzi und des da-mit verbundenen Projektrisikos s2

i unddeshalb zu einer �nderung des Projekt-wertes. Wird jede �nderung des PU (bi)als lineare, die Normalverteilungsannahme

erhaltende Transformationen dargestellt,lassen sich mittels multipler linearer Trans-formationen quasi-kontinuierlich anstei-gende bi-Werte und damit der erwarteteKapitalwert und die Varianz in Abhangig-keit von bi darstellen (vgl. Bild 1). Somitkann (A5) formuliert werden:(A5) Der PU bi sei skalierbar, wobei bi ¼ 0

bedeutet, dass das Projekt de factonicht durchgefuhrt wird und bi ¼ 1den maximalen PU kennzeichnet. Dererwartete Kapitalwert �zzi sei einestuckweise stetige Funktion des PUmit konkavem Verlauf. Weiter sei dieVarianz eine Funktion des PU, diedurch einen konvexen Verlauf ge-kennzeichnet ist. Dieses, durch denPU induzierte Risiko sei als projek-timmanentes Nutzenrealisierungsrisi-ko bezeichnet.

Ein Projekt i, welches nicht durchgefuhrtwird, hat einen Projektwert von Vi ¼ 0.Projekte, die, falls sie nicht durchgefuhrtwerden, prohibitiv hohe Opportunitats-

kosten verursachen (also Vi <!0 j bi ¼ 0),

werden als „Muss-Projekte“ aufgefasst undsind nicht Teil der Betrachtung (vgl.Kap. 2). Weiter muss die Bewertungsfunk-tion demzufolge der Eigenschaft (E4) ge-nugen:(E4) Bei einem PU von bi ¼ 0 gilt:Við�zzi, siÞ

¼ 0, �zzið0Þ ¼ 0 und s2i ð0Þ ¼ 0. Wird

das Projekt nicht durchgefuhrt, sind

projektimmanentes Risiko und erwar-teter Kapitalwert gleich Null.

3.3.2 Erwarteter Kapitalwert undRisiko in Abhangigkeit vomStrukturierungsgrad

Nachdem der Zusammenhang zwischenPU und erwartetem Kapitalwert bzw. Pro-jektrisiko erlautert wurde, wird der Ein-fluss des SG di auf ein Einzelprojekt erlau-tert. Voraussetzung, um den erwartetenProjektkapitalwert generieren zu konnen,ist die Entwicklung einer Software, die dendefinierten Anforderungen gerecht wirdund innerhalb der geplanten Zeit und desgeplanten Budgets fertig gestellt wird. Umdieses Ziel zu erreichen, wird ein wohldefi-nierter und nachvollziehbarer Entwick-lungsprozess (Vorgehensmodell) gefordert,der als entscheidend fur die Entwicklung„fehlerfreier“ Software gilt [Some01]. Hin-sichtlich des Vorgehensmodells werden un-terschiedliche, mehr oder weniger starkstrukturierte Vorgehensweisen propagiert(von eXtreme Programming bis hin zumIndustriestandard Rational Unified Pro-cess). Zahl und Art der Aktivitaten, die denSoftwareentwicklungsprozess kennzeich-nen, beeinflussen den Projektaufwand unddas Risiko wesentlich [PaSR03] – und folg-lich auch den Projektwert, das Aggregataus Kapitalwert und Risiko. Entwicklungs-nahe Entscheidungen werden jedoch meistin einem „economics-independent flat-land“ [BoSu00] getroffen. Zwar wird derSG der Vorgehensweise (z. B. Vorgehens-modell) z. T. an die projektspezifischen Ri-siken angepasst, er wird jedoch nicht beider Bewertung und Selektion der Projekteberucksichtigt: Entwicklungsnahe, wert-beeinflussende Entscheidungen sollten indie Projektbewertung einbezogen werden.Analog der Argumentation hinsichtlich desPU wird davon ausgegangen, dass auch ei-ne Veranderung des SG di eine stuckweisestetige Veranderung des zufalligen Kapital-wertes Zi bedingt (vgl. Bild 2).(A6) Der projektspezifische SG wird

durch di ausgedruckt, begrenzt durchdie zwei (theoretischen) Extremadi ¼ 0, das ein vollig unstrukturiertesVorgehen und di ¼ 1, das ein maxi-mal strukturiertes Vorgehen kenn-zeichnet. Der erwartete Kapitalwert�zziðbi, diÞ und die Varianz s2

i ðbi, diÞseien zusatzlich (vgl. (A4)) auch vomSG di abhangig. Es ist sinnvoll, zuerstdie Strukturierungsanstrengungen(z. B. die Methode zur Anforderungs-analyse) umzusetzen, die den großtenBeitrag zu Risikoreduktion liefern

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00 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1

Projektumfang (b)

E(X)

,Var

(X)

E (X)Var (X)

Bild 1 Beispielhafte Entwicklung von E (Zi ) und Var (Zi ) bei Veranderung von bi

250 Alexander Wehrmann, Steffen Zimmermann

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und die großten Risikotreiber elimi-nieren. Damit ergibt sich hinsichtlichdes Risikos ein konvexer Verlauf. Mitsteigendem SG lasst sich das Umset-zungsrisiko zwar stetig reduzieren,die dafur notwendigen Auszahlungensteigen jedoch uberproportional anund folglich nimmt der Projektkapi-talwert immer starker ab (konkaverVerlauf). Da gleichzeitig auch Risikoeliminiert wird, kann der Projektwertinsgesamt dennoch zunehmen.

Fur die Bewertungsfunktion werden zu-satzliche folgende Eigenschaften gefordert:(E5) Mit zunehmendem SG nimmt das

projektspezifische Umsetzungsrisikoc. p. stetig ab, bis ein Restrisiko ei er-reicht ist, welches sich auch durch dieMaximierung des SG auf di ¼ 1 nichteliminieren lasst.

(E6) Es ist einsichtig, dass sich bei Veran-derung des PU bi c. p. auch die Struk-turierungsauszahlungen und dasStrukturierungsrisiko verandern, so-dass an die Bewertungsfunktion zu-satzlich die Eigenschaft gestellt wird,dass c. p. die Strukturierungsauszah-lungen und das Strukturierungsrisikomit steigendem PU bi monoton zu-nehmen.

3.3.3 Gesamtzusammenhang

Ausgangspunkt der Betrachtungen war ei-ne Bewertungsfunktion vom Typ Vi ¼vð�zzi, siÞ ¼ �zzi � a

2s2i (vgl. 3.2). Mit den

bisher getroffen Annahmen, lasst sich dieBewertungsfunktion fur ein Einzelprojektals Funktion von PU und SG Vi ¼�zziðbi, diÞ � a

2s2i ðbi, diÞ darstellen. In der

Sache begrundet liegt das besondere Inte-resse an Losungen, die einen positivenProjektwert generieren. Betrachtungs-gegenstand ist deshalb insbesondere derTeil des Definitionsbereiches fur den gilt:Viðbi, diÞ > 0.Nachdem eine im Definitionsbereich zu-

mindest abschnittsweise stetige Funktionvorliegt, die im Definitionsbereich ihr Ma-ximum annehmen muss, existiert mindes-tens ein zugehoriges Wertepaar der Ak-tionsvariablen ðb*i, d*iÞ mit der Eigenschaft,dass Viðb*i, d*iÞ ¼ Vmax

i . Zur Bestimmungder Eindeutigkeit des Maximums, ist eshinreichend zu zeigen, dass die Bewer-tungsfunktion im Definitionsbereich strengkonkav ist. Im Folgenden wird, um dieVorgehensweise bei der Bewertung einesisolierten Einzelprojekts aufzuzeigen undzu erlautern, auf eine mit den obigen An-nahmen und Eigenschaften kompatible,

konkrete Bewertungsfunktion zuruck-gegriffen.

3.3.4 Funktionaler Zusammenhang

Aufgrund der additiven Verknupfung vonKapitalwert- und Risikokomponente zumProjektwert (vgl. 3.2), sind die beidenKomponenten separierbar und lassen sichgetrennt betrachten. Deshalb wird zu-nachst ein funktionaler Zusammenhang furden erwarteten Kapitalwert �zziðbi, diÞ be-schrieben und anschließend der funktiona-le Zusammenhang fur die Risikokom-ponente s2

i ðbi, diÞ entwickelt.

3.3.4.1 Funktionaler Zusammenhangder Kapitalwertkomponente

Um eine Funktion fur den erwarteten Ka-pitalwert, die den obigen Annahmen undEigenschaften genugt, abzuleiten, werdenprojektimmanenter Kapitalwert und diedavon zu subtrahierenden Strukturierungs-auszahlungen vorerst einzeln betrachtet.Betrachtet man den Verlauf des Kapital-

wertes ausschließlich in Abhangigkeit vonbi (bei beliebigem, aber konstantem SGdi ¼ ~dd), ergibt sich gemaß der Annahmeneine Funktion folgender Gestalt (vgl.Bild 3, links). Der Funktionsverlauf ist

konkavd2�zzidb2i

< 0

; 8bi 2 ½0, 1� j ~dd 2 ½0, 1�

!

und genugt der Annahme (A5).

Formal lasst sich der Kapitalwert bei ge-gebenen, aber konstantem SG definierenals �zziðbi; diÞ ¼ Ii � ðei � bdi � bgi Þ � bi � hð ~ddÞ,wobei hð ~ddÞ eine Konstante darstellt, derenWert sich aus konstantem ~dd ergibt.

Ii 2 Rþ: Dieser Term bezeichnet die pro-jektspezifischen Auszahlungen (Investiti-on) bei geplantem PU (bi ¼ 1), ohne Be-rucksichtigung von Strukturierungsauszah-lungen.

ei � bdi : Die vom PU abhangigen Einzah-lungen ergeben sich durch Multiplikationvon Ii mit (dem auf bi ¼ 1 normierten)projektspezifischen Einzahlungskoeffizien-ten ei > 1 und dem PU bi. Durch den Ex-ponenten d (0 < d � 1) werden die fallendebzw. konstante Grenzeinzahlungen be-schrieben.

bgi : Das Produkt aus Ii und bgi beschreibtdie in Abhangigkeit des PU notwendigenAuszahlungen. Der Exponent g > 1, dersteigende Grenzauszahlungen beschreibt,ist projektunabhangig und wurde mittelsempirischer Daten auf einen Wert zwischen1,05 und 1,2 geschatzt [Boeh81].

Betrachtet man den Funktionsverlaufdes erwarteten Kapitalwertes in Abhangig-keit von di (bei beliebigem aber konstan-tem PU bi ¼ ~bb), ergibt sich ein moglicherFunktionsverlauf (vgl. Bild 3, rechts), beidem sich z. B. bereits vor Erreichung desmaximalen SG (di ¼ 1) ein erwarteter Ka-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 4, S. 247–257

6000

5000

4000

3000

2000

1000

00 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1

Strurkturierungsgrad (d)

E(X)

,Var

(X)

E (X)

Var (X)

Bild 2 Beispielhafte Entwicklung von E (Zi ) und Var (Zi ) bei Veranderung von di

Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen 251

Page 6: Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen; Integrated Ex-ante risk-return evaluation of IT investments;

pitalwert von Null ergeben wurde. Er ge-nugt der Annahme (A5) konkavd�zziddi

< 0;d2�zzidd2

i

< 0

; 8di 2 ½0, 1� j ~bb 2 ½0, 1�

!.

Der vom SG abhangige Teil des Projekt-kapitalwertes lasst sich bei gegebenem aberkonstantem PU formal darstellen als:�zziðbi; diÞ ¼ lð~bbÞ � bi � c � dj

i , wobei lð~bbÞ dieKonstante ist, deren Wert sich aus demkonstantem ~bb ergibt.

bi � c � dji : Dieser zu subtrahierende Term

beschreibt die vom PU bi abhangigenStrukturierungsauszahlungen. Der Koeffi-zient c (c 2 Rþ) beeinflusst die Hohe derGrenzauszahlungen. Dieser entsprichtgleichzeitig den Auszahlungen, die notwen-dig sind, um den SG von di ¼ 0 auf di ¼ 1zu erhohen und kann damit in Verbindungmit dem Exponenten j (j > 1) als Grad-messer fur den Prozessreifegrad (z. B. ge-messen am CMM-Level) einer Unterneh-mung interpretiert werden. Je kleiner dieserKoeffizient ist, desto geringer sind die Aus-zahlungen, um den SG zu erhohen. Durchden Exponenten j ergeben sich steigendeGrenzauszahlungen der Strukturierung.

Insgesamt wird fur den Kapitalwert da-mit eine Funktion folgender Gestalt defi-niert: zi � ðei � bdi � bgi Þ bi � c � dj

i . Wie sichleicht zeigen lasst, genugt sie (A4) und (A5).Die in (E6) geforderte Monotonie ergibtsich aus der multiplikativen Verknupfungder Strukturierungsauszahlungen mit demPU bi. Damit wird gleichzeitig (E4) erfullt:bei einem PU von bi ¼ 0 resultiert ein er-warteter Kapitalwert von �zziðbi; diÞ ¼ 0. Es

kann festgehalten werden, dass der vor-gestellte funktionale Zusammenhang fur dieKapitalwertkomponente den Annahmenund Eigenschaften genugt.

3.3.4.2 Funktionaler Zusammenhangder Risikokomponente

Nachdem eine mit den Annahmen kom-patible Funktion fur den erwarteten Kapi-talwert �zziðbi; diÞ beschrieben ist, wird nunein funktionaler Zusammenhang fur dieRisikokomponente s2

i ðbi; diÞ vorgeschla-gen und auf seine Eigenschaften unter-sucht.Auch die Risikokomponente wird par-

tiell betrachtet. Vorerst sei der SG beliebig,aber konstant (di ¼ ~dd). Mit steigendem PUsteigt das Risiko, den prognostiziertenNutzen nicht zu erreichen, uberproportio-nal an. Eine Funktion diesen Typs ist kon-

vexd2s2

i

db2i> 0

; 8bi 2 ½0, 1� j ~dd 2 ½0, 1�

!

und genugt (A4). Einen beispielhaften Ver-lauf zeigt Bild 4 (links). Formal lasst sicheine derartige Funktion darstellen als:s2i ðbi; diÞ ¼ vi � bhi þ bi � f ðdiÞ, wobei f ð ~ddÞ

der konstante Wert ist, der aus beliebigem,aber konstantem ~dd resultiert.

vi � bhi : Dieser Teil beschreibt das projek-timmanente Risiko, wobei der Koeffizientvi dem projektspezifischen, immanentenRisiko bei einem PU von bi ¼ 1 entspricht.Das projektimmanente Risiko lasst sichnicht durch die Erhohung des Strukturie-rungsgrades verringern. Es wird nur durch

die Skalierung des Projektumfangs beein-flusst. Insbesondere ist darin beispielsweisedas Risiko enthalten, den prognostiziertenNutzen (Einzahlungen) nicht zu erreichen.Der Exponent h > 1 ergibt ein steigendesimmanentes Grenzrisiko.

Bei beliebigem aber konstantem PU(bi ¼ ~bb) und in Abhangigkeit von di er-gibt sich ein Funktionsverlauf, wie Bild 4(rechts) beispielhaft dargestellt. Der

Funktionsverlauf ist konvexd2s2

i

dd2i

> 0

;

8di 2 ½0, 1� j ~bb 2 ½0, 1�!, genugt (A5), d. h.

mit zunehmendem SG sinkt das Projektri-siko und erreicht bei di ¼ 1 das (auchdurch maximale Strukturierungsmaßnah-men) nicht eliminierbare Umsetzungs-restrisiko ei.Formal genugt die Funktion s2

i ðbi; diÞ¼ gðbiÞ þ bi � ððwi � eiÞ � ð1� diÞc þ eiÞ denAnnahmen und Eigenschaften (gð~bbÞ ist dieKonstante, derenWert sich aus ~bb ergibt).

ðwi � eiÞ � ð1� diÞc þ ei: Beschreibt dasRisiko der Projektumsetzung, welchesdurch Veranderung des projektspezifischenSG di verandert werden kann, wobeiwi 2 Rþ dem Strukturierungsrisiko beidi ¼ 0 entspricht und ei 2 Rþ dem verblei-bendem Restrisiko bei maximaler Struktu-rierung (di ¼ 1) entspricht. Es gilt: wi � ei.Aus dem unternehmungsspezifischen Ex-ponenten c > 1 ergibt sich ein sinkendesGrenzrisiko der Strukturierung.

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 4, S. 247–257

Bild 3 Zusammenhang zwischen Kapitalwert und Projektumfang (links) bzw. Kapitalwert und Strukturierungsgrad (rechts)

252 Alexander Wehrmann, Steffen Zimmermann

Page 7: Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen; Integrated Ex-ante risk-return evaluation of IT investments;

Insgesamt ergibt sich damit fur die Risi-kokomponente ein Zusammenhang derForm:

s2i ðbi; diÞ ¼ vi � bhi þ bi

� ððwi � eiÞ � ð1� diÞc þ eiÞð2Þ

Diese setzt sich aus einem als projektimma-nentes Risiko (vi � bhi ) und einem als Struk-turierungsrisiko (bi � ððwi � eiÞ � ð1� diÞcþ eiÞ) interpretierbaren Teil zusammen.Durch die Multiplikation des Strukturie-

rungsanteils des Risikos mit bi ist der in(E6) geforderte proportionale Zusammen-hang gewahrleistet. Zugleich ergibt sich diein (E4) geforderte Eigenschaft, dass das Ri-siko bei bi ¼ 0 Null ist. Auch (E5), die einRestrisiko der Strukturierung bei einemSG von di ¼ 1 fordert, ist erfullt.

3.3.4.3 Gesamtzusammenhang

Der funktionale Zusammenhang der zumaximierenden Bewertungsfunktion furein Einzelprojekt ergibt sich aus der Sub-traktion der Risikokomponente von derRenditekomponente. Man erhalt fur einisoliertes Einzelprojekt:

Vi ¼ vðbi; diÞ ¼ Ii � ðei � bdi � bgi Þ� bi � c � dj

i � a2

ðvi � bhi þ bi

� ððwi � eiÞ � ð1� diÞc þ eiÞ ð3ÞDiese Zielfunktion ist mit den Optimie-rungsvariablen bi und di zu maximieren.Erhalt man fur optimale b*i und d*i einen

negativen Projektwert, muss das Projektnicht weiter betrachtet werden. Ergibt sichein positiver maximaler Projektwert(Vmax

i ), ist zusatzlich, um die Eindeutigkeitder Losung zu prufen, die strenge Kon-kavitat im Definitionsbereich nachzuwei-sen. Es lasst sich zeigen, dass die Konkavi-tatsbedingung insbesondere dann verletztsein kann und damit moglicherweise keineeindeutige Losung existiert, wenn das Um-setzungsrisiko (selbst bei sehr hohem SG(di ! 1)) das Nutzenrealisierungsrisikowesentlich ubersteigt.Die Optima obiger Funktion lassen sich

nicht explizit angeben. Zur Veranschauli-chung der Idee und Diskussion der Ergeb-nisse wird das Entscheidungsmodell aufein ausgewahltes, reprasentatives Beispielangewandt mit dem Ziel, einige Effekte zuverdeutlichen, die sich aus einer integrier-ten Rendite-/Risikobewertung von IT-In-vestitionen ergeben. Wahrend sich eineReihe von Modellparametern direkt ausi. d. R. verfugbaren Planungsdaten abschat-zen lassen, stellt insbesondere die Ermitt-lung der jeweiligen Exponenten eine He-rausforderung dar. Deshalb wird fur dasfolgende Beispiel ein zweistufiges Vor-gehen gewahlt:Im ersten Schritt werden (soweit mog-

lich und notwendig) die heute ublicherwei-se erhobenen Planungsdaten direkt odernach leichter Modifikation in das Modellubernommen. Im zweiten Schritt werdenfur nicht direkt ermittelbare Parameter(hier die Exponenten) Definitionsbereichefur die darauf aufbauende Simulation fest-

gelegt, innerhalb derer die Exponenten alsgleichverteilt angenommen werden. ImRahmen der Simulation werden bei jedemDurchlauf zu zulassigen PU/SG-Kom-binationen die moglichen Kapitalwert-/Ri-sikopositionen bestimmt.

3.3.5 Beispiel

Das folgende Projektbeispiel basiert aufden anonymisierten Angaben eines realenIT-Projekts: Zur Erfullung eines Auftragsvom CIO – Herstellung von Transparenzim IT-Bereich – soll eine Anwendung zurUnterstutzung der Controlling-Aufgabenentwickelt werden, um u. a. Benchmark-Aktivitaten, das Quartalsreporting, aberauch das operative IT-Projektcontrollingzu unterstutzen. Wahrend die aktuellenControlling-Prozesse durch hohen manu-ellen Aufwand gekennzeichnet, die Aus-wertungen aufgrund unvollstandiger oderfehlerhafter Daten ungenau bzw. unmog-lich sind und auch keine Moglichkeit be-steht, dem Informationsbedarf unter-schiedlicher Adressaten (z. B. CIO oderProjektleiter) gerecht zu werden, soll dasbehelfsmaßige Excel-Sheet durch eine neueAnwendung ersetzt werden. Es existiertkeine operative oder gesetzliche Notwen-digkeit, sodass der Projektantrag den ubli-chen Bewertungsprozess durchlaufenmuss. Folgende Daten wurden erhoben:

Die geplanten Investitionen, um die An-wendung bei gewunschtem Funktions-umfang umzusetzen, belaufen sich auf180 TEUR (zzgl. 36 TEUR fur geplante

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 4, S. 247–257

Bild 4 Zusammenhang zwischen Risiko und Projektumfang (links) bzw. Risiko und Strukturierungsgrad (rechts)

Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen 253

Page 8: Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen; Integrated Ex-ante risk-return evaluation of IT investments;

Strukturierungsmaßnahmen). Bei geplanterProjektumsetzung demnach mit einem Ka-pitalwert von 399 TEUR (mit einem SG(di ¼ 0,3), bei dem durch die Strukturie-rungsmaßnahmen rund 50% des Umset-zungsrisikos eliminiert werden soll) ge-rechnet. Dies entspricht einem Einzah-lungskoeffizienten von ei ¼ 3,42 (vgl.3.3.4.1).Risiken werden derzeit mittels eines Sco-

ring-Modells bewertet und unabhangigvom Kapitalwert betrachtet. Bei der Unter-nehmung wird zwischen Umsetzungs- undNutzenrealisierungsrisiken unterschieden.Das Nutzenrealisierungsrisiko wird u. a.am Risiko der zeitlichen Verzogerung desProjektes (z. B. aufgrund fehlender Moti-vation der Mitarbeiter, fehlender Unter-stutzung des Managements), am Risiko derAbweichung von den geplanten Einzah-lungen (z. B. Unsicherheit uber die Anzahlder Auswertungen, die das System unter-stutzen wird) respektive den Auszahlungen(z. B. Unsicherheit uber die tatsachlich er-reichbare Prozessverbesserung) gemessen.Den einzelnen Faktoren wird jeweils einPunktewert zugeordnet. Sie werden ge-wichtet und zum Risikoscore addiert (funf-stufige Skala). Das Beispielprojekt wird inden genannten Faktoren als sehr sicher ein-gestuft und mit einem Wert in Hohe von 1bewertet. Angewendet auf obige Bewer-tungsfunktion wird anstelle des schwer in-terpretierbaren Scoringwerts von einemprojektimmanenten Risiko in Hohe einerStandardabweichung von 10% (bezogenauf den Kapitalwert) bzw. einer Varianzvon 1600 ausgegangen. Das wurde bedeu-ten, dass mit rund 66% Wahrscheinlichkeitder realisierte Kapitalwert (ungeachtet desnoch zu berucksichtigenden Strukturie-rungsrisikos) nicht unter 360 TEUR liegt

(1-Sigma-Regel). Hierbei wird die Vorteil-haftigkeit der geforderten Quantifizierungder Risiken mittels monetarer Großentransparent. Diese sind wesentlich aus-sagekraftiger und leichter interpretierbarals Scoringwerte.Das Vorhaben wird – gemessen am Bud-

get – als relativ klein eingestuft. Zudem istim Wesentlichen nur eine Abteilung betrof-fen und nur wenige Schnittstellen zu ande-ren Systemen sind notwendig. Hinsichtlichder Qualitat und Quantitat der verfug-baren Ressourcen sind keine Engpasse zubefurchten, da sowohl seitens der IT genu-gend Entwickler zur Verfugung stehen alsauch ein erfahrener Mitarbeiter von derFachseite bereitgestellt wird. Obwohl auchdie fachseitigen Anforderungen als klarstrukturiert eingeschatzt werden, wurdedas Umsetzungsrisiko aufgrund der fehlen-den Erfahrung in vergleichbaren Projektendennoch auf einen Wert von 2 geschatzt.Damit wird das Umsetzungsrisiko großerals das projektimmanente Risiko einge-schatzt. Deshalb wird angenommen, dass(zusatzlich) bei der Projektumsetzung eineStandardabweichung von 20% des Kapi-talwerts bzw. eine Varianz von 6400 indu-ziert wird. Weiter schatzt die Unterneh-mung, dass selbst bei sehr hoher Struktu-rierung der Projektumsetzung immer einnicht eliminierbares Restrisiko von in Ho-he einer Varianz von ei ¼ 400 verbleibt.Um den SG fur dieses Vorhaben soweit

zu maximieren, dass nur noch das Restrisi-ko verbleibt, mussten (z. T. erstmalig) zu-satzliche Anforderungs- und Designdoku-mente erstellt, Schnittstellen detaillierterdokumentiert und spezifiziert sowie Re-view- und Testprozesse aufgesetzt werdenetc., sodass die Auszahlungen, um den SGauf d ¼ 1 zu erhohen, auf insgesamt

100 TEUR geschatzt werden. Selbst dann,wenn der SG so weit wie moglich maxi-miert werden wurde, dass nur noch dasnicht eliminierbare Umsetzungsrestrisikoei verbliebe, ließe sich ein positiver Kapital-wert realisieren.

3.3.5.1 Definitionsbereiche im Rahmender Simulation

Fur die Exponenten werden nachfolgendDefinitionsbereiche begrundet, die der da-rauf aufbauenden Simulation dienen.In wie weit zusatzliche Funktionalitaten

einen positiven Wertbeitrag haben, wirduber den Exponenten d bestimmt. Beimgeplanten Vorhaben sind im Wesentlichennur Funktionalitaten enthalten, die einenpositiven Kapitalwertbeitrag haben undderen Streichung den erwarteten Kapital-wert deutlich verringern wurde. Es wirddeshalb von einem nahe bei eins liegendenWert fur d 2 ½0,7; 0,9� ausgegangen. Furden Exponenten g 2 ½1,05; 1,2� wird derempirisch ermittelte Wertebereich vonknapp uber eins angenommen [Boeh81].Die Risikoexponenten (h, c) drucken

aus, wie stark sich eine Veranderung desPU bzw. des SG auf das projektimmanen-te Risiko bzw. auf das Durchfuhrungsrisi-ko auswirken. Fur beide wird u. a. auf-grund der Projektgroße angenommen,dass sich Durchfuhrungs- und projektim-manentes Risiko bei einer Veranderungvom SG oder PU nahezu linear verandern(h, c 2 ½1,1; 1,3�).Allerdings wird davon ausgegangen,

dass die Erhohung des SG stark uberpro-portionale Auszahlungen verursacht. EineVerdoppelung des SG habe mindestensvierfache Strukturierungsauszahlungen zurFolge. Der Parameter j, der die Grenzkos-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 4, S. 247–257

Bild 5 Simulationsmuster und optimaler Projektumfang/Strukturierungsgrad zweier Investoren

254 Alexander Wehrmann, Steffen Zimmermann

Page 9: Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen; Integrated Ex-ante risk-return evaluation of IT investments;

ten der Strukturierungsauszahlungen be-schreibt, wird deshalb innerhalb des Inter-valls j 2 ½2; 2, 5� angenommen.

3.3.5.2 Modellergebnisse

Mit obigen Parametern und in Abhangig-keit zulassiger PU/SG-Kombinationenwerden realisierbare Kapitalwert-/Risiko-positionen simuliert (vorerst noch ohne dieBerucksichtigung einer konkreten Risiko-einstellung des Investors). Hierzu werdenfur jeden Simulationsdurchlauf die Expo-nenten innerhalb des Definitionsbereichsals Zufallsgroßen bestimmt und mit Hilfe(j) zulassiger PU/SG-Kombinationen mog-liche Auspragungen der Kapitalwert-/Risi-koposition (�zzj, s2

j ) ermittelt. Ein Simulati-onsdurchlauf ergibt dabei jeweils ein spezi-fisches Muster (Bild 5).Die Punktemenge beschreibt die Menge

moglicher Kapitalwert-/Risikopositionen.Dabei bilden alle Punkte, bei denen beigleichem Risiko kein hoherer Kapitalwertrealisierbar ist, die Menge effizienter Reali-sationen (�zzk � �zzj _ s2

k � s2j 8k 6¼ j). Wah-

rend alle effizienten Punkte okonomisch

sinnvolle Punkte darstellen, ist jede Reali-sation darunter suboptimal.Es lasst sich feststellen, dass PU/SG-

Kombinationen existieren, die bei gleichemKapitalwert ein hoheres Risiko aufweisenbzw. sich bei gleichem Risiko deutlicheUnterschiede im Kapitalwert ergeben. Dieoptimale Kapitalwert-/Risikoposition istletztlich von der Risikoneigung des Inves-tors abhangig. Selbst dann, wenn der In-vestor „zufalligerweise“ eine effiziente Lo-sung realisiert, kann diese stark von deroptimalen Losung abweichen (vgl. Bild 5).

Unter der Annahme eines bekannten Ri-sikoaversionsparameters oder der Festset-zung eines Preises, der je Einheit Risiko zuentrichten ist, lassen sich prinzipiell opti-male Werte fur PU und SG und der darausresultierende maximale Projektwert be-stimmen. Geht man im Beispiel davon aus,dass je Einheit eingegangenes Risiko zu-satzlich 0,02 EUR (Investor I1) bzw.0,05 EUR (Investor I2) Risikokosten zuentrichten sind, ergeben sich unterschiedli-che optimale Auspragungen fur SG undPU. Den Simulationsergebnissen zufolgesollte Investor 1 das Projekt vollstandig

(bI1j * ¼ 1; dI1j* � 0,39), Investor 2 das Pro-

jekt nahezu vollstandig (bI2j * � 0; 94;dI2j* � 0,45) umsetzen, wobei der risiko-

aversere Investor 2 einen leicht hoherenSG wahlen wurde (vgl. Bild 5, rechts). Mitsteigenden Risikokosten verlagert sich dasResultat optimaler PU/SG-Kombinationnach links. Nur der risikoneutrale Investorwahlt – wie bei IT-Entscheidungen gangigePraxis unabhangig vom Risiko – immer dieam weitesten rechts gelegene PU/SG-Kombination mit dem hochsten Kapital-wert.

Von Interesse ist, welche Veranderungensich ergeben, falls Parameter variiert wer-den. Hierzu wird das skizzierte Ausgangs-szenario nachfolgend modifiziert.

1) Falls das Projekt zusatzliche Funktio-nalitaten beinhaltet, die einen geringen po-sitiven Kapitalwertbeitrag generieren, abergleichzeitig das Risiko uberproportionalerhohen (z. B. eine Funktionalitat zur nut-zerspezifischen Gestaltung der Auswertun-gen), andert sich das Bild. Einerseits wirdKapitalwert der Anwendung erhoht, weilz. B. die Anwendungsflexibilitat steigt, diedamit verbundene Komplexitatssteigerung

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 4, S. 247–257

Bild 6 Einfluss der Parameterveranderung (d)

Bild 7 Festsetzung eines einheitlichen Strukturierungsgrad bei unterschiedlichem Prozessreifegrad

Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen 255

Page 10: Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen; Integrated Ex-ante risk-return evaluation of IT investments;

hat jedoch u. U. anderseits eine uberpro-portionale Steigerung der Risiken zur Fol-ge. Im Bewertungsmodell spiegelt sich diesuber die Große des Parameters d wider, derjetzt bspw. im Wertebereich d 2 ½0,3; 0,5�liegt.Investor I1 wurde das Projekt noch voll-

standig umsetzen (bI1j * ¼ 1). Investor I2hingegen wurde unter Verzicht auf den po-sitiven Kapitalwertbeitrag derartiger Funk-tionalitaten das Projekt (bei nun geringe-rem SG) wesentlich straffen (bI2j * � 0,63,Bild 6).2) Als zweites wird untersucht, welche

Veranderungen sich im Ausgangsszenarioergeben, falls der SG (hier ~dd ¼ 0,3) projek-tunspezifisch festgesetzt wird. Ein einheitli-cher SG ist haufig das Ergebnis vorgeschrie-bener Standards und Vorgehensweisen.Durch denWegfall eines Freiheitsgrads ver-dichtet sich der Raum moglicher PU/SG-Kombinationen und realisierbare Kapital-wert-/Risikopositionen liegen auf einer Li-nie (vgl. Bild 7, links). Dies scheint (nur) aufden ersten Blick vorteilhaft, denn – wie sichan der �berlagerung beider Punktmengeneines Simulationsdurchlaufs (mit/ohne fes-tem SG) gut erkennen lasst – fuhrt dies im-mer dann zu nicht-effizienten Ergebnissen,falls der festgesetzte vom optimalen SG ab-weicht. Weder der ursprunglich optimalenoch ein effizienter Projektwert lassen sicherreichen.3) Anders verhalt es sich (vgl. Bild 7,

rechts), falls die Unternehmung uber nochwenig ausgereifte Prozesse zur Umsetzungvon IT-Projekten verfugt. Die Auszahlun-gen, um den SG sukzessive zu erhohen,sind nun hoher, weil ein Großteil der Teil-prozesse, Dokumente etc. erstmalig defi-niert und erstellt werden musste. Schatztdie Unternehmung die Auszahlungen, umeinen maximalen SG (d ¼ 1) zu erreichen,auf nun c ¼ 300 (statt c ¼ 100), ergibt sichein verandertes Muster. Der Abstand derKapitalwert-/Risikopositionen bei fest vor-gegebenem SG zu den ehemals effizientenPunkten ist nun kleiner. Gleichzeitig lassensich (wie zuvor auch) ungunstige Kapital-wert-Risiko-Positionen vermeiden. Wah-rend Unternehmungen mit bspw. geringemCMM-Level von der Festsetzung eineseinheitlichen SG profitieren, sollten Unter-nehmungen mit hoher Prozessreife dieChancen flexibler Vorgehensweisen nut-zen.Insgesamt wird deutlich, dass sich abhan-

gig von den spezifischen Projekteigenschaf-ten, der Risikoeinstellung des Investors undden Rahmenbedingungen unterschiedlicheeffiziente und optimale PU/SG-Kombina-tionen ergeben. Wird diese Tatsache ver-

nachlassigt, kann daraus eine Fehlallokationvon Investitionsmitteln – unter Rendite-/Risikogesichtspunkten – resultieren.

4 Zusammenfassungder Ergebnisse

Modelltheoretisch wurde eine Vorgehens-weise zur integrierten (Kapitalwert undRisiko) Bewertung von IT-Projekten her-geleitet. Es wurde gezeigt, dass und wieentwicklungsspezifische Aspekte den Pro-jektwert beeinflussen und welche Implika-tionen sich daraus bei der Gestaltung vonIT-Vorhaben ergeben.Aufgrund der Beeinflussbarkeit (im o. g.

Sinne) der erwarteten Kapitalwerte und desRisikos eines IT-Investitionsprojekts erge-ben sich entwicklungsnahe Gestaltungs-spielraume zur Maximierung des Projekt-wertes, die bereits bei der Selektionsent-scheidung Berucksichtigung finden sollten.Voraussetzung ist jedoch die projektspezi-fische Betrachtung und Festsetzung vonPU und SG. Unterbleibt diese, wird dermaximal erzielbare Wert der Investitioni. d. R. nicht erreicht. Dies gilt im Speziel-len fur Unternehmungen mit hoher Pro-zessreife. Insofern stutzt dies die Forderungnach flexiblen Vorgehensweisen, deren SGsich an spezifischen Projekteigenschaftenorientiert und nicht Projekt-ubergreifendfestgelegt wird.Die heute ubliche Praxis, Projekte im

Wesentlichen nur nach ihrem Kapitalwertzu beurteilen, ist kritisch zu beurteilen, dahiermit meist auch eine Kapitalwert-/Risi-koposition mit hohem Risiko eingenom-men wird. Eine gezielte und bewussteSteuerung uber zu entrichtende Risikopra-mien ware wesentlich transparenter.

Obwohl die vorgestellte Vorgehensweisegegenuber bisher eingesetzten Verfahrenvorteilhaft und geeignet ist, die grundsatz-lichen Mechanismen zu veranschaulichen,weist das Modell einige Limitationen auf,die weiteren Forschungsbedarf induzieren:Das Modell beruht zum einen auf der

vereinfachenden Annahme normalverteil-ter Kapitalwerte. Dies vereinfacht die Be-handlung der Risiken erheblich. Inwieweitdie Ergebnisse sich unter Zugrundelegunganderer Verteilungen und ggf. unter Ver-wendung anderer Risikomaße (an Stelleder Varianz) verandern, bleibt zu prufen.Zudem liefert das Modell kontinuierlicheWerte fur den optimalen PU und den opti-malen SG. Realistischerweise sind beideAktionsvariablen nicht kontinuierlich ska-lierbar.Ein weiterer Kritikpunkt kann von der

Betrachtung unabhangiger IT-Projekte aus-gehen, da Konstellationen (z. B. Aufteilungin Teilprojekte) denkbar sind, bei denensich die Projektwerte wechselseitig beein-flussen (vgl. [JeLe04]). Etablierte Entschei-dungsmodelle zur IT-Portfoliobewertungexistieren bis dato aber nicht. Verhoef gehtso weit, quantitatives IT-Portfoliomanage-ment insgesamt als „terra incognita“ zu be-zeichnen [Verh02]. Um „eine optimale Aus-wahl der zur Verfugung stehenden Investi-tionsobjekte und somit letztlich eineoptimale Kapitalallokation“ [ScBo01] zugewahrleisten, mussen nicht nur Einzelpro-jekte, sondern das gesamte Investitionspro-gramm inklusive Risikoverbundeffektenunter Rendite-/Risikoaspekten bewertetwerden (vgl. [BoSu00; JeLe04]). Die isolier-te Einzelentscheidung ist nachteilig, wennWechselwirkungen bestehen, sodass sichdie Projektwerte gegenseitig beeinflussen.Auf Grund dessen, dass derartige Investi-tionszusammenhange haufig sind, ist anzu-

WIRTSCHAFTSINFORMATIK 47 (2005) 4, S. 247–257

Abstract

Integrated Ex-ante Risk-Return Evaluation of IT Investments

In enterprises decisions whether to undertake investments into IT projects or not have to bemade regularly. Regarding the fact that two out of three IT projects fail or do not reach theirexpected value the need for an integrated valuation which addresses returns and connectedrisks is evident. The impact of development aspects (e.g. the process model used) and projectsize on the risk-return position of IT projects is demonstrated and it is shown how this can betaken into account when valuing, optimizing and selecting IT investments.

Keywords: Valuation, IT Investments, Risk-/Return-Valuation, Software Development

256 Alexander Wehrmann, Steffen Zimmermann

Page 11: Integrierte Ex-ante-Rendite-/Risikobewertung von IT-Investitionen; Integrated Ex-ante risk-return evaluation of IT investments;

nehmen, dass deren Berucksichtigung dasAllokationsergebnis verandern wurde. Vo-raussetzung dafur ist jedoch die adaquateRendite-/Risikobewertung von Einzelpro-jekten, deren wesentlichen Grundlagen indiesem Beitrag dargestellt wurden.Im vorliegenden Beitrag standen explizit

Softwareentwicklungsprojekte im Fokusder Betrachtung. Wie das Modell anzupas-sen ist, um damit auch andere IT-Projekt-typen (wie Infrastrukturprojekte, Einfuh-rung von Standardsoftware etc.) zu bewer-ten, bleibt zu prufen. Es ist anzunehmen,dass hierzu z. T. nur geringfugige, bei be-stimmten IT-Projekttypen u. U. auch star-ke Modifikationen notwendig sind. Unbe-stritten hingegen ist, dass die Rendite-/Ri-sikobewertung prinzipiell auch fur andereIT-Investitionstypen von hoher Relevanzist.Im Vergleich zur Nutzwertanalyse durf-

te die Hauptkritik die zur Anwendung desModells notwendige Kenntnis der Modell-parameter (Messproblematik) sein, die so-wohl fur die Einzelprojektbewertung alsauch fur die spatere Bewertung von IT-Projektportfolios notwendig sind. Hierbeistellt sich das Problem, dass im Gegensatzzu anderen Unternehmungsbereichen heu-te i. d. R. noch keine oder im Detaillie-rungsgrad und -umfang unzureichende(historische) Daten uber IT-Projekte vor-liegen. Erschwerend kommt hinzu, dassein Projekt nur einen Einzelwert liefert,wahrend sich bspw. uber den Kurs einerAktie im Zeitverlauf eine Vielzahl von Da-ten messen lassen. Aufgrund dieses Daten-mangels bleibt eine Parametrisierung desModells eine Herausforderung. Einenmoglichen Ausweg zur Gewinnung dernotwendigen Datenquantitat bietet ggf. dieBildung von Projektklassen, in denen ver-gleichbare Projekte zusammengefasst wer-den. Ob die in der Literatur vorgeschlage-nen Klassifizierungen (z. B. [RoBe02]) da-zu geeignet sind, ist zu prufen.Wie gezeigt wurde, lassen sich jedoch

auch ohne Kenntnis der exakten Auspra-gung der Parameter erste Aussagen treffenund die Mechanismen, die den Projektwertbeeinflussen, beschreiben, denn: „Anythingis measurable in a way that is superior tonot measuring it at all“ [DeLi99].

Literatur

[BaCo02] Bamberg, Gunther; Coenenberg,Adolf G.: Betriebswirtschaftliche Entscheidung-slehre. 11. Aufl., Vahlen, Munchen 2002.

[Boeh81] Boehm, Barry W.: Software EngineeringEconomics. Prentice-Hall, New Jersey 1981.

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