Internationale Konzerttage Mittelrhein

68
Internationale Konzerttage Mittelrhein Anschrift Am Kurpark 13 56112 Lahnstein Telefon 02621 40081 Telefax 02621 3077 Telefon 02621 6209750 Online www.ticket-regional.de E-Mail [email protected] sowie an allen Ticket Regional- Vorverkaufsstellen Menschen mit Handicap erhalten ein Frei- ticket für ihre Begleitperson. Die Bestellung der Karten muss min. 10 Tage vor dem jeweiligen Konzerttermin erfolgen. (Programmänderungen vorbehalten) Kuratorium Internationale Konzerttage Mittelrhein e. V. Prof. Peter von Wienhardt Kartenvorverkäufe sind vom Umtausch oder der Rückgabe ausgeschlossen. Der Eintritt ist bei den jeweiligen Konzerten angegeben. Telefax 02621 3077 www.ikm-mittelrhein.com E-Mail [email protected] Schüler und Studenten erhalten jeweils 5,- Euro Ermäßigung. Kartenvorverkauf Künstlerische Leitung Träger & Veranstalter ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen: Spendenkonto: Commerzbank Koblenz IBAN: DE25 5704 0044 0203 3967 00 BIC: COBADEFFXXX Der Kuratorium Internationale Konzerttage Mittelrhein e.V. Büro Homepage Eintritt

Transcript of Internationale Konzerttage Mittelrhein

Internationale Konzerttage Mittelrhein

Anschrift Am Kurpark 13 56112 Lahnstein

Telefon 02621 40081

Telefax 02621 3077

Telefon 02621 6209750

Online www.ticket-regional.de

E-Mail [email protected]

sowie an allen Ticket Regional- Vorverkaufsstellen

Menschen mit Handicap erhalten ein Frei-ticket für ihre Begleitperson.

Die Bestellung der Karten muss min. 10 Tage vor dem jeweiligen Konzerttermin erfolgen. (Programmänderungen vorbehalten)

Kuratorium Internationale Konzerttage Mittelrhein e. V.

Prof. Peter von Wienhardt

Kartenvorverkäufe sind vom Umtausch oder der Rückgabe ausgeschlossen.

Der Eintritt ist bei den jeweiligen Konzerten angegeben.

Telefax 02621 3077

www.ikm-mittelrhein.com

E-Mail [email protected]

Schüler und Studenten erhalten jeweils 5,- Euro Ermäßigung.

Kartenvorverkauf

Künstlerische Leitung

Träger & Veranstalter

ist als gemeinnützig anerkannt und berechtigt, Spendenbescheinigungen auszustellen:

Spendenkonto: Commerzbank Koblenz

IBAN: DE25 5704 0044 0203 3967 00

BIC: COBADEFFXXX

Der Kuratorium Internationale Konzerttage Mittelrhein e.V.

Büro

Homepage

Eintritt

Konzertplan

1. Konzer t | Trilogie der Luft 1 „Luft und Glanz“Samstag, 16. April 2022 | 19:30 UhrSolisten der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen

Spay Seite 12

2. Konzert | Trilogie der Luft 2 „Luft und Liebe“Dienstag, 26. April 2022 | 19:30 UhrFlautando Köln

Spay Seite 14

3. Konzert | Trilogie der Luft 3 „Luft und Kraft“ Donnerstag, 28. April 2022 | 19:30 UhrFabrice Millischer & Peter von Wienhardt

Andernach Seite 16

4. Konzert | Kit Armstrong im Marmorsaal

Kit Armstrong Samstag, 07. Mai 2022 | 19:30 Uhr Bad Ems Seite 18

5. Konzert | Klassik in Vollendung

Schumann QuartettFreitag, 13. Mai 2022 | 19:30 Uhr Koblenz Seite 22

6. Konzert | Weltstars auf der Burg NamedyDonnerstag, 19. Mai 2022 | 19:30 UhrSharon Kam

Andernach Seite 24

7. Konzert | Romantische Musik für Horn und Klavier Spay Seite 28

8. Konzert | Internationale Streichquartette

Bennewitz QuartettDienstag, 31. Mai 2022 | 19:30 Uhr Andernach Seite 32

Felix Klieser & Peter von WienhardtSamstag, 28. Mai 2022 | 19:30 Uhr

9. Konzert | Weltstars ganz nahSamstag, 04. Juni 2022 | 19:30 UhrArabella Steinbacher & Peter von Wienhardt

Spay Seite 36

2

IKM-Lithographien

In der Lithographie Nr. 1 ist in Reminiszenz an unseren ehemaligen künstleri-schen Leiter eine Klarinette zu sehen mit dem Deutschen Eck als Symbol für unsere Spielorte in Koblenz. Der stilisierte Eindruck „25 Jahre imk-ikm“ gibt der Lithographie einen besonderen Erinnerungswert.

Die IKM-Lithographien Nr. 1 und Nr. 2 sind die beiden ersten einer in loser Reihenfolge geplanten Serie der IKM-Lithographien des Koblenzer Künst-lers Dieter Portugall. Neben einem Musikinstrument sollen jeweils die Spielorte der IKM sowie ein bekannter Komponist und ein Auszug aus einer dessen Partituren dargestellt werden.

In der Lithographie Nr. 2 ist in Würdigung unseres derzeitigen künstlerischen Leiters ein Klavier dargestellt mit Schloss Burg Namedy. Die Lithographie ist im Beethovenjahr 2020 aufgelegt und stellt entsprechend Beethoven und einen Ausschnitt aus der Partitur „Sinfonia Eroica“ dar.

Bestellungen werden ab sofort unter 02621/40081 entgegengenommen.

Beide Lithographien sind in einer Auflage von 40 Exemplaren erschienen und vom Künstler Dieter Portugall entsprechend signiert. 20 Exemplare sind für den freien Verkauf vorgesehen. Ohne Rahmung kosten die Lithographien jeweils 280,- € und mit Rahmung 380,- €.

Lithographie Nr. 1 „Klarinette“

3

Lithographie Nr. 2 „Klavier“

Grußwort der Schirmherrin Malu Dreyer

4

Malu Dreyer | Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz

die Internationalen Konzerttage Mittelrhein sind seit über 30 Jahren fester Bestandteil des rheinland-pfälzischen Kulturprogramms. Leider können die Konzerte aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr noch nicht wie gewohnt bereits im März beginnen, doch vom 16. April 2022 bis 4. Juni 2022 wird das Mittelrheintal wieder in den schönsten Tönen erklingen.

Die Besucher und Besucherinnen, die regelmäßig zu den Internationalen Konzerttagen kommen, kennen den einzigartigen Charakter dieser wunder-baren Veranstaltungsreihe. Die mittelrheinische Kulturlandschaft bietet eine atemberaubende Kulisse für das virtuose Spiel auf den Bühnen der Interna-tionalen Konzerttage. Ein anspruchsvolles musikalisches Programm mit erst-klassiger internationaler Besetzung und hervorragenden Darbietungen zieht seit vielen Jahren Gäste von nah und fern in die malerische Gegend.

Allen Mitwirkenden wünsche ich eine erfolgreiche Konzertreihe und allen Besuchern und Besucherinnen gute Unterhaltung bei fantastischer Musik!

Der Landesregierung – und mir persönlich – ist der Erhalt und die Unterstüt-zung der rheinland-pfälzischen Kulturszene ein wichtiges Anliegen. Deshalb hat das Land Rheinland-Pfalz, zusätzlich zu den Hilfsprogrammen des Bundes, seit Beginn der Pandemie zahlreiche Förderprogramme auf den Weg gegeben, um gemeinnützige Kulturvereine in Not zu stärken. Auch in Zukunft wollen wir der Kulturbranche die Sicherheit geben, die sie verdient. Nach so einer langen Kulturpause bin ich sehr glücklich, dass wir endlich wieder gemeinsam die wunderbaren Konzerte erleben dürfen. Deshalb gilt der künstlerischen Leitung, dem gesamten Kuratorium, den zahlreichen Sponso-ren sowie den vielen Helfern und Helferinnen hinter der Bühne mein beson-derer Dank. Sie machen die Internationalen Konzerttage Mittelrhein zu dem was sie sind: ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse.

Sehr geehrte Herren und Damen, liebe Freunde und Freundinnen der Musik,

5

Grußwort des Schirmherren Dr. Alexander Saftig

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen bedanken, die die Internationalen Musiktage Mittelrhein ermöglichen. Beim Kuratorium um den Vorsitzenden Dr. Gerhard Huthmann und allen Künstlern, Dozenten und Helfern, die die Veranstaltung jedes Jahr aufs Neue zu einem ganz besonderen Ereignis machen. Den Zuhörerinnen und Zuhörern wünsche ich begeisternde Musik-erlebnisse, die Emotionen wecken.

Gemeinsames Musikerleben und Musizieren sind auch Ausdrucksweisen gelebter Kultur, die einen festen Platz im gesellschaftlichen Leben des Land-kreises Mayen-Koblenz haben und uns Zusammenhalt vermitteln. Je nach Stimmung kann man Musik unterschiedlich empfinden, fühlen und erleben. Man kann sie aufsaugen und alles um sich herum vergessen, den stressigen Alltag, die Sorgen. Musik hat also auch einen hohen Erholungswert. Man darf sagen: „Musik ist Wellness für unsere Seele.“

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Musikfreunde,

der amerikanische Dichter Henry Wadsworth hat einmal gesagt: „Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit.“ Das bringt es für mich auf den Punkt: Musik verbindet, Musik überwindet, Musik bringt die Menschen zusammen, Musik schenkt Trost. Gerade in Zeiten des Krieges und der Pande-mie müssen wir uns das immer wieder vor Augen führen.

Dr. Alexander Saftig | Landrat des Landkreises Mayen-Koblenz

Genießen Sie die Stunden besonderer musikalischer Momente. Ich wünsche allen Besuchern aus nah und fern viel Freude am abwechslungsreichen Programm.

Herzlichst Ihr

Grußwort des Schirmherren Frank Puchtler

Gerne habe ich daher auch für 2022 wieder die Schirmherrschaft für die Internationalen Konzerttage Mittelrhein übernommen. Ich bedanke mich vor allem bei allen Unterstützern und Förderern, die die Erfolgsgeschichte „Internationale Konzerttage Mittelrhein“ möglich gemacht haben. Mein Dank gilt aber auch dem Kuratorium um den Vorsitzenden Dr. Gerhard Huthmann und allen Künstlern, Dozenten und Helfern, die die Veranstal-tung wieder zu einem wundervollen Erlebnis machen.

Seit mehr als 30 Jahren begeistern die Internationalen Konzerttage Mittel-rhein mit ihren hochkarätigen Konzerten. Tausende Besucher lassen sich jedes Jahr diese einzigartige Konzertreihe auf internationalem Niveau nicht entgehen.

Musikbegeisterte können sich auf beeindruckende Konzerttage mit groß-artigen Musikern und Darbietungen auf höchstem Niveau freuen.

Ich freue mich auf diese wunderbare Veranstaltungsreihe, die auch dieses Jahr wieder eine Brücke zwischen den Kulturen schlagen wird. Denn dieses kulturelle Highlight ist Musikgenuss, ist Verständigung, ist Begeg-nung und bunte Vielfalt. Und deshalb passt es ganz hervorragend in unsere Region, denn Vielfalt ist unsere Stärke.

Frank Puchtler | Landrat des Rhein-Lahn-Kreises

Ihnen, liebe Besucherinnen und Besuchern, wünsche ich unvergessliche Stunden bei den Internationalen Konzerttagen Mittelrhein 2022.

Renommierte Künstler locken Musikfreunde aus aller Welt in unsere Regi-on, um dieses großartige Kulturangebot zu erleben.

Unsere mittelrheinische Kulturlandschaft bietet dazu eine einzigartige Kulisse für das anspruchsvolle musikalische Programm und unterstreicht den internationalen Charakter der Konzerttage.

6

7

Grußwort des Vorsitzenden Dr. Gerhard Huthmann

In diesem Jahr beginnt die Konzertreihe am Ostersamstag und endet Anfang Juni. D.h., die gesamte Spielzeit beträgt gerade einmal sieben Wochen. Für uns und auch für unser Publikum wäre es eine zu große Herausforderung gewesen, in dieser Zeit wieder 16 oder 18 Konzerte anzu-bieten. Wir haben uns daher entschlossen nur ein „Corona-Rumpf-programm“ von lediglich neun Konzerten aufzulegen. Aber die haben es wieder in sich und sind teilweise etwas ganz Besonderes. Unser künstleri-scher Leiter hat mit international renommierten Künstlern auch für 2022 wieder ein höchst facettenreiches Programm zusammengestellt, das die ständig wachsende „IKM-Familie“ sicher begeistern wird. Dafür meinen herzlichsten Dank an unseren künstlerischen Leiter, Professor Peter von Wienhardt.

Liebe Musikfreundinnen und -freunde, liebe IKM-Familie,

Ihr

Dr. Gerhard Huthmann

bisher waren Sie es immer gewohnt, den Konzertplan der IKM bereits im Januar in den Händen zu haben. Viele werden sich vielleicht auch schon gefragt haben, wie oder ob es mit den IKM weiter geht. Diese Sorgen sind aber gänzlich unbegründet. In der Regel beginnt die Spielzeit der IKM Anfang März und endet Ende Mai. Nachdem wir aber im Vorjahr alle geplanten Konzerte in den Herbst 2020 verlegen mussten, war es uns aufgrund der Pandemie zu risikoreich, bereits wieder im März zu starten.

Natürlich wird Prof. von Wienhardt Ihnen auch weiterhin mit seinen unter-haltsamen und kurzweiligen Anmoderationen die Komponisten und Musikstücke näherbringen und somit die Konzerte zu einem besonders intensiven Musikerlebnis werden lassen.

Freuen Sie sich auf die Saison 2022, genießen Sie die Konzerte, und vor allen Dingen: Bleiben Sie uns treu.

Vorsitzender des „Kuratoriums Internationale Konzerttage Mittelrhein e.V.“

Grußwort des künstlerischen Leiters

Verehrtes Publikum,

Als Künstler ist es für mich schmerzhaft zu erfahren, wie Menschen ausge-grenzt werden, wie Haltung und Gesinnung zunehmend wichtiger als Inhalt oder Menschlichkeit werden. Die Kunst und besonders die Musik ist das Gegenteil von Ausgrenzung. Ich hoffe, dass dieser Zustand, diese „Wenn du nicht meiner Meinung bist, bist du mein Feind“-Attitüde, quer durch alle Gesellschaftsschichten hinweg, bald überwunden sein wird.

Wir sind alle durch die sich ständig ändernden Maßnahmen und Entwick-lungen mürbe und müde geworden, die stille Angst um eine Infektion wird vermutlich noch Jahre in unseren Knochen stecken. Aber: In den letzten zwei Jahren kam es bei klassischen Konzerten zu keinen nennenswerten Ausbrüchen oder Infektionsherden. Ich lade Sie daher ein, sich der Norma-lität wieder anzunähern. Diese Normalität ist auch das Bedürfnis des Menschen, gesellig zu sein, gemeinsam Feste zu feiern, zu kommunizieren, sich auszutauschen, zu streiten und zu lachen.

Sie halten ein zwar um die Hälfte reduziertes, aber dafür ein besonders qualitätsvolles Programm in den Händen. Nachdem unser Festival im Jahre 2021 erst im Herbst stattfinden konnte und wir mit den Planungen für das Frühjahr danach begannen, haben wir uns entschlossen, eine Art Rumpf-programm zu gestalten. Wir wussten zu dem Zeitpunkt gar nicht ob es wegen der Pandemie überhaupt im Frühjahr zu Konzerten kommen kann. Wir sind sehr froh, ein so hochkarätiges Programm gestaltet zu haben und hoffen, dass die Bedingungen einen normalen Ablauf zulassen werden.

Wir sehnen uns alle nach Frieden, Ruhe, Gelassenheit und Schönheit. Ich lade Sie ein, unseren Konzerten zu folgen und zahlreich zu kommen. Im Gegensatz zu anderen Festivals hat unser Festival überlebt. Natürlich mit Hilfe des Staates, aber auch durch den unermüdlichen Einsatz von Dr. Huth-mann, dem ich hier ausdrücklich danken möchte.

8

9

Auch gilt mein aufrichtiger Dank unseren Sponsoren, ohne die solcherlei kulturelle Glanzlichter gar nicht möglich wären. Dennoch: Das weitere Überleben des IKM-Festivals hängt ganz wesentlich davon ab, dass Sie unsere Konzerte besuchen.

Wir haben nicht nur ein enorm hochkarätiges Künstlerensemble in dieser Spielzeit, wir haben uns darüber hinaus bemüht, eine Trilogie in unser Programm zu implementieren, ja einen programmatischen Ansatz zu fahren. Während der letzten 24 Monate war unsere größte Angst, nicht nur sinnbildlich, keine Luft zu bekommen. Aus diesem Grund, als eine Art Aufbruch, steht am Anfang unseres Programms die „Trilogie der Luft“ mit Beiträgen von Bläsern.

Lassen Sie sich von unserem Programm faszinieren, von der Trilogie der Luft verblüffen und von meinen Erläuterungen mitreißen!

Ein Autor möchte gelesen, ein Maler möchte gesehen werden, beides kann privat im stillen Kämmerlein passieren. Ein Musiker möchte aber gehört und auf der Bühne erlebt werden; ganz sicher ist das Bildschirmmedium dabei nur eine Krücke um nicht in Vergessenheit zu geraten. Jetzt, wo weitestgehend alles wieder erlaubt ist, bitte ich Sie: Nutzen Sie die Zeit, und kommen Sie!

Selbstverständlich werden wir weiterhin (in der Spielzeit 2023) versuchen, unsere Konzerte immer am Freitag und Sonntag stattfinden zu lassen. Das war dieses Jahr absolut unmöglich, da z.B. die Karnevalsvereine ihre Feiern in den Mai verlegt hatten.

Peter von Wienhardt | Künstlerischer Leiter Internationale Konzerttage Mittelrhein

Konzert 1 | Trilogie der Luft 1 „Luft und Glanz“

Samstag, 16. April 2022 19:30 Uhr Alte Kirche Spay | | Alte Kirche Spay, Zehnthofstraße 59, 56322 Spay

12

Wenn das Programm für ein Festival geplant wird, gibt es für einen künstle-rischen Leiter prinzipiell zwei Möglichkeiten. 1. Man bedient sich aus dem reichhaltigen Angebot der Künstler, der Agenturen und ihren Programm-vorschlägen 2. Man spricht Künstler direkt an und bittet sie, das eine oder andere Werk zu spielen, oder animiert sie gar zu neuen Programmen aufgrund einer Idee oder einer Konzeption. Als künstlerischer Leiter der IKM sehe ich meine Aufgabe eher im letzteren Bereich, wenn auch manch-mal die erste Möglichkeit unvermeidbar ist.

So kommt es gleich zu Beginn unseres Festivals zu einem Programmhigh-light (auch innerhalb der in meinem Vorwort erwähnten Lufttrilogie), da das heute Dargebotene sich wohl so nicht wiederholen wird. Die heute erklingenden Werke sind sonst nur in Rundfunkarchiven präsent und werden von Festivallei-tern eigentlich nie so in Geschlossenheit auf das Programm gesetzt. Ich vertraue unserem treuen IKM Publikum, dass es die ungewöhnliche Kombination Querflöte - Klarinette - Klavier spannend findet und die musikalischen Kostbarkeiten, die sich darin verbergen, genießen wird.

Solisten der Deutschen Kammerphilharmonie BremenBettina Wild Flöte

Marco Thomas Klarinette

KlavierClemens Rave

Künstlerbiographien ab Seite 42

Eintritt 30,- €

(1835-1921)

Am heutigen Konzert werden wir zwei Musiker dieses Ausnahmeensem-bles und ihren Klavierpartner hören, die sich mit einem besonderen Programm, eigens für die IKM zusammengestellt, präsentieren.

Programm

Camille Saint Saëns Tarantella op.6

(1736-1826) Allegro moderato – Larghetto – Polonaise – Allegretto

Wolfgang Amadeus Mozart „Parto! Ma tu ben mio …“

(1736-1826) Allegro – Thema Andante grazioso – Poco Allegretto –

Franz Danzi Concertante op.41

Kaspar Kummer Concertino C-Dur op.101

Poco Andante – Piu Vivo

Hinter dem Erfolg steht eine umfassende, systematische Auseinanderset-zung mit Komponist und Werk. Jenseits konventioneller Interpretation wird Neues ebenso herausgearbeitet wie Ursprüngliches. Im scheinbar Altbekannten erlebt das Publikum bisher Unerhörtes – von Barock über Klassik und Romantik bis hin zu Zeitgenössischem. Die musikalische Quali-tät und Präzision wurzeln in solistischem Können, in der Neugier und der Leidenschaft jedes einzelnen der 41 Orchestermitglieder. Und noch etwas verbindet die 41 Virtuosen: das gemeinsame Ziel, Musik jeden Tag neu zu entdecken – bis hinein in die subtilsten Einzelheiten einer Partitur. Möglich ist dies durch das hohe musikalische Niveau des Orchesters. Die viel-gelobte Präzision und das energiereiche, detailbesessene Spiel wurzeln in der solistischen Virtuosität und kammermusikalischen Expertise eines jeden einzelnen Orchestermitglieds.

(1756-1791) Arie aus „La Clemenza di Tito“ KV 621

- Pause -

(1862-1918) Bearbeitung: M. Webster

Ernest Bloch Concertino(1880-1959) Allegro – Andante – Allegro

Malcolm Arnold Trio Tarantallegra

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen begeistert weltweit Kritiker und Publikum gleichermaßen. Mit ihrer unbändigen Energie, ihrer Hingabe und einem außerordentlichen, transparenten und detaillier-tem Klang reißen sie Ihr Publikum mit.

(1921-2006)

Claude Debussy Prélude à l'après-midi d'un faune

13

Konzert 2 | Trilogie der Luft 2 „Luft und Liebe“

Dienstag, 26. April 2022 19:30 Uhr Alte Kirche Spay | | Alte Kirche Spay, Zehnthofstraße 59, 56322 Spay

14

Seit 31 Jahren spielen die 4 Damen von Flautando Köln international nicht nur brillant und auf höchstem technischen Niveau, sondern auch immens erfolgreich. Das liegt nicht nur an der enormen technischen Fähigkeit auf den bis zu 40 verschiedenen Instrumenten, sondern auch an ihrem Charme und Witz, mit der Sie durch das Programm führen. Mit sehr treffsicherem Stilgefühl arrangieren sie Werke aus allen Jahrhunderten für ihre Beset-zung und mitunter erklingen auch andere Facetten, wie z.B. eine Trommel oder die Sopranstimme von Ursula Thelen.

Seien es feurige mittelalterliche Spielmannstänze, virtuose Barockkonzer-te, wehmütige türkische Volkslieder oder aber ein dramatisches Chanson von Kurt Weill, Flautando Köln überrascht seine Zuhörer im-mer wieder mit nie Dagewesenem und begeistert Publikum wie Kritiker gleicherma-ßen.

Neben regelmäßigen Rundfunk- und Fernsehaufnahmen beim WDR, SWR, MDR und Radio Bremen nahm Flautando Köln bisher neun CDs in Zusam-menarbeit mit dem WDR und dem DLF auf. Das Quartett gastierte bei zahl-reichen Festivals weltweit, u.a. dem Schleswig Holstein Musikfestival, dem Rheingau Musikfestival und dem MDR Musiksommer. Auslandsreisen führ-ten Flautando Köln nach Zentralamerika, China, Taiwan, Korea und quer

Flautando KölnSusanna Borsch, Susanne Hochscheid, Ursula Thelen, Kerstin de Witt

Ihre Programme sind für jeden Festivalleiter eine Herausforderung, da die meisten Werke für ihn meist unbekannt sind. Natürlich kenne ich das Lied „Surabaya Johnny“ von Weill, das Konzert von Telemann und das Arioso aus dem Capriccio von Bach nebst der Fuge aus BWV 550. Da aber alle Werke Arrangements sind, mir die Klangvorstellung bei 40 verschiedenen Flöten fehlt und ich bei Komponisten wie Neidhart oder Playford auch das MGG und das Internet zur Rate ziehen musste, schweige ich lieber, lasse die Damen sprechen und uns überraschen.

Programm

John Playford Red House Never love thee more

durch Europa. Heute spielen Flautando Köln ein neues Programm, Ball-aden, die von der Liebe sprechen.

Italian Rant

(1900-1950)

Neidhart / Arr. H. Schäfer „Ein Ritter im Reuental”

Francesco Landini Adiu, adiu dous dame

Georg Philipp Telemann Konzert a-Moll

Sabahtan kalktim – türkisches Volkslied

Amor in huom gentil

Sapkamin teregi düz – Volkslied aus Trabzon

(1637-1707)

del suo fratello dilettissimo“ BWV 992Johann Sebastian Bach Arioso aus dem „Capriccio sopra la lontanza

Künstlerbiographien auf Seite 45

M. Pignolet de Monteclaire „Mais tout parle d'amour”

Denizoglu Ali Bey Yolum bulaman

(1756-1791) Adagio – Allegro – Adagio – Vivace

The Bag of Spuds

aus England und Irland: Plains of Waterloo

Anonymus Edremit van' a bakar – Volkslied aus Van

(1667-1737 )

Kurt Weill Surabaya Johnny aus “Happy End”

- Pause -

Dietrich Buxtehude Ciacona in e BuxWV 160

Fuge aus BWV 550

Eintritt 30,- €

13. Jahrhundert Die Musik des Minnesängers Neidhart

15

(1651-1721)

(1325-1410 )

(1685-1750)

Konzert 3 | Trilogie der Luft 3 „Luft und Kraft“

Donnerstag, 28. April 2022 19:30 Uhr Burg Namedy | | Burg Namedy, 56626 Andernach

16

Und das, obwohl die Posaune während der Renaissance ein ungemein popu-läres und erfolgreiches Instrument war. Es war auch neben der Violine das einzige Instrument, das chromatisch spielbar war und sich auch mit Leich-tigkeit an verschiedenen Stimmungen anpassen konnte.

Im Zuge dessen geriet das Instrument aus der Mode. Sogar Bach setze Posaunen nur noch in wenigen Werken ein, und auch dort nur als Verstär-kung des Vokalensembles. Händel und Mozart waren nur Ausnahmen von dieser Praxis. Erst Beethoven etablierte die Posaune wieder als Orchester-instrument im Verbund mit den Trompeten in Schlusssatz seiner 5. Sinfo-nie.

Die Posaune ist nach Meinung des Verfassers dieser Zeilen von den Komponisten seit der Zeit der Klassik sehr vernachlässigt worden. Die Gründe dafür sind leider eher lapidar. Der Adel bevorzugte in der Ba-rockzeit für seine Unterhaltungsmusik eher Saiten und Streichinstrumen-te, was dann auch von der aufkommenden Bürgerschicht übernommen wurde. Ein Grund dafür mag evtl. sein, dass die Posaune damals noch nicht sehr gut für schnelle Tonleitern geeignet war, was aber ein sehr beliebtes Stilmittel der Unterhaltungskompositionen des Barocks und der Frühklas-sik war.

Fabrice Millischer Posaune

Peter von Wienhardt Klavier

Erst am Anfang der 20 Jh. erhielt die Posaune die Wiedergutmachung, die sie verdiente. Sie erhielt markante Passagen in Werken aller bedeutenden Komponisten und diese entdeckten auch die solistischen Fähigkeiten des Instrumentes wieder. Die Posaune kommt der menschlichen Stimme im Ausdrucksverhalten am nächsten, sie hat einen enormen Dynamikumfang und ist in ihrer Stimmlage am ehesten mit einem sonoren Baritonsänger zu vergleichen.

Beste Voraussetzungen für einen besonderen musikalischen Abend, an welchem uns der Ausnahmemusiker Fabrice Millischer dieses Instrument in all seinen Facetten vorstellen will. Der junge Posaunist ist der erste, der mit der Posaune den ersten Preis beim renommierten ARD Wettbewerb erreichen konnte und in einer Wandlungsfähigkeit auf seinem Instrument geradezu legendär.

Programm

Giovanni Batista Pergolèse Sinfonie für Posaune und Continuo

Carl Maria von Weber Romanze für Posaune & Klavier

Carl Philipp Emanuel Bach Württembergische Sonate Nr. 1 (1742)

(*1974) für Posaune und KlavierVincent Pagès „Tbone Tone in Queen Town“

(1914-1986)

- Pause -

Stjepan Sule Sonata „Vox Gabrieli“ für Posaune & Klavier

(*1954)

(1710-1736) Comodo – Allegro – Adagio – Presto

(1786-1826)

Lothar Perl 4 American Variations für Klavier

(1837-1911)

Jacques Castérède Sonatine für Posaune & Klavier

Alexandre Guilmant Morceau symphonique op.88

(1714-1788) Moderato – Andante – Allegro assai

(1926-2014) Allegro von vivo – Andante – Allegro

Eintritt 30,- €

Brian Lynn Doolallynastics für Posaune solo

(1910-1975)

Künstlerbiographien ab Seite 46

17

Konzert 4 | Kit Armstrong im Marmorsaal

Samstag, 07. Mai 2022 19:30 Uhr Marmorsaal | | Staatsbad Bad Ems, Römerstraße 8, 56130 Bad Ems

18

Der wunderschöne Marmorsaal, völlig zu Recht „Klein Rom“ genannt, soll Schauplatz für ein besonderes Konzert der IKM sein. Auf dem neu konstru-ierten, besonders wohlklingenden Bösendorfer 280VC wird Kit Armstrong Ausschnitte aus seinen Programmen der Jahre 2020-22 geben.

Was wäre besser geeignet für die Wiederbelebung, als wieder einen Welt-star auf das Podium zu bitten? Der Marmorsaal hat eine fabelhafte Akustik und bietet nicht nur Plätze im Parkett, sondern bei Bedarf auch die Möglichkeit, der Musik von der umlaufenden Empore zu lauschen.

Kit Armstrong vermag es mit seinen Programmen, seinem sensiblen Spiel und seiner musikalischen Akkuratesse jeden Zuhörer in seine Welt zu locken. Von der New York Times als „brillanter Pianist, der musikalische Reife und jugendliche Kühnheit mit exzeptionellen Spiel verbindet“ vor vielen Jahren angekündigt, hat er dieses Versprechen an die Musikwelt eingehalten. Seine Programme sind eine einzigartige Mischung musikali-scher Entdeckungen, gepaart mit den Meisterwerken der Klavierliteratur.

Wir sind der Meinung, dass dieser sensationelle Rahmen innerhalb unseres Festivalgebietes in Zukunft viel mehr genutzt werden sollte. Einst gab es hier rauschende Bälle und Vorführungen mit Weltstars. Wir wollen die Bestrebungen, die Stadt aus dem Dornröschenschlaf zu wecken, unterstüt-zen. Herzlichen Glückwunsch an Bad Ems zur Anerkennung als Weltkultur-erbe!

Kit Armstrong Klavier

Alfred Brendel, der Kit Armstrong seit 2005 als Lehrer und Mentor beglei-tet, schreibt ihm „Verständnis der großen Klavierliteratur als eine Einheit von Gefühl und Verstand, Frische und Verfeinerung“ zu. Die einzigartige Beziehung zwischen Armstrong und Brendel wurde in dem Film des briti-schen Regisseurs Mark Kidel „Set the Piano Stool on Fire“ festgehalten.

Programm

Wir baten Herrn Armstrong nach einem Programm ganz nach seinem Gusto. Ein Rumpfprogramm steht fest, alles andere entscheidet der Künst-ler bei seiner Einspielprobe. Es werden Stücke dargebracht, die an dem Tag genau in den Marmorsaal passen und zu denen er am Konzerttag am meis-ten inspiriert ist. Voraussichtlich werden dies Kompositionen sein, die Kit Armstrong in den letzten Jahren immer wieder dargeboten hat. Byrd, Mozart und Bull?

Diese Konzerttradition war bis ca. 1940 bei Solorecitals noch weitgehend selbstverständlich. Erst danach schlich sich die Verpflichtung zur Planung bei den Veranstaltern ein. Wir möchten hier diese Tradition wiederbeleben und hoffen auf einen unvergesslichen Abend.

Dieses Konzert wird gefördert durch:

Eintritt 35,- €Künstlerbiographien ab Seite 50

20

Konzert 5 | Klassik in Vollendung

Freitag, 13. Mai 2022 19:30 Uhr Historischer Rathaussaal | | Altes Rathaus Koblenz, Jesuitenplatz 2-4, 56068 Koblenz

22

Das Schumann Quartett ist dort angekommen, wo alles möglich ist, weil man auf Sicherheiten verzichtet. Das schließt auch das Publikum mit ein, das sich Abend für Abend auf alles gefasst machen muss: „So wirklich entwickelt sich ein Werk nur live“, sagen sie, „das ist ‚the real thing', weil wir vorher selbst nie wissen, was passiert. Spätestens auf der Bühne fällt jede Imitation weg, man wird automatisch ehrlich zu sich selbst. Dann kann man in der Musik eine Verbindung mit dem Publikum herstellen, kommunizie-ren“

Auf dem heutigen Programm stehen zwei Highlights der Klassik, resp. zwei Werke, die als Quintessenz der Gattung bei den jeweiligen Komponisten anzusehen sind. Mozarts Quartett steht vollkommen allein, ist nicht in ein Bett aus anderen Kammermusikstücken oder Quartetten gesetzt. Ein Jahr nach dem „Figaro“ komponiert, scheint es eine Exegese aus Figaro zu sein, eine Mischung aus Melancholie und Buffonerie, heiterem Charme und leid-vollem Ernst.

Leider konnte das Schumann Quartett in der letzten IKM Spielzeit seine Verpflichtung wegen Krankheit nicht wahrnehmen. Dies ist das Nachhol-konzert für all die, die sich so darauf gefreut hatten.

Schumann QuartettErik Schumann, Ken Schumann, Mark Schumann & Veit Hertenstein

„Hoffmeister“

Molto Allegro

Allegro molto vivace

Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett Nr. 20 D-Dur KV 499

Allegretto

Allegro moderato

Presto

Eintritt 35,- €Künstlerbiographien ab Seite 52

(1770-1821) Adagio, ma non troppo e molto espressivo

- Pause -

Andante, ma non troppo

Menuetto Adagio

Ludwig van Beethoven Streichquartett op.131 in cis-moll

Allegro

Adagio quasi un poco andante

Ganz im Gegensatz dazu wurde das Quartett op.131 von Beethoven zunächst aufgenommen. Es löste eine große ästhetische Kontroverse aus: Eine berühmte Kritik nannte es: „die neueste Leistung einer Einbildungs-kraft im Delirium“ Es ist für uns heute schwer, die damalige Entrüstung nachzuvollziehen, die dieses Werk ausgelöst haben muss, aber wir können es zumindest am heutigen Abend versuchen!

Programm

23

(1756-1791)

Konzert 6 | Weltstars auf der Burg Namedy

Donnerstag, 19. Mai 2022 19:30 Uhr Burg Namedy | | Burg Namedy, 56626 Andernach

24

Seit 20 Jahren gehört Sharon Kam zu den weltweit führenden Klarinettis-tinnen. Im Alter von 16 Jahren spielte sie ihr Debüt (Mozarts Klarinetten-konzert) mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta. Seit-dem liegt ihr die Musikwelt zu Füßen.

Die weitgehende Absenz von Klarinettenmusik im Barock und in der Klas-sik lässt sich auf zwei Umstände zurückführen: Erstens wurde die Klari-nette an sich erst so um das Jahr 1700 erfunden und zweitens waren lange verschiedenen Griffsysteme im Umlauf, so dass die Komponisten der Klas-sik nie ganz sicher sein konnten, ob ihr Werk denn auch so klang oder so unproblematisch gespielt werden konnte, wie sie es planten. Um ca. 1850 kristallisierten sich dann letzten Endes zwei Systeme heraus, das „Böhm-System“, welches momentan weltweit verwendet wird und das „deutsche

Umso mehr verwundert es, warum sie, oder besser gesagt, die solistische Klarinette generell bei IKM in den letzten Jahren so unterrepräsentiert war. Wir müssen gestehen: Wir hatten immer wieder das The-ma Klari-nette ins Auge gefasst, aber es hat in den letzten Jahren einfach aus Terminschwierigkeiten nie geklappt. Umso mehr freut es uns, dass wir dieses Ausnahmetalent nun in unserem beliebten Forum, der Burg Namedy präsentieren können.

Sharon Kam Klarinette

Mario Häring Klavier

Andante – Allegro molto

- Pause -

Claude Debussy Rhapsodie Nr. 1

Aus diesem Grunde sind auch die meisten Solokompositionen, bis auf ganz wenige Ausnahmen wie Mozarts Klarinettenkonzert, welches gezielt für den Wiener Klarinettisten Anton Stadler entstand, erst in der Romantik und danach geschrieben worden. In den frühen Harmoniemusiken wurden zwar auch Klarinetten verwendet, aber selten in virtuoser Weise, so dass für die Komponisten das System letzten Endes irrelevant war.

(1833-1897) Allegro amabile – Allegro appassionata – Trio –

Andante con moto – Allegro – Più tranquillo

Es erwartet uns ein romantisches Programm, welches alle Facetten des Instruments, aber auch die besondere Tonsprache dieser Ausnahmemusi-kerin widerspiegelt, die sich mittlerweile auf unzähligen Aufnahmen verewigt haben.

Johannes Brahms Klarinettensonate Es-Dur, op.120/2

Programm

Witold Lutoslawski Dance Preludes für Klarinette & Klavier

System“, welches vor allem in Deutschland und Österreich verwendet wird. Der Unterschied liegt nicht nur in der Grifftechnik, sondern auch im Klang! Die Böhm Klarinette ist schärfer, flexibler und obertonreicher, die deut-sche Klarinette wirkt reiner, sonorer und wärmer. Das Instrument der beginnenden deutschen Romantik ist die deutsche Klarinette, wie wir auch immer wieder im Freischütz von Weber hören können!

(1913-1994) Allegro molto – Andantino – Allegro giocoso –

Robert Schumann Fantasiestücke op. 73

Künstlerbiographien ab Seite 54

Dieses Konzert wird gefördert durch:

(1862-1918) für Klarinette und Klavierbegleitung

Francis Poulenc Sonata für Klarinette und Klavier

Eintritt 35,- €

Camille Saint Saëns aus der Klarinettensonate op.167:

(1810-1856) 1. Zart und mit Ausdruck – 2. Lebhaft leicht – 3. Rasch und mit Feuer

(*1899-1963) Allegretto – Romanza – Allegro con fuoco

(1835-1921) 1. Allegretto – 2. Allegro

26

Konzert 7 | Romantische Musik für Horn & Klavier

Samstag, 28. Mai 2022 19:30 Uhr Alte Kirche Spay | | Alte Kirche Spay, Zehnthofstraße 59, 56322 Spay

28

Zunächst waren das einfache, gerade Hörner, jedoch kannte man schon in der Spätantike die kreisrund gewundene dünnwandige Röhre des heutigen Horns. Im Mittelalter wurden diese gebogenen Versionen aufgrund von technischen Schwierigkeiten im Herstellungsprozess zwar zunächst links liegen gelassen, jedoch gibt es Darstellungen aus Worcester aus dem späten Mittelalter, wo sie wieder auftauchten.

Es existieren sogar Vermerke aus der Zeit der Römer, die sich wie eine Art Noten und Spielanweisungen interpretieren lassen. Das Horn war seit Ende des 17 Jh. immer auf der Bühne präsent und sehr oft verschwammen die Übergänge zwischen den einzelnen, verschiedensten Versionen des Instrumentes bis hin zu offensichtlichen Verwechslungen zwischen Horn und Trompete bei Bach. Ludwig der XIV. beschäftige gar 14 (!) Hornisten für die Gestaltung seiner Hofmusik.

Das Horn ist eines der ältesten Instrumente, die wir kennen. Obwohl es zunächst aus einem Tierhorn bestand, (daher auch der Name) steht schon in der Bibel ein schriftlich benannter Trompeten & Hornbauer nebst folgenden Zeilen: „Und der Herr redete mit Mose und sprach: Mache dir 2 Trompeten von getriebenen Silber….“

Felix Klieser Horn

Peter von Wienhardt Klavier

Andante C-Dur für Horn & Klavier

(1875-1956) Nocturno – Intermezzo – Romance – Valse triste

Josef Rheinberger Sonate für Horn & Klavier Es-Dur op.178

(1770-1821) Allegro moderato – Poco Adagio – Rondo

Künstlerbiographien ab Seite 58

- Pause -

Dieses Konzert wird gefördert durch:

(1810-1856) Con moto – Quasi Adagio – Con fuoco

Eintritt 35,- €

Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier & Horn op.17

Reinhold Glière Vier Stücke für Horn & Klavier op. 35

(1864-1949) 4. Scherzino

Programm

Robert Schumann Adagio und Allegro für Horn & Klavier op.70

Während die frühen Hörner nur die sogenannte Naturtonreihe darstellen konnten, kam um das Jahr 1820 die große Wende. Dies war das Jahr der Erfindung des Ventils, durch welches man die Tonhöhe bei Horn und Trom-pete ändern konnte. Deswegen ist ein großer Teil der Kunstmusik und der Orchestersoli für diese Instrumente erst nach 1820 entstanden, als die Komponisten endlich freie Hand in der Melodiegestaltung hatten. Aufgrund des immens warmen und sonoren Klanges machten sie dann reichlich Gebrauch davon! Am heutigen Abend erklingen Werke aus der Blütezeit des romantischen Hornklanges.

Kaum einer ist so gut dafür besser geeignet, als Felix Klieser, der Shooting Star der deutschen Klassikszene. Sein weicher Klang und sein tiefes musi-kalisches Verständnis für die Schönheit seines Instrumentes machen seine Konzerte unvergesslich!

(1810-1856)

Paul Dukas Villanelle für Horn & Klavier(1865-1935)

Richard Strauss aus den 5 Klavierstücken op.3:

30

Konzert 8 | Internationale Streichquartette

Dienstag, 31. Mai 2022 19:30 Uhr Burg Namedy | | Burg Namedy, 56626 Andernach

32

Das Bennewitz Quartett ist eine der ganz großen international erfolgrei-chen Quartette und momentan wahrscheinlich die erfolgreichste tschechi-sche Musikformation. Sie sind eine der wenigen Glanzlichter der momen-tanen Musikszene und Ihre Konzerte hinterlassen sowohl beim Publikum als auch bei Veranstaltern und Kritikern immensen Eindruck. Wir freuen uns dass wir sie für unsere Reihe gewinnen konnten.

Seit Bestehen der IKM gibt es die Reihe „Internationale Streichquartette“. Wir hatten das Vergnügen jedes Jahr aufs Neue aufstrebende, aber auch schon arrivierte Quartette zu Gast zu haben. Bei manchen, wie dem Schu-mann Quartett haben wir den rasanten Aufstieg auch mit beschleunigt und sind froh, dass sie immer wiederkehren.

Im Begleitschreiben zum ersten Konzert erwähnte ich die verschiedenen Möglichkeiten, ein Konzertprogramm anzugehen. Auf vielfachen Wunsch unseres Publikums, einmal das Streichquartett in F-Dur von Dvorak zu hören, freuen wir uns darauf, dass das Bennewitz Quartett unserer Nach-frage danach entsprochen hat.

Bennewitz QuartettJakub Fišer, Štêpán Jezek, Jirí Pinkas & Štêpán Dolezal

Neben dieser Heimatverbundenheit (weitestgehend…) hören wir ein Quar-tett dass der 16-jährige Mozart auf einer Italienreise schrieb, einem frühen Quartett von Haydn, dass stiefmütterlich behandelt wird, da die Quartette nach ihm so herausragend erfolgreich verkauft wurden (und das trotz einer großartigen opernhaften Szene im langsamen Satz) und einem herausra-gendem Stück der klassischen Moderne, den 5 Stücken für Streichquartett von Erwin Schulhoff, einem deutsch böhmischen Komponisten.

Schulhoffs Musiksprache ist die eines Vermittlers zwischen Jazz und Klas-sik gewesen, ein Komponist zwischen allen Stühlen, zwischen Dadaismus und Zwölftontechnik und tschechischer Folklore. Das hört man in diesem Werk ganz besonders, in kurzer Zeit wechseln sich jazzartige Klänge oder eine italienisch-tschechische Tarantella und ein langsamer Tango ab. Eine Art musikalisches Veaudeville!

Programm

(1756-1791) Moderato Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett G-Dur op.17/5

Finale, Vivace ma non troppo

Alla Tango milonga, Andante

Alla Serenata, Allegretto con moto

- Pause -

Antonin Dvorák Streichquartett F-Dur op.96

Alla Czeca, Molto Allegro

Alla Tarantella, Prestissimo con fuoco

Eintritt 35,- €

(1894-1942) Alla Valse viennese, Allegro

„Amerikanisches“

Presto

Dieses Konzert wird gefördert durch:

Allegro ma non troppo

Molto vivace

Künstlerbiographien ab Seite 60

Erwin Schulhoff 5 Stücke für Streichquartett

Lento

Adagio Menuetto/Trio

(1770-1821)

34

Konzert 9 | Weltstars ganz nah

Samstag, 04. Juni 2022 19:30 Uhr Alte Kirche Spay | | Alte Kirche Spay, Zehnthofstraße 59, 56322 Spay

36

Weltstars strahlen eine ganz besondere Aura aus. Es ist nicht nur die Perfektion und das nicht fassbare Talent, das sie besonders erscheinen lässt, sondern auch eine gewisse Unerreichbarkeit, vielleicht sogar Unnah-barkeit. Dabei scheint es sich um Reste eines Verständnisses von Bourgeoi-sie zu handeln, dass bei Künstlern zunächst einmal angebracht scheint, da sie sich oft scheinbar in vollkommen fremden Welten aufhalten. Wir erin-nern uns an die sorgsam geplanten Auftritte eines Markus Lüpertz, von Inszenierungen in anderen Bereichen, wie der Politik gar nicht zu sprechen.

Warum ist das so? Die Psychologie findet darauf eine recht logische Erklä-rung: Die Authentizität einer künstlerischen Darbietung wird sehr gern mit dem Interpreten verbunden, je extravaganter sich der Künstler gibt, umso glaubhafter erscheint die Darbietung, da ab einem bestimmten Level im Publikum kaum noch jemand nachvollziehen kann, ob das Dargebotene richtig oder falsch ist. Es geht also letzten Endes nur um die Frage, ob es einem gefällt oder nicht; je höher aber der rein persönliche Faszinations-faktor durch den Interpreten, umso mehr gefällt es auch. Das Publikum selber will solche Persönlichkeiten auch oft in ihrem angestammten Bereich lassen, damit ja nichts vom glanzvollen Putz abblättert.

Arabella Steinbacher Violine

Peter von Wienhardt Klavier

VioloncelloJulia Wasmund

Eintritt 35,- €Künstlerbiographien ab Seite 62

- Pause -

Allegretto grazioso

Dieses Konzert wird gefördert durch:

Adagio Allegro assai

Wir baten Frau Steinbacher in der relativ kleinen, aber hervorragend klin-genden Kirche Spay nach einem Programm ganz nach ihrem Gusto und möchten Ihnen auch das Cembalo in der Alten Kirche Spay präsentieren. So werden zwei Violinkonzerte von Bach erklingen in einer Continuo Beglei-tung, also mit Zusammenspiel von Cembalo und Violoncello.

(1685-1750) Allegro

Allegro

(1833-1897) Allegro amabile

Violinkonzert a-moll BWV 1041

Andante/Vivace

Maurice Ravel Tzigane

Programm

Johann Sebastian Bach Violinkonzert E-Dur BWV 1042

Andante Allegro assai

(1875-1937)

Johannes Brahms Sonate A-Dur op.100

Wir nicht! Und nicht nur, weil wir sicher sind, dass Frau Steinbacher nichts von ihrer Faszination verliert.

38

Ehemalige Professoren der Meisterkurse

Royal Coll. Music, London

Zachar Bron Musikhochschule Köln

Gerard Jarry CNS de Musique Paris

Dora Schwarzberg Musikhochschule Wien

Musikhochschule Köln

Felix Andrievski

Tomasz Tomaszewski Royal Coll. of Music, London

Grigori Zhislin

Mihaela Martin Deutsche Oper Berlin

Takaya Urakawa

Lorenz Nasturica

Nana Jashvili

Liviu Caslean

Emilian Piedicuta

Christoph Schickedanz

Musikhochschule Tokyo

Musikhochschule Köln

Münchner Philharmoniker

Musikhochschule Essen

Musikhochschule Rostock

HfMT Hamburg

Violine

Viola

MHS Saarbrücken

Serge Collot CNS de Musique Paris Berliner Philharmoniker

Diemut Poppen Accademia St. Cecilia, Rom

Claude Lelong Wolfram Christ

Massimo Paris Musikhochschule Tokyo

Violoncello

Musikhochschule Köln

CNS de Musique Paris

Musikhochschule Genf

Troels Svane

Musikhochschule München

Musikhochschule Lübeck

Laurentiu Sbarcea Musikhochschule Köln

Frans Helmerson

Ivan Monighetti Musikhochschule Basel

Carina Georgian Musikhochschule Detmold

Daniel Grosgurin

Michael Strauss

Wen-Sinn Yang

Kontrabass

Musikhochschule FrankfurtGünther Klaus

Dorin Marc

Michael Wolf

Veit-Peter Schüssler

Hochschule der Künste Berlin

Musikhochschule Köln

Münchner Philharmoniker

Oboe Klarinette

Musikhochschule Stuttgart

Conserv. di Musica, MilanoPietro Borgonovo

Ingo Goritzky

Diego Dini CiacciConserv. di Musica, Verona

Accademia Musicale Pescara

Vicenzo Maiozzi Accademia St. Cecilia, Rom

Romeo Tudorache

Flöte

ParisJ.-P. Rampal † Marzio Conti

Yoshimi OshimaMusikakademie Kyoto

MHS Saarbrücken

Andras Adorjan

Guiseppe Nova Winterthur Acc. Musicale Pescarese HfM Nürnberg

Anne-C. Heinzmann Conrad Klemm

Gaby Pas-Vant Riet

Musikhochschule München

Conservatorio Lucca

SaxophonDaniel Gauthier Musikhochschule Köln

KlavierChristian Beldi MHS Düsseldorf und Köln

Alexandra Andrievski Royal Coll. of Musik, London

Irina Edelstein

Lazar Bermann †Accademia Pianistica Imola

Vitaly Berzon

J.-C. Vanden Eynden Musikhochschule Frankfurt

Musikhochschule MünsterRoyal Coll. of Music, London

Royal Acad. of Music, London

Musikhochschule FreiburgIrina Zaritzkaya †

Tatiana Sarkissova

Nina Kogan

Pavel Giliov

Vitaly Margulis † Rudolf Kehrer

Tschaikowski-Kon. MoskauMusikhochschule München

Chap. Reine Elizabeth BrüsselMusikhochschule Köln

Arbo Valdma

Michael Keller

Vassili Lobanov Musikhochschule Köln

University of California

Gitti Priner

Musikhochschule Wien Musikhochschule Köln

40

Künstlerbiographien

Clemens RaveKonzert 1 | 16. April 2022 | Spay | S. 12

42

In einer seiner frühen Kurzgeschichten beschreibt Thomas Mann, wie das griechische "Wunderkind" Bibi sein Publikum mit einem patriotischen Encore zu Begeisterungsstürmen hinreißt. Auch die Gedanken eines alternden Musikkritikers liefert der große Novellist mit: "Freilich, die Hymne musste kommen. Man spielt die Sache auf ein anderes Gebiet hinüber; man lässt kein Begeisterungsmittel unversucht. Ich werde schrei-ben, dass das unkünstlerisch ist. Aber vielleicht ist es gerade künstlerisch. Was ist der Künstler?" Clemens Rave weiß um die Versuchungen, welche souveränes Können und musikalische Präsenz mit sich bringen: "Im Grunde brauchte ich nur die „Apassionata“ und die „Pathétique“ aufs Programm zu setzen, und alles wäre geritzt." Doch das genaue Gegenteil praktiziert Rave: Nicht allein der Wunsch, seinem Publikum Unbekanntes, Entlegenes und Neues zu bieten, auch der eigene Anspruch, sich nicht mit Bewährtem und pianistischer Routine zu begnügen, macht die Arbeit des Münsteraners zu einer ständigen Entdeckungsreise auf und mit dem Konzertflügel. Er ist seit 1995 Pianist der deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

43

Marco ThomasKonzert 1 | 16. April 2022 | Spay | S. 12

Als Kammermusiker und Solist konzertiert er regelmäßig bei renommier-ten nationalen wie internationalen Festivals. Seine Engagements führten ihn in renommierte Häuser wie die Berliner Philharmonie, das Gewand-haus Leipzig, die Philharmonie Köln, das Deutsche Nationaltheater Weimar sowie das Teatro Carlo Felice Genua.

Zahlreichen CD-Aufnahmen mit den Berliner Philharmonikern, dem Mahler Chamber Orchestra, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und weiteren Orchestern unter Dirigenten wie Sir Georg Solti, Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Daniel Harding, Nicolaus Harnon-court und Günther Wand runden sein Portfolio ab.

Marco Thomas, 1972 in Eilenburg (Sachsen) geboren, studierte in Leipzig. Während seines Studiums gewann er das Gewandhausstipendium, wurde Soloklarinettist des Gustav Mahler-Jugendorchesters und Stipendiat der Karajan-Akademie des Berliner Philharmonischen Orchesters. Bereits im Alter von 24 Jahren trat er die Stelle des Soloklarinettisten im Berliner Phil-harmonischen Orchester an und war bis 1999 dort tätig.

Marco Thomas war Soloklarinettist und Gründungsmitglied des Mahler Chamber Orchestra. Als Soloklarinettist spielte er außerdem im Chamber Orchestra of Europe, in der Deutschen Oper Berlin, im MDR-Sinfonie-orchester Leipzig, im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, im NDR-Sinfonieorchester, im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, bei den Bamberger Symphonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und vielen anderen. Außerdem war er Mitglied im Luzern Festival Orchestra unter der Leitung von Claudio Abbado.

Marco Thomas ist seit dem Jahr 2000 als Professor für Klarinette und Kammermusik an der Hochschule für Künste in Bremen tätig und gibt Meis-terkurse im In- und Ausland.

Bettina WildKonzert 1 | 16. April 2022 | Spay | S. 12

Die privaten Vorlieben von Bettina Wild passen bestens zum Beruf einer Orchestermusikerin mit zahlreichen internationalen Konzerten: Reisen und Fotografieren. Und auch für das dritte Hobby, das Lesen, ist auf den Konzertreisen reichlich Gelegenheit.

Daneben hat sie seit 1997 einen Lehrauftrag an der Hochschule für Künste Bremen und sie ist als Dozentin von Meisterkursen am Orchesterzentrum Dortmund und an der Musikhochschule Lübeck tätig.

Von ihrem Geburtsort Münster zog Bettina Wild für das Querflötenstu-dium nach Wien, wo sie ihre Diplomprüfung ›mit Auszeichnung‹ absol-vierte und mit dem ›Würdigungspreis des österreichischen Ministeriums für besondere künstlerische Leistungen‹ ausgezeichnet wurde. Anschlie-ßend war sie Mitglied der Orchesterakademie der Berliner Philharmoni-ker. Nach einer kurzen Anstellung in Münster ist sie seit 1993 Soloflötistin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

44

Flautando KölnKonzert 2 | 26. April 2022 | Spay | S. 14

45

Das renommierte Blockflötenquartett steht seit über 30 Jahren für brillan-tes Zusammenspiel auf höchstem technischen Niveau, gepaart mit Tempe-rament, Charme und Witz. So souverän wie sich die vier Musikerinnen auf internationalem Parkett bewegen, so innovativ sind sie auch bei der Entdeckung neuer genreübergreifender Literatur. Mit großem Stilgefühl und Fantasie arrangieren sie Werke aller Epochen für ihre Besetzung, die nicht nur mit mehr als 40 Blockflöten verschiedenster Größe und Bauart aufwartet, sondern auch mit der viel gelobten Sopranstimme von Ursula Thelen eine weitere Facette erklingen lässt. Seien es feurige mittelalterli-che Spielmannstänze, virtuose Barockkonzerte, wehmütige türkische Volkslieder oder aber ein dramatisches Chanson von Kurt Weill, Flautando Köln überrascht seine Zuhörer immer wieder mit nie Dagewesenem und begeistert Publikum wie Kritiker gleichermaßen. Charmante Moderatio-nen machen die umjubelten Konzerte darüber hinaus zu einem stimmungs-vollen und mitreißenden Gesamterlebnis, in dem Virtuosität selbstver-ständlich, aber nie Selbstzweck ist.

Neben regelmäßigen Rundfunk- und Fernsehaufnahmen beim WDR, SWR, MDR und Radio Bremen nahm Flautando Köln bisher neun CDs in Zusam-menarbeit mit dem WDR und dem DLF auf. Regelmäßig arbeiten die Flötis-tinnen mit Gastmusikern zusammen (z.B. Franz Vitzthum / Countertenor oder Torsten Müller / Perkussion). Seit 2018 besteht eine weitere Zusam-menarbeit mit dem Schauspieler Heiko Deutschmann, mit dem Flautando Köln u.a. ein Programm mit Musik und Texten rund um Kurt Tucholsky präsentiert. (Premiere Ruhrfestspiele 2018) Das Quartett gastierte bei zahlreichen Festivals weltweit, u.a. dem Schleswig Holstein Musikfestival, dem Rheingau Musikfestival und dem MDR Musiksommer. Auslandsreisen führten Flautando Köln nach Zentralamerika, China, Taiwan, Korea und quer durch Europa.

Fotos: Christina Feldhoff

Fabrice MillischerKonzert 3 | 28. April 2022 | Andernach | S. 16

46

Fabrice Millischer begann seine musikalische Ausbildung am Konservato-rium im Toulouse. Seine Liebe zur Musik begann für das Kind einer Musi-kerfamilie am Klavier, sehr bald galt sein Interesse dem Violoncello und der Posaune – beide Instrumente studierte er am Konservatorium in Toulouse und beendete sein Studium mit Höchstnoten. Noch immer unentschieden, welches der beiden Instrumente sein „Favorit“ werden solle, entschied er sich, an das CNSMD in Lyon in die Posaunenklassen von Michel Becquet, Alain Manfrin und Daniel Lassalle zu gehen und gleichzeitig seine musikali-sche Karriere auf dem Cello bei Philippe Muller, Roland Pidoux und Xavier Philips in Paris fortzusetzen.

Spätestens seit dem Gewinn des 1. Preises beim renommierten ARD-Wettbewerb ist Fabrice Millischer nicht mehr nur dem Fachpublikum ein Begriff. Vielmehr ist der erst 28-Jährige bereits in jungen Jahren der erste 1. Preisträger im Fach Posaune überhaupt und damit einer der bekanntes-ten Posaunisten der jungen Generation.

Fabrice Millischer konzertiert regelmäßig mit bekannten Barockensem-bles wie „Le Concert des Nations“ von Jordi Savall, den „Sacqueboutiers“ von Daniel Lassalle und Jean-Pierre Canihac, dem „Insula Orchestra“ von Laurence Equilbey.

Als gefragter Solist gastiert er bei renommierten Orchestern wie dem Wiener Kammerorchester, dem SWR-Radiosinfonieorchester Stuttgart, der Philharmonie Baden-Baden, dem Orchester „Hermitage“ aus Sankt Petersburg, dem Capitole Sinfonieorchester Toulouse, dem Sinfonieor-chester Cannes, den Nancy Staatsoper, dem National Orchester der Ukrai-ne, der Hong-Kong Sinfonietta, dem Kyushu Sinfonieorchester, dem Taiwan Sinfonieorchester. Konzertreisen führen ihn u.a. nach Washington, Sao Paulo, Peking, Tokyo, Seoul, München, Genf und Paris.

47

Fabrice Millischer ist Künstler des Hauses „Antoine Courtois Paris“ und spielt auf der Posaune Legend 420 NSBHST.

Neben dem Gewinn des ARD- Wettbewerbes ist Fabrice Millischer auch Preisträger des internationalen Wettbewerbs für Posaune in Budapest (2005) und des Wettbewerbs für Barockposaune in Toulouse (2006). Seit 2009 ist er auch Teilnehmer am Programm „Déclic“ der AFAA , das die Förderung junger Künstler unterstützt. Im selben Jahr wurde er mit der Silbernen Medaille der „Académie des Arts et Lettres” ausgezeichnet.

2011 gewann er den „französischen Echo“ – den „Victoires de la Musique“ in der Gattung bester Nach-wuchskünstler und den Echo Klassik Preis in 2014 für die Konzerteinspielung des Jahres (CD-Aufnahme “French Trom-bone Concertos”). Er war auch hier der erste Posaunist überhaupt, dem diese gelangen.

Trotz seines jungen Alters ist Fabrice Millischer darüber hinaus bereits ein gefragter Lehrer seines Instruments – ein Bereich, der ihm persönlich sehr am Herzen liegt. Seit 2008 unterrichtet er am Konservatorium von Paul Dukas in Paris, seit 2009 als Professor für Posaune an der Hochschule für Musik Saar. Dazu wird er regelmäßig zu europäischen und internationalen Meisterkursen eingeladen. Fabrice Millischer ist gegenwärtig Professor für Posaune an der Musikhochschule Freiburg und an de “Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse” in Paris.

Von 2008 bis 2013 war Fabrice Millischer Solo-Posaunist der „Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern“.

Peter von WienhardtKonzert 3 | 28. April 2022 | Andernach | S. 16

S. 28Konzert 7 | 28. Mai 2022 | Spay | S. 36Konzert 9 | 04. Juni 2022 | Spay |

48

Als Interpret, Komponist, Arrangeur der Musik, dem Ausdruck, der Inten-tion verpflichtet zu sein; als Dirigent dem Orchester zu dienen, das Klavier und das Orchester als Instrument zu verstehen, das lebendig und mit der Seele eine Idee musiziert, ist sein Ziel. Er organisiert, analysiert und struk-turiert, kein lediglich wiederkauender, sondern ein immer kreativer Musi-ker, dessen Ideen oft aus der Situation, aus dem Raum oder dem Publikum direkt entstehen. Seine programmatische Spezialität ist es, "scheinbar unmögliche", "unaufführbare" oder extrem komplizierte Werke zu Gehör zu bringen. Wahnwitzige Kompositionen oder unübersichtliche Abläufe von der Renaissance bis zur zeitgenössischen Uraufführung fordern ihn heraus. Sein Credo ist: "Jedes Werk verdient, zumindest einmal perfekt im Sinne des Komponisten aufgeführt zu werden. Erst danach wird über Geschichte entschieden.“ Dies prägt sein Schaffen.

Peter von Wienhardt ist Pianist, Komponist und Arrangeur; zunehmend schenkt er dem Dirigieren seine besondere Aufmerksamkeit. Als beständig Suchender ist es von Wienhardts Besonderheit, sich musikalisch immer wieder zu neuen Ufern zu begeben. So sind die Information, Improvisation, die Umkomponierung, die Kadenzierung nicht nur Teil seines Lebens, sondern auch seiner Musik geworden.

Die Suche nach Sinn und Charakter der Musik ist das zentrale Element seines Spiels. Seine Konzerte leben auch von seinen Gedanken, die er seinem Publikum verbal vermittelt. Seine technischen und Blattlesefä-higkeiten haben es ihm ermöglicht, ein enormes Repertoire aufzubauen und auch das abseitige Repertoire zu berücksichtigen.

49

Peter von Wienhardt, 1966 gebürtig aus Budapest stammend, aufgewach-sen in Deutschland, bereiste als Musiker (fast) die ganze Welt. Er erlangte viele Preise (u.a. Cziffra-Liszt, Deutscher Musikrat, Echo Klassik, etc.) und veröffentlichte bis zum heutigen Tage etliche Tonträger sowohl solistisch als auch mit Orchestern und mit kammermusikalischen Künstlerpersön-lichkeiten.

Seit 2006 hält er eine Professur für Klavier und Crossover in Münster inne und ist Intendant der Aaseerenaden Münster. Seit einigen Jahren ist er auch künstlerischer Leiter der IKM und seine Kompositionen werden mitt-lerweile weltweit aufgeführt. Neben der Musik in all ihren Facetten und Richtungen ist seine große Leidenschaft das Reisen und das Kennenlernen der Welt; dies praktiziert er ausgiebig auf seinen Konzertreisen!

Von 1998 bis 2012 hat er in der Orchesterakademie des Schleswig Holstein Musikfestivals seine Kenntnisse unter die führenden jungen Nach-wuchsmusiker internationaler Orchester bringen und seinen passio-nierten und historisch informierten Musizierstil auf diese Weise verbrei-ten können.

Kit ArmstrongKonzert 4 | 07. Mai 2022 | Bad Ems | S. 18

50

Für die kommenden Spielzeiten hat Kit Armstrong einen Zyklus von 500 Jahren Klaviermusik entwickelt. In fünf Programmen nimmt er seine Zuhö-rer auf eine Reise durch fünf Jahrhunderte Klaviermusik von 1520 bis 2020, von William Byrd bis ins 21. Jahrhundert. Besonders eindrücklich entfalten sich in der von ihm konzipierten Chronologie die musikalischen Strömungen, Einflüsse und Querbezüge für die Hörer. Auch wird Kit Armstrong die Beschäftigung mit Mozart und seine Liebe zu dessen Werk

So ist es für Kit Armstrong ein konsequenter Schritt, sich auf seinem Debü-talbum bei Deutsche Grammophon mit Werken von William Byrd und John Bull, den Gründungsvätern der Musik für Tasteninstrumente, zu präsentieren und damit zu einer größeren Bekanntheit dieser Musik beizutragen. Mit ihren gegensätzlichen Musikerpersönlichkeiten – reine, komplexe Schönheit auf der einen und leidenschaftlicher Selbstausdruck auf der anderen Seite – schufen Byrd und Bull gemeinsam das Universum, das die Instrumentalmusik seither bestimmt.

Seitdem Kit Armstrong vor nahezu zwanzig Jahren die internationalen Bühnen betrat, fasziniert er die Musikwelt. Kaum ein anderer junger Künstler – 2022 wird Kit Armstrong 30 Jahre alt – ist auf derart vielen Gebieten versiert und universell ausgebildet wie er. Von der New York Times als „brillianter Pianist“ gefeiert, der „musikalische Reife und jugend-liche Kühnheit in seinem exzeptionellen Spiel verbindet“, hat Kit Arm-strong eine ganz eigene künstlerische Handschrift ausgeprägt. Die inten-sive Beschäftigung mit der Musik steht bei ihm auf selbstverständliche Art und Weise in enger Beziehung mit anderen Künsten sowie mit Naturwis-senschaften und Mathematik. Sein Repertoire geht zurück bis ins 16. Jahr-hundert, zu den Anfängen der Tastenmusik bei den großen englischen Virginalisten, und reicht bis ins 21. Jahrhundert. Seine Programme sind eine einzigartige Mischung musikalischer Entdeckungen mit den großen Meisterwerken der Klavierliteratur.

Fotos: Marco Borggreve

51

weiter vertiefen. Dabei werden die Klavierkonzerte ebenso eine zentrale Rolle spielen, wie die zyklische Aufführung aller Klaviersonaten.

Geboren 1992 in Los Angeles, studierte Armstrong am Curtis Institute of Music und an der Royal Academy of Music in London. Mit 7 Jahren begann er ein Kompositionsstudium an der Chapman University und ein Physikstu-dium an der California State University, später auch Chemie und Mathema-tik an der University of Pennsylvania und Mathematik am Imperial College London. Er erwarb einen Master in Mathematik an der Universität Paris VI.

Als leidenschaftlicher Kammermusiker hat Kit Armstrong enge künstleri-sche Partnerschaften mit anderen führenden Instrumental- und Vokalso-listen entwickelt. Armstrong trat auch mit Orgelkonzerten in der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie und im Konzerthaus Wien auf.

Armstrong arbeitet mit vielen der weltweit gefragtesten Dirigenten zusammen, darunter Christian Thielemann, Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly, Kent Nagano und Manfred Honeck. Er ist mit einigen der weltbe-sten Orchester aufgetreten, etwa die Wiener Philharmoniker, die Staats-kapelle Dresden und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Er war Artist-in-Residence bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern 2018 und „Artist-in-Resonance“ am Musikkollegium Winterthur und ist langjähriger Partner der Akademie für Alte Musik Berlin. Solo-Recitals führ-ten ihn in jüngster Zeit ins Théâtre des Champs-Elysées, ins Münchner Prinzregententheater, zum Klavierfestival Ruhr, in die Philharmonie de Luxembourg und in die Kölner Philharmonie.

Als Kit Armstrong im Jahr 2012 eine Kirche im nordfranzösischen Städt-chen Hirson nahe der belgischen Grenze erwarb, begann eine einzige Erfolgsgeschichte, die seither ein großes Echo in den Medien findet. Mit der Kirche St. Thérèse ist es ihm gelungen, ein soziokulturelles Zentrum zu schaffen, das regelmäßig Konzerte und interdisziplinäre Projekte für ein regionales und überregionales Publikum veranstaltet.

Schumann QuartettKonzert 5 | 13. Mai 2022 | Koblenz | S. 22

52

Das Schumann Quartett ist dort angekommen, wo alles möglich ist, weil man auf Sicherheiten verzichtet. Das schließt auch das Publikum mit ein, das sich Abend für Abend auf alles gefasst machen muss: „So wirklich entwickelt sich ein Werk nur live“, sagen sie, „das ist ‚the real thing', weil wir vorher selbst nie wissen, was passiert. Spätestens auf der Bühne fällt jede Imitation weg, man wird automatisch ehrlich zu sich selbst. Dann kann man in der Musik eine Verbindung mit dem Publikum herstellen, kommunizie-ren.“ Die Live-Situation wird in naher Zukunft noch weiter aufgeladen: Albrecht Mayer, Menahem Pressler, Kit Armstrong, Anna Vinnitskaya und Anna Lucia Richter zählen zu den aktuellen Partnern der Vier.

Ein besonderes Highlight der Saison 21/22 stellen die vier Konzerte in der Wigmore Hall in London dar, in der das Quartett diese Saison Quartet in Residence ist. Des Weiteren wird das Quartett nach einer Zwangspause wieder in den USA auf Tour gehen. Zu Gast sein wird es bei der Streich-quartett Biennale Amsterdam, dem Schleswig Holstein Musik Festival und dem MDR Musiksommer, sowie in Berlin, Schwetzingen, Frankfurt, Köln und Dortmund. Außerdem wird das Quartett zusammen mit der Mezzo-sopranistin Anna-Lucia Richter zwei besondere Programme in Madrid und Bilbao darbieten können.

Ihr Album „Intermezzo“ (2018 | Mendelssohn Bartholdy, Schumann und Reimann mit Anna-Lucia Richter) erfreut sich national und international bester Resonanz, und erhielt den Opus Klassik in der Kategorie Kammer-musikeinspielung 2019. Somit wird es als würdiger Nachfolger ihres preis-gekrönten „Landscapes“ Albums gefeiert, in dem sie den eigenen Wurzeln nachspürten und Werke von Haydn, Bartók, Takemitsu und Pärt kombi-nierten. Letzteres wurde unter anderem mit 5 Diapasons sowie dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik 2017 ausgezeichnet und war Editor's choice beim BBC Music Magazine. Für ihr vorhergehendes Album mit Werken von Mozart, Ives und Verdi wurde dem Schumann

53

Seit ihrer frühesten Kindheit spielen die drei Brüder Mark, Erik und Ken Schumann zusammen – mittlerweile vervollständigt Veit Hertenstein als Bratschist das Quartett. Die Vier genießen die nonverbale Kommunikati-on. Unterschiedliche Persönlichkeiten treten deutlicher hervor, gleichzei-tig entsteht in jedem musikalischen Werk ein gemeinsamer Raum, findet eine geistige Metamorphose statt. Vielleicht sind diese Offenheit und Neugierde die entscheidenden Einflüsse von Lehrern wie Eberhard Feltz, dem Alban Berg Quartett oder Partnern wie Menahem Pressler.

Quartett bereits als BEST NEWCOMER 2016 der BBC Music Magazine Award in London verliehen. Im Jahr 2020 hat das Quartett seine Diskogra-phie mit „Fragment“ und seiner Auseinandersetzung mit einem der Meister des Streichquartetts erweitert: Franz Schubert.

Auszeichnungen, Veröffentlichungen – gerne werden Stufen konstruiert um herzuleiten, warum viele das Schumann Quartett heute zu den besten überhaupt zählen. Die Vier fassen solche Daten eher als Begegnungen auf, als Bestätigung für ihren Weg. Sie empfinden die musikalische Entwicklung der letzten zwei Jahre als Quantensprung. „Wir haben Lust darauf, es bis zum Äußersten zu treiben, zu probieren, wie die Spannung und unsere gemeinsame Spontaneität trägt", sagt Ken Schumann. Versuche, ihnen einen Klang, eine Position, eine Spielweise zuzuordnen, hebeln sie char-mant aus, lassen allein die Konzerte für sich sprechen. Und Kritiker geben ihnen recht: „Feuer und Energie. Das Schumann Quartett spielt umwer-fend gut [...] zweifellos eine der allerbesten Formationen der jetzigen Quar-tettblüte, [...] blitzende Virtuosität und Überraschungsbereitschaft“ (Harald Eggebrecht in der SZ).

Fotos: Harald Hoffmann

Sharon KamKonzert 6 | 19. Mai 2022 | Andernach | S. 24

54

Durch ihre zahlreichen Aufnahmen hat Sharon Kam bewiesen, dass sie in der Klassik bis zur Moderne und auch im Jazz zu Hause ist. Sie wurde bereits zweimal mit dem ECHO Klassik als „Instrumentalistin des Jah-res“ ausgezeichnet: 1998 für ihre Weber-Aufnahme mit dem Gewandhausor-chester Leipzig unter Kurt Masur und im Jahr 2006 für ihre CD mit dem MDR Sinfonieorchester und Werken von Spohr, Weber, Rossini und

Als begeisterte Kammermusikerin arbeitet Sharon Kam darüber hinaus mit Künstlerfreunden wie Lars Vogt, Christian Tetzlaff, Enrico Pace, Daniel Müller-Schott, Leif Ove Andsnes, Carolin Widmann und dem Jerusalem Quartett. Sie ist häufiger Gast bei Festivals wie Schleswig-Holstein, Heim-bach, Rheingau, Risør, Cork, Verbier, der Schubertiade und in Delft.

Vom Anbeginn ihrer Karriere sind die beiden Mozartschen Meisterwerke für die Klarinette ein wesentlicher Bestandteil der künstlerischen Arbeit von Sharon Kam: Im Alter von 16 Jahren spielte sie Mozarts Klarinetten-konzert in ihrem Orchesterdebüt mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta, und nur wenig später sein Klarinettenquintett gemein-sam mit dem Guarneri Quartet in New York.

Zu Mozarts 250. Geburtstag spielte sie sein Klarinettenkonzert im Stände-theater in Prag, das vom Fernsehen live in 33 Länder übertragen wurde und erfüllte sich im gleichen Jahr den Wunsch, sowohl das Konzert als auch sein Klarinettenquintett mit der Bassett-Klarinette aufzuzeichnen. Für diese hochgelobte Aufnahme konnte Sharon Kam die Haydn Philharmonie und vier Star-Streicher gewinnen: Isabelle van Keulen, Ulrike-Anima Mathé, Volker Jacobsen und Gustav Rivinus.

Ihr Engagement für zeitgenössische Musik lässt sich an zahlreichen Urauf-führungen ablesen; darunter Krzysztof Pendereckis Klarinettenkonzert und Quartett sowie Klarinettenkonzerte von Herbert Willi (Salzburger Festspiele), Iván Eröd und Peter Ruzicka (Donaueschingen).

55

Mendelssohn. Die Aufnahme „American Classics“ mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung ihres Ehemannes Gregor Bühl wurde mit dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet.

2013 folgte ihre gefeierte „Opera!“-CD mit Transkriptionen von Arien Rossinis, Puccinis bis hin zu Wolf-Ferraris, für Klarinette und Kammeror-chester, die sie mit dem Württembergischen Kammerorchester unter Ruben Gazarian einspielte. Zum 100 jährigen Todestag von Max Reger hat Sharon Kam mit ihren Kammermusikpartnern der Mozart-Aufnahme im Oktober 2015 die Klarinettenquintette von Reger und Brahms veröffent-licht.

Ihr neues Trio-Album „Contrasts“ das sie gemeinsam mit ihren langjährigen Partnern Ori Kam und Matan Porat aufgenommen hat, wurde gleich nach Erscheinen auf die Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkri-tik gesetzt. Im Frühjahr 2020 wurde darauf folgend ihre Aufnahme der Klarinettenkonzerte von Carl Maria von Weber und seinen Zeitgenossen Karol Kurpiński und Bernhard Henrik Crusell bei ORFEO International veröffentlicht, die sie zusammen mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien und Gregor Bühl aufgenommen hat. In 2021 wird ein Hindemith Album erscheinen.

Sharon Kam ist ein Buffet Crampon Artist und spielt schon immer das Modell R13. Ihr Mundstück ist von Peter Eaton, London.

Fotos: Nancy Horowitz

Mario HäringKonzert 6 | 19. Mai 2022 | Andernach | S. 24

56

Mario Häring wurde im November 1989 in Hannover geboren und wuchs in Berlin auf. Aus einer deutsch-japanischen Musikerfamilie stammend, machte er bereits im Alter von 3 Jahren erste Erfahrungen auf der Geige und am Klavier und erhielt wenig später seinen ersten Klavierunterricht. Noch vor seinem Abi-tur lernte er als Jungstudent bei Prof. Fabio Bidini im Julius-Stern-Institut der UdK Berlin sowie an der HMTM Hannover unter Prof. Karl-Heinz Kämmerling. Bei Prof. Kämmerling und Prof. Lars Vogt absolvierte Mario Häring sein Studium, das er 2017 mit Bestnote abschloss.

Highlights der Saison 2021/22 sind u. a. Konzerte mit dem Orchestre de Chambre de Paris unter der Lei-tung von Lars Vogt, darunter sein Debüt beim Festival La Roque d'Anthéron mit Mozarts Klavierkonzert Nr. 12 und ein Auftritt mit Ravels Klavierkonzert G-Dur im Theâtre des Champs-

Schon im Jahr 2003 gab Mario Häring sein Orchesterdebüt in der Berliner Philharmonie. Seitdem führte ihn seine intensive Konzerttätigkeit ihn in renommierte Säle wie das Konzerthaus Berlin, die Laeiszhalle Hamburg, die Elbphilharmonie, die Wigmore Hall London und die Suntory Hall in Tokyo. Er war Gast bei bedeutenden Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musikfestival, dem Internationalen Steinway Festival, den Schwetzinger Festspielen, dem Kissinger Sommer und dem Festival “Spannungen” in Heimbach. Im Frühjahr 2017 war er zudem der erste „Intendant in Resi-dence“ beim Festival „:alpenarte“ in Schwarzenberg. Konzertengagements führten ihn bereits durch Europa, Asien und die USA.

Besonderes Aufsehen erregte er 2018 mit dem Gewinn des 2. Preises bei der renommierten Leeds International Piano Competition. Dort erhielt er auch als erster Preisträger den Yaltah Menuhin Award, der für die beste und einfühlsamste kammermusikalische Darbietung im Semifinale verlie-hen wird.

57

In den vergangenen Saisons war Mario Häring regelmäßig in den großen europäischen Konzerthäusern zu erleben, wo er im Rahmen der ECHO „Rising Stars“-Reihe sowohl mit dem Cellisten Kian Soltani, als auch mit der Oboistin Cristina Gómez Godoy und Violistin Sara Ferrández konzertierte. Seine Begeisterung für die Kammermusik teilt er auch mit dem Geiger Noé Inui, mit dem er die ICMA-nominierte CD „Identity“ veröffentlichte.

Elysées. Bei der BASF Ludwigshafen spielt er dann gemeinsam mit Vogt ein Klavierrezital, bei dem beide Künstler sowohl solistisch als auch vierhändig zu erleben sind. In der Philharmonie Berlin spielt er mit der Kammersym-phonie Berlin und Jürgen Bruns. In der Meistersingerhalle Nürnberg spielt er Griegs Klavierkonzert mit den Nürnberger Symphonikern und Ari Rasi-lainen. Weitere Konzerte führen ihn in den Nikolaisaal Potsdam, zur Musikwoche Hitzacker und ins Wiener Konzerthaus.

Mario Häring ist Stipendiat der Internationalen Musikakademie in Liech-tenstein und der Deutschen Stiftung Musikleben.

Auf seinem Solo-Debütalbum „Russian Moments“ widmete Mario Häring sich Werken von Rachmaninow, Prokofjew und Kapustin. Zum Debussy-Jahr 2018 veröffentlichte er mit „...les Préludes sont des Images“ ein atmo-sphärisches Album mit Werken des Komponisten, das bei Publikum und Fachpresse auf große Resonanz stieß und für den Opus Klassik und den ICMA nominiert wurde. Für das Album „Røta“ wurde er gemeinsam mit der Geigerin Ragnhild Hemsing und dem Cellisten Benedict Klöckner mit dem Opus Klassik 2021 ausgezeichnet.

Fotos: Kaupo Kikkas

Felix Klieser Konzert 7 | 28. Mai 2022 | Spay | S. 28

58

Felix Klieser ist in jeder Hinsicht ein außergewöhnlicher Künstler. Mit 5 Jahren nahm er den ersten Hornunterricht, mit 13 Jahren wurde er Jung-student an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. 2014 erhielt er den ECHO Klassik als Nachwuchskünstler des Jahres sowie den Musikpreis des Verbands der Deutschen Konzertdirektionen. Im selben Jahr erschien beim Patmos Verlag seine Lebensgeschichte „Fuß-noten – Ein Hornist ohne Arme erobert die Welt“. 2016 wurde ihm der Leo-nard Bernstein Award des Schleswig-Holstein Musik Festival verliehen.

In spannenden Kammermusikprojekten wird der junge Hornist in verschiedenen Besetzungen u.a. bei den Brahmstagen Baden-Baden, im Beethovenhaus Bonn, bei der Schubertiade Hohenems, dem Dubrovnik Music Festival und beim Heidelberger Frühling auftreten. Zu seinen Kammermusikpartner*innen zählen dabei das Danish String Quartet, Sebastian Manz, Andrej Bielow, Martina Filjak, Boris Kusnezow, Tanja Tetz-laff und Kliesers langjähriger Klavierpartner Christof Keymer. Als Mitglied des Projektensembles „The Impossible Orchestra“ der Dirigentin Alondra de la Parra wird Felix Klieser im Sommer 2022 in Mexico in der ersten Ausgabe des Pax Festival spielen. Zur Besetzung des, während der Corona

Highlights der Saison 2021/2022 sind der Beginn von Felix Kliesers zwei-jähriger Residency beim Bournemouth Symphony Orchestra und sein USA Debut in Form einer ausgedehnten Tournee dem Kammerorchester Basel und Tenor Ian Bostridge im Frühjahr 2022. Mit den London Mozart Players wird Felix Klieser beim Enescu Festival in Bukarest zu Gast sein, mit den Festival Strings Lucerne spielt er u. a. im Münchener Prinzregententhea-ter. In mehreren Konzerten mit den CHAARTS Chamber Artists wird Felix Klieser sein aktuelles Album Beyond Words mit Transkriptio-nen barocker Vokalwerke präsentieren, bevor, ebenfalls Anfang 2022, seine neue Aufnahme mit dem Zemlinsky Quartett beim Label Berlin Classics erschei-nen wird.

59

Der zeitgenössische Komponist Rolf Martinsson widmet Felix Klieser ein Hornkonzert, das im Frühjahr 2022 mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern uraufgeführt und aufgenommen wird.

Im März 2019 veröffentlichte Felix Klieser bei Berlin Classics die Einspie-lung der gesamten Mozart-Hornkonzerte mit der Camerata Salzburg, die anschließend drei Monate lang in den Top 10 der deutschen Klassik-Charts vertreten war. 2013 erschien sein mit dem ECHO-Klassik ausgezeichnetes Debütalbum Reveries mit Werken für Horn und Klavier.

Die Biographie von Peter von Wienhardt finden Sie auf S. 48

Pandemie entstandenen, virtuellen Orchesters gehören u.a. Rolando Villa-zón, Alisa Weilerstein, Edicson Ruiz, Albrecht Mayer und Maxim Vengerov. In Mexico werden die Musiker*innen des „Impossible Orchestra“ nach ihrem digitalen Erfolg erstmals live zusammen zu erleben sein.

Felix Klieser konzertierte in den vergangenen Jahren u.a. mit der Camerata Salzburg wie auch mit dem Mozarteum Orchester Salzburg, dem Orchestra Sinfonica Milano Giuseppe Verdi (Mailand), dem Orquesta Filarmónica de Gran Canaria, der Slovenska Filharmonija (Bratislava) und dem Kammeror-chester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Weiterhin gastierte er in kammermusikalischer Besetzung bei den Festspielen Meck-lenburg-Vorpommern, der Essener Philharmonie, der Glocke Bremen, in der Tonhalle Düsseldorf und beim Schleswig-Holstein Musikfestival.

In den sozialen Medien lässt Klieser sein Publikum gerne an seinem Künst-leralltag teilhaben und auch bei Konzerten hinter die Kulissen blicken. Sein Horn „Alex“, ein Modell 103 der Gebr. Alexander (Mainz) führt auf Insta-gram und Facebook ein Eigenleben und ist dabei beim Kochen, Lesen und Urlauben zu sehen. An der Musikhochschule Münster leitet Felix Klieser seit 2018 seine eigene Hornklasse. Sein Wissen gibt er regelmäßig in Meis-terkursen weiter.

Fotos: Maike Helbig, Julia Wesely

Bennewitz QuartettKonzert 8 | 31. Mai 2022 | Andernach | S. 32

60

In der weltweiten Kammermusikszene gilt das Bennewitz Quartett als der Kulturbotschafter Tschechiens. Beheimatet in Prag, spielen die Musiker aufgrund ihrer Homogenität, ihrer technischen Perfektion ge-paart mit echter Empfindung im Streichquartett-Olymp und verkörpern par excel-lence das böhmisch-tschechische Klangidiom.

Das Quartett ist regelmäßig zu Gast in der Wigmore Hall London, dem Wiener Musikverein, Konzerthaus Berlin, Théâtre des Champs-Elysées Paris, der Frick Collection New York, dem Seoul Arts Center und der Elbphilharmonie Hamburg. Es konzertiert im Rahmen der Salzburger Fest-spiele, des Lucerne Festi-vals, des Lockenhaus Festivals, des Rheingau Musik Festivals, des Schleswig-Holstein Musik Festivals und des Prager Frühlings.

2018 war das Ensemble das 'Quartet in Residence' der Tschechischen Phil-harmonie im Rudolphinum Prag. 2019 erhielt es den 'Classic Prague Award' für das beste Kammerkonzert des Jahres. Im Januar 2019 um-rahmte das Ensemble musikalisch die Gedenkstunde für die Opfer des Holocaust im Deutschen Bundestag.

Zu seinen Kammermusikpartnern zählen Jean-Yves Thibaudet, Alexander Melnikov, Martin Kasìk, Vadim Gluzman, Isabel Charisius und Danjulo Ishi-zaka.

Das Bennewitz Quartett begründete seine Karriere als 1. Preisträger zweier der renommiertesten Wettbewerbe für Streichquartette: Osaka 2005 und Prémio Paolo Borciani in Italien 2008. Namensgeber des Ensem-bles ist der bedeutende tschechische Geiger Antonín Bennewitz, Begrün-der der tschechischen Violinschule.

61

Zuletzt war das Bennewitz Quartett im Konzerthaus Berlin, beim Mozart-fest Würzburg und im Brucknerhaus Linz zu Gast. In dieser Saison gastie-ren die Tschechen bei den Schwetzinger SWR Festspielen, der Mozartwo-che Würzburg, in der Elbphilharmonie und der Liederhalle Stuttgart. Ferner steht erneut eine große USA-Tournee im Kalender.

Das Bennewitz Quartett hat etliche CDs vorgelegt mit Werken von Bartók, Dvorák, Janácek und Smetana. 2019 erschien bei Supraphon eine Einspie-lung von Musik jüdischer Komponisten mit Werken von Krása, Ullmann, Schulhoff und Haas. Diese CD wurde von Gramophone UK als Referenz-einspielung und 'splendid disc' bewertet.

Fotos: Kamil Ghais

Arabella SteinbacherKonzert 9 | 04. Juni 2022 | Spay | S. 36

62

Arabella Steinbacher, die als eine der führenden Solistinnen unserer Zeit gefeiert wird, ist bekannt für ihr außerordentlich vielfältiges Repertoire, das die Höhepunkte der Klassik und Romantik ebenso umfasst wie die modernistischen Konzertwerke von Bartók, Berg, Britten, Glazunov, Gubaidulina, Hartmann, Hindemith, Chatschaturjan, Milhaud, Prokofjew, Schnittke, Schostakowitsch und Szymanowski.

Im weiteren Verlauf der Saison wird sie mit der Deutschen Radiophilhar-monie Saarbrücken und Pietari Inkinen auf Tournee gehen und bei einer Reihe von Festivals, unter anderem dem Beethoven Festival Warschau auftreten. Rezitale führen sie zur Bachwoche Ansbach als auch den Schwetzinger Festspielen.

Zu den Orchestern, mit denen Arabella Steinbacher regelmäßig zusam-menarbeitet, gehören das New York Philharmonic, Boston Symphony Orchestra, Chicago Symphony Orchestra, Gewandhausorchester Leipzig, NDR Elbphilharmonie Orchester und Symphonieorchester des Bayeri-schen Rundfunks. Sie konzertierte mit großem Erfolg mit dem London

Die Saison 2021/2022 begann mit einem Auftritt mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen beim George Enescu Festival in Rumänien. Zu weiteren Höhepunkten der Saison gehören Wiederauftritte mit dem Philharmonia Orchestra London unter der Leitung von Marin Alsop, dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg, dem Mozarteum Orchester Salz-burg, der Dresdner Philharmonie, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, der Ungarischen Nationalphilharmonie und dem Kyoto Sym-phony Orchestra. Außerdem kehrt Arabella Steinbacher zu den Festival Strings Lucerne, dem Stuttgarter Kammerorchester und dem Kammeror-chester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks zurück. Mit letzterem spielt sie Repertoire aus ihrem im Juni 2020 erschienenen, gefeierten Album Four Seasons von Vivaldi und Piazzolla.

63

Symphony und dem Orchestre National de France, dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien sowie dem Seoul Philharmonic Orchestra.

Steinbacher arbeitet mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Christoph von Dohnányi, Christoph Eschenbach, Lawrence Foster, Valery Gergiev, Jakub Hrša, Marek Janowski, Vladimir Jurowski, Fabio Luisi, Zubin Mehta, Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Andrés Orozco-Estrada, Kirill Petrenko, John Storgårds und Kazuki Yamada zusammen.

In eine Musikerfamilie hineingeboren, spielte Steinbacher seit ihrem drit-ten Lebensjahr Geige und studierte seit ihrem achten Lebensjahr bei Ana Chumachenco an der Hochschule für Musik und Theater in München. Eine Quelle der musikalischen Inspiration und Führung ist der israelische Geiger Ivry Gitlis. Steinbacher spielt derzeit die Geige von Antonio Stradi-vari, Cremona 1718, bekannt als "ex Benno Walter", die ihr großzügiger Weise von einer privaten Schweizer Stiftung zur Verfügung gestellt wurde.

Arabella Steinbachers umfangreiche Diskographie spiegelt ihr vielfältiges Repertoire wider. Ihre nächste Aufnahme für Pentatone, für die sie exklu-siv aufnimmt, schließt ihren hochgelobten Mozart-Aufnahmezyklus mit Festival Strings Lucerne ab. Ihre jüngste Aufnahme beinhaltet "Die vier Jahreszeiten" von Astor Piazzolla und Antonio Vivaldi und wurde unter ihrer Leitung mit dem Münchener Kammerorchester aufgenommen. Die Aufnahme wurde im Sommer 2020 veröffentlicht und erhielt begeisterte Kritiken. Die 5-Sterne-Kritik des Guardian endete schlicht mit „what a play-er“. Ebenso erfolgreich war Steinbachers vorherige Einspielung der Violin-konzerte von Britten und Hindemith mit Vladimir Jurowski und dem Rund-funk-Sinfonieorchester Berlin, die von der Kritik hoch gelobt wurde; das Gramophone Magazine kommentierte: „her partnership with Jurowski seems made in heaven“.

Fotos: Sammy Hart, Foto Konzertseite: Peter Rigaud

Julia WasmundKonzert 9 | 04. Juni 2022 | Spay | S. 36

Foto: Tumen Dondukov

64

Die Biographie von Peter von Wienhardt finden Sie auf S. 48

In der Saison 2021/22 spielt sie als stellvertretende Solocellistin im Phil-harmonischen Orchester der Stadt Ulm.

Sie ist erste Preisträgerin des internationalen David Popper Violoncello Wettbewerbs in Ungarn, des „Concurso International de Violoncelos de Ouro Branco“ in Brasilien und des „Concorso Internazionale - Sant'Alfonso Maria de Liguori“ in Italien. Des Weiteren war sie Stipendiatin der Stiftung „Live Music Now“ und gewann 2019 den Kunstförderpreis der Stadt Neuss. Als Solistin spielte sie mit Orchestern wie dem Loh-Orchester Sondershausen, dem Alba Regia Symphony Orchestra in Ungarn, dem Orchester der Musikhochschule Münster, der Jungen Sinfonie Köln und dem Neusser Kammerorchester. Sie widmet sich regelmäßig auch der Neuen Musik mit dem „Modern Art Sextet“ und dem „ensemble unitedber-lin“ und unterrichtet unter anderem an der Musikschule in Havixbeck, beim Landesjugendensemble Neue Musik des Musikrates Berlin und als Lehrbeauftragte an der Musikhochschule Münster.

Julia Wasmund begann ihre musikalische Ausbildung an der Musikschule ihrer Heimatstadt Neuss und absolvierte ihr Studium an der Musikhoch-schule Münster bei Prof. Matias de Oliveira Pinto mit dem Konzertexamen mit Auszeichnung. Wichtige musikalische Impulse gaben ihr Meisterkurse bei Peter Bruns, Marcio Carneiro, Csaba Onczay, Jens Peter Mainz, Fabio Presgrave und Matias de Oliveira Pinto. Darüber hinaus wurde sie 2015-2017 als Akademistin im Orchester der Deutschen Oper Berlin ausgebil-det.

Unterstützer

Wir unterstützen die Internationalen Konzerttage Mittelrhein

66

67