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Internationale Nachwuchskonferenz Junge DaF-/DaZ-Forschung – qualitativ und quantitativ – Pre-Conference zur Jahrestagung „In Chemnitz verbunden – Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ 27. März 2019 Tagungsprogramm und Abstracts

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Internationale

Nachwuchskonferenz

Junge DaF-/DaZ-Forschung

– qualitativ und quantitativ –

Pre-Conference zur Jahrestagung

„In Chemnitz verbunden –

Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“

27. März 2019

Tagungsprogramm und Abstracts

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Inhaltsverzeichnis Programm und Lageplan ......................................................................................................... 5

Gebäudeplan vom Neuen Hörsaalgebäude (1. OG) ............................................................... 6

Mittagspause ........................................................................................................................... 7

Abstracts ................................................................................................................................... 9

Vorträge (nach zeitlicher Abfolge sortiert) ............................................................................ 9

WEBER, TASSJA (Universität Mannheim): Lernerkorpora als Ressource in der quantitativen DaF-Forschung ....................................................................................................................................... 9

SOTKOV, MIHAIL (Technische Universität Dortmund): Zum Metaphernverstehen von DaZ-Schüler/innen in der Sek I ............................................................................................................. 10

MÜLLER, JENNIFER (Universität Marburg): Sprachliche Herausforderungen in Geschichtstexten: Triangulation von Daten aus der linguistischen Textanalyse, aus Experten- und problemzentrierten Interviews ...................................................................................................... 11

WERNER, THERES (Universität Jena): Professionalisierung in der DaF-/DaZ-LehrerInnenbildung: Zum Einsatz von Lerntagebüchern als Reflexionsinstrument in problemorientierten Lernsettings – eine qualitative Studie ................................................................................................................ 11

ATANASOSKA, TATJANA (Bergische Universität Wuppertal): Arbeits- und Unterrichtsbedingungen von schulischen DaF-LehrerInnen. Ein Vergleich zwischen Schweden, Schottland und Mazedonien ......................................................................................................... 12

TREIN, JAKOB (Türkisch-Deutsche Universität Istanbul): Deutsch für Informatiker: Empirische Untersuchung der kommunikativen Anforderungen an Studierende einer bilingualen Hochschule im Ausland .................................................................................................................................... 14

Poster (alphabetisch nach Autor_innen sortiert) .................................................................. 15

ANORKULOV, SANJAR (Usbekischen Weltsprachenuniversität Taschkent): Bezeichnungen und Bedeutungen in der deutschen und usbekischen Toponymik ....................................................... 15

BUNDSCHUH, IRENE (Pädagogische Hochschule Freiburg): Fachliches und sprachliches Lernen in Vorbereitungsklassen: Ermittlung des Bedarfs und Ableitung von Handlungsempfehlungen ..... 15

DE FREITAS, ALESSANDRA (Universität Leipzig/UFPR Curitiba): Identitäten und biografische Erzählungen von Geflüchteten im DaZ-Kontext .......................................................................... 16

FRANZ DOS SANTOS, MARTINA (Philipps-Universität Marburg): Sprachsensibler Fachunterricht an der Schwelle zur Hochschule ................................................................................................... 17

GLAAB, TERESA (Universität Augsburg): Interreligiöses sprachliches Handeln unter der Bedingung von sprachlicher Heterogenität in schulischen Kontexten ......................................... 18

HEINTGES, JESSICA & NONNEN, DOMINIK (Technische Universität Dortmund): Vermittlung im Lehrwerk und tatsächliche Verwendung von so durch DaF-Sprecher*innen: Eine Gegenüberstellung ........................................................................................................................ 19

KOBELT, ANN-KATHRIN (Technische Universität Dresden): „Die deutsche Sprache ist mein tägliches Leben, Spanisch ist mein Berufsleben […] damit verdiene ich mein Geld.“ Positionen zwischen Sprachen bei Sprach- und Integrationsmittelnden in Deutschland ............................... 20

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KURTUMA, NATAŠA (Universität Novi Sad): Zur semasiologischen Untersuchung des phraseologischen Minimums im DaF-Unterricht (Niveaustufe B2) ............................................. 20

WISSENBERG, NADIN (Universität Dresden/ Università Degli Studi Di Trento): Was lesen wir im Textumfang zweisprachiger Kinder: Perspektiven für die schulische DaF/DaZ– Forschung ...... 21

ZEDLER, MELANIE (Universität Potsdam): Language Planning in Non-Native Bilingual Family Settings ......................................................................................................................................... 22

Über FaDaF e.V., Tagungsort und Organisator_innen ...................................................... 24

Fachverband für Deutsch als Fremdsprache (FaDaF e.V.) .................................................. 24

Die Technische Universität Chemnitz – ein Querschnitt über 183 Jahre............................. 24

Friederike Hinzmann, M.A. ................................................................................................. 25

Sandra Steinmetz, M.A. ....................................................................................................... 25

Jun.-Prof. Dr. Nadja Wulff ................................................................................................... 26

Notizen ..................................................................................................................................... 27

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Programm und Lageplan Uhrzeit Ort: Raum N113 (C10.113) im Neuen Hörsaalgebäude, Reichenhainer Str.

90, 09126 Chemnitz

9:30 – 10:00

Anmeldung

10:00 – 10:15

Grußworte PROF. DR. WINFRIED THIELMANN (Professur für Deutsch als Fremd- und Zweit-sprache am Institut für Germanistik und Kommunikation, TU Chemnitz)

DR. ANNEGRET MIDDEKE (Geschäftsführung FaDaF e.V.)

Organisationsteam

10:15 – 11:15

Eröffnungsvortrag PD DR. OLAF BÄRENFÄNGER (Universität Leipzig, Direktor des Sprachenzent-rums): „Was wirklich zählt… Überlegungen zur empirischen Forschung im Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“

11:15 – 11:30

Kaffeepause

11:30 – 13:00

Vorträge (je 20 Minuten + 10 Minuten Diskussion)

WEBER, TASSJA (Universität Mannheim): Lernerkorpora als Ressource in der quantitativen DaF-Forschung

SOTKOV, MIHAIL (Technische Universität Dortmund): Zum Metaphernverstehen von DaZ-Schüler/innen in der Sek I

MÜLLER, JENNIFER (Universität Marburg): Sprachliche Herausforderungen in Geschichtstexten: Triangulation von Daten aus der linguistischen Textanalyse, aus Experten- und problemzentrierten Interviews

13:00– 14:00

Mittagspause Mittagsbuffet/Mensa

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Programm und Lageplan

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Uhrzeit Ort: Raum N113 (C10.113) im Neuen Hörsaalgebäude, Reichenhainer Str. 90, 09126 Chemnitz

14:00 – 15:15

Postersession/Marktplatz

Stimmabgabe für das beste Tagungsposter

15:15 – 16:45

Vorträge (je 20 Minuten + 10 Minuten Diskussion)

WERNER, THERES (Universität Jena): Professionalisierung in der DaF-/DaZ-LehrerInnenbildung: Zum Einsatz von Lerntagebüchern als Reflexionsinstrument in problemorientierten Lernsettings – eine qualitative Studie

ATANASOSKA, TATJANA (Bergische Universität Wuppertal): Arbeits- und Unter-richtsbedingungen von schulischen DaF-LehrerInnen. Ein Vergleich zwischen Schweden, Schottland und Mazedonien

TREIN, JAKOB (Türkisch-Deutsche Universität Istanbul): Deutsch für Informati-ker: Empirische Untersuchung der kommunikativen Anforderungen an Studie-rende einer bilingualen Hochschule im Ausland

16:45 – 17:10

Kaffeepause

17:10 – 18:00

Abschlussdiskussion „Herausforderungen in der empirischen Forschung“

Preisverleihung für das beste Konferenzposter und Verabschiedung

Gebäudeplan vom Neuen Hörsaalgebäude (1. OG)

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Internationale DaF/DaZ-Nachwuchskonferenz „DaZ-/DaF-Forschung interdisziplinär“

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Mittagspause Freundlicherweise werden vom Fachverband Deutsch als Fremd- und Zweitsprache Essens-marken für die Mensa zur Verfügung gestellt. Wer vielleicht doch woanders essen möchte, findet hier einige Informationen.

1 Mensa und Cafeteria der TU Chemnitz €€ Reichenhainer Straße 55

2 „Nah und gut“ (EDEKA) € Reichenhainer Str. 55

3 „Esskultur“ €€ Reichenhainer Straße 45

4 Asia Imbiss €€ Dittesstraße 13

5 Bäckerei „Hahn Bäck“ € Stadlerstraße 23

6 Café Südeck €€ Reichenhainer Str. 52

7 Yilmaz Kebab- Haus €€ Reichenhainer Str. 62

8 Pizza Italia €€ Reichenhainer Str. 100

9 Bäckerei „Werner Voigt“ € Thüringer Weg 2

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Programm und Lageplan

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Abstracts Die eingereichten Abstracts wurden in unveränderter Form abgedruckt. Lediglich das Layout wurde vereinheitlicht.

Vorträge (nach zeitlicher Abfolge sortiert)

WEBER, TASSJA (Universität Mannheim): Lernerkorpora als Ressource in der quantita-tiven DaF-Forschung Dieser Beitrag präsentiert ein Dissertationsprojekt im Bereich Deutsch als Fremdsprache (DaF). Der Schwerpunkt liegt auf quantitativen Analysen in der Spracherwerbsforschung. Meine Datengrundlage bilden Lernerkorpora – digital aufbereitete, mit linguistischen Annota-tionen angereicherte und elektronisch zugängliche Sammlungen mit (schriftlichen) Äußerun-gen von Fremdsprachenlernenden (vgl. Granger 2008). Die Nutzung von Lernerkorpora ist ein junges, sich rasch entwickelndes Feld im Bereich der DaF-Forschung (vgl. Schmidt 2010, Walter/Grommes 2008).

In meinem Vortrag möchte ich das Potential von Lernerkorpora für die quantitative DaF-Spracherwerbsforschung illustrieren. Am Beispiel des frei verfügbaren Lernerkorpus MER-LIN (Abel et al. 2014; www.merlin-platform.eu), das schriftliche Texte von DaF-Lernenden unterschiedlicher Kompetenzstufen enthält, präsentiere ich Ansätze zur empirischen Erfor-schung des Präpositionsgebrauchs durch DaF-Lernende und den Gebrauchsschwierigkeiten in diesem Bereich auf unterschiedlichen Kompetenzstufen. Anhand verschiedener Fallstudien im Lernerkorpus MERLIN – z.B. zum Einfluss der syntaktischen Funktion der Präposition-alphrase auf den Präpositionsgebrauch – illustriere ich jeweils mein Vorgehen bei der Daten-erhebung im Korpus, der Datenaufbereitung sowie der quantitativen Auswertung mittels einer logistischen Regressionsanalyse in der Statistikumgebung R (R core team 2018). In diesem Rahmen werde ich ebenfalls exemplarisch auf die Herausforderungen empirischer Untersu-chungen in Lernerkorpora eingehen. Abschließend können mögliche didaktische Implikatio-nen der empirischen Erkenntnisse diskutiert werden.

Literatur

Abel, Andrea; Wisniewski, Katrin; Nicolas, Lionel; Boyd, Adriane; Hana, Jirka & Meurers, Detmar (2014): A Trilingual Learner Corpus Illustrating European Reference Levels. In Ricognizioni – Rivista di Lingue, Lettera-

ture e Culture Moderne 2 (1), 111-126. (http://www.ojs.unito.it/index.php/ricognizioni/article/view/702).

Granger, Sylviane (2008): Learner Corpora. In Lüdeling, Anke & Kytö, Merja (Hrsg): Handbook on Corpus

Linguistics. Berlin & New York: de Gruyter, 259-275.

R Core Team (2018): R: A language and environment for statistical computing. R Foundation for Statistical

Computing. Vienna, Austria. (https://www.R-project.org/)

Schmidt, Karin (2010): Lernerkorpora: Ressourcen für die Deutsch-als-Fremdsprache-Forschung. In Eğit, Ya-digar (Hrsg): Globalisierte Germanistik: Sprache, Literatur, Kultur: Tagungsbeiträge; XI. Türkischer Interna-

tionaler Germanistik-Kongress 20.- 22. Mai 2009. Izmir: Ege Üniver. Matbaasi, 555-573. (http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/23049)

Walter, Maik & Grommes, Patrick (Hrsg.) (2008): Fortgeschrittene Lernervarietäten. Korpuslinguistik und

Zweitspracherwerbsforschung. Tübingen: Niemeyer.

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Abstracts

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SOTKOV, MIHAIL (Technische Universität Dortmund): Zum Metaphernverstehen von DaZ-Schüler/innen in der Sek I Metaphern durchbrechen spätestens mit Lakoff und Johnson (1980) die von der Rhetorik auf-erlegten Grenzen, innerhalb derer Metaphern als ausschließlich der Lyrik vorbehaltenes Phä-nomen verstanden wurden. Lakoff und Johnson verweisen auf die Präsenz von Metaphern in der Alltagssprache und betrachten Metaphern als kognitives Instrument der Konzeptbildung. Dabei verwischen sie die Trennlinie von sprachlichem Phänomen und Analogismus. Auch in Wissenschafts- und Fachsprachen sind Metaphern u. a. zu Modellbildungszwecken präsent (vgl. Black 1962). Jeder Metapher liegen spezifische Analogiebeziehungen zugrunde, deren Erkennen und Bilden essentiell ist für das Verstehen der jeweiligen Metapher (vgl. u. a. Eggs 2006).

Im Rahmen dieser Studie wird den Fragen nachgegangen, (i) wie DaZ-Schüler/innen Meta-phern verstehen, (ii) welche Funktion(en) die Metapher aus handlungstheoretischer Perspekti-ve erfüllt sowie (iii) ob Metaphern Erkenntnis ermöglichen oder diese versperren.

Zunächst wurden Metaphern aus Sek-I-Schulbuchtexten zum Themenkomplex ‚Migration’ selektiert. Dabei dienten (i) der Metaphorizitäts- und Lexikalisierungsgrad, (ii) die Komplexi-tät des grammatischen Etablierungsko(n)textes der figurativen Lesart sowie (iii) die Zugehö-rigkeit zu Wissensräumen als Selektionskriterien.

Daten von (i) monolingual-deutschsprachigen SuS, (ii) DaZ-Schüler/innen und (iii) Seitenein-steigern wurden erhoben. Nachdem sprachbiografische Daten aller Schüler/innen mittels eines Fragebogens erhoben wurden, wurde ein schriftlicher Text (Erzählung) mittels Bildimpuls zu sprachstandsdiagnostischen Zwecken elizitiert. In Einzelinterviews wurden die Schüler/innen anschließend zu metaphorischen Ausdrücken und Wendungen in zehn selektierten Schul-buchtextausschnitten befragt. Dabei sollten sie sagen, wie sie die figurativen Textstellen ver-stehen.Es ist zu zeigen, ob gewisse Metaphern mit ihren zugrundeliegenden Analogiebezie-hungen den Wissenszugang zu außersprachlichen Phänomenen versperren oder aber den Weg zur Erkenntnis ebnen. Auf Basis der Daten kann zudem analysiert werden, ob metaphorische Sprache im Fachunterricht aller Fächer reflektierter eingesetzt werden müsste – selbst in ‚spracharmen’ Fächern, da (i) Wissen primär sprachlich vermittelt wird (vgl. u. a. Kameyama 2017) und (ii) Metaphern ubiquitär präsent sind.

LehrerInnen aller Schulformen und aller Fächer sollen dazu befähigt werden, ihren Unterricht für alle Schüler/innen sprachsensibel gestalten zu können, sodass der Zweck der Schule – die Wissensvermittlung – effizienter, gezielter und inkludierender realisiert werden kann.

Literatur

Black, Max (1962): Models and Metaphors. Ithaca: Cornell University Press.

Eggs, Frederike (2006): Die Grammatik von ‚als’ und ‚wie’. Tübingen: Narr.

Hoffmann, Ludger (2013): Kommunikative Welten – das Potential menschlicher Sprache. In Hoffmann, Ludger; Leimbrink, Kerstin & Quasthoff, Uta (Hrsg.): Die Matrix der menschlichen Entwicklung. Berlin/Boston: de Gruyter, 165-210.

Kameyama, Shinichi (2017): Sprachentwicklung im Schulalter. In Hoffmann, Ludger et al. (Hrsg.): Deutsch als

Zweitsprache. Ein Handbuch für die Lehrerausbildung. Berlin Erich Schmidt, 268-295.

Lakoff, George & Johnson, Mark (1980): Metaphors we live by. Chicago: University of Chicago Press.

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Internationale DaF/DaZ-Nachwuchskonferenz „DaZ-/DaF-Forschung interdisziplinär“

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MÜLLER, JENNIFER (Universität Marburg): Sprachliche Herausforderungen in Ge-schichtstexten: Triangulation von Daten aus der linguistischen Textanalyse, aus Exper-ten- und problemzentrierten Interviews Im Kontext des Übergangs zahlreicher Schülerinnen und Schülern aus den Sprachlernklassen in die Regelklassen deutscher Schulen wird unter dem Schlagwort ‚Sprachsensibler Fachun-terricht‘ die Verschränkung von Sprach- und Fachlernen verstärkt diskutiert. Eine Möglich-keit der Planung von sprachsensiblem Fachunterricht bietet das Konzept des Makro-Scaffolding (Kniffka 2013, Gibbons 2015), bei dem die sprachliche und fachliche Bedarfsana-lyse der Unterrichtseinheit und die Lernstandsbestimmung der konkreten Lerngruppe der ei-gentlichen Unterrichtsplanung vorgeschaltet werden, so dass eine optimale Lernprogression gewährleistet werden kann. In meinem Dissertationsprojekt beabsichtige ich, die Prinzipien des Makro-Scaffoldings auf das Fach Geschichte, insbesondere auf den Bereich des Lesens von Geschichtstexten in der Sekundarstufe I anzuwenden.

Um die Frage nach den speziellen Herausforderungen in Geschichtstexten beantworten zu können, wurden verschiedene qualitative Methoden ausgewählt, die darauf zielen, die unter-schiedlichen Aspekte von ‚schwer verständlich‘ greifbar zu machen: Einerseits werden Ge-schichtslehrkräfte zu ihren eigenen Erfahrungen in Bezug auf Sprache und speziell Lesever-stehen im Geschichtsunterricht befragt. Diese Experteninterviews werden ergänzt durch prob-lemzentrierte Interviews mit sprachschwachen Schülerinnen und Schülern, in denen die Ler-nenden sowohl als Experten ihres eigenen Lernens befragt, aber auch anhand eines ihnen un-bekannten Textes zur Reflektion ihres Leseverstehens angeregt werden. Zusätzlich erfolgt eine sprachdidaktisch-linguistische Analyse der im regulären Unterricht verwendeten Texte (angelehnt an Brinker 2010), um ggf. Zusammenhänge zwischen verschiedenen Textsorten und bestimmten Lernzielen aufdecken zu können. Im Rahmen der DaF-/DaZ-Nachwuchskonferenz in Chemnitz möchte ich erste Ergebnisse meiner Datenerhebung vor-stellen und über Möglichkeiten zur Triangulation der verschiedenen Daten diskutieren.

Literatur

Brinker, Klaus (2010): Linguistische Textanalyse. Eine Einführung in Grundbegriffe und Methoden (7. Aufl.). Berlin Schmidt.

Gibbons, Pauline (2015): Scaffolding Language, Scaffolding Learning. Teaching English Language Learners in

the Mainstream Classroom, 2nd edition. Heinemann: Portsmouth, NH.

Grannemann, Katharina; Oleschko, Sven & Kuchler, Christian (Hrsg.) (2018): Sprachbildung im Geschichtsun-

terricht. Zur Bedeutung der kognitiven Funktion von Sprache. Münster, New York: Waxmann.

Kniffka, Gabriele (2013): Scaffolding - Möglichkeiten im Fachunterricht Kompetenzen zu vermitteln. In Magda-lena Michalak-Etzold (Hrsg.): Grundlagen der Sprachdidaktik Deutsch als Zweitsprache. Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren, 208–225.

Settinieri, Julia (Hrsg.) (2014): Empirische Forschungsmethoden Für Deutsch Als Fremd- Und Zweitsprache.

Eine Einführung. Paderborn, Stuttgart: Schöningh; UTB.

WERNER, THERES (Universität Jena): Professionalisierung in der DaF-/DaZ-LehrerInnenbildung: Zum Einsatz von Lerntagebüchern als Reflexionsinstrument in problemorientierten Lernsettings – eine qualitative Studie

Die Frage nach Professionalität von Lehrkräften nimmt in bildungspolitischen wie auch fremdsprachendidaktischen Diskursen zu. Deutlich wird dies zum einen mit den Studien DESI (2008), COACTIV (Kunter et al. 2011) und TEDS-LT (Blömeke et al. 2013) zur Erfor-

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Abstracts

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schung professioneller Kompetenzen von Lehrpersonen. Aber auch die KMK-Standards für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken (KMK 2018) und die Qualitätsoffensive Lehrer-bildung mit der Zielsetzung der Weiterentwicklung von Fachlichkeit und Didaktik (vgl. BLV QL 2013: 2) bilden Meilensteine in der Professionalisierungsdebatte von Lehrpersonen. Für die Fremdsprachenlehrpersonenaus-, -fort- und -weiterbildung zum anderen liegen mit dem EPOSA (2007) und EPR (2013) erste Instrumente für Kompetenzanforderungen vor. Insbe-sondere für Deutsch als Zweitsprache werden mit den Projekten DaZKom (Ehmke et al. 2018) und ProDaZ (Grießhaber 2017) professionelle Kompetenzen weiter ausdifferenziert. Dass „der Reflexionskompetenz bei der Professionalität von Fremdsprachenlehrpersonen eine bedeutende Rolle“ (Bechtel 2018: 18) zukommt und diese während des Studiums ausgebildet werden sollte, hebt Bechtel hervor. Mit dem Dissertationsvorhaben „Professionalisierung in der DaF-/DaZ-LehrerInnenbildung: Zum Einsatz von Lerntagebüchern als Reflexionsinstru-ment in problemorientierten Lernsettings – eine qualitative Studie“ wird die Reflexionskom-petenz während des Lernprozesses aus der Perspektive angehender Lehrpersonen im Bereich der DaF-/DaZ-Fachdidaktik erforscht. Da Problemen didaktisches Potential immanent ist (vgl. Werner 2018: 7f.), erfolgt die Datengenerierung mit Hilfe von introspektiven Verfahren wie dem Lerntagebuch und dem Lauten Denken (Aguado et al. 2013, Heine et al. 2016) in prob-lemorientierten Lernsituationen. Ziel des Vortrags ist es, das empirisch angelegte For-schungsdesign zur Diskussion zu stellen.

Literatur

Bechtel, Mark (2018): Zur Professionalität von Fremdsprachenlehrpersonen. In Burwitz-Melzer, Eva et al. (Hrsg.): Rolle und Professionalität von Fremdsprachenlehrpersonen. Arbeitspapiere der 38. Frühjahrskonfe-

renz zur Erforschung des Fremdsprachenunterrichts. Tübingen: Narr Francke Attempto.

Ehmke, Timo et al. (Hrsg.) (2018): Professionelle Kompetenzen angehender Lehrkräfte im Bereich Deutsch als

Zweitsprache. Münster: Waxmann.

Grießhaber, Wilhelm (2017): Lehramtswissen. In Becker-Mrotzek, Michael et al. (Hrsg.): Deutsch als Zweit-

sprache in der Lehrerbildung. Münster: Waxmann, 89-105.

Heine, Lena et al. (2016): Introspektion. In Caspari, Daniela et al. (Hrsg.): Forschungsmethoden in der Fremd-

sprachendidaktik. Ein Handbuch. Tübingen: Narr Francke Attempto, 173-181.

Werner, Theres (2018 i.E.): Das Konzept des problemorientierten Lernens in der fachdidaktischen DaF-/DaZ-LehrerInnenbildung (KopoLD). In Gryszko, Anna et al. (Hrsg.): Perspektiven für Deutsch als Fremd- und

Zweitsprache in Schule, Beruf und Wissenschaft. (Materialien Deutsch als Fremdsprache 100). Göttingen: Uni-versitätsverlag Göttingen.

ATANASOSKA, TATJANA (Bergische Universität Wuppertal): Arbeits- und Unterrichtsbe-dingungen von schulischen DaF-LehrerInnen. Ein Vergleich zwischen Schweden, Schottland und Mazedonien In meinem Dissertationsprojekt untersuche ich folgende zentrale Forschungsfrage: Wie ge-stalten sich Arbeits- und Unterrichtsbedingungen von Deutsch-als-FremdsprachelehrerInnen an Schulen (der Sekundarstufe I und II) in Europa, exemplifiziert im Vergleich der Länder Schweden, Schottland und Mazedonien. Als Arbeitsthese gehe ich von Globalisierungseffek-ten (Lohmann 2010) auf Schule und auf LehrerInnen in Europa aus. Beispielsweise kann der GERS als ein Globalisierungseffekt aufgefasst werden (Europarat 2001), genauso wie die Umstellung des Lehramtsstudiums auf BA/MA-System (Dietl 2008). Diese Effekte sollen am Beispiel des Schulfaches Deutsch (als Fremdsprache) aufgezeigt werden, das in vielen Län-dern Teil des schulischen Curriculums ist. In Schweden und Mazedonien ist Deutsch (fast)

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Internationale DaF/DaZ-Nachwuchskonferenz „DaZ-/DaF-Forschung interdisziplinär“

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ausschließlich die zweite lebende Fremdsprache an Schulen, in Schottland gehört Deutsch zum Pool der wählbaren ersten Fremdsprachen in den Schulen. Die Auswahl dieser drei Län-der repräsentiert die Vielfalt Europas, wodurch Deutsch als Fremdsprache in verschiedenen Kontexten untersucht werden kann.

In diesem Forschungsvorhaben arbeite ich vergleichend (siehe Parreira do Amaral 2015) mul-timethodisch sowohl mit einer Dokumentenanalyse, als auch mit einer Interviewstudie mit je 8-10 LehrerInnen pro Land. Die Dokumentenanalyse hat das Ziel, die Regelungen und Vor-gaben in Bezug auf die Arbeits- und Unterrichtsbedingungen für jedes Land einzeln darzustel-len. Dadurch entstehen für alle drei Länder individuelle „Länderstudien“. Die Interviewstudie hat das Ziel, die konkreten Erfahrungen und Umsetzungen an individuellen Schulen in den Ländern darzustellen. Der Vergleich findet dabei einerseits horizontal, also zwischen den Länderstudien der einzelnen Länder, andererseits vertikal, d.h. zwischen offiziellen Vorgaben (siehe Länderstudien) und den Erfahrungen der LehrerInnen, statt. Die Ergebnisse der Län-derstudie werden insbesondere in Bezug auf globalisierende Effekte verglichen, die Ergebnis-se der Interviewstudie werden vertikal verglichen, d.h. wie die wahrgenommene Realität durch die LehrerInnen in Bezug zu den offiziellen und strukturellen Vorgaben steht.

Bei der Nachwuchskonferenz der 46. Jahrestagung DaF/DaZ in Chemnitz möchte ich den Stand der Dissertation darstellen. Dabei soll insbesondere die Situation in Mazedonien be-leuchtet werden, sowohl auf der Ebene der Länderstudie, als auch auf Ebene der (qualitativen) Interviewstudie. Überdies sollen erste Ergebnisse des vertikalen Vergleichs, d.h. des Ver-gleichs innerhalb eines Landes, aufgezeigt werden. Mazedonien ist dahingehend ein für DaF „besonderes“ Land, da die Motivation für DaF im Moment ungebrochen scheint und jährlich wächst (Avdić 2018). Jedoch zeigen sich auch in diesem Land globalisierende Effekte auf Schule und Unterricht, wie sie beispielsweise in Schweden zu finden sind, obwohl die Begeis-terung für DaF in Schweden seit Jahrzehnten ausschließlich sinkt.

Literatur

Avdić, Emina (2018): Frühes Deutschlernen in der Republik Mazedonien: Bestandsaufnahme und Ausblick. In Petravić, Ana; Šenjug Golub, Ana & Gehrmann, Siegfried (Hrsg.): Deutsch von Anfang an: frühes Deutschler-

nen als Chance. Perspektiven aus Südosteuropa. Münster: Waxmann, S. 118-140.

Dietl, Cora (2008): Bologna-Prozess und Cultural Turn: Eine unglückliche Kombination mit großen Chancen? Der Fall Finnland. In Gansel, Carsten, Zimniak, Pawel & Bauer, Karl W. (Hrsg.): Der Bologna-Prozess. Kon-

sequenzen für die germanistische Ausbildung im internationalen Rahmen. Schneider Verlag Hohengehren, 157-164.

Europarat (2001): Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen: Lernen, Lehren, Beurteilen. Mün-chen: Klett-Langenscheidt.

Lohmann, Ingrid (2010): Bildung am Ende der Moderne. Beiträge zur Kritik der Privatisierung des Bildungswe-

sens. Universität Hamburg. Online http://www.epb.uni-hamburg.de/erzwiss/lohmann/Privatisierungskritik/E-Book.pdf.

Parreira do Amaral, Marcelo (2015): Methodologie und Methode in der International Vergleichenden Erzie-hungswissenschaft. In Parreira do Amaral, Marcelo & Amos, Sigrid (Hrsg.): Internationale und vergleichende

Erziehungswissenschaft: Geschichte, Theorie, Methode und Forschungsfelder. Münster: Waxmann, 107-130.

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Abstracts

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TREIN, JAKOB (Türkisch-Deutsche Universität Istanbul): Deutsch für Informatiker: Empirische Untersuchung der kommunikativen Anforderungen an Studierende einer bilingualen Hochschule im Ausland Der Gegenstand des Tagungsbeitrags ist mein Dissertationsvorhaben mit dem Arbeitstitel „Deutsch für Informatiker: Empirische Untersuchung der kommunikativen Anforderungen an Studierende einer bilingualen Hochschule im Ausland“. Das Forschungsdesign, das sich der-zeit im Entwicklungsstadium befindet, soll dem Tagungspublikum vorgestellt und gleicher-maßen kritisch diskutiert werden.

Aktuelle Erhebungen zum Stand der deutschen Sprache weltweit zeigen, dass die Nachfrage nach Deutsch in berufs- und fachbezogenen Kontexten ansteigt, wohingegen die klassische Germanistik teilweise einen Rückgang der Studierendenzahlen erlebt. Daraus kann die Forde-rung nach einer Anpassung bzw. Neuentwicklung der Curricula für fach- und berufssprachli-che Kontexte abgeleitet werden. Empirische Bedarfsanalysen sind in diesem Zusammenhang essentiell, um die kommunikativen Anforderungen bzw. Aufgaben, die von Studierenden er-folgreich gemeistert werden sollen, umfassend zu analysieren. An dieser Stelle setzt das Vor-haben an, indem nach den kommunikativen Anforderungen gefragt wird, die an Informatik-studierende der Türkisch Deutschen Universität Istanbul gestellt bzw. von diesen erfolgreich bewältigt werden (müssen). Gemäß einer modernen Deutschdidaktik, die die Lernenden als kulturell und kommunikativ Handelnde versteht, geht es darum, die sprachlichen Handlungs-kontexte empirisch zu erforschen. Ziele des Forschungsvorhabens sind es, einen substantiel-len Beitrag zur Weiterentwicklung der lokalen Curricula zu leisten und darüber hinaus zu ei-nem besseren Verständnis der sich momentan verändernden Lerngegenstände zu gelangen. Hinsichtlich der Forschungsmethodik ist das Vorhaben primär im qualitativ-empirischen bzw. mixed-methods Kontext angelegt und grenzt sich damit gegenüber gängigeren Verfahren der Bedarfsermittlung (z.B. Fragebogen) ab. Es ist geplant, anhand verschiedener Quellen und Datenerhebungsverfahren zu einer höheren Datenvalidität zu gelangen. Unstrukturierte Inter-views mit Experten und Laien, schriftliche Befragungen, Unterrichtsbeobachtungen sowie Sprachsamples können dabei mögliche Datenerhebungsverfahren bzw. - quellen sein. Der Forschungskontext ist die Türkisch Deutsch Universität Istanbul, bzw. der dort angebotene BA-Studiengang Informatik, der in Kooperation mit der TU Berlin angeboten wird. Dadurch soll zu einer Verbesserung der Lehre im sprachlichen Vorbereitungsjahr an der TDU beige-tragen werden.

Literatur

Buhlmann, Rosemarie; Fearns Anneliese (2018): Handbuch des fach- und berufsbezogenen Deutschunterrichts

DaF, DaZ, CLIL. Berlin: Frank&Timme.

Koreik, Uwe; Uzuntaş, Aysel; Hatipoğlu, Sevinç (2014) (Hrsg.): Fremd- und Fachsprachenunterricht. Studien-

vorbereitender und studienbegleitender Deutschunterricht für fremdsprachige Studiengänge. Hohengehren: Schneider

Long, Michael H. (2005) (Hrsg.): Second Language Needs Analysis. Cambridge u.a.: Cambridge University Press.

Richards, Jack C. (2002): Curriculum Development in Language Teaching. Cambridge u.a.: Cambridge Univer-sity Press.

Roche, Jörg; Drumm, Sandra (2018) (Hrsg.): Berufs-, Fach-, und Wissenschaftssprachen. Tübingen: Narr Francke Attempto Verlag.

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Poster (alphabetisch nach Autor_innen sortiert)

ANORKULOV, SANJAR (Usbekischen Weltsprachenuniversität Taschkent): Bezeichnun-gen und Bedeutungen in der deutschen und usbekischen Toponymik Toponyme als Benennungen jeder Art von Örtlichkeit werden auch als geographische Namen, Lokalnamen, Örtlichkeitsnamen oder Ortsnamen im weiteren Sinne bzw. nur als Ortsnamen bezeichnet, wobei Siedlungsnamen dann als Ortsnamen im engeren Sinne bzw. eigentliche Ortsnamen aufgefasst werden. Toponymik kann als Untersuchungsgegenstand sowohl sprachwissenschaftlicher als auch historischer und geographischer Forschung aufgefasst wer-den.

Im Rahmen der Forschung ist es häufig nicht möglich, der Bildungsmotivation jedes einzel-nen Örtlichkeitsnamens nachzugehen.

Wenn Toponyme als einfache Namen auftreten, so ist es oft problematisch, die Stelle zu be-zeichnen, an der der appellativische Gebrauch in den Namengebrauch übergeht. Einfache Formenbildungen können solche im Nominativ Singular (z.B. Münster) und Nominativ Plural (z.B. Essen) sowie im Dativ Plural (z.B. Hausen) sein. Um den Toponymen auf den Grund zu gehen, sind unterschiedlichen methodischen Ansätze entwickelt worden. Die methodischen Schritte einer Ortsnamenanalyse sind die Namensammlung sowie die Namendeutung und die damit verbundene realienkundliche Auswertung. Synchronisch angelegte Untersuchungen fragen nach der Verwendung der geographischen Namen und versuchen dadurch Einblicke in soziale und psychologische Dimensionen von Toponymen als sprachliche Mittel zu erhalten. Sie erfordern für die Namensammlung die Einsicht in Ortsbücher und Landkarten, in das Ma-terial der Vermessungs- und Katasterämter, wo es um die Erforschung von Flurnamen geht, und nicht zuletzt in aktuelle Medien sowie den Namengebrauch in der gesprochenen Sprache. Diachronisch angelegte Untersuchungen setzen daneben die Lektüre originaler Quellen sowie der daraus entstandenen Nachschlagewerke voraus. Ob ein Sprachzeichen als Toponym zu interpretieren ist, kann eventuell nur im Rahmen einer Namengeschichte gelöst werden. Eine Namensammlung enthält dann zunächst auch solche Belege, die sich beim Vergleich mit an-deren Quellen als appellativische Bezeichnungen herausstellen.

Literatur

Bach, Adolf (1953/1954): Deutsche Namenkunde. Band II: Die deutschen Ortsnamen. 2. Halbbd. Heidelberg: Winter. Die deutsche Sprache. Kleine Enzyklopädie. Bd. 2. -Leipzig, 1970, 123 S.

Dieckmann, Jürgen (1971): Die Namen der selbständigen Staaten und ihre Adjektive und Bewohnersubstantive. – Sprachpflege 20, S. 7.

Eichler, Ernst (1960): Die Ortsnamen des Kreises Leipzig. Halle (Saale): Nienmeyer, S. 173.

BUNDSCHUH, IRENE (Pädagogische Hochschule Freiburg): Fachliches und sprachliches Lernen in Vorbereitungsklassen: Ermittlung des Bedarfs und Ableitung von Hand-lungsempfehlungen Welche (fach-)kommunikativen Anforderungen stellt die allgemeinbildende Schule (Sek I) an Schüler/innen? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt „Fachliches und sprachliches Lernen in Vorbereitungsklassen: Ermittlung des Bedarfs und Ableitung von Handlungs-empfehlungen“ nach. Vorbereitungsklassen werden von neu zugewanderten Schüler/innen besucht, die als „Seiteneinsteiger“ in das deutsche Bildungssystem eintreten. Die Klassen

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weisen eine hohe Heterogenität bezüglich der kulturellen Hintergründe und Bildungsbiogra-phien der Schüler/innen auf. (vgl. Kniffka; Siebert-Ott 2012) Für den Unterricht in diesen Klassen gibt das Kultusministerium des Landes Baden-Württemberg vor:

„Der Unterricht in der Vorbereitungsklasse dient vorwiegend dem Erlernen der deutschen Sprache, des Fachwortschatzes sowie schulischer Techniken und Arbeitsweisen. Er bereitet auf den Unterricht und die Integration in die Regelklasse vor und ist mit diesem eng ver-zahnt.“ (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg 2017: 6)

Um dieses Ziel zu erreichen, sind differenzierte Kenntnisse der (fach-)kommunikativen An-forderungen in der Schule voraussetzend. Im vorliegenden Dissertationsprojekt wird zu die-sem Zweck der Sprachbedarf von Schüler/innen der Sekundarstufe I allgemeinbildender Schulen empirisch erhoben. (vgl. Long 2007) Es wird den Fragen nachgegangen, in welchen kommunikativen Handlungsfeldern Schüler/innen sich bewegen und welche (bildungs-)sprachlichen Praktiken, (fach-)sprachlichen Kenntnisse, Aufgabenstellungen und Textsorten dort zum Einsatz kommen. Als Datenquellen dienen Dokumente, Lehrer-Schüler-Unterrichtsinteraktionen in naturwissenschaftlichen Fächern sowie Experten. Der methodi-sche Zugang erfolgt mittels Dokumentenanalyse, nichtteilnehmender Unterrichtsbeobachtung und leitfadengestützter Experteninterviews. Die Daten werden anhand einer kriterienbasierten qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. (vgl. Kuckartz 2016; Mayring 2015) Auf dem Poster wird das methodische Vorgehen dargestellt.

Literatur

Kniffka, Gabriele; Siebert-Ott, Gesa (2012): Deutsch als Zweitsprache. Lehren und Lernen. 3., aktualisierte Auflage. Paderborn, München, Wien, Zürich: Schöningh UTB.

Kuckartz, Udo (2016): Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 3., überarbeitete Auflage. Weinheim, Basel: Beltz Juventa.

Long, Michael H. (2007): Second Language Needs Analysis. Cambridge: Cambridge University Press.

Mayring, Philipp (2015): Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken. 12., überarb. Aufl. Weinheim: Beltz.

Ministerium für Kultus Jugend und Sport Baden-Württemberg (2017): Verwaltungsvorschrift des Kultusministe-

riums über die Grundsätze zum Unterricht für Kinder und Jugendliche mit nichtdeutscher Herkunftssprache

und geringen Deutschkenntnissen an allgemein bildenden und beruflichen Schulen.

DE FREITAS, ALESSANDRA (Universität Leipzig/UFPR Curitiba): Identitäten und biogra-fische Erzählungen von Geflüchteten im DaZ-Kontext Die Sprache bildet einen Teil der persönlichen und kollektiven Identität (vgl. Rajagopalan 2003) und beim Erwerbsprozess einer Fremdsprache spielt die Identität auch eine wichtige Rolle. Bonny Norton (2013) schildert, dass die Art und Weise, wie die Lernenden definiert werden, auch die Form tangiert, wie sie sich in der Fremdsprache ausdrücken (vgl. Norton 2013). Das biografische Erzählen hat eine Bedeutung für die Herausbildung der individuellen Identität (vgl. Peters 2014): Beim ständigen Prozess der Identitätskonstruktion (und Identitäts-rekonstruktion) bietet jede Erzählung eine neue Gelegenheit, sich selbst darzustellen. Die Menschen, die Geflüchteten genannt werden, bekommen diese Identifizierung „Geflüchtete“ in der neuen Situation, in der sie sich befinden und sie müssen also mit dieser neuen Identität sowie mit ihren anderen Identitäten umgehen. Vor dem Hintergrund der genannten Aspekte widmet sich der vorliegende Beitrag der Untersuchung der Selbsterzählungen von Geflüchte-

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ten. Das besondere Interesse des Forschungsprojekts gilt nun der Frage: wie werden die Iden-titäten geflüchteter Menschen durch biografische Erzählungen dargestellt bzw. rekonstruiert? Der Begriff Identität wird dann als eine diskursive Handlung aufgefasst (vgl. Kraus 1999). Dieses Forschungsprojekt wird mittels qualitativer Methode unter einer ethnografischen Per-spektive in einem Verein durchgeführt, der DaZ-Unterricht für Geflüchteten anbietet. Die Teilnehmer der Forschung werden für vier Monaten in den Unterrichtsstunden begleitet und im Anschluss daran interviewt. Die Datenerhebung besteht aus zwei Phasen, und zwar teil-nehmende Beobachtung und narrative Interviews (vgl. Lucius-Hoene; Deppermann 2004). Nach bestimmten Kriterien werden die Daten dann ausgewählt und anschließend analysiert.

Literatur

Kraus, Wolfgang (1999): Identität als Narration. Die narrative Konstruktion von Identitätsprojekten. FU Berlin. http://web.fu-berlin.de/postmoderne-psych/berichte3/kraus.htm [18.02.2019].

Lucius-Hoene, Gabriele; Deppermann, Arnulf (2004): Rekonstruktion narrativer Identität. Ein Arbeitsbuch zur

Analyse narrativer Interviews. 2. Aufl. Wiesbaden: VS für Sozialwissenschaften.

Norton, Bonny (2013): Identity and Language Learning. Extending the Conversation. Toronto: Multilingual Matters.

Peters, Louise (2014): Mündliches Erzählen brasilianischer Studierender in DaF. Eine Empirische Untersu-

chung. Masterarbeit. Universität Leipzig/ Universidade Federal do Paraná.

Rajagopalan, Kanavillil (2003): Por uma linguística crítica. Linguagem, identidade e a questão ética. São Paulo: Parábola Editorial.

FRANZ DOS SANTOS, MARTINA (Philipps-Universität Marburg): Sprachsensibler Fachun-terricht an der Schwelle zur Hochschule Die Abbruchquote ist unter Bildungsausländern bezeichnend höher als unter Studierenden, die das deutsche Bildungssystem durchlaufen haben. Ein wichtiger Grund hierfür sind die sprach-lichen Schwierigkeiten, die ausländischen Studierenden an der Universität begegnen (Wis-niewski 2018: 575 ff.). Es stellt sich die Frage, wie es gelingen kann, dass Deutschlernende, die ein Hochschulstudium anstreben, neben alltagssprachlichen Kompetenzen auch ein bil-dungs- und fachsprachliches Deutschniveau erreichen, das ihnen ein erfolgreiches Studium an einer deutschen Universität ermöglicht. Hierbei können die Erkenntnisse der Forschung im Bereich des sprachsensiblen Fachunterrichts einen wertvollen Ansatzpunkt liefern. Ziel des sprachsensiblen Fachunterrichts ist, dass Bildungs- und Fachsprache(n) im Fachunterricht bewusst thematisiert und geübt werden. Dem zugrunde liegt die Einsicht, dass die Spezifika der Sprachhandlungen eines bestimmten Faches nur vom Fachlehrer kompetent unterrichtet und nur im Rahmen des Fachunterrichts sinnvoll vermittelt und eingeübt werden können (vgl. Beese et al. 2015).

Im Rahmen des Projektes „Sprachsensibler Fachunterricht an der Schwelle zur Hochschule. Bedarfe, Entwicklung und Erprobung von bildungs- und fachsprachlichen Fördermaßnahmen für ausländische Studienbewerber am Studienkolleg Mittelhessen“ wird erforscht, inwiefern die Fachkurse des Studienkolleg Mittelhessen die Kollegiat/innen auf die Bildungs- und Fach-sprache(n) vorbereiten, die sie für ihr Studium in Deutschland benötigen. Dazu werden unter-schiedliche Aspekte des Studiums am Studienkolleg mit qualitativen und quantitativen empi-rischen Forschungsmethoden beleuchtet. So wurden bereits über zwei Semester hinweg Un-terrichtsbeobachtungen, Lernprodukt- und Unterrichtsmaterialanalysen, Umfragen und Inter-views durchgeführt und trianguliert. Im Rahmen der Nachwuchstagung der FaDaF werden die

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Ergebnisse des ersten Forschungsjahres vorgestellt. Es soll gezeigt werden, wie die unter-schiedlichen verwendeten Methoden zusammenwirken, um ein möglichst vielschichtiges Bild der Bedarfe ausländischer Studierender an deutschen Universitäten zu bekommen. Ziel des Projektes ist es, das Studienkolleg zukünftig hinsichtlich eines sprachsensiblen Fachunter-richts zu beraten, um Migranten den sprachlichen Zugang zu einer deutschen Hochschule zu erleichtern.

Literatur

Beese, Melanie et. al (2014): Sprachbildung in allen Fächern. München: Goethe-Institut, S. 24-27.

Wisniewski, Katrin (2018): Sprache und Studienerfolg von Bildungsausländerinnen und -ausländern: Eine Längsschnittstudie an den Universitäten Leipzig und Würzburg. In Informationen Deutsch als Fremdsprache, 45(4), S. 573-597. doi:10.1515/infodaf-2018-0074 (letzter Zugriff: 3.12.2018).

GLAAB, TERESA (Universität Augsburg): Interreligiöses sprachliches Handeln unter der Bedingung von sprachlicher Heterogenität in schulischen Kontexten Interreligiöses sprachliches Handeln ist Teil der Alltagskommunikation von Kindern und Ju-gendlichen in schulischen Kontexten. Das Schulleben, insbesondere in der Primarstufe, ist geprägt von Ritualen oder auch Schulfesten, die nicht selten einen religiösen Ursprung haben. Wenn Schüler*innen zuhause in religiösen Kontexten aufwachsen, haben sie das Bedürfnis, ihre Erlebnisse im Bereich Religion anderen Mitschüler*innen mitzuteilen und sich darüber auszutauschen.

Gerade in sprachlich heterogenen Gruppen findet sich oftmals zudem eine große religiöse Heterogenität, die Anlass zum Austausch und zu interkulturellem Lernen bietet. Der Lehr-planPlus Deutsch als Zweitsprache in Bayern weist explizit darauf hin, dass auch Religion und Religionsausübung in seiner Vielfalt in die Sprachförderung miteinfließen soll (vgl. LehrplanPlus: fächerübergreifende Bildungs-und Erziehungsziele sowie Jahrgangsstufen Lehrplan DaZ). Dennoch finden sich in den hiesigen Unterrichtsmaterialien der bayrischen Primar- und Sekundarstufen keine Hilfestellungen zur Förderung von interreligiösem sprach-lichen Handeln , woraus sich schließen lässt, dass die Thematik auch in der aktuellen Unter-richtspraxis vernachlässigt wird. Im Sinne einer Befähigung zur sprachlichen Partizipation in lebensrelevanten Alltagssituationen und auch zur Förderung von interkultureller Kompetenz, ist die Förderung von interreligiöser sprachlicher Ausdrucksfähigkeit jedoch sinnvoll und notwendig.

Die geplante Qualifikationsarbeit hat nun zum Ziel, das interreligiöse sprachliche Handeln von sprachlich heterogenen Schulgruppen zu untersuchen. Der Fokus liegt hierbei auf der konkreten sprachlichen Ausdrucksfähigkeit von mehrsprachigen Schüler*innen, deren Aus-drucksbedürfnis und –verhalten. Zudem soll ergänzend eine Lehrer*innenbefragung durchge-führt werden, die Rückschlüsse auf die Unterrichtspraxis zur Förderung von interreligiösem sprachlichen Handeln in der Sprachförderung und im Regelunterricht zulassen.

Literatur

https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/grundschule/daz. (21.02.2019).

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HEINTGES, JESSICA & NONNEN, DOMINIK (Technische Universität Dortmund): Vermitt-lung im Lehrwerk und tatsächliche Verwendung von so durch DaF-Sprecher*innen: Eine Gegenüberstellung Das Lexem so wird vor allem in gesprochenem Deutsch häufig und vielfältig verwendet (Stu-kenbrock 2010) und ist bisweilen nicht eindeutig grammatisch kategorisiert. Als Adverb hat es eine spezifizierende Funktion (Hoffmann 2016), als Aspektdeixis verweist es auf Eigen-schaften an Objekten (Ehlich 1986), als Scharnier-so hat es eine strukturierende Funktion (ebd.) und Eggs (2016) beschreibt die Einheit son/e/en u.a. als art-stereotypisierenden Deter-minativ. Das vermehrte und ausdifferenzierte Vorkommen von so in gesprochener Sprache wird hier zum Anlass genommen, Didaktisierung und Vermittlung zu überprüfen und einen Abgleich von Lehrwerk und DaF-Lerner*innengebrauch zu unternehmen. Dazu besteht das Projekt aus zwei Teilen: einer Lehrwerkanalyse und einem konkreten Beispiel eigens erhobe-ner Sprachdaten in einer internationalen Förderklasse.

Die Lehrwerkanalyse umfasst 65 Werke der Stufen A1 – C1. In den häufigsten Fällen werden Phrasen mit so unter „Weitere/Nützliche Ausdrücke“ im Vokabelteil geführt, jedoch nicht weiter erläutert. Auch der ad-adverbiale und strukturierende Gebrauch werden nicht erklärt, der indefinite Determinativ son/e/en (Eggs 2016) kommt vor, wird aber nicht thematisiert. Erklärungen werden lediglich bei Vergleichs- und Konsekutivstrukturen bereitgestellt. Die Lehrwerke für Kinder kommen dem L1-Gebrauch – auch dem der DaF-Sprecher*innen – am nächsten: Hier wird durch bildliche Darstellungen die verweisende Funktion von so in Kom-bination mit Gesten deutlich.

In der internationalen Förderklasse werde so nach Aussage der Lehrkräfte im Unterricht nicht thematisiert. Die Lerner*innen nutzen die Verwendungen und so, ad-adverbial und mit Gesten auf eine Handlung weisend. Selten wird so mit dem unbestimmten Artikel verwendet. Dar-über hinaus nutzen die Schüler*innen so, wenn sie nach Begriffen suchen.

Vor allem in Bezug auf gestische Verweise, sowie den indefiniten Determinativ kann die Di-daktisierung überdacht werden.

Literatur

Eggs, Frederike (2016): Zur Entstehung eines neuen Determinativs: das Unterart-bildende und das Art-stereotypisierende, indefinite 'son'. Mit einem kurzen Vergleich zu einschlägigen adnominalen 'dieser'-Verwendungen. In Deutsche Sprache 2, 149-182.

Ehlich, Konrad (1986): so – Überlegungen zum Verhältnis sprachlicher Formen und sprachlichen Handelns, allgemein und an einem widerspenstigen Beispiel. In Inger Rosengren (Hrsg.) Sprache und Pragmatik, Lunder

Symposium 1986. Stockholm: Almqvist & Wiksell, S. 279-298.

Hoffmann, Ludger (2016): Deutsche Grammatik. Berlin: Erich Schmidt Verlag.

Stukenbrock, Anja (2010): Überlegungen zu einem multimodalen Verständnis der gesprochenen Sprache am Beispiel deiktischer Verwendungsweisen des Ausdrucks so. In InLiSt 47. (http://www.inlist.unibayreuth.de/issues/47/InLiSt47.pdf.) (12.09.2016).

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Abstracts

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KOBELT, ANN-KATHRIN (Technische Universität Dresden): „Die deutsche Sprache ist mein tägliches Leben, Spanisch ist mein Berufsleben […] damit verdiene ich mein Geld.“ Positionen zwischen Sprachen bei Sprach- und Integrationsmittelnden in Deutschland Deutschland ist und bleibt mehrsprachig. Dennoch fehlt es im Land an empirischen Analysen migrationsgesellschaftlicher Sprachenrealität. Mehrsprachigkeit durch Migration braucht im Kontext Integration sowohl Sprachvermittlung als auch Mittlung zwischen Sprachen. Im FSU kommt beides zusammen. In der Gesellschaft der Bundesrepublik mittelten bislang vor allem (zu junge) Laiendolmetschende (vgl. u.a. Ahamer 2013). Durch den Einsatz sogenannter Sprach- und Integrationsmittelnder (SprInt) erfährt dieser aus der Not heraus geborene Zu-stand allmählich Transformationen.

Lange Zeit galten Sprachmittelnde als neutrale, unbeteiligte Sprachrohre (vgl. Gross-Dinter 2016). Dem hingegen sind sie selbstbestimmte, sprachliche Individuen mit eigenen Erfahrun-gen und Erwartungen an Sprachen und Integration. Es ist davon auszugehen, dass SprInt, die sich ihrer oft migrantischen Sprachenressourcen im Gesundheits- und Gemeinwesen beruflich zunutze machen, Positionen zwischen Sprachen einnehmen. Aufgrund ihrer intensiven Ausei-nandersetzung mit Sprachen nehme ich an, SprInt verfügen über multikompetente Supersys-teme (Cook 2003). Mit dessen Hilfe reflektieren sie metasprachlich Wahrnehmungen zu Sprachen. Dennoch wurden sie selbst nie als Forschungssubjekte erachtet.

Mit meiner empirischen Forschungsarbeit (Dissertation) werde ich diese Lücke schließen. Folgende Fragen stehen dabei im Vordergrund: Wie positionieren sich SprInt zwischen Spra-chen? Welches implizite Wissen dokumentiert sich hieraus? Welche Handlungsrahmen wer-den sichtbar? Die Daten hierfür erhob ich mittels Problemzentrierter Interviews, Fragebögen und Post-Interview-Memos, die Datenauswertung findet mittels Dokumentarischer Metho-de/Interpretationen statt.

Literatur

Ahamer, Vera (2013): Unsichtbare Spracharbeit. Jugendliche Migranten als Laiendolmetscher. Integration

durch »Community Interpreting«. Bielefeld: transkript.

Cook, Vivian (2003): The changing L1 in the L2 user's mind. In Cook, Vivan (Hrsg.) Effects of the Second Lan-

guage on the First. Clevedon, Buffalo, Toronto, Sydney: Multilingual Matters, S. 1-18.

Gross-Dinter, Ursula (2016): Anderes, nicht anders? Überlegungen zur Übertragbarkeit von Kompetenzbe-schreibungen für das professionelle Dolmetschen auf die mündliche Sprachmittlung im Fremdsprachenunter-richt. In Freudenfels, Regina (Hrsg.) In Sprachwelten über-setzen. Beiträge zur Wirtschaftskommunikation,

Kultur- und Sprachmittlung in DaF und DaZ. 42. Jahrestagung des Fachverbands Deutsch als Fremd- und

Zweitsprache in München 2015. Göttingen: Universitäts-Verlag, S. 11-35.

KURTUMA, NATAŠA (Universität Novi Sad): Zur semasiologischen Untersuchung des phraseologischen Minimums im DaF-Unterricht (Niveaustufe B2) Phraseologismen sind ein bedeutender Bestandteil der kommunikativen Kompetenz in der deutschen Sprache. Im Unterricht, vor allem im fremdsprachlichen Unterricht, treten nicht selten Schwierigkeiten bei ihrem Erwerb auf. Diese sollten von vornherein verhindert werden, da der Phraseologieerwerb als kein Phänomen von gesonderter Art angesehen werden sollte.

Die am häufigsten auftretenden Schwierigkeiten finden ihre Ursache in der großen Anzahl von phraseologischen Einheiten im Deutschen. Lernende sind sich nicht sicher, welche festen

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Strukturen sie aus dieser großen Menge von festen Wortverbindungen lernen sollten. Anhand von korpusbasierten Analysen wird im Folgenden versucht auf diese Frage aus semasiologi-scher Sicht eine Antwort zu finden.

Als erstes wird eine Frequenzanalyse vorgenommen mithilfe der man zu Ergebnissen kommt und somit die Frage beantwortet, welche phraseologischen Einheiten am häufigsten im DaF-Unterricht auf der Niveaustufe B2 in gängigen Lehrwerken präferiert werden. Das phraseolo-gische Material wird dann, um eine einheitliche Liste zu bekommen, dem semasiologischen Aspekt nach geordnet und unterschiedlichen Untergruppen angehörend klassifiziert. So be-kommen die Deutschlehrenden einen Einblick davon, welche phraseologischen semantischen Felder und welche dazugehörenden Subgruppen in DaF-Lehrwerken besonders vorgezogen werden.

Mithilfe solcher Untersuchungen wird der fremdsprachliche Erwerb von festen Wortverbin-dungen erleichtert und die phraseologische Kompetenz näher gebracht. Die gewonnenen Er-gebnisse können im DaF-Unterricht eingesetzt werden.

Literatur

Burger, Harald (2003): Phraseologie: Eine Einführung am Beispiel des Deutschen. 2. Auflage. BerlIn Erich Schmidt Verlag.

Ettinger, Stefan (2007): Phraseme im Fremdsprachenunterricht. In Burger, Harald; Dobrovol’skij Dmitrij; Kühn, Peter; Norrick, Neal R (Hrsg.), Phraseologie: ein internationales Handbuch zeitgenössischer Forschung. An

international Handbook of Contemporary Research. Berlin/New York: Walter de Gruyter, S. 893–908.

Fleischer, Wolfgang (1997): Phraseologie der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen: Niemeyer Verlag.

WISSENBERG, NADIN (Universität Dresden/ Università Degli Studi Di Trento): Was lesen wir im Textumfang zweisprachiger Kinder: Perspektiven für die schulische DaF/DaZ– Forschung Der simultane oder sukzessive Erwerb verschiedener Schriftsprachen ist ein komplexer, sprachlicher Lernprozess. Nicht nur in mehrsprachigen Regionen stellt sich die Frage wie und wann am besten in welche Schriftsprache eingeführt wird. Der Vortrag untersucht die Rolle des vorschulischen sprachlichen Inputs und der zweisprachigen Alphabetisierung in Hinblick auf die Textkompetenz und den Textumfang von Grundschulkindern. Vorgestellt werden Er-gebnisse aus Fallstudien in zweisprachigen Klassen im Raum Bozen/ Südtirol (Wissenberg 2017) sowie mit mehrsprachigen Vergleichsgruppen (Franceschini 2013) und (Scochi; Thiele 2015). Mit Bezug auf bereits bestehende Untersuchungen und Hypothesen zur zweisprachigen Alphabetisierung und unter Hinzuziehung rahmensetzender Kriterien wurde in den Schuljah-ren 2012/2013 ein schriftsprachlicher Korpus in deutscher Sprache in Klassen mit verschiede-nen zweisprachigen Profilen/ Modulen erhoben. So wurden Hinweise dafür gefunden, dass es die verschiedenen didaktischen Konzepte zur Alphabetisierung sind, welche einen Einfluss haben auf die Qualität und Quantität der schriftlichen Produktion der Kinder, nicht jedoch beispielsweise die Familiensprache(n) oder der Einfluss des Lehrstils (bezogen auf den Unter-richtsstil einer Lehrperson). So schreiben Kinder in ausgewogen bilingualen Klassen zweier Jahrgangsstufen im Vergleich zu den anderen beiden existierenden Modulen mit weniger Un-terricht in deutscher Sprache in der Provinz Bozen längere Texte und - bezogen auf die Kom-plexität ihrer Texte - längere Sätze.

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Abstracts

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Die Präsentation will neben ersten Ergebnissen aus dem Korpus bestehende Materialien und Modelle vorstellen und diskutieren. Überlegungen, die den verschiedenen sprachlichen Reali-täten Rechnung tragen, sowie die bestehenden bewährten didaktischen Praktiken, lohnen einer Überprüfung auf, Anwendbarkeit in anderen Kontexten der Mehrsprachigkeitsdidaktik.

Literatur

Franceschini, Rita (2013): Die Entwicklung dreisprachiger Schreibkompetenzen: Resultate aus den ladinisch-

sprachigen Tälern Südtirols. Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie 83, (2013), S. 57-77.

Scocchi, Claudia; Thiele, Laura (2015): Sprachverwendung im Deutschunterricht an italienischen Schulen in

Südtirol (Deutsches Schulamt der Freien Provinz Bozen)

Wissenberg, Nadin (2017): Alphabetisierung in zwei Sprachen – l'alfabetizzazione in due lingue: Il modello educativo didattico accresce la produzione lessicale e testuale, Associazione Docenti di Italiano in Germania. ADI e.V. (Hg.), AggiornaMenti 11. Rivista dell'Associazione, dei Docenti di Italiano in Germania, Sprachen-zentrum der Universität Bamberg, 2017, S. 26-327.

ZEDLER, MELANIE (Universität Potsdam): Language Planning in Non-Native Bilingual Family Settings Nicht zuletzt durch die Globalisierung gewinnt Mehrsprachigkeit im 21. Jahrhundert immer mehr an Bedeutung. So kommt es dazu, dass auch einsprachig aufgewachsene Eltern nach Methoden suchen, ihre Kinder frühzeitig an die Mehrsprachigkeit und die Anforderungen einer globalen Welt heranzuführen. Eine Methode ist foreign-language parenting (auch artifi-zieller Bilingualismus (Schneider 2015, Saunders 1989) oder intentionaler Bilingualismus Štefánik 1997) , wobei in der Reinform ein (oder beide) Elternteil(e) eine Fremdsprache mit dem Kind sprechen, obwohl es dafür keinen extrinsischen Grund gibt, da die Eltern die glei-che Muttersprache haben und die Fremdsprache auch nicht die Umgebungssprache in der Re-gion ist, in der die Familie lebt. Überdies gibt es Paare (kinderlos ggf. mit Kinderwunsch), die in gleichem Ansatz wie beim foreign-language parenting eine Fremdsprache miteinander verwenden, ohne dass es dafür einen extrinsischen Grund gäbe. Diverse Ratgeber und eine Fülle von Facebook-Gruppen zum Thema zeigen, dass der Gebrauch einer intrinsisch moti-vierten lingua franca immer mehr im Trend liegt. Solche Sprachprojekte bestechen aufgrund ihrer Kontroversität, aber vor allem auch wegen ihrer Potentiale als Forschungsfeld. Die vor-liegende Arbeit soll zeigen, welche Relevanz Sprachplanung (King; Fogle; Logan-Terry 2008), Status-Quo-Checks, Motivation und Support durch Partner, Familie und Umfeld ha-ben, dass Sprachprojekte (mit sowie ohne Kinder) beibehalten werden., 14 Interviews mit 5 Müttern und 5 Paaren (9/10 Personen) haben gezeigt, dass Englisch die lingua franca der Wahl ist, aber auch andere Sprachen infrage kämen, wenn sie denn vorhanden wären. Wäh-rend 3/5 der Eltern regemäßig Status-Quo-Checks betreiben und in gleichem Maße der Erzie-hung vorausgehende Sprachplanung betrieben haben, gab es unter den Paaren nur je einen Fall von Sprachplanung und Status-Quo-Checks. Für die Paare hat sich gezeigt, dass Sprach-planung alleine nicht ausreicht, um die Sprachsituation beizubehalten, aber dass Status-Quo-Checks dazu beitragen können, die beidseitige Zufriedenheit zu wahren. In beiden Settings sind Unsicherheiten bzgl. der eigenen Sprachkenntnisse ein Problem und können zur Aufgabe des Projekts führen.

Literatur

King, Kendall A.; Fogle, Lyn; Logan-Terry, Aubrey (2008): Family Language Policy. In Language and linguis-

tics Compass 2.

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Saunders, George (1988): Bilingual children: From birth to teens. Clevedon, England: Multilingual Matters.

Schneider, Stefan (2015): Bilingualer Erstspracherwerb. München: Ernst Reinhardt Verlag.

Štefánik, Jozef (1997): Intentional Bilingualism – Slovak-English. Bilingual Family in Slovakia. In The Bilingu-

al Family Newsletter 17 (1): 5-7.

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Über FaDaF e.V., Tagungsort und Organisator_innen

Fachverband für Deutsch als Fremdsprache (FaDaF e.V.) Der Verein wurde 1989 als Interessenvertretung von DaF-Lernenden, -Lehrenden, und -Instituten gegründet. Er hat sich zum Ziel gesetzt, das Erlernen der deutschen Sprache und dadurch interkulturelle Begegnungen zu fördern. Dabei tritt er in besonderem Maße für das Verstehen fremder Kulturen ein. Weiterhin bestehen seine Ziele in der sprachlichen För-derung des Studiums von Ausländerinnen und Ausländern in Deutschland, der Unterstützung der Belange der Fächer DaF und DaZ und der in diesem Bereich tätigen Personen bzw. Ein-richtungen sowie in der Förderung der Aus-und Fortbildung von Lehrkräften und des wissen-schaftlichen Nachwuchses für DaF/DaZ.

Schwerpunkte liegen u.a. in der Vertretung der Interessen von Lehrgebieten DaF/DaZ und Studienkollegs in hochschulpolitischen Angelegenheiten, Weiterentwicklung fach- und be-rufsbezogener Fremdsprachenaus- und -fortbildung und Mitarbeit an Projekten in europäi-schen Raum. Dabei arbeitet der FaDaF eng mit verschiedenen anderen Institutionen zusam-men (u.a. Universität Göttingen, Deutscher Akademischer Austauschdienst und Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft).

Derzeit zählt der Verein mehr als 700 Mitgliedschaften, die sich aus persönlichen und institu-tionellen Mitgliedern zusammensetzen.

Die Technische Universität Chemnitz – ein Querschnitt über 183 Jahre Am 02.05.1836 wird die Königliche Gewerbeschule zu Chemnitz mit 14 Schüler*innen ge-gründet. Es gibt drei Ausbildungsrichtungen: Mechanische Technik, Chemische Technik und Landwirtschaft. In den nächsten Jahrzehnten wird der Schulverband stetig vergrößert, bis sie 1929 fünf Abteilungen aufweist: für den Maschinenbau, für chemische und textilchemische Technik, für Architektur und Hochbau-Ingenieurswesen, für Elektro- und Tex-til-Ingenieurswesen.

Am 24.02.1945 erleiden die Gebäude der Akademie beim Bombenangriff auf Chemnitz so großen Kriegsschaden, dass diese bis 1947 geschlossen bleibt. Danach wird der Schulbetrieb wieder aufgenommen und die Ausbildungsrich-tungen weiter ausgebaut. So gibt es bei-spielsweise ab 1965 eine Fakultät für Elektrotechnik. Am 14.11. 1986 wird der Status der Technischen Universität verliehen. Zu diesem Zeitpunkt studieren etwa 8.000 Student*innen dort.

In den Jahren 1993 und 1994 werden die bislang strikt technisch und naturwissenschaftlichen Fachgebiete durch die Gründung der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und der Grün-dung der Philosophischen Fakultät mit weiteren Fachgebieten ergänzt. Der technische

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Internationale DaF/DaZ-Nachwuchskonferenz „DaZ-/DaF-Forschung interdisziplinär“

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Schwerpunkt bleibt jedoch bestehen. So startet am 01.11. 2012 der Exzellenzcluster „MERGE – Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ und wird als zentrale Einrich-tung an der TU eingerichtet.

Am 01.10.2013 wird das Zentrum für Lehrerbildung als zentrale Einrichtung zur Ausbildung von Grundschullehrer*innen gegründet.

Heute besteht die Universität aus vier Uniteilen: einer auf der Straße der Nationen, einer auf der Reichenhainer Straße, einer auf der Erfenschlager Straße und einer auf der Wilhelm Raa-be Straße. Die Nachwuchskonferenz findet im zweiten Uniteil, im Neuen Hörsaalgebäude, statt. Das Gebäude, das wegen seines Anstrichs gemeinhin „Orangerie“ genannt wird, wurde 1996/97 errichtet. Es bietet 2.576 Sitzplätze in 4 Hörsälen und 14 Seminargebäuden. Damit ist es jedoch nicht das größte Gebäude auf dem Campus Reichenhainer Straße. Das ist nämlich der Adolf-Ferdinand-Weinhold-Bau, der direkt neben dem Neuen Hörsaalgebäude steht. Er wurde 2010-2013 vollständig saniert und 2014 mit dem Architekturpreis Beton ausgezeichnet.

Friederike Hinzmann, M.A. (Technische Universität Chemnitz)

Studierte an der Technischen Universität Chemnitz Germanistik mit Profilierung in der Ger-manistischen Sprachwissenschaft sowie Deutsch als Fremd- und Zweitsprache. Während ihres Studiums sowie danach war sie als DaF/Z-Dozentin an verschiedenen Bildungseinrichtungen (u. a. Sprachen-zentrum der TU Chemnitz) im In- und Ausland tätig. Außerdem arbeitete sie während des Studiums zusätz-lich als studentische Hilfskraft an der Professur Ger-manistische Sprachwissenschaft. Seit dem Winterse-mester 2014 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur Deutsch als Fremd- und Zweitsprache tätig und beschäftigt sich in ihrem Promotionsprojekt mit der Modalverbverwendung in der wissensvermittelnden Hochschulkommunikation. Außerdem ist sie neben der Lehre auch in verschiedenen Weiterbildungs- sowie Qualifizierungsmaßnahmen für Deutschlehrer*innen eingebunden.

Sandra Steinmetz, M.A. (Universität des Saarlandes, Saarbrücken)

Absolvierte nach ihrem Magisterstudium in den Fächern Philosophie, Psychologie und Soziologie an der Universität Trier anschließend den dort angebotenen Aufbaustudiengang Deutsch als Fremdsprache. Bereits während ihres Studiums war sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in Saarbrücken tätig, wo sie seit 2015 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an ihrer Promotion im Bereich Lehrer*innenprofessionalisierung mit dem Schwerpunkt Umgang mit Heterogenität arbeitet sowie zwei Projekte im Bereich Sprachförderung für Jugendliche koordiniert und evaluiert.

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Neben der Hochschullehre ist sie zudem für die Entwicklung und Evaluation von DaZ-Modulen und Curricula für Weiterbildungen im Bereich Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache beteiligt und außerdem seit mehreren Jahren an verschiedenen Institutionen der Erwachsenenbildung im Bereich Alphabetisierung, Grundbildung, Deutsch als Zweitsprache (Integrationskurse) sowie als Fortbildnerin für Lehrkräfte an Regelschulen tätig.

Jun.-Prof. Dr. Nadja Wulff (Pädagogische Hochschule Freiburg/FaDaF-Vorstand)

Lehrte und forschte an den Universitäten in St. Petersburg, Oldenburg, Saarbrücken, Dort-mund, Münster und Heidelberg und wirkte u.a. an der Konzeption, Entwicklung und Evalua-tion der DaZ-Module für Lehramtsstudierende aktiv mit. An der Heidelberg School of Educa-tion, einem Verbundprojekt der Universität Heidelberg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung, war sie zuletzt für den Bereich Deutsch als Zweitsprache zuständig.

Ihre Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in der Didaktik des Deutschen als Zweit- und Fremdsprache, Förderung des sprachlichen und fachlichen Lernens, insbesondere Wortschatzvermittlung im Unterricht, Sprachvergleich sowie Morphosyntax im Zweit-spracherwerb.

Zurzeit koordiniert sie das Promotionskolleg „Vom fachsen-siblen Sprachunterricht zum sprachsensiblen Fachunterricht“ (Leitung Prof. Dr. Gabriele Kniffka). In diesem gemeinsamen Projekt von sechs baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen wird die sprachliche Entwicklung von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern in Vorbereitungsklassen und nach der Integration in die Regelklasse wissenschaftlich erforscht mit dem Ziel, empirisch fundierte Unterstützungsmaßnahmen für Lernende sowie Professionalisierungsangebote für Lehrende zu entwickeln.

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Notizen

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Das Organisationsteam der internationalen DaF/DaZ-Nachwuchskonferenz 2019 „DaZ-/DaF-Forschung interdisziplinär“ wurde unterstützt von

FaDaF e.V. stellte außerdem die Preise für den besten Posterbeitrag zur Verfügung.

Die Tagungstaschen wurden bereitgestellt von

Verpflegung und Tagungsheft wurden ermöglicht durch eine Spende der Gesellschaft der Freunde der TU Chemnitz e.V.

Ein herzliches Dankeschön an alle Sponsoren!