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Internationale Orchester 3 Julian Rachlin Gewandhausorchester Leipzig Riccardo Chailly Donnerstag 19. Februar 2015 20:00

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Internationale Orchester 3

Julian RachlinGewandhausorchester Leipzig Riccardo ChaillyDonnerstag19. Februar 201520:00

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Internationale Orchester 3

Julian Rachlin Violine

Gewandhausorchester Leipzig Riccardo Chailly Dirigent, Gewandhauskapellmeister

Donnerstag 19. Februar 2015 20:00

Pause gegen 20:35 Ende gegen 21:50

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PROGRAMM

Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64 (1838 – 44)Allegro molto appassionatoAndanteAllegretto non troppo – Allegro molto vivace

Pause

Gustav Mahler 1860 – 1911Sinfonie Nr. 1 D-Dur (1884 – 88)Langsam. Schleppend. Wie ein Naturlaut – Im Anfang sehr gemächlichKräftig bewegt, doch nicht zu schnell – Trio (recht gemächlich)Feierlich und gemessen, ohne zu schleppenStürmisch bewegt

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ZU DEN WERKEN

»… ein Sehnen über diese Welt hinaus.«

»Ich bin dreifach heimatlos: als Böhme unter den Österreichern, als Österreicher unter den Deutschen und als Jude in der ganzen Welt.« So Gustav Mahler, der zum Katholizismus konvertierte, um Hofoperndirektor in Wien werden zu können. Orthodoxe Gläu-bigkeit war seine Sache allerdings ohnehin nicht. Der »Zeitge-nosse der Zukunft«, der seiner Welt einen klingenden Spiegel vorhielt und dabei unbewusst in das Grauen des 20. Jahrhun-derts blickte, hätte sich mit Felix Mendelssohn Bartholdy im Glauben an die Unsterblichkeit der menschlichen Seele und an Bach, Mozart, Beethoven und Schubert getroffen. Mendelssohn, der laut Friedrich Nietzsche »schöne Zwischenfall in der deut-schen Musik«, der Enkel des jüdischen Aufklärungs-Philosophen Moses Mendelssohn, der überzeugte protestantische Christ, für den Altes und Neues Testament eine logische Folge bildeten, schuf in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine meisterhafte Synthese von barock-klassischer Tradition und romantischer Ideenwelt. Doch deutet die schmerzliche Schönheit mancher Momente seines Violinkonzerts nicht schon zur beginnenden Auflösung derselben hin, wie sie in Mahlers sinfonischem Kos-mos um 1900 manifest werden sollte?

Engelsmusik – Mendelssohns Violinkonzert in e-Moll

Schon als 13-Jähriger, im Jahr 1822, hatte Felix Mendelssohn Bartholdy ein Violinkonzert für die Konzerte im Berliner Salon seiner Familie geschrieben. Das hübsche Stück in d-Moll, wel-ches noch ganz im Banne der Wiener Klassik steht, wurde vom Komponisten später als »Jugendsünde« verworfen und erst im späten 20. Jahrhundert wiederentdeckt. »Das« Mendelssohn-Violinkonzert ist zweifellos jenes in e-Moll geblieben. Das Stück entstand in einem langen Zeitraum, so in sich geschlos-sen es wirken mag. »Ich möchte Dir wohl auch ein Violinkonzert

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machen für nächsten Winter, eins in e-Moll steckt mir im Kopfe, dessen Anfang mir keine Ruhe lässt«, schrieb der Komponist bereits im Sommer 1838 an einen Freund seit Jugendtagen, Fer-dinand David, den Konzertmeister des von Mendelssohn gelei-teten Gewandhausorchesters Leipzig. David, einer der gefeierten Violinvirtuosen seiner Zeit und übrigens auch selbst als achtba-rer Komponist tätig, versprach postwendend, das Konzert so ein-zuüben, »dass sich die Engel im Himmel freuen sollen.« Bekam Mendelssohn plötzlich Angst vor der eigenen Courage? »Brillant willst Du’s haben, und wie fängt unsereins das an?«, antwor-tete er. Die Skizzen blieben jahrelang liegen. Erst im Sommer 1844 wurde das Werk im damals idyllischen Kurort Bad Soden bei Frankfurt am Main wieder vorgenommen und binnen weni-ger Wochen vollendet. Der Widmungsträger hatte entscheidend an der letztgültigen Fassung der Solostimme mitgewirkt, eine Arbeitsweise, die seit dem Barock üblich war und bis heute für Instrumentalkonzerte nahezu die Regel geblieben ist. Der »Herr der Einfälle« war natürlich Mendelssohn.

Die Uraufführung am 27. März 1845 in Leipzig wurde zum Triumph für Komponist und Solist. Dirigent des Abends war allerdings nicht der erkrankte und gar nicht anwesende Mendelssohn, sondern dessen Schüler und Stellvertreter, der Däne Niels Wil-helm Gade. Im November darauf spielte dann Joseph Joachim, der erst 14-jährige Meisterschüler Davids, das Konzert in Dres-den. Bei dieser Gelegenheit hörte es Robert Schumann, der dem Freund schrieb: »Mein lieber Mendelssohn! Am innigsten dachte ich doch wieder an Sie, als Joachim das Violinkonzert spielte; kritisieren nach dem ersten Hören eines solchen Stückes kann ich nicht, aber mich ganz hingeben. Dann drängt sich mir wohl auch ein Bild auf, und dass ich’s nicht verschweige, welches es war: das einer Grazie, die, sich auf Augenblicke wie selbst ver-gessend, von leidenschaftlicheren Regungen ergriffen wird, dass sie wie die Muse selber anzusehen ist …« Das bedeutendste Vio-linkonzert der Romantik vor Brahms war geboren.

Mendelssohn hatte einige Neuerungen gewagt. So war es bis dahin nicht üblich, die ersten beiden Sätze pausenlos ineinan-der übergehen zu lassen. Noch dazu stellt das Soloinstrument und nicht das Orchester das Hauptthema des ersten Satzes vor.

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Und zur Verblüffung der Zeitgenossen setzte Mendelssohn die Kadenz entgegen aller Gewohnheit nicht an das Ende des ers-ten Satzes, sondern bereits in die Durchführung – und beraubte durch die thematische Verknüpfung den Solisten der Möglich-keit, frei zu improvisieren. Dennoch klingt diese komponierte Kadenz wie improvisiert, abgesehen von der eleganten Überlei-tung. All dies beweist die schöpferische Leistung des »romanti-schen Klassizisten« Mendelssohn, der wie kaum ein anderer den Geist Haydns und Mozarts mit der poetischen Welt seiner Zeit verbunden hat.

Zeitlos wurde das Werk nicht nur durch seine Emotionalität und harmonische Meisterschaft, sondern auch durch die unwi-derstehliche Melodik. Der erste Satz mit seiner schwungvollen Thematik vermag mit seiner Feinarbeit im ständigen Austausch zwischen Violine und Orchester zu erfreuen. Am Ende bleibt die Quinte h gleichsam im Fagott stehen, ehe die Streicher zum sehn-suchtstrunkenen, wie ein »Lied ohne Worte« wirkenden Thema der Geige hinführen. Dabei steht dieses wahrhaft schmerzlich schöne Andante in C-Dur! Wiederum direkt, verbunden durch ein das Tempo steigerndes Intermezzo, schließt das Finale an. Auf die übermütige Einleitung durch die Solovioline folgt eine Bläserfanfare. Das Orchester stellt ein eigenes, stark rhythmisch akzentuiertes Thema vor, welches von der Geige übernommen und variiert wird, während das Hauptthema allein dem Soloin-strument vorbehalten bleibt. Abwechslungsreiche Dialoge zwi-schen Violine und Orchester ergeben einen Satz voll nuancen-reichem Spielwitz und federnder Leichtigkeit, eingebettet in tiefe Empfindung. Am Ende vereinigt sich das lebensfrohe Motiv des Soloparts mit dem des Kollektivs.

»Wie ein Naturlaut« Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 1 D-Dur

»Die Musik muss immer ein Sehnen enthalten, ein Sehnen über diese Welt hinaus«, schrieb Gustav Mahler; dies hätte wohl auch Mendelssohn unterschrieben. Immer wieder widmete Mahler

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sich am Pult der Musik des »Mozarts des 19. Jahrhunderts«, wie Schumann den Freund genannt hatte. Im Frühjahr 1885 feierte Mahler beim Musikfest in Kassel mit Mendelssohns Oratorium Paulus einen seiner ersten großen Erfolge als Dirigent und wurde dafür sogar mit einem Lorbeerkranz behängt. Mahler, auch ein versierter Pianist, spielte im privaten Kreis gerne Mendelssohns Kammermusik. Mahler, der Komponist, hat in seinen eige-nen Werken die Tradition kreativ verarbeitet, die harmonischen Errungenschaften Anton Bruckners und Richard Wagners über-nommen und fortgeführt bis an die Wende zur »Neuen Musik«. Bei aller Lust am Zitieren der Vorbilder und an der Verfremdung volkstümlicher Melodik zwischen feiner Poesie und drastischer Parodie, die sich durch Mahlers Werk zieht, ist seine Musik jedoch von Beginn an unverkennbar und unverwechselbar. Das große, seinerzeit als gewaltig empfundene Orchester – schon die »Erste« verlangt zum Beispiel sieben Hörnern und vier Posaunen – dient weniger einer massiven Klangentfaltung als einer reich nuancierten Auffächerung der Klänge, ja ist eigentlich ein rie-siges Kammerorchester mit vielen Soli und einer sinfonischen Rhetorik der scharfen Kontraste, die Ende des 19. Jahrhunderts ebenso wie die transzendent schwebende Schönheit, die dazwi-schen anzutreffen ist, völlig neu erscheinen musste. Noch dazu ist Mahlers Musik immer und oft exzessiv autobiographisch, wobei zu fragen wäre, wie weit nicht auch etwa Beethoven wun-derbarer Weise ins Allgemeingültige gehobene tönende Memoi-ren geschaffen hat. Mahlers so farbenreiche wie leidenschaft-liche, so innovative wie historisch bewusste Sinfonik empfing direkte Impulse aus der Folklore der mitteleuropäischen Umwelt mit ihren deutschen und böhmischen Liedern, alpenländischen Tänzen, ungarischen Weisen, nicht zuletzt jiddischen Traditionen und der an sich schon oft doppelbödigen Militärmusik der k. u. k. Monarchie.

Dass es in der »Ersten« auch thematische Übernahmen aus der einzigen Sinfonie von Mahlers tragisch früh verstorbenem Studi-enkollegen und Seelenverwandten Hans Rott (1858 – 1884) gibt, ist erst seit der Entdeckung Rotts nach 1980 bekannt geworden. Sie sind wohl als bewusste, wenn auch verschwiegene Hommage zu verstehen – wobei es wahrscheinlich ist, dass zwischen Rotts Musik und der des jungen Mahler, die der Komponist großteils

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vernichtet hat, sehr enge gegenseitige Beziehungen herrschten. Seine erste Sinfonie beendete Mahler nach langer Vorarbeit in einem Schaffensrausch in Leipzig, wo er Kapellmeister war. »So! Mein Werk ist fertig! Es ist so übermächtig geworden, wie es aus mir wie ein Bergstrom hinausfuhr! Wie mit einem Schlag sind alle Schleusen in mir geöffnet!« Die von einem Teil des Publi-kums und der Presse verständnislos aufgenommene Urauffüh-rung, noch als »Sinfonische Dichtung in 2 Teilen« angekündigt, fand am 20. November 1889 in Budapest statt, wo der Kompo-nist Operndirektor geworden war. Der prominente Berichterstat-ter Karl Kraus schrieb von den leidenschaftlichen Parteikämpfen der »Mahlerhasser und Mahlerfreunde« im Saal und vernahm im Tumult bloß »komische Orchesterklänge«. Den ursprünglichen Titel Der Titan – nach dem sich selbst zerstörenden Romanhel-den von Jean Paul – und die programmatischen Bezeichnungen der Sätze hat Mahler später wegen der Gefahr zu enger Ausle-gung gestrichen. Sie charakterisieren ein Stück, in dem die klas-sische Sinfonie und die romantische Tondichtung gleichsam verschwistert werden, dennoch gut. Der Kritikerpapst der Kon-servativen, Eduard Hanslick, legendärer Rezensent der Wiener Neuen Freien Presse, besuchte die erste Aufführung des nun als Sinfonie bezeichneten, überarbeiteten Werks am 16. März 1896 in Berlin. Mahler hatte vor allem den ursprünglich an zweiter Stelle stehenden »Blumine-Satz« gestrichen und die Zweiteilung des Werks zugunsten der üblichen Viersätzigkeit aufgegeben. Der Brahms-Apostel Hanslick fand sich mit oder ohne Programm in der für damalige Verhältnisse gewagten Klangsprache Mahlers nicht zurecht und kritisierte besonders das »Schreckensfinale«.

Schon diese erste, jugendfrische Auseinandersetzung mit der Idee einer Sinfonie als Welterklärung verblüfft durch ihre Origi-nalität, ihre oft parodistisch gefärbte, dann wieder schmerzvoll durchtränkte Naturmystik und durch das mitunter gleichzeitige, eigene Profil der vielen instrumentalen Soli. »Wie ein Naturlaut« beginnt der erste Satz, »Frühling und kein Ende«. Ein Orgelpunkt auf dem A in sieben Oktaven bildet gleichsam den Humus für fragmentartige, kurze Motive, die Vogelrufe, Tierlaute, Wind und Wasser nachzeichnen. Die abfallende Quarte wird zum »Urmo-tiv« des gesamten Stücks. Das Erwachen der Natur wird mit unverwechselbar Mahler’schem Klangsinn geschildert. In der

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Exposition erscheint das Hauptthema des Satzes, welches aus einem der Lieder eines fahrenden Gesellen entwickelt wird. Der Texten aus Des Knaben Wunderhorn nachempfundene Zyklus lag damals erst in der Klavierfassung von 1885 vor. Das Lied »Ging heut morgen übers Feld« ist ein eher unbeschwertes Intermezzo innerhalb dieser trauervollen Gesänge unerhörter Liebe. Das wiegende Thema tritt schließlich in Dialoge mit den Naturlauten ein, ehe sich gegen Ende bereits das sieghafte Thema des Final-satzes annähernd abzeichnet, das jedoch von einer energischen Coda mit Bezug zur Einleitung verdrängt wird.

Der zweite Satz, im Prinzip ein traditionelles Scherzo, lässt for-mal an Bruckner denken, dessen Schüler Mahler zwar nicht wirklich gewesen ist, dessen Lehrveranstaltungen er aber häufig besucht hatte und für dessen Sinfonien er sich zeitlebens ein-setzte. Mahlers widerborstiges Scherzo scheint immer wieder »mit vollen Segeln« in ungeahnte Abgründe zu stürzen, um sich trotzig wieder hochzustemmen. In Mittelpunkt steht ein Ländler, dieser zutiefst österreichische, ebenso schwermütig unterfut-terte wie heitere, hier derb gefasste Tanz, eine volksmusikali-sche Form, die Mahler durch sein gewaltiges sinfonisches Werk weiter begleiten wird. Das Trio bringt traditionelle Hornrufe und eine wehmütigere, schwärmerische Variante des Ländlers, die in einen gesanglichen Walzer der Celli übergeht. Ungewöhnlich sind schattenhafte Zitate aus dem ersten Satz, ehe das explosive und gleichzeitig implodierende Scherzo mit noch größerer Laut-stärke wiederkehrt.

Der dritte Satz hatte gleich drei Titel: Gestrandet! Ein Todten-marsch in Callots Manier frei nach E. T. A. Hoffmann; Des Jägers Leichenbegängnis; schließlich Alla marcia funebre. Über zeremo-niellen Paukentönen spielt der Kontrabass einen düsteren Kanon über das französische Volkslied »Frère Jacques«. Diese typische europäische Wandermelodie tritt ja in vielen Sprachen auf, in Österreich in einer Moll-Variante als »Bruder Martin«, die Mah-ler erklärtermaßen als Vorlage diente. Eine Blasmusik-Parodie leitet eine bizarre Genreszene ein: Die Thiere des Waldes gelei-ten den Sarg des gestorbenen Jägers zu Grabe, so der Titel eines Holzschnitts des Schubert-Freundes Moritz von Schwind, den der Komponist als Inspirationsquelle angab. Romantische Ironie

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breitet sich aus, der Trauermarsch wirkt eigenartig fahl und erin-nert nach einem typischen Wechsel der Stimmung an die damals noch gar nicht so benannte, vitale jüdische Klezmer-Musik. Diese führt zurück zur schlichten Volkstümlichkeit der Gesellen-Lieder: »Auf der Straße steht ein Lindenbaum …« Doch der Traum von den »zwei blauen Augen« eines angebeteten, fernen Mädchens ent-puppt sich abrupt als Täuschung, erlöschend in bedrohlichen Pizzicati der Bässe.

Ohne Pause schließt das aufpeitschende Finale an. In höchster Dynamik, im gesamten Orchester erklingt das markante Haupt-motiv. »Dall’ Inferno …«, so Mahler dazu, »folgt als der plötzliche Ausbruch eines im tiefsten verwundeten Herzens.« Über einen düsteren Nachthimmel jagen alsbald fratzenhafte, aggressiv formulierte Motive. Dur und Moll stoßen hart zusammen, wenn Mahler dem Beethoven-Ideal einer Sinfonie »durch Nacht zum Licht« auf seine Weise entspricht. Ein verinnerlicht lyrisches Thema kündigt die Wende an, das Hauptthema wendet sich im Pianissimo nach Dur. Der erlösende Durchbruch wird span-nungsreich aufgebaut. Ein feierlicher Choral der Blechbläser führt zur Apotheose der Sinfonie, zu einer ekstatischen Hymne.

Gottfried Franz Kasparek

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BIOGRAPHIEN

Julian RachlinJulian Rachlin wurde 1974 in Litauen geboren und emigrierte 1978 nach Wien, wo er später bei Boris Kuschnir am Kon-servatorium studierte. 1988 erregte er international Aufmerksamkeit, als er den Young Musician of the Year Award beim Eurovisionswettbewerb in Amsterdam gewann. Anschließend spielte er als bis dahin jüngster Solist überhaupt mit den Wiener Philharmonikern unter der Lei-tung von Riccardo Muti.

Im Rahmen seiner Residency, die er in dieser Spielzeit im Wiener Musikverein hat, eröffnete er die Saison mit einem Konzert mit den Münchner Philharmonikern unter der Leitung von Semyon Bychkov. Weitere Höhepunkte sind Konzerte mit dem English Chamber Orchestra sowie im Trio mit Mischa Maisky und Daniil Trifonov, seine Europatournee mit dem Gewandhausorchester Leipzig und Riccardo Chailly, Konzerte mit dem China Philhar-monic in Shanghai und Guangzhou unter der Leitung von Long Yu sowie Konzerte mit dem Boston Symphony Orchestra und Asher Fisch, mit dem St. Petersburg Philharmonic Orchestra und Yuri Temirkanov und mit dem Orchestre National de France unter der Leitung von Daniele Gatti.

Als Solist spielte er in jüngerer Zeit außerdem mit den Münch-ner Philharmonikern unter Lorin Maazel, mit dem London Phil-harmonic Orchestra unter Andrey Boreyko, mit dem Orchester des Teatro Reggio di Torino unter Gianandrea Noseda, dem Bay-erischen Staatsorchester unter Zubin Mehta und Kirill Petrenko, dem Boston Symphony Orchestra unter Alan Gilbert und mit dem Toronto Symphony Orchestra unter Juanjo Mena. 2012 spielte er zusammen mit Janine Jansen die Uraufführung von Krzysztof Pendereckis Doppelkonzert mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Mariss Jansons im Wiener Musikverein.

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Als Dirigent leitet(e) Julian Rachlin in dieser Spielzeit das Orches-tra della Svizzera italiana, die Moscow Virtuosi, das Orchestre Philharmonique de Nice, das Zürcher Kammerorchester und das RTÉ National Symphony Orchestra Dublin. In der jüngsten Zeit dirigierte er zuvor bereits die Tschechische Philharmonie, das Israel Philharmonic Orchestra und das Orchestre de Chambre de Lausanne.

Julian Rachlin ist UNICEF Goodwill Ambassador und setzt sich stark für die pädagogische Vermittlung von Musik ein. Seit Sep-tember 1999 unterrichtet er an der Wien Privatuniversität. Julian Rachlin spielt die Stradivari »ex Liebig« von 1704, die ihm leih-weise von der Angelika Prokopp Privatstiftung zur Verfügung gestellt wird.

In der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Dezember 2009 zu Gast.

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Gewandhausorchester Leipzig Das Gewandhausorchester besteht seit über 250 Jahren und ist damit das älteste bürgerliche Sinfonieorchester der Welt. Seine herausragende Stellung und nachhaltig prägende Wirkung in der Musikgeschichte, ungezählte Gastspiele auf allen Kontinen-ten (seit 1916) und hunderte von Platteneinspielungen haben es zu einem der populärsten sinfonischen Klangkörper unserer Zeit gemacht. Keimzelle des Orchesters war die 1743 von 16 Kaufleu-ten gegründete Konzertgesellschaft »Das Große Concert«. Mit dem Umzug in das Messehaus der Tuchwarenhändler im Jahr 1781 erhielt das Ensemble den Namen »Gewandhausorchester«.

Wenige andere Klangkörper waren an der Entwicklung der sin-fonischen Musiktradition so beteiligt wie das Gewandhausor-chester. Es spielte beispielsweise noch zu Lebzeiten des Kom-ponisten sämtliche Beethoven-Sinfonien, der weltweit erste Bruckner-Zyklus ist dem Orchester zu verdanken, ebenso der erste Schostakowitsch-Zyklus in den 70er Jahren des 20. Jahr-hunderts. Einige der bedeutendsten Gewandhauskapellmeister waren Felix Mendelssohn Bartholdy, Arthur Nikisch, Wilhelm

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Furtwängler und Bruno Walter. Kurt Masur (Gewandhauskapell-meister 1970 – 1996) und Herbert Blomstedt (Gewandhauskapell-meister 1998 – 2005) sind die Ehrendirigenten des Orchesters. Mit seinem vielfältigen Repertoire gibt das Orchester heute weltweit weit über 200 Auftritte jährlich. Die erstaunliche Bandbreite der Ausdrucksmöglichkeiten kultiviert das Gewandhausorchester in den drei Spielstätten seines weltweit einmaligen Wirkungs-bereichs: Es ist das Konzertorchester des Gewandhauses, das Orchester der Oper Leipzig und das Ensemble, das wöchentlich die Kantaten gemeinsam mit dem Thomanerchor gestaltet.

Seit dem Amtsantritt von Riccardo Chailly als 19. Gewandhauska-pellmeister (2005) hat das Orchester zahlreiche CDs eingespielt, die mit internationalen Schallplattenpreisen und einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurden (darunter sämtliche Sinfo-nien von Beethoven und Schumann, ein Gershwin-Album mit Stefano Bollani, Bachs Klavierkonzerte, Weihnachtsoratorium, Matthäus-Passion und alle Brandenburgische Konzerte, Brahms’ Klavierkonzerte mit Nelson Freire, Mendelssohns Lobgesang und die CD Mendelssohn Discoveries).

Seit 2004 bietet das Gewandhausorchester in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig die »Mendelssohn Orchesterakademie« an, eine künstlerische Meisterklasse mit akademischem Abschluss. Ziel der Mendelssohn Orchesterakademie ist es, Nachwuchsmu-siker für Spitzenorchester heranzubilden. Das Gewandhausor-chester wurde im Mai 2009 für seine Konzertprogramme vom Deutschen Musikverleger-Verband (DMV) mit dem Preis »Bestes Programm 2008/2009« ausgezeichnet und 2009 zur »Marke des Jahrhunderts« gekürt.

In der Kölner Philharmonie war das Gewandhausorchester zuletzt im Mai 2012 zu Gast.

Die Europa-Tournee des Gewandhausorchesters Leipzig wird präsentiert von

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ViolaVincent Aucante 1. SoloOlaf Hallmann SoloRuth BernewitzNorbert TunzeHeiner StolleHenry SchneiderKonrad LepetitKatharina DargelMatthias WeiseImmo SchaarIvan BezpalovTobias MehlingAriane VoigtCécile Vindrios *

VioloncelloLéonard Frey-Maibach 1. SoloHartmut BrauerUwe StahlbaumHendrik ZwienerUlrike StrauchHeiko SchumannChristian ErbenChristoph VietzHenriette-Luise NeubertMichael PeternekNicolas DefranouxJérémie Baduel

KontrabassChristian Ockert 1. SoloRainhard Leuscher SoloKarsten Heins SoloChristoph KrügerAndreas RauchEberhard SpreeSlawomir RozlachChristoph WinklerDorothea OckertDaniel Thierbach

Die Besetzung des Gewandhausorchesters Leipzig

Violine IFrank-Michael Erben

1. KonzertmeisterHenrik Hochschild stellv. 1.

KonzertmeisterYun-Jin Cho stellv. 1. KonzertmeisterinVeronika StarkeTristan TheryJürgen DaseHans-Rainer JungThomas TauberLiane UngerBrita ZühlkeDorothea VogelJohanna BerndtChiara AstoreKivanc TireCsilla PogányKatharina SchwammYewon Kim *

Violine IIDavid Wedel 1. KonzertmeisterAnna Steckel KonzertmeisterinMarkus PinquartLudolf KählerWerner JanekBeate RothGudrun SpörlUdo HannewaldRudolf ConradDietrich ReinholdKathrin PantzierLars Peter LeserEwa HelmersKarl Heinrich NiebuhrLydia DoblerKana AkasakaAnna Kuhlmann

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FlöteCornelia Grohmann SoloAnna Garzuly-Wahlgren SoloManfred LudwigJeremie AbergelGudrun Hinze Piccolo solo

OboeHenrik Wahlgren SoloDomenico Orlando SoloUwe KleinsorgeNir Gavrieli *Gundel Jannemann-Fischer

Englischhorn solo

KlarinettePeter Schurrock SoloAndreas Lehnert SoloMatthias Kreher Es-Klarinette soloEdgar Heßke Es-Klarinette soloIngolf Barchmann Bassklarinette solo

FagottThomas Reinhardt SoloHans Schlag SoloLutz KlepelGottfried Kronfeld Kontrafagott solo

HornClemens Röger SoloBernhard Krug SoloJan WesselyJuliane GreplingAndreas PöcheTobias SchnirringChristian KretschmarWolfram Straßer

TrompeteGábor Richter SoloJonathan Müller SoloGunter NavratilUlf LehmannJohann Clemens

PosauneJörg Richter SoloDirk LehmannFlorian Zerbaum *

TubaDavid Cribb

PaukeMathias MüllerTom Greenleaves

SchlagzeugGerhard HundtJohann-Georg BaumgärtelWolfram HollToni Hartung *

HarfeGabriella Victoria

* Mendelssohn-Orchesterakademie

Riccardo Chailly Gewandhauskapellmeister

Andreas Schulz GewandhausdirektorMarco Eckertz OrchestermanagerPhiline Korkisch Assistentin des

OrchestermanagersLothar Petrausch Stage managerHolger Berger Stage crewMichael Baust Stage crew

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Riccardo ChaillyRiccardo Chailly übernahm mit Beginn der Spielzeit 2005/06 das Amt des Gewandhauskapellmeisters. In Mailand geboren, absol-vierte Riccardo Chailly seine musikalischen Studien an den Kon-servatorien von Perugia, Rom und Mailand sowie an der Acca-demia Chigiana Siena in Kursen bei Franco Ferrara. Seine erste Position als Chefdirigent hatte er von 1980 bis 1988 beim Radio-Symphonie-Orchester Berlin. 1988 wurde er zum Chefdirigenten des Königlichen Concertgebouworchesters Amsterdam beru-fen, eine Position, die er sechzehn Jahre innehatte. Gleichzeitig war er Musikdirektor des Teatro Comunale di Bologna und des Orchestra Sinfonica Giuseppe Verdi di Milano.

In Europa dirigiert Riccardo Chailly regelmäßig die bedeutends-ten Orchester, darunter u. a. die Wiener Philharmoniker, die Ber-liner Philharmoniker, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das London Symphony Orchestra und das Orchestre de Paris. In den Vereinigten Staaten hat er das New York Philhar-monic, das Cleveland Orchestra, das Philadelphia Orchestra und das Chicago Symphony Orchestra dirigiert.

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Als Operndirigent hat er regelmäßig an den wichtigsten Häusern gearbeitet, u. a. am Teatro alla Scala di Milano, an der Metropo-litan Opera New York, der Lyric Opera Chicago, am Royal Opera House Covent Garden London, an der Bayerischen Staatsoper München, am Opernhaus Zürich und an der San Francisco Opera. Auch bei den Festspielen in Salzburg und Luzern, bei den Proms in London und anderen Festivals ist er immer wieder zu Gast.

Seit dreißig Jahren ist Riccardo Chailly Exklusivkünstler seines Plattenlabels, bei dem er mehr als zweihundert CDs aufgenom-men hat. Er erhielt Preise wie den Edison Award, den Gramo-phone Award, den Diapason d’Or, den Grand Prix du disque der Académie Charles-Cros, den ECHO Klassik sowie viele Nomi-nierungen für Grammy Awards. Jüngst wurde seine mit Stefano Bollani und dem Gewandhausorchester eingespielte Aufnahme der Rhapsody in Blue von George Gershwin mit der »Goldenen Schallplatte« ausgezeichnet.

Riccardo Chailly erhielt 2012 den ECHO Klassik als »Dirigent des Jahres« und den angesehenen italienischen Kunstpreis Premio Internazionale Arca d’Oro, Turin. 2014 wurde die Gesamteinspie-lung der Sinfonien von Johannes Brahms mit dem ICMA 2014 ausgezeichnet. Der Dirigent ist Grande Ufficiale della Repubblica Italiana und Mitglied der Royal Academy of Music in London. 1998 wurde er zum Cavaliere di Gran Croce della Repubblica Ita-liana ernannt. Er wurde 2003 mit dem Premio »Antonio Feltrinelli« der Accademia Nazionale dei Lincei in Rom und 2010 mit dem Alexander-von-Zemlinsky-Preis ausgezeichnet. 2011 erhielt er für die Einspielung von Beethovens Sinfonie Nr. 9 den Prix H. von Karajan und den damit einhergehenden Orphée d Or. Darüber hinaus wurde Riccardo Chailly 2011 vom französischen Kulturmi-nister Frédéric Mitterrand zum Officier de L’Ordre des Arts et des Lettre ernannt.

In der Kölner Philharmonie dirigierte er zuletzt im Januar 2014 die Wiener Philharmoniker.

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KölNMUsIK-VORscHAU

Februar

FR 2020:00

Thierry Mechler Orgel

Johann Sebastian BachEnglische Suiten Nr. 6 d-Moll BWV 811, Nr. 3 g-Moll BWV 808 und Nr. 2 a-Moll BWV 807

sowie Improvisationen von Thierry Mechler

Orgel Plus 3

SO2215:00

Filmforum

Der Lieblingsfilm von Thierry Mechler

MelancholiaRegie: Lars von TrierDK/SE/FR/D, 2011, 136 Min.

Medienpartner: choicesKarten an der Kinokasse

KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln

MI 2520:00

Hagen Quartett Lukas Hagen Violine Rainer Schmidt Violine Veronika Hagen Viola Clemens Hagen Violoncello

Bonuskonzert: Klassiker!

Wolfgang Amadeus MozartStreichquartett B-Dur KV 458, A-Dur KV 464 und C-Dur KV 465

Klassiker! Quartetto 5

SA 2820:00

Habib Koité lead voc, gAbdoul Wahab Berthe b, kamale n’goniMama Kone calabash, djembe, back vocIssa Kone ac-g, bj , back vocCoulibaly keyb, back voc

Habib Koité: »Soô«

Musik aus Mali ist schon lange nichts Unbekanntes mehr für europäische Ohren – Oumou Sangaré, Ali Farka Touré und Salif Keïta stehen regel-mäßig an der Spitze einschlägiger Charts. Auch Habib Koité zählt längst zu den großen Namen der Szene Malis. Mit seinem eleganten Akustik-Sound zwischen Tradition, Afro-Groove sowie Soul-, Blues- und Flamenco-Reminiszenzen sorgt er für mitreißende Live-Momente. Dass Habib Koité aber nicht nur ein charismatischer Sänger ist, sondern auch ein hervorragender Gitar-rist, hat er auf seinem neuesten Album »Soô« zum wiederholten Mal bewiesen.

Philharmonie für Einsteiger 4

März

SO0120:00

Le Concert des NationsJordi Savall Viola da Gamba und Leitung

Johann Sebastian BachMusikalisches Opfer BWV 1079für Instrumentalensemble

Bonuskonzert Baroque ... Classique

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Thomas Hengelbrock, seit vier Jahren Chef am Pult des NDR Sinfonieorchesters, gehört dank seiner kompromisslosen Art des Musizierens und seiner so vielseitigen Konzert- und Opernprojek-te zu den gefragtesten Dirigenten unserer Zeit. Mit Sofi a Gubai-dulinas »Offertium« tritt Patricia Kopatchinskaja in die Fußstapfen Gidon Kremers, auf dessen Anregung Gubaidulina das Violinkon-zert schrieb und der es auch ur- und viele weitere Male aufführte. Mittlerweile gehört es zu einem der meistgespielten Violinkon-zerte des 20. Jahrhunderts. In Gustav Mahlers 4. Sinfonie singt die Münchner Sopranistin Christina Landshamer das Vokal-Solo.

Sonntag 22. Februar 2015 20:00

Christina Landshamer Sopran

Patricia Kopatchinskaja Violine

NDR SinfonieorchesterThomas Hengelbrock Dirigent

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Sofi a GubaidulinaOffertoriumKonzert für Violine und Orchester

Gustav MahlerSinfonie Nr. 4 G-Dur für Orchester mit Sopransolo

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SO0816:00

Matosinhos String Quartet Vitor Vieira Violine Juan Carlos Maggiorani Violine Jorge Alves Viola Marco Pereira Violoncello

Nominiert von Calouste Gulbenkian Foundation Lisbon und Casa da Música Porto

Felix Mendelssohn BartholdyStreichquartett a-Moll op. 13

José Viana da MotaCenas nas Montanhas für Streichquartett

Vasco MendonçaCaged Symphonies für Streichquartett

Dmitrij SchostakowitschStreichquartett Nr. 3 F-Dur op. 73

15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll

Gefördert durch die Europäische Kommission

Familiensache – Zu diesem Konzert bieten wir eine Kinderbetreuung an.

Rising Stars – die Stars von morgen 5

MO0920:00

Ensemble, Chor und Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, MünchenMichael Brandstätter Dirigent

Johann StraußWiener BlutKonzertante Aufführung

17:00 Ballettschule lindig.art Blickwechsel Musik und Tanz: »Im Walzerschritt«

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

Operette und ... 3

DI1020:00

Valer Sabadus CountertenorEmmanuel Pahud FlöteEdgar Moreau VioloncelloVital Julian Frey CembaloIgor Levit KlavierJohannes Fischer Percussion

The Garden

Werke von Matthias Pintscher, Henry Purcell und Maurice Ravel

08.03.201516:00 Decksteiner Weiher Blickwechsel Musik und Natur: »Gezähmte Natur«

Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.

Liederabende 4 Portrait Matthias Pintscher 3

DO12

18:00 und 20:00

18:00

Quartett der KritikerDie Klaviermusik von Pierre Boulez

Eleonore Büning (Frankfurt/Berlin) Max Nyffeler (München/Zürich) Michael Stegemann (Dortmund) Michael Struck-Schloen (Köln)

Olaf Wilhelmer Moderation

Pierre Boulez wird am 26. März 90 Jahre alt. Anlässlich seines Geburtstags bespricht das Quartett der Kritiker die Klaviermusik des Komponisten.

Zutritt nur mit gültiger Karte für das Konzert um 20:00.

Keine Pause | Ende gegen 19:30

20:00

Nicolas Hodges KlavierMichael Wendeberg Klavier

Werke von Claude Debussy und Pierre Boulez

Piano 6

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Anlässlich des 100. Geburtstages von Benjamin Britten im Jahr 2013 schrieb Komponist und Dirigent Ryan Wigglesworth im Auftrag des von Britten gegründeten Aldeburgh Music Festivals das Orchester-werk »Locke’s Theatre für Orchester«, inspiriert durch die Bühnen-musik des Komponisten Matthew Locke zu Shakespeares Schau-spiel »Der Sturm«. Umrahmt wird das Werk von Janáčeks Sinfonietta, Mozarts Konzert für Horn und Orchester Es-Dur und der wunderbaren »Rosenkavalier«-Suite von Richard Strauss.

Sonntag 8. März 2015 20:00

Radek Baborák Horn

Junge Deutsche PhilharmonieDie Deutsche Kammer-philharmonie BremenRyan Wigglesworth Dirigent

Werke von Leoš Janáček, Ryan Wigglesworth, Wolfgang Amadeus Mozart und Richard Strauss

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SO1516:00

Musikkollegium WinterthurAlexander Lonquich Klavier und Leitung

Gabriel FauréBallade Fis-Dur op. 19für Klavier und Orchester

Pavane fis-Moll op. 50für Orchester und Chor ad libitum

Wolfgang Amadeus MozartSinfonie C-Dur KV 425

Ludwig van BeethovenKonzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58

Sonntags um vier 4

SO1520:00

lit.COLOGNE – Internationales Literaturfest

Die große Gala mit Literatur und MusikIris BerbenThomas ThiemeKirsten FuchsJoja Wendt p

Katty Salié Moderation

Kindheit – das entschwundene Land

lit.COLOGNE gemeinsam mit KölnMusik

IHR NäcHstEs ABONNEMENt-KONZERt

FR13März19:00

Sophie Karthäuser Sopran (Mélisande) Christian Gerhaher Bariton (Pelléas) Christopher Maltman Bariton (Golaud) Wiebke Lehmkuhl Alt (Geneviève) John Tomlinson Bass (Arkel) Katja Stuber Sopran (Yniold) Jeremy Carpenter Bass (Ein Arzt)

Swedish Radio Symphony Orchestra Daniel Harding Dirigent

Claude Debussy Pelléas et Mélisande (1893 – 1902)Drame lyrique in fünf Akten. Libretto von Maurice MaeterlinckKonzertante Aufführung in französischer Sprache

Ende gegen 22:15

Internationale Orchester 4

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Das amerikanische JACK Quartet widmet sich der jüngs-ten Moderne mit Studien zu »Treatise on the Veil« von Matthias Pintscher, die sich auf das gleichnamige Werk von Cy Twombly aus dem Museum Ludwig beziehen. Vor dem Konzert in der Kölner Philharmonie um 21:00 Uhr fi ndet um 19:00 Uhr ein Museumskonzert mit Matthias Pintscher und dem JACK Quartet statt. Luciano Berios Sequenza V für Posaune mit Uwe Dierksen sowie Arrange-ments des JACK Quartet zu Claudio Monteverdis »L’Orfeo« sind dann ab 21:00 Uhr zu hören.

Mittwoch 18. März 2015 19:00 Museum Ludwig21:00 Kölner Philharmonie

Foto: Stephen Poff

Matthias PintscherUwe Dierksen Posaune

JACK Quartet

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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbHTextnachweis: Der Text von Gottfried Franz Kasparek ist ein Original beitrag für dieses Heft.Fotonachweise: Decca/Gert Mothes S. 16; Jens Gerber S. 12; Julia Wesely S. 10

Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH

Kulturpartner der Kölner Philharmonie

Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!

Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de

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Freitag13. März 2015 19:00

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Daniel Harding dirigiert

Pelléas et Mélisandevon Claude Debussy

Sophie Karthäuser Sopran Christian Gerhaher Bariton Christopher Maltman Bariton Wiebke Lehmkuhl Alt John Tomlinson Bass Katja Stuber Sopran Jeremy Carpenter Bass Swedish Radio Symphony Orchestra