Interview des Idisten Herr Dr. Groth (Deutsch & Sambahsa)

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Ido, das ist eine sogenannte Plansprache, wie das Esperanto, zum Beispiel. Geschaffen wurde Ido bereits im Jahre 1907. Die deutsche Ido-Gesellschaft wurde allerdings 1960 gegründet. Zu ihren Mitgliedern zählt Dr. Detlef Groth, der gerade auf dem in Tübingen tagenden Europäischen Ido-Treffen auch als Referent auftritt. Guten Tag, Herr Groth. - Ja, Bona Jorno, Guten Tag. - Bona Jorno heisst “Guten Tag” auf Ido. - Ja, auf Ido war das. - Und, Deutsche Ido- Gesellschaft ? - Die Deutsche Ido- Gesellschaft ? - Auf Ido ? - Germana Ido-Societo - Haben Sie eigentlich einen deutschen Akzent, wenn Sie Ido sprechen ? - Wahrscheinlich Ja. Das lässt sich nicht vermeiden, das ist aber auch nicht weiter schlimm, weil... man spricht sich nach einigen Tagen ein, und ... nach wenigen Stunden ein, und da klappt die Verständigung sehr gut, und man kann die Besonderheiten bei anderen annehmen und verstehen - Jetzt versuche ich mich mal an Ido und Sie sagen wie es war. Ad omna populo sua propra linguo e duesma komune por omni. Na ? - Das war perfektes Ido. Ein bisschen stockend aber das ist normal. - Ja, das ist mein erster Versuch auf Ido. Die Übersetzung sollen wir nachliefern, die ist nämlich wichtig, weil sie das Ziel ganz gut beschreibt, also : “Jedem Volk seine eigene Sprache, und eine zweite gemeinsame für alle”. Ido, tod est id nam uns construct bahsa, kam Esperanto, mathalan. Ido buit creet in 1907. Yed buit id deutsch Ido- Societat sult in 1960. Bayna ids members se contet Dr. Detlef Groth, quischi act chiowdeo ka referent unte id Europay Ido-Samghat in Tübingen. Sellamat, Herr Groth. - Ya, Bona Jorno, Sellamat - Bona Jorno maynt “sell dien” in Ido. - Ya, to eet in Ido. - Ed Deutsch Ido- Societat ? - In Ido ? - Germana Ido-Societo - Kwe yu habte un deutsch accent, quando yu bahte Ido ?

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Interview des Idisten Herr Dr. Groth, ins Sambahsa übersetzt

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Ido, das ist eine sogenannte Plansprache, wie das Esperanto, zum Beispiel. Geschaffen wurde Ido bereits im Jahre 1907. Die deutsche Ido-Gesellschaft wurde allerdings 1960 gegründet. Zu ihren Mitgliedern zählt Dr. Detlef Groth, der gerade auf dem in Tübingen tagenden Europäischen Ido-Treffen auch als Referent auftritt. Guten Tag, Herr Groth.

- Ja, Bona Jorno, Guten Tag. - Bona Jorno heisst “Guten Tag”

auf Ido. - Ja, auf Ido war das. - Und, Deutsche Ido-

Gesellschaft ?- Die Deutsche Ido-Gesellschaft ? - Auf Ido ?- Germana Ido-Societo- Haben Sie eigentlich einen

deutschen Akzent, wenn Sie Ido sprechen ?

- Wahrscheinlich Ja. Das lässt sich nicht vermeiden, das ist aber auch nicht weiter schlimm, weil... man spricht sich nach einigen Tagen ein, und ... nach wenigen Stunden ein, und da klappt die Verständigung sehr gut, und man kann die Besonderheiten bei anderen annehmen und verstehen

- Jetzt versuche ich mich mal an Ido und Sie sagen wie es war. Ad omna populo sua propra linguo e duesma komune por omni. Na ?

- Das war perfektes Ido. Ein bisschen stockend aber das ist normal.

- Ja, das ist mein erster Versuch auf Ido. Die Übersetzung sollen wir nachliefern, die ist nämlich wichtig, weil sie das Ziel ganz gut beschreibt, also : “Jedem Volk seine eigene Sprache, und eine zweite gemeinsame für alle”.

Ido, tod est id nam uns construct bahsa, kam Esperanto, mathalan. Ido buit creet in 1907. Yed buit id deutsch Ido-Societat sult in 1960. Bayna ids members se contet Dr. Detlef Groth, quischi act chiowdeo ka referent unte id Europay Ido-Samghat in Tübingen. Sellamat, Herr Groth. - Ya, Bona Jorno, Sellamat- Bona Jorno maynt “sell dien” in

Ido. - Ya, to eet in Ido. - Ed Deutsch Ido-Societat ? - In Ido ? - Germana Ido-Societo- Kwe yu habte un deutsch

accent, quando yu bahte Ido ? - Shayad ya. Anghen khact

vergihes to, men to neschi est khak ob... anghen se repeteiht unte oik diens ed... pos pauk hors, ed tun meg suawehrct id preten, ed anghen ghehdt accepte ed prete ia kweitus altern.

- Nun peito io bahe lyt Ido ed yu mi saycte kam to eet. Ad omna populo sua propra linguo e duesma komune por omni. Tun ?

- To eet perfect Ido. Lyt kwehlpend bet to est normal.

- Ya, to eet mien prest peiten in Ido. Tehrbmos dadwe id tarjem, tod ghi est important, ob id meg suadescript id ziel, also: “Ielgi Folk idsi wi bahsa, ed un dwot commun quantims”.

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- Ja, das ist por omni. Für alle. - Herr Groth, wieviele Menschen

sprechen denn Ido ?- Ja, das sind nicht viele, das sind

vielleicht einige Tausende, man kann es nicht genau bestimmen, weil es natürlich keine Volkzählung dazu gibt. Viele sprechen es auch mal, und sind dann nicht mehr aktiv. Also, das kann man nicht konkret sagen, aber es sind bestimmt einige tausend, die das sprechen. Auf jedem Fall mehr, als mal ein Gesprächpartner immer gebrauchen kann, man findet immer jemand, mit dem er sprechen kann.

- Gut, aber eine zweite gemeinsame Sprache für alle Völker, das sind Sie seit 1907 nicht wirklich so vorangekommen, oder, ein paar tausend.

- Das ist richtig, und das ist auch Schade, weil die Probleme, die wir auf sprachlicher Seite haben, dass wir nicht über eine Verständigungsprache verfügen, wo wir auf gleichberechtigter Grundlage miteinander kommunizieren können, die sind ja nicht kleiner, sondern eher grösser geworden, seit dieser Zeit; damals hatte man noch ein gewisses Gleichgewicht an Sprachen; es gab das Deutsche, das Französische auch als Konferenzsprachen; heute es ist recht einseitig, und das ist nicht immer wünschenswert und widerspricht dem Grundsatz der Gleichberechtigung.

- Ya, to est por omni. Quantims. - Herr Groth, quaytghi leuds

bahnt Ido ? - Ya, ne sont maungs, maghses

oik tusents, to khact ses exact-ye bestohmen, ob ne est naturelika ardhem de to. Maungs ghehde bahe id yando, bet neti sont active. Also, khakmos sayge to concret-ye, bet sigwra sont oik tusents, qua bahnt id. In quant fall meis, quem un interlocutor maght naudhe, anghen trehft semper semanghen con quel el maght tolke.

- Gohd, men un dwot commun bahsa pro quantens, prosch to yu ne habte druve-ye gwohmt pon 1907, ploisko pauk tusents.

- To est ver, ed sayang yaschi, ob ia problemes, qua habmos ep id linguistic plan, dat ne behandmos un intercomprehensionslingua, quosmed ghehdmos communie egalitat-ye, ta ne hant bihn lyter, sontern anter meger pon tod zaman; prevst hieb wey dar un certain tula de bahsas; eent id deutsch, id franceois yaschi ka conference bahsas; hoyd to est alnos unilateral, to ne est semper vanschim ed contradict id prabhil ios egalitat in rects.

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- Also ein paar tausend, muss ich jetzt sagen, hat mich doch fast überrascht; ich habe gelesen, dass auf der Ido-Konferenz 2004 in Kijev, also gerade mal sechs Jahre her, habe es vierzehn Teilnehmer aus sechs Ländern gegeben und dachte ich, dann stirbt aus jetzt auch das Ido.

- Hmm, ja die Zahlen, es sind diesmal mehr Teilnehmer, aber nicht soviel mehr als vielleicht zwei Dutzend aus fünf oder sechs Ländern, und dann auch mal aus China, haben sich nicht gross verändert; insgesamt es sind nach wie vor einige tausend, aber sie sind jetzt aktiver, weil das Internet auch neue Möglichkeiten bietet, miteinander zu kommunizieren, also man kann die Sprache tatsächlich anwenden; und Ido ist nicht so weit weg von Esperanto; man kann Esperanto-Texte mit ein bisschen Mühe, mit ein bisschen gutem Willen kann man sie sehr gut lesen und übersetzen.

- Ich habe gelesen, Herr Groth, dass das Ido aus dem Esperanto entwickelt wurde, das zwanzig Jahre älter ist noch als Ido... Also reicht nicht diese eine Kunstsprache Esperanto, die nun auch kaum jemand wirklich spricht ?

- Hatta pauk tusents, dehlgo io nun sayge, me hat yed quasi surpriden; ho list, od unte id 2004 Ido-Conference in Kiev, yani just six yars auser, habent wohst quardem participants ex six lands ed io mohn, yaschi Ido est mehrnd.

- Hmm, ya, ia numers, ye tod ker sont meis participants, bet ne meg meis quem maghses dwo douzens ex penk au six lands, ed yedschi ex China, ne habent meg changen ; in hol sont zowngschie oik tusents, bet sont nun activer, ob Internet yaschi ananct nov possibilitats kay communie con mutu, tosmed ghehdt anghen nudes effective-ye id bahsa ; ed Ido ne est meg piern ud Esperanto ; anghen ghehdt Esperanto-textes med lyt effort, med lyt khalalia anghen ghehdt meg sualises ed suatarjmes ia.

- Ho list, Herr Groth, od Ido buit antplohcen ex Esperanto, quod est eti dwogimater quem cid…Tun, neghi est kafi tod artificial bahsa Esperanto, quodschi payn semanghen druve-ye baht ?

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- Es wurde am Ende des XIXten Jahrhundert entwickelt, es war ein genialer Entwurf, eine Plansprache, die sehr schnell sehr starke Verbreitung gefunden hat, und die Wissenschaft, und die Politik, und die Kultur waren zu grossen Teilen bereit, sowas anzunehmen, es hat sich damals eine breite Bewegung für die Etablierung einer solchen Plansprache entwickelt, und diese Bewegung hat erst auf Ido gelegen hervorgegangen, sie haben das Esperanto genommen, und einige Verbesserungen dort vorgeschlagen, zum Beispiel, das augenfälligste ist, das Ido keine Sonderzeichen kennt, das Esperanto hat sechs Buchstaben, die nicht im lateinischen Alphabet vorkommen, die auf keiner Komputer-Tastatur der Welt zum Beispiel zu finden (????) , das sind nur die ersten augenfälligsten Probleme, was man beim Esperanto hat; Ido vermeidet also einige dieser Probleme; damals sind sehr viele Linguisten zum Ido übergewechselt, man sagte damals, ein Esperanto ist eine Sprache ohne Linguisten, und Ido ist eine Sprache mit Linguisten aber ohne Sprecher; da ist in gewisser Hinsicht was wahres dran; es gab zwar prominente Unterstützer wie zum Beispiel Wilhelm Oswald, der sein Leben lang fürs Ido gearbeitet hat, und auch ein Teil seines Geldes für den Nobel-Preis in Chemie für die Ido-Bewegung investiert hat, sag’ ich mal, aber letzt endlich hat sich Esperanto eigentlich... ist weiter verbreitet;

- Id buit antplohct ye id end ios XIXt secule, tod eet un genial project, un construct bahsa, quod hat trohven meg oku un baygh akster expansion, ed science, politique ed culture eent in megil part parat ad accepte semject kam to, prevst hat antslohnken un platu movment pro id establiement uns talg bahsa, ed tod movment hat inkapt surrege pon Ido, habent emen Esperanto ed proposen ter oik kayjins, mathalan, id visiblest est od Ido ne gnoht diacritics, od Esperanto hat six buksteivs, qua ne prehpe in id latin alphabet, qua mathalan khake ses trohft ep ielg computer-claviature tienxia (…); ta sont tik preter visiblest problemes qua anghen hat bi Esperanto; itak vergeiht Ido oiks ex ta problemes; prevst habent maung linguistes joinen Ido, eet prevst-ye saygen, od od Esperanto est un bahsa aun linguistens, ed Ido est un bahsa samt linguistens bet aun bahtors; est in un certain proportion semject ver in to; naam eent pauk prominent stehmers kam mathalan Wilhelm Oswald, qui unte sien hol gwit hat wohrgen pro Ido, edschi hat invest un part sienen denars ex sien chemia Nobel-pris in id Ido-movment, saygo io, men bad hat se Esperanto druve-ye… est wayterspohrt;

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vieles kann man gar nicht vergleichen, zum Vergleichniss vom Englischen zum Esperanto wie vom Esperanto zum Ido. - Wenn ich Sie richtig verstanden

habe, Herr Groth, dann halten Sie trotzdem Ido für eine vereinfachte und verbesserte Version des Esperanto, die Paar Beispiele, die Sie vorhin gegeben haben, bona jorna, wenn ich mich recht entsinne, das klingt sehr italienisch, um nicht zu sagen lateinisch geprägt, ist es richtig ?

- Ja, also, Ido, wie das Esperanto, aus dem es entstanden ist, verzichten eigentlich darauf, wirklich eine Universalsprache zu machen, die dann so verfremdet ist, dass sie niemand mehr erkennt, also wenn man aus allen Sprachen der Welt etwas zusammenmischen würde, dann hätte niemandem Vorteilaufkommen, denn die Paar deutsche Wörter, die wir dort vielleicht finden würden, würden auch nicht weiterhelfen.

Maung khact ses comparet inter Englisch ed Esperanto, inter Esperanto ed Ido.- Sei vos ho prabh-ye fahamen,

Herr Groth, tun ayte yu lakin Ido un simplifiet ed kayjint version os Esperanto, ia pauk exempels, qua yu habte dahn prever, bona jorno, sei prabh-ye mehmo, to swehnt meg italian, kay ne sayge latin-prect, est to prabh ?

- Yaghi, Ido, kam Esperanto ex quod id buit gohnen, tyehgve effective-ye makhe un tienxia bahsa, quod tun est tem tarnienihn, quem neti anghen rekehgnet id, tun sei anghen mixiet semject ex vasya mundbahsas, tun brungiet nimen to, iaghi pauk deutsch werds, qua trehviemos ter maghses, neti khakient nahehlpe.

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Das heisst, diese Sprache, das Ido, hat es konkreter gemacht, es gibt sechs Wortbildungsprachen, das Russische, das Englische, das Deutsche, das Französische, das Spanische, das Italienische, und aus diesen Sprachen wird versucht die Wortwurzeln herauszuextrahieren und dann wird gekuckt ob das geht, ob es sich nicht mit andern Wörtern zu Konflikten führt, und dann wurden diese Wortlisten gemacht, und die sind zum grossen Teil diesen des Esperanto sehr ähnlich, wo Herr Samenhof mehr oder weniger intuitiv diese Methode hervor angewendet hat, aber ich hatte schon auf ein Paar augenfällige Probleme hingewiesen; der, natürlich, die Arbeit nicht fertig stellen konnte, ich meinte, es wäre von einem Menschen zuviel verlangt gewesen; und all die Idisten haben sich da hingegen unterschieden, dass sie auch die Sprache versucht haben, zu perfektionieren, bevor sie sie zusammen der Welt anbieten, während die Esperantisten gesagt haben, die Sprache muss sich erst durchsetzen, und kann dann verbessert werden. Sie haben eigentlich mehr Angst gehabt vor Spaltereien und sagen, OK, das ist vielleicht nicht das beste, aber wird man dies verzeihen und dann springen uns die Leute ab. Das sind zwei unterschiedliche Philosophien des Herangehens

To maynt tod bahsa, Ido, hat concreter act, sont six werdsurcenbahsas, rusk, englisch, deutsch, franceois, espaniol, italian, ed ex ta bahsas est piten extrage ia werdraudhs ed dind est chohxen an to leit, an to ne duct ad conflicts con alya werds, ed tun buir makht ta werddaftars, ed pleista sont meg samlik tibs os Esperanto, quer Poti Zamenhof meis au minter intuitive-ye hat prever nudt tod methode, bet io hieb ja dapihn attention ep pauk visible problemes; so, naturelika, khiek parakape id wehrg, mayno, to esiet est kupes pior ud oin mensc; ed vasyi Idistes se habent ter punor enderkwiten, dat ischi habent piten perfece id bahsa, pre comoffere id ei Mund, menxu i Esperantistes habent saygen, id bahsa dehlct preter se impones, ed maght dind ses kayjint. Habent ghi bilhassa bayt dissensions ed saygent, OK, kad tod ne est id gohdst, bet to est indulgen ed i leuds prijoinent nos. Ta sont dwo different philosophias ios proschleiten.

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- Aber, ich glaube, Sie haben doch eins zumindest gemeinsam, Sie sind komplett eurozentristisch, also von wegen Weltsprache, also afrikanische oder asiatische Sprachen finden sich überhaupt nicht da wieder und wahrscheinlich, es ist für Europäer relativ leicht, jetzt Ido oder Esperanto zu lernen, aber für die Bewohner der anderen Kontinente auf keinen Fall.

- Doch. Es ist offensichtlich leichter Ido oder Esperanto zu lernen als Englisch oder Deutsch oder Französisch; wenn der europäische Sprachraum so eine Sprache hätte, und den Leuten von anderen Kontinenten, die als Verständigungsprache anbieten könnte, wäre es für die erheblich leichter einen Chinesen nach Europa zu schicken, der mehrere Länder zu betreuen hat, als wenn er dann Englisch, Deutsch und Russisch sprechen muss, also insofern hätten diese auch Vorteile, aber natürlich, Sie haben recht, es ist insofern eine eurozentristische Sprache, weil sie die lateinische, zusammen mit dem indogermanischen Sprachraum eindeutig natürlich bevorzugt;

- Bet, credeihm, yu habte yed oin ject in commun, yu ste alnos eurocentric, edghi dayir un mundbahsa, edschi de african au asiat bahsas ne se trehft in to nel-ye ject ed shayad, est pro Europays nisbatan facil nun uces Ido au Esperanto, bet in neid fall pro i habitants altern continents.

- Si. Est okwivid-ye meis facil uces Ido au Esperanto quem Englisch au Deutsch au Franceois; sei id europay bahdem habiet un solg bahsa quod id ghehdiet porge ka intercomprehensionslingua im leuds altern continents, esiet pro ti muhim-ye meis facil yises un Chinese do Europe, qui tehrpt bespehce plur lands, quem sei so dehlct bahe Englisch, Deutsch au Rusk, also tischi brungient tosmed vantages, men naturelika, yu saycte prabh, to mant un eurocentric bahsa, ob id favoriset bfuaymey-ye latin, con id hol hindeuropay bahdem

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aber wir haben eine solche Sprache auch zum Beispiel in Ost-Afrika, Kiswahili, eine Verständigungsprache die auch ohne deutsche oder, eh, europäische Wortwurzeln zum grossen Teil auskommt, und auch dort haben wir den Vorteil, dass wir nicht mehr von hundert Stämmen, die es dort gegeben hat, die Sprache lernen müssen, sondern das Kiswahili, und man kann in Ost-Afrika sich miteinander sehr gut verständigen. - Herr Groth, ich muss ehrlich

gestehen, so richtig verstehe ich immer noch nicht dieses Bemühen um eine Kunst-Weltsprache; es gibt schon eine Weltsprache, Englisch, eine lebende Sprache, die von sehr vielen Menschen gesprochen wird, häufig schauderhaft schlecht, trotzdem reicht es vollkommen zur Verständigung

- Es reicht darum, um nach dem Weg zu fragen und vielleicht um einkaufen zu können, aber ich denke, dass wir eigentlich mehr Ansprüche an unsrer Kommunikation haben müssen als nur simple Alltagesfragen zu lösen, und leider ist der Masse der Menschen auch nach vielem Englischunterricht eine tiefer gehende Unterhaltung in einer Fremdsprache mit Menschen anderer Kultur verwehrt. Also das ist zumindest meine Beobachtung und das, was ich unterstreich’ ist, dass wir in der Ido-Bewegung, nicht nur Akademiker haben – die sind sogar eine Minderheit – sondern auch ganz normale Menschen, die nur normale Schulbildung haben, und die trotzdem perfekt diese Sprache sprechen können.

Men habmos un solg bahsa yaschi mathalan in Eustafrica, Kiswahili, un intercomprehensionslingua quodschi tekhnasst aun deutsch au, eh, europay werdraudhs in mier part ed terschi habmos id vantage od neti tehrbmos euces id bahsa om cent teuts qua eent ter, sontern Kiswahili, ed anghen ghehdt meg suaprete mutu. - Herr Groth, dehlgo honeste-ye

itirafe od tem prabh-ye ne bad vifahamo tod strehngen dia un artificial tienxia bahsa; est ja un tienxia bahsa, Englisch, un gwiv bahsa, quod meg pelu mensci bahnt, frequent-ye dekhschatic-ye, lakin id est alnos kafi pro intercomprehension.

- Idghi est kafi, kay prehge de sien itner ed maghses kay ghehde ambhkaupe, bet kehnso, od druve-ye poittmos kupes un alter communication, meis quem kay solve simple cadadiens questions, ed way sont ei masse im menscen forbohdt, hatta pos maung Englisch talim, profunder leitend tolks con menscens alyen culturs. It est bariem mien observation ed to, quo substreicho, est od habmos, in id Ido-movment, ne tik mualims – ti sont hatta un minoritat – sontern yaschi alnos normal menscens, qui hant haben tik un normal scoltalim, yed ghehdent bahe perfect-ye tod bahsa.

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Das war genauso, in meiner Zeit, ich spreche noch Esperanto und bewege mich in der Esperanto-Bewegung, dort haben sie also nicht nur Akademiker, mit denen ich sonst im englischsprachigen Raum zu tun habe, also wenn ich als Dozent oder als Vorträger halte auf Englisch, dann sprechen Sie nur mit Akademikern, und eigentlich schliessen sich da die Bevölkerungschichten aus mit diesem Verfahren, die vielleicht nicht fünfzehn Jahre Zeit haben, Englisch zu lernen, und an die Universität zu gehen, von dieser Kommunikation einfach raus, und das ist eigentlich auch nicht richtig, und von Menschen mit sprachlichen Behinderungen möcht’ich erst gar nicht erst reden, zu denen wir dann einfach sagen, dir wird alles zu schwer, du wirst nie Englisch lernen können, die könnten vielleicht eine Plansprache lernen. - Herr Groth, ganz kurz zum

Schluss, aber Sie haben nicht wirklich die Hoffnung, dass sich Ido oder Esperanto jemals wirklich als Weltsprache durchsetzen wird, oder ? realistisch...

Eet lika, in mien zaman, dar bahm Esperanto ed ago in id Esperanto-movment, ter habent i ne tik mualims, con qui sonst deilo in id englischbahdem, yaschi quando lehgo in Englisch ka docent au rapporteur, tun bahte yu tik con mualims, edghi ter se exclude ia populationsgrupps med tod proceddat qua maghses ne habent penkdem yars wakt kay uces Englisch ed gwahe id universitat, ex tod communication mer-ye alnos, edghi to ne est ieust, ed de menscens samt linguistic handicaps ne tolcskwo nun, quim wey tun mer-ye saygmos, tib to hol sessiet pior difficil, tu naiwo ghehdsies uces Englisch, ti ghehdient maghses uces un construct bahsa.

- Herr Groth, bragv-ye ka conclusion, men habte yu druve-ye id speh od Ido au Esperanto aiwo real-ye se imponsiet ka tienxia bahsa, autah ? realiste...

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- Eh, also vielleicht nicht evolutionär, Schritt bei Schritt, aber kleine Schritte natürlich immer was nach vorne sind, aber manchmal passiert eine Veränderung auch ganz plötzlich; zum Beispiel konnte sich 1989 im Sommer niemand vorstellen, dass die Mauer plötzlich fällt (...), für die sprachliche Mauer, dass jemand Milliardär auf die Idee kommt, ich investiere mal eine Milliarde Euro, damit jeder die Sprache sprechen kann, sei es Ido oder Esperanto (...) und nach drei Monaten haben wir plötzlich eine Million Sprecher; das wäre möglich (......)

- Eh, maghses ne evolutionar-ye, stieup pos stieup, bet lytil stieups leitent semper lyt perodh, bet yando ubgwehmt un change megschi fujatan; mathalan in lient 1989, nimen ghohd fiker od id Wall fallt stayg (...), protiev id linguistic wall, od id idee gwehmt do sem milliardaire, investo ghi oin milliard om Euros, kay ielganghen ghehdt bahe id bahsa, leita de Ido au Esperanto (...) ed pos tri munts habmos stayg oin million bahtorn; to esiet possible