Interview Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft mbH

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© prevero AG, www.prevero.com 1/3 Neue Marktanforderungen zwingen Netzbetreiber dazu, alle Netzakvitäten effizienter und transparenter durchzu- führen. Wie dies die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaſt in der Praxis mit prevero umgesetzt hat, erklärt Dr. Jens Kiefel, Abteilungsleiter Grundsatzfragen und Controlling. Guten Tag Herr Dr. Kiefel! Warum haben Sie bereits im Jahr 2011 die Entscheidung getroffen, die Netz- akvitäten für Ihr Unternehmen transparenter zu gestalten? Durch die Energiewende geraten sowohl der klassische Stadtwerke-Bereich als auch die regionale Erzeugung im- mer mehr unter Druck. Vor allem viele gasbetriebene und alte Kraſtwerke sind nicht mehr rentabel, zudem sinken die Margen im Vertrieb. Auf der anderen Seite ist die finanzielle Situaon der Kommunen immer brisanter. Entsprechend herrscht in den öffentlichen Unternehmen immer mehr Webewerb um die knappen Finanzmiel. Neue Wege zur Generierung zusätzlicher und neuer Ertragsmiel werden gesucht. Meiner Meinung nach kann man sich in diesem schwierigen Umfeld der Veränderung die alte Intransparenz nicht mehr leisten. Die Steuerungsfähigkeit muss in allen Wertschöpfungskeen erhöht werden. In diesen volalen Zeiten muss man vorausdenken und dementsprechend handeln. Wahrscheinlich braucht es den Druck des Marktes, um den Veränderungsprozess anzusto- ßen. Vergleichen Sie die Branche der EVU mit der Auto- mobilbranche. Dort wurde erst reagiert, als der Druck von außen durch die Konkurrenz aus Asien hoch wurde und die Ergebnisse ausblieben. Dort, wo der größte Handlungsdruck ist, ist auch der Wille für Veränderung am meisten spürbar. Wenn man sich die Automobilbranche heute ansieht, sind dort Themen, die wir als „neu“ bezeichnen, längst gesetzt. Ich bin überzeugt davon, dass die Controlling-Anforderun- gen, die heute als visionär bezeichnet werden, früher oder später Standard sind. Schwort neue Rahmenbedingungen: Wie stellt sich die Situaon konkret für die Netzgesellschaſten dar? Der Versorger kann das veränderte Umfeld und damit den verbundenen Margen- und Kostendruck mit den bisherigen Geschäſtsmodellen alleine nicht mehr auffangen. Die Netz- betreiber formieren sich gerade neu, werden autonomer und unabhängiger. Viele EVUs gründen große eigenständi- ge Netzgesellschaſten inklusive Assets. Diese müssen sich innerhalb eines Konzerns beweisen. Die Netzgesellschaſt ist oſt die vergleichsweise „sicherste Bank“ in diesem Konst- rukt, die das rückläufige Gesamtgeschäſt auffangen muss. Warum hat Ihr Unternehmen sich dazu entschieden, die Netzakvitäten besser zu „durchleuchten“? In Zeiten geringer finanzieller Miel ist es unabdingbar, schon bei der Planung, also Verteilung der Miel, durch eine große Transparenz führend zu sein und im Anschluss in der Abarbeitung der genehmigten Miel ständig zu wissen, wo man steht. Dies gilt nicht nur finanziell, sondern auch bezüglich Mengen und Ressourcen. Unsere Aufgabe ist es daher, den zuvor angesprochenen „sicheren“ Status weiter- hin aufrecht zu erhalten. Da wir als Netzbetreiber in erster Linie technische Maßnahmen durchführen, die die Versor- gungssicherheit gewährleisten, müssen diese zu jedem Zeit- punkt im Unternehmen transparent sein, um Schieflagen frühzeig zu erkennen und schnell reagieren zu können. Transparente Steuerung der Netzakvitäten mit prevero Invesons- und Maßnahmencontrolling Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaſt mbH 1. 2. 3.

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Transparente Steuerung der Netzaktivitäten mit prevero Investitions- und Maßnahmencontrolling

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Neue Marktanforderungen zwingen Netzbetreiber dazu, alle Netzaktivitäten effizienter und transparenter durchzu-führen. Wie dies die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft in der Praxis mit prevero umgesetzt hat, erklärt Dr. Jens Kiefel, Abteilungsleiter Grundsatzfragen und Controlling.

Guten Tag Herr Dr. Kiefel! Warum haben Sie bereits im Jahr 2011 die Entscheidung getroffen, die Netz-aktivitäten für Ihr Unternehmen transparenter zu gestalten?

Durch die Energiewende geraten sowohl der klassische Stadtwerke-Bereich als auch die regionale Erzeugung im-mer mehr unter Druck. Vor allem viele gasbetriebene und alte Kraftwerke sind nicht mehr rentabel, zudem sinken die Margen im Vertrieb. Auf der anderen Seite ist die finanzielle Situation der Kommunen immer brisanter. Entsprechend herrscht in den öffentlichen Unternehmen immer mehr Wettbewerb um die knappen Finanzmittel. Neue Wege zur Generierung zusätzlicher und neuer Ertragsmittel werden gesucht. Meiner Meinung nach kann man sich in diesem schwierigen Umfeld der Veränderung die alte Intransparenz nicht mehr leisten. Die Steuerungsfähigkeit muss in allen Wertschöpfungsketten erhöht werden.

In diesen volatilen Zeiten muss man vorausdenken und dementsprechend handeln. Wahrscheinlich braucht es den Druck des Marktes, um den Veränderungsprozess anzusto-ßen. Vergleichen Sie die Branche der EVU mit der Auto-mobilbranche. Dort wurde erst reagiert, als der Druck von außen durch die Konkurrenz aus Asien hoch wurde und die Ergebnisse ausblieben. Dort, wo der größte Handlungsdruck ist, ist auch der Wille für Veränderung am meisten spürbar.Wenn man sich die Automobilbranche heute ansieht, sind dort Themen, die wir als „neu“ bezeichnen, längst gesetzt.

Ich bin überzeugt davon, dass die Controlling-Anforderun-gen, die heute als visionär bezeichnet werden, früher oder später Standard sind.

Stichwort neue Rahmenbedingungen: Wie stellt sich die Situation konkret für die Netzgesellschaften dar?

Der Versorger kann das veränderte Umfeld und damit den verbundenen Margen- und Kostendruck mit den bisherigen Geschäftsmodellen alleine nicht mehr auffangen. Die Netz-betreiber formieren sich gerade neu, werden autonomer und unabhängiger. Viele EVUs gründen große eigenständi-ge Netzgesellschaften inklusive Assets. Diese müssen sich innerhalb eines Konzerns beweisen. Die Netzgesellschaft ist oft die vergleichsweise „sicherste Bank“ in diesem Konst-rukt, die das rückläufige Gesamtgeschäft auffangen muss.

Warum hat Ihr Unternehmen sich dazu entschieden, die Netzaktivitäten besser zu „durchleuchten“?

In Zeiten geringer finanzieller Mittel ist es unabdingbar, schon bei der Planung, also Verteilung der Mittel, durch eine große Transparenz führend zu sein und im Anschluss in der Abarbeitung der genehmigten Mittel ständig zu wissen, wo man steht. Dies gilt nicht nur finanziell, sondern auch bezüglich Mengen und Ressourcen. Unsere Aufgabe ist es daher, den zuvor angesprochenen „sicheren“ Status weiter-hin aufrecht zu erhalten. Da wir als Netzbetreiber in erster Linie technische Maßnahmen durchführen, die die Versor-gungssicherheit gewährleisten, müssen diese zu jedem Zeit-punkt im Unternehmen transparent sein, um Schieflagen frühzeitig zu erkennen und schnell reagieren zu können.

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Alle, die Steuerungsaufgaben in Excel erledigen, frage ich zudem, ob ihre Daten, die sie melden, wirklich valide und gegenüber der Geschäftsleitung auch zu jedem Zeitpunkt aussagefähig sind.

Unsere Aufgabe ist es, genau das zu gewährleisten: zu je-dem Zeitpunkt aussagefähig zu sein. Mit einer einheitlichen Datenbasis schaffen wir das verlässlich und in kürzester Zeit.

Was waren während des Projektes die größten Herausforderungen?

Wir haben prevero innerhalb von vier Monaten eingeführt. Heute arbeiten von den rund 500 Mitarbeitern der Netzge-sellschaft über 100 mit dem System, bis zur Netzmeistere-bene. Sie können sich vorstellen, dass nicht alle begeistert von einem System waren, das zu mehr Transparenz führt.

Daher war es wichtig, ein Verständnis zu wecken, warum wir ein solches System benötigen. Wir mussten den Kolle-gen verdeutlichen, dass wir in Zukunft die neu gewonnenen Informationen zwingend brauchen, um die Mittel, die zur Sicherung der Netze nötig sind, weiterhin zur Verfügung zu haben. Darüber hinaus haben wir organisatorisch eine neue Funktion in Form eines technischen Controllings geschaffen. Dort sind Mitarbeiter tätig, die mit den Maßnahmenverant-wortlichen auf Augenhöhe sprechen können.

Es war auch notwendig, zu Beginn eine klare Begriffsdefi-nition zu schaffen, zum Beispiel was genau eine Maßnah-me ist, etc. Es sollten ganz individuelle Begrifflichkeiten verwendet werden, die schon seit langem im Unternehmen verankert sind.

Wichtig ist schließlich die Priorisierung im Unternehmen. Die Geschäftsleitung arbeitet mit dem System und schaut sich täglich im Dashboard an, wie sich die Maßnahmen ent-wickeln. Sie klickt sich von einer Spartensicht, etwa „Strom aggregiert“, bis auf die Auftragsebene durch und diskutiert Abweichungen mit den Verantwortlichen bei Bedarf direkt im System.

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Diese Frage hören Sie wahrscheinlich oft: Warum nicht mit SAP? Warum noch ein System?

Wir setzen im Unternehmen SAP in vielen Bereichen ein. SAP funktioniert auf operativer Ebene sehr gut und verläss-lich. Ich möchte auch gar nicht verhehlen, dass wir erst ver-sucht haben, das Investitions- und Maßnahmencontrolling mit SAP-Bordmitteln zu realisieren. Nachdem wir mit wenig Erfolg viel Zeit und Geld investiert haben, wurde schnell klar, dass wir hierzu ein anderes System benötigen, welches insgesamt schneller und flexibler auf unsere Anforderungen reagieren kann.

Da wir prevero schon im Konzerncontrolling und für regu-latorische Aufgaben nutzen, haben wir uns präsentieren lassen, wie prevero uns bei diesen Anforderungen unter-stützen könnte. Das Ergebnis hat uns beeindruckt: eine sehr flexible Softwareplattform, die sowohl an unsere Bedürfnis-se angepasst als auch vom Fachbereich ohne Programmier-kenntnisse administriert werden kann. Nach der Erfahrung mit SAP war vor allem dieser Punkt für uns sehr wichtig.

Viele Unternehmen würden heute auf die Frage, ob Sie ein Investitions- und Maßnahmencontrolling haben, antworten: Ja, haben wir in SAP. Was entgegnen Sie hierzu?

Das hören wir im Rahmen von Gesprächen mit Unterneh-men tatsächlich sehr oft. Ich zeige diesen Unternehmen dann unser Cockpit und frage, ob sie Informationen wie Plan, Ist und Prognose täglich aktuell für Eurowerte, Mengen und Ressourcen aus SAP bekommen.

Die meisten Unternehmen haben die Ist-Zahlen im Sinne der Eurozahlen gut im Griff. Allerdings hilft mir relativ wenig die Aussage: „Wir haben zum Halbjahr 50 Prozent des Bud-gets ausgeschöpft.“ Ohne die Informationen, wie sich die Maßnahmen hinsichtlich zeitlicher, sowie ressourcen- und mengenbasierter Planung entwickeln, ist die Aussagekraft nicht ausreichend. Zur effizienten Steuerung benötige ich eine Prognose von allen Maßnahmenverantwortlichen vor Ort. Nur so weiß ich, wo ich wirklich stehe. Und je schneller ich diese Informationen habe, desto besser und flexibler kann ich steuern.

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Die prevero AG, gegründet 1994, ist einer der führenden deutschen Anbieter für Planung, Analyse und Reporting. Unternehmen sorgen mit prevero Lösungen für die nachhaltige Verbesserung ihrer Steuerungs- und Entscheidungsprozesse.

Deutschland: prevero AG, Landsberger Straße 154, 80339 München Tel: +49 89 455 77-0, Fax: +49 89 455 77-200Österreich: prevero Österreich GmbH, Seidengasse 9 - 11, 1070 Wien Tel: +43 1 522 34 66-0, Fax: +43 1 522 34 66-29Schweiz: prevero Schweiz AG, Sumpfstraße 6, 6300 Zug Tel: +41 41 720 05-55, Fax: +41 41 720 05-56USA: prevero USA Inc., Tel: +1 646 536 38 86 www.prevero.com, [email protected]

über prevero.

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Welches Resümee würden Sie heute ziehen?

Wir sind sehr zufrieden mit der Anwendung, haben das System deutlich weiterentwickelt und noch mehr an die Bedürfnisse der User angepasst. prevero ist leicht im Handling. Sofern externe Unterstützung nötig ist, haben wir prevero Experten im Haus. Dies garantiert uns vor allem weniger Kosten im laufenden Betrieb. Es vergeht kaum ein Tag, an dem uns nicht neue Themen gemeldet werden, die in prevero abzubilden sind. Dies lässt sich in der Regel schnell umsetzen und damit erhöht sich die Akzeptanz bei den Usern stetig.

Nach der zweiten Wirtschaftsplanungsperiode mit prevero kann ich guten Gewissens sagen, dass das Projekt ein gro-ßer Erfolg für die Stadtwerke Duisburg Netzgesellschaft ist.

Die drei größten Vorteile zusammengefasst: Transparenz und Steuerungsfähigkeit sind deutlich

gestiegen Schnellere Handlungsfähigkeit – wir erkennen

frühzeitig Schieflagen Hohe Verbindlichkeit des Umsetzungsgrades des

Wirtschaftsplanungsprozesses

Welchen Rat würden Sie Unternehmen geben, die darüber nachdenken, ein System für das Investitions- und Maßnahmencontrolling einzuführen?

Unternehmens- oder Bereichssteuerung sollte nichts mit den Faktoren Glück oder Zufall zu tun haben. Ich muss die-sen Prozess aktiv gestalten können, das Vertrauen auf die Robustheit des Netzgeschäfts hilft hier nicht weiter. Ich bin überzeugt davon, dass wir in ein paar Jahren nicht dar-über sprechen werden, ob ein solches System zum Thema „Maßnahmencontrolling“ benötigt wird. Das wird, egal in welchem System, ein Standard für jedes Unternehmen sein.

Bei der Einführung war ein wesentlicher Erfolgsfaktor, dass der Veränderungsprozess von uns selbst begleitet wurde, anstatt von einer Unternehmensberatung. Die technische Umsetzung hingegen wurde von prevero durchgeführt.

Herr Dr. Kiefel, vielen Dank für das Gespräch!

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Dr. Jens Kiefel

Abteilungsleiter Grundsatzfragen und Controlling, ProkuristStadtwerke Duisburg

Netzgesellschaft mbH

Michael Springer

Senior Sales ManagerProkurist

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