IPA Sachsen-Anhalt Besuch aus Ungarn
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Ungarische Polizistinnen zu Gast in
Sachsen-Anhalt
Es ist noch gar nicht lange her, da war ich zu Besuch bei den Kollegen in Szeged (April 2010).
Schon zu dieser Zeit war uns bekannt, dass im September dieses Jahres Kollegen aus Ungarn
bei uns zu Gast sind. Nun war es endlich soweit. Am 05.09.2010 kamen zwei junge
Kolleginnen aus Szeged in Deutschland an. Bei diesen beiden jungen ungarischen
Polizistinnen handelte es sich um:
1. Dr. Ágota Margit von der Polizeiinspektion Szeged Sachbereich Wirtschaftskriminalität
und
2. Andrea Szücs vom Polizeipräsidium Komitat Csongrad mit Sitz Szeged Abt. Grenzwesen
Nach vorheriger Absprache mit Wolfgang Kielblock, welcher gemeinsam mit mir die Zeit in
Szeged erlebte, verbrachten die zwei Frauen zunächst eine Woche in Bayreuth, um dort die
bayrische Polizei und die fränkische Kultur kennenzulernen.
Am Sonntag, 12.09.2010 trafen wir uns zur „Übergabe“ in Hermsdorf
bei einem gemütlichen Mittagessen. Ab diesen Zeitpunkt sollten die
zwei Frauen in Sachsen-Anhalt Erfahrungen sammeln. Gleich an
diesem Tag lernten sie meine Heimatstadt Landsberg nahe Halle
kennen. Zum Tag des offenen Museums konnten wir gemeinsam die
berühmte Landsberger Doppelkappelle und das Museum „Bernhard
Brühl“ kennenlernen. Auch das kleine „Polizeimuseum“ (Foto rechts)
welches ich mit viel Liebe und Mühe bei mir zu Hause aufbaue, traf auf
viel Lob und Interesse.
Für die darauffolgende Woche wurde ein vielschichtiger und stark komprimierter Ablaufplan
vorbereitet, welcher einen größtmöglichen Einblick in die Polizei des Bundeslandes Sachsen-
Anhalt geben sollte. Auf Grund der Kürze der Zeit konnten aber nur ausgewählte
Dienststellen und Behörden in diesen Plan aufgenommen werden.
Am Montag, 13.09.2010 besuchten die Gäste das Landeskriminalamt in Magdeburg, wo sie
vom Leiter Abteilung 4 Herr Damke, stellvertretend für
den Direktor des LKA, mit der Arbeit des LKA Sachsen-
Anhalt vertraut gemacht wurden. Besonders interessant
war hier die Abteilung 2, wo ihnen ein kleiner Einblick in
die Arbeit eines Sachkundigen für Schrift-, Urkunden- und
Dokumentenuntersuchungen gegeben wurde. Dieses
Fachgebiet interessierte Frau Margit, als Sachbearbeiter
in der Kriminalpolizei ebenso wie Frau Szücs als Grenzpolizistin.
Im Anschluss an den Besuch des Landeskriminalamtes erfolgte
die offizielle Begrüßung durch den Landespolizeidirektor Herr
Wachholz in der Polizei des Landes im Ministerium des Innern
(Foto links). Nach einem interessanten Gespräch und einem
gemeinsamen Mittagessen erfolgte der Besuch der
Wasserschutzpolizei Magdeburg. Hier lernten sie die Aufgaben
der Polizei auf der Elbe kennen und konnten selbst erleben wie
wichtig die Arbeit der Kollegen ist, als sich in unmittelbarer
Nähe des Polizeibootes eine männliche Person in suizidaler
Absicht von einer Brücke in die Elbe stürzte.
Am Dienstag, 14.09.2010 lernten die Gäste die Arbeit der LKW-Kontrollgruppe der BAB
Weißenfels bei einer Kontrollstelle auf der A 14 kennen. Auch trotz des Regens, konnte ein
kleiner Einblick in die umfangreiche Überprüfung von Lastkraftwagen genommen werden.
Im Anschluss besuchten wir, auf Wunsch der
Kolleginnen, die Gemeinsame Ermittlungsgruppe
„Schleusung“. Dies ist eine Außenstelle des LKA in
Halle/S. (Zusammenarbeit LKA und BuPol). Hier
konnte besonders die Kollegin Andrea Szücs als
Grenzschützerin der Schengen-Außengrenze im
Länderdreieck Serbien / Rumänien in den
Erfahrungsaustausch mit den Mitarbeitern treten.
Am Nachmittag erwartete sie ein Besuch in der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd. Hier
wurden sie vom Abteilungsleiter der Polizei Herrn Richter empfangen und mit der Struktur
und Organisation der Polizei im Süden Sachsen-Anhalts vertraut gemacht. Anschließend
konnten auch das Lage- und Führungszentrum der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, der
Erkennungsdienst und der Zentrale Polizeigewahrsam besichtigt werden.
Der Mittwoch, 15.09.2010 gehörte ganz der Erkundung der Saalestadt Halle. Zunächst mit
einem Straßenbahn-Fahrschulwagen der HAVAG,
welchen die beiden Frauen selbst quer durch die
Stadt steuern durften. Später wurde das Zentrum der
City auch zu Fuß erkundet. Der Besuch des Marktes,
des Stadthauses, des Gebäudes des Landgerichtes am
Hansering und später das Museum der Halloren-
Schokoladenfabrik hinterließen bei den ungarischen
Gästen einen bleibenden Eindruck. Diese Eindrücke
wurden dann am Abend bei einer gemütlichen Weinverkostung mit IPA-Freunden und
Polizeibeamten der PD Süd in der „Weinhütte am Röhrborn“ bei Seeburg ausgetauscht und
diskutiert. Dieser verkostete Wein wird selbst von einem Kollegen der Polizeidirektion
Sachsen-Anhalt Süd auf seinem Weinberg angebaut und gekeltert.
Bei dem jährlichen Vergleichsschießen der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd am
Donnerstag, 16.09.2010 auf dem Schießplatz in Kuhndorf, konnten die Kolleginnen aus
Ungarn ihr Geschick mit den deutschen Waffen unter
Beweis stellen. Für Ágota Margit war dies erst das
zweite Mal, dass sie mit einer Dienstwaffe in
Berührung kam (erstmalig eine Woche zuvor in
Bayreuth). Dennoch waren die Ergebnisse sehr gut und
konnten sich sehen lassen. Andrea Szücs (Foto rechts)
belegte hier den 2. Platz in der Einzelwertung und trug
dazu bei, dass das Polizeirevier Saalekreis (meine
Heimatdienstelle) den 3. Platz in der Gruppenwertung belegen konnte.
Am Freitag, 17.09.2010 stand ein Besuch bei der Landesbereitschaftspolizei Magdeburg in
der TEE (Technische Einsatzeinheit) auf dem Plan, wo durch PHK Körber ein Einblick in die
Arbeit der Bereitschaftspolizei gegeben wurde. Ebenso wurde die Arbeit der
Hubschrauberstaffel durch den Leiter Polizeirat Hirschfeld vorgestellt.
Der Freitag-Nachmittag bis zum Sonntag stand dann letztendlich ganz im Zeichen der IPA.
Erstmalig wurde in Barleben das Internationale Fußballturnier ausgestattet (zuvor in der
Fachhochschule der Polizei Aschersleben), bei
welchen die beiden ungarischen Kolleginnen als
Ehrengäste teilnahmen. Hier lernten sie neben
netten IPA-Freunden aus der gesamten
Bundesrepublik auch sogar ein wenig über die
Polizeigeschichte der Region kennen. So stellte ein
Traditionsverein aus Schlanstedt ihre Volkspolizei-
Fahrzeuge und –uniformen vor. Eine „Einsatzfahrt“
durch Barleben zu einem IFA-Oldtimertreffen rundete das ganze Erlebnis noch etwas ab.
Der Sportlerball am Samstagabend schloss dann das Austauschprogramm offiziell ab. In
gemütlicher Runde ließen
wir noch einmal das
Austauschprogramm Revue
passieren.
So kann als Fazit des ersten
IPA-Austauschprogramms in
Sachsen-Anhalt gesagt
werden, dass dieses ein
voller Erfolg war. Nicht nur
mein Aufenthalt in Ungarn,
sondern vor allem auch der
Besuch der ungarischen IPA-Im Anschluss an die Siegerehrung der Fußballmannschaften überreichte IPA-Landegruppenleiter Wolfgang Trunschke die
Teilnahmeurkunden für die Absolvierung des Austauschprogrammes.
Freunde hier in Deutschland war ein Höhepunkt unserer und vor allem meiner
Vereinstätigkeit in der IPA Sachsen-Anhalt.
Andrea und Ágota brachten zum Ausdruck, dass es ihnen sehr in unserem Land gefallen hat.
Ein wenig Wehmut über das schnelle Ende der Hospitation klang deutlich in ihren Rückblick
mit. Dem entsprechend herzlich verlief auch die Verabschiedung vor der Jugendherberge in
Magdeburg am Sonntagmorgen. Mit einer IPA-Fußballmannschaft aus Nürnberg kehrten
Andrea und Ágota zu ihren Treffpunkt mit den fünf anderen, in Deutschland befindlichen
Hospitanten (Hessen und Nordrhein-Westfalen) zu einem Rasthof an der A 3 nahe Nürnberg
zurück. Das im Umfang erheblich angewachsene Gepäck der zwei Frauen war nun voll an
Erinnerungen an den Aufenthalt hier in Deutschland.
Beide bedankten sich aufrichtig bei allen beteiligten Personen, die ihnen diesen Aufenthalt in
der Polizei Sachsen-Anhalt ermöglicht haben. Diesem Dank schließe ich mich als Gastgeber
und Organisator von der IPA Verbindungsstelle Halle/S. im vollem Umfang an.
Mein Dank gilt - neben allen Ansprechpartnern in den involvierten Dienststellen -
insbesondere dem Landespolizeidirektor Herr Wachholz und dem Polizeipräsidenten der
Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd Herr Schumann, die dieses Programm seitens der
Behörden unterstützt haben. Ebenso bedanke ich mich auch an dieser Stelle bei meiner Frau
und meiner Familie, die mich in dieser anstrengenden Woche nur wenige Stunden zu Gesicht
bekamen.
Letztendlich möchte ich sagen, dass es mir eine große Freude war und ich inständig hoffe,
dass ich in der Zukunft noch einmal die Gelegenheit bekomme, an einem solchen Programm
teilnehmen zu können.
Jörg Gebbert
Sekretär IPA-Vbst. Halle/S.
Email: [email protected]