ONTRAS.NETZPUNKTE · ist grüner Wasserstoff 100 Prozent CO 2-neutral. Er ist viel- seitig...

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Kontakt: Susann Surma, [email protected] / Dr. Niko Bosnjak, [email protected] Seite 1 ONTRAS.NETZPUNKTE Informationen aus Energiepolitik & Gasversorgung, Nr. 01 | 2019 In dem grünen Energieträger sehen wir großes Poten- zial. Deshalb beteiligen wir uns an Zukunftsprojekten, bündeln Kräfte mit anderen Marktpartnern und engagie- ren uns sowohl regional als auch europäisch. THEMEN DIESER AUSGABE Sehr geehrte Damen und Herren, es gibt kaum ein anderes Gremium, dessen Arbeit derzeit so intensiv diskutiert wird, wie die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“. Unser Augenmerk gilt der Lausitz und der Frage, wie die Transformation dort gelingen kann. Auf dem Netzforum haben wir dazu mit Christine Herntier, Spremberger Bürgermeisterin und Kommissionsmitglied, einen Blick nach vorn gewagt. Zudem arbeiten wir an konkreten Konzepten: Stichwort „Referenzkraftwerk Lausitz“. Nicht erst jetzt setzen wir uns mit der Netzintegration erneuerbarer Gase aus- einander. ONTRAS ist an dem Thema dran, seit mehr als zehn Jahren. Wir spei- sen Biogas und Wasserstoff in unser Netz und arbeiten mit Hochdruck an dessen weiterer Wasserstoffverträglichkeit. Heute entwickeln wir Wertschöpfungsket- ten zur sektorgekoppelten Energieversorgung und modellieren – gemeinsam mit Partnerunternehmen – ein regionales Zielbild der erneuerbaren Gaswirtschaft als reales Planungstool. Dafür haben wir viel Rückenwind aus Brüssel, wo grüne Gase schon deutlicher die energiepolitische Agenda beherrschen. 2019 wollen und müssen wir weiter vorankommen. Pilotprojekte in großtechni- sche Anwendungen überführen, Business Cases entwickeln. Es ist Zeit für Power Plants statt Powerpoints! Es grüßt optimistisch Ihr Uwe Ringel EDITORIAL Wasserstoff: Pläne, Projekte, Potenziale Unser Schwerpunktthema in dieser Ausgabe, siehe Seiten 2, 3, 8, 9. Entwicklung Wasserstoffengagement und Seite 2, 3 Commit to Connect 2050 Engagement Fortführung ONTRAS.Stadtbekannt Seite 4 Infrastruktur Baugeschehen und DVGW Norm G 486 Seite 5, 7 Veranstaltungen Netzforum, Madrid Forum, new energy world Seite 6 Energiepolitik CO 2 -Strategie und PtX-Allianz Seite 8 Interview 3 Fragen an … Lukas Rohleder, Geschäftsführer des Energy Saxony e. V. Seite 9 In eigener Sache Kurzmeldungen aus dem Hause ONTRAS Seite 10 Uwe Ringel Geschäftsführer Betrieb und Sicherheit

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Kontakt: Susann Surma, [email protected] / Dr. Niko Bosnjak, [email protected] Seite 1

ONTRAS.NETZPUNKTEInformationen aus Energiepolitik & Gasversorgung, Nr. 01 | 2019

In dem grünen Energieträger sehen wir großes Poten- zial. Deshalb beteiligen wir uns an Zukunftsprojekten, bündeln Kräfte mit anderen Marktpartnern und engagie-ren uns sowohl regional als auch europäisch.

THEMEN DIESER AUSGABE

Sehr geehrte Damen und Herren,

es gibt kaum ein anderes Gremium, dessen Arbeit derzeit so intensiv diskutiert wird, wie die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“. Unser Augenmerk gilt der Lausitz und der Frage, wie die Transformation dort gelingen kann. Auf dem Netzforum haben wir dazu mit Christine Herntier, Spremberger Bürgermeisterin und Kommissionsmitglied, einen Blick nach vorn gewagt. Zudem arbeiten wir an konkreten Konzepten: Stichwort „Referenzkraftwerk Lausitz“.

Nicht erst jetzt setzen wir uns mit der Netzintegration erneuerbarer Gase aus-einander. ONTRAS ist an dem Thema dran, seit mehr als zehn Jahren. Wir spei-sen Biogas und Wasserstoff in unser Netz und arbeiten mit Hochdruck an dessen weiterer Wasserstoffverträglichkeit. Heute entwickeln wir Wertschöpfungsket-ten zur sektorgekoppelten Energieversorgung und modellieren – gemeinsam mit Partnerunternehmen – ein regionales Zielbild der erneuerbaren Gaswirtschaft als reales Planungstool. Dafür haben wir viel Rückenwind aus Brüssel, wo grüne Gase schon deutlicher die energiepolitische Agenda beherrschen.

2019 wollen und müssen wir weiter vorankommen. Pilotprojekte in großtechni-sche Anwendungen überführen, Business Cases entwickeln. Es ist Zeit für Power Plants statt Powerpoints!

Es grüßt optimistisch Ihr

Uwe Ringel

EDITORIAL

Wasserstoff: Pläne, Projekte, Potenziale

Unser Schwerpunktthema in dieser Ausgabe, siehe Seiten 2, 3, 8, 9.

Entwicklung Wasserstoffengagement und Seite 2, 3

Commit to Connect 2050

Engagement Fortführung ONTRAS.Stadtbekannt Seite 4

Infrastruktur Baugeschehen und DVGW Norm G 486 Seite 5, 7

Veranstaltungen Netzforum, Madrid Forum,

new energy world Seite 6

Energiepolitik CO

2-Strategie und PtX-Allianz Seite 8

Interview 3 Fragen an … Lukas Rohleder,

Geschäftsführer des Energy Saxony e. V. Seite 9

In eigener Sache Kurzmeldungen aus dem Hause ONTRAS Seite 10

Uwe RingelGeschäftsführer Betrieb und Sicherheit

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ONTRAS.NETZPUNKTEInformationen aus Energiepolitik & Gasversorgung, Nr. 01 | 2019

Die Energiewende lässt sich mit einer vollständig strom- basierten Versorgung aller Sektoren allein nicht bewerkstel-ligen – das haben mittlerweile auch die politisch Verantwort- lichen erkannt. Damit scheinen zwei Themen in der Politik angekommen zu sein: die Potenziale grünen Wasserstoffs und Power-to-Gas (PtG). ONTRAS sieht im Energieträger Wasserstoff bereits seit Jahren großes Zukunftspotenzial: Mittels Elektrolyse aus erneuerbarem Strom hergestellt, ist grüner Wasserstoff 100 Prozent CO

2-neutral. Er ist viel-

seitig einsetzbar: Eingespeist ins Erdgasnetz, entweder als Beimischung zum Erdgas oder 100 Prozent rein, kann er ein mittel- und langfristiger Stromspeicher sein und bedarfs- gerecht transportiert werden. Der vielseitige Einsatz der Brennstoffzelle ermöglicht es, Wasserstoff als Kraftstoff im Mobilitätssektor, zur Wärme- oder Stromerzeugung einzu-setzen. Bereits heute ist Wasserstoff außerdem ein begehrter Rohstoff in der Industrie. Wasserstoff bildet damit ein echtes Bindeglied zwischen den Sektoren Elektrizität, Industrie und Mobilität. Interessant wird der Energieträger Wasser-stoff auch, weil die Nachfrage nach ihm nachhaltig steigt – die zusätzlichen Absatzpotenziale, die mit einer Sektor- kopplung einhergehen noch gar nicht mitgerechnet.

Projekte und Partnerschaften

Zwei PtG-Anlagen sind bereits an das Ferngasnetz von ONTRAS angeschlossen. Eine weitere Anlage befindet sich in Planung. Doch wir schauen weiter: Gemeinsam mit Part-nern aus der Industrie und Forschung entwickeln wir derzeit systemübergreifende Ansätze zur Nutzung von Wasserstoff und untersuchen intensiv weitergehende Potenziale unserer eigenen Infrastruktur für die Aufnahme von regenerativem Wasserstoff. Zahlreiche Projekte wurden in den letzten Jahren angeschoben: Untersuchungen von Standorten, bei denen Wasserstoff als Alternative zur Gasversorgung einge-setzt werden könnte, Anpassungen in der Messtechnik, zahl-reiche Studien, konkrete Mobilitätsprojekte im Schienen- und Straßenverkehr, Materialforschung, Einsatz von Filtertech-nologien, um Wasserstoff aus Gasgemischen im Leitungs-netz heraustrennen zu können und vieles mehr. Für eine Um-

setzung der Vorhaben engagieren wir uns sehr stark für die Anhebung der zulässigen Beimischgrenzen von Wasserstoff in die Erdgasnetze.

Ideen und Engagement

Um die Zukunft der Energiesysteme aktiv mit zu entwickeln, arbeitet ONTRAS in Verbänden und Initiativen u. a. auch dafür, die rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingun-gen für PtG zu verbessern. Darüber hinaus unterstützen wir mit fachlichem Input: So ist ONTRAS ausgewähltes Mitglied der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität des BMVI und stellt seine Expertise zum Thema Sektorkopplung und Infra-struktur zur Verfügung.

Partner in Europa

Im Herbst 2018 haben wir ein weiteres wichtiges Zeichen ge-setzt: Im Rahmen der Charge-for-Change-Energiekonferenz in Linz unterzeichnete ONTRAS-Geschäftsführer Ralph Bahke die Deklaration zur europäischen Wasserstoff-Initiative. Zudem trat ONTRAS der „Hydrogen Europe“ bei, einer Vereinigung aus europäischer Industrie, nationalen Verbänden und Forschungs-zentren aus dem Wasserstoff- und Brennstoffzellensektor.

Nur Stoff, aus dem die Träume sind — oder die Zukunft? Wie grüner Wasserstoff und Power-to-Gas die Energiewende vorantreiben

ENTWICKLUNG

Power-to-Gas-Anlage: Hier wird durch Windkraft erzeugter Strom in Wasserstoff umgewandelt und ins Netz eingespeist.

V. l. n. r.: Jorgo Chatzimarkakis, Vorstand der Hydrogen Europe, ONTRAS-Geschäftsführer Ralph Bahke und Prof. Dr. Klaus-Dieter Borchardt vom

DG ENER (seit Januar 2019 stellv. Generaldirektor) bei der Übergabe der Beitrittsunterlagen an die Hydrogen Europe

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In den letzten beiden Jahren haben sich zahlreiche Unter- suchungen mit dem Thema Sektorkopplung beschäftigt und dabei die hohen Potenziale von grünen Gasen sowie der Nut-zung der vorhandenen Gasinfrastruktur aufgezeigt. Oft folg-te der Aufruf, die erforderlichen regulatorischen Hemmnis-se zu beseitigen, um konkrete Projekte anstoßen zu können. Offen blieb bisher jedoch die Frage, wie eine erneuerbare Energiewirtschaft vor Ort als Teil eines integrierten Ener-giesystems zukünftig aufgebaut sein soll. Und „integriert“ bedeutet hier nicht nur die Kopplung aller Energienetze und -träger, sondern auch der Blick über den Tellerrand der eigenen Ebene in der Wertschöpfungskette. Hier setzt das Projekt „Commit to Connect 2050“ an.

Gemeinschaftsaufgabe auf allen Netzebenen

Gemeinsam mit 13 weiteren Partnern in Ostdeutschland erar-beitet ONTRAS ergebnisoffen ein sektorübergreifendes Ziel-bild für die erneuerbare Gaswirtschaft. Das Projekt ist weni-ger eine Studie als vielmehr eine reale Entscheidungs- und Planungshilfe. Die zentrale Frage ist, wie sich der Gasbedarf entwickeln und wie ein koordinierter Übergang von Erdgas auf erneuerbare Gase möglich wird. Die Schaffung notwendiger Infrastrukturen, seien es Erzeugungsanlagen, Speicher oder Transport- und Verteilnetze erfordern bekanntermaßen einen sehr langen Planungsvorlauf. Daher wagen die Projektpartner einen „Blick in die Glaskugel“ – wobei dies hier ein erweitertes Optimierungstool ist, das aus einer großen Datenmenge mit 320 Parametern und rund 2 Millionen Variablen ein Zielbild erstellt. Als unverrückbare Zielgrößen wurden eine vollstän-dig CO

2-freie Energieversorgung und eine versorgungssichere

sowie kostengünstigste Lösung festgelegt. Datensimulation von ausgesprochener Breite und Tiefe

Die für diese Simulation erforderlichen Daten zu Energie-verbräuchen und -potenzialen, politischen Vorgaben sowie technologischen Parametern wurden in fünf Datengruppen erhoben. Dazu gehören u. a. Bevölkerungsstatistik, Daten zu Raumwärmebedarfen und Stromverbrauch, Prozess- und Fernwärme, Energiebedarfen im Verkehrssektor und Netzan-gaben. Nach der Klärung des Datenbezugs und der intensiven Abstimmung aller Aspekte des Planungsmodells galt es, aus der technisch-wissenschaftlichen Vielfalt möglicher Anwendun-gen und Technologien die für die regionalen Cluster wesentlichs-ten zu ermitteln, die in die Simulation einfließen sollen.

Struktur der ostdeutschen Energiewirtschaft darstellen

Die Auswertung der Daten dieses regionalisierten und sektor-gekoppelten Planungstools wird einige Zeit in Anspruch neh-men. Die Projektteilnehmer planen, etwa Mitte 2019 den End-bericht zum Leitplan zu erstellen. Dieses Zielbild wird allen Beteiligten eine klarere Vorstellung von der Struktur der künf-tigen Energiewirtschaft in der Region, von den Kapazitäts-

bedarfen und Kosten der gesamten Wertschöpfungskette vermitteln. Darüber hinaus hat „Commit to Connect 2050“ einen hohen Wert: Weg vom üblichen Tagesgeschäft mit dem Fokus auf das abgegrenzte eigene Netz- und Versorgungs- gebiet und die heute vorherrschenden Energieträger und Technologien haben die beteiligten Unternehmen gemeinsam einen großen Schritt getan, um die ostdeutsche Energiewirt-schaft als komplexes Ganzes zu betrachten und die Rolle der erneuerbaren Gaswirtschaft durch Berechnungen von der Transportnetz- bis auf die Verteilnetzebene zu verifizieren.

Zielbild für eine erneuerbare Gaswirtschaft: Commit to Connect 2050 — eine Region vernetzt sich

ENTWICKLUNG

Cluster des Leitplanes (Quelle: WECOM/ONTRAS)

Die Projektpartner von „Commit to Connect 2050“ sind: Avacon

Netz GmbH, BALANCE VNG Bioenergie GmbH, E.DIS Netz GmbH,

ENERTRAG AG, ENSO NETZ GmbH/DREWAG NETZ GmbH, EWE

Netz GmbH, HanseGas GmbH, inetz GmbH, MITNETZ Gas GmbH,

NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg mbH & Co. KG/GASAG,

ONTRAS Gastransport GmbH, Stadtwerke Lutherstadt Wittenberg

GmbH; TEAG/TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG und VNG

Gasspeicher GmbH auf Initiative der ONTRAS Gastransport GmbH.

Projektpartner von ONTRAS

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Bereits seit 2015 zeichnet ONTRAS in verschiedenen Regio-nen ihres Netzgebietes gemeinnütziges Engagement aus. Auch in der letzten Förderperiode 2018 konnten sich erneut eine Reihe engagierter Vereine und Initiativen über eine Spende für ihre Tätigkeit freuen. Im Dezember wurden in Lutherstadt Wittenberg 18 gemeinnützige Projekte und Vereine ausgezeichnet, deren Arbeit die Jury überzeugte. Neben dieser Vereinsförderung unterstützt ONTRAS beson-dere Leuchtturmprojekte in den Förderregionen. So erhielten in der zweiten Jahreshälfte 2018 im Landkreis Leipzig zwei Projekte der besonderen Art einen Leuchtturm-Scheck: zum einen der wegen seiner überzeugenden Jugendarbeit ausge-zeichnete Groitzscher Spielleute e. V., zum anderen der mit einer eigenen Abteilung „Floorball“ ausgestattete und sehr engagierte Sportverein BSV Markranstädt e. V.

Prämierte Schulprojekte in Mecklenburg-Vorpommern

Zum Jahresende gab es zudem in Berlin eine ganz besondere Preisverleihung: Am 13. Dezember 2018 wurden die Gewinner des Wettbewerbs „Engagement macht Schule“ in der Lan-desvertretung Mecklenburg-Vorpommerns in Berlin geehrt. ONTRAS.Stadtbekannt stiftete hierfür die Preisgelder. Der Wettbewerb unter Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig ist eine gemeinsame Initiative der Landes-

vertretung Mecklenburg-Vorpommerns und der Stiftung für Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Mecklen-burg-Vorpommern, an der ONTRAS mit einer Zustiftung be-teiligt ist. Prämiert wurden schulische Projekte, in denen sich Schülerinnen und Schüler für ihre Mitmenschen und für ein gutes gesellschaftliches Miteinander einsetzen und dabei lernen und praktisch erfahren, was gemeinwohlorientiertes Engagement bewirken kann.

Auf ein Neues in 2019!

Auch 2019 werden wir unser Förderprogramm fortsetzen und engagierte Initiativen und Vereine unterstützen. Mit Blick auf die Arbeiten in unserem Netzgebiet wird es in diesem Jahr unter anderem in die Regionen Riesa, Lauchhammer, Gröditz und Elsterwerda sowie weitere Stationen in Mecklenburg-Vor-pommern gehen. Wir freuen uns auf spannende Projekte! Alle Informationen rund um das Förderprogramm gibt es übrigens auf der Website ontras.stadtbekannt.jetzt.

ENGAGEMENT

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ONTRAS enga-

gieren sich gern für die gute Sache – in unserem Fall sozusagen

für die „grüne Sache“. Neben den persönlichen Geschenken in

der Weihnachtszeit beteiligte sich ONTRAS – auf den Wunsch aus

der Mitarbeiterschaft nach einem gemeinnützigen Geschenk – an

einer Baumpflanzaktion. Über den Verein Primaklima e. V., der

sich für den Erhalt und die Mehrung von Wäldern einsetzt, hat

ONTRAS insgesamt 150 Bäume gestiftet. Die Erstaufforstung mit

standortgerechten Baumarten (Stieleichen, Hainbuchen und Lär-

chen) erfolgte noch 2018 nahe Pulsnitz im Landkreis Bautzen.

Mit der Baumpflanzaktion leisten wir einen kleinen Beitrag zur

Erweiterung und zum Schutz naturnaher und nachhaltig bewirt-

schafteter Wälder – ein Ziel, das ganz im Sinne unseres unterneh-

merischen Nachhaltigkeitsprogrammes ist.

ONTRAS unterstützt Baumpflanzaktion

Vereine unterstützen, Leuchtturmprojekte würdigen, Engagement auszeichnen — Fortsetzung des Förderprogramms ONTRAS.Stadtbekannt

Auszeichnungen für ein Leuchttumprojekt in Markranstädt sowie gemeinnützige Vereine und Projekte in Lutherstadt Wittenberg

Sieger des Wettbewerbs „Engagement macht Schule“

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Baugeschehen am ONTRAS-Leitungsnetz: Rückblick 2018 und Ausblick 2019

INFRASTRUKTUR

Rascher Baufortschritt im Leipziger Land

Nach nur zehn Wochen Bauzeit ging am 18.12.2018 der erste, rund 15 Kilometer lange Bauabschnitt der erneuerten FGL 32 zwischen Räpitz und Böhlen wieder in Betrieb. Der zweite Bauabschnitt zwischen Böhlen und Lippendorf wird seit An-fang 2019 bis voraussichtlich März 2019 erneuert. Bis in den August werden die restlichen rund 14 Kilometer Altleitung bis zur thüringischen Landesgrenze bei Regis-Breitingen gebaut. Für Thüringen leitete das zuständige Landesverwaltungsamt im November 2018 das Planfeststellungsverfahren ein. Der Baubeginn ist, sofern der Planfeststellungsbescheid rechtzei-tig vorliegt, noch in diesem Jahr.

Querverbindung spart Sanierung

Mit dem Neubau einer rund drei Kilometer langen Querverbin-dung zweier Ferngasleitungen bei Lommatzsch mit Gasdruck-regelstation und Armaturengruppe von April bis November 2018 vermied ONTRAS die Sanierung von über 40 Kilometern Altleitung zwischen Lommatzsch und dem Netzknoten Lauch-hammer. Seither übernimmt die nur wenige Kilometer östlich verlaufende FGL 215 über die neue Verbindung zusätzlich die Transportaufgaben der nunmehr außer Betrieb genommenen Altleitung (FGL 03).

Archäologie first

Seit Sommer 2018 läuft das Planfeststellungsverfahren für die Erneuerung der FGL 61 zwischen Wittenberg und Leps. Die archäologischen Voruntersuchungen im ersten Bauabschnitt von Wittenberg bis Piesteritz sind beendet. Im zweiten Bauab-schnitt bis Apollensdorf laufen sie noch bis Ende März. Auch für die 2020/21 vorgesehene Erneuerung der FGL 12 zwischen Lauchhammer und Strehla laufen derzeit die archäologischen Voruntersuchungen. Die Unterlagen für die Planfeststellung wurden Ende 2018 zur Vollständigkeitsprüfung an die zustän-dige Behörde übergeben.

Netzpuffer geht in Ruhestand

Der Untergrundspeicher Burggraf-Bernsdorf wird stillgelegt und verwahrt. Im September 2018 wurde der Druck im Spei-cher bis auf Atmosphärendruck abgesenkt. Eine Restgas- menge von etwa 150.000 Normkubikmetern verbleibt unter- tage. 2019 werden Schachteinbauten und Installationen entfernt und die Schächte verfüllt. Nicht benötigte Gebäude und Obertage-Anlagen werden abgerissen und eine neue Mess- und Regelanlage für den weiter genutzten Netzkno-ten errichtet. Anschließend wird die Anlage fünf Jahre lang überwacht und regelmäßig vor Ort kontrolliert. Abschließend werden die beiden Schächte endgültig verwahrt und der Netz-knoten mit Mess- und Regelanlage sowie Molchschleuse durch ONTRAS fernüberwacht.

Fünf FGLs weichen neuem Verkehrsknoten

Der Neubau der B 71n als Ortsumgehung Wedringen zwischen der geplanten Autobahn A 14 und Haldensleben in Sachsen- Anhalt erfordert das Umverlegen von gleich fünf Ferngaslei-tungen und technischen Anlagen. Bereits 2017 wurden vier Baumaßnahmen abgeschlossen. Nach einem 2018 generell verhängten Baustopp für das Gesamtvorhaben zum Schutz der Feldlärche werden in diesem Jahr weitere drei Leitungen umverlegt. Die letzte Maßnahme ist für 2020 vorgesehen.

Beteiligung an der EUGAL

Durch die Beteiligung an der EUGAL, die derzeit zwischen Ost-see und tschechischer Grenze gebaut wird, gab es eine Viel-zahl an Maßnahmen, die gemeinsam mit dem Netzbetreiber GASCADE durchgeführt wurden. So waren an Kreuzungsstel-len von EUGAL und ONTRAS-Netz Einweisungen, Aufsichten und Baumaßnahmen an ONTRAS-Leitungen notwendig. Dane-ben gab es eine Reihe administrativer Tätigkeiten sowie Dis-patchingmaßnahmen zwischen den einzelnen Zentralen zu regeln. Geplante Fertigstellung der EUGAL ist 2019.

Insgesamt liefen 2018 bei ONTRAS etwa 80 größere sowie 100 kleinere Bauvorhaben.

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Im Dezember fand in Leipzig die Konferenz new energy world statt, auf der ONTRAS gemeinsam mit MoviaTec und INFRACON vertreten war. Ralph Bahke zeigte in seinem Vortrag „Keine Power ohne Gas“ auf, welche Vorteile intelligente Sektorkopp-lung sowie die Nutzung grüner Gase und Power-to-Gas brin-gen. Durch sein enormes Speicherpotenzial trägt der Gas-sektor dazu bei, dass der Übergang in eine dekarbonisierte Energiewelt effizienter und preisgünstiger wird, sowie die Versorgungssicherheit erhalten bleibt. Auch wurde deutlich: Damit grüne Gase mittelfristig im freien Wettbewerb mithal-ten können, sind technologieoffene, rechtliche und regulato-rische Weichenstellungen für die Sektorkopplung unabdingbar.

„Raus aus der Kohle, rein ins grüne (Gas)?“ ONTRAS.Netzforum in Leipzig

VERANSTALTUNGEN

Wie kann der Strukturwandel in der Lausitz gelingen? Wie schafft die Kommunalpolitik den Spagat zwischen umwelt- und energiepolitischen Zielvorgaben? Und welchen Beitrag kann die Gasinfrastruktur in diesem Transformationspro-zess leisten? Es waren diese zentralen Fragen, die den Auf-takt des ONTRAS.Netzforums am 30. Oktober 2018 in Leipzig bildeten. Mit Christine Herntier, Bürgermeisterin der Stadt Spremberg und Mitglied der Kommission „Wachstum, Struk-turwandel und Beschäftigung“, konnten wir eine Referentin gewinnen, die sich für einen aktiven und nachhaltigen Wan-del der Lausitzer Region stark macht. In ihrem Vortrag sprach sie sich deutlich für die künftige Nutzung der Lausitzer Kraft-werksstandorte zur Energieerzeugung, -speicherung und -verteilung aus.

Gasinfrastruktur mit Potenzial

Durch die Integration grüner Gase sowie die Einsatzmöglich-keiten der Wasserstofftechnologie erweise sich die Gasinfra-struktur als Rückgrat eines erfolgreichen Strukturwandels,

beschrieb ONTRAS-Geschäftsführer Uwe Ringel in seinem Vortrag. Mit Verweis auf zwei jüngst erschienene Studien (von dena sowie FNB-Gas/Frontier) zeigte er auf, inwiefern Zukunftsszenarien mit Gasinfrastrukturnutzung günstiger sind als reine Elektrifizierungsmodelle. Auch Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner von der Ostbayrischen Technischen Hoch- schule Regensburg thematisierte in seinem Vortrag das Potenzial der vorhandenen Infrastruktur: Gas sei im Rah- men der Sektorkopplung und unter Nutzung der Power- to-Gas-Technologie eine entscheidende Drehscheibe, mit deren Hilfe das Speicherproblem gelöst werden könne. Dr. Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz bei der Deutschen Umwelthilfe, forderte schließlich, dass jetzt in die Anwendung von Power-to-Gas investiert werden müsse. Im Anschluss an Vorträge und Diskussionsrunden konnten sich die Gäste am Nachmittag beim „Markt der Möglichkei-ten“ vertiefend austauschen und im Rahmen von Themen- foren erfahren, was sich schon in der Praxis tut – und beispielsweise die Produktion von grünem Wasserstoff per Fahrrad live testen.

ONTRAS zu Gast auf der new energy world

Im Oktober 2018 nahm ONTRAS-Geschäftsführer Ralph Bahke als Vertreter der Green Gas Initiative an dem durch die EU-Kommission und die spanische Regulierungsbehörde organisierten Madrid Forum teil. Auf dem Forum, das jährlich Vertreter u. a. von EU-Regierungen, EU-Kommission, Regu- lierungsbehörden und Netzbetreibern versammelt, bekann-ten sich die Teilnehmer erstmals nahezu einstimmig zu der Bedeutung grüner Gase im Rahmen der künftigen Energie- versorgung. Es ging also nicht mehr um die Frage, ob grüne Gase und die Gasinfrastruktur für eine erfolgreiche euro- päische Energiewende gebraucht werden, sondern in erster Linie um das WIE. Ein positives Signal, wie wir finden!

Madrid Forum: Grünes Licht für grüne Gase

Großes Interesse beim „Markt der Möglichkeiten“ (links), ONTRAS-Geschäftsführer Uwe Ringel mit Christine Herntier (mitte) und im Gespräch mit Dr. Peter Ahmels, Prof. Michael Sterner und Heiko Lohmann (rechtes Bild, v. l. n. r.)

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Die neue Ausgabe der DVGW Norm G 486 löst ein Arbeitsblatt ab, dass über 26 Jahre in Kraft war. Neben redaktionellen Änderungen wurde es Zeit, die Anwendung der K-Zahl auf den neuen Stand der Technik zu bringen. Wesentliche Ände-rungen gibt es zur Einstellung der Gasbeschaffenheitswerte im Mengenumwerter sowie bei der im Einzelfall notwendigen K-Zahl-Korrektur zur Energiemengenermittlung.

Einstellung der Gasbeschaffenheit im Mengenumwerter

Bei Einsatz von Mengenumwertern zur Messung des Volu-mens im Normzustand soll eine konkrete Gasbeschaffenheit der Energiemengenermittlung zugrunde liegen. Die neue G 486 führt für Messanlagen kleiner 4 bar Überdruck die Verwendung eines Parametersatzes ein, der das „mittlere Kompressibilitätsverhalten“ (MKV-Parameter) der in Deutsch-land verteilten Gase abbilden soll. Werden diese Parameter im Umwerter parametriert, ist eine K-Zahl-Korrektur mit Gasbe-schaffenheitsdaten aus der Abrechnung bis 4 bar Überdruck ausgeschlossen. Damit wird es für einen weit überwiegenden Teil der Endkunden einfacher, die Ermittlung des Volumens im Normzustand und damit die Rechnung nachzuvollziehen.

Messanlagen, die im Druckbereich über 4 bar betrieben wer-den, müssen mit lokal anwendbaren Parametern betrieben werden. Für das Netzgebiet von ONTRAS empfehlen wir die in der Tabelle beschriebenen Werte. Im Einzelfall, z. B. bei Einspeisung von Biogas oder der Zumischung von Wasser-stoff, sind die Parameter anzupassen. Die MKV-Parameter können eine Alternative darstellen, wenn die Gasbeschaffen-heit häufig zwischen Gas aus russischen Quellen und Nordver-

bundgas wechselt. Die Verantwortung für die Einstellung der Daten am Mengenumwerter liegt beim Messstellenbetreiber.

Nachträgliche K-Zahl-Korrektur

Bei Drücken über 4 bar Überdruck kann es notwendig wer-den, die K-Zahl nach Vorliegen der Gasbeschaffenheitsdaten zu korrigieren. Dabei wird ein neues Berechnungsverfahren eingeführt, das nicht erst bei 0,25-Prozent-Abweichung von der im Zustandsmengenumwerter eingestellten Gasbeschaf-fenheit greift, sondern schon bei 0,1 Prozent. Das neue Ver-fahren wird durch ONTRAS ab März eingeführt.

Berechnungsverfahren SGERG-88 vs. AGA8-92DC

Das derzeit gebräuchliche K-Zahl-Verfahren ist SGERG-88. Die Anwendung ist auf „natürliche“ Erdgase, bei denen sich ein natürliches Verhältnis von höheren Kohlenwasserstoffen eingestellt hat, beschränkt. Werden dem Erdgas aber gezielt höhere Kohlenwasserstoffe wie Propan und Butan entzogen oder wird das Gas anderweitig konditioniert, ist eine Berech-nung der K-Zahl über SGERG-88 nicht mehr zulässig. Weicht die Gaszusammensetzung zu stark von den Randbedingungen für SGERG-88 ab, muss die K-Zahl alternativ über das Verfah-ren AGA8-92DC berechnet werden. Dabei wird das „Kohlen-wasserstoffkriterium“ geprüft. ONTRAS bereitet sich darauf vor, die notwendigen geeichten Gasbeschaffenheitsdaten zur Anwendung von AGA8-92DC ab 2020 zur Verfügung stellen zu können.

Neue DVGW Norm G 486 — August 2017: Regelungen zu Gasbeschaffenheitswerten im Mengenumwerter und zur K-Zahl

INFRASTRUKTUR

Messstellenbetreiber verantworten die Einstellung veränderter Parameter am Mengenumwerter

Für Rückfragen zur Umsetzung der neuen G 486 stehen Ihnen

unsere Kollegen aus dem Bereich Transportabrechnung/Energie-

datenmanagement gern zur Verfügung. Rufen Sie uns an oder

senden Sie eine E-Mail an [email protected]. Weitere Informationen

finden Sie auf unserer Homepage unter www.ontras.com.

Kontakt

Gasart Hseff

[kWh/m3]

Rhon

[kg/m3]

CO2

[mol-%]

H2

[mol-%]

H-GAS ONTRAS 11,225 0,742 0,2 0

Biogas Güstrow 10,739 0,757 2,69 0,01

MKV-Parameter 11,500 0,774 0 0

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Seit ihrem Zusammenschluss Mitte 2017 hat sich bei der Power-to-X-Allianz (PtX-Allianz) einiges getan. Die Mitglie-der der Initiative, zu denen auch ONTRAS gehört, haben mit ihrem Markteinführungsprogramm für PtX-Technologien Mitte 2018 (siehe ONTRAS.Netzpunkte Ausgabe 01/2018) zur immer rasanter werdenden politischen Debatte rund um Wasserstoff, alternative Kraftstoffe und Co. beigetragen. Nun hat die PtX-Allianz im November 2018 Stellung zur Abstim-mung des Europäischen Parlaments über den Entwurf der EU-Flottenemissions-Verordnung für schwere Nutzfahrzeuge bezogen.

Erstmalig soll der CO2-Ausstoß für die Flotten im Schwerlast-

verkehr, also vor allem LKW, europaweit reguliert werden. Das Europäische Parlament beschloss dazu, dass LKW und schwere Nutzfahrzeuge ihren CO

2-Ausstoß bis 2030 durch-

schnittlich um 35 Prozent senken müssen. Bis 2025 ist eine Reduzierung um ein Fünftel vorgesehen. Vergleichswert sind die durchschnittlichen Emissionen im Jahr 2019. Die LKW- Hersteller stehen damit vor einer immensen Herausforderung.

Die PtX-Allianz sieht im Lichte der ambitionierten Klima-schutzziele Potenziale im Bereich alternativer Kraftstof-fe. Sowohl LNG als auch CNG tragen heute bereits zur CO

2-

Minderung im Verkehrsbereich bei. In Zukunft könnten Bio-Kraftstoffe sowie aus erneuerbarem Strom hergestellter

Wasserstoff oder synthetisches Methan große CO2-Einsparun-

gen ermöglichen.

Es ist ein erster Schritt getan, indem das Europäische Parla-ment sich dafür ausgesprochen hat, bis Ende 2020 einen Mechanismus dafür zu erarbeiten, wie diese gasförmigen Kraftstoffe bei der Anrechnung auf Flottenemissionen berück-sichtigt werden können. Der zweite Schritt, so die PtX-Allianz in ihrer Stellungnahme hierzu, müsse nun konsequent im Sinne der Technologieoffenheit gegangen werden. Sowohl gasförmi-ge als auch flüssige synthetische Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien sollten für die Anrechnung anerkannt werden, um alle verfügbaren Klimaschutzoptionen nutzbar zu machen.

Ein erster Schritt ist getan, ein zweiter muss folgen: Die Power-to-X-Allianz setzt sich für alternative Kraftstoffe ein

ENERGIEPOLITIK

Am 28. November legte die EU-Kommission eine strate- gische Vision für eine klimaneutrale Wirtschaft bis zum Jahr 2050 vor. Das Papier, das alle EU-Politikbereiche umfasst und mit den Zielen des Übereinkommens von Paris im Einklang steht, gilt als ein wichtiger Leitfaden für die Arbeit der nächs-ten EU-Kommission, die nach den Europawahlen 2019 ihre Arbeit aufnimmt. Obwohl die Strategie rechtlich nicht bindend ist, ist sie in Anbetracht der geplanten Reform der europäi-schen Gasmarktgesetzgebung auch für unsere Branche von Bedeutung.

Die Analyse der Kommission stützt sich auf eine ausführ- liche Modellierung von acht unterschiedlichen Szenarien, die ein breites Spektrum technologischer und organisatorischer Optionen zur Verringerung der Emissionen betrachten. Da-bei wird deutlich, dass für den Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft gemeinsame Maßnahmen in sieben strategischen Bereichen erforderlich sind: Energieeffizienz, Nutzung erneu-erbarer Energien, saubere, sichere und vernetzte Mobilität, wettbewerbsfähige Industrie und Kreislaufwirtschaft, Infra-struktur und Netzverbindungen, Biowirtschaft und natürliche CO

2-Senken sowie CO

2-Abscheidung und -Speicherung für die

verbleibenden Emissionen.

Für uns als Fernleitungsnetzbetreiber ist dabei sehr er-freulich, dass den Themen Biogas, Wasserstoff und mit erneuerbarem Strom erzeugtes E-Methan in der Vision eine wichtige Rolle zugeschrieben wird. Für ONTRAS bedeu-tet dies, dass wir weiterhin mit Hochdruck an der Wasser-stoffverträglichkeit unseres Netzes arbeiten müssen, um sicherzustellen, dass wir Teil des klimaneutralen Energie- systems 2050 sind – nicht nur in Visionspapieren.

EU-Kommission legt Strategie für ein klimaneutrales Europa vor

EU-Kommission skizziert Maßnahmen zur CO2-Minderung

Die PtX-Allianz ist eine Kooperation von Unternehmen und Ver-

bänden, die an den Themen Power-to-Gas, Power-to-Liquid oder

Power-to-Chemicals interessiert sind. Darunter fallen die Herstel-

lung von Anlagen sowie die Nutzung von Power-to-X-Produkten wie

z. B. grünem Wasserstoff, synthetischem Methan und synthetischen

Kraftstoffen, aber auch die Nutzung und der Ausbau von Energie-

speichern, Energienetzen und Anlagen für diese Produkte aus

erneuerbarem Strom.

Über die PtX-Allianz

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ONTRAS.NETZPUNKTEInformationen aus Energiepolitik & Gasversorgung, Nr. 01 | 2019

INTERVIEW

3 Fragen an … Lukas Rohleder, Geschäftsführer des Energy Saxony e. V.

Energy Saxony entwickelt mit seinen Mitgliedern An-wendungsfälle für grünen Wasserstoff. Wie schätzen Sie die Chancen des Energie-trägers ein?

Grüner Wasserstoff ist strate-gisch der wichtigste Beitrag zum Gelingen der Energie- wende. Wasserstoff ist flexibel einsetzbar, saisonal speicher- fähig und alleinig in der

Lage, die gesamte Wirtschaft von CO2-Emissionen zu

befreien. Als Energietechnologienetzwerk arbeitet Energy Saxony grundsätzlich daran, die effizientesten und wirtschaft-lich attraktivsten Lösungen voranzubringen. Deshalb sehen wir auch z. B. in der Batterieforschung noch große Poten-ziale. Strom sollte immer dort direkt genutzt werden, wo es möglich ist. Als Energieträger und chemischer Grundstoff ist Wasserstoff aber in einigen Bereichen unschlagbar. Bei Fahrzeugflotten mit hohen Laufleistungen, also z. B. bei Bus-sen, Regionalzügen und LKW ist der Brennstoffzellenantrieb die bessere Alternative. Auch für die Seeschifffahrt und den Luftverkehr werden synthetische Flüssigkraftstoffe auf Basis von grünem Wasserstoff, sogenanntes e-Diesel und e-Kerosin, langfristig eine tragende Rolle spielen.

Neben der Weiterentwicklung der Einzelkomponenten wie Elektrolyseure, Versorgungsinfrastruktur und Brennstoff- zellensystemen, wo wir in Sachsen auf einem sehr guten Weg sind, sehen wir ein kritisches Nadelöhr: die Bereitstellung von erneuerbar erzeugtem Strom. Wir sollten alle verfügbaren Potenziale, insbesondere von Windenergie, nutzen und darü-ber hinaus auch international groß denken und neue Koope- rationen für die Belieferung mit erneuerbarem Strom, aber auch mit Wasserstoff, schließen.

Was passiert in Sachsen konkret?

Sachsen hat auch dank der Technologieförderung der letzten zwanzig Jahre eine unglaublich leistungsfähige und vielseitige Wissenschafts- und Unternehmenslandschaft hervorgebracht. Diese Früchte können wir jetzt nutzen, um im Freistaat und darüber hinaus Projekte zur Sektorkopplung auf industriellem Niveau zu starten. Mit dem Innovations- cluster HZwo haben wir im letzten Jahr ein einzigartiges Kompetenzzentrum geschaffen. Wir verbinden darin einer-seits die Expertise im Automobilbau mit der Brennstoffzellen- kompetenz. Andererseits schaffen wir Anwendungen für grünen Wasserstoff, die die Infrastruktur bei der Erzeugung nachziehen. Unser Ziel ist es, perspektivisch flächendeckend

und kostengünstig grünen Wasserstoff verfügbar zu haben und diesen auch mit in Sachsen entwickelten Fahrzeugen nutzen zu können.

Der entscheidende Punkt ist jedoch das Commitment der Industrie. Die going green-Strategie von ONTRAS ist ein idea-les Beispiel, wie mit einer Langfristperspektive die richtigen Weichenstellungen vorgenommen werden können. Hieran orientieren sich zunehmend auch weitere Unternehmen, was ein wichtiger Erfolgsfaktor ist.

Sie planen eine Bewerbung als Hydrogen Valley bei der EU-Kommission. Womit wollen Sie da punkten? Es ist uns gelungen, in wenigen Monaten eine beachtliche Anzahl von ganz unterschiedlichen potenziellen Anwendungs-fällen für grünen Wasserstoff in Sachsen zu identifizieren. Hierfür bilden wir jetzt jeweils Konsortien für die Umsetzung. Mit dieser Vielfalt an regional konzentrierten Leuchtturm- projekten können wir auch im europäischen Vergleich punk-ten. Als Bindeglied aller Teilvorhaben ist das ONTRAS-Netz hervorragend geeignet. Die Förderung als europäisches Hydrogen Valley wäre ein Finanzierungsbaustein, der auch die öffentliche Wahrnehmung deutlich stärken würde.

Lukas Rohleder

Mit einem eigenen Konsortium „HZwo“ treibt Energy Saxony, das sächsische Energietechnologie-Cluster, das Thema grüner Wasserstoff in Sachsen aktiv voran. Wir haben mit Lukas Rohleder, Geschäftsführer des Energy Saxony e. V., über Potenziale und Projekte gesprochen.

Energy Saxony ist ein wirtschaftsorientiertes Energietechnolo-

gie-Netzwerk, das darauf abzielt, die Entwicklung und Vermarktung

künftiger Spitzentechnologien in den Bereichen Energiewandlung,

-speicherung, und -effizienz voranzutreiben. Der Verein nutzt das

Innovationspotenzial sächsischer Unternehmen und Forschungs-

einrichtungen, um gemeinsame Projekte zu initiieren, Fördermittel

zu akquirieren und die gemeinsamen Erfolge mit gezielter PR-Ar-

beit zu verbreiten. Das Innovationscluster HZwo wird gemeinsam

von HZwo e. V. und Energy Saxony getragen und verbindet die

F&E-Aktivitäten zu Komponenten für Brennstoffzellenfahrzeuge mit

der Entwicklung von Anwendungsfällen für grünen Wasserstoff.

Über das Energietechnologie-Cluster

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ONTRAS.NETZPUNKTEInformationen aus Energiepolitik & Gasversorgung, Nr. 01 | 2019

ONTRAS-Website mit neuer Energie

Seit Anfang Januar erscheint die ONTRAS-Website in neuem Gewand. Notwendige Sicherheitsupdates haben wir zum An-lass für einen „kleinen“ Relaunch genommen. Dabei wurden nicht nur einige Funktionalitäten der Website optimiert und einfacher gestaltet, sondern auch das Design angepasst. Das Werknormenportal ist nun direkt in der Metanavigation und die Karriereseite in der Hauptnavigation zu finden. Alle Unter-nehmensmeldungen sowie Publikationen sind im Newsroom gebündelt, hier bietet die Mediathek zudem Foto- und Bewegt-bildmaterial. Die Inhalte und Informationen für Netzbetreiber, Anschluss- und Transportkunden sind an gewohnter Stelle zu finden, diese sind lediglich aktualisiert. Wer gleich einmal nachschauen möchte, die Website erreichen Sie wie gewohnt unter www.ontras.com.

Ralph Bahke bleibt Vorstandsvorsitzender von FNB Gas

Im Rahmen der Mitgliederversammlung der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e. V. (FNB Gas) im November 2018 wurde ONTRAS-Geschäftsführer Ralph Bahke zum Vor-sitzenden des Vorstands wiedergewählt. Seit der Gründung der Vereinigung im Jahr 2012 bestätigen die Mitglieder von FNB Gas Ralph Bahke damit zum vierten Mal im Amt.

ONTRAS wirkt bei der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität mit

Die Nationale Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) setzt sich im Auftrag der Bundesregierung mit der Zukunft einer bezahl-baren und nachhaltigen Mobilität auseinander. Mit der ersten Sitzung des Lenkungskreises nahm die NPM am 26. September 2018 ihre Arbeit auf. ONTRAS-Geschäftsführer Ralph Bahke ist Mitglied der Arbeitsgruppe 5 „Verknüpfung der Verkehrs- und Energienetze, Sektorkopplung“. Die AG untersucht, welche Infrastruktur für alternative Antriebe – dazu gehören sowohl Elektro-, Wasserstoff-, E-Fuels- sowie LNG-Antriebe – zur Erreichung der Klimaziele erforderlich ist.

Neue Ansprechpartner bei ONTRAS

Für die Bereiche Unternehmensentwicklung, Energiepolitik und Unternehmenskommunikation, die bisher zusammen, fortan in verschiedenen Geschäftsbereichen geführt wer-den, stehen im Hause ONTRAS neue Ansprechpartner bzw. eine neue Ansprechpartnerin zur Verfügung. Dies sind Holger Sprung, Leiter Unternehmensentwicklung, Dr. Niko Bosnjak, Leiter Regulierung und Energiepolitik, und Susann Surma, Leiterin Unternehmenskommunikation.

+ + + IN EIGENER SACHE + + +

Herausgeber: ONTRAS Gastransport GmbH

Maximilianallee 4, 04129 Leipzig Telefon: +49 341 27111-0, Telefax: +49 341 27111-2004 E-Mail: [email protected], Internet: www.ontras.com Twitter: www.twitter.com/ONTRAS_Netz

Redaktion: Ina Adler, Marike Neukirchner, Carolin Rößler, Anja Rettmann, Dr. Ralf Borschinsky, Tobias Wiegleb, Johannes Stolle, Frank Rößler, Erik Bothendorf

Bildquellen: ONTRAS Gastransport GmbH, Wagner, Ebeling& Company (S. 3), fotolia (S. 8), Energy Saxony e. V. (S. 9)

Stand 02/2019, Öffentliches Dokument, Version 1.0

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Susann SurmaLeiterin UnternehmenskommunikationTelefon: +49 341 [email protected]

ONTRAS Gastransport GmbH ist ein überregionaler Fernlei-

tungsnetzbetreiber im europäischen Gastransportsystem mit

Sitz in Leipzig. Für den reibungslosen Erdgastransport der Kun-

den betreibt ONTRAS Deutschlands zweitlängstes Ferngasnetz

mit rund 7.000 Kilometern Leitungslänge und rund 450 Netz-

kopplungspunkten. Dabei vereint das Unternehmen als verläss-

licher Partner die Interessen von Transportkunden, Händlern,

regionalen Netzbetreibern und Erzeugern regenerativer Gase.

26./27.3.2019, Berlin

BDEW Treffpunkte Netze

11./12.4.2019, Dresden

Jahrestagung der BDEW und DVGW Landesgruppe

Mitteldeutschland

13./14.6.2019, Paris

Gas Infrastructure Europe (GIE) Annual Conference

Dr. Niko BosnjakLeiter Regulierung und EnergiepolitikTelefon: +49 341 [email protected]