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Die Denkmäler Roms Von via dei Fori Imperiali zum Kolosseum Römische Routen Turismo

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Die Denkmäler RomsVon via dei Fori Imperiali zum Kolosseum

Römische Routen

Turismo

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Rom für DichEine Reihe von Informationen über die Stadtgemeinde von Rom

Realisierung durch: Cosmofilm spa – Editeur Elio de RosaTextes: Alberto Tagliaferri, Valerio Varriale

(Association Culturelle Mirabilia Urbis)Koordinierung Verlag: Emanuela BosiGraphik und Seiteneinrichtung: Marco C. Mastrolorenzi

Photo: C. De Santis: Titelblatt, S. 2, 13 unten, 17, 35 links; A. Idini: S. 31, 32, 34,35, 38 oben; L. Mozzano: S. 21, 22, 23, 24, 25; P. Soriani: S. 14, 27, 28, 36, 37,38 unten; Spazio Visivo: S. 3, 9, 10 rechts, 11, 12, 13 oben, 15 unten, 16, 18,19 oben; Archivio Cosmofilm: S. 10 links, 15 oben, 19 unten. Zeichnungen aufS. 8, 20, 29 von P. Pinchera fuer Mirabilia Urbis

Auf dem Titelblatt: der Vespasiantempel innerhalb des Forum Romanum Auf dieser Seite: Kolonnen des Mars - Ultor -Tempels im Augustus - Forum

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• Das Forum Romanum 81. Die West-Fläche 92. Die Ost-Fläche 143. Während des Spaziergangs... 19

• Die Fläche des Kolosseums 204. Der Konstantin-Tempel 215. Während des Spaziergangs... 236. Das Amphitheater Flavium, oder Kolosseum 247. Während des Spaziergangs... 26

• Das Kaiserliche Forum 298. Der Friedenstempel, oder Friedensforum 309. Das Forum des Nerva, oder Transitorium 30

10. Das Augustusforum 3211. Das Trajansforum 3312. Während des Spaziergangs... 36

Die Denkmäler RomsVon via dei Fori Imperiali zum Kolosseum

Römische Routen

Die Kurie

Turismo

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Sicht des Forum Romanum in Richtung Kapitol in einem Stich des 18. Jahrhun-dert von G.Vasi. Das Gelände des Forum war noch nicht gepflastert und wurdeals Weideplatz für Kühe genutzt

Das Kolosseum und der Konstantinbogen in einem Stich des 17. Jahrhundert vonL. Cruyl. Im Vordergrund das ist Gelände der Venus-und Romatempels zu sehen,welches zu dieser Zeit in einem Gemüsegarten umgestaltet wurde

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Silvio Negro, Forscher und Kenner des alten Roms, behauptete, dass „einganzes Leben nicht ausreichen würde“, um Rom kennen zu lernen.

Angesichts einer historischen Begebenheit so reich an Doku-mente und Erinnerungen, die schwer in einem Führer zusammenzufas-sen sind, möchten wir dem neugierigen Touristen eine Reihe von kleinenBänder, Taschenbücher und kleine populärwissenschaftliche Werke dar-bieten, die ihn in seinem römischen Aufenthalt begleiten können.

Die Serienreihe “römische Reiserouten” stellt sich durch eineReihe von themengebundene Wegstrecken dar, innerhalb der unzähl-baren Orten und Denkmäler, die zu besichtigen sind. In jedem Heft wur-de ein Leitmotiv ausgewählt: Man kann das monumentale Rom (via deiFori Imperiali und Kolosseum) oder das christliche Rom begehen (SanGiovanni in Laterano und Santa Croce in Gerusalemme), oder man kannsich das mehr irdisch-gebundene Rom als Filmset geniessen (via Venetound Umgebung).

Auch wenn ein Lebelang nicht ausreicht, lohnt es sich auf je-den Fall anzufangen.

Amt für TourismusStadtgemeinde von Rom

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Légende1. Die West-Fläche2. Die Ost-Fläche3. Während des Spaziergangs...4. Der Konstantin-Tempel5. Während des Spaziergangs...6. Das Amphitheater Flavium, oder Kolosseum7. Während des Spaziergangs...8. Der Friedenstempel, oder Friedensforum9. Das Forum des Nerva, oder Transitorium

10.Das Augustusforum11.Das Trajansforum12.Während des Spaziergangs...

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Das Tal, in aus dem das Forum Ro-manum emporragt wurde durchdie Erosion des Tibers entlang

den Seiten der vulkanischen Lavastreifenins Leben gerufen , die später die siebenHügel gebildet haben. Im unteren tiefenTeil des Tales, vom von der Mitte Mittel-raum bis ungefähr zum Fluss, gab es einSumpfgebiet mit Namen Velabrum. Ander Grenze dieses Sumpfgebietes, vordem Palatin gelegen, wurden einige Mo-numente des antiken Roms erbaut, wiez.B. die Regia, der Sitz der antiken Monar-chen. Zum Ende des VI 6. Jahrhundertsv.C. unter der Herrschaft der TarquinierKönige, wurde dasGebiet trocken gelegtund das Wasser wurde zum Tiber mittelseines Sammelkanals, der Cloaca Maxima,drainiert. Somit war das Gebiet bereit, dieMenschen aufzunehmen, die schon aufden umliegenden Hügeln lebten; hierfanden sie ein Platz, um sich zu versam-meln, Ware auszutauschen und die wich-tigsten Tätigkeiten des täglichen Lebensauszuführen: Es war das Forum Romanumgeboren, wo sich in der ganzen Epocheder Republik bis zum 1. Jahrhundertv.Chr. hauptsächlich die römische Geschi-chte abspielen wird. Die repu-blikanischen

Gebäude spiegelten die Veränderung derpolitischen Einrichtungen. Nach dengroßen Tempeln des 5. und 6.Jahrhun-derts, Symbol der außerordentlichen Wi-chtigkeit, die die Stadt in der ersten Phaseder eigenen Geschichte besaß, fing manim 3. Jahrhundert an, Basiliken zu er-bauen. Diese hatten die Funktion, denBürgern einen bedeckten Platz zur Verfü-gung zu stellen, in auf dem sie als Alternati-ve zu den offenen Marktplätzen sie Ge-schäfte abwickelten und Versammlungendurchführten konnten als Alternative zudem offenen Marktplätze. Die ersten Basi-liken waren die Basilika Porcia und Sem-pronia, in späterer Zeit durch die BasilikaAemilia und Iulia ersetzt. Das kaiserlicheZeitalter, von der Augustus-Epoche ange-fangen, wird die endgültige Umwandlungdes ganzen Geländes in einen monumen-talen Platz mit festlichem Charakter erle-ben, reich an Marmor aber ohne jeglicheursprüngli-che antikeFunktion.

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…derSpaziergang

beginnt…

Das Forum Romanum

Das Tal des Forum Romanum im kaiserlichen Zeitalter: a) Curia Iulia - b) BasilikaAemilia - c) Basilika Iulia - d) Dioskuren-Tempel - e) Tempel des vergöttlichten Julius- f) Tempel des Romolus - g) Basilika von Maxentius - h) Venus- und Romatempel

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NUnsere Reiseroute beginnt in viadei Fori Imperiali, wo sich der Ein-gang zum Forum Romanum be-

findet, rechts von der Piazza Veneziakommend. Hinter dem Tor geht eineRampe herunter, auf der linken Seite istder des Tempels des Antoninus und derFaustina zu sehen und auf der rechtenSeite befindet sich die Basilika Aemilia;erbaut auf Kosten der gens Aemilia, des-sen Namen sie trägt. Die Basilika wurdedurch die Censoren Marco Emilio Lepidound Marco Fulvio Nobiliore im Jahre 179v.Chr. errichtet. Von der Süd-Seite Rich-tung piazza del Foro und Via Sacra wardie Fassade der Basilika zu sehen mit ei-nem Säulengang von zwei Reihen vonmit Halbkolonnen geschmückter Pfeiler.Unter dem Säulengang der Basilika lageine Reihe von tabernae, in denen sichdie Büros der argentarii, die der Geldwe-chsler, befanden. Man betrat die Basilikadurch drei Eingänge auf der Längsseiteliegende Eingänge. Der Innenraum warin vier Schiffe eingeteilt, ein Mittelschiff,zwei kleinere auf der Nord-Seite und eineinziges kleineres Schiff auf der Süd-Sei-te. Entlang der

Via Sacraaus Lavastein-Briketts, die derwichtigsten Straße des antiken Roms,die die gesamte Fläche des Forum Ro-manum durchquert, erreichen wir dieWest-Seite der Basilika Aemilia, wo sichdie kleine antike Kapelle der VenusCloacinabefindet und nur das kreisför-mige Marmorfundament erhalten ist.Die Kapelle bestand aus einer niedrigenUmzäunung in der die Statuen der Göt-tinen Cloacina und Venus standen; eshandelte sich um eine Wiederherstel-lung der kaiserlichen Epoche eines sehrantiken Gebäudes, welches genau dort,wo die Cloaca Maximazum Platz hinmündete errichtet war. Auf derselbenFläche, an der Kreuzung zwischen ViaSacra und Argiletum, die Straße, diezum überbevölkerten Stadtviertel Su-burra führte, findet man die Reste eineskleinen Ziegelsteinsgebäudes, das alsJanustempelerkannt identifiziert wur-de. Janus war eine doppelgesichtigeGöttlichkeit, Beschützer des Übergangs,des Beginns

1. Die West-Fläche

Die Basilika Aemilia

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und des Abschlusses aller Sachen. DerTempel sollte einen quadratischen Grun-driss haben und hatte zwei Türen, die inFriedenszeiten geschlossen wurden undwährend der Kriegszeiten waren sie of-fen. In der dem Bogen Septimius Seve-rus gegenüberliegenden Fläche, in-nerhalb eines umzäunten Gebietes, lie-gen die Überreste des sogennantenLa-pis Niger: ein Trakt der Pflasterung ausschwarzen Marmorplatten, umrandetvon weißen Marmorplatten, von denennur Fragmente übrig geblieben sind. ImLaufe der Ausgrabungen im Jahre 1899,fand man unter den Bodenplatten einenAltar und einen Säulenstumpf mit einerarchaischen lateinischen Inschrift übermit Drohungen gegenüber der demSchänder des Ortes, das der nur für dievon den Königen abgehaltene Opfervorgesehen war. Es handelte sich alsoum ein kleines Heiligtum mit Datierungvom 6. Jahrhundert v.Chr.. Laut der Tra-dition wurde an diesem Ort vielleicht Ro-mulus ermordet; am Volcanal, ein an-tiker dem Gott Vulcanus geweihter Tem-pel. Der Lapis Nigerwar zusammen mitden Gerichten und anderen GebäudenTeil des antiken Gelände des Comitium,der das wahre politische Stadtzentrum,in dem Volksversammlungen stattfan-den und wo der Herold die Mittagszei-

tund den Sonnenuntergang ankündig-te. Auf einer Seite des Comitium standdie Graecostasis, eine, für die ausländi-schen Botschafter überwiegend griechi-scher Sprache reservierte Tribüne. Einweiterer Platz war für dieRostravorge-sehen, eine mit den erbeuteten Schnä-beln des feindlichen Schiffsbugs verzier-ten Tribüne, von der die Redner an denVolk Ansprachen an das Volk hielten.Das Comitium wurde während der un-ter der Herrschaft Cäsars und Augustuserfolgten Umgestaltungen des gesam-ten Forums geändert und verlor somitseine antike, mit den Verordnung derRepublik verbundene Funktion. Ab demJahr 54 v.Chr., begann Cäsar mit dergroßen Veränderung der mit der Politikverbundenen Fläche des Forum. Der al-te Sitz des Senats, die Curia Hostilia,wurde geschlossen und in einen Tempelumgestaltet, wobei die neue Kuriedort,wo sie heute noch zu sehen ist erbautwurde, rechts des Lapis Niger, auf halberStrecke zwischen dem Forum Roma-num und dem nahe liegenden von Cä-sar erbautem Forum. Das große Gebäu-de in Ziegelsteinen wurde von Augustusim Jahre 29 v.Chr. eingeweiht und imLaufe der Zeit wurde es mehrmals re-stauriert. Die letzte Renovierung erfolgteunter der Herrschaft des Diokletian.

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Der Bogen des Septimius Severus Der Saturn-Tempel

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Gemäss der von Vitruv übermitteltenBaumaße hat das Gebäude einen rech-teckigen Grundriss mit vier Eckpfeilernund einem doppelten Giebeldach. DieAußenwände waren bis zur halbenHöhe mit Marmorplatten überzogenund sind von einer Bosse aus Stuck über-dacht. Die Fassade hatte drei große Fen-ster und ein Tor, an dem die Torflügelmontiert waren, die später an die Mit-teltüre der Laterankirche verlegt wordensind. Auch die Rostriwurden verlegt:die Tribüne wurde eine wahre Bühne,von der der Politiker sich mit seinemGefolge mehr zur Schau stellte und we-niger sich bemühte die Zustimmung derWähler zu erhalten. Wenn wir unserenSpaziergang Richtung Kapitol fortfüh-ren, sehen wir vor uns den Bogen desSeptimius Severus. Dieser Kaiser vonafrikanischemn Ursprungs verewigte im

Jahre 203 die Erinnerung an seine militä-rischen Taten gegen die Parther durchden Bau eines prächtigen Triumphbo-gens. Das Denkmal war ca. 21 Meterhoch, und hatte auf der Spitze ein Vier-gespann aus Bronze mit den Statuendes Heeresführers mit seinen SöhnenCaracalla und Geta. Als im Jahre 211Caracalla seinen Bruder ermordete umeinziger Tronerbe zu sein, wurde jederBezug an Geta vom Bau entfernt. Aufder rechten Seite jenseits des Bogens,befindet sich die monumentale Bühnedes ConcordiaTempelsmit wenigenarchitektonischen Fragmenten. Dieserwurde im Jahre 367 a.Chr. von FuriusCamillus erbaut, und sollte an die Eintra-cht zwischen Plebejern und Patrizierndurch die Genehmigung der Lex LicinieSextia und die nachfolgende Gleichstel-lung der politischen Rechte erinnern. Zu

L’aire du Lapis Niger

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Zeiten des Tiberius wurde der Tempel ei-ne Art Museum griechischer Kunst.Diedrei Eck-Säulenmit korinthischem Ka-pitell und ein Trakt des Gebälks links derFundamente des Friedenstempels,gehen auf die Flavier-Dynastie zurück. Eshandelt sich um Reste des Vespasian-Tempels, das den später Domitian demTitus widmete. Der Tempel, der unterSeptimius Severus und Caracalla restau-riert wurde, ragte auf einem Podiumempor, war 33 Meter lang und 22 Meterbreit und hatte eine Vorhalle mit sechskorinthischen Säulen auf der Vorderseiteund zwei an den Seiten. Auf der linkenSeite können wir die mächtigen Ruinendes Saturns-Tempelbewundern, erri-chtet in der Nähe des antiken Volcanal.Erbaut im Jahre 498 v.Chr., und demGott, der die erste Siedlung auf dem Ka-pitol gegründet hat, gewidmet; dieserTempel war die erste große Erbauung imrepublikanischen Zeitalters. Da Saturnusauch eine Göttlichkeit des mythischengoldenen Zeitalters war, befand sich in-

nerhalb des Podiums des Tem-pels das Aerarium, der Auf-

bewahrungsort desStaatsschatzes.

Am Tempelbegann

der

Clivus Capitolinus, die letzte Streckeder Via Sacra, die die Siegeszüge der sie-greichen Generäle zum Tempel des Ja-nus Capitolinum hinterlegten. Heutekönnen wir noch vom Saturn-Tempeldas hohe Podium und die acht Kolon-nen aus Granit bewundern, die mit ioni-schen Kapitellen aus dem Wiederauf-bau des 3. Jahrhundert. n.Chr. stam-men. Der Fries trägt die Inschrift, die voneiner Wiederherstellung berichtet, wo-bei auf der östlichen Fassade des Po-diums zum Platz hin, ist eine Reihe vonLöcher zu sehen, die das große Paneeltrugen, auf dem die Schriftstücke unddie Staatsdokumente ausgestellt wur-den. Am Hang des Kapitols sind dieÜberreste des letzten großen Tempelsder heidnischen Tradition zu sehen: eshandelt sich um den Portikus der DèiConsentes, die griechischen Gotthei-ten, die in der die römischen Religionaufgenommen worden sind. Der Por-tikus bestand aus zwei Reihen an Säulenverbunden zu einem stumpfen Winkelund er kommt zuvor einer Serie vonDoppelzellen in denen die heiligen Bilderaufbewahrt wurden. Das Gebäude wur-de nach der Restaurierung unter der fla-vischen Herrschaft, im Jahre 367 vomPräfekt Vettius Agorius Praetextatuswieder aufgebaut. Zurück zur piazza delForo, gegenüber der rechten Ecke derRostri, finden wir den Sockel einer im

Jahre 303 errichteten Säule, umdas zehnte

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12Der Portikus der Dei Consentes

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Jahrestag der Tetrarchie zu feiern, dieder von Diokletian veranlassten Auftei-lung des Kaiserreichs in vier Flächen vonDiokletian gewollt. Die Verzierungen inauf dem Relief des Sockels stellen Geflü-gelte Siegesgöttinnen, gefangene Bar-baren und die traditionsreichen Opferdes Schweines, des Widders und desStieres dar. Auf der Fläche hinter demSockel, kann man teilweise die antikePflasterungdes Forums erkennen, vonKaiser Augustus im Jahre 14 v.Chr.gewollt geplant undvom Praetor LuciusNevius Sordinus aus Travertinpflaster-steinen realisiert. Das letzte auf demPlatz errichtete Denkmal war die Säuledes Phokas. Sie steht auf einem Trep-pensockel und trägt ein Fragment derInschrift zu Ehren des byzantini-schenKaisers Phokas, dessen Statue ver-loren gegangen ist. Die Säule wurdedem Kaiser im Jahre 608 von derRömi-schen Kirche gewidmet als Dank für dieSchenkung des Pantheons gewidmet,welches ab diesem Zeitpunkt die Kircheder Heiligen Maria ad Martyreswurde.Durch die Errichtung der Basilika Iulia,hatte Cäsar die Fläche des Forums aufder Süd-Seite vervollständigt. Um dieBasilika zu bauen, hater eine vorhergehen-de Basilika abreißen

müssen, die durch Tiberius SemproniusGraccus, dem Vater der berühmtenVolkstribune, der Brüder Tiberius undGaius errichtete Basilika Sempronia. Dasgroße Gebäude, in dem Erbschaftsan-gelegenheiten geführt wurden, war101 Meter lang und 49 Meter Breit, undin fünf Schiffe eingeteilt. Von diesemBau bleiben nur das große Podium, dieTreppe und die Sockel mancher Pfleilerübrig. Auf der Treppe rings um die Basi-lika, wurden einige tabulae lusoriaege-funden, eine Art von Schachbretter mitEingravierungen auf der Oberfläche, dievielleicht von denen benutzt wurden,die auf die Ladung zum Gericht warte-ten.

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13Der Forum-Platz und im Zentrum die Phokus-Säule

Basilika Iulia, Detail des auf einemTreppenabsatz eingravierten Schach-

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Im Jahre 29 v.Chr. widmete Augustuseinen Tempel an Julius Cäsar, den er-sten römischen Bürger, der vergöttli-

cht wurde. Von dem Tempel desvergöttlichten Julius, gelegen aufder Ost-Seite des Forums, wo die Lei-che des Diktators verbrannt wurde,bleibt der gewaltige Kern des Podiumsübrig, ein Zementbauwerk mit einerhalbkreisförmigenEinbuchtung, in de-ren Mitte das Altar stand. Im selbenJahr errichtete Augustus ein Bogen miteinem einzigen Gewölbe um den Siegdes Atius zu feiern. Zehn Jahre später,im Jahre 19 v.Chr., wurde der Bogendurch einen anderen gewaltigeren er-setzt, mit drei Gewölben zu Ehren dervon Augustus eingeleiteten Verhand-

lungspolitik mit den Parthern. Auf derSüd-Seite des Tempels von Cäsars sinddie Überreste der Mittelpfeiler zusehen, während die Fragmente derVerzierung, die dem Partherbogen zu-geschrieben wurde, sind nicht weitentfernt entdeckt worden. Rechts vondem Cäsar-Tempel sehen wir die Restedes Dioskuren-Tempels. Der Kult vonKastor und Pollux, die die Römer Ka-storen nannten war ein griechischerKult, das der von Aristokraten nachRom gebracht wurde. Der vom Sohndes Aulus Postumius- Sieger in derSchlacht am See Regillus-im Jahre 484v.Chr. erbaute Dioskuren-Tempel erlitterfuhr diverse Umgestaltungen biszum Wiederaufbau unter Tiberius imJahr 6 n.Chr. Davon verbleiben uns nurdrei prächtige auf dem Podiumstehende kannellierte Säulen aus Mar-mor von aus Paros mit großen korinthi-schen Kapitellen. Die Kirche von S.Maria Antiqua, hinter dem Tempelder Kastoren, ist eine Umgestaltungdes 6. Jahrhunderts eines Raumes desVestibüls der kaiserlichen Paläste. DieKirche, die Antiqua genannt wurde (imGegensatz zu der Errichtung der S.Ma-ria Nova, heute S. Francesca Romana),ist dreischiffig und hat eine Apsis ander hinteren Wand. Die Fresken wur-den zwischen dem 6. und 9. Jahrhun-dert realisiert, und sie wurde im 9.Jahrhundert wegen den durch mehre-re Erdbeben verursachten Schädenverlassen. Die Quelle der Juturna ,der Lacus Iuturnae, war die Quelle, diedie antiken Bewohner der Stadt ver-sorgte. Laut der Sage, während Kastorund Pollux ihre Rösser hier trinkenließen, kündigten sie den römischenSieg am Regillus See. Heute ist dieseQuelle durch ein Bassin dargestellt,

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2. Die Ost-Fläche

Säulen des Dioskuren-Tempels

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welches zwischen dem Vesta-Tempelund dem Kastoren-Tempel steht; in derMitte befindet sich ein Sockel, derfrüher die Marmorgruppe der göttli-

chen Zwillingsbrüder trug. Bei derQuelle war der Sitz des Statio Aqua-rum,das Wasseramt, hierhin im Jahre328 vom Marsfeld verlegt. Der runde

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15Der Vesta-Tempel

S. Maria Antiqua, allgemeine Ansicht der Dekoration der linken Wand

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Vesta-Tempel, umschlossen von 20korinthische Säulen wurde im Jahre1930 restauriert; und heute ist derrekonstruierte Schnitt sichtbar, in demdie Original-Fragmente aus der Zeitdes Septimius Severus in modernen fürdie Rekonstruktion benutzten Traver-tin eingefügt worden sind. Dieser Tem-pel sollte eine kegelförmige Überda-chung mit Zentralöffnung haben, so-dass der Rauch des heiligen Feuers em-porsteigen und austreten konnte. Hin-ter dem Tempel – auf der Ost-Seite be-trat man das Haus der Vestalinnen.In seiner ältesten Phase bestand dasHaus der Vestalinnen aus sechs paral-lelen Räumen, die für die Priesterinnenvorgesehen waren und zum Innenhofgerichtet waren, der auf Grund derHimmelsrichtungen orientiert war. DieNeugestaltungen unter Trajan und un-ter den Severianer bildeten ein Gebäu-de, welches einen Innenhof mit einerLänge von 69 Meter umschloss. DieRegia, dessen Ruinen hinter dem Tem-pel des vergöttlichten Julius sichtbarsind, ist eng mit der monarchischenPhase verbunden. Lautder Tradition wurde sievom zweiten römi-schen König, NumaPompilius, gegrün-det und diente alsoffizielle Resi-denz des Kö-nigs, der wäh-rend des re-

publikanischen Zeitalters durch denRex Sacrorum und den Pontifex Maxi-mus ersetzt wurde. In einem der Räu-me waren die ancilia aufbewahrt, dieheiligen Schilder, die von den PriesternSalii während der Prozessionen getra-gen wurden. Der Tempel des Anto-ninus und der Faustina ist dem An-toninus Pius und seiner Frau Faustinagewidmet. Er steht auf der Nord-Ost-Seite des Forums neben der für die Be-sucher reservierte Eingangstreppe.Dieser Tempel zeigt die endgültigeBehauptung des Kultes über die kai-serliche Göttlichkeit und somit der Kultdes Staates, das sich zu aller erst in derPerson des Kaisers verkörperte. In derMitte des modernen Treppenaufgangsbleibt der Kern aus Ziegelsteine des an-tiken Altars, während die Vorhalle desTempels zehn Säulen aus Marmor ausder Insel Euböa, 17 Meter hoch mit ko-rinthischen Kapitelle. Im Innern derVorhalle ragt die Fassade der Kirche S.Lorenzo in Miranda empor, welchesich vor den Grabungen des neun-zehntes 19 Jahrhunderts im Forum auf

der Straßenebene befand. Manchein den Säulen eingeschnittene

Furchen, die für das Anbringender Seile vorgesehen waren,

bezeugen einen Zerstö-rungsversuch des Gebäu-

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Der Tempel des Antoninus und der Faustina16

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des, um Baumaterial zu gewinnen undverkaufen. Die Errichtung der Kirchevon S. Lorenzo in Miranda bewahrtespäter den Säulengang von weiterenVersuchen ihn abzureissen. Die Kirchewurde zum ersten Mal um das 8.Jahrhundert erbaut und von PapstMartin V. der Universität derApotheker und der Gewürzherstellerzugeteilt, und heute noch gehört siedem hohen Kollegium der Chemieund Pharmazeutik. Um das 7. Jahrhun-dert wurde sie nach dem Plan von Ora-zio Torriani neu erbaut, der eine ele-gante Fassade innerhalb der Vorhalledes Tempels des Antoninus und derFaustina einbaute; somit wurde einDenkmal realisiert, das die Verbindungzwischen Antike und Moderne ver-sinnbildlicht. Rechts des Podiums desTempels kennzeichnen manche Wie-sen die Grundrisse der ca. dreißig Grä-ber einer archaischen Grabstätte,die im Jahre 1902 entdeckt wurde. Andiesem Standort, den die Bewohnerdes Palatins benutzten, wurde Mate-rial mit Bezug auf die Zeit zwischendem 10. und dem 8.Jahrhundert v.Chr. gefunden. Der Via Sacra entlang,bewahrt ein Gebäude auf der linkenStraßenseite die Erinnerung an

Maxentius, insbesondere an seinemSohn Romulus, der als Kind im Jahre309 starb und vom Vater vergöttlichtwurde. Es handelt sich um den soge-nannten Tempel des Romulus: Run-der Grundriss mit kuppelförmigerÜberdachung, die Frontseite ist leichtgewölbt, mit Nischen für Statuen, ne-ben dem Original -Einganstor ausBronze stehen zwei Porphyr-Säulenmit Marmorkapitellen. Manche Ge-lehrte deuten das Denkmal als Tempelder Penaten, der hierher verlegt wor-den ist, um die Erbauung der Maxen-tius-Basilika zu ermöglichen. Wennman weiter die leicht steile Via Sacrafortfährt, für uns eine Umleitung aufder linken Seite zu einem breiten freienPlatz, wo die Reste der Maxentius-Basilika thronen. Dieser Kaiser be-gann mit der Errichtung auf derAnhöhe der Velia dieser riesigen drei-sprachigen Basilika. Die Schiffe warendurch vier riesengroße Pfeiler und be-deckt war sie durch Tonnengewölbe.Das Mittelschiff war 80 Meter langund 25 Meter Breit und die Höhe errei-chte die 35 Meter; Sie war mit drei Vie-rungen bedeckt, die auf acht kanne-lierte Säulen aus prokonnesischemMarmor standen;die letzte Säule wur-

Die Maxentius- Basilika

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de 1613 von Papst Paul V Borghese ge-setzt, um die Statue der Madonna inder piazza S.Maria Maggiore zu tra-gen. Die Basilika, deren Eingang sichauf der Ost-Seite befand, war auf derWest-Seite durch eine tiefe Apsis ab-geschlossen. Durch Grabarbeiten imXV Jahrhundert kamen die Reste einerkolossalen Statue Konstantins zumVorschein: Der Kopf, 2,60 Meter hochist heute mit anderen Fragmenten imHof des Konservatorenpalastes auf-bewahrt. Maxentius hat die Beendi-gung des Bauwerkes nicht erlebt, wel-ches erst nach der Schlacht an der Mil-vischen Brücke, von seinem Gegnerund Sieger fertiggestellt wurde. Diezwei Seitenschiffebestanden

aus drei verbundenen Räumen, be-deckt von mächtigen Tonnengewöl-ben verziert durch Kassettendeckenund von großen Fenstern beleuchtet;die heute sichtbaren Reste gehörenzum rechten Schiff. Wenn man zurückzur Via Sacra geht und den steilen Wegfortführt, erreicht man den Titusbo-gen. Der Bogen, der Titus, der BruderDomitians, gewidmet wurde, hat nureinen Brückenbogen und an den zweiHauptfassaden sind Halbsäulen mitKomposit-Kapitellen. Im Bogenschei-tel des Bogens sind auf der Ost-Seitedie Verkörperung von Rom und aufder West-Seite der Geist des römi-schen Volkes abgebildet, wobei in denArchivolten geflügelte Siegesfigurenmit Inschrift dargestellt sind. An deröstlichen Stirnseite ist ein Fries in Fla-chrelief mit der Darstellung eines

Triumphzuges verblieben, der Ve-spasian und Titus nach dem

Sieg des im Jahre 70n.Chr. geführten jü-dischem Kriegesund der Einnahmevon Jerusalemgewidmet wurde.Auch die zwei Re-liefs innerhalb desBrückenbogensbeziehen sich aufdiesen Triumph-zug: Auf der Süd-Seite ist der Zugder Legionäre ab-gebildet, die dieBeutestücke

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18Titusbogen, West -Seite

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zum Tempel von Salomon tragen: Diemenorah, der heilige Kerzenständermit sechs Armen und die silbernenTrompeten. Auf der entgegengesetz-ten Seite ist Titus auf dem triumphalenViergespann, ihm gehen die Likto-renbündel voran während die GöttinRoma die Pferde an der Kandare hältund eine geflügelte Siegesfigur denSieger krönt. Es folgen die Verkörpe-rungen des Senats mit der Toga unddie des römischen Volkes mit nacktemOberkörper. In der Mitte des Bogens istein kleineres Paneel sichtbar, auf demTitus von einem Adler in den Himmelgetragen wird. Während des Mittelal-ters wurde dieser Bogen im Befesti-gungssystem einbezogen, das dieFrangipane in diesem Gebiet

bauten und erst im Jahre 1822 wurdeder Bogen von Giuseppe Valadier be-freit und restauriert.

Wenn man dieVia Sacra ta-labwärts in

Richtung des Kolos-seum zurücklegt, treffenwir auf der linken Seite eineApsis, einige Säulen und die Grund-bauten des Venus und Roma-Tempelsvom Kaiser Hadrian errichtet. DieserTempel zusammen mit dem von Sera-pides auf dem Kapitol, war der Groes-ste der ganzen antiken Stadt Rom, miteinem 145 Meter langem und 100 Me-ter breitem Podium. Diese freie Ebenehatte auf beiden Längsseiten hoheGranit -Säulen. Zwei kurze Treppe-naufgänge an den Ecken befanden si-ch auf der Seite des Kolosseum, wäh-rend eine große Treppenrampe aufdem Podium zum Forum Romanumstand. Der Tempel war von Treppenumschlossen, er war ein Peripteral-tempel, d. h. er hatte eine Säulenreiheauf allen vier Seiten, nach der vom Kai-ser bevorzugten griechischen Archi-tektur . Im Tempel befanden sich zweientgegengesetzt liegende Apsiden.Die im Westen liegende Apsis enthieltdie Statue der Göttin Roma und imOsten, Richtung Kolosseum, stand dieStatue der Venus. Gut erhalten ist die

Cella in Richtung Fo-rum, Teil des Klostersvon S. Francesca Ro-

mana und heute denarchäologischen Lande-

sdenkmalamt von Rom unddem Antiquarium forenseangeschlos-sen. Bleiben wir auf der Via Sacra biszum Tal des Kolosseum.

3. …während desSpaziergang…

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Die an Venus gewidmete Cella desVenus- und Romatempels

Die Via Sacra Richtung Titusbogen

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Die Fläche wo heute das Kolos-seum steht, war zur Zeit Nerosder Kern des ganzen Kom-

plexes seiner Domus Aurea. Insbesonde-re, dort wo das Amphitheater errichtetwurde, war früher ein künstlicher See,der zur Zeit des Todes des Kaiserstrockengelegt worden ist, um den Baudes großen Denkmals zu ermöglichen.Um es zu realisieren, wurden die Grun-drisse zweier Theater nebeneinandergestellt, und man erhielt ein ellipsenför-miges Gebäude, das für die Wildjagd(venationes) und für die Gladiato-renkämpfe (munera) bestimmt war. Derrichtige Name ist Amphitheatrum Fla-vium, weil es von den Kaisern der Fla-vier erbaut worden ist, während der Na-me Kolosseum erst im hohen Mittelal-ter erteilt wurde, vielleicht als Erinne-rung der kolossalen Statue des KaisersNero, die in der Nähe stand. DasKolosseum ist natür-lich das

groesste Amphitheater und das höch-ste Denkmal der römischen Welt, Sym-bol der Stadt Rom und seiner Unsterbli-chkeit, wie im 7 .Jahrhundert dieProphezeiung des angelsächsischenMönchs Beda erzählte: “Soweit das Ko-losseum existieren wird, wird auch Romexistieren; wenn das Kolosseum fallenwird, wird auch Rom fallen; wenn Romfallen wird, wird auch die Welt fallen“.Im Tal des Kolosseums standen außerder Nero-Statue auch der Meta Sudan-te genannte Brunnen und der bekann-te Konstantinbogen, der eine Art„Schwanengesang“ der heidnischenArchitektur darstellte, wobei nach de-ren im Jahr 315 erfolgte Zusammenbaumit Stücken, die älteren Monumentenentnommen worden sind, die Er-bauung in denselben Jahren der erstenchristlichen Basiliken folgte.

…Fortführungdes

Das Gelände des Kolosseum

Der Tal des Kolosseum: a) Kolosseum - b) Bogen des Konstantin - c) Meta Su-dante - d) Koloss von Nero - e) Venus- und Romatempel - f) Traiansthermen

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Neben dem Kolosseum steht derKonstantinsbogen, der berühm-teste aller antiken Bögen in Rom.

Seine Errichtung begann im Jahre 312,um den Sieg Konstantins bei der milvi-schen Brücke zu feiern, und er wurdeim Jahr 315 fertiggestellt, zum Anlassdes zehnjährigen Jubiläums des Kaiser-reichs von Konstantin, der im Jahre 305Tetrarch in Britannien wurde. Der Bo-gen hat drei Brückengewölbe, wobeider Mittlere größer ist als die Seitlichen.Den Zugang hatte man durch einenheute nicht mehr sichtbaren Treppe-naufgang. Um den Bau schneller fer-tigzustellen, wurden die Stirnseiten,der obere Teil und im mittleren Bo-genwinkel mit bereits römischen Kun-

stwerken verziert, die von älteren, viel-leicht schon verlassenen und ab-gekommenen(?) Denkmälern stamm-ten. Über dem mittleren Bogen stehtfolgende Inschrift: „Dem ImperatorCäsar Flavius Constantinus MaximusPius Felix Augustus haben der Senatund das Volk von Rom diesen Triumph-bogen gewidmet, weil er durch göttli-che Eingebung und Geistesgröße mitseinem Heer den Staat sowohl an demTyrannen als auch zur gleichen Zeit andessen ganzem Anhang mit gerechtenWaffen gerächt hat." Über den seitli-chen Bögen verlaufen die sechs Absch-nitte des Fries in Flachrelief, der dieGeschichte des Feldzugs gegenMaxentius erzählt, es beginnt mit dem

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4. Der Konstantinsbogen

Der Konstantinsbogen21

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Aufbruch aus Mailand und endet mitder Ankunft in Rom,die einzige für die-sen Anlass realisierte Dekoration. Über

dieser Relief-Reihe auf den kleinerenBrückengewölbe stehen Me-

daillons in Relief aus der Zeitdes Kaisers Hadrian. mit ur-sprünglichen Darstellun-gen Hadrians, die späterumgearbeitet wordensind, um Konstantin zurneuen Hauptfigur zumachen. An den Seitender Inschrift wurden hin-gegen über drei Meter

hohe Paneele umgestal-tet, die wahrscheinlich von

einem dem Mark Aurel vonseinem Sohn Kommodus

gewidmeten Bogen stammen. Die-se beziehen sich auf die Feldzüge, dieder Kaiser-Philosoph gegen die Qua-den und Markomannen führte. Ande-re Verzierungen in Flachrelief sowie dieStatuen der Daker stammen aus demGelände des Forum Romanum.

22 Reliefs der Taten des Mark Aurels: Links: Verteilung des Geldes; Rechts: der Kai-ser vor dem Triumphportal

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Seitenmedaillon mit Darstellung desGottes Apoll auf dem Sonnenwagen

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Zwischen demKonstantin-sbogen und

dem Kolosseum findenwir die Reste der Funda-mente der sogenannten Meta Su-dante. Es war ein monumentalerBrunnen in Form eines Kegelstam-mes, aus dem das Wasser quoll alswürde es abgesondert werden. Vondem Brunnen blieb bis zum Jahre1936 der Ziegelsteinkern, der dannzerstört wurde, um die Militärpara-den in den zwanziger Jahren in derNähe des Konstantinsbogen mar-schieren zu lassen. Der Brunnenstand genau an dem Punkt, wo sichvier der vierzehn Regionen des kai-serlichen Roms kreuzten , und eswurde Meta genannt weil dieser amOrt der ersten Säulenstumpfe desursprünglichen Pomerium des Ro-

mulus. errichtet wor-den ist. Wenn mandie antike Pflaster-

decke aus Gross-Pfla-stersteinen der Meta Sudan-

te entlang geht, kommt man an ei-ner von einer Gruppe von Steinei-chen gesäumten großen erhöhtenBlumenwiese vorbei die genau dieFläche des Sockels der kolossalenStatue des Nerokennzeichnet. DieStatue war ein Kunstwerk des grie-chischen Bildhauers Zenodoros,und sie war höher als dreißig Meterund blieb die größte Bronzestatue,die jemals geschmolzen wurde, inder Nero sich mit den Eigenschaftendes Gottes Sol porträtieren ließ. Inder Zeit Hadrians wurde die Statuevon der Anhöhe der Velia zum heuti-gen gekennzeichneten Platz verlegt,um die Errichtung des Venus- undRomatempels zu ermöglichen.

5. …während desSpaziergang…

Das kreisförmige Fundament der Meta Sudante gegenüber des Konstantinbogens

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Ursprünglich befand sich auf demGelände, wo das Kolosseum er-baut wurde, ein künstlicher See,

der Domus Aurea des Nero und späterwurde sie von den Kaisern der Flavier-Dynastie dem öffentlichen Gebrauchübereignet. Vespasian war der ersteKaiser, der sich in den Jahren 72-79 umdie Errichtung des Gebäudes kümmer-te und es um zwei Drittel erhöhte. Ti-tus, sein Sohn, weihte es im Jahr 80

n.Chr., mit einerReihe vonAuffüh-

rungen ein, die hundert Tage dauertenund über fünftausend wilde Tiere inden Tod schickte. Auch Domitian, Bru-der und Nachfolger Titus, interessier-ten sich um das Denkmal. Er verziertees usque ad clypea, d.h. bis zu seinerKrönung mit Motiven mit bronzenenSchilder. Darüber hinaus wurde einmobiles Sonnensegel angebracht, dasvon einer dafür vorgesehenen Matro-sengruppe manövriert wurde umSchatten auf die Treppenaufgänge zuwerfen. Im Untergrund wurde eine

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6. Das flavische Amphitheater, oder Kolosseum

Der Untergrund des flavischen Amphitheater

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Reihe von Gängen mit Einrichtungenrealisiert, um ein schnelles Aufeinan-derfolgen von Tieren und Bühnenaus-stattungen zu ermöglichen; damitwurde jedoch auf das Auffüllen mitWasser verzichtet. Das Amphitheaterwurde von Erdbeben und Bränden ge-troffen, aber es wurde mehrmals re-stauriert und im Jahre 523 fand dieletzte Jagd von wilden Tieren statt. ImMittelalter wurde es in eine Festungder Frangipane, später der Annibaldiumgestaltet. Der Verfall des Denkmalsnahm nach dem Erdbeben im Jahre1349 mächtig zu, als der systemati-sche Abbau des Marmors und derBronze- und Eisenteile begann. FürJahrhunderte verwandelte sich das Ko-losseum in einen Steinbruch mitten in

Fehlerhafte Rekonstruktion des fürdie Senatoren vorgesehenen Sektors

Gänge im Untergrund des flavischen Amphitheater: östlicher Eingang, verbun-den mit der Gladiatorenkaserne, der Ludus Magnus

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der Stadt. Um das Amphitheater zuretten erklärte es Papst Benedikt XIVzum heiligen Ort für das vergosseneBlut der Märtyrer, und richtete um dieArena 14 Kreuzwegstationen, die imJahre 1874 entfernt wurden. Die Re-staurierung des Gebäudes begann imLaufe des 19. Jahrhundert und erst na-ch dem 1870 verbesserte sich beträch-tlich der Zustand des Kolosseums. DasAmphitheater hat einen ellipsenförmi-gen Grundriss, seine Hauptachsen sindgroeßer als 188 Meter und kleiner als156; die Außenmauer sowie die Trage-strukturen bestanden aus Travertin.Bemerkenswert ist die Sorgfalt, mit derder Zuschauerraum entworfen wor-den ist, mit Treppenaufgängen auf denRadialmauern, mit einer Neigung vonca. 37 Grad, wo bereits 50.000 Zu-schauer Platz finden konnten. DieTreppenaufgänge waren in den unter-sten und mittleren Sektoren aus Mar-mor und waren für Zuschauer höherenGrades reserviert;, in den oberstenSektoren waren die Treppenaufgängeaus Holzstrukturen. Rationale Ein-gangssysteme und Nummerierung derEingänge ermöglichten einen schnel-

leren Durchgang der Zuschauer. Fürdie kaiserliche Familie und die wichtig-sten, privilegierten Gästen waren re-servierte Eingänge ohne Treppen undWegstrukturen vorbehalten. Die archi-tektonische Struktur des Baugebäudesbestand aus drei übereinander an-geordneten Arkadenreihen zu je 80Bögen, durch Halbsäulen gegliedert,die mitten in den Pfeilern errichtetwurden. Die erste Säulenreihe war imtoskanischen Stil, die des mittleren Ge-schosses im ionischen Stil und der letz-te im korinthischen Stil. Im oberstenGeschoss wurden große Fensterni-schen in Abwechslung mit bronzenenSchildern hinzugefügt. In zwei dritteldes obersten Geschosses sind heutenoch große Kragen sichtbar, die dieStützen für den Sonnensegel trugen.In den Kellerräumen befanden sich De-poträume, Aufzüge, Bühnenmaschi-nerie, Falltüren, Käfige für wilde Tiereund weitere Diensteinrichtungen;außerdem existierte ein Untergrund-Durchgang, durch den die Gladiatorendas Amphitheater aus der nahen Gla-diatorenkaserne Ludus Magnuserre-chen konnten.

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Lassen wir dasKolosseumhinter uns,

und schlagen wir linksdievia dei Fori Imperialiein. Zwischen 1924 und 1936, zurRealisierung der Via dell'Imperowurden viele Häuser zerstört, diezwischen Piazza Venezia und demKolosseum standen. Am Ende deszweiten Weltkrieges nahm die Straßeden heutigen Namen an. Jedes Jahrmarschieren auf dieser Straße dieForze Armate anlässlich der Ju-biläumsfeier der Republik, die am 2.Juni stattfindet. Geht man die linkeSeite entlang, hinauf zum Clivo di

Venere Felice, treffenwir die Kirche S. Ma-ria Nova, von den Rö-

mern als Kirche von S.Francesca Romana

bekannt. Hier ragte eine kleinesehr antike Kirche, die Papst Paul Idem heiligen Petrus und Paulusgewidmet hatte, und wo, wie die Sa-ge berichtet, Simon der Magier nacheinem magischen Flug, in einem öf-fentlichen Wunderwettkampf mitdem Heiligen Petrus, abgestürzt sei.Innerhalb der Kirche befindet sichsomit die silices apostolici, d.h. einPflasterstein, auf dem die Abdrückeder Knie des Petrus sichtbar sind, die

7. …während desSpaziergang…

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er beim Beten zu Gott, er solle Si-mon Magus bestrafen, hinterließ.Die Kirche wurde Nova genannt weilsie gegen Ende des 10. Jahrhundertserrichtet wurde, um die S. Maria An-tiqua zu ersetzen, die durch die häu-figen Überschwemmungen des Ti-bers nicht mehr betretbar wurde. Indieser Kirche wurde im Jahre 1425die heilige Francesca Romana undihre Anhänger Oblate. Nach 1870ging ein Teil des Klosters in denStaatsbesitz . Heute befindet sichhier der Sitz des archäologischenLandesdenkmalamts von Rom unddas forensische Antiquarium. DieStirnseiteaus Travertin ist ein WerkCarlo Lombardis des Jahres 1615. Anden oberen Enden der Fassadestehen fünf Statuen von Heiligen,darunter auch die der Hl. FrancescaRomana. Daneben ragt der romani-sche Glockenturmdes 12. Jahrhun-derts empor, mit einer fünf-reihigenSäulenordnung, und die letzten dreiReihen sind mit zwei-bogigen Fen-stern verziert, an deren Spitzen einmit einem kleinen Säulenpaar ge-schmücktes Marienbild steht. Im In-nern der einschiffigen Kirche befin-den sich im zur Hälfte restauriertenFußboden Reste des ursprünglichen

Kosmatenkunstwerkes. Der Beich-taltarGian Lorenzo Berninisbewährt den Leichnam der Heiligenauf, der aus Tor de' Specchi gebrachtwurde. In der Halbkuppel der Apsisbefindet sich ein Mosaikdes 12.Jahrhunderts mit der Abbildung derthronenden Madonna zwischen denHeiligen Jakob, Johannes, Petrusund Andreas.Zurück in die Via dieFori Imperiali, treffen wir auf derlinken Seite ein Mauerstück, auf dasvier Marmorplattengelegt wordensind, die die Groesse der Eroberun-gen des antiken Roms beweisen, undzwar von der Zeit der sieben Königezum Zeitalter des Trajans, als zwi-schen 98 und 117 das Reich seinemaximale Groesse erreichte. Nichtweit entfernt befindet sich dieBasi-lika von St. Kosmas und Damian, ge-baut im 6. Jahrhundert durch PapstFelix IV innerhalb des Tempels vonRomulus. Kosmas und Damian wa-ren zwei Brüder und Ärzte, die unterDiokletian den Tod als Märtyrer er-litten und in Byzanz sehr verehrtwurden. Die wichtigsten Renovie-rungsarbeiten der Basilika wurdenunter Papst Urban VIII im Jahre1632 ausgeführt, wobei der Fußbo-den um sieben Meter erhöht wurde;

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Via dei Fori Imperiali

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dabei wurde der Tempel des Romu-lus in eine Art Krypta umgewandelt.Von besonderem Interesse ist dieWand auf der linken Seite des Kir-cheneingangs, wo noch die in re-gelmäßiger Reihe angeordneten Lö-cher gut erkennbar sind, an denendie Bronze-Stützen angebracht wa-ren, die die Marmorplatten der For-

ma Urbis mit dem StadtplanRoms trugen. Dieser Stadt-plan wurde unter SeptimiusSeverus in die Marmorplatteneingemeisselt. Im Innern derKirche befindet sich das wun-derschöne Apsismosaik des 6.Jahrhunderts mit Cristuszwi-schen St. Petrus, Paulus, Ko-smas und Damian in Beglei-tung des St.Theodor und Pa-pst Felix IV.Auf demTriumphbogen ist das mysti-sche Lamm zwischen siebenLeuchtern, Engel, Symbolender Evangelisten und den 24Herren der Apokalypse darge-stellt.Seit 1939 wird in der Ba-silika eine neapolitanischeKrippedes 18. Jahrhunderts

aufbewahrt. Verlässt man die Basi-lika, sind wir wieder am Platz der Sa-lara Vecchia, dann gehen wir zur re-chten Seite der via die Fori Imperialiund durchqueren wir die Straße ander Ampel der Kreuzung mit via Ca-vour. Auf der linken Seite breitet sichdie Fläche der Überreste der ForiImperialiaus.

Die Kirche von den Heiligen Kosmas undDamian, Fassade und Wand auf denen

sich die Forma Urbis befindet

St. Kosmas und Damian, Apsismosaik: der Heiland zwischen St. Petrus und St. Paulusund Kosmas, Damian Und Theodor und Papst Felix IV; unten die zwölf Lämmer28

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Gegen Ende der republikanischenEpoche reichte das antike Forumnicht mehr aus, seine ganzen – po-

litischen, religiösen, verwaltungs- und re-präsentanz -gebundenen -Funktionenwahrzunehmen, die bis zu dieser Zeit dasForum zum wirklichen Motor der Stadtgemacht hatten. Rom war nun das Zen-trum eines tatsächlichen Reiches und hat-te es notwendig, eine Erweiterung des fo-rensischen Raumes vorzunehmen. Dasdafür geeignete Gebiet wurde in der riesi-gen Fläche nord-östlich des alten Platzesermittelt. Hier existierte eine Anzahl vonGassen, kleinen Geschäften und Märkten;Julius Cäsar war der Erste, der diese Flächein Anspruch nahm und das,was später der„Prototyp“ der kaiserlichen Foren wurde,realisierte: das Forum des Cäsar. Augustusfolgte dem Beispiel Cäsars, und fügte einweiteres Forum hinzu (in senkrechter Li-nie zu dem Cäsar-Forum) , der in denKern der Suburra tief eindrang. Es solltesomit Vespasian sein, der weiter südlichaus Anlass der Eroberung Judäas dengroßen Komplex des Friedenstempels rea-lisierte, welcher sodann die Funktionen ei-nes öffentlichenPlatzes über-nahm. Zwischendiesem und demvorherigen Fo-rum des Augu-stus blieb ein en-ger Platz frei, dasDomitian mit dem so-

genannten „Forum Transitorium“ füllte.Dieser wurde von seinem Nachfolger Ner-va fertiggestellt und dessen Namen trug esweiterhin. Als Trajan an die Macht kam,fand er keine große freie Fläche mehr zurAufnahme eines Forums, das seiner Ero-berungen würdig war, so beschloss er denSattel, der das Kapitol mit dem Quirinalverband, abzubauen. So entstand dernotwendige Platz zur Realisierung desgroessten und großartigsten aller Foren.Durch diesen Eingriff verband Trajan dieantike, innerhalb der sieben Hügel gewa-chsene Stadt mit der neueren, in der äus-seren Ebene des Campo Marzio erstande-ne Stadt. Innerhalb ca. eines und ein hal-bes Jahrhunderts fand in Rom der groes-ste städtische und denkmalgebundeneRenovierungseingriff des antiken Zeital-ters statt, der endgültig die hauptsächli-chen geschäftlichen und finanziellenFunktionen des antiken Forums fernhielt. Mit der Realisierung verschiedenermit Arkaden umfasster Plätze, reich anTempeln und anderen Gebäuden, bekamdie Stadt ein neues verwaltungs-politi-sches, gerichtliches und denkmalgebun-denes Zentrum. Das Forum blieb von die-sem Zentrum etwas abgesondert; seineFunktion bestand mehr und mehr darin,

die Geschichte des Ursprungsund der ersten Ereignis-

se der Stadt zufeiern.

…Fortführungdes

Die Fori Imperiali

Die Fori Imperiali: a) dasForum von Trajan; b) das Forumvon Cäsar; c) das Forum von Augu-stus; d) das Forum von Nerva; e) dasFriedensforum

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Das erste Forum der Fori Imperiali,dass man erreicht , wenn manvom Kolosseum kommt, ist eigen-

tlich wenig sichtbar, da seine Reste fastgänzlich von der Straßendecke bedecktsind. Nur ein kleiner Teil davon ist in demGelände zwischen der Kirche St. Kosmasund Damian und dem Platz der SalaraVecchia sichtbar, und ist heute noch Ge-genstand aktueller Ausgrabungsarbei-ten. Unter der Herrschaft von Kaiser Ve-spasian, Vater von Titus und Domitian,und Gründer der flavischen Dynastie, be-gann der Bau einer riesigen Fläche mitGärten , die durch einen Vierbogengang

begrenzt wurde. Dieser monumentalePlatz, eines der schönsten des antikenRoms, war von dem Friedenstempelbeherrscht, der dem ganzen architekto-nischen Gebäudekomplex den Namenverliehen hat, und somit Templum Pacisund später Friedensforum hieß. Der Tem-pel wurde im Jahre 70 n.Chr. zur Ju-biläumsfeier der Eroberung Jerusalemserbaut. Die Sage berichtet, dass in derCella außer verschiedener griechischenKunstwerke auch Gegenstände, die fürdie hebräische Religion heilig waren, auf-gehoben waren, darunter die berühmtemenorah, der siebenärmige Leuchter.

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8. Der Friedenstempel oder Friedensforum

9. Das Nervaforum, oder Transitorium

Der letzte der Flavier, Domitian,ließ auf das noch freie Arealzwischen dem Templum Pacis,

dem Augustusforum, Cäsarforumund der nord-östlicher Seite des Fo-rum Romanum ein eigenes Forum er-bauen. Es handelte sich um ein lang-gestreckter und schmaler Platz, ver-ziert durch Säulen, die einen Pseudo-Säulengang formten und die Reliefsbezüglich des Mythos der Arachnetrugen, davon bleibt uns nur einenTeil mit der Darstellung der Minervaund Szenen von weiblichen Arbeiten.Auf der Anhöhe der Reliefs stehennoch zwei Säulen, die in den vergan-genen Jahrhunderte “le Colonnac-ce“ genannt wurden. Auf dem Hin-tergrund befand sich der der Minervageweihten Tempel, Göttin, die von

Domitian sehr verehrt wurde und des-sen Podium während der Ausgrabun-gen in den dreißiger Jahre des zwan-zigsten Jahrhunderts ans Licht kam.Die Säulen und die Marmorreste wur-den durch Papst Paulus V im Jahre1606 für die Errichtung des AcquaPaola -Brunnen auf dem Gianicoloverwendet. Im Innern dieses Forumswurden grosse Kaiserstatuen aufge-stellt, jedoch konnte Domitian seinWerk fertigstellen, da er im Jahre 96n.Chr. im Laufe einer Verschwörungdes Palastes ermordet wurde. SeinNachfolger, der ältere Kaiser Nervadurfte den Platz im Jahre 97einweihen. Genannt wurde der PlatzForum Transitorium wegen seinerÜbergang-und Verbindungs-Funk-tion mit den vorhergehenden Foren.

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Darstellung der Minerva im Nervaforum

Die sogenannten “Colonnacce” des Nervaforum.

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Geht man weiter der via dei ForiImperiali entlang, kann mandas durch Augustus im 2 v.Chr.

geweihte Forum bewundern, mit demer seine politische Rolle und die der Ju-lia-Dynastie würdigte. Das Forum warvon den umliegenden Privathäusernabgesondert, so wie es früher vomStadtviertel Suburra entfernt war, undvon einer gewaltigen Mauer aus Pepe-rinblöcke mit Travertin-Elemente ge-trennt. Die Mauer sollte den Platz vorden häufigen Bränden der nahen so-zialen Wohnungsbauten schützen.Die Mauerdurchgänge waren zwei:eins aus drei Bogen und der andereaus nur einem Bogen. Der Letzterewurde Sumpfbogen (Arco die Panta-ni) oder Sumpf von St.Basilius ge-nannt, da hier die Gewässer oft stan-den. Mit der modernen Umgestaltungdes Platzes wurde die Strasse entfernt,

die unter dem Bogen ver-lief, die noch in man-

che Photos deszwan-

zigsten Jahrhunderts sichtbar ist. Vondiesen zwei Eingängen gingen zweiTreppen aus, seitlich des Podiums desTempels des Mars Ultor, die unterzwei Ehrenbogen endeten. Es stehtnoch in der Mitte, auf der hinterenSeite, das Podium des Tempels mit ei-nem Treppenaufgang auf der Stirnsei-te, der zum Altar führte. Jede Seite desTempels war versehen mit acht kanne-lierten Säulen mit korinthischen Kapi-telle: übrig geblieben sind drei auf derlinken Flanke und der Pfeiler im Hin-tergrund, wobei manche Säulen ander Stirnseite des Tempels erhöht wur-de. Der Raum endete mit einer Apsis,in der die Statuen des Mars, der Venusund Cäsars standen. Mars Ultor, d.h.„der Rächer“, erinnerte an die Rachedes Todes Cäsars, die Augustus au-sgeführt hatte durch den Sieg im Jahre42 v.Chr. über die Mörder in der Schla-cht bei Philippi; die Göttin Venus, dieErzeugerin des Aeneas, stellte die Ver-bindung der Julia-Familie mit demtrojanischen Helden, deren Abstam-mung die Familie sich rühmte. Hinter

den Statuen war eine Nische, inder Augustus

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10. Das Augustusforum

Das Augustusforum

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die militärischen Insignien, die dieParther im Jahre 53 v.Chr. dem Cras-sus in der Schlacht bei Carrhae ent-fernt hatten und die Augustus mit Di-plomatie und Schlauheit zurückerhielt. Der Platz befand sich auf einerFläche von 125 Meter mal 118 Meterund hatte ein Portikus mit karysti-schen Säulen auf drei Seiten, im obe-ren Teil durch eine Attika mit Karyati-den ergänzt. Am Ende der Laengssei-ten befanden sich zwei große Exedrenmit einer Reihe von Nischen, wo dieaus Bronze vergoldeten Statuen derHauptfiguren der sagenhaften trojani-schen Geschichte und die der monar-chischen und republikanischen Ge-schichte Roms standen. In der Mitte

des Forum stand die Augustusstatueauf einem vierspännigen Triumphwa-gen. Innerhalb des Baukomplexes soll-te sich auch eine kolossale, ca. 14 Me-ter hohe Statue des Kaisers befinden;am Ende des linken Portikus, in einemgeräumigen Saal ist ein Fussfragmenteiner riesigen Marmorstatue sichtbar.Der Kopf des Kaisers ist wahrscheinli-ch derjenige, der heute an der östli-chen Wand im Pigna-Hof im Vatikanaufbewahrt ist. Im Saal wo der Kolossstand, wissen wir, dass sich auch dieTafeln mit den Darstellungen der Hel-dentaten des Alexander den Großendes berühmten griechischen MalersApelles befanden.

11. Das Trajansforum

Trajan erteilte den Auftrag demgroessten zur Zeit lebenden Ar-chitekten Apollodor von Dama-

skus seinen monumentalen Platz unddie damit verbundenen TrajanischenMärkte zu realisieren. Der groesste allerKaiserforen wurde zwischen 107 und113 errichtet, unter Nutzung desGeländes zwischen der Velia, der Su-burra, des Tals des Forum Romanumund des Quirinals, dessen sogenannterGeländesattel, der ihn zum Kapitol ver-band, abgetragen wurde. Man betratdas Trajanforum, 300 Meter breit und185 Meter lang, durch einenBogen,auf der eine Kaiserstatue auf ei-nem vierspännigen Triumphwagenstand. Auch die Mitte des Platzes warvon einer gigantischen Reiterstatue desTrajans beherrscht , wobei die seitli-chen Säulengange mit Statuen derdakischen Gefangenen geschmückt

war, die teilweise für den Konstantin-bogen verwendet worden sind. Anden längeren Seiten des Platzes öffne-ten sich zwei Exedren, von denen die inRichtung auf die Trajans-Märkte gele-gene heute noch sichtbar ist. In diesenExedren befanden sich die Bildnisse derKaiser von Augustus angefangen. Aufdem Hintergrund des Platzes ragte dieBasilika Ulpia empor, genannt nachdem Kaiser Markus Ulpius Traian,diegroesste der antiken Basiliken.Oberhalb des Gebäudes stand ein wei-teres riesiges Viergespann mit Trajanund auf der Stirnseite waren die Insi-gnien der kaiserlichen Legionen. Ander Attika war ein großer Fries im Ho-chrelief, der über den Aufbruch Trajansin den Krieg und über die wichtigenMomente der Schlachten berichtete;ein Teil dieses Fries, eingeteilt in vier Pa-neele, wurde zur Verzierung des Kon-

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stantinbogen benutzt. In einer derApsis der Basilika wurde das Atrium Li-bertatis verlegt , der Saal in dem offi-ziell die Sklaven befreit wurden. DieTrajanssäule, 39,43 Meter hoch, die-selbe Höhe des für die Errichtung desForums abgetragenen Geländesattels,besteht aus große Blöcke aus Marmorvon Luni und einem quadratischenSockel, verziert durch Reliefs mit Dar-stellungen dakischer Waffen und Ad-ler, die Girlanden halten. Auf der Säulewickelt sich eine Art langen Papyrusab, mit Flachreliefs, die über die zweiFeldzüge des Trajans in Dacien in denJahren 101-102 und 105-106 beri-chtet. Die Reliefs waren farbig ge-malt,wie in der antiken Skulptur Sit-te war und die ca.2500 Personenwaren mit Waffen und Gegenstän-de in Minia-tur

versehen. Im Säulenfuß wurde ur-sprünglich die goldene Urne mit derAsche des Kaisers aufbewahrt; die Säu-le wurde mit einer Statue des Trajansbekrönt, die im Mittelalter abhandenkam, und im sechzehnten Jahrhundertdurch eine Statue des heiligen Petrusersetzt. Nach den in der Vergangenheitbestätigten Theorien, sollte sich dieSäule zwischen der lateinischen undder griechischen Bibliothek befinden.Die traditionelle Neugestaltung diesesForums und der genaue Standort eini-ger wichtigen Elemente, ist heutzuta-ge von den neuesten Studien in Zweifel

gesetzt worden. Auch derBaukomplex der TrajanischenMärkte wurde von Apollodoraus Damaskus geplant,dersie an die Groesse desSattels zwischen Kapi-tol und Quirinal an-passte. Der Eingangbefand sich bei einerExedre des Trajanfo-

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34Trajanssäule und davor die Basilika Ulpia

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Das m

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rums. Hier wickelte sich die Stirnseiteder komplexen architektonischen Bau-struktur ab,die aus einer großen kon-zentrischen Exedre in Bezug auf die desForums besteht und die mittels einerStraße mit ihr verbunden war. An derFassade gab es Fensterreihen in kleine

Pfeiler mit Kapitelle ein-gefasst und mit

abwechselnd ganze und gebrocheneGiebelfelder geschmückt. Innerhalbder Exedre befanden sich die Geschäf-te,die tabernae,und Treppen, die zuden oberen Stockwerken führten. Derobere Teil bestand aus einer Terrasse,auf der eine Strasse entlang lief mit sei-tlich gelegenen tabernae. Diese Terras-se existiert heute noch, und wurde imMittelalter via Biberatica, von biber,Getränk, genannt, oder der Namestammt von der Entstellung des Be-griffs piperatica bezogen auf den

Pfeffermarkt.

Trajanssäule, Detail der Legionäre,die eine Schiffsbrücke über die Donauüberschreiten , deren Verkörperungunten zu erkennen ist

Säulenfuss der Trajanssäule

Die große Exedre der trajanischen Märkte

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Fahren wir fort mitunserem Spazier-gang zu dem Platz

auf der rechten Seite vonPalazzo Venezia. Piazza Ma-donna von Loreto ist benannt na-ch der Kirche der Hlg. Maria von Loreto,die erste der beiden Kirchen auf der rech-ten Seite. Begonnen wurde sie im Jahre1507 von dem toskanischen ArchitektenAntonio da Sangallo der Jüngere undbeendet durch einen Schüler von Miche-langelo, Jacopo del Duca. Der Kirchenbauwird strukturiert durch die mächtige qua-dratische Sockelzone in Ziegelsteine, ge-gliedert durch Paare von Komposit Lise-nen. Auf diesen mächtigen Kubus ragt einhoher achteckiger Tambour mit Fenster,der die achtteilige Kuppel stützt. Der hoheEingangsportal wird bekrönt durch einendreieckigen Tympanon der einen kostba-ren Relief aufnimmt. Dargestellt wird dieMadonna mit dem Kind und das HeiligeHaus, datiert wird es auf 1580 und es wirdzugeschrieben an Del Duca oder AndreaSansovino. Das Innere weist einen ach-teckigen Grundriß auf mit Kapellen, tiefenPresbyterium und eine mit vergoldeten

Stuckarbeiten ge-schmückte Decke. Anden Wänden befinden

sich sechs Marmorsta-tuen, dabei die Hlg. Susanna,

ein Meisterwerk von François Du-quesnoy, und die Hlg. Cäcilievon GiulianoFinelli, beide werden um 1630 datiert. Aufdem von Onorio Longhi realisiertenHauptaltar befindet sich eine bemalte Ta-fel von der Schule des Antoniazzo Roma-no, dargestellt wird hier eine Madonnazwischen den Hlg. Sebastian und Rochus.Neben S. Maria di Loreto befindet sich ei-ne andere Kirche die vom Aufbau auf denersten Blick dieser ähnelt. Es handelt sichum die Kirche SS. Nome di Maria, die imJahr 1736 erbaut wurde von der gleichna-migen Bruderschaft, als Folge des Siegesder Christen über die Türken während derBelagerung von Wien im Jahr 1683. Derleitende französische Architekt AntoineDérizet ließ sich inspirieren von der Struk-tur der nahen Kirche aus dem 16 Jh. Im In-neren macht die Kirche einen eher einfa-chen Eindruck. Der Grundriß bildet eineEllipse mit sieben Kapellen die mit buntenMarmor verkleidetet sind. Auf dem Haup-taltar befindet sich das alte Bild der Jung-frau Mariaaus dem Oratorium von SanLorenzo in Laterano. Durchquert man viadei Fori Imperiali an der Ampel, gelangtman zu den Überresten des Cäsarforum,der während der Ausgrabungen des vori-gen Jahrhunderts an das Licht gebrachtwurde. Diese Ausgrabungen riessen denStadtviertel der Renaissance nieder, derauf diesem Areal errichtet worden war. Derausgegrabene Teil besteht aus dem westli-chen Portikus und aus den Resten des Po-diums und des Tempels. Der Platz wurdeauf einem von Privathäusern besetztesGelände erbaut und im Jahre 54 v.Chr. zueinem beträchtlichen Preis von dem Dikta-tor gekauft. Trotz der Einweihungsfeier imJahre 46 v.Chr., wurde der Platz durch Au-gustus nach Cäsars Tod fertiggestellt. DasForum , welches als Prototyp der kaiserli-chen Plätze galt, bestand aus einem rech-teckigen Areal von 160mal 75 Meter, an de-ren Zentrum ragte die Reiterstatue des

12. …während desSpaziergang…

36St. Maria von Loreto. Antonio daSangallo der Junge und Jacopo delDuca, Tambour und Kuppel

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Truppenführers. Die kurze nord-westlicheSeite war von dem Venus-Genitrix-Tempelbesetzt, gewidmet von Cäsar im Jahre 48v.Chr. Kurz vor der Schlacht von Pharsalusgegen Pompeius. Venus, als Ahnfrau desAeneas, konnte als Ursprung der FamilieIulia angesehen werden. Der Tempel hatteeine Vorhalle mit acht korinthische Säulenauf der Stirnseite. Im Innern war eine Ve-nusstatue von Arcesilaus, zwei bekannteBilder des Timomaco aus Byzanz und eineStatue aus vergoldetem Bronze der Kleo-

patra aufbewahrt. Zur Seite des Caesarfo-rums verlief der Clivus Argentarius, dieStrasse der argentarii, die Geldwechsler,von der eine antike Treppe zum unterenNiveau des Platzes führte. Heute führt derHang zu einem offenem Platz, auf dem dieKirche S. Giuseppe dei Falegnamiblickt.Der Name der Kirche stammt aus der glei-chnamigen Erzbruderschaft, die im Jahre1540 die vorherige Kirche S. Pietro in Car-cere angemietet hatte. Die neue Kircheder „Falegnami“ (Tischler) wurde zwi-

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Kirche Heiliger Name von Maria: Innenan-sicht

Kirche Heilige Maria von Loreto: Die Jungfrau zwischen Skt. Sebastian

und St.Rochus, Detail

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Caesarforum

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schen 1597 und 1663 errichtet, 1860 wur-de sie im Inneren erneuert. Sie erhielt ihreheutige äußere Gestalt als das Straßenni-veau des Platzes gesenkt wurde. Im Inne-ren der Kirche auf halber Höhe der rech-ten Wand befindet sich der Eingang desOratoriums dei Falegnamimit der vergol-deten Decke aus dem 18. Jahrhundert. DieKirche ist auf das alte Gefängnis des Tullia-nums gebaut, eine alte Zisterne die vonden Römern als Kerker und Ort verwen-det wurde, an dem Hinrichtungen stattfan-den. Ab dem Mittelalter wurde es auch Ma-mertinischer Kerkergenannt. Hier wur-den Giugurta, Vercingetorix sowie dieAnhänger der Gracchen, diejenigen vonCatilina und Seiano mit seinen Kindern.Nach der kirchlichen Überlieferung sol-len hier die Aposteln Petrus und Pauluseingekerkert worden sein, bevor sie dasMartyrium erleiden mußten. Die Fassadein Travertin -Blöcke stammt aus der Hälftedes ersten Jahrhunderts und birgt nochdie Inschrift der Konsule Vibius Rufinusund CocceiusNerva. Links vom offenenPlatz erhebt sich majestätisch die Kircheder Heiligen Luca e Martina. Die Kirchewar ursprünglich nur der Hlg. Martinageweiht, und wahrscheinlich wurde sie imVII. Jahrhundert unter Papst Honorius I.gegründet indem Räumli-chkeiten aus den nahen Cä-sarforum verwendet wur-den. Die Kirchewurdevon

Alexander IV. 1256 restauriert und 1588wurde von Sixtus V. der Akademie der Zei-chenkunst übergeben, die seit 1577 nachdem Hlg. Lukas benannt ist. Damals wurdeder Wiederaufbau der Kirche unter derLeitung des Architekten Ottaviano Masca-rino aus Bologna begonnen. Das endgülti-ge Aussehen des Kirchengebäudes gehtauf Urban VIII. und seinem Kardinalnepo-ten Francesco Barberini zurück, diesebeauftragten 1643 Pietro da Cortona mitdem Wiederaufbau. Die Krypta wurde re-stauriert und die prächtige Fassade sowiedie Kuppel wurden aufgebaut. Der Grun-driss hat die Form eines griechischenKreuzes dessen Enden die Form einer hal-ben Ellipse aufweisen. Auf dem Fußbodendes Kirchenschiffes befindet sich das Grabdes Pietro da Cortona. Auf dem Hauptal-tar hängt eine Kopie des Bildes von Rafaelder Hgl. Lukas malt die Jungfrau gemaltvon Antiveduto Grammatica. Die Kirchewurde fertiggestelltim Todesjahr desKünstlers ausCortona also 1669.

Église de Saints-Luc-et-Martine, la façade vue du Forum Romain38

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Innenansicht des MamertinischenKerker

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Piazza Venezia:H - 30 - 40 - 44 - 46 - 60 - 62 - 63 - 64 -70 - 81 - 84 - 85 - 87 - 95 - 117 - 119 -130 - 160 - 170 - 175 - 271 - 492 - 571 -628 - 630 - 715 - 716 - 780 - 781 -810 -850 - 916

Piazza del Colosseo:3 - 60 - 75 - 81 - 85 - 87 - 117 - 175 - 271- 571 - 673 - 810 - 850 - Metro B

Touristische Buslinie:110

Legenda:Die fettgedruckten Nummern in schwarzer Farbe ge-ben die Endstationen an (z.B. 70)Die unterzeichneten Nummern geben die S- Bahn an(z.B.3)Die in grüner Farbe geben nur die Linien an, die nur inden Werktagen fahren (z.B. 30)Die in roter Farbe geben die Linien an, die zu denFeiertagen fahren (z.B. 130)

W ie erreicht man …

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Turismo

Touristische Info-Punkte• Castel Sant’Angelo Piazza Pia

täglich von 9.30-19.30 Uhr• Santa Maria Maggiore Via dell’Olmata

täglich von 9.30-19.30 Uhr• Piazza Sonnino | täglich von 9.30-19.30 Uhr• Via Nazionale auf der Höhe des

Ausstellungspalastes | täglich von 9.30-19.30 Uhr• Piazza Cinque Lune | täglich von 9.30-19.30 Uhr• Via Minghetti | täglich von 9.30-19.30 Uhr• Visitor Centre Via dei Fori Imperiali

täglich von 9.30-18.30 Uhr• Fiumicino Flughafen Leonardo da Vinci – Ankunft

Internationale Flüge – Terminal Ctäglich von 8-19Uhr

• Gare "Termini" HauptbahnhofVia Giolitti 34 - Gleis 34 | täglich von 8-21Uhr

• Flughafen “G. B. Pastine” (Ciampino)• Lungomare P. Toscanelli Piazza A. Marzio (Ostia Lido)

FremdenverkehrsamtVia Leopardi, 24 – 00185 Rom

Callcenter Fremdenverkehrsamttel +39 06 06 08

(täglich von 9.00-22.30 Uhr)

www.comune.roma.itwww.turismoroma.it

[email protected]

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