Jägerschaft Osterholz e.V. in der Presse 2011/2012 · ein längeres Referat von Josef Schröer,...

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Jägerschaft Osterholz e.V. in der Presse im Jagdjahr 2011/2012 Ausschnitte zusammengestellt und auf A4-Format zurechtgeschnitten von blattzeit-ohz.de zum Kreisjägertag Osterholz am 31.03.2012

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Jägerschaft Osterholz e.V.

in der Presse

im

Jagdjahr 2011/2012

Ausschnitte zusammengestellt

und auf A4-Format zurechtgeschnitten

von blattzeit-ohz.de

zum Kreisjägertag Osterholz

am 31.03.2012

VON WILHELM SCHÜTTE

Landkreis Osterholz. Astrid Vockert hatteeinmal nachgerechnet und kam zum Er-gebnis, dass jeder 132. Einwohner Nieder-sachsens Jäger sei. Diese überraschendeAussage machte die Vizepräsidentin desNiedersächsischen Landtages (CDU) alseine der zahlreichen Ehrengäste beim gutbesuchten Kreisjägertag. Die Veranstal-tung war gleichzeitig die Jahreshauptver-sammlung mit angeschlossener großerTrophäenschau der Jägerschaft Osterholzin der Schützenhalle in Schwanewede.

„Die Jäger sind hoch motiviert, enga-giert und unentbehrlich für den Haushaltder Natur“, betonte die Landtagsabgeord-nete aus Schiffdorf (Kreis Cuxhaven) in ih-rer Rede. In die gleiche Kerbe schlug auchLandrat Dr. Jörg Mielke. Er sprach von gu-ten Kontakten zu den Jägern und anderenNaturschützern. Sorge bereite ihm aller-dings die zunehmende Anzahl von Wildun-fällen. Von einer wichtigen Aufgabe derMenschen, die sich um die Natur Gedan-ken machen, sprach danach auch Schwane-wedes Bürgermeister Harald Stehnken.„Schwanewede ist ein schönes StückchenErde“, warb er gleich noch ein wenig fürdie eigene Gemeinde.

Mit der Ehrung langjähriger Mitgliederwidmete sich Torsten Wischhusen, der Vor-sitzende der Jägerschaft Osterholz, einerangenehmen Aufgabe. 40 Jahre gehörender Jägerschaft Osterholz Jürgen Finken,Manfred Köpke, Johann Kropp, HeinrichRenken, Werner Warnke und Hans-JürgenRichter an. Seit gar 50 Jahren sind dabeiRolf Antholz, Heinrich Böttjer, Dr. GeorgGarrels, Fritz Gartelmann, Hinrich Köpke,Hans-Georg Meyer und Helmut Miesner.

“Wir brauchen weitere Flächen“In seinem Jahresbericht ließ Wischhusenwissen, dass das Präsidium der Landesjä-gerschaft die Bewerbung von Bundestags-mitglied Hartwig Fischer zum Präsidentendes Deutschen Jagdverbandes unterstützt.Weiter widmete sich Wischhusen neben an-deren Themen den Bejagungsschneisender Maiskulturen und der Rückkehr desWolfes. Eine deutliche Absage erteilte derden Anfeindungen zahlreicher Zeitgenos-sen, wonach die Jäger schießwütige undgeltungsbedürftige Menschen seien. Dies-bezüglich wurden auch die Medien kriti-siert. Ziel der Jägerschaft sei und bleibe dieAussage im Bundesjagdgesetz, wonach dieErhaltung eines artenreichen und gesun-den Wildbestandes oberste Priorität be-

sitze. Aussagen tätigte Wischhusen auchzu den Jahresberichten der Obleute Hunde-wesen und dem Jagdlichen Schießen. Voneiner zufrieden stellenden Kassenlage be-richtete Ulrich Messerschmidt.

Im Mittelpunkt des Nachmittags standein längeres Referat von Josef Schröer,dem Vizepräsidenten der Lan-desjägerschaft Niedersachsen.Der Mann aus Mundersum undLandwirt hat sich ganz beson-ders dem Niederwild verschrie-ben. Er sprach von einem deut-lich rückläufigen Bestand unddamit Anlass zur Sorge bei Feld-hase, Wildkaninchen, Fasan,Rebhuhn und Kaninchen undgab Lösungsansätze für arten-reiche Bestandssicherung. VielSchaden anrichten würden dieGraugänse. Ein großer Räubersei auch der Fuchs. Zunehmendsei die Population von Marder-hund, Dachs, Rabenkrähe, Els-ter und in einigen Teilen Niedersachsensauch dem Waschbär. Einfluss auf den Be-stand hätten auch Eulen und anderen Greif-vögel.

„Wir brauchen weitere Flächen für dasNiederwild“, bezog Schröer abschließend

klar Stellung und wies noch auf das Pro-blem bei der Mahd hin. Im so genanntenStreckenbericht der Kreisjägerschaft wirdgenau fest gehalten, wie viel Wild von denJägern in den elf Hegeringen geschossenwird. Für die Veröffentlichung ist Kreisjä-germeister Heiko Ehing zuständig. Er be-

richtete den Anwesenden aus-führlich über die Abschusslisteder Wildarten. Dabei standendie weiterhin sehr hohen Wild-unfallzahlen, die Entwicklungdes Schwarzwildbestandes unddie Wildschäden im Mittelpunktseiner Aussagen. Für die musika-lische Untermalung hierbei undauch schon bei der Begrüßungsorgte das Bläserkorps der Jäger-schaft Osterholz unter der Lei-tung von Klaus Vagt. Bei den tur-nusgemäß anstehenden Wahlenwurden Heiko Ehing als Kreisjä-germeister und Torsten Wisch-husen als sein Stellvertreter ein-

stimmig wieder gewählt.

Jägerschaft Osterholz e. V.Mitglieder: 700Vorsitzender Torsten WischhusenInfos unter www. blattzeit-ohz.de

Bei der Jägerschaft Osterholz standen zahlreiche Ehrungen an. SÜ·FOTOS: WILHELM SCHÜTTE

Josef Schroer sprachüber das Niederwild.

Sorge um die Natur steht im VordergrundKreisjägertag in der Schwaneweder Schützenhalle / Wischhusen verteidigt Jägerschaft gegen Vorurteile

Osterholzer Kreisblatt 28.03.2011 S. 3

Vertreibung aus dem ParadiesVO NHE I KO BO S S E

Um die Ausbreitung von Wild-schweinen durch eine Bejagung zu reduzieren, hält das nieder-sächsische Landwirtschaftsmi-nisterium „Bejagungsschnei-sen“ im Mais für „unverzicht-bar“. Kreisjägermeister Heiko Ehing stimmt voll zu.

Landkreis Hohe Ackerkulturen wie insbesondere der Mais ge-währen Wildschweinen Nahrung und Deckung. „Das ist ein wahres Paradies für Schwarzwild“, sagt Kreisjägermeister Heiko Ehing. Insgesamt hätten die Wild-schweine durch hohe Ackerkul-turen – auch durch andere Getrei-de – von Mai an bis Oktober im Feld Deckung, moniert der Kreis-jägermeister. Die Wildschwein-jagd gilt als zeitaufwändig, bei Drückjagden werden zwar meist mehrere Tiere erlegt, ansonsten kann es sein, dass ein Jäger zig Stunden ansitzen und warten muss, bevor er zum Schuss kommt.

Die so genannten Bejagungs-schneisen sind deshalb bewusst geschaffene „Lücken“ in hoch-wachsenden Ackerkulturen, in denen die Wildschweine besser zu sehen und damit auch besser zu jagen sind. Die Schneisen wer-den nur mit niedrig wachsenden Pflanzen oder gar nicht eingesät. „Für den betroffenen Landwirt bedeutet das natürlich Ertrags-verluste auf diesen Feldern, die aber zum Teil durch die Förder-

maßnahmen der EU kompensiert werden können“, so der Kreisjä-germeister.

Doch was macht den Jägern die Jagd bislang so schwer? Proble-matisch ist laut Heiko Ehing vor allem, dass die Tiere quasi direkt aus dem Wald in die hohen Felder laufen können. „Gibt es an diesen Grenzen nun jedoch Schneisen, haben wir als Jäger natürlich eine viel bessere Sicht auf die Tiere.“

Im Landkreis Osterholz sind laut dem Kreisjägermeister in 2009 insgesamt 450 Wildschweine

geschossen worden, im abgelaufe-nen Jagdjahr waren es schon rund 500 Tiere. Im Laufe der vergan-genen 15 Jahre ist die Schwarz-wild-Population im Elbe-Weser-Dreieck stark gewachsen.

„Die Tiere sind gerade in zu-sammenhängenden Maisflächen immer wieder für Schäden verant-wortlich“, berichtet Kreislandwirt Reinhard Garbade. Zudem hat die Bejagung von Wildschweinen auch einen seuchenhygienischen Stellenwert. Denn hohe Schwarz-wildpopulationen spielen bei der

Verbreitung der Schweinepest eine große Rolle. „Deshalb kann es auch nur in unserem Interesse sein, für eine starke Bejagung und angemessene Wildschweinbe-stände zu sorgen“, so Garbade.

Die Landwirte stünden bereits jetzt in Kontakt mit Kollegen be-nachbarter Landkreise sowie Ver-tretern der Jägerschaft. „Ich gehe davon aus, dass einige meiner Kollegen künftig auch verstärkt auf die Bejagungsschneisen zu-rückgreifen werden“, so der Kreis-landwirt.

Kreisjägermeister Heiko Ehing hält Schwarzwild-Bejagungsschneisen im Mais für nötig

Um eine weitere Ausbreitung der Wildschweine zu verhindern, sollen Schneisen in Maisfeldern den Jägern eine effektivere Bejagung ermöglichen. Foto: Siegel/djv

Wümme Report 16.03.2011 S. 1

VON MICHAEL THURM

Landkreis Osterholz. Der Osterhasekommt: Diese Nachricht erregt Kinder wieJäger gleichermaßen. Doch während sichdie lieben Kleinen speziell auf die Suchenach den bunten Ostereiern freuen, neh-men die Jägerinnen und Jägern den Ha-sen selbst ins Visier. Jedes Jahr im Früh-jahr nämlich beteiligen sich auch im Land-kreis Osterholz zahlreiche Jäger an denZählungen und Bestandseinschätzungender Hasen.

„Ostern kann kommen“, erklärt TorstenWischhusen, Vorsitzender der JägerschaftOsterholz „nach wie vor ist Meister Lampebei uns in der Region heimisch.“ Dies seiumso erfreulicher, da Hasen besonders sen-sibel auf Veränderungen in ihrer Umweltreagieren, so träfe sie der Wandel in derKulturlandschaft mit dem häufig ein Ver-lust der Lebensräume einhergehe, in beson-derer Weise. Auch Witterungsverhältnisseund ein vermehrtes Auftreten natürlicherFressfeinde könne Einfluss auf die Hasen-bestände haben.

Wichtige Bestandsaufnahme„Neben unseren Biotoppflegemaßnahmensind die Zählungen und Einschätzungender Hasenbestände im Rahmen der Wild-tiererfassung Niedersachsen (WTE) beson-ders wichtig“, erzählt Wischhusen weiter.„In Zusammenarbeit mit dem Institut fürWildtierforschung in Hannover erhaltenwir dadurch wissenschaftlich fundierteAussagen zu Vorkommen, Populations-größe und Besatzentwicklung der Hasenhier im Landkreis.“

In diesen Tagen lohnt es sich genauerhinzuschauen. Von Natur aus dämme-rungsaktiv, ist der Hase jetzt zur Paarungs-zeit besonders aktiv – gerade auch am Tag.„Allen die sich unsicher bei der Unterschei-dung von Hase und Kaninchen sind, bietetsich jetzt die Chance Anschauungsunter-richt zu nehmen“, betont der Vorsitzendeder Osterholzer Jägerschaft. Zunächst istder Feldhase um einiges größer als das Ka-ninchen und mitunter auch doppelt so

schwer. Die deutlich längeren Ohren – „Löf-fel“ genannt – münden beim Hasen in einegut erkennbare schwarze Spitze, Kanin-chen haben hingegen nur einen dünnenschwarzen Rand.

Auch in ihrer Lebensweise unterschei-

den sich Hase und Kaninchen: WährendMeister Lampe in der Feldflur lebt und sichals Ruhestätte nur eine Mulde scharrt, diesogenannte Sasse, legen Kaninchen weit-verzweigte unterirdische Baue an. GroßeUnterschiede gibt es auch beim Nach-

wuchs: Die Junghasen kommend sehendund behaart zur Welt, die Häsin legt sie ver-steckt ab. Kaninchen werden nackt undblind geboren, als Nesthocker verlassen siein den ersten Lebenswochen nie den elterli-chen Bau.

Wer jetzt durch die Natur streift, wird des öfteren Meister Lampe begegnen. Gerade jetzt zur Paarungszeit sind die Hasen sehr aktiv. Dies nutzen dieJäger, für eine Bestandsaufnahme. FOTO: DPA

Auf der Suche nach dem OsterhasenJäger des Landkreises rücken Meister Lampe in den Blickpunkt und zählen die aktuellen Bestände

Osterholzer Kreisblatt 20.04.2011 S. 3

VON CHRISTIAN VALEK

Landkreis Osterholz. KreisjägermeisterHeiko Ehing setzt sich für die Wildtierret-tung ein. Gemeinsam mit dem Vorsitzen-den der Jägerschaft Osterholz, TorstenWischhusen, appelliert er an Landwirteund Lohnunternehmer, im Frühjahr denLebenszyklus der Natur zu beachten. ZurBrut- und Setzzeit sollten Wiesen und Fel-der 12 bis 24 Stunden vor der Mahd nachWildtieren abgesucht werden. Unter ande-rem ein Duschradio könne helfen, vieleJungtiere zu retten, sagen die Jäger.

Knistertüten und Flatterbänder gehörenebenfalls zu den Hilfsmitteln, die Tiere ausWirtschaftsbereichen vertreiben können.Diese Vergrämungsmethoden seien güns-tig und effektiv, heißt es. Jeweils eine Me-thode pro Hektar reiche, den Wildtierbe-stand in der Fläche zu halbieren, sagen dieVerantwortlichen der Jägerschaft.

Unter anderem Rehkitze, Fasankükenund junge Hasen geraten in die Erntema-schinen. Die Kadaverteile verunreinigendas Erntegut. Mit dem Verfüttern der späte-ren Silage an das Vieh können die Tiere anBotulismus erkranken. Landwirten entstün-den damit erhebliche Schäden, erklärenEhing und Wischhusen. Gute Kommunika-tion und enge Zusammenarbeit zwischenJägern, Landwirten und Lohnunterneh-mern sei der Schlüssel zu erfolgreichenWildtierrettungsbemühungen. „Im Land-kreis Osterholz ist die Absprache in Ord-nung. Die Zusammenarbeit klappt gut.“

Keine Fundtiere aufnehmenDie zeitliche Überschneidung von Mahdund Brut- und Setzzeit koste bundesweitjährlich etwa 500000 heimischen Wildtie-ren das Leben, zitiert der Kreisjägermeisteraus einem Faltblatt der Landesjägerschaft.

Unter anderem das Tempo der Erntevor-gänge sei daran Schuld. Wischhusen erin-nert an die heutige Schnittbreite eines Mäh-geräts von mehr als zehn Metern und Fahr-zeuggeschwindigkeiten von 15 Stundenki-lometern. Sein Tipp: Fahrer der Erntema-schinen sollten in der Mitte der Weide mitder Arbeit beginnen und sich spiralförmignach außen arbeiten. Tiere könnten so indie Randbereiche abgedrängt werden.Dazu sei es ratsam, die Geschwindigkeit zureduzieren und Erntearbeiten bei Dunkel-heit zu vermeiden, so die Jägerschaft im In-ternet. Viele Wildtiere würden im hellenScheinwerferlicht nicht fliehen, sondernsich instinktiv auf den Boden drücken.

Ehing warnt Spaziergänger zudem da-vor, Rehkitze mitzunehmen. Immer wiederwürden Menschen aus falsch verstandenerTierliebe Fundtiere aufnehmen. „Das Reh

legt das Junge ab und versorgt es am Ruhe-ort“, klärt Ehing auf. Das könne auch auf ei-nem Feld- und Wirtschaftsweg geschehen.Für viele Menschen sei es unverständlich,dass Kitze nicht weglaufen, sondern liegen-bleiben. Kitze hätten etwa bis zu einer Wo-che nach der Geburt keinen Geruch.Füchse könnten daher die Jungtiere nichtwittern. „Rehe legen ihre Jungtiere ab, umFressfeinde nicht auf eine Fährte zu füh-ren. Die Tiere brauchen keine Hilfe. Bittefassen sie das Tier nicht an und halten sieAbstand“, appelliert der Kreisjägermeis-ter. Rieche ein Jungtier nach Mensch,würde das Alttier es oft nicht annehmen.Wer Frischlinge von Wildschweinen auf-spürt, anfasst oder gar auf den Arm nehme,riskiere gar deren Gesundheit. „Das Quie-ken des Ferkels lässt eine Bache unvermit-telt angreifen“, warnen die Jäger.

Rehkitze und andere Wildtiere werden jährlich bei der Frühjahrsmahd vom Erntegerät verstümmeltund getötet. Die Jägerschaft geht bundesweit von etwa 500 000 Tieren aus. CVA·FOTO: FR

Torsten Wischhusen (links) und Heiko Ehingmit dem Faltblatt der Jägerschaft Niedersach-sen zum Thema. CVA·FOTO: CHRISTIAN VALEK

Duschradio schützt vor MähtodJäger informieren zur Brut- und Setzzeit / Hinweise sollen Tierverluste verringern

Osterholzer Kreisblatt 20.05.2011 S. 1

Ilse Sebulke

VON CHRISTIAN VALEK

Landkreis Osterholz. Elf Jungjäger gehö-ren seit vergangenen Freitag zur Jäger-schaft Osterholz. Sie bestanden die mehrtä-gige Jägerprüfung auf der Schießanlagein Waakhausen. Die Verantwortlichensind mit dem Ergebnis der umfangreichenPrüfungen zufrieden. Einziger Mangel:Nicht alle Aspiranten konnten die Prüfervon ihren Kenntnissen überzeugen: EinDrittel fiel durch.

Sechs Prüflinge hätten nicht bestanden,teilte Kreisjägermeister Heiko Ehing demOSTERHOLZER KREISBLATT mit. Sie hat-ten vor allem in den zwei Abschnitten „Waf-fenkunde“ und „Wildtierkunde“ nicht dieerforderliche Punktzahl erreicht, hieß es.Die Prüfungsordnung ist streng. Sie siehtvor, dass der Teilnehmer je Fachgebiet min-destens etwa Zweidrittel der jeweils 20 Prü-fungsfragen korrekt beantworten müssen.

Die dreiteilige Gesamtprüfung bestehtaus der Schießprüfung, dem schriftlichenTest in fünf Fachgebieten wie Wildtier-und Waffenkunde, Jagdrecht, Naturschutzsowie Brauchtum. Die Probanten müsstendabei 100 Fragen beantworten. Die ab-schließende mündlich-praktische Teilprü-fung zu allen fünf Fachgebieten fand amFreitag statt.

210 UnterrichtsstundenSie Ausbildung zum Jungjäger umfasstetwa 210 Unterrichtsstunden. Sieben Mo-nate waren die Aspiranten unter anderemin Feld und Flur unterwegs. Bei Reviergän-gen mit erfahrenen Jägern lernten sie, dieTheorie in der Praxis anzuwenden. Der Vor-sitzende der Jägerschaft Osterholz, Tors-ten Wischhusen, ist mit dem Interesse ander Jägerei zufrieden. „Es kommt genü-gend Nachwuchs zu uns.“ Etwa ein Drittelder Teilnehmer seien Frauen. Zu ihnen ge-hört Conny Trowitzsch. Sie bestand amFreitag die strenge Jägerprüfung. „Ich binüber meine Jagdhundeausbildung zur Jä-gerei gekommen“, erzählt die Uthlederin.

Nach der erfolgreichen Abschlussprüfungwird Trowitzsch drei Jahre Jungjägerin„auf Probe“ sein, erklärte Heiko Ehing.

Die Jägerschaft Osterholz sei auf Nach-wuchs angewiesen, betonte Ehing. Wach-sene Populationen unter anderem bei Wild-schweinen erforderten das Bejagen der Be-stände. „Wildschweine verdreifachen in-nerhalb eines Jahres ihre Bestände.“

Große Maisanbauflächen würden dazubeitragen, dass wildlebende Rüsseltieresich exponentiell vermehren könnten, er-läuterte Ehing. Die Schäden für die Land-wirte seien beachtlich.

„Die Jäger stellen den größten Natur-schutzverband Deutschlands dar“, stellteder Vorsitzende der Jägerschaft TorstenWischhusen klar.

Der Vorsitzende der Jägerschaft Osterholz, Torsten Wischhusen (rechts), bei der Nachbespre-chung mit Conny Trowitzsch, Tjark Wischhusen und Rene Dunker (v.l.) CVA·FOTO: CHRISTIAN VALEK

Jungjäger bestehen PrüfungJägerschaft Osterholz begrüßt elf erfolgreiche Kandidaten in den Hegeringen

Osterholzer Kreisblatt 04.05.2011 S. 4

VON PETER VON DÖLLEN

Hambergen. Die Bemerkung war nichternst gemeint. Für Jäger Roger Varrel-mann hat sie aber einen bitteren Beige-schmack. Auf die Frage, warum sie ausge-rechnet die Exkursion in das Jagdrevier ge-wählt haben, meinte ein Schüler flapsig:„Ich dachte, wir gehen auf Tiere schie-ßen.“ Dabei war allen Beteiligten klar: DerAusflug ist ein Spaziergang durch denWald. Aber die Antwort spiegelt ein wenigdie Ansichten in der Öffentlichkeit über Jä-gern wider. Varrelmann nutzte die Exkur-sion für Werbung in eigener Sache.

Die Veranstaltung war als Belohnung fürSchüler des siebten Jahrgangs der Koopera-tiven Gesamtschule Hambergen (KGS) ge-dacht. Seit Jahren helfen Schüler der KGSbeim Entkusseln des Heilsmoores mit. Sieübernehmen jeweils ein Jahr eine Paten-schaft für das Naturschutzgebiet und ent-fernen dabei auch eine große Zahl von Bir-ken und anderen Pflanzen. Die Bäume ent-ziehen dem Moor viel Wasser und trocknen

es aus. Die Naturschutzvereinigung NABUkämpft mit dem Landkreis um den Erhaltdes Gebietes. Die Hilfe der Schule kommtda gerade recht. Im Gegenzug können dieSchüler unter verschiedenen spannendenVeranstaltungen wählen. Vom Angelnüber Kanufahren bis zur Nachtfalterbeob-achtung reicht das Angebot. Varrelmannist erst seit rund einem Jahr Jagdpächter imHeilsmoor und möchte beim Naturschutz

nicht abseits stehen. „Die Zeiten, in denenjeder sein eigenes Süppchen kocht, solltenvorbei sein“, sagt er. Mit Jungjägern ausdem Kreis zog er selber schon zu einer Ent-kusselung ins Moor. Außerdem erledigtendie Jäger den Abtransport der Pflanzen.Die Idee einer Belohnungstour in das Jagd-revier lag also nahe. Zur Premiere hattensich neun Jungs eingefunden. Nach einerkleinen theoretischen Einführung ging eszu einem Ansitz - und zu einem Platz, derreichlich Spuren von Wildschweinen auf-weist. Unterwegs fanden sich reichlich Spu-ren: Hunde, Menschen, Rehe und Autos.

Der Jäger wollte aber keine romantischeSicht liefern. Trotz aller Liebeserklärungenan die Natur wartete er mit harten Faktenüber die Jägerei auf und fand erstaunlichklare Worte. „Die Jagd ist eine große Ver-antwortung“, betonte er. Jeder Schuss ent-scheide über den Tod eines Lebewesens.Das mache keiner leichtfertig. „Wenn dieKugel den Lauf verlassen hat, hält sie we-der Gott noch Teufel wieder auf“, zitierteer eine Jägerweisheit. Die Munition aus ei-

ner Büchse könne noch in fünf KilometernEntfernung für Lebewesen gefährlich wer-den, verdeutlichte Varrelmann. Die Schü-ler waren erstaunt. Die Gefahr müsste beijedem Schuss genau abgewogen werde, er-läuterte der Jäger. Das sei auch einer derGründe, warum die meisten Ansitze erhöhtgebaut werden. Neben der besseren Über-sicht verkürze der Winkel die Schussbahn.Die Jagd in Deutschland sei nötig, um dieBestände zu regulieren. Die Zahlen wür-den festgelegt. Jagdpächter seien verpflich-tet, die Abschüsse nachzuweisen.

Wie vielen Kollegen auch gehe es ihmnicht um das Schießen von Tieren. Um einWildschwein zu strecken, müsse ein Jägerhäufig 30 bis 40 Stunden ansitzen. Dazu ge-höre auch, das richtige Tier zu ermittelnund zu erkennen. Dafür muss ein Jäger vielErfahrung und Wissen mitbringen. Das al-leinige Ansitzen in einer Nacht mit Minus-graden sei dafür ein eigenes Erlebnis, versi-chert Varrelmann. Und geriet dabei insSchwärmen: „Die absolute Stille ist einetolle Erfahrung.“

Roger Varrelmann führt Schüler des siebtenJahrgangs durch sein Jagdrevier. FOTO: VDO

Schüler ziehen zur Belohnung mit dem Jäger durchs RevierLohn für KGS-Siebtklässler für Hilfe beim Entkusseln des Heilsmoores / „Die absolute Stille ist eine tolle Erfahrung“

Osterholzer Kreisblatt 10.06.2011 S. 4

Worpswede. Seit September hatten sie auf diesen stolzen Moment hingearbeitet. Nun erhielten die elf frisch geba-ckenen Jungjäger nach absol-vierter Jägerprüfung in einer Feierstunde am Schießstand Waakhausen ihre Urkunden.

Zweimal pro Woche mussten sie dafür ganz konsequent die Schul-bank im Feuerwehrtechnischen Zentrum (FTZ) in Pennigbüttel drücken, an vierzehn Samsta-gen den sicheren Umgang mit Büchse und Flinte erlernen und sonntags zusätzliche Reviergän-ge absolvieren. Das alles unter den gestrengen Augen der Aus-bilder.„Jungjäger sind sie nach ihrer bestandenen Prüfung zunächst alle erst einmal für die nächsten drei Jahre. Da spielt es keine Rolle, ob sie erst 16 oder bereits 60 Jahre alt sind. Um eine eigene Waffe besitzen zu dür-

fen, muss man allerdings immer das 18. Lebensjahr vollendet haben“, erklärt Heiko Ehing, Kreis-Jägermeister und in dieser Funktion jagdlicher Berater des Landkreises.Auf dem Stundenplan standen neben Wildtierkunde, Natur-schutz, Jagd- und Waffenrecht auch das Wissen um die artge-rechte Haltung der zahlreichen Jagdhundrassen als auch jäge-risches Brauchtum. Dazu zählt das Jagdhornblasen mit dem Erkennen der unterschiedlichen Signale sowie das Legen von so genannten Brüchen, eine Art Zeichensprache der Jäger, längst abgelöst von der mobilen Kom-munikation, aber kennen muss sie jeder Jagdschein-Anwärter.Der Lehrgang mit abschließen-der Prüfung wird wegen seiner Schwierigkeit auch als Grünes Abitur bezeichnet. „Ich war ganz schön aufgeregt heute Morgen, und dann schießen Sie mal mit zitternden Händen!“, sagt Cor-nelia Trowitzsch, eine der drei

weiblichen Lehrgangsteilnehmer. Immer schon habe es in ihrer Familie Jagdhunde gegeben, deren artgerechte Führung sie von Grund auf erlernen wolle. Da ihr Ehemann bereits Jäger ist, gab das den Anstoß, sich über viele Monate intensiv ausbil-den zu lassen. Nun können sie dieses Hobby gemeinschaftlich ausüben. „Wir haben seit Jah-ren eine konstante Frauenquote in der Ausbildung von 20 bis 30 Prozent“, berichtet Torsten Wischhusen, Vorsitzender der Jägerschaft Osterholz-Scharm-beck und stellvertretender Kreis-Jägermeister. „Alle Alterklassen und Berufe sind vertreten. Vom Auszubildenden bis zum Ange-stellten und Selbständigen. Oft gibt es ein Heranführen an die Jagd durch ein familiäres Vor-bild.“Kirsten Wellmann, Vertreterin der Jagdbehörde und selbst Jäge-rin, ist zu allen Jahreszeiten mit wachen, offenen Sinnen unter-wegs. Das Auge sei durch die

Ausbildung und später durch die Erfahrung besonders geschult. „Mein Mann würde sich wün-schen“, sagt sie, „dass ich ganz normal mit ihm spazieren gehe. Aber das kann ich nicht. Mal entdecke ich eine Spur, die es zu deuten gilt, oder ich verfolge den Flug des Bussards über mir. Darüber vergesse ich dann leider, dass wir zu zweit unterwegs sind, so sehr fasziniert mich Natur und Tier.“16 erfahrene Prüfer des Landkrei-ses prüften streng, sechs Prüflin-ge fielen leider durch. Mag es am Prüfungsstress, am Fragen-umfang oder dem anspruchsvol-len Bewertungsschlüssel gelegen haben, am Ende konnte nur den Besten der begehrte Schein aus-gehändigt werden. Robert Rinke, Worpswede, schnitt als erfolg-reichster mit der Prüfungsnote 1,8 ab. Kolja Ahrens, Schwane-wede, folgte mit Note 2,0 auf dem zweiten Platz. Drittbester Lehrgangsteilnehmer war Lüder Vagt aus Osterholz-Scharmbeck.

Grünes Abitur erfolgreich bestandenElf neue Jagdschein-Inhaber im Landkreis

Heiko Ehing (erster von links) und Torsten Wischhusen (zweiter von links) freuten sich mit den Teilnehmern über die bestandene Prüfung. Foto: sl

VON SABINE LEWELING

Osterholzer Anzeiger 08.05.2011 S. 6

VON CHRISTIAN VALEK

Landkreis Osterholz. Die Jägerschaft imLandkreis Osterholz vermisst ein Ge-schwindigkeitsmessgerät. Unbekannte ha-ben die digitale Warntafel der Jäger kürz-lich im Bereich Steden abmontiert und ent-wendet. Torsten Wischhusen, Vorsitzen-der der Osterholzer Jägerschaft, hat stell-vertretend Strafanzeige bei der Polizei inHambergen erstattet.

Viele Menschen kennen mobile Tempo-tafeln im Bereich von Kindergärten, Schu-len und 30-Kilometer-Zonen. Die Jäger-schaft Osterholz setzt seit November zweiTafeln in waldreichen Gegenden mit star-kem Wildwechsel ein, um Autofahrer dieangepasste Geschwindigkeit zu erinnern.Seit etwa drei Wochen ist eines der Messge-räte aus dem Bereich Steden vom Straßen-rand verschwunden. „Die Diebe haben dasDisplay abgeschraubt und samt Batteriewa-gen mitgenommen. Nur das Verkehrs-schild steht noch“, berichtet Torsten Wisch-husen. Vertreter der Jägerschaft bedauernden Verlust des Geräts. Sie beziffern denSchaden auf etwa 3000 Euro. Die Anlagewurde aus Mitteln der Jägerschaft und Zu-schüssen des Landkreises finanziert.

In der Kreisverwaltung ist man über denDiebstahl betrübt. „Es ist besonders bitter,weil es hier um ehrenamtliches Engage-ment geht“, erklärte der Landkreis-Presse-sprecher Thorsten Klabunde auf Nach-frage der Redaktion. Die mobile Anlagehabe am Standort Steden offensichtlichgute Dienste geleistet. Im zurückliegendenZeitraum seien aus dem Bereich keine Un-fälle mit Wild gemeldet worden, heißt es.„Diese mobilen Warntafeln helfen bei derVerkehrssicherung.“

Kreisjägermeister Heiko Ehing erinnertAutofahrer an die Wildunfall-Gefahr inwaldreichen Gegenden. „Im vergangenenJahr sind uns 501 Unfälle mit Rehen gemel-det worden. Dazu kommen 22 Zusammen-stöße mit Wildschweinen und 19 mit Dam-wild“, berichtet Ehing. Auch mit Dachsenund Füchsen gebe es Kollisionen. Fach-leute gehen dazu von einer Dunkelziffernicht gemeldeter Vorfälle aus. Rechnerischergebe sich eine beunruhigende Bilanz.„Wir haben zwei Unfälle mit Wild an jedemTag im Jahr“, rechnet Ehing vor.

Die Jägerschaft versucht unter anderemmit mobilen Geschwindigkeitsanzeigen zuerreichen, dass Verkehrsteilnehmer die Ge-schwindigkeit verringern. „Bei 60 bis 70 Ki-lometern können einige Wildtiere die Dis-tanz zum Auto noch einschätzen“, sagendie Experten.

in Verden kann zudem Fall nichts Neues vermelden. „Das Ge-rät bleibt nach wie vor verschwunden“,sagt Pressesprecher Jürgen Menzel. Er be-zeichnet den Diebstahl als ärgerlichen Ein-zelfall. Diebstähle dieser Art gebe es eherselten. Die Berichterstattung im OSTER-HOLZER KREISBLATT könnte zu Hinwei-sen führen, so seine Hoffnung: „Vielleichthat sich ja schon jemand gefragt, was dasmerkwürdige Ding da im Keller ist?“

„Unfallverhütung“ weiter engagieren. Sieerhoffen weitere Erfolge durch das zusätzli-che Installieren von Duftzäunen, Reflekto-ren an Leitpfosten und elektronischen Pie-pern, die sich mit dem Abblendlicht vorbei-fahrender Autos einschalten und einenWarnton an das Wild aussenden.

Wer Wild auf der Straße begegne, sollteeinige Hinweise beachten, raten die Exper-ten. Tückisch seien dicht bewachsene Stra-ßenränder aus denen Wildtiere auf dieStraße springen können. Einem Rudeltierwürden meist weitere folgen, weiß Ehing.„Wer dem Tier nachschaut, riskiert einenZusammenstoß mit nachfolgenden Tie-ren“, sagt er. Der Schaden könne wegender Masse des Tiere beträchtlich sein.„Rehe bringen zwölf bis 15 Kilo auf dieWaage; Damwild wiegt bis zu 50 Kilo-gramm.“ Hupe oder Lichthupe würdennichts bringen, sagt er. „Die Tiere laufen in-stinktiv eher in einen Lichtkegel hinein,statt ihm auszuweichen.“ Angepasste Ge-schwindigkeit und Aufmerksamkeit an be-sagten Stellen seien wirksame Mittel, um si-cher anzukommen, heißt es.

Diebe stehlen TempotafelUnbekannte entwenden mobiles Messgerät / Jägerschaft Osterholz stellt Strafanzeige

Die Jägerschaft Oster-holz hat mit demLandkreis im vergan-genen Novemberzwei mobile Tempo-messgeräte ange-schafft. Eine der Anla-gen wurde kürzlichgestohlen . CVA·FOTO: EHING

Osterholzer Kreisblatt 28.05.2011 S. 5 Druckfehler im Text wurden von der Jägerschaft Osterholz korrigiert (gelbe Markierung)

VON MICHAEL RABBA

Landkreis Osterholz. Die Osterholzer Jagd-hornbläser und Leitung von Klaus Vagtfreuen sich über ihre erfolgreiche Teil-nahme am Bundeswettbewerb in Kranich-stein bei Darmstadt am 29. Mai. Zum sechs-ten Mal habe sich das Ensemble dafür qua-lifiziert und diesmal so viele Punkte wienoch nie erzielt, teilt Heide Wehmann mit.

In der Klasse G für gemischte Gruppenmit Pless- und Partforcehörnern erreichtendie Osterholzer 911 von 975 möglichenPunkten und landeten damit auf dem elf-ten Platz unter insgesamt 24 Gruppen ausverschiedenen Bundesländern. Dafür gabes die goldene Hornfesselspange, so Weh-

mann. Unter den acht niedersächsischenGruppen, die an dem Bundeswettbewerbteilnahmen, errangen die Osterholzer so-gar den dritten Platz. Am Tag zuvor nahmdie 13-köpfige Bläsergruppe als Gast zu-dem am hessischen Landeswettbewerb teilund erreichte mit 926 Punkten von 15 Grup-pen den fünften Platz sowie unter den Nie-dersachsen Platz vier. Am Start beim Lan-deswettbewerb war auch die Nachwuchs-gruppe der Osterholzer Jagdhornbläser un-ter Leitung von Nicole Köpke. Sie erreichteden vierten Platz unter neun teilnehmen-den Gruppen und wurde unter den Grup-pen aus Niedersachsen Sieger. Diesen Er-folgen seien monatelange Übungsabendevorausgegangen, betont Wehmann.

Die Jagdhornbläser belegten beim Bundeswett-bewerb den elften Platz. FOTO: FR

Jagdhornbläser freuen sich über viele PunkteOsterholzer Gruppe nahm an Landes- und Bundeswettbewerb teil / Auch Nachwuchs war erfolgreich

Osterholzer Kreisblatt 07.06.2011 S. 1

VON CHRISTIAN VALEK

Osterholz-Scharmbeck. Der Wald for-derte kürzlich die Sinne von Ferienkin-dern. Zwei Dutzend Mädchen und Jungenerlebten im Ferienprogramm der Stadt ein„Abenteuer im Jagdrevier“. Die Osterhol-zer Jägerschaft und Mitarbeiter des Forst-amtes Harsefeld führten die jungen Natur-freunde durch den Heidhof-Forst. Bei derabendlichen Exkursion über den Lehrpfadlernten die Teilnehmer unter anderem dieKunst des Fährtenlesens. Nach einem zünf-tigen Abendbrot mit Jagdhornklängenging es auch noch auf den Hochsitz.

Einsetzender Regen sorgte im Revier fürStille auf Feld und Wegen. Für die Jägerund jungen Begleiter im Alter zwischenneun und zwölf Jahre ideale Bedingungen.Sie hatten sich paarweise auf verschiede-nen Hochsitzen eingerichtet.

So wie Jäger Hartmut Renken samt Teil-nehmerinnen Saskia Koch und AngelinaKoop. Das Trio hatte sich auf einem über-dachten Hochsitz nahe des GarlstedterKirchwegs postiert. Von hier aus hatten siefreien Blick über weite Wiesen. Augenbli-cke später betrat Meister Lampe die lichteBühne. Andere Wildtiere folgten demRammler. Die scheuen Wiesen- und Wald-bewohnern waren für die Kinder ein Erleb-nis.

Zuvor hatten die Jäger ihre Schützlingeauf einem Lehrpfad durch das Heidhof-Re-vier geführt. Dort haben die Kinder unteranderem einen Dackel namens „Dixi vomRosenstrauch“ kennengelernt und Be-nimmregeln im Wald erfahren. Es wurdenJagdhornsignale geblasen, Tierstimmen er-raten und ein Dachsbau erkundet. Und na-türlich wurden viele Waldbewohner undihre Fährten präsentiert.

Kreisjägermeister Heiko Ehing hattedazu zahlreiche Präparate mitgebracht.Ausgestopfte Tiere wie Dachs, Hase, Mar-der und Waschbär beeindruckten dieGäste. Unter anderem erfuhren die Teilneh-

mer, dass Rehe sehr naschhaft seien. „Siefressen gern junge Pflanzenspitzen und na-schen hier und da“, erläuterte Ehing.

Auch Insekten wurden vorgestellt. DerBorkenkäfer gehörte dazu. Jäger GerdFrank stellte ihn als Teil des Biosystemsund als Waldschädling vor. Die Gruppemachte an einer Duftfalle Halt. Frank er-klärte den jungen Besuchern die Funktion.„Kommen die Käfer da wieder raus“,wurde er gefragt. „Nein, dann wäre eskeine Falle, sondern ein Restaurant für dieBorkenkäfer“, erwiderte Frank. Den Kin-der schien diese Begründung einzuleuch-ten. Weitere Fragen zu Damm-, Reh- undSchwarzwild zeigten das glühende Inte-resse der Teilnehmer für den Wald undseine Bewohner.

Wissensdefizite festgestelltDie Jägerschaft vom Hegering IV und Mit-arbeiter des Forstamtes Harsefeld möchtenvor allem Kinder für den Wald sensibilisie-ren. Bei Besuchen in Schulen zum Themahätten die Waidmänner zunehmend Wis-sensdefizite festgestellt. Etikette im Wald

sei vielen Menschen unbekannt. Ein mögli-cher Grund: Eltern können ihren Kindernimmer weniger über die Zusammenhängein der Natur erklären, da sie selbst nicht da-mit aufgewachsen sind. Allgemeinwissenwürde so verlorengehen, glaubt GerdFrank.

Der Kreisjägermeister hat ähnliche Erfah-rungen gemacht. Ein Informationsbesuchändert vieles, ist Ehing überzeugt. „Kindergehen hinterher mit offenen Augen durchFeld und Flur.“ Vor allem gehe es darum,die Jüngsten zu Wort kommen zu lassen.„Wir müssen sie und ihre Fragen ernstneh-men.“ Das Angebot der Jägerschaft für dasFerienprogramm der Stadt Osterholz-Scharmbeck sei aufwändig. Deshalb sei esnur einmal im Jahr möglich. „Wir habenhier 30 Kollegen im Einsatz.

Die kriege ich so nicht mehrmals im Jahrzusammen“, erläuterte Ehing. Unter ande-rem sind die Kinder mit Jägern aus neun Re-vieren zur Wildbeobachtung auf die Hoch-sitze in der Region verteilt worden.

Der Kreisjägermeister setzt auf die Erfah-rungen. „Die Teilnehmer erzählen zu-

hause von ihren Erlebnissen. Und viel-leicht fährt später mancher Autofahrer inGegenden mit erhöhtem Wildwechsel lang-samer.“

Beim „Abenteuer im Jagdrevier“ erfuhren die Teilnehmer zwischen neun und 13 Jahre Details zu einigen Wildtieren und zur Etikette im Wald. Unter an-derem wurden ein Dachsbau erkundet und Hunderassen benannt. Nach zünftigem Abendbrot ging es auf den Hochsitz. CVA·FOTOS: CHRISTIAN VALEK

Ferienprogramm der Stadt: Die JägerschaftOsterholz und Mitarbeiter des Forstamtes Har-sefeld haben Kindern „Abenteuer im Jagdre-vier“ gezeigt. Kreisjägermeister Heiko Ehingund Kollegen zeigten den jungen Besuchernden Wald und seine Bewohner. CVA

Fährtenlesen für FerienkinderDie Jägerschaft Osterholz und das Forstamt Harsefeld veranstalten Abenteuer im Jagdrevier

VON GABRIELA KELLER

Brundorf·Landkreis. Gelbe Blütenköpferecken sich der Sonne entgegen. Vor demgrünen Mais-Dickicht setzen die Sonnen-blumen leuchtende Farbtupfer. Malven,Mohn und Kornblumen fügen violette,rote und blaue Töne hinzu. Gelbsenf wiegtsich im Sommerwind. Bienen naschen anblauer Phacelia. Ein buntes Blütenbandsäumt die Maisfelder zu beiden Seiten derAhrnkenstraße in Brundorf.

Auf rund 700 Metern haben die Land-wirte Hermann Havemeyer und JürgenSchöne zusammen mit der Aktionsgemein-schaft Bremer Schweiz (AGBS) Ackerrand-streifen in eine Augenweide verwandelt.Wildblumen und Wildkräuter lockern diedie mannshohe Mais-Monotonie in Grünauf. Ein Beispiel, das Schule machen sollim Landkreis Osterholz. Landvolk, Kreisjä-gerschaft und Imker haben sich jetzt zusam-mengetan. Gemeinsam wollen sie der Idee,öde Ackerränder in blühende Biotope zuverwandeln, Schubkraft verleihen.

„Wir möchten das kreisweit voranbrin-gen und mehr Landwirte dafür gewinnen,ihre Ackerrandstreifen zur Verfügung zustellen“, sagt Kreislandwirt Reinhard Gar-bade. Mit dem Jägerschaft-VorsitzendenTorsten Wischhusen und Maja Langsdorff,Vorsitzende des Imkervereins Teufels-moor, sah er sich jetzt das Vorzeige-Projektin Brundorf an. Dort lässt die Landwirtsfa-milie Havemeyer/Schöne zum zweiten Malzusammen mit den Naturschützern derAGBS den Feldrand erblühen. 2008 wurdeerstmals an einem Acker die Saat für Malveund Ringelblume, Hirtentäschel und Buch-

weizen gelegt. In diesem Jahr blühten zubeiden Seiten der Ahrnkenstraße nochmehr Wildblumen und -kräuter.

Die bunte Pracht ist nicht nur eine Augen-weide. Die blühenden Feldraine unterstüt-zen die Artenvielfalt, bieten Tieren Nah-rung und Rückzugsräume. Mit Wildblu-men wie Phacelia, Buchweizen oder Serra-della finden Bienen, Hummeln, Schmetter-linge und andere Insekten einen reich ge-deckten Tisch mit Pollen und Nektar vor.Gerade jetzt sind die Speisen willkommen.„Nach der Rapsblüte gibt es im Juni/Julieine Trachtlücke. Insekten wie Bienen fin-den dann nicht mehr genug Nahrung“, er-klärt Imkerin Maja Langsdorff.

Speisekammern für InsektenBlühstreifen füllen die Lücke. Am Randevon Maisfeldern, wo Insekten sonst kaumNahrung finden, sind sie gefüllte Speise-kammern. Es ist ein kleiner Ausgleich fürdas, was durch zunehmenden Anbau derEnergiepflanze Mais an Nahrung für Bieneund Co. verloren geht. Hungerleidende Bie-nen sind eine Gefahr für die Landwirt-schaft. Langsdorff: „80 Prozent der Nutz-pflanzen werden von Bienen bestäubt. Ver-hungern sie, bedeutet das Ernteeinbußen.“Geht’s der Biene dagegen gut, gedeihenauch die Nutzpflanzen.

Niederwild profitiert ebenfalls von denBlütensäumen am Ackerrand. Hier findenHase, Fasan und Rebhuhn noch Deckung,wenn die Felder schon abgeerntet sind. Dieblühenden Feldraine ergänzen die Wild-äcker, die von den Jägern laut Wischhusenschon seit rund 25 Jahren zum Schutz derArtenvielfalt angelegt werden.

Die Brundorfer stehen mit ihrer Acker-randpracht im Kreis nicht allein auf weiterFlur. Auch in Worpswede blühen Feld-raine. Im Frühjahr 2009 startete in Koopera-tion mit Landwirten und der Haupt- und Re-alschule das Projekt „Wildblumen auf demWeyerberg“. Die Schüler säten und doku-mentieren, wie sich die Blühstreifen entwi-ckelten. Das Projekt wurde fächerübergrei-fend im Unterricht behandelt. Auf das Inte-resse von Schulen am Brundorfer Projekthofft auch die Aktionsgemeinschaft Bre-mer Schweiz. „Wir würden gerne Schülereinbeziehen“, sagt der Vorsitzende PeterKrauß. Erste Kontaktversuche der AGBSwaren bislang erfolglos.

Der Landvolk-Verband Osterholz willdie Ackerrandstreifen nach den Worten

von Garbade im nächsten Jahr zum großenThema machen. „Bei der Bezirksversamm-lung im Frühjahr 2012 wollen wir unsereMitglieder verstärkt ansprechen.“ NeueFördermodalitäten der EU könnten Land-wirten die Entscheidung erleichtern.Schon bisher konnten Bauern Geld kassie-ren, wenn sie am Feldrand Wildkräuterwachsen ließen. Entgangene Erträge aufden Ackerrandstreifen sollten damit ausge-glichen werden. Das Interesse von Landwir-ten ließ dennoch zu wünschen übrig. „DieAnträge waren mit einem erheblichen Auf-wand verbunden“, so Garbade. Seit die-sem Jahr geht’s einfacher. „Die Flächenmüssen im Antrag auf EU-Direktzahlun-gen nur noch als Ackerrandstreifen ge-kennzeichnet werden.“

Ackerrandstreifen wie dieser sollen in Zukunft jedenfalls nicht die Ausnahme bleiben. GKE·FOTOS GABRIELA KELLER

Ackerrandstreifen-Projekte sollen imLandkreis OsterholzSchule machen. Un-ser Foto zeigt vonlinks Bernhard Rathje(AG Bremer Schweiz),Maja Langsdorff (Vor-sitzende des Imker-vereins Teufelsmoor),Jürgen Schöne (Kreis-landwirt) ReinhardGarbade und TorstenWischhusen (Vors. Jä-gerschaft Osterholz). GKE

Blühende Feldraine sollen Schule machenLandvolk, Jägerschaft und Imker wollen mehr Landwirte überzeugen/Vorzeige-Projekt in Brundorf

VON ANDREAS HANUSCHEK

Vollersode. Zum Abenteuer im Jagdrevierlud der Hegering 6 der Jägerschaft Oster-holz am Dienstag die Hamberger Ferien-kids ein. Treffpunkt war bei der GaststätteDierks in Viehspecken, von dort ging eszur Schleuse, wo schon Falkner NorbertNowka wartete. Mit seinen Greifvögelntraf er den Nerv der Mädchen und Jungen.Auch die beiden Jagdhunde Otti und Atzefaszinierten die Kids. Insbesondere „Atzevon der Reiterstadt“ zeigte, was in ihmsteckt. Bei Dierks grillten die Jäger mit ih-ren Gästen, bevor es auf den Hochsitz zurBeobachtung von Wild ging.

Dem Uhu Bobo und dem Rotschwanzbus-sard Merika auf den Händen von FalknerNowka galt die volle Aufmerksamkeit derKinder. Viele von ihnen waren Wiederho-lungstäter, hatten das Abenteuer im Ferien-programm bereits einmal mitgemacht.Trotzdem staunten sie über all die Informa-tionen von Nowka. Der Falkner verriet denjungen Teilnehmern, dass Turmfalkeneine Geschwindigkeit von 300 Stundenkilo-metern im Sturzflug erreichen. Treffen sieso auf die Erde, gibt es „Genickbruch“ –und damit war klar, dass diese Greifvögelihre Beute im Flug fangen.

Glocke hilft, Vogel zu ortenDie Schwalben in Viehspecken gabenAlarm, als Nowka den Uhu Bobo aus-packte. Dieser behielt die Eule jedoch gutim Griff. „Wir Menschen hätten Augengroß wie Tennisbälle und würden ausse-hen wie Aliens, um so gut sehen zu könnenwie eine Eule“, berichtete der Falkner. Na-gelspitz und sehr gefährlich sind auch dieGreiffüße des Vogels. „Besser einen Hand-schuh tragen“, riet Nowka. „Die Eule wirdauch als Grifftöter bezeichnet.“ Nowka er-klärte, wie die Eule ihre Beute ortet unddass sie Tiere bis zur „Hasengröße“ jagt.

Noch einen Tick spannender wurde esmit dem nächsten Vogel. „Ich hoffe, es istein Adler“, war aus den Reihen der Kinderzu hören. Dass es dann „nur“ ein Rot-schwanzbussard war, war schnell verges-sen, denn „Merika“ gewann mit seinem tol-len Schrei gleich viele Fans. Das gefiel nurRauhaardackel „Otti“ nicht; der wusstewohl genau, dass er den Kürzeren ziehenwürde. So gab Otti immer schnell laut,wenn Merika schrie oder seine mächtigeFlügelspannweite zeigte.

Nowkas Jagdhund hat damit überhauptkein Problem, schließlich jagt er sogar mitdem Bussard im Team. Apportieren istdann verboten, weil auch der Vogel nichtvon der Beute lässt. „Der Hund unterschei-det, ob ich mit der Flinte oder mit dem Bus-sard jagen gehe.“

Auf der Jagd bekommt Merika einenPeilsender verpasst und eine Haube aufden Kopf. Diese dient der Sichtbehinde-rung, denn ansonsten würde der Bussardviel zu weit gucken können, so dass Nowkakaum folgen könnte. Peilsender wie auch

eine Glocke helfen, den Vogel später wie-derzufinden.

„Otti vom schwarzen Moor“ gehört zurkleinsten Jagdhundrasse, erklärte HartmutRenken. Der Rauhaardackel wird für dieBaujagd eingesetzt und zur Nachsuche beiVerkehrsunfällen. Praktisch zeigen, was erdrauf hat, durfte auch „Atze von der Reiter-stadt“. Der deutsche Drahthaar von Fried-rich Dierks steckt voller Energie und warkaum zu bremsen. Kaum von der Leine warer in der Hamme. Die versteckte Ente fander sofort und brachte sie seinem Herrn.Dierks zeigte auch die Quersuche und ließAtze der Spur einer Ente folgen. Die Kinderbeeindruckte die Geschwindigkeit, mit derder Jagdhund seine Arbeit erledigte.

Lara Thiel war beeindruckt: „Das warvoll gut, und das meiste wusste ich nochnicht.“ Der Höhepunkt der Veranstaltungsollte der Hochsitz werden: „Mein Bruderhat mir ganz spannend von den Rehen undder Fuchsfamilie erzählt, die er im vergan-genen Jahr gesehen hat.“ Ihr Bruder Tjarkwar bereits zum dritten Mal dabei, genau

wie sein Kumpel Cedrick, der meinte: „Ichfinde Jäger toll und auch Tiere zu beobach-ten.“ Tjark fand insbesondere die Vögelspannend, und ein vierter Ausflug imnächsten Jahr ist nicht ausgeschlossen.

Ebenfalls drei Mal dabei war YleniaArndt. Tiere hat sie vom Hochsitz aus nicht

gesehen. Schwester Leonie wusste warum:„Ylenia kann noch besser schreien als derBussard.“ Ylenia fehlt die Geduld beimWarten, und wenn es dann lauter wird,lässt sich natürlich kein Reh blicken, er-klärte Papa Uwe: „Auf dem Weg zum Hoch-sitz haben wir aber Rehe gesehen.“

Zu einem Abenteuer-nachmittag im Jagdre-vier hatte der Hege-ring 6 der JägerschaftOsterholz die Ferien-kinder aus Hamber-gen eingeladen. ANH

Falkner Norbert Nowka zeigte den Ferienkindern in Hambergen unter anderem seinen Uhu Bobo, der den Kopf um 180 Grad drehen kann. Auch einenRotschwanzbussard hatte Nowka zum Treffen mitgebracht. ANH·FOTOS: ANDREAS HANUSCHEK

Gefiederte Jäger mit scharfen AugenFalkner Norbert Nowka stellte Ferienkindern Uhu und Rotschwanzbussard vor / Ausflug auf den Hochsitz

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VON BERNHARD KOMESKER

Landkreis Osterholz. Die Waldbrandge-fahr im Landkreis Osterholz hat gestern diedie vierte von fünf Gefahrenstufen erreicht.Heiko Ehing, Kreiswaldbrandbeauftragtervom Forstamt Harsefeld, richtete sichprompt mit einem eindringlichen Warnhin-weis an die Öffentlichkeit. Auch für denLandkreis Cuxhaven meldet der DeutscheWetterdienst in den nächsten Tagen hoheWaldbrandgefahr, sodass besondere Vor-sicht geboten ist. Während der Feiertagescheint keinerlei Entspannung in Sicht.

Folgende Regeln sollten nach Ansichtder Fachleute unbedingt beachtet werden:Kein offenes Feuer im Wald oder in Wald-nähe; Grillen nur auf freigegebenen Plät-zen; keine brennenden Zigarettenkippenwegwerfen (im Wald gilt von 1. März bis31. Oktober ohnehin allgemeines Rauch-verbot); Autos mit Katalysatoren nicht übertrockenem Gras abstellen; keine Glasfla-schen oder Scherben im Wald liegen las-sen; Feld- und Waldwege nicht mit Fahr-zeugen versperren; jeden Waldbrand unterder Notrufnummer 112 sofort melden.

Hauptgefahrenzeit ist – zumal nach lan-ger Trockenheit wie zuletzt – der Zeitraumvon März bis Mai/Juni, so Heiko Ehing:„Die alte Vegetation ist trocken, die neuenoch nicht voll ausgebildet.“ Wenn dieTemperaturen steigen und mittags derWind auffrischt, ist das Szenario perfekt:„Zwischen 11 und 17 Uhr ist die Feuchtig-keit von Luft und Boden am niedrigsten.“

Besonders bemerkenswert: 64 Prozent al-ler Waldbrände gehen auf Fahrlässigkeit

zurück; Brandstiftung ist mit 13 Prozent dieUrsache Nummer zwei. Neben den mate-riellen Schäden – bundesweit jährlich meh-rere Millionen Euro – nimmt der Wald auchals Ökosystem und Erholungsraum erhebli-chen Schaden. Heiko Ehing berät die Feu-erwehren sowie den Kreis und die Kommu-nen in Fragen der Waldbrandvorsorge. Da-bei geht es um natürliche Barrieren imForst, die Befahrbarkeit und Markierungvon Wegen oder die Wasserversorgungund das praktische Vorgehen im Ernstfall.

Er weiß: Vor allem die Nadelwald- undHeidegebiete sind jetzt wieder stark gefähr-det: Schmidts Kiefern im Bereich Brundorf-Garlstedt-Meyenburg; der Wald nordwest-lich von Wallhöfen; der Stedener Wald so-

wie das Waldgebiet westlich von Voller-sode (Alte und Junge Elz). Auch nährstoff-arme Sandböden, die mit Heidekraut oderDrahtschmiele, Reit- und Bentgras bewach-sen sind, erwärmen sich schnell und gebenkaum Verdunstungsfeuchtigkeit ab.

Allein in Schmidts Kiefern befinden sichdrei künstliche Löschwasserentnahmestel-len, die zusammen 170000 Liter fassen.Ehing bereitet dort derzeit für mehrere Feu-erwehren eine Fahrübung nach UTM-Koor-dinaten vor. Orientierung ist wichtig, dennWaldbrände müssen möglichst schnell undmassiv bekämpft werden. Wenn nach demBoden auch die Bäume brennen, kann sichdas Feuer dreimal so schnell – mit bis zu 15Metern pro Minute – weiter ausbreiten.

Waldbrandgefahr erreicht zweithöchste StufeFachleute aus den Landkreisen Osterholz und Cuxhaven mahnen zu besonderer Vorsicht

Waldbrände begin-nen am Boden, aberwenn nicht schnellgehandelt wird, greiftdas Feuer auf dieBäume über. DasFoto entstand bei ei-ner Feuerwehr-Übung. FOTO: HEIKO EHING

Osterholzer Kreisblatt 23.10.2011 S. 10

Während in Osterholz-Scharmbeck heftigüber die beschlossene Erhöhung der Hun-desteuer diskutiert wird, läuft in der Poli-tik auf Kreisebene derzeit eine ganz an-dere Debatte: Die Osterholzer Jägerschaftsetzt sich für die Abschaffung der Jagd-steuer im Landkreis Osterholz ein. Im Aus-schuss für Ordnungswesen befasste sicherstmals die Politik mit dem entsprechen-den Antrag. Eine Empfehlung haben dieAbgeordneten noch nicht ausgesprochen.Die CDU-Fraktion sieht noch Beratungsbe-darf in den eigenen Reihen.

VON LUTZ RODE

Landkreis Osterholz. Schon lange wollendie Osterholzer Jäger erreichen, dass dievon ihnen gezahlte Steuer zum Abschussfreigegeben wird: Nicht mehr zeitgemäßund ungerecht sei die Steuer, finden sie.Aber vor allem verweisen die Jäger darauf,dass sie im Interesse der Allgemeinheitwichtige Aufgaben erfüllen. Gemeint ist da-mit unter anderem, dass die Jäger zu jederTages- und Nachtzeit gerufen werden,wenn wieder einmal ein Reh oder Wild-schwein bei einer Kollisionmit einem Autoverendet ist und das tote Tier eingesam-melt und entsorgt werdenmuss.

Dass sie trotz dieser Leistungen über dieSteuer zur Kasse gebeten werden, sehendie Osterholzer Jäger nichtmehr ein. Tors-ten Wischhusen, Vorsitzender der Kreisjä-gerschaft und zugleich CDU-Kreistagsab-geordneter, verweist in seinem Antrag anLandrat Dr. Jörg Mielke darauf, dass einigeJagdrevier-Inhaber bereits erwägen, künf-tig kein Unfallwild mehr zu entsorgen,sollte alles beimAlten bleiben.

Aus finanzieller Sicht des Landkreiseskommt der Vorstoß der Jägerschaft zur Un-zeit: Gut 55 000 Euro nimmt der Landkreisjährlich durch die Jagdsteuer ein. Ob dieSteuer nun sinnvoll ist oder nicht – mit ei-nem Federstrich auf diese Einnahmequellezu verzichten, kommt aus Sicht der Kreis-verwaltung nicht in Frage. Schließlich er-wartet der Landkreis für 2012 ein Defizitvon 8,2 Millionen Euro. Ein freiwilliger Ver-zicht auf die Steuer könnte dazu führen,

dass der Haushalt des Landkreises garnicht erst vom Innenministerium in Hanno-ver genehmigt wird.

Doch weil die Kreisverwaltung sehr wohlauch sieht, dass die Jäger viele Dinge tun,die im öffentlichen Interesse liegen, hat sieden Kreistagspolitikern eine Alternativ-Lö-sung vorgeschlagen: Danach zahlen die Jä-ger wie gehabt ihre Steuern, im Gegenzuggibt der Landkreis der Osterholzer Jäger-schaft einen Zuschuss von jährlich 10 000Euro zur Erfüllung der Aufgaben imDienste der Allgemeinheit.

SPD lehnt Vorstoß abNur wenige Kreistagsabgeordnete könnensich allerdings für diesen Vorschlag erwär-men. Jürgen Ahlers von der Bürgerfraktionunterstützt die Idee, ansonsten schmecktder Kompromissvorschlag keinem der imAusschuss vertretenen Politiker so recht.Die SPD-Fraktion hat sich bereits festge-legt: Sie lehnt die Abschaffung der Jagd-steuer ab, und auch die Grünen und dieLinke wollen nichts davon wissen, weil sievon den Argumenten der Jäger nicht über-zeugt sind. Sie bezweifeln, dass die Jägerausschließlich für das Gemeinwohl tätigsind, ohne einen eigenen Nutzen von derJägerei zu haben. Ein reines Ehrenamt seidas nicht. „Die Jägerschaft hat über 700Mitglieder. Wenn die Bedingungen so unat-traktiv wären, würden es sicher nicht soviele machen“, meint zum Beispiel Grü-nen-Abgeordneter André Hilbers.

In den Reihen der CDU-Fraktion istmansich noch uneins. Diemeisten seien für dieAbschaffung der Jagdsteuer, versichertBrunhilde Rühl. Doch es gibt auch Gegen-stimmen: Christdemokrat Werner Grobbauzum Beispiel hält den Vorstoß angesichtsder schwierigen Finanzsituation des Krei-ses für „nicht glücklich“. Intern wollen dieChristdemokraten das Thema noch einmaldiskutieren. Viel Zeit bleibt ihnen nicht:Schon am 21. Februar wird der Finanzaus-schuss erneut über den Antrag der Jägerberaten, danach geht es am 28. Februarnicht-öffentlich im Kreisausschuss weiter.Die Entscheidung soll schließlich in derKreistagssitzung am 29. Februar fallen.

Die Osterholzer Jäger stoßen für die Abschaffung der Jagdsteuer kräftig ins Horn. Über ihren Vor-stoß, der Landkreis möge die Steuer künftig auf null festsetzen, wird nun in der Politik beraten.SPD, Grüne und Linke sind dagegen, die CDU ist sich noch uneins. FOTO: PHILIPP SCHULZE

Jäger wollen keine Steuern mehr zahlenKreistagspolitiker beschäftigen sich mit Antrag zur Abschaffung der Jagdsteuer / CDU-Fraktion uneins

Die Osterholzer Jäger wollen keine Jagd-steuer mehr bezahlen – doch in der Politikfindet sich dafür keine Mehrheit. DieCDU-Fraktion im Kreistag unterstützt dieJäger als einzige bei ihrem Vorstoß.

VON LUTZ RODE

Landkreis Osterholz. Bei ihrer Forderungnach einer Abschaffung der Jagdsteuerkann die Osterholzer Jägerschaft auf dieUnterstützung der CDU im Kreistag zäh-len: Zeigten sich die Christdemokraten vorvier Wochen noch uneins über den Vor-stoß, so sind jetzt offenbar die Gegenstim-men in der Fraktion verstummt. Der CDU-Abgeordnete Marcus Oberstedt berichteteim Finanzausschuss, seine Fraktion stimmenun einhellig dem Antrag der Jägerschaftzu. Damit steht sie allerdings alleine da:SPD, Grüne und Die Linke lehnen eine Ab-schaffung der Steuer klar ab.

Am kommenden Mittwoch kommt es imKreistag zum Schwur. Bleiben die Fraktio-nen bei ihrer Meinung, ist der Antrag derJäger gestorben. Gleiches gilt für den vonLandrat Dr. Jörg Mielke ins Spiel gebrach-ten Kompromissvorschlag, der vorsieht, dieSteuer zwar weiter zu erheben, aber der Jä-gerschaft jährlich einen Zuschuss von10000 Euro zur Erfüllung der Aufgaben imDienste der Allgemeinheit zukommen zulassen. SPD und Grüne signalisieren dazuschon mal vorab: Nicht mit uns. Einzig dieWählergemeinschaft hat sich bisher fürden Kompromissvorschlag erwärmt.

Wie berichtet, hält die Osterholzer Jäger-schaft die Steuer für nicht mehr zeitgemäßund ungerecht. Die Waidmänner verwei-sen darauf, dass sie im Interesse der Allge-meinheit wichtige Aufgaben erfüllen. Ge-meint ist damit unter anderem, dass die Jä-ger zu jeder Tages- und Nachtzeit gerufenwerden, wenn wieder einmal ein Reh oderWildschwein bei einer Kollision mit einemAuto verendet ist und das tote Tier einge-sammelt und entsorgt werden muss. Dasssie trotz dieser Leistungen über die Steuerzur Kasse gebeten werden, sehen die Oster-holzer Jäger nicht länger ein. Immerhinwürden durch die Abgabe rund 55000Euro im Jahr in die Kreiskasse gespült.

Im Finanzausschuss sind die Jäger mit ih-rem Antrag, die Jagdsteuer auf null Pro-zent festzusetzen und sie damit faktisch ab-zuschaffen, in dieser Woche abgeblitzt.„Wir reden überall über Einsparungen; derAntrag passt nicht in die Zeit. Es gehtschon in den Rahmen des Grotesken, dasseine kleine Gruppierung derart bevorzugtwerden will“, sagte Björn Herrmann, SPD-Fraktionsvorsitzender. Auch Bernd Rugen(Die Linke) überzeugen die Argumente derJägerschaft nicht, genauso geht es JürgenBackhaus von den Grünen: „Wir teilen diePosition der SPD. Hier soll eine privile-gierte Gruppe, die schon in der Vergangen-heit reichlich bedient wurde, noch mehr pri-vilegiert werden“, sagte Backhaus.

Johann Holler (Wählergemeinschaft) plä-dierte für einen Kompromiss: „Die Steuerkomplett abzuschaffen, können wir uns

nicht leisten. Wir sollten den Kompromisseingehen – als Geste an die Jägerschaft.Sonst hat am Ende der Landkreis die Aufga-ben an der Backe, die jetzt die Jäger über-nehmen“, meinte Holler. Holler hatte wohlim Blick, was auch der Vorsitzende derOsterholzer Jägerschaft, Torsten Wischhu-sen, in seinem Antrag an den Landkreis an-gedeutet hatte: Einige Jagdrevier-Inhaberwürden bereits erwägen, künftig kein Un-fallwild mehr zu entsorgen, sollten sie wei-terhin die Jagdsteuer entrichten müssen.

Mit sieben Ja-Stimmen und vier Nein-Stimmen wurde der Empfehlung der Kreis-

verwaltung zugestimmt, den Antrag der Jä-ger abzulehnen. Keine Entscheidung gabes zu dem Alternativvorschlag. Landrat Dr.Jörg Mielke kündigte an, dass dieser Kom-promiss-Vorschlag am kommenden Mitt-woch auf jeden Fall im Kreistag zur Abstim-mung gestellt werden soll.

Auf Nachfrage kündigte SPD-Fraktions-vorsitzender Björn Herrmann an, dass dieSozialdemokraten nicht gedächten, diesenMittelweg mitzugehen. Auch bei den Grü-nen und der Linken sei damit nicht zu rech-nen, sodass für den Kompromiss keineMehrheit zu erwarten ist.

Weil sie viele Aufgaben für die Allgemeinheit erfüllen, wollen die Jäger keine Jagdsteuer mehr zah-len. Für die Mehrheit der Kreispolitiker kommt der Vorstoß zur Unzeit. FOTO: BERND THISSEN

Jäger blitzen mit Vorstoß abNur CDU-Fraktion im Kreis unterstützt Forderung nach Abschaffung der Jagdsteuer

VON ANDREAS HANUSCHEK

Hambergen. Unter dem Motto Jahres-hauptversammlung und Schnitzelessenfasst die Jagdgenossenschaft Hambergen-Heißenbüttel ihre beiden jährlichen Aktivi-täten an einemTag zusammen. Diesmal tra-fen sich dazu 17 Mitglieder bei JohannTweitmann in Heißenbüttel. JagdvorsteherJoachim Hillmann leitete die Versamm-lung, Schriftwartin Silke Meyerhoff trugdie Zusammenfassung der Vorjahresver-sammlung vor, und Kassenwart HeinzKück gewährte letztmalig einen Einblick indie Kasse.

Denn Heinz Kück trat im 13. Jahr von sei-nem Amt zurück und bekam als Danke-schön für seine geleistete Arbeit einen Prä-sentkorb überreicht. Einen Nachfolgerfand man im Verlauf der Versammlung

nicht, nach regen Diskussionen erklärtesich Rita Hillmann bereit die Arbeit des Kas-senwartes für ein Jahr zu übernehmen.

Die Jagdgenossenschaft Hambergen-Heißenbüttel ist Herr über 430 HektarLand in Heißenbüttel und Umzu. Die JägerHeinrich Hilfers aus Emden und JoachimGroenewold aus Wittmund pachten dasJagdrevier für weitere neun Jahren. Hilfersjagt schon seit 2007 hier, Groenewold stießim vergangenen Jahr dazu. Die beiden Jä-ger übernahmen den kleinen Part des Jah-resrückblickes und berichteten von derTreibjagd im Dezember. Insgesamt waren26 Jäger unterwegs, zwei Hasen, drei Tau-ben und ein Marder waren die Ausbeute.

Jagdgenossenschaft Hambergen-HeißenbüttelJagdvorsteher: Joachim HillmannInfo unter Telefon: 047 93 /95 3606

26 Jäger auf TreibjagdJagdgenossenschaft Hambergen-Heißenbüttel zieht Bilanz

Die Jägerschaft Osterholz ist dem Wolfweiter auf der Spur. Eine Ausstellung inden Räumen der Kreissparkasse an derBahnhofstraße informiert ab sofort überdas Leben der Wildtiere. Nach glaubhaf-ten Sichtungen eines Wolfes im LandkreisOsterholz vor einigen Wochen sind dieMenschen auf der Hut. Die niedersächsi-sche Wolfsbeauftragte Britta Habbesprach zur Ausstellungseröffnung überMythos und Wahrheit der unter Natur-schutz stehenden Tiere.

VON CHRISTIAN VALEK

Osterholz-Scharmbeck. „Diese Ausstel-lung soll unter anderem dazu beitragen,aus demMythos Wolf wieder eine Wildtier-art zu machen“, hofft Habbe. Die Wolfsbe-auftragte setzt auf die Mithilfe von Naturin-teressierten. Ihre Beobachtungen könnenhelfen, die Verbreitung und die Wander-schaft der heimlichen Tiere nachzuvollzie-hen, sagt sie. Sie weist darauf hin: Spurenund Kot, die sogenannte Losung, haben Ei-

genheiten. Anders als bei Hunden, tretenWölfe im Trab immer wieder in ihre Vor-spur. Ihre handtellergroßen Pfotenabdrü-cke reihen sich wie Perlen an einer Schnurhintereinander. Wichtig sei, dass die Spurauf einer Distanz von etwa 100 Meternnachzuvollziehen ist. Die Tritte seien imSchnee oder auf Sandwegen am besten zuklassifizieren.

Die Losung von Wölfen habe ebenfallsbesondere Bedeutung. Wölfe legen siegern auf Sandwegen und Freiflächen ab.„Die Losung riecht anderes als Hundekot.Ihr Geruch ist streng“, erläutert Habbe. Da-rin seien unter anderem Zähne und Haarevon Beutetieren zu finden. Nach einerDNA-Analyse könne der Kot zugeordnetwerden. Das im Landkreis Osterholz ge-sichtete Tieremuss nach Ansicht der Wolf-Expertin nicht aus der Wingst stammen.Auch ein Tier aus Sachsen kann nach Nie-dersachsen wandern, sagt sie. Die Distanz

sei zweitrangig. „Wölfe können pro Tagetwa 70 Kilometer zurücklegen“, rechnetsie vor. „Es ist erwiesen, dass Tiere ausDeutschland auf ihrem Weg durch Polenbis nach Weißrussland etwa 1500 Kilome-ter zurückgelegt haben.“

Habbe geht davon aus, dass sich Wölfenur vorübergehend im Landkreis Oster-holz aufhalten. „Rudel werden sich eherauf den ehemaligen Truppenübungsplät-zen in der Lüneburger Heide ansiedeln.“In den nächsten Jahren sei allerdings vie-lesmöglich. Die Population der Tiere sei inden vergangenen zwei Jahren gewachsen.

Statt sieben seien mittlerweile 14 Rudel inDeutschland ansässig. „Ich denke, auch inNiedersachsen wird in den nächsten Jah-ren eine Menge passieren.“

Die Informationsschau im Foyer derHauptstelle der Kreissparkasse ist erstmalsin Niedersachsen zu sehen. Hier wird siemindestens vier Wochen bleiben, kündi-gen Kreisjägermeister Heiko Ehing undTorsten Wischhusen, Vorsitzender der Jä-gerschaft Osterholz, an. Das Ausstellungs-projekt ist eine Kooperation zwischen derLandesjägerschaft, dem Niedersächsi-schen Ministerium für Umwelt und Klima-

schutz sowie dem Niedersächsischen Lan-desbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten-und Naturschutz (NLWKN).

Besucher der Ausstellung finden vor Ortzwei Broschüren zum Thema. Darin findensich Tipps zur Beobachtung und zur Le-bensweise von Wölfen. Wer einen Wolf ge-sehen hat, wird gebeten, sich bei der nie-dersächsischen Wolfsbeauftragten BrittaHabbe zumelden. DieTelefonnummer lau-tet 0179 / 9075166. Auch die JägerschaftOsterholz nimmt Hinweise über Wolfssich-tungen entgegen. Mehr Informationen imInternet unter www.blattzeit-ohz.de.

Wolfsausstellung der Jägerschaft Osterholz in der Hauptstelle der Kreissparkasse Osterholz: Britta Habbe erläutert Henry Laube, Torsten Wischhusen,Ulrich Messerschmidt, Heiko Ehing und Hans-Jürgen Gieschen (von rechts) die Lebensgewohnheiten der Wölfe. CVA·FOTO: CHRISTIAN VALEK

Den Wölfen auf der SpurSonderausstellung der Jägerschaft Osterholz informiert über das seltene und unter Schutz stehende Wildtier

„Wölfe können pro Tagetwa 70 Kilometer

zurücklegen.“Britta Habbe, Wolfsbeauftragte

Vom Mythos Wolf zum Wildtier WolfVonHeiko Bosse

Gleich mehrmals beobach-teten Jäger in jüngster Ver-gangenheit einen Wolf in ihren Revieren. Kehrt „Ise-grim“ etwa zurück in den Landkreis? Mit einer Aus-stellung wollen die Jäger für den Wolf sensibilisieren.

Osterholz-Scharmbeck Nie-mand – auch nicht die Jäger selbst – weiß so genau, woher der kürzlich gesichtete Wolf stammte und ob er sich nach wie vor im Landkreis aufhält. Kein Zweifel aber besteht da-ran, dass der Wolf als solcher polarisiert. Grund genug für die Osterholzer Jägerschaft, gemeinsam mit der Wolfsbe-auftragten der Landesjäger-schaft, Britta Habbe, eine Ausstellung zu organisieren.

Mit Hilfe von Schautafeln, eindrucksvollen Fotos und Flyern wollen die Initiatoren für „Isegrim“ sensibilisieren. Kreissparkassen-Vorstand Ul-rich Messerschmidt freut sich, eine derart interessante und besondere Ausstellung noch bis zum 17. März in der Kundenhalle des Kreditinsti-tuts, Bahnhofstraße 45, zu Gast zu haben.

„Noch vor fünf Jahren hätte ich mir nicht vorstellen kön-nen, dass wir hier heute über Wölfe sprechen“, betonte Tors ten Wischhusen, Vorsit-zender der Osterholzer Jäger-schaft, die Außergewöhnlich-keit eines „Wolfsbesuchs“. Britta Habbe ist jedoch über-zeugt, dass die Tiere allmäh-lich in den Westen zurück-kehren. „Vor zwei Jahren zähl-ten wir deutschlandweit noch sieben Wolfsrudel, im vergan-genen Jahr waren es schon 14.“ Die Expertin hofft, das der Mythos des vermeintlich

gefährlichen Wolfs sich lang-fristig in ein Interesse an dem Wildtier wandelt. „Die Tiere meiden den Menschen.“

Übrigens: Der besagte Wolf

im Landkreis wurde zwar von Jägern gesichtet, für einen wissenschaftlichen Beweis fehlt laut Britta Habbe jedoch ein Foto des Tieres oder aber

eine DNA-Spur. Wer damit dienen kann, darf sich gerne bei der Wolfsberaterin unter Telefon 0179 / 90 75 16 6 mel-den.

Osterholzer Jägerschaft wirbt mit einer Ausstellung in der Kreissparkasse um Aufmerksamkeit für „Isegrim“

Gespannt lauschten Kreisjägermeister Heiko Ehing, KSK-Vorstand Ulrich Messerschmidt, Torsten Wischhusen, Vorsitzender der Osterholzer Jägerschaft, und der Naturschutz-Obmann Henry Laue (von links) den Ausführungen der Wolfsbeauftragten Britta Habbe. Foto: Bosse

Der Landkreis Osterholz macht es wie 34der 38 Landkreise in Niedersachsen: Erhält an der Möglichkeit fest, eine Jagd-steuer zu erheben. Sie spülte zuletzt etwa55000 Euro pro Jahr in die Kreiskasse –Geld, auf das die Kreistagsmehrheit we-gen der Haushaltslage nicht verzichtenwill. Auch der Kompromissvorschlag, zudem sich die Verwaltung nach den Wortendes Landrats durchgerungen hatte, fieljetzt durch: Nur CDU und Bürgerfraktion/WG plädierten mit Dr. Jörg Mielke dafür,der Kreisjägerschaft für Naturschutzmaß-nahmen künftig einen Lastenausgleichvon 10000 Euro im Jahr zu gewähren.

VON BERNHARD KOMESKER

Landkreis Osterholz. Als Vorsitzender derJägerschaft Osterholz hatte der CDU-Kreis-tagsabgeordnete Torsten Wischhusen eineglühende Rede gehalten, die auch dempoli-tischen Gegner Respekt abnötigte. DieJagdsteuer, so hatte Wischhusen darge-legt, sei ungerecht, nicht mehr zeitgemäßund widerspreche dem öffentlichen Inter-esse. All sein Bemühen war vergebens,SPD, Grüne und Linke senkten den Dau-men. Einzig der Grünen-Abgeordnete Dr.Bogislaw Miescke enthielt sich.

Unmittelbar nach demNein zur Abschaf-fung der Abgabe mobilisierte Wischhusenmit den Waidleuten den Widerstand: Drau-ßen vorm Sitzungssaal traf er sich mit denGrünröcken, die zuvor im Zuhörerraum ge-sessen hatten und die nun schärfere Ge-schütze auffahren wollen. Unverhohlensprach die Runde über zivilen Ungehor-sam: Man solle, so hieß es, für die ehrenamt-lichen Dienste an der Allgemeinheit ab so-fort Rechnungen schreiben, die Anwälteund Versicherungen in Marsch setzen undSteuerbescheide vorläufig ignorieren. DieSachbearbeiterin im Kreishaus werde we-gen der Protestwelle „in den nächsten fünfJahren keinen Urlaubmachen“ können.

Als sich die Abstimmungsniederlage ab-zeichnete, hatte Wischhusen im Sitzungs-saal bereits gepoltert, diemeisten Abgeord-neten hätten offenbar den Antrag nicht ge-lesen oder dessen Argumente nicht verstan-den. Demnach ist die Jagd längst kein ein-trägliches Luxusvergnügenmehr; diemeis-ten der kreisweit über 700 Jäger seien viel-mehr Durchschnittsverdiener, die durchHege und Pflege zur Artenvielfalt beitrü-gen, vor Seuchengefahren und Wildunfäl-len schützten und das Unfallwild entsorg-ten.

Sollte all dies die öffentliche Hand über-nehmen müssen, kämen sechsstellige Be-träge heraus, zeigte sich Wischhusen über-zeugt: Der Landkreis hätte eine Kadaver-tonne und einen Auto-Anhänger zu be-schaffen,müsste einen Raum für die vorge-schriebene Trophäenschau haben und Per-sonal einstellen, wenn die Jäger die Jagd

nur noch als Hobby betrieben. Letztlich, soWischhusens Volte, schütze sich der Kreismit der Abschaffung der Steuer vor Mehr-kosten: Durch den Einnahmeverzichtkomme er der nötigen Konsolidierung nä-her als mit einer Beibehaltung der Steuer.Kein anderer Naturschutzverband werdesozusagen als Dank für den Einsatz mit ei-ner speziellen Abgabe belegt, bemerkte

Wischhusens Parteifreund Axel Miesner.Landrat Dr. Jörg Mielke warnte davor,

die Beiträge auf Cent und Euro zu bezif-fern, um sie einander vorzurechnen. DerNutzen für Mensch und Umwelt sei unstrit-tig, weshalb er anrege, aus einem Teil derSteuer-Einnahmen einen Öko-Pool für dieJägerschaft zu füllen. Eine Abschaffungkönnteman sich indes nur bei einem ausge-

glichenen Haushalt leisten, so der Verwal-tungschef, der damit ganz auf der Linie desSPD-Fraktionschefs Tim Jesgarzewski lag.

Der Jura-Professor warnte, die Rech-nungsprüfer könnten den Kreis aufs Kornnehmen, falls die Jagdsteuer wegfalle.„Die Jägerschaft hat einen starken, kraft-vollen Sprecher“, schmeichelte Jesgar-zewski; auf die Frage, was die Grünröckealles leisten, werde er sich gar nicht einlas-sen: „Diese Debatte kann ich nur verlie-ren.“ Die SPD sei daher auch bereit, über ei-nen Aufwand-Ersatz für die Jäger nachzu-denken, sofern klarer werde, „was auf denPreisschildern steht“. Das sei zurzeit abernoch nicht der Fall und so hätten die Abge-ordneten einstweilen vor allem „das großeGanze“ im Blick zu behalten. Das Nein zurAbschaffung habe denn auch gar nichtsmit den Leistungen der Jägerschaft zu tun,resümierte Jesgarzewski.

Kreisweit gibt es derzeit 119 Revier-Inha-ber, die ihre Steuerschuld mit den Jagd-pächtern „im Binnenverhältnis“ regeln –und dabei sollte es bleiben, bekräftigte dieGrünen-Fraktionschefin Dörte Gedat. DieSteuer sei berechtigt und keineswegs un-sinnig, erklärte sie und fügte an Mielke ge-richtet hinzu, die Grünen sähen anderePrioritäten bei dem Einsatz von 10000Euro, die der Etat offenbar ja noch her-gebe. Wischhusen solle auch nicht unter-schlagen, dass der Landkreis bereits heuteeinenTeil seiner Blitzgelder zusammenmitden Jägern in die Umwelt investiere. An-dere Naturschutzverbände trügen nichtminder zum Erhalt der Ökosysteme bei,profitierten aber von den Bußgeldern nichtim selben Maße. Helga Diefenbruch-Bli-don (Die Linke) wurde deutlicher und wiesauf die Vorzüge des Weidwerks hin: „Ichweiß wirklich nicht, ob es dem Gemein-wohl dient, wenn die Jäger Wildschweineverkaufen und große Autos fahren.“ Wisch-husen schwoll jetzt der Kamm: „Na, dannfahren Sie mal einen kapitalen Damhirschauf dem Fahrrad nach Hause.“ Doch BerndRugen (Die Linke) blieb dabei: Nur die Jä-ger könnten mit ihrem Hobby und Ehren-amt zugleich auch Einnahmen generieren.

Unterdessen schlug sich Wilfried Pal-lasch (Bürgerfraktion) auf WischhusensSeite: Der habe manche Wissenslücke ge-schlossen; ihm sei sehr an einem guten Mit-einander zwischen Landkreis und Jägerngelegen, weil das letztlich Geld spare. DerVerzicht auf die Abgabe sei wegen desSchuldenstands derzeit zwar nicht drin, soPallasch; aber esmüsse das Ziel sein, „dasswir da hinkommen“. Kai Entelmann (CDU)plädierte ebenfalls für Mielkes Vermitt-lungsangebot, zumal die Jäger nicht nurder Landwirtschaft und demTourismus hel-fen, sondern auch Kinder an die Tier- undPflanzenwelt heranführen würden. „Da-von profitieren alle, das Geld aus dem Poolwäre gut angelegt“, warb Entelmann.

Ein Jäger sitzt im Sonnenuntergang mit angelegtem Gewehr auf einem Hochstand. Dafür soll er wei-terhin Steuern bezahlen. FOTO: PATRICK PLEUL

Kreistag schießt Jagdsteuer-Antrag abPolitiker sprechen sich gegen Abschaffung aus / Torsten Wischhusen organisiert Widerstand

Eine Flinte gab es nicht zu gewinnen. DieKreisjägerschaft brach mit einer Tradi-tion, und auch sonst war einiges anders indiesem Jahr. Die traditionelle GrüneNacht, der Jägerball, erlebte einen Neube-ginn, eine Wiederbelebung. Mehr als 400Gäste waren der Einladung in die Stadt-halle gefolgt, um eine Nacht lang zu tan-zen, ein Fest abseits von Pirsch und grünerLandschaft zu erleben. Erst um drei Uhrmorgens legten die Musiker der „New-Fa-shion-Band“ ihre Instrumente beiseite.

VON PETER VON DÖLLEN

Osterholz-Scharmbeck. BürgermeisterMartin Wagener hatte den Gästen in seinerBegrüßungsrede geraten, mal nicht an dieJagd- und die Hundesteuer zu denken.Wie der Vorsitzende der Jägerschaft, Tors-ten Wischhusen, betonte auch Wagener:„Es gibt nicht viele solche Bälle in der Um-gebung.“ Und das war sogar untertrieben,bietet doch bisher nur der VSK-November-ball in der Kreisstadt die Möglichkeit, sichrichtig schick anzuziehen und klassischeTänze zu tanzen.

Jetzt könnte mit der Grünen Nacht einweiterer klassischer Ball den Terminkalen-der der Stadt ergänzen. Gerade jüngereLeute suchen einen Kontrast zu fröhlichenFeiern mit Partystimmung. „Ein Ball mitAbendkleid oder schickem Anzug ist dochetwas anderes“, findet eine Besucherin lä-chelnd.

Das merken nun auch die Organisato-ren. Denn der Kreisjägerball hat eigentlicheine reiche Tradition. Seit 57 Jahren findeter schon statt. Doch das Fest – zuletzt in derStrandlust beheimatet – zeigte Abnutzungs-erscheinungen. „Die Gästezahlen warenrückläufig“, bekannte Kassierer UlrichMesserschmidt. Vor allem besagte jungenLeute blieben zuhause. Das Festkomiteewollte deshalb etwas Neues probieren.

Die Rückkehr in die Kreisstadt war einkleines Risiko. Die Stadthalle ist ein ande-res Kaliber, bietet aber die Möglichkeit ei-gene Vorstellungen zu realisieren. Schließ-lich soll der Ball keine Kopie werden. Statt-dessen kommt der Ball mit einem eigenen„grünen“ Flair daher. Dafür sorgt beispiels-weise die tolle Bühne, von der Rehe, Wild-schweine und andere Tiere auf die Tanzen-den herabblicken.

Beim Sektempfang zu Beginn erwarte-ten Jagdbläser mit typischem Sound dieGäste. „Seit Freitagmorgen haben wir mitzehn Leuten aufgebaut“, erläutert Kreisjä-germeister Heiko Ehing den Aufwand. DieVorbereitungen, an denen sogar 25 Jägerbeteiligt waren, begannen schon imHerbst. Die Arbeit hat sich gelohnt. „Wirsind sehr zufrieden“, freut sich Messer-

schmidt über die Resonanz.Doch nicht nur der Ort wurde gewech-

selt. Der Festausschuss hatte den Mut eini-ges über Bord zu werfen, aber Bewährtes

mitzunehmen. Dazu gehört beispielsweisedie Rehschänke, die schon lange auf kei-nem Ball fehlen darf. „Es gab immerWodka mit Feigen“, erzählt Messer-schmidt. Viele Durstige steuern die Reh-schänke an, um den obligatorischen

Wodka zu trinken. Das neue Konzeptscheint anzukommen. „Ich bin seit 42 Jah-ren bei jedem Ball dabei“, erinnert sich bei-spielsweise Klaus Birn. Er hält den Umzugfür einen richtigen und großen Schritt. „Esgibt Veränderungen, aber die sind posi-tiv“, urteilt er über den „neuen“ Jägerball.Für ihn ist er ein kleiner Ausgleich zumJagdgeschehen, dem jeder fast immer al-lein folge. Selten habe die Jägerschaft Gele-genheit für einen Austausch. Natürlichspielt auch das Tanzen eine Rolle. Augen-zwinkernd fügt der Jäger an: „Es ist auchein Dankeschön an die Frauen.“ Oft müs-sen sie die Männer entbehren, wenn diemal wieder im Jagdgebiet verschwinden,soll das wohl heißen.

Für die richtige Musik sorgt die be-kannte „New-Fashion-Band“. Die Musikerwissen, wie man richtig Stimmung macht.Kaum nach Erklingen der ersten Noten

füllt sich die Tanzfläche. In den Pausenzieht es die Feiernden an die Theken oderzu einem Plausch an die Tische.

Ellen und Heinrich Renken feiern sogarihren 51. Hochzeitstag auf dem Ball. Die Jä-gerschaft hatte natürlich einen Blumen-strauß bereitgestellt, um den Tag zu würdi-gen. Und Ellen Renken durfte sogar alsGlücksfee fungieren. Mit Geschick brachtesie die 15 Preise der Verlosung an die glück-lichen Gewinner. Der erste Preis waren 500Euro. Dazu warteten viele Eintrittskarten,Gutscheine, Ferngläser oder eine Ketten-säge auf neue Besitzer. Ein Gewehr warerstmals nicht auf der Liste. Zur Freude derJäger waren sehr viele Nichtjäger unterden Gästen. Die könnten mit einer „Flinte“nichts anfangen, dürften sie nicht mal besit-zen. Mit Geld kann jeder etwas anfangen.Die grüne Nacht soll ein Ball für Alle blei-ben.

Der 57. Festball der Kreisjägerschaft war ein Erfolg. Über 400 Gäste waren der Einladung in die Stadthalle der Kreisstadt gefolgt und erlebten einenklassischen Ball mit viel Tanz und Unterhaltung. VDO·FOTO: PETER VON DÖLLEN

Jagdhorn-Klang lädt zum NeuanfangKreisjägerball erstmals wieder in der Kreisstadt / Gastgeber zufrieden / Viele Nichtjäger unter den Teilnehmern

„Es gibt Veränderungen,aber

die sind positiv.“Klaus Birn, Gast

Nicole Köpke und Petra Esser haben den Ball nicht nur maßgeblich mitorganisiert, sie ließen auch das Jagdhorn erschallen. Foto: ek

Namhaftes Ereignis für Stadt und Kreis Jägerball nach 25 Jahren wieder in Osterholz-Scharmheck

______ __:cV"ON :.:....::E�vA=K"'A' "'RI"" Es Vorsitzender Torsten Wischhusen noch einmal auf den stilvoll

Osterholz-Scharmbeck. Wel­come back, Jägerbai I. Was vor 54 Jahren im Tivoli das erste Mal und dann ganze 29 Jahre lang jedes Jahr dort standes­gemäß gefeiert wurde, das wurde nach anschließenden 25 Jahren in der Strandlust Vegesack nun zurOckverlegt in den Landkreis Osterholz: ln der Stadthalle Osterholz­Scharmbeck begrüßte die Jägerschaft Osterholz e.V. viele elegant gewandete Jäger, Jägerinnen und ihre Partner und Partnerinnen zur so genannten GrOnen Nacht.

richtete ein paar Worte an die geschmückten Saal, der unter Jagdfreu nde der Hegeringe zu anderem interessante Dioramen Beginn des Balls und riss kurz Platz bot. die wiederum hel­die Geschichte des Jägerballs ab. misches Wild zeigten . Großer der nur einmal aus Solidarität zu Applaus brandete für die Organi­

den hier stationierten US-ame- satoren auf, unter ihnen Günter rikanischen Soldaten ausgesetzt Schulze, Heiko Ehing, Familie worden wäre. als sie seinerzeit in Köpke, die sich mit großer Hin ga­den Irak-Krieg gezogen waren. beim Vorfeld eingebracht hätten. .. Nun sind wir also wieder im Wischhusen hob noch die gut Landkreis, und es wäre schön, bestückte traditionelle Tombola wenn wir mit einem positiven hervor, bevor er mit den Worten Ergebnis rauskommen". sagte er schloss: .. Und lassen Sie mich in Richtung Schatzmeister Ulrich heute Abend mit der Jagdsteuer Messerschmidt und mit einem in Ruhe." Blick über die rund 400-köpfige Über die Jagdsteuer wollte der Gästeschar. Bürgermeister, wie er in seinen Zu Recht venNies Wischhusen Gruß.vorten behauptete , gern

reden. ,.nicht so über die Hun­desteuer", um im Anschluss frot­zelnd über eine Jagdhundesteu­er nachzudenken. Positiv ernst wurde Wagener bei den Worten, dass er sich freue, dass der Jäger­ball wieder in Osterholz-Schamn­beck gefeiert werde. .. Dieses namhafte Ereignis ist nicht nur gut für die Stadt, sondern auch gut für den Landkreis." Zur Musik der New Fashion Band war die Tanzfläche nach den ers­ten Takten bereits proppen voll. und die Anmoderationen von Sänger Detlef Gödicke ließen das Eis schnell brechen, wenn dazu nicht auch die Rehtränke ihren Teil beigetragen hat.