Jahresbericht 2011

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VétérinairEs sans FrontièrEs suissE JaHresbericHt 2011

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VSF-Suisse Jahresbericht 2011

Transcript of Jahresbericht 2011

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2011

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liebe Freundevon VsF-suisse,2011, was für ein jahr! ein bewegtesjahr, ein emotionsgeladenes jahr,aber auch ein jahr der knochenarbeit.

2011 hat für VsF-suisse sehr schlechtangefangen. Die jahreszahlen 2010waren miserabel, wir hatten Mühediesen plötzlichen schuldenberg zuerklären, die Finanzlage war undurch-sichtig und besorgniserregend. einjahr später ist unser Finanzmanage-ment sehr viel effizienter und wirhaben in unserer buchhaltung denDurchblick. Dies ist das ergebnis dereffizienten und minutiösen arbeit un-seres neuen teams. Die kompetenzund erfahrung unseres neuen Finanz-vorstands, rainer senn, leiter Finan-zen und informatik der emmentalVersicherung haben gewirkt und ord-nung in den prozess gebracht.

Gleichzeitig hat die auslagerung derbuchhaltung an das schweizerischerote kreuz eine professionalisierungunserer Finanzen erlaubt. undschliesslich hat unser team die inter-nen prozesse überarbeitet, dascontrolling verstärkt und wendet dieneuen Weisungen konsequent an. Das

resultat lässt sich sehen: wir präsen-tieren für das jahr 2011 eine positivebilanz. Die Details finden sie auf seite20.

2011 war auch personell ein über-gangsjahr für VsF-suisse. Das teamder Geschäftsstelle wurde komplettausgewechselt. im april übernahmpeter rüsch interimistisch das steuerder organisation um den übergangbis zur nominierung einer neuen Ge-schäftsführung zu gewährleisten.bonny Wilkinson, unsere neue Mitar-beiterin an der Geschäftsstelle über-nahm seine stellvertretung. bonny hatmit ihrer arbeit neuen Wind und einehohe professionalität in die organisa-tion gebracht, was dazu führte, dasssie im januar 2012 zur Geschäftsfüh-rerin ernannt wurde. Mit ihrem teamhat bonny innerhalb kurzer zeit einenriesigen berg arbeit bewältigt – erfah-ren sie die Details auf seite 7.

aber, das jahr 2011 war vor allem ge-zeichnet von der schrecklichen Dürream Horn von afrika. unser Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter sahen siekommen: die Dürrewelle war ausser -

ordentlich hart für die lokale bevölke-rung und hat unsere arbeit noch uner-lässlicher gemacht. und als ob dieklimaveränderungen nicht genügten,so werden grosse teile afrikas immerwieder durch konflikte geschwächt.Die situation im südsudan, in der Drkongo oder in Mali rufen uns diesimmer wieder in erinnerung. lesensie mehr über unsere projekte auf denseiten 9 bis 17.

eine positive jahresbilanz, ein neues,effizientes team auf der Geschäfts -stelle, mehr professionalität auf allenebenenen: 2011 war wirklich einausser ordentliches jahr, in welchemwir in 7 ländern afrikas unerlässlicheHilfe leisten konnten. all dies wäreohne eure Hilfe unmöglich gewesen;und wie ihr auf seite 22 sehen könnt,wart ihr einmal mehr grossartig!

Von ganzem Herzen danke ich allenfür die unterstützung, VsF-suisse zudem zu machen, was es heute ist. Prof. Dr. Ulrich KihmPräsident VSF-Suisse

portraits. 4-5

rückblick 2011s. 6-7

projektes. 8-17

Finanzens. 19-21

alle Für VsFs. 22-23

inhalt

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mehr als eine milliarde menschenleben mit weniger als einem dollarpro tag und oft hängt ihr Überlebenvon nutztieren ab.

Die tiere produzieren Milch, eier oderFleisch und liefern Wolle, leder oderDünger. sie werden zum arbeitenoder zum transportieren von Wasserund nahrungsmitteln gebraucht. tieresind eine wichtige Geldanlage undspielen eine bedeutende soziokultu-relle rolle in den ländlichen Gebietenafrikas.

Gesunde tiere,Gesunde menschenVsF-suisse engagiert sich dort, wo dietiermedizinischen Versorgungsstruk-turen schwach oder nicht vorhandensind, wie zum beispiel in konflikt- oderDürreregionen. unsere unterstützungleisten wir in Form von tierärztlicherVersorgung, impfkampagnen, ausbil-dung von veterinärmedizinischempersonal oder durch fachliche unter -

stützung an die staatlichen Veterinär-dienste - immer mit dem gleichen ziel:gesunde tiere, gesunde Menschen.

arbeiten, damit es uns nichtmehr brauchtVsF-suisse unterstützt Gemeinschaf-ten, die bereits tiere halten oder diedurch uns tiere erhalten, damit diesemehr autonomie bekommen. in die-ser Hinsicht werden sie in tierhaltung,Hygiene und krankheitspräventionausgebildet. Wir helfen den be -günstigten unserer projekte auch dieproduktivität zu steigern und die pro-dukte besser zu vermarkten. transver-sale themen wie respekt der lokalenkulturen, Gender, umwelt- und tier-schutz spielen dabei eine zentralerolle. Die einbindung der begünstig-ten sowie aller lokalen stakeholder istder schlüssel zum erfolg und stellen si-cher, dass die projekte auch ohne un-sere begleitung weiterlaufen. nichtsfreut uns mehr, als wenn es uns nichtmehr braucht.

VsF-suisse in kürze

30 projekte5 bis 6 Mio. cHF750‘000 begünstigteFamilien, 1.3 Millionenimpfungen,2 Millionentierbehandlungen,150 leidenschaftlicheMitarbeiterinnen undMitarbeiter in 7 ländern afrikas

ein jahrbei VsF-suissesind…

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gesundetiere,

gesundemenschen

«Was ich mit der schweizer bevölkerung teilen möchte, istder ausgesprochen grosse Wert, welchen die Viehwirtschaft

für die afrikanischen Völker hat. Für viele Völker aus denländlichen regionen bedeutet die Viehwirtschaft alles. sie

steht für einen verbesserten zugang zu Gesundheit, bildung,nahrung und einkommen – sie bedeutet wirklich alles. tat-

sächlich ist die Viehwirtschaft unumgänglich, um die ver-schiedenen bedürfnisse der armutsbetroffenen bevölkerung

stillen zu können. Dies macht die arbeit von Vétérinairessans Frontières suisse unabdingbar.»

Eddy Botela,

Koordinator VSF-Suisse, DR Kongo

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rückblick 2011die schlechte Jahresbilanz 2010 ver-langte nach einer klaren reaktion,um die situation von VsF-suisse zuverbessern. das neue team, welches2011 die Geschäftsstelle übernahm,gab der organisation die nötigen im-pulse, um sich zu professionalisierenund die effizienz zu steigern. ein kur-zer rückblick auf das, was letztes Jahrumgesetzt wurde.

Für das neue team, welches 2011 dieruder übernahm, war eines von an-fang an klar: VsF-suisse ist im Feld fürseine qualitativ hochstehende arbeitbekannt und respektiert; unsere inter-ventionen sind notwendig und nach-haltig, und wir sind ein gefragtertechnischer partner bei Geldgebernebenso wie bei der zielbevölkerung.

auf der andern seite hat das teamschnell realisiert, dass VsF-suisse auchviele schwächen hat. Während viel zulanger zeit war das Managementlückenhaft und das controlling nichtsehr wirkungsvoll, die interne kom-munikation schwierig. Die fehlendeneigenmittel haben diese problemenoch verstärkt und das Finanzmana-gement schwierig gemacht. aus die-sen Gründen wurden 2011grundlegende Veränderungen einge-leitet.

unsere buchhaltunG beimschWeizerischen roten kreuz unsere buchhaltung wird heute vomschweizerischen roten kreuz (srk)gemacht. Dieser Wechsel hat mehrereVorteile: er entlastet die Geschäfts -stelle und erlaubt eine professionellebuchhaltung unter der Verantwortungeines erfahrenen teams. Dadurchhaben wir einen besseren überblicküber unsere Geldflüsse mit regelmäs-

siger berichterstattung.

sanierunG der Finanzen undreorGanisation des reGionalbÜ-ros angesichts des schuldenbergs wurdeim november ein sanierungsplan fürdie Finanzen mit dem team des regio-nalbüros in nairobi erarbeitet. Dieanalysen ergaben, dass eine umstruk-turierung des regionalbüros nötigwar. Diese reorganisation hat leiderauch zu entlassungen geführt. es wur-den neue programmverantwortlicheernannt und das projektmonitoringwird heute von der Geschäftsstelle inbern wahrgenommen. Die prozesserund um das projektmanagementwurden neu definiert und werdenkonsequent umgesetzt; dies erlaubtein strikteres Management insbeson-dere der Finanzen.

eine bessere kommunikation - in-tern...unsere neuen Mitarbeiterinnen sindinnerhalb weniger Monate mehrmalsnach afrika gereist, um die teams vorort kennenzulernen. Diese begegnun-gen haben es ermöglicht, die gegen-seitigen erwartungen zu klären und zudefinieren. Mit bonny Wilkinson undnicole litschgi hat VsF-suisse zweikompetente und kommunikative per-sönlichkeiten gewonnen – ein starkesteam, gestützt von bernadette Dürigim sekretariat. es weht ein neuerWind bei VsF-suisse.

... und extern!Diesen Wind spürt man auch auf un-serer Webseite welche seit demHerbst im neuen kleid erscheint. Dieseite stellt die organisation und dieprojekte im Feld vor und hält euch aufdem laufenden dank des blogs und

des newsletters. VsF-suisse ist ausser-dem auch auf Facebook – werdet Fanvon uns!

mehr eiGenmittelWährend jahren hat VsF-suisse miteinem sehr knappen budget operiert,fast ausschliesslich abhängig von denaktiven projekten. VsF-suisse hat auchheute noch keine eigenmittelreser-ven, was zu liquiditätsengpässen füh-ren kann und uns anfällig fürWährungsschwankungen macht, wiedas 2010 der Fall war. um diesem pro-blem entgegen zu wirken, brauchenwir mehr ungebundene spenden,damit wir schritt für schritt eigenkapi-tal aufbauen können und flexiblerwerden. Wir haben deshalb unsereenergie auf die Mittelbeschaffungkonzentriert; mit Hilfe der Mitgliederdes Geschäftsleitenden ausschusses.Wir konnten 2011 einen höheren ein-gang von ungebundenen spendenverbuchen (siehe artikel auf seite 19)und hoffen, diese einnahmen 2012abermals erhöhen zu können.

Gestärkt ins 2012! 2011 war ein übergangsjahr, in wel-chem unsere organisation grundle-gende Veränderungen zur sicherungihres überlebens erfahren hat. effi-zienter, professioneller, und besseraufgestellt, ist unser team bereit, dieHerausforderungen 2012 anzugehen.auch wenn die bilanz 2011 vorwie-gend positiv ist, so bleibt doch nochein langer Weg zu gehen bevor insbe-sondere die Finanzen unserer organi-sation nachhaltig saniert sind. Peter Rüsch, Geschäftsführer a.i (2011)Bonny Wilkinson, Geschäftsführerin (ab 2012)

neuer Wind für VsF-suisse

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unsere projekte im Fokus

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südsudan

Äthiopien

somalien

kenia

Dr kongo

Mali

togo

mehr inFos?

auf den folgenden seiten stellenwir ihnen einige unserer projekteund interventionen vor. Mehr in-formationen finden sie aufwww.vsf-suisse.ch.

Wir arbeiten, damit es uns nicht mehr braucht!

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Horn von afrikaeine noch nie dagewesene dürre,nachhaltige aktionenam 14. Juni 2011 hat die Fao diealarmglocken geläutet. das horn vonafrika wird von einer dürre unver-gleichlicher stärke heimgesucht unddie Fälle von schwerster mangel- undunterernährung betreffen immermehr menschen. diese dürre kamnicht von heute auf morgen; sie istdie direkte konsequenz von zwei au-feinanderfolgenden schlechten re-genzeiten. unsere spezialisten vorort sahen sie kommen und habenwährend monaten gegen die dürreund ihre konsequenzen angekämpft.

am Horn von afrika lebt die Mehrheitder Menschen von der Viehzucht. nunhaben aber in den letzten zehn jahren

nicht nur die Häufigkeit und die stärkeder trockenperioden zugenommen;diese Gebiete leiden auch unter zu-nehmender überbevölkerung undressourcenkonflikten. all diese Fakto-ren führen dazu, dass das überlebenfür die Viehzüchter zunehmendschwieriger wird. so kann im nordenkenia’s die nächste Wasserpumpegute 30 bis 40 km entfernt sein und esist nicht ungewöhnlich, dass dasleben von Menschen und tieren aufdem spiel steht, wenn es um zugangzu Weideland geht. angesichts dieserschwierigkeiten besteht die Heraus-forderung darin, den Viehzüchtern dieMittel zur Verfügung zu stellen, umsich an diese neue realität anzupas-

sen. und das ist es, was unsere teamsvor ort tun.

Pläne zur PräVention und be-WältiGunG Von krisen VsF-suisse hat mehrere nothilfepro-jekte durchgeführt, um die auswir-kungen der Dürre auf die Viehhalterund ihre tiere zu mindern. Dies wirdauf verschiedene arten erreicht.

Die schlachtung von schwächeren tie-ren ist eine klassische intervention,um den auswirkungen der Dürre ent -gegenzuwirken. VsF-suisse kauft denGemeinden einen teil ihrer tiere ab.Die Familien erhalten so einen wichti-gen finanziellen zuschuss um bedürf-

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nisse wie ausbildung und Gesundheitsicherzustellen. Die geschlachtetentiere werden nach inspektion an be-dürftige Familien in der Gemeindeverteilt, um ihre ernährung mit wich-tigen proteinen anzureichern. einekleinere Herde hat ausserdem einegrössere überlebenschance mit denvon der Dürre dezimierten Futter- undWasserressourcen. Gleichzeitig wer-den die Herden gesundheitlich unter-sucht und wo nötig behandelt.

andere projekte konzentrieren sichauf die rehabilitation von Wasserstel-len und brunnen, in welchen Wassergesammelt und gespeichert werdenkann, wenn der regen kommt. Die re-habilitationsarbeiten werden über‘cash for Work’ programme abge-wickelt. in diesen programmen helfendie bewohner der betroffenen Ge-meinden mit, die Wasserstelle zu re-habilitieren und werden für ihrearbeit entlöhnt.

kamel statt kuh

auch wenn die nothilfe wichtig ist, somüssen doch auch nachhaltige Me-chanismen umgesetzt werden, damitdie Menschen in zukunft besser gegenDürreperioden gewappnet sind. einestrategie, die VsF-suisse verfolgt, istdas umsteigen der Viehhalter vonkühen auf kamele.

Herkömmlicherweise züchten die lo-kalen pastoralisten kühe oder ziegen.aber im angesicht der Dürre ist daskamel sehr viel widerstandsfähiger. esist besser an die ariden bedingungenangepasst und gibt viel länger Milchals eine kuh.

einfach so ändert man nicht seine tra-ditionen und Gewohnheiten. Manmuss lernen was denn die bedürfnisseeines kamels sind, neue krankheitenund Gesundheitsprobleme verstehenlernen, kurz, man muss lernen, einneues tier zu halten. VsF-suisse arbei-tet auf diesem Gebiet.

VsF-suisse unterstützt ebenfalls dieForschung und entwicklung in der ka-melhaltung. zurzeit läuft eine studie,in der untersucht wird, wie die Haus-halte auf die kamele reagieren,welche auswirkungen die kamelhal-tung auf die ernährung und ernäh-rungssicherheit der Haushalte hat,wie die wirtschaftliche situation derHaushalte aussieht und was für lek-tionen aus solchen interventionen zulernen sind. Die gesammelten infor-mationen werden in einem «lessonslearnt / best practice» Dokument ver -öffentlicht und können als Grundlagefür zukünftige projekte dieser art ge-nutzt werden, damit diese möglichsteffizient und erfolgreich umgesetztwerden können. ausserdem wird diebestehende Fachliteratur zum themakamelgesundheit übersetzt und alsausbildungsmodul an Veterinäre undkamelhalter abgegeben.

lernen, mit der krise umzuGe-henVsF-suisse führt ausserdem projektedurch, welche die Gemeinden bei derentwicklung von krisenmanagement-plänen zur Dürrebewältigung unter -stützen.

über diese projekte haben Führungs-personen in den betroffenen Gemein-den von aus- und Weiterbildungen imbereich katastrophenrisikoverminde-rung profitiert. auch wurden gemein-same nutzungsverträge von Wasserund Weideland zwischen den Ge-meinden ausgearbeitet. Dies erlaubtzum einen das teilen der knappenressourcen, zum andern werden dieressourcen dadurch geschützt.

ergänzend wurden strategische Was-serinfrastrukturen rehabilitiert unddie Wasserverantwortlichen der Ge-meinden entsprechend weitergebil-det und anschliessend mit denerwachsenenbildungsklassen ver-netzt.

Gleichzeitig wurden in den projektge-

bieten ‚pastoral Field schools (pFs)‘gebildet und gestärkt. Diese mobilenschulen bieten den Viehzüchternraum für die entwicklung kreativerlösungen, einerseits im bereich derzunehmenden Herausforderungender Weidewirtschaft, andererseits imbereich alternativer lebensgrundla-gen. Die pFs-Gruppen wurden an-schliessend mit dem ‚DistrictDepartment of adult education foradult literacy and numeric training‘vernetzt.

parallel dazu wurden 1‘600 schulkin-der zu Dürrebereitschaft und Manage-ment von natürlichen ressourcensensibilisiert. Dies geschieht über dasMagazin ‚Young african express‘ sowieder Weiterbildung von lehrern zumthema kinder und Dürre.

und dann?angesichts der immer wiederkehren-den Dürren sind unsere projekte nochwichtiger geworden und es ist klar,dass wir unsere anstrengungen im2012 fortsetzen werden. Die prioritä-ten liegen einerseits im bereich derstärkung von Wertschöpfungskettenfür tierprodukte, insbesondereFleisch, Fisch und Milch; andererseitsim bereich des verbesserten ressour-cenmanagements und der dazugehö-renden konfliktlinderung und–mediation. Seiffuddin Maloo, Koordinator VSF-Suisse, KeniaBonny Wilkinson, Geschäftsführerin

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nicht nur die dürre wütet am hornvon afrika; andere, endemische Pro-bleme erhöhen die Gefährdung derbevölkerung in dieser region. die an-haltenden konflikte bremsen die ent -wicklung und der südsudan ist einfrappantes beispiel dafür. VsF-suisseengagiert sich in diesem land für diebedürftigsten bevölkerungsgruppen.

im letzten Februar hat die Fao einealarmierende Feststellung für densüdsudan gemacht: „Schlechte Ernten,erhöhte Nachfrage, steigende Lebens-mittelpreise, Konflikte, intern Vertrie-bene und eine grosse Anzahlheimkehrender Flüchtlinge sind für dieSituation verantwortlich, und das Ge-

treideproduktionsdefizit wiegt schwerauf den ohnehin schon belasteten Ge-meinden.“ Die lebensmittelsicherheithat stark abgenommen und die bevöl-kerung ist dem risiko von unterernäh-rung ausgesetzt.

letzte hoFFnunG, exil...angelina nyadak keah’s Geschichte isttypisch für diese situation. 1988, alsdie übergriffe der von der sudanesi-schen regierung unterstützten Milizunaushaltbar wurden, entschied ihrMann, sie und ihre kinder nach khar-tum umzusiedeln. sie freute sich aufein besseres leben in khartum, einleben frei von angst und Hunger. Wiesie kurz nach ihrer ankunft in der

stadt in dem sich ausdehnendenlager für intern Vertriebene souk Malifeststellen musste, hatte angelina sichgetäuscht. „Das Leben in Khartum warsehr hart. Wir vom Süden wurden vonden Arabern nicht als Menschen be-trachtet. Sie belästigten uns ständig,misshandelten uns und verwehrtenuns unsere Rechte. Wir überlebtennur, weil wir Alkohol brannten; aberdamit riskierten wir verhaftet und le-benslang eingesperrt zu werden unterdem Scharia Gesetz“.

...und eine noch hoFFnunGsVol-lere heimkehr2008 beschlossen angelina und ihreFamilie heimzukehren in der Hoffnung

südsudanneubeginn trotz konflikten:die Geschichte von angelina nyadak keah

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unser team imsÜdsudan

es ist nicht leicht in einer instabi-len region wie dem südsudan zuarbeiten. und es ist erst rechtnicht einfach, projekte in einersolch volatilen situation umzuset-zen. unser team im südsudanstellt sich den Herausforderungen;mit energie, enthusiasmus undprofessionalität. Das team wirdkoordiniert von davis ikiror, län-derverantwortlicher für südsudan,ein erfahrener tierarzt mit einemsanften blick und der Devise:„nichts ist unmöglich“.

sich mit ihren Familien zu vereinen,und ein neues leben in Würde zu be-ginnen. obwohl ihre rückkehr von derinternational organisation für Migra-tion (ioM) relativ gut organisiert war,erzählt uns angelina wie hart die an-kunft in leer war. sie besassen keinHaus und mussten bei Verwandtenunterkommen, die selber unter dernahrungsmittelknappheit litten. Dasleben war ein täglicher kampf undviele Familien gingen aus lauter Frustzurück nach khartum.

Überleben dank zieGenzucht

und da kommt VsF-suisse ins spiel.angelina’s leben hat sich im Februar2011 verändert als sie vom lokalen ko-mitee als begünstigte des VsF-suisseprojektes zur reintegration von rück-kehrern ausgewählt wurde. über dasprojekt sollte sie und ihre Familie eineHerde von 5 ziegen erhalten. sie sagtdazu: «Das Komitee war sehr fair inihrer Auswahl. Sie haben mich ausge-wählt, weil ich kleine Zwillinge undmehrere andere Kinder habe und weilmein Mann zu alt und gebrechlich ist,um uns zu versorgen. Wir freuten unssehr über die 5 Ziegen, insbesonderedie Kinder waren sehr aufgeregt.Meine Ziegenherde hat sich bereits

auf 11 vergrössert und sechs der Zie-gen sind trächtig. Die Kinder melkendie Ziegen und trinken die Milch; siesind sehr glücklich. Wenn wir 30 Zie-gen haben, wollen wir einige verkau-fen und uns eine Kuh anschaffen.»

ebenso interessant für angelina istdas Gemüsegartenprojekt in welchemVsF-suisse sie und eine Gruppe von15 Frauen unterstützt, während dertrockenzeit Gemüse anzubauen. an-gelina und ihre kolleginnen produzie-ren Gemüse und verkaufen es aufdem lokalen Markt in leer. Dies bringtangelina jede Woche etwa 30 ssp (ca.10 Franken) ein. ein teil des Gemüsesbraucht sie für die Familie und verbes-sert so ihre ernährung. Das einkom-men erlaubt es ihr, nahrungsmittelund andere Haushaltsgüter zu kaufen.

Dank der ziegenzucht konnte angelinanicht nur das überleben ihrer Familiesichern, sie hat ihr, nach ihrenschrecklichen erlebnissen, auch ihreWürde zurückgegeben. überlassenwir ihr das letzte Wort: „Diese Ziegenhaben mir in der Gemeinschaft Res-pekt verschafft und ich habe jetzt Aus-sicht auf eine bessere Zukunft“.S. Chuchu, M. Barasa und F. Kamau,Mitarbeitende Südsudan

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dass tierärzte sich um Viehhalterund ihre tiere kümmern, ist selbst-verständlich. aber dass sich tierärztein der ausbildung engagieren, über-rascht. und genau das macht Vétéri-naires sans Frontières suisse in vielenseiner Projekte. bildung und land-wirtschaft passen gut zusammen…

Die Geschichte von john kuol Gatmaiist sinnbildlich für das engagementvon VsF-suisse. bei einem besuch un-seres teams in leer, südsudan, hat eruns erzählt wie 5 kleine ziegen seineFamilie gerettet haben.

zWanGsrekrutiert mit 12 Was wie eine beiläufige einladung indie basis seines onkels in den pakurbarracken in koch county, unity state

klang, endete für den zwölfjährigenjohn kuol Gatmai in den Händen dersoldaten der sudan people’s libera-tion army (spla). als nächstes steht ermit einem Gewehr kampfbereit an derFront : «Wir trainierten etwa zwei Wo-chen für das Gefecht und wurden mitGewehren ausgestattet. Man sagteuns, dass wir unsere Feinde auf denTod bekämpfen müssen, und dass wiruns nicht fürchten sollen. Kindersolda-ten, die versuchten wegzulaufen, wur-den schwer zusammengeschlagen. Ichversuchte selbst einmal abzuhauen,überlegte es mir aber anders als ichsah, wie ein Kollege, der es auch ver-sucht hatte, zugerichtet wurde. »

eine schWieriGe heimkehr john erinnert sich sehr gut an einen

Mittwoch nachmittag im juni 2009 alssie sich auf eine Mission vorbereite-ten. Vertreter von uniceF und demDDr (Disarmament, Demobilisationand re-integration) programm kamenins camp und alle kindersoldatenwurden aus den barracken geholt.aber die Heimkehr war alles andereals einfach, john war traumatisiertvom erlebten und seine Familiekämpfte ums überleben.

die zieGen der hoFFnunG als 2011 VsF-suisse kam und ihm undseiner Familie fünf weibliche ziegenund einen 50kg sack Maismehl gab,erhielt john nicht nur eine neue le-bensgrundlage und eine aufgabe ; erbekam auch respekt, selbstsicherheitund Hoffnung für die zukunft. john

südsudandank den tieren seinen Platz finden

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John mit Familie und Ziegen.

und seine Mutter wurden in der zie-genhaltung ausgebildet und johnwurde nahegelegt, wieder in dieschule zu gehen.

Heute ist john glücklich mit seiner Fa-milie und geht in die 4. klasse derpawning primarschule in leer wo erein sehr guter schüler ist. «Ich will viellernen und später einmal Arzt werden.Ich bin sehr froh über das Geschenkder Ziegen. Wenn sie sich vermehren,hat meine Familie die Möglichkeit ge-nügend Einkommen zu erzielen, ummeine Schulgebühren zu bezahlen undmir so zu helfen, meinen Traum zu ver-wirklichen» sagt john optimistisch alsseine Familie hinter ihm ein loblied zuehren von VsF-suisse anstimmt. undwahrhaftig, das kann er!

nur zum heiraten Gut ? Die projekte, die VsF-suisse zusam-men mit unicef umsetzt, zielen auf diesoziale Wiedereingliederung von ehe-maligen kindersoldaten und anderenbedürftigen kindern ab. ehemaligekindersoldaten wie john gehörendazu, aber sie sind nicht die einzigen.auch die Mädchen befinden sich oft insehr prekären situationen. in denagro-pastoralen Gemeinschaften süd-sudans ist die analphabetenrate unterMädchen nach wie vor sehr hoch undfrühe Hochzeiten sind an der tage-sordnung. Mädchen haben da keinenandern Wert ausser, dass sie als « Va-ter’s bank » gelten – sie werden ver-heiratet und bringen so über dieMitgift-zahlungen kühe ein.

schÜlerinnen trotz allem Die beiden Mädchen, nyamai eliza-beth und nyakume peter, sind mitgrosser Wahrscheinlichkeit die erstenstudentinnen des st Daniel comboniMissionaries Vocational training cen-tre (cVtc) in leer, unity state, südsu-dan. Die ausbildungsstätte, die einzigein unity state, wurde 2008 eröffnetund bietet eine limitierte anzahl kursein allgemeiner landwirtschaft an.

Dank ihrem pragmatischen ansatz aufdem Feld wie auch im klassenzimmerschnitten die beiden im oberen Drittelihrer klasse ab.

eine zukunFt auch FÜr die Jun-Gen Frauen nyamai und nyakume repräsentierendie jungen Mädchen in der nuer Ge-meinschaft dessen zugang zu prakti-schen ausbildungen durch dierückständige kultur stark erschwertwird. Das VsF-suisse projekt zur wirt-schaftlichen integration ist massge-blich in der anerkennung derWichtigkeit von geschlechterspezifi-schen ansätzen.

Wie nyakume anlässlich der ab-schlussfeier im Dezember 2011 inihrer rede sagte: «Unsere Gemein-schaft denkt bei allem immer nur andie Männer. Ohne VSF-Suisse wäre ichwohl unterdessen mit einem alten, rei-chen Viehhüter verheiratet und würdebereits Kinder produzieren. Wir betenviel, damit wir unsere Ausbildungnächstes Jahr fertig machen können.Wir hoffen auch, danach Arbeit zu fin-den und einen Lohn zu verdienen.Dann kann ich für meinen Vater Kühekaufen, wenn er das will, aber zuerstkommt die Ausbildung. Wir bitten VSF-Suisse nächstes Jahr mehr Mädchenwie uns zu unterstützen. VSF-Suisse istwie unser zweiter Gott“. Simon Chuchu, Martin Barasa und Francis Kamau,Mitarbeitende Südsudan

Die chancen der beiden Mädchenwaren alles andere als gut. zuerst wardas auswahlgremium einstimmig da-gegen, zwei der zehn stipendienplätzean Mädchen abzugeben. es wurde be-fürchtet, dass die Mädchen schonbald verheiratet würden und damitdie schule nicht beenden würden.Falls sie die schule fertig machten,wären sie danach zu « alt », um nochverheiratet zu werden. ihre Familienwaren mit dem auswahlgremiumeiner Meinung und setzten sich gegeneine auswahl ein. VsF-suisse mussteviel überzeugungs- und aufklärung-sarbeit leisten, bevor die beiden Mäd-chen ins programm aufgenommenwurden.

zweitens gab es engpässe bei den zu-lassungen am cVtc. Die beiden Mäd-chen kommen aus armenVerhältnissen und haben kein Geld fürdie schulgebühren. Das cVtc hat ver-tritt aber die Devise: “keine schulge-bühren, keine zulassung”. DankVsF-suisse konnten für die beidenMädchen sponsoren gefunden wer-den, welche die zweijährige ausbil-dung finanzierten.

und letztlich bestanden seitens derlehrer unbegründete zweifel, dass diebeiden jungen Frauen nicht starkgenug seien, um mit der strengen Fel-darbeit und dem akademischen ni-veau zurecht zu kommen. abernyakume und nyamai haben diezweifelnden eines besseren belehrt.

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mali lebt ein Paradox. das milchpo-tential des landes liegt bei knapp 500millionen liter pro Jahr und dochwerden über 90% der in bamako kon-sumierten milchprodukte aus eu-ropa, lateinamerika, ozeanien undchina, zumeist in Form von milchpul-ver, importiert. das vorhandene Po-tential wird also kaum genutzt.VsF-suisse hat, zusammen mit unse-rer Partnerorganisation cab demeso,ein netzwerk rund um bamako auf-gebaut, welches die konsumationder lokal produzierten milch fördernsoll: das Projekt PaFlaPum, ein Pro-jekt mit einem lustigen namen des-sen resultate die erwartungenübertreffen.

schätzungsweise 15 bis 20'000 ton-nen Milchpulver werden jedes jahrnach Mali importiert; das entsprichteinem Marktwert von 50 MilliardenFcFa (ca. 90 Mio cHF). Diese hohenausgaben stehen im krassen Gegen-satz zum unrealisierten potential imMilchsektor. im rahmen der projektepaFlapuM und paFlacin welchesVsF-suisse gemeinsam mit cab-De-meso umgesetzt hat wurden Milch-sammelstellen und Molkereien in undum bamako sowie in und um ségouerrichtet. Dank der projekte sind dieproduktionsstätten nun verbundenmit den Verarbeitungs- und Verkaufs -stellen. Der konsum von lokal produ-zierter Frischmilch hat sich seit beginn

des projekts ebenfalls erhöht und dasangebot wird von den bewohnern ba-makos sowie ségou sehr geschätzt.

ein netzwerk von rund 40 Wiederver-käuferinnen (es sind überwiegendFrauen die die Milch verkaufen)wurde im Distrikt bamako aufgebaut.in ségou gehören dem netzwerk 35Milchverkäuferinnen an. Diese Wie-derverkäuferinnen sind in Genossen-schaften organisiert und haben allevon einem kleinen oder grossen Ver-marktungskit profitiert. ein kleinesVermarktungskit setzt sich aus einemVerkaufstisch und einer kühlbox zu-sammen, während bei einem grossenVermarktungskit ein Milchkiosk ge-

Malimilch macht stark?auch in mali!

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ein team unter sPannunG

Die situation in Mali ist innerhalb weniger Wochen gekippt. Die politischeinstabilität beunruhigt die internationale Gemeinschaft. unsere beiden pro-jekte in und um die städte bamako und ségou sind nicht direkt von den po-litischen unruhen betroffen und die unterstützten netzwerke vonMilchlieferanten und Verkäuferinnen funktionieren weiterhin. Wir verfol-gen die politischen entwicklungen von nahem und sind in ständigem kon-takt mit unserem lokalen projektkoordinator vor ort. Für Moussa Diabatéist «unsere Sicherheit nicht gefährdet. Natürlich, die Stromausfälle habenzugenommen und die Versorgung allgemein ist schwieriger geworden, aberwir können und müssen unsere Arbeit fortsetzen».

baut wurde, welcher mit kühlschrankund kühltruhe ausgestattet ist. beimgrossen Vermarktungskit sind dieMilchverkäuferinnen für 1/3 der kos-ten aufgekommen, während 2/3 derkosten vom projekt paFlapuM über-nommen wurden.

milch FÜr den sozialen status Die Wirkung des projekts, welchesVsF-suisse seit jahren unterstützt, istgross. Dank der infrastruktur und denausbildungen, die das projekt den ak-teuren in der Milchwirtschaft zur Ver-fügung stellt, hat sich die Qualität derFrischmilch verbessert und die konsu-mation ist angestiegen.

nebst den Verbesserungen in der Ge-sundheit hat das projekt auch einenwichtigen sozio-ökonomischen ein-fluss. Der gesellschaftliche status derMilchverkäuferinnen hat sich verbes-sert und hat so die Wiedereingliede-rung in die Gesellschaft vonmarginalisierten Gruppen, wie bei -spielsweise Witwen, ermöglicht. Vordem projekt paFlapuM verkaufteeine Frau pro tag vielleicht 10 literMilch, entweder von zuhause ausoder per lieferung an die lebensmit-telläden in bamako. jeden Morgenmussten die Frauen früh los, um zuden Molkereien ausserhalb der stadtzu gelangen, von wo sie ihre Milch be-zogen. es war nicht selten, dass beider ankunft in der Molkerei die Milchsauer geworden war aufgrund deslangen Fussmarsches.

Die Geschichte von Madame setouaus bamako ist kein einzelfall: „Ich binverwitwet und verantwortlich für 7Kinder. Vor dem Projekt schaffte ich esnicht, die Bedürfnisse der Familie zudecken und hatte dadurch wenig Au-tonomie. Heute, mit dem Kiosk, ver-kaufe ich über 160 Liter Milch pro Tagund habe oft nicht genug Milch, umalle meine Kunden zu bedienen. DasEinkommen aus dem Milchverkauf hatmir erlaubt, selbständig zu werden.Ich bin jetzt nicht mehr die Witwe,

zum Zentrum unseres Dorfes gewor-den und alle halten dort an um Milchzu kaufen oder einfach um ein bis-schen zu plaudern.“

Verbesserung der Milchproduktionund des Verkaufs, steigerung der ein-kommen, stärkung der sozialen bin-dungen, das projekt paFlapuM hatvielfältige auswirkungen in der ganzenMilchwirtschaft. VsF-suisse verfolgtseine anstrengungen vor ort weiterund nimmt eine 3. phase des projektsin angriff, um die erreichten ziele zukonsolidieren und die Milchwirtschaftin Mali weiter zu stärken. Nicole Litschgi, Programmverantwortliche Franz.AkrikaMoussa Diabaté, Präsident CAB Déméso

sondern die Milchverkäuferin.“

Madame ndiaye, eine andere Milch-verkäuferin in bamako erklärt wieeine bezahlte arbeit die Familie wie-der zusammen schweissen kann: „DieMilch hat meine Ehe gerettet! Bevorwir den Kiosk übernahmen ist meinMann jeden Abend mit seinen Freun-den ausgegangen, weit weg vomHaus. Heute ist er derjenige, der denganzen Abend die Milch verkauft undich weiss wo er ist: im Kiosk vor demHaus, mit seinen Freunden.“

das Ganze netzWerk ProFitiert Das projekt hat nicht nur die lebens-bedingungen der Wiederverkäuferin-nen und ihrer Familien verbessert, diepositiven auswirkungen sind durchdas ganze netzwerk hindurch zu spü-ren. alou k, Milchproduzent in cin-zana erklärt: „Meine Kinder erhaltennun eine ausgewogene Ernährungdank des Einkommens, das ich mitdem Milchverkauf erziele. Jeden Tagkommt ein Milchsammler, um dieMilch abzuholen und sie anschliessendin Ségou zu verkaufen. Einen Teil derMilch behalte ich für meine Kinder,denn sie sind noch klein und trinkenviel. Unser Leben hat sich sehr verän-dert seit wir die Milch verkaufen kön-nen. Früher haben wir die Milch denTieren gegeben. Ich gehöre auch derKooperative von Cinzana an und ichbeteilige mich aktiv an den Diskussio-nen rund um die Molkerei. Wir sindsehr stolz auf unsere Molkerei, sie ist

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FinanzenPositives ergebnis in 2011

die schlechte Jahresbilanz 2010 hatuns alle überrascht; insbesondere diedaraus resultierende, erhebliche Ver-schuldung. die erstellung des Jahres -abschlusses fand nicht unter idealenbedingungen statt, mit einem teamauf dem absprung. ein Jahr späterschliessen wir das Jahr mit einem po-sitiven Geschäftsergebnis ab undhaben den durchblick in unsererbuchhaltung.

schuldenabbau um 35%

Die liquiditätsituation des VereinsVsF-suisse konnte gegenüber demVorjahr verbessert werden. Der bes-tand an flüssigen Mitteln per bilanz -stichtag betrug tcHF 550 gegenüberdem Vorjahr von tcHF 362. Die sach -anlagen wurden auf den betriebswirt-schaftlichen Wert abgeschrieben.

Das negative eigenkapital verringertesich von tcHF -576 gemäss abschluss2010 auf tcHF -372 per 31.12.2011.Die Verringerung ist einerseits auf den

Weg unterstützen.

Die einnahmen aus spenden und Mit-gliederbeiträgen konnten gegenüberdem Vorjahr um 28% auf tcHF 243gesteigert werden. Diese solidaritätmotiviert uns, uns unvermindert fürdie ziele des VsF einzusetzen. VielenDank! Wir werden auch im 2012 aufihre spende angewiesen sein.

einen wesentlichen beitrag zum gutenjahresergebnis lieferte die Geschäfts -stelle bern, die massive kürzungen inkauf nehmen musste. unser regional-büro in nairobi reduzierte ebenfallsdie kosten, damit es „selbsttragend“operieren konnte.

auch im Geschäftsjahr 2012 werdenwir unsere Verschuldung weiter ver-mindern. erweiterte projektbeiträge,vermehrte spenden, kosteneinspa-rungen und weitere prozessoptimie-rungen werden uns dabei helfen. zielist, dass der Verein bis Mitte 2014 sa-niert ist.

jahresgewinn von tcHF 108 zurück zuführen und andererseits auf eine po-sitive Fremdwährungsbewertung vontcHF 96. nach rechnungslegungswiss Gaap Fer wird die bewertungs-differenz direkt dem eigenkapital zu-gewiesen. Die bewertungsdifferenzentstand unter anderem auf Grundder abschwächung des kenianischenschillings.

JahresGeWinn dank Grosser soli-darität und striktem kostenma-naGement

VsF-suisse konnte durch reorganisa-tionen, prozessverbesserungen undkostensenkungen für das Geschäfts-jahr 2011 einen Gewinn von tcHF 108erzielen. Die in angriff genommenesanierung hat damit die erstenFrüchte getragen. Wir hoffen mit demergebnis 2011, den mit der rechnung2010 entstandenen imageschadenkorrigieren zu können und dass un-sere partner den eingeschlagenen

bericht der reVisionsstelleDie ordentliche revision der jahresrechnung 2011 wurde von der FeY audit& consulting aG, Mörschwil/st. Gallen, vorgenommen.

nach beurteilung der revisionsstelle vermittelt die jahresrechnung für dasam 31. Dezember 2011 abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichenVerhältnissen entsprechendes bild der Vermögens-, Finanz- und ertragslagein uebereinstimmung mit swiss Gaap Fer 21.

Die revisionsstelle bestätigt zudem die einhaltung der bestimmungen derstiftung zeWo.

FEY Audit & Consulting AG, Dr. Manfred Fey, zugelassener Revisionsexperte

Die jahresrechnung und der bericht der revisionsstelle können bei der Ge-schäftsstelle angefordert werden und werden auf www.vsf-suisse.ch veröf-fentlicht.

in chF 2011 2010

aktiVenFlüssige Mittel 550 772 351 753Forderungen Donatoren 477 624 972 678sonstige Forderungen 77 203 32 702Vorauszahlungen 24 899 123 991Vorräte 1 879 865aktive rechnungsabgrenzungen 249 576 60 971umlaufvermögen 1 381 953 1 542 960

sachanlagen 37 598 69 073anlagevermögen 37 598 69 073

aktiVen 1 419 551 1 612 033

PassiVenVerbindlichkeiten aus lieferungen und leistungen 444 580 512 162sonstige Verbindlichkeiten 194 753 233 242passive rechnungsabgrenzungen 0 20 448aufgelaufene kosten 12 020 12 978rückstellungen 60 000 60 000Darlehen 112 139 75 692Fremdkapital 823 492 914 522

Fondskapital 968 500 1 273 515

Designiertes kapital 20 000 22 168erarbeitetes freies kapital (595 516) 28 449bewertungsgewinne 95 475 0jahresergebnis 107 600 (626 621)organisationskapital (372 441) (576 004)

PassiVen 1 419 551 1 612 033

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bilanz per 31. dezember

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in chF 2011 2010

unGebundene erträGeprivate spenden 144 781 123 241übrige spenden 63 197 33 095Mitgliederbeiträge 34 845 33 470Diverse erträge 754 28 547projektbeiträge 231 096 353 288total ungebundene erträge 474 673 571 641

auFWand GeschäFtsstelle schWeizpersonal (127 768) (303 411)Miete (7 662) (11 218)Verwaltung (197 580) (149 327)Material 691 0Werbung (38 355) (61 091)Verwaltungsbeiträge an partner 0 (22 646)Währungserfolg 6 349 (375 925)total aufwand Geschäftsstelle schweiz (364 325) (923 618)

ausserordentliche erträGe 49 313 0

erFolG reGionalbÜro nairobi 3 937 (97 019)

auFWand äthioPien 0 (6 423)

zwischenergebnis i (zentrale struktur) 163 598 (455 418)

zWeckGebundene beiträGestaatliche agenturen 2 126 777 3 009 403Vereinte nationen 988 811 1 184 411Multilaterale organisationen 521 536 515 915Öffentliches Gemeinwesen schweiz 222 000 429 000Hilfswerke, nonprofit organisationen 490 012 179 437private 299 864 178 924spenden und sammelaktionen 36 170 46 485total zweckgebundene beiträge 4 685 170 5 543 575

aufwand projekte aus Veträgen mit Dritten (4 509 828) (6 189 143)aufwand Werbekampagnen (36 170) (8 431)total aufwand Projekte (4 545 998) (6 197 574)

zwischenergbenis ii (Finanzierungssaldo Projekte) 139 172 (653 999)

entnahme aus projektfonds 3 488 981 6 318 626zuweisung an projektfonds (3 254 778) (5 835 830)einsatz Mittel aus Forderungen Donatoren (2 853 212) 0erhöhung Mittel Forderungen Donatoren 2 423 839 0

zwischenergebnis iii (Fondsveränderungen) (195 170) 482 796

Jahresergebnis 107 600 (626 621)

betriebsrechnung

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ohne euch wäre VsF-suisse nichts.Wir brauchen eure spenden und eureunterstützung, damit wir unsere Pro-jekte in afrika realisieren können.2011 haben wir euch mehrmals dazuaufgefordert, uns zu unterstützenund ihr habt uns nicht hängen lassen.Für 2012 haben wir uns ein paar ori-ginelle spendemöglichkeiten ausge-dacht. durch eure spenden wirdunsere arbeit erst möglich. Von gan-zem herzen: danke!

sind sie eine PriVatPerson?sie können uns auf verschiedenstearten helfen:

Werden sie Götti von VsF-suisse:•während einem jahr unterstützen sieVsF-suisse mit einem Mindestbeitragvon cHF 120.-, also cHF 10.- proMonat. Dank dieser unterstützung

stellen sie die kontinuität unserer ak-tionen sicher. sie sind auch automa-tisch Mitglied von VsF-suisse,bezahlen aber keine zusätzlichen bei-träge.

Werden sie Mitglied von VsF-•suisse für einen jahresbeitrag von cHF75.- sie nehmen an der jahresver-sammlung teil und entscheiden mituns, wo die reise hingeht.

spenden sie einfach. Weil jede•spende zählt. Falls sie mehr als cHF1’000.- pro jahr spenden, werden sieMitglied des clubs Freunde von VsF-suisse und werden namentlich in un-serem jahresbericht erwähnt.

bringen sie ihre Firma zum Mit-•machen! sie können anfang Dezem-ber an unserer aktion „alle für

VsF-suisse“ mitmachen. organisierensie am 1. Dezember eine sammlung inihrer Firma zu Gunsten von VsF-suisse. Die namen aller teilnehmen-den Firmen sowie die gespendetenbeträge werden auf unserer Home-page veröffentlicht. Für weitere infor-mationen besuchen siewww.vsf-suisse.ch

sie sind ein unternehmen?Werden sie, wie die hier aufgeführtenunternehmen, sponsor! sei es als ein-facher sponsor (cHF 1000.-), Vipsponsor (cHF 10'000.-) oder Haupts-ponsor (cHF 50'000.-), engagieren sieihr unternehmen für VsF-suisse. alsGegenleistung, und je nach betrag,kann ihre Firma angeben, dass sie sichsozial und ethisch für nachhaltige ak-tionen in afrika einsetzt. nehmen siemit uns kontakt auf!

Dank euch...

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unsere Freunde* 2011:*(Folgende personen haben einen Mindestbeitrag von cHF 1’000.- 2011 gespendet.)

im Fokus... marc nÜesch,startit

2011 konnten sie unsere neueWebseite entdecken: ein Werkvon Marc nüesch mit seiner Firmastartit. Dieser junge unternehmerhat uns nicht nur seine professio-nelle Dienstleistungen angeboten,sondern er hat uns auch einenGrossteil seiner arbeit geschenkt -über 10'000 Franken. sie sehen,man muss nicht unbedingt tierarztsein, um von der arbeit von VsF-suisse begeistert zu sein.www.startit.ch

sPonsoren ViP:(Mehr als cHF 10’000.-)

startITpartner for innovative internet-based business solutions

starttasta IartIartITITspartner for innovative internet-based business solutions

sstapartner for innovative internet-based business solutions

st ITstartpartner for innovative internet-based business solutions

ITpartner for innovative internet-based business solutions

pierre-Yves bagnoud

noelle berger

Madeleine brunner

nadine Degen

edwin Frey

enzo Fuschini

Henri Gmür

ulrich kihm

Marianne könig

Marcus + katharina spallek

unsere sponsoren 2011:

sPonsoren:(Mehr als cHF 1’000.-)

Doris stadlin

esther steiner

Hanspeter steinlin

studentengruppe VsF-suisse bern

peter rüesch

Walter thöni

regula Vogel stauffacher

rudolf Wettstein

im Fokus... tom martin,martin and martin

tom Martin und emily Dalton sindehepaar und Geschäftspartner imbereich Fotografie, Design, pro-duktion und journalismus. tomMartin kennt ostafrika sehr gutund hat bonny Wilkinson in dennorden von kenia begleitet undVsF-suisse einen teil seiner arbeitgesponsert. Das resultat sindatemberaubende bilder und einneuer sponsor für VsF-suisse!www.martinandmartin.eu

tierarztpraxis im blauen Haus aG

tierarztpraxis risch

gesundetiere,

gesundemenschen

redaktion und ÜbersetzunGenVsF-suisse

Fotostom Martin, Martin and Martin,www.martinandmartin.eu;VsF-suisse

layoutcathy Maret

druckrub Media aG

VsF-suisseoptingenstrasse 14postfach 4793000 bern 25031 332 77 65www.vsf-suisse.chcp 30-24633-4

Vétérinaires sans Frontières suisse ist Mitglied von VsF europaund von zeWo zertifiziert.