Jahresbericht 2011

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Eine Zukunft für alle, natürlich Un avenir pour tous, naturellement A future for all, naturally Biovision – Stiftung für ökologische Entwicklung Jahresbericht 2011

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Übersicht Finanzen und Rückblick Projekte und Aktivitäten 2011.

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Eine Zukunft für alle, natürlich Un avenir pour tous, naturellementA future for all, naturally

Biovision – Stiftung für ökologische Entwicklung

Jahresbericht 2011

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InhaltsverzeIchnIs

vorwort des Präsidenten 3

Bericht der Geschäftsleitung 4

Projektberichte Gesundheit der Menschen 6Gesundheit der Tiere 8Gesundheit der Pflanzen 10Gesundheit der Umwelt 12Wissensverbreitung 14Anwaltschaft 16

Portrait Biovision 18

Finanzbericht Betriebsrechnung 20Bilanz 22Projektaufwand 23

leistungsbericht Zweck der Stiftung 24Organisation 24

Partner 27

Dank 29

highlights 2011 30

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Dr. hans r. herren

sehr geehrte Gönnerinnen und GönnerDie Stiftung Biovision hat sich in den vergangenen zwei Jahren stark an den Vorbereitungssitzungen für die wichtige UNO-Kon-ferenz «Rio +20» zur nachhaltigen Entwicklung engagiert. Es ist unser Anliegen, dass eine umweltverträgliche und sozial gerechte Landwirtschaft in den höchsten Regierungskreisen endlich als unverzichtbare Grundlage einer «Grünen Wirt-schaft» anerkannt und gefördert wird.

Mit weltweit rund 525 Millionen Kleinbetrieben, die 70 Prozent aller Nahrungsmittel produzieren, ist die kleinbäuerliche Land-wirtschaft heute auch mit Abstand der grösste Arbeitgeber. Diese Familienbetriebe können die weiterhin wachsende Bevölkerung in den Entwicklungsländern künftig ernähren und sinnvoll beschäftigen, ohne die Böden und Wasserressourcen zu übernutzen, Wälder zu roden und andere wertvolle Ökosys-teme zu zerstören. Wie die Erfahrungen von Biovision in Ostafrika – sowie zahlreiche Projekte in den Tropen und Sub-tropen – belegen, lassen sich die Ernteerträge dieser Kleinbe-triebe dank ökologischen Methoden noch um 50 bis 150 Pro-zent steigern. Entscheidend sind dabei vor allem auch die langfristigen Produktionsverbesserungen durch eine nachhalti-ge Aufwertung der Bodenfruchtbarkeit.

Vertreter der Agroindustrie und eines industriellen Landbaus werfen uns vor, die in den Basisprojekten von Biovision geför-derte ökologische Landwirtschaft sei ein rückständiges Kon-zept, das die Ernährungssicherheit im Süden gefährde. Doch sie blenden aus, dass der Biolandbau in Afrika erstens ganz am Anfang steht, zweitens kaum gefördert wird und drittens gegenüber den traditionellen Praktiken eindeutig überlegen ist. Für die afrikanischen Kleinbetriebe sind Methoden wie die konventionelle Landwirtschaft mit ihrem enormen Investiti-onsbedarf für Hochertragssorten, fossile Treibstoffe, Kunstdün-ger, Pestizide und Medikamente in der Regel unerschwinglich. Der ökologische Anbau ist für sie deshalb eine überlebenswich-

tige Alternative, um gute Erträge zu erzielen und die natürli-chen Ressourcen, von denen ihre Existenz abhängt, durch mög-lichst geschlossene Nährstoffkreisläufe laufend selber zu regenerieren.

Im Gegensatz zum ökologischen Konzept hinterlässt die indu-strielle Landwirtschaft vielerorts degradierte Böden, austrock-nende Grundwasservorkommen, überdüngte und verseuchte Oberflächengewässer, eine schrumpfende Sortenvielfalt mit weniger robusten Pflanzen sowie dramatische Artenverluste. Weil dieses kurzsichtige Geschäftsmodell seine eigenen Grund-lagen zerstört, plädiert der Weltagrarbericht (IAASTD) denn auch für einen globalen Kurswechsel und für mehr Ökologie in der Landwirtschaft.

Biovision will diesen epochalen Wandel mitgestalten. Deshalb engagieren wir uns im globalen wie im nationalen Politdialog für eine ökologische Entwicklung. Neben den Worten sind nach wie vor Taten unsere Stärke. Mit konkreten Projekten zur Selbsthilfe in Afrika zeigt unsere Stiftung, wovon wir reden. Es motiviert uns, dass wir dabei auch auf Ihre wertvolle Unter-stützung zählen dürfen.

Mit herzlichem Dank, Ihr

Dr. Hans Rudolf Herren

VoRwoRt | 3

Welternährungspreisträger, Präsident der Stiftung Biovision

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andreas schriber

Auf der Suche nach einem einprägsamen Titel für die erste Ausgabe der Biovision-Bauernzeitung in Kiswahili fiel die ein-stimmige Wahl unseres Projektteams aus Kenia und Tansania kurz vor Drucklegung auf «Mkulima Mbunifu». Seit Juli 2011 erscheint die Zeitung alle zwei Monate in einer vorerst limi-tierten Auflage von 8000 Exemplaren (Seite 15). Der Name des bisher einzigen Praxisratgebers für die kleinbäuerlichen Haushalte in der tansanischen Landessprache bedeutet frei übersetzt «Schlauer Bauer» und ist durchaus als Programm zu verstehen. Denn nicht nur in Ostafrika sind die meisten Klein-bauernfamilien auf sich allein gestellt. Sie vertrauen auf ihre Erfahrung und leben in der Hoffnung, dass der Regen nicht ausbleibt und dass sie ihre überschüssigen Produkte auf dem Markt zu einem fairen Preis verkaufen können. Weltweit pro-duzieren Kleinbetriebe den weitaus grössten Teil der Nah-rungsmittel. Diese beeindruckende Leistung ist für Biovision Grund genug, in die bäuerliche Ausbildung zu investieren und das praktische Wissen der Betroffenen zu vertiefen, damit sie in der Lage sind, ihre Produktivität im Feld auf eigene Faust zu verbessern.

Den ländlichen raum fördernDie von Biovision in Afrika unterstützten Entwicklungsprojek-te sind denn auch zumeist auf die Bedürfnisse der Landbevöl-kerung ausgerichtet. Indem wir gemeinsam mit unseren Part-nerorganisationen den ländlichen Raum fördern, leistet unsere Stiftung einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung. Ziel ist, in einer gesunden Umwelt genügend Nahrung zu produzie-ren und den Menschen damit ein besseres Leben zu ermögli-chen. Wo dies gelingt, nimmt in der Regel auch die problema-tische Abwanderung vom Land in die Städte ab.In Uganda unterstützt Biovision ein Projekt, das vor allem auf

die Bedürfnisse der Kleinbäuerinnen abzielt (Seite 11). Die Fo-kussierung auf Frauen und deren Ausbildung ist ein Anliegen, dem unsere Stiftung in den Entwicklungsprogrammen auch künftig grosse Beachtung schenken will. Gemäss einer Schät-zung der UNO-Welternährungsorganisation FAO liegt die bäu-erliche Produktion in Afrika nämlich zu fast zwei Dritteln in Frauenhänden.

Gefragte InformationsplattformWelche Breitenwirkung praxisorientierte Informationen im bäuerlichen Alltag entfalten können, zeigen die Erfahrungen mit der Informationsplattform Infonet-Biovision. Der elektro-nische Praxisratgeber umfasst mehr als 6000 Seiten und er-reicht pro Jahr eine halbe Million Besucherinnen und Besucher aus über vierzig afrikanischen Ländern und der ganzen Welt. Das speziell auf Ostafrika ausgerichtete Portal enthält unter anderem Anleitungen zur ökologischen Bekämpfung von fast 700 Pflanzenkrankheiten und -schädlingen sowie weitere In-formationen zur Prävention von Krankheiten bei Mensch und Tier. Aufgrund der grossen Nachfrage wird das umfassende Bauern-Kommunikationsprogramm von Biovision laufend erweitert. Die Bedeutung von Internet, Mobiltelefonie und Computern nimmt auch in Afrika ständig zu, wobei die Zusam-menarbeit mit bestehenden Beratungsdiensten eine gute Ver-ankerung des neuen Wissens garantiert.

engagement für einen KurswechselUm erfolgreiche Basisprojekte wie etwa die Kombination von nachhaltiger Viehhaltung und Biolandbau im äthiopischen Assosa (Seite 9) lokal noch stärker zu verankern, arbeitet unsere Stiftung gezielt daran, Entscheidungsträger vor Ort und staatliche Institutionen zu sensibilisieren. Solche Ansätze müssen Schule machen und verstärkt Eingang in die Bauern-ausbildung sowie in nationale Landwirtschaftskonzepte finden.In diesem Sinne engagiert sich Biovision als Mitinitiantin ei-ner internationalen Allianz weiterhin für einen weltweiten

Tätigkeitsbericht

Durch starke Partnerschaften gemeinsam zum ziel

4 | BERICHt DER GESCHÄFtSLEItUNG

Gründungsmitglied und Geschäftsleiter Stiftung Biovision

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Kurswechsel in der Landwirtschaft. Damit möchten wir die Er-nährungssicherheit der wachsenden Weltbevölkerung als glo-bales Anliegen auf höchster Ebene vorantreiben. Gemeinsam mit dem Millennium Institute in Washington und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) hat Biovision 2011 das Programm Changing Course in Global Agriculture (CCGA/KWL) lanciert. Am UNO-Weltgipfel für nachhaltige Ent-wicklung, der 2012 in Rio de Janeiro stattfindet, wird die auf ökologischen Prinzipien basierende kleinbäuerliche Landwirt-schaft ins Zentrum gerückt – und später im Rahmen von natio-nalen Länderprogrammen auch in Afrika umgesetzt.Stark beschäftigt hat uns im vergangenen Geschäftsjahr eben-falls die Prävention gefährlicher Tropenkrankheiten. So leiste-ten die ermutigenden Ergebnisse der wissenschaftlich fundier-ten Pilotprojekte zur Vorbeugung von Malariaerkrankungen einen wichtigen Beitrag zur Gründung der panafrikanischen Vereinigung PAMCA. Deren Ziel ist die Verbreitung umweltver-träglicher Methoden zur Moskitokontrolle (Seite 30).

Informieren und sensibilisierenFür die gezielte Information und Sensibilisierung in Afrika, in der Schweiz und auf weltweiter Ebene setzt Biovision auf eine Vielfalt von Informationskanälen. Dank einer professionellen Medienarbeit haben die Anliegen unserer Stiftung 2011 in 192 Medienberichten Beachtung gefunden. Die Berichterstattung in renommierten Zeitungen mit internationaler Ausstrahlung ist umso erfreulicher, als die Schärfung des Bewusstseins für eine ökologische Entwicklung mithilft, die Ziele von Biovision umzusetzen.

Die Ausweitung der Informationstätigkeit auf soziale Netzwer-ke und Direktkontakte zeigt, dass unsere Themen vermehrt auch junge Menschen ansprechen. Über die Website, verschie-dene Kampagnen im Internet und unsere Facebook-Seite konn-ten wir neue Kontakte knüpfen. So verfolgen über 1500 Perso-nen unsere Aktivitäten auf Twitter und Facebook, und die Website verzeichnete innerhalb eines Jahres einen Besucher-zuwachs von 40 Prozent. Biovision versteht diese breite Medi-enarbeit als Beitrag zur Meinungsbildung und als wesentlichen Bestandteil der neu formulierten Strategie 2015 zur Förderung eines ökologischen Denkens und Handelns (www.biovision.ch: Über uns, Unsere Themen, Download Strategie).

Weiterer ausbau der Projektarbeit2011 war für uns wiederum ein ermutigendes und erfolgrei-ches Jahr. Dank der Solidarität einer breiten Gönnerschaft ha-ben wir die Projektarbeit in Kenia, Äthiopien, Uganda und Tan-sania weiter ausgebaut. Gemeinsam mit den lokalen Projektpartnern vor Ort kann Biovision inzwischen mehr für die Produktivität der kleinbäuerlichen Landwirtschaft sowie für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen unterneh-men als je zuvor. So kamen den 32 von uns unterstützten Pro-jekten über 3,5 Millionen Franken zugute, was gegenüber dem Vorjahr wiederum eine Steigerung der Projektbeiträge bedeu-tet. Dass Biovision seit Jahren kontinuierlich wachsen kann, bestätigt uns, dass sich die Strategie der kleinen Schritte, star-ken Partnerschaften und einer transparenten Kommunikation bewährt.

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«Es braucht viele Hände, um grosse Steine ins Rollen zu bringen». Geschäftsleiter Andreas Schriber auf Projektbesuch im Westen Kenias, wo Biovision hilft, die Push-Pull Methode zu verbreiten.

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Das fruchtbare Tiefland bei Tolay in Äthiopien war bis 2008 mit Tsetsefliegen und Malariamücken verseucht.

Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung konnten die Projektpartner Biovision und icipe das Vorkommen der krankheitsübertragenden Insekten stark reduzieren.

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nejash Oli habib

Workenesh Dugasa

>>>BV HH-03

2007

Die Region Tolay liegt im fruchtbaren Tiefland im Südwesten von Äthiopien. Trotz der scheinbar idealen Anbaubedingungen waren die kleinbäuerlichen Haushalte noch bis vor wenigen Jahren oft nicht in der Lage, genügend Nahrung zu produzie-ren, um ihre Familien ausreichend zu ernähren. Doch in der Zwischenzeit hat sich die Versorgung mit Lebensmitteln deut-lich verbessert.Dieser Wandel hängt unmittelbar mit der erfolgreichen Be-kämpfung der Tsetsefliege und der Anopheles-Mücke zusam-men. Seit es gelungen ist, diese krankheitsübertragenden In-sekten mit umweltfreundlichen Methoden in Schach zu halten, treten die von ihnen übertragene Schlafkrankheit und das Tro-penfieber Malaria viel seltener auf. So haben die Todesfälle durch Malaria in der Region Tolay seit Projektbeginn im Jahr 2008 um mehr als sechzig Prozent abgenommen. Weil die Menschen und auch ihre Nutztiere heute gesünder sind, kön-nen die Bäuerinnen und Bauern ihre Felder bestellen, die Ern-te rechtzeitig einbringen und deshalb auch mehr Nahrungs-mittel produzieren.Damit die bisherigen Anstrengungen und die Freiwilligenar-beit zur Kontrolle der Malaria übertragenden Stechmücken nicht nachlassen, ist es wichtig, weiter in den Aufbau von nachhaltigen Strukturen für die lokale Bevölkerung zu inve-

stieren. Biovision unterstützt das Insektenforschungszentrum icipe als Partnerorganisation dabei, gemeinsam mit den be-troffenen Dorfgemeinden neue Einkommensmöglichkeiten zu schaffen. Künftig sollen die Mittel zur Bekämpfung der Mü-cken larven direkt vor Ort aus verschiedenen Pflanzenextrak-ten gewonnen werden. Nach einer kurzen Schulung erhalten tausende von Familien zu diesem Zweck Setzlinge von Pflan-zen wie Niembaum, Beifuss, Zitronengras oder Straucherbse. Diese können sie in ihren eigenen Gärten anbauen, vermehren und die pflanzlichen Produkte dann vor Ort verkaufen. Zudem lernen 150 speziell ausgebildete Fachpersonen, aus den ent-sprechenden Samen, Früchten, Blättern und Wurzeln, wirksa-me Insektizide herzustellen.Wie die Forschungsarbeiten des icipe zeigen, lassen sich mit solchen Bio-Pestiziden nicht nur die Mückenlarven, sondern auch verschiedene Pflanzenschädlinge erfolgreich bekämpfen. Das erweiterte Projekt umfasst damit künftig verstärkt auch die nachhaltige Nutzung der Umwelt und die Verbesserung der Pflanzengesundheit.

Erfolgreiche Malaria-Bekämpfung in Tolay mit umweltfreundlichen Mitteln

nachhaltig in die Gesundheit investieren

GESUNDHEIt DER MENSCHEN | 7

«Bevor mich die Moskito-Scouts besuchten, wusste ich praktisch nichts über die Malaria. Seit alle Familienmit-glieder unter Bettnetzen schlafen, leiden wir nicht mehr an dieser Krankheit.»

«Jeden Freitag gehe ich von Haus zu Haus und infor- miere die Bewohnerinnen und Bewohner, wie sie sich vor der Malaria schützen können. Ich zeige ihnen, wie man Brutstätten der Mücken eliminiert und Bettnetze richtig aufhängt und pflegt.»

Mosquito-Scout und Malariaclub-Leiter in Tolay, Äthiopien

Bäuerin und Mutter in Tolay, Äthiopien

stopp Malaria – tolay

Begünstigte: Die 12 000 BewohnerInnen des Projektgebiets profitieren von einer verbesserten Gesundheitssituation durch die Reduktion der Malariaerkrankungen.

entwicklungsziel: Nachhaltige Verbesserung der menschlichen Gesundheit in Tolay durch die umweltfreundliche Malariakontrolle.

resultate: Reduktion des Malariavorkommens um 90 Prozent dank der biologischen Behandlung stehender Gewässer, Drainage, einer sachgerechten Anwendung der Bettnetze und der breiten Information in den Dörfern und an Schulen. 12 Moskito-SpäherInnen, 12 Gesundheitsfachpersonen und 340 DorfbewohnerInnen sind im Bereich der umweltfreundlichen Malariakontrolle aus- und weitergebildet worden. Der jährlich durchgeführte Malariatag hat über 2000 Personen sensibilisiert.

Implementierende Partnerorganisation: icipe Äthiopien – African Insect Science for Food and Health

Projektnummer:Projektstart:

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Erfolgreiche Bekämpfung der Tsetsefliegen mit umweltfreundlichen Fallen: Angelockt vom Geruch des Rinderurins und der blauen Farbe landen die Insekten auf der schwarzen Fläche und folgen dem weissen Licht in die Fallenkuppel. Von dort gelangen sie in eine PET-Flasche, wo sie gefangen bleiben und sterben.

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Dawa ahmed

ayoub alsherif

BV AH-04 2009

>>>

Im westäthiopischen Gliedstaat Benishangul-Gumuz leben tausende von Umwelt- und Kriegsflüchtlingen von der klein-bäuerlichen Landwirtschaft. Weil viele dieser Menschen einst nomadisierende Hirten waren, sind sie meistens nur schlecht auf die Herausforderungen eines sesshaften Lebens in der neuen Heimat vorbereitet.Erschwert wird ihr Alltag im Tiefland vor allem durch die grossflächige Verbreitung der Tsetsefliegen, welche mit ihren Stichen die Erreger der tödlichen Schlafkrankheit Nagana auf das Vieh übertragen. In der ländlichen Umgebung des Bezirks-hauptorts Assosa setzten die ersten Projekte zur Überwindung der verbreiteten Armut und Mangelernährung deshalb bei der Gesundheit der Nutztiere an. Zusammen mit den Dorfgemein-schaften ist es zunächst gelungen, die Tsetsefliegen mit biolo-gischen Methoden, wie insbesondere regelmässig betreuten Farb- und Duftfallen, lokal zu dezimieren.Die von Biovision unterstützte Partnerorganisation Bioecono-my Africa (BEA) hat diesen Ansatz inzwischen weiterent-wickelt. Mit ihrem Biofarm-Modell fördert sie in der Region das Konzept einer ganzheitlichen Landwirtschaft, die mög-lichst nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen umgeht. So werden etwa Nährstoffe in Form von Pflanzenrückständen und Tierausscheidungen konsequent verwertet. Auf der Biofarm in Assosa, einem praxisbezogenen Ausbildungs- und Trainings-

zentrum, lernen die Modellbäuerinnen und -bauern, wie sie auf ihren Höfen Viehhaltung und Feldanbau erfolgreich kombi-nieren können, ohne die natürlichen Lebensgrundlagen über-mässig zu beanspruchen. Ziel ist unter anderem eine Verbes-serung der Ernährungssicherheit durch mehrere Standbeine, die auch das Einkommen der Bauernfamilien breiter absi-chern. Zudem erhält die Bevölkerung Unterstützung, damit sie die Fallen gegen Tsetsefliegen optimal einsetzen kann. Dazu werden die besonders kritischen Bereiche mit hohen Insekten-vorkommen in den Tiefebenen nahe von Gewässern gemein-sam identifiziert und regelmässig überwacht.Das Erlernte geben die Ausgebildeten auf ihren eigenen Mo-dellbauernhöfen jeweils an Familien in ihrer Nachbarschaft weiter, was zu einer Breitenwirkung des Wissens führt. In en-ger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung versuchen BEA und weitere Ausbildungszentren, den kombinierten Ansatz von biologischem Landbau und umweltfreundlicher Tsetsefliegen-Kontrolle nun noch stärker zu verankern und auf benachbarte Regionen auszuweiten.

Viehhaltung und biologischer Landbau im Gleichgewicht

Biofarm-Modell hilft gegen tsetsefliegen

GESUNDHEIt DER tIERE | 9

«Ich verkaufte meine ochsen weil ich Angst hatte, dass sie sich mit der Schlafkrankheit anstecken. Aber ich habe zu wenig Kraft, um das Land mit der Maresha umzugraben. Jetzt muss ich Arbeiter anstellen, aber das ist sehr teuer.»

«Ich bin zuständig für den Unterhalt von zwei Fallen für tsetse-Fliegen. Um das Problem der Schlafkrankheit langfristig zu lösen, müssen wir selber Verantwortung übernehmen.»

Mutter und Bäuerin in Assosa, Äthiopien

Projektnummer:Projektstart:

Begünstigte: Rund 7600 KleinbäuerInnen sowie landwirtschaftliche Beratungsteams profitieren von der Ausbildung. Sie werden darin unterstützt, ihr Anbausystem zu verbessern und das Tsetsefliegen-Problem gemeinschaftlich auf Dorfebene anzugehen.

entwicklungsziel: Armutsbekämpfung und Förderung einer nachhaltigen ländlichen Entwicklung in Äthiopien durch umweltfreundliche Massnahmen.

resultate: Gemeinsam mit der Bevölkerung sind kritische Zonen identifiziert und 203 neue Tsetsefallen installiert worden, um die Fliegen optimal zu bekämpfen. Die bereits früher ausgebildeten BetreiberInnen der Modellfarmen haben ihr Know-how im Bereich des Biolandbaus und der Tsetsefliegen-Kontrolle an 1450 zusätzliche Bäuerinnen und Bauern weitervermittelt. Um die Wissensverbreitung langfristig abzusichern, werden Partnerschaften mit zielverwand-ten Gemeinschaften in der Region aufgebaut.

Implementierende Partnerorganisation:BioEconomy Africa (BEA), Äthiopien

tsetse-Kontrolle assosa

Kleinbauer und Tsetse-Scout in Assosa, Äthiopien

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Trotz körperlicher Schwerarbeit in der Landwirtschaft leben die Frauen im ugandischen Kayunga-Distrikt oft am Rande der Armut. Das von Biovision unterstützte Projekt klärt sie nicht nur über die Methoden des biologischen Landbaus, sondern auch über ihre Rechte auf.

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anet namukasa

Josephine neumbe

BV PH-06 12/2010

>>>

Im ländlichen Kayunga-Distrikt von Uganda haben etliche Bau-ernfamilien ihre Felder wegen Missernten aufgegeben. Heute erwirtschaften sie ihr Einkommen zum Teil mit dem Verkauf von Brennholz und Holzkohle, die in den Wäldern der Umge-bung gewonnen werden.In Sorge um die steigende Belastung ihrer Umwelt, den Verlust der Bodenfruchtbarkeit und Vergiftungen von Nutztieren durch Agrochemikalien sind Kleinbäuerinnen an die lokale Frauen-selbsthilfe-Organisation Rural Women Development Associati-on (RWDA) gelangt. Ihre Mitglieder setzen sich ehrenamtlich und mit grossem Engagement für die Rechte der Frauen und Mädchen ein. Um deren häufig prekäre Lage zu verbessern, nutzen sie unter anderem die landwirtschaftliche Beratung als Türöffner. Während die Bürde der Feldarbeit praktisch allein auf den Schultern der Kleinbäuerinnen lastet, bleibt ihnen das Recht auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Mitsprache in der Regel verwehrt.In dieser Situation versucht die von Biovision unterstützte Partnerorganisation RWDA, das Selbstbewusstsein und die Stellung der Frauen durch zusätzliche Einkommensmöglich-keiten zu stärken. In Ausbildungskursen und Beratungen für eine umweltgerechte und sozialverträgliche Landwirtschaft

erfahren rund 600 Bäuerinnen und Bauern zum Beispiel, wie sie mit der Produktion von Kompost ausgelaugte Böden wie-der regenerieren und ihre Feldfrüchte mit biologischen Mitteln – wie Extrakten des Niembaums – vor Pflanzenkrankheiten und Schädlingen schützen können. Auf grosses Interesse stösst auch die Gewinnung von Biogas zum Kochen, da der Mangel an Brennholz ein Dauerproblem ist und die Energiebeschaffung im Alltag der Frauen immer mehr Zeit erfordert.Durch den Verzicht auf Kunstdünger und chemische Pestizide sparen die Haushalte Geld ein. Zudem erhöhen bessere Ernten ihre Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln. Mit dem Ver-kauf überschüssiger Produkte erwirtschaften die Kleinbäuerin-nen sogar ein zusätzliches Einkommen, das ihnen erlaubt, die Schulgelder für ihre Kinder aufzubringen und diesen eine Aus-bildung zu ermöglichen. Damit trägt das von Biovision unter-stützte Projekt zur Armutsreduktion und zur Verbesserung der Lebensbedingungen für die ländliche Bevölkerung bei.

Förderung einer umweltgerechten und sozialverträglichen Landwirtschaft in Uganda

Gelebte Frauensolidarität auf dem land

GESUNDHEIt DER PFLANZEN | 11

Witwe und Mutter von vier Kindern in Kayunga, Uganda

«wir haben gelernt, dass der Boden lebendig ist, und dass er durch einige Dinge zerstört wurde, etwa durch Chemie und Dünger. wir haben realisiert, dass wir wegen der Bodenerosion unsere Nahrung und die Ackererde verlieren. Die ökologische Landwirtschaft arbeitet hingegen mit natürlichen Methoden - beispiels-weise mit Mist als Dünger.»

«Es ist wichtig, die Frauen neben Biologischer Land- wirtschaft auch über ihre Rechte aufzuklären. Sie werden oft schlecht behandelt und sogar von den Ehemännern geschlagen, obwohl sie so viel für ihre Familien tun.»

Projektkoordinatorin RWDA in Kayunga, Uganda

Begünstigte: Mindestens 600 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie ihre Familien profitieren durch eine Ausbildung in ökologischen Landwirtschafts-methoden.

entwicklungsziel: Armutsreduktion und Verbesse-rung der Lebensbedingungen für die ländliche Bevölkerung im Kayunga-Distrikt in Uganda durch Ausbildung und Trainings in ökologischen Landwirt-schaftsmethoden wie dem Einsatz von Kompost oder Bio-Pestiziden.

resultate: Nach der praktischen Schulung hat der Biolandbau bei den 600 ausgebildeten Bäuerinnen und Bauern grossen Anklang gefunden. Dank dem Aufbau lokaler Austausch- und Informationsstandorte lassen sich bereits sichtbar höhere Erträge in den Gärten sowie eine Verbesserung der Tiergesundheit feststellen. Der Verzicht auf Kunstdünger und chemische Pestizide ermöglicht finanzielle Einsparun-gen, die in neu gebildeten Spargruppen verwaltet und investiert werden – zum Beispiel für Saatgut.

Implementierende Partnerorganisation:Rural Women Development Association (RWDA) Uganda

Frauen für Biolandbau

Projektstart:Projektnummer:

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Anhand der Untersuchung von Insektenlarven in Wasserproben können die dafür ausgebildeten Mitglieder der lokalen Umwelt- und Naturschutzgruppe KEEP im kenianischen Hochland des Kakamega-Regenwaldes die Wasserqualität bestimmen.

Page 13: Jahresbericht 2011

linet Kitambe

Dr. Mary Gikungu

>>>BV EH-08

2011

Mit einfachsten Mitteln wie Teesieb und Backblech überwacht die lokale Bevölkerung im kenianischen Hochland des Kaka-mega-Regenwaldes seit kurzem die Qualität der Gewässer. Als natürliche Indikatoren dienen ihr dabei im Wasser lebende In-sekten mit unterschiedlichen Ansprüchen. Wo sich zum Bei-spiel Larven von Köcher- und Eintagsfliegen finden, ist das Wasser in der Regel sehr sauber. Dagegen deuten Wasserkäfer auf eher nährstoffreiche und verschmutzte Gewässer hin.Wie die Erfahrungen des internationalen Insektenforschungs-instituts icipe bei der Feldarbeit zeigen, sind engagierte Laien relativ rasch in der Lage, ausgewählte Insektengruppen zu un-terscheiden und anhand ihrer Vorkommen auf die jeweilige Wasserqualität zu schliessen. Dieses Wissen hilft den Dorfge-meinschaften zum Beispiel, ihr Trinkwasser besser zu schüt-zen, indem sie mögliche Verunreinigungen und Krankheitskei-me – wie etwa durch Tierkot – gezielt von solchen Standorten fernhalten.Biovision unterstützt die entsprechende Ausbildung von rund hundert Mitgliedern der lokalen Umwelt- und Naturschutz-gruppe KEEP, die ihr praxisbezogenes Wissen an Schülerinnen und Schüler aus der Region weitervermitteln. Ein Ziel besteht darin, das Naturverständnis der Landbevölkerung zu fördern, ihr Umweltbewusstsein zu stärken und sie für einen nachhalti-gen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu sensibilisie-

ren, von denen ihr Wohlergehen abhängt. Insbesondere geht es auch darum, messbare Daten zu erheben, die Aufschluss darüber geben, inwiefern sich an Umweltschutzmassnahmen gekoppelte Einkommensförderung auf die Biodiversität aus-wirken kann.Intakte Waldgebiete sorgen nicht nur für sauberes Trinkwas-ser, sondern erbringen weitere lebenswichtige Ökosystem-leistungen, aus denen die Menschen einen unmittelbaren Nut-zen ziehen. So leben im Kakamega-Regenwald etwa 250 Arten von Honig- und Wildbienen, welche auch die Nahrungspflan-zen in den umliegenden Feldern bestäuben. Ihre Vorkommen sind jedoch durch vielfältige Faktoren wie den Nutzungsdruck auf den Wald, die Bodenerosion sowie durch Agrochemikalien gefährdet. Im Rahmen des von Biovision finanzierten Projekts werden deshalb auch verschiedene Bienenarten als wichtige Indikatoren für die Lebensraumqualität und die unmittelbar davon abhängige Biodiversität untersucht.

Überwachung des Umweltzustands in Kenia

aktive verantwortung für die eigene Umwelt

GESUNDHEIt DER UMwELt | 13

Feldassistentin in Kakamega, Kenia

Zentrum für Bienenbiologie und Bestäubungsökologie, Nationale Museen von Kenia.

«Gewisse Insekten können gute Indikatoren für die Qualität des Umweltzustandes sein, speziell für sauberes wasser oder die Bestäubung. Dank dem Projekt können wir der lokalen Bevölkerung deren Bedeutung lehren und sie aktiv in die Überwachung dieser Ökosystemdienstleistung einbinden.»

«Zusammen mit Experten vom icipe habe ich gelernt, wie sich die wasserqualität anhand von Insekten bestimmen lässt. Zum Beispiel zeigen kleine rote würmer an, dass es kein gutes trinkwasser ist.»

Projektnummer:Projektstart:

Begünstigte: Ausbildung von 100 Personen der Ju-gendgruppe KEEP, der Muliru-Bauerngruppe und des Forstwirtschaftsdepartements. Die KEEP-Mitglieder sollen ihrerseits rund 10 000 Schülerinnen und Schüler aus der Region für den Umwelt- und Naturschutz sensibilisieren.

entwicklungsziel: Aufbau eines Überwachungssys-tems, um die Qualität des Umweltzustandes zu messen. Die Beteiligten werden über lebenswichtige Dienstleistungen durch Ökosysteme wie Wälder informiert und so für den Umweltschutz sensibilisiert.

resultate: 12 ausgebildete MastertrainerInnen sowie der Förster von Kakamega geben in der Region ihr Wissen über Insekten als Indikatoren für den Umwelt- zustand weiter. An mehreren Standorten sind bereits Daten zur Vielfalt der Honig- und Wildbienen erhoben worden. Durch die breite Information und Beteiligung der lokalen Bevölkerung wird ein langfristiges System zur Überwachung der Umweltqualität aufgebaut.

Implementierende Partnerorganisation:icipe-African Insect Science for Food and Health, zusammen mit den National Museums of Kenya.

Ökosystem Monitoring Kakamega

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Bei den kleinbäuerlichen Betrieben in Tansania stösst «Mkulima Mbunifu», die erste Bauernzeitung in der Landessprache Kiswahili, auf ein enormes Interesse.

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ayubu nnko

Isdory shirima

>>>BV IS-02.D

2011

Seit 2005 gibt die von Biovision in Kenia lancierte Zeitung «The Organic Farmer» (TOF) den kleinbäuerlichen Betrieben praxisbezogene Tipps, damit sie ihre Erträge an pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln mit umweltfreundlichen Me-thoden und ohne teure Hilfsmittel steigern können. In dieser Zeit hat die TOF-Redaktion in Nairobi fast 700 Seiten mit kon-kreten Anleitungen und anschaulichen Skizzen für nachhaltige Erträge im ökologischen Landbau produziert. Dieser enorme Fundus an Know-how kommt künftig auch den Bauernfamilien im südlichen Nachbarland Tansania zugute.Weil die meisten Leute hier kein Englisch, sondern nur die Lan-dessprache Kiswahili verstehen, hatten sie bislang keinen Zugang zu den Inhalten des TOF. Mit der neuen Bauernzeitung «Mkulima Mbunifu», was so viel heisst wie «Schlauer Bauer», können sich nun auch Haushalte ohne Fremdsprachenkennt-nisse das entsprechende Wissen über lokal angepasste Metho-den der nachhaltigen Landwirtschaft aneignen. Davon profi-tieren insbesondere Kleinbäuerinnen mit oft schlechter Schulbildung.Die auf ihre Alltagserfahrung bezogenen Reportagen und Be-richte werden von einer lokalen Redaktion realisiert, die auch Artikel aus Kenia auf tansanische Verhältnisse überträgt. In den ersten Ausgaben ging es um populäre Themen wie bei-

spielsweise Massnahmen gegen Krankheiten im Hühnerstall, die Bienenhaltung, Mischkulturen von Kohl und Zwiebeln, Möglichkeiten zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, die fachgerechte Herstellung von Kompost und Flüssigdünger sowie um die Prävention von Pflanzenkrankheiten bei Frucht-bäumen.Die Anregungen für solche Themen kommen häufig von den Direktbetroffenen, die sich mit Leserbriefen und SMS-Fragen an die Redaktion wenden. Über die landwirtschaftlichen Orga-nisationen, Ausbildungszentren und Schulen, welche «Mkuli-ma Mbunifu» verteilen, erreicht die Zeitung mit einer gegen-wärtigen Auflage von 8000 Exemplaren inzwischen bereits bis zu 80 000 Leserinnen und Leser. Dabei wird sie nicht nur in Tansania, sondern auch in Ruanda und Burundi sowie im Osten der Demokratischen Republik Kongo gerne gelesen.

Lancierung der Bauernzeitung Mkulima Mbunifu in Tansania

Good news für Bauernfamilien in Kiswahili

wISSENSVERBREItUNG | 15

Redaktor «Mkulima Mbunifu» in Arusha, Tansania

Regional Commissioner in Arusha, Tansania

«Das Magazin kommt zur rechten Zeit und schliesst in tansania eine grosse Lücke in der Ausbildung und Beratung der Bauern.»

«Ich freue mich sehr, dass die Zeitung «Mkulima Mbunifu» für die Bäuerinnen und Bauern zu einer so wichtigen Informationsquelle geworden ist. obwohl es neu ist, bekamen wir von der Bauernschaft gute Rückmeldungen. Die beliebtesten themen sind Hühner-, Schweine- und Bienenhaltung.»

Bauernzeitung «Mkulima Mbunifu»

Begünstigte: Bei einer Auflage von 8000 Exemplaren erreicht die zweimonatlich erscheinende Biovision-Bauernzeitung auf Kiswahili pro Ausgabe bis zu 80 000 Leserinnen und Leser.

entwicklungsziel: Nachhaltige Verbesserung der Ernährungssicherheit und der Lebensumstände von KleinbäuerInnen in Ostafrika. Praxisorientierte Vermittlung von Wissen zu ökologischen Landwirt-schaftsmethoden, Krankheitsprävention, Umwelt-schutz und Einkommensförderung.

resultate: Aufgrund der grossen Nachfrage ist die Auflage des Praxisratgebers nach einem halben Jahr um 60 Prozent erhöht worden. Wie die zahlreichen positiven Reaktionen zeigen, kommt die Zeitung gut an, greift die wichtigen Themen auf und stärkt das Selbstwertgefühl der Kleinbäuerinnen und- bauern. Vor allem Frauen mit oft geringen Fremdsprachen-kenntnissen schätzen das Informationsangebot in ihrer Muttersprache Kiswahili.

ausführende Partnerorganisation: Sustainable Agriculture Tanzania (SAT), Tanzania Agriculture Productivity Program (FINTRAC/TAPP), DEZA – Swiss Cooperation Office Tanzania.

Projektnummer:Projektstart:

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Im nachhaltigen Supermarkt CLEVER stehen rund hundert Produkte zur Auswahl. An der Kasse folgt die Quittung. Auf ihr steht nicht, was die Ware kostet, sondern wer den wahren Preis dafür bezahlt – zum Beispiel die Produzentinnen in den Entwicklungsländern, die Nutztiere oder der Regenwald.

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livia haag

Jacqueline Kobel

BV IS-10.A2011

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Wer im nachhaltigen Supermarkt CLEVER mit seinem Einkaufs-korb an der Kasse steht, muss nicht den Geldbeutel zücken, sondern erhält eine Quittung präsentiert. Sie zeigt unter ande-rem, in welchem Ausmass die ausgewählten Produkte das Weltklima belasten, die Artenvielfalt beeinträchtigen, zur Ver-schmutzung von Luft, Wasser und Böden beitragen oder die Lebensbedingungen der Bevölkerung in den Herkunftsländern beeinflussen.Siebzig Prozent der Jugendlichen, die sich am ersten Standort der Wanderausstellung im Zoo Zürich am informativen Ein-kaufsspiel beteiligt haben, wollen bei ihren Alltagseinkäufen künftig verstärkt auf Kriterien der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit achten. Damit erreicht das von Biovision unter-stützte Projekt eines seiner Hauptziele, nämlich vor allem die junge Generation auf spielerische Weise für Anliegen wie ihre Verantwortung gegenüber Natur und Umwelt sowie den fairen Handel zu sensibilisieren.CLEVER macht bewusst, dass Waren aus afrikanischen, asiati-schen und lateinamerikanischen Entwicklungsländern täglich in unseren Ladenregalen präsent sind. Je nach Produkt, für das sich die Kundschaft entscheidet, gefährdet sie damit die Le-

bensgrundlagen der lokalen Bevölkerung in den Exportstaaten und unterstützt, meist ohne ihr Wissen, ausbeuterische Ar-beitsbedingungen oder aber sie fördert eine umwelt- und sozi-alverträgliche Entwicklung.Für Lebensmittel und weitere Produkte des täglichen Ge-brauchs stehen jeweils zwei bis vier verschiedene Artikel zur Auswahl. Wer sich zum Beispiel für Esswaren aus biologischer Landwirtschaft statt für die meist billigeren Erzeugnisse aus industrieller Produktion entscheidet, erfährt, dass er dadurch Böden, Grundwasser und Energieressourcen schont. Damit wird der konkrete Mehrwert von nachhaltig hergestellten Wa-ren verdeutlicht.Nach der erfolgreichen Premiere in Zürich macht der Super-markt CLEVER 2012 an weiteren, gut besuchten Standorten in der Deutschschweiz Station: Arth-Goldau, Winterthur, Basel und Bern.

CLEVER – eine Ausstellung für sozial und ökologisch bewusstes Einkaufen

Die vision eines nachhaltigen supermarkts

ANwALtSCHAFt | 17

Biologin und Co-Projekt leiterin der Ausstellung CLEVER – Der nachhaltige Supermarkt

CLEVER-Besucherin aus Langnau

«Viele Leute möchten sich beim Einkaufen umwelt-freundlich und fair verhalten. Das ist aber angesichts der verschiedensten Kriterien, von der Produktion bis zur Entsorgung der Produkte, oft schwierig. Unsere Ausstellung vermittelt auf spielerische weise einfache Regeln für den nachhaltigen Kaufentscheid. Dazu schafft sie konkrete Alltagsbezüge und behandelt sowohl soziale als auch ökologische Auswahlkriterien.»

«Ich fand die Ausstellung super und habe definitiv etwas gelernt: Um wirklich gute Produkte zu wählen und mich nachhaltig zu verhalten, muss ich das Kleingedruckte lesen, auf Labels achten und viel weniger tierische Produkte wie Fleisch kaufen.»

Projektnummer:Projektstart:

Begünstigte: Von der Wanderausstellung profitieren vor allem Jugendliche und Kinder, da erfahrungsge-mäss viele Schulklassen und Familien CLEVER besuchen. Angesichts der beschränkten Kapazität von 50 Teilnehmenden pro Tag sollen mit dem Projekt in einem Sommerhalbjahr etwa 8000 Personen sensibilisiert werden.

entwicklungsziel: CLEVER will die Kosten des Konsumverhaltens für Mensch und Umwelt aufzeigen, das entsprechende Verantwortungsbewusstsein stärken und damit ein sozial und ökologisch nachhaltigeres Einkaufen fördern.

resultate: Ab Ende August war CLEVER am ersten Standort im Zoo Zürich an 60 Tagen insgesamt 360 Stunden geöffnet. Rund 3000 Personen besuchten die Wanderausstellung, von denen 900 den Newsletter bestellten. Zahlreiche Medien berichteten über die Ausstellung. Wie die ersten Erfahrungen zeigen, wird vor allem die kompetente und intensive Betreuung geschätzt.

PartnerorganisationenVerein Natur liegt nahe, Zürich; Büro für Naturschutz, Zürich

clever – der nachhaltige supermarkt

Page 18: Jahresbericht 2011

Wo der Wald stirbt, breitet sich die Armut aus. Davon sind zunehmend auch fruchtbare Gebiete wie Zentralkenia betroffen. Bedingt durch die Waldverluste und den Klimawandel werden die Regenfälle immer unberechenbarer.

Page 19: Jahresbericht 2011

Infektionskrankheiten, tierseuchen, ernteschädlinge und die Übernutzung der natürlichen ressourcen behindern die entwicklung in afrika. Biovision geht diese Probleme mit nachhaltigen Methoden an. Dabei arbeitet die stiftung eng mit lokalen Partnern und der Bevölkerung zusammen.

Mit ihren Basisprojekten verbessert Biovision seit 1998 die Lebensbedingungen der Bevölkerung in Ostafrika. Die Schwei-zer Stiftung verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz, um die Probleme der Armut an der Wurzel zu bekämpfen. Nach dem Credo des Gründers und Präsidenten Hans Rudolf Herren, der selber jahrzehntelang als Insektenforscher in Afrika gelebt hat, arbeitet Biovision dabei nicht gegen, sondern mit der Na-tur. Die meisten Menschen in Afrika sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, deren Existenz unmittelbar von der Qualität ihrer natürlichen Umwelt abhängt. Deshalb sind intakte Ökosyste-me, fruchtbare Böden, gute Ernten und gesunde Herden die Basis für ihr Wohlergehen. Die geförderten nachhaltigen Land-wirtschaftsmethoden begünstigen eine umweltgerechte und sozialverträgliche Entwicklung, indem sie vielen Menschen auf dem Land Nahrung, ein Einkommen und die Möglichkeit zur selbstbestimmten Erhaltung gesunder Lebensgrundlagen bieten.

Die Gesundheit des Ökosystems als BasisFür Biovision steht die Gesundheit der Menschen, Nutztiere, Agrarpflanzen sowie der Ökosysteme deshalb im Zentrum der Entwicklungszusammenarbeit. In enger Kooperation mit loka-len Partnerorganisationen vermittelt die Stiftung der Landbe-völkerung in Äthiopien, Kenia, Tansania und Uganda die dazu erforderlichen Kenntnisse und praktischen Fertigkeiten. Ziel dieser Ausbildungsprojekte ist die Stärkung der Kleinbäuerin-nen und Kleinbauern. Dank dem erlernten Wissen sollen sie ihre betriebseigenen und lokalen Ressourcen möglichst effizi-ent einsetzen sowie die natürliche Selbstregulation der Böden, Pflanzen und Tiere besser nutzen können.

lokal angepasste und nachhaltige lösungenSo zeigen etwa die in Kenia und Äthiopien durchgeführten Malaria-Projekte der Bevölkerung auf, wie sie sich mit einfa-chen Mitteln und ohne Einsatz von chemischen Giften selber wirksam vor dem gefürchteten Tropenfieber schützen kann. Auch Pflanzenkrankheiten und Ernteschädlinge, die zum Bei-spiel den Maisertrag schmälern, lassen sich mit wissenschaft-lich erprobten Methoden der nachhaltigen Landwirtschaft er-folgreich in Schach halten. Die Tsetsefliegen, welche die Schlafkrankheit auf das Vieh übertragen, können ebenfalls umweltfreundlich bekämpft werden. Wenn die Nutztiere lei-stungsfähig bleiben, dienen sie den Bauernfamilien als wichti-ge Stütze bei der Feldarbeit und sichern dadurch die Versor-gung mit Nahrungsmitteln.

selbstbestimmung und solidarisches handelnDank den Initiativen von Biovision erhalten hunderttausende von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in Ostafrika eine Chan-ce, ihr Leben mit ökologischen Methoden zu verbessern und gleichzeitig ihre Umwelt zu erhalten. Kernanliegen sind dabei immer auch die Beteiligung und Mitsprache der Betroffenen sowie die Gleichstellung und Einkommensförderung.

Information ist ein schlüssel zur armutsbekämpfungFür die Landbevölkerung in Afrika sind die Wissensvermitt-lung und der Zugang zu Information oft entscheidende Voraus-setzungen zur Überwindung ihrer Armut. Deshalb verbindet Biovision die vielfältigen Aktivitäten in den Basisprojekten mit einer breiten Informationsarbeit und setzt sich zudem auch in internationalen Gremien für Entwicklungsanliegen ein. Dieses Engagement basiert auf der Überzeugung, dass die Aufbauar-beit in den Projektgebieten langfristig nur erfolgreich sein kann, wenn die erzielten Fortschritte nicht gleich wieder durch ungünstige Rahmenbedingungen zunichte gemacht werden. Aus diesem Grund macht sich Biovision auch im Norden mit Informationsprojekten für die Notwendigkeit einer ökologi-schen und solidarischen Entwicklung stark.

Biovision

Ökologische entwicklung sichert eine zukunft für alle

PoRtRAIt BIoVISIoN | 19

Page 20: Jahresbericht 2011

20 | BEtRIEBSRECHNUNG IN CHF

ertraG  Freie Spenden  Zweckgebundene Spenden  Mitgliederbeiträge  Legate  Übriger Ertrag

total ertragVeränderung gegenüber Vorjahr aUFWanD Projektaufwand  Wissensverbreitung / Anwaltschaft  Gesundheit der Menschen  Gesundheit der Tiere  Gesundheit der Pflanzen  Gesundheit der Umwelt  Übriger Projektaufwand total Projektaufwand Veränderung gegenüber Vorjahr Mittelbeschaffung und Kommunikation verwaltung und administration  Personalaufwand  Verwaltungsaufwand total verwaltung und administration

Gesamtaufwand BetrIeBserGeBnIsvor Finanzerfolg, Ausserordentlicher Erfolg, Kursdifferenzen, Fonds- und Kapitalveränderungen  Finanzerfolg  Kursdifferenzen  Entnahmen zweckgebundene Fonds  Zuweisungen zweckgebundene Fonds total veränderungen BetrIeBserGeBnIsnach Finanzerfolg, Ausserordentlicher Erfolg, Kursdifferenzen, Fonds- und Kapitalveränderungen

20102 263 6192 146 110

562 73900

4 972 4683%

-2 062 877

-441 876-107 424-293 833-274 017-47 443

-3 227 470 3%

-422 693

-97 518

-230 734-328 252

-3 978 415

994 053

4 538-46 312

1 745 307-2 146 110-442 577

551 476

20112 141 9371 767 293

623 15313 00016 547

4 561 930-8%

-2 466 363-389 615-108 703-293 136

-288 008-16 680

-3 562 50510%

-570 758

-216 917-340 929-557 846

-4 691 109

-129 179

2 355-33 467

1 728 114-1 767 293

-70 291

-199 470

Page 21: Jahresbericht 2011

9%

12%

79%

14%

25%

11%

50%

| 21

ertrag: Nach mehreren Jahren mit einem starken Ertragswachstum waren die laufenden Einnahmen 2011 leicht rückläufig. Hauptgrund dafür sind die stark von einzelnen Grossgönnern abhängigen zweckgebundenen Spen-den, was gewisse Schwankungen unvermeidbar macht. Biovision konnte den entsprechenden Rückgang aber dank angemessenen Reserven und einer guten Diversifizierung bei der Mittelbeschaffung abfedern. Für das Pro-jekt «Kurswechsel Landwirtschaft» ist es gelungen, die DEZA für die nächsten Jahre als institutionellen Partner zu gewinnen.

Projektausgaben: Die starken Kursschwankungen des US-Dollars gegenüber dem Schweizer Franken haben die Budgetierung auch 2011 erschwert. Obwohl Biovision mehr Projekte durchführte und höhere Ausgaben veran-schlagt hatte, stiegen die Projektkosten in Afrika durch die Aufwertung des Frankens nur unterdurchschnittlich. Zudem führte die verzögerte Verbuchung gewisser Projektaus gaben ins Folgejahr in der Jahresrechnung zu einer Verschiebung im Verhältnis von Projektaufwand und Totalkosten. Der Gesamtprojektaufwand stieg somit nur um 10 % gegenüber dem Vorjahr.

sammelaufwand: Die Beiträge der öffentlichen Hand machen 21% aus, 79 Prozent der Einnahmen werden mit Informations- und Kommunikationskampagnen und weiteren Fundraising-Aktivitäten generiert. Um auch in Zu-kunft ein weiteres Wachstum der Projektausgaben mit ausreichenden Einnahmen zu sichern, hat Biovision 2011 unter anderem stärker in die Bereiche Mittelbeschaffung und Kommunikation investiert.

verwaltung und administration: Die Verwaltungs- und Administrationsabteilung stellt die Grundfunktionen von Biovision sicher. Das anhaltende Wachstum der Organisation bedingte auch hier einen Ausbau, um in den kom-menden Jahren angepasste Strukturen für effiziente Abläufe in allen Bereichen sicherzustellen.

ergebnis: Dank dem umsichtigen Aufbau der freien Reserven in den Vorjahren lässt sich der Betriebsverlust vollumfänglich mit dem erarbeiteten Kapital verrechnen. Die breite Basis der Gönnerinnen und Gönner sowie langfristig etablierte Partnerschaften bilden für die kommenden Jahre eine solide Grundlage.

verWenDUnG Der MIttel 2007–2011 (IN CHF) Projekte Mittelbeschaffung und Kommunikation Verwaltung und Administration

herKUnFt Der MIttel 2007–2011 (IN CHF) Spenderinnen und Spender Mitglieder Unternehmen und Stiftungen Öffentliche Institutionen

verWenDUnG UnD herKUnFt Der MIttel IM FÜnFJahresschnItt

Page 22: Jahresbericht 2011

Pascal schällibaum

22 | BILANZ IN CHF

2010

3 263 825296 940

27 45200

27 4976 093

261 5873 883 394

5 8531 417

7 270

3 890 664

96 218104 564

77 802278 584

223 736341 48779 85066 39144 772

756 236

50 000920 000

1 885 8442 855 844

3 890 664

aKtIven Umlaufvermögen  Flüssige Mittel  Wertschriften (Raiffeisen Futura – Swiss Franc Bond)  Forderungen aus Lieferungen und Leistungen  Projektkonti Partnerorganisationen  Projektkonto mit Biovision Africa Trust  Warenlager  Aktive Rechnungsabgrenzung  Ausstehende Spenden total Umlaufvermögen anlagevermögen  Einrichtungen  Beteiligung Biovision Africa Trust total anlagevermögen

total aktiven PassIven Fremdkapital  Schulden aus Lieferungen und Leistungen  Projektkonti Partnerorganisationen  Passive Rechnungsabgrenzung total Fremdkapital

Fondskapital  Wissensverbreitung / Anwaltschaft  Gesundheit der Menschen  Gesundheit der Tiere  Gesundheit der Pflanzen  Gesundheit der Umwelt total Fondskapital Organisationskapital  Stiftungskapital  Zweckbestimmte Reserven  Freie Reserven total Organisationskapital total Passiven

2011

2 938 420302 876

42 764249 621

33 82868 83683 60550 000

3 769 950

16 4041 417

17 821

3 787 771

237 8936 101

91 988335 982

481 230125 78537 07071 527

79 803795 415

50 000920 000

1 686 3742 656 374

3 787 771

Leiter Finanzen und Administration

«Biovision ist auch 2011 gewachsen. Dank Reserven aus den Vorjahren und einem günstigen wechselkurs konnten die Zahl der Projekte sowie die Projekt-Ausgaben gegenüber 2010 um 10 Prozent erhöht werden.»

Page 23: Jahresbericht 2011

WIssensverBreItUnG / anWaltschaFt BV IS-01 Infopool BV IS-02 TOF Bauernzeitung BV IS-02.A TOF Radio BV IS-02.B iTOF - Bauern Informations-Zentren BV IS-02.D Bauernzeitung Mkulima Mbunifu BV IS-03/04 Infonet-Biovision BV IS-05 Stopp DDT BV IS-07 Bustani ya Tushikamane (Garten der Solidarität) BV IS-08 Bauern-Kommunikations-Programm BV IS-09 Biofarm Newsletter BV IS-10 Kurswechsel Landwirtschaft BV IS-10.A Clever – der nachhaltige Supermarkt BV IS-11 Sensibilisierung für Biodiversität via Social Media BV TS-01 Fachschule für Bäuerinnen und Bauern in Äthiopien BV TS-02 Landwirtschaftsseminar, Ugandatotal Wissensverbreitung / anwaltschaft GesUnDheIt Der Menschen BV HH-01 Stopp Malaria – Nyabondo BV HH-02 Stopp Malaria – Malindi BV HH-03 Stopp Malaria – Tolay BV HH-04 IVM Malaria Model für T21 BV HH-05 Stopp Malaria – Sensibilisierungsprogrammtotal Gesundheit der Menschen GesUnDheIt Der tIere BV AH-04 Tsetse Kontrolle und Biolandbau BV AH-05 Kamelprogramm für Klimawandel-Anpassungtotal Gesundheit der tiere GesUnDheIt Der PFlanzen BV PH-01 PushPull, Viktoriasee BV PH-03 Langzeit-Systemvergleich BV PH-04 Sebeta Biofarm BV PH-05 PushPull, Zentralkenia BV PH-06 Frauen für Biolandbau BV PH-07 Fruchtfliegen-Kontrolletotal Gesundheit der Pflanzen GesUnDheIt Der UMWelt BV EH-02 Cabesi BV EH-03/05 Einkommen durch Heilpflanzen BV EH-07 Bienenproduktion, Tolay BV EH-08 Ökosystem Monitoring, Kakamega BV EH-09 Wissen beleben in Tharakatotal Gesundheit der Umwelt

Biovision investiert in sechs Schwerpunktprogramme: Wissensverbreitung, Gesundheit der Menschen, Tiere, Pflanzen und der Umwelt, sowie in die Anwaltschaft. Nachfolgend werden die Projektaufwendungen in den genannten Bereichen separat ausgewiesen.

Die vollständige, von der Revisionsstelle geprüfte Jahresrechnung ist auf Anfrage bei unserer Geschäftsstelle erhältlich und steht unter www.biovision.ch zum Download bereit.

PRoJEKtAUFwAND IN CHF | 23

2010897 431 185 219

79 16742 448

0419 604146 522

19 71772 1213 273

90 9500

88 2249 1429 059

2 062 877

79 961161 87193 42171 82834 795

441 876

72 36735 057

107 424

132 86166 32849 57945 065

00

293 833

180 14393 874

000

274 017

2011998 746162 82654 90833 641

8 135335 385204 378

20 821193 553

4 116311 94599 178

030 857

7 8742 466 363

69 869128 025

98 77750 87642 068

389 615

50 30358 400

108 703

106 83167 20827 17257 2946 093

28 538293 136

132 31773 80341 86033 846

6 182288 008

Page 24: Jahresbericht 2011

Biovision – stiftung für ökologische entwicklung ist eine gemeinnützige, konfessionell und parteipolitisch unabhängige Schweizer Stiftung mit Sitz in Zürich. Sie unterstützt Projekte in ausgewählten Entwicklungsregionen Afrikas und im Inland. Ziel ist die langfristige Bekämpfung von Hunger und Armut. Dazu fördert Biovision eine nachhaltige Nutzung der natürli-chen Ressourcen unter sozialen Bedingungen sowie die Erhal-tung der Pflanzen- und Tiervielfalt. Die Stiftung leistet Unter-stützung zur Selbsthilfe und fördert ökologisches Denken und Handeln.Biovision untersteht der Kontrolle der Eidgenössischen Stif-tungsaufsicht, ist im Handelsregister eingetragen und von der ZEWO zertifiziert. Die Statuten sind auf der Website unter www.biovision.ch einsehbar und können bei der Geschäfts-stelle bezogen werden.

stiftungsratOberstes Gremium von Biovision ist der Stiftungsrat. Er be-steht aus maximal sieben Mitgliedern, die ihre Arbeit unent-geltlich leisten. Hans Rudolf Herren als Gründungsmitglied ist auf Lebzeiten im Stiftungsrat vertreten. Alle weiteren Mitglie-der sind jeweils für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt, wobei ihre Wiederwahl möglich ist.Der Stiftungsrat trägt die Gesamtverantwortung für die Tätig-keit von Biovision. Er ist zuständig für die strategische Aus-richtung sowie für die Wahl der Geschäftsleitung und beauf-sichtigt die Geschäftsstelle. Der Stiftungsrat genehmigt Jahresrechnung, Jahresplanung, Jahresbudget und entscheidet über Projekt- und Unterstützungsanträge. Im Berichtsjahr ge-hörten ihm folgende Mitglieder an: Dr. Hans Rudolf Herren, Dr. Barbara Frei Haller, Paula Daeppen-Dion, Mathis Zimmermann und Dr. Ruedi Baumgartner.

revisionsstelleMit der Revision der Jahresrechnung ist die Firma ARGO Con-silium AG aus Zürich beauftragt worden.

Geschäfts- und BereichsleitungDie operative Führung der Stiftung Biovision liegt beim Ge-schäftsleiter Andreas Schriber. Die Bereichsverantwortlichen in der Geschäftsstelle für das Jahr 2011 sind Verena Albertin für die Programmkoordination der Entwicklungsprojekte, Pe-ter Lüthi für Kommunikation und Kampagnen, Pascal Schälli-baum für Finanzen und Administration sowie Reto Urech für Marketing und Mittelbeschaffung. Die operative Leitung der Tochterorganisation in Kenia, dem «Biovision Africa Trust», liegt bei Dr. David Amudavi, der direkt dem Geschäftsleiter un-terstellt ist.

Mitarbeiterinnen und MitarbeiterBiovision beschäftigt 18 Mitarbeitende in der Schweiz, davon die meisten mit Teilzeitpensen. Das professionelle Team aus qualifizierten internen und externen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern gewährleistet ein hohes Engagement und grosse Fachkompetenz in allen Bereichen.Biovision ist ein zertifizierter Betrieb für den Zivildienst. Im Geschäftsjahr 2011 haben sieben Zivildienstleistende insge-samt 622 Diensttage für die Geschäftsstelle gearbeitet. Als Beitrag zur Ausbildung in der Entwicklungszusammenarbeit schafft die Stiftung zudem regelmässig Praktikumsstellen, da-

zweck der stiftung Organisation

24 | LEIStUNGSBERICHt

Dr. Barbara Frei HalllerPharmazeutin und Ethnobotanikerin, Stiftungsrätin

Paula Däppen-DionUN-Repräsentantin, Stiftungsrätin

Dr. Ruedi BaumgartnerProf. em. NADEL ETH Zürich, Stiftungsrat

Mathis ZimmermannRechtsanwalt, Gründungsmitglied,Stiftungsrat

Dr. Hans Rudolf HerrenGründungsmitglied,Stiftungsrats-Präsident

Page 25: Jahresbericht 2011

mit angehende Berufsleute in den Bereichen Projektarbeit, Kommunikation, Ökologie und Anwaltschaft erste Erfahrungen sammeln können. 2011 waren zwei Praktikantinnen bei Biovi-sion tätig.

ehrenamtliche arbeitDie fünf Mitglieder des Stiftungsrates leisten ihren Einsatz eh-renamtlich und haben im Berichtsjahr für ihre über 650 Ar-beitsstunden keine Honorare oder Entschädigungen bezogen. Auch ihre Mitwirkung in Ausschüssen sowie die Vertretung der Stiftungsziele an internen und öffentlichen Veranstaltungen ist unentgeltlich erfolgt.Gemessen an den limitierten finanziellen und personellen Res-sourcen bestreitet Biovision ein umfangreiches Programm im In- und Ausland. Dies ist nur dank einem überdurchschnittli-chen ehrenamtlichen Einsatz vieler Freiwilliger auf allen Stu-fen möglich. Insgesamt sind für Biovision im Berichtsjahr rund 850 Stunden Freiwilligenarbeit geleistet worden.

schlanke OrganisationsstrukturBiovision legt grössten Wert auf einen effizienten Einsatz der Ressourcen und kann dabei auf viel ideelles Wohlwollen sowie auf die Unterstützung durch Geschäftspartner, zielverwandte Organisationen und Privatpersonen zählen. Kurze Entschei-dungswege durch die Projektleitung vor Ort und langjährige, professionelle Projektpartner ermöglichen eine schlanke Ad-ministration am Geschäftssitz.Das Management der Projekte im Ausland wird hauptsächlich von den Projektleitern vor Ort wahrgenommen. Damit liegt die Verantwortung für die Implementierung der finanzierten Mass-nahmen bei den ortsansässigen Fachleuten und den Begün-stigten in den Projektgebieten. Die lokale Beteiligung geht oft mit Ausbildung einher und dient unter anderem der nachhalti-gen Verankerung des Erreichten.Als von der ZEWO zertifizierte Stiftung erfüllt Biovision die Be-stimmungen für gemeinnützige Organisationen in der Schweiz. Im Projektmanagement und -controlling hält sich Biovision an international akzeptierte Qualitätsstandards. Aktuelle Infor-mationen über die einzelnen Projekte sind auf den Seiten 6 bis 17 sowie auf unserer Website zu finden. Die Rechnungs-legung erfolgt nach den Grundsätzen des GAAP FER 21 für ge-meinnützige Nonprofit-Organisationen (NPO), und bei der Mit-telbeschaffung verpflichtet sich Biovision den ethischen Richtlinien von Swissfundraising.

Projektleitung in afrika – Programmkoordination in der schweizBiovision hat 2011 im In- und Ausland 32 Projekte unterstützt. Vorhaben in Afrika werden partnerschaftlich mit lokalen Fach-leuten entwickelt. Die Durchführung und Leitung liegt bei eta-blierten Partnerorganisationen und deren Mitarbeitenden.Die Projektleiterinnen und Projektleiter stehen in engem Kon-takt mit der Programmkoordination am Geschäftssitz von Bio-vision, die eine professionelle Begleitung und Kontrolle sicherstellt. Die Koordination des «Biovision Farmer Commu-nication Programme» für Ostafrika ist in Nairobi angesiedelt, wo der Aufbau des «Biovision Africa Trust», einer regionalen Stiftung, die Führung der Informationsprojekte vor Ort ermög-licht.

Bedürfnisorientierte zusammenarbeitEntwicklungszusammenarbeit setzt Partnerschaften mit lokal verankerten Organisationen und Institutionen voraus. Sie bil-den die Grundlage für eine effiziente Planung und Durchfüh-rung der Projekte. Diese werden vor Ort entwickelt und der Geschäftsstelle in Zürich auf Einladung vorgelegt. Der Projekt-ausschuss, in dem ein Mitglied des Stiftungsrates, die Pro-grammkoordination und die Geschäftleitung von Biovision vertreten sind, prüft die Anträge und trifft anhand klar defi-nierter Kriterien eine Vorauswahl. Der definitive Entscheid über die Unterstützungsanträge obliegt dem Stiftungsrat von Biovision.

Wirkung erzielen durch PartnerschaftenLangfristig ausgerichtete Entwicklungsprozesse bauen auf dem Engagement lokaler Akteure und dem langfristigen Ziel einer selbsttragenden Finanzierung auf. In Afrika wie in der Schweiz und zunehmend auch in weiteren Ländern gibt es namhafte und engagierte Institutionen, die unsere Vision ei-ner gesunden und solidarischen Welt mittragen. Unsere Part-ner verfügen über soziale Beziehungsnetze, kompetente und glaubwürdige Repräsentantinnen und Repräsentanten sowie über den Zugang zur lokalen Bevölkerung und über Erfahrun-gen in der Zusammenarbeit mit ihr. Um eine nachhaltige Wir-kung zu erzielen, setzt Biovision auf Netzwerke aus verlässli-chen und langfristigen Partnerschaften im In- und Ausland.

| 25

Page 26: Jahresbericht 2011

Die Stiftung Biovision baut auf starke Projektpartnerschaften mit lokal verankerten Organisationen wie der Rural Women Development Association in Uganda sowie auf das Engagement der betroffenen Bevölkerung.

In Kenia informieren die Bauernberaterin Victoria Mutinda und Peter Baumgartner, Redaktor der Bauernzeitung TOF, die Mitglieder einer lokalen Bäuerinnengruppe über die Grundlagen der ökologischen Landwirtschaft.

Page 27: Jahresbericht 2011

Janet Maro

Prof. christian Borgemeister

PARtNERSCHAFtEN | 27

Partnerschaften

Agronomin und Direktorin von Sustainable Agriculture Tanzania (SAT), Morogoro

«Die ökologische Landwirtschaft ermöglicht den Kleinbauern-familien gute Ernten und eine schonende Nutzung ihrer natürli-chen Ressourcen und die Bewahrung ihrer Unabhängigkeit. SAt hat zum Ziel, das entsprechende wissen zu erforschen, zu verbreiten und anzuwenden. Dabei können wir auf eine starke Partnerschaft mit der Stiftung Biovision zählen.»

Generaldirektor des icipe in Nairobi, Kenia

«Als langjähriger Partner trägt Biovision wesentlich zur Umsetzung und Verbreitung neuer Erkenntnisse der icipe-Forschung in Bereichen der biologischen Schädlingsbekämpfung, dem Einsatz nützlicher Insekten in Afrika und der Entwicklung von standortspezifischen, integrierten Malariabekämpfungsverfahren bei.»

Biovision-Partnerschaften für eine ökologische entwicklungAvallain – Organisation für innovatives E-Learning für besseren Zugang zu BildungBEA – BioEconomy Africa, EthiopiaCDR/BoKU – Centre for Development Research / Universität für Bodenkultur, WienFiBL – Forschungsinstitut für biologischen Landbau, Schweizicipe – African Insect Science for Food and HealthICE – Institute for Culture and Ecology, KenyaKARI – Kenya Agricultural Research InstituteKEFRI – The Kenya Forestry Research InstituteMI – Millennium Institute, USAPesticide Action NetworkPlantahof – Landwirtschaftliches Bildungs- und Beratungszentrum, Landquart/ GraubündenRural women Development Association, UgandaVSF – Vétérinaires sans Frontières Suisse

Aufgeführt sind Partnerorganisationen, mit denen Biovision einen Rahmenvertrag abgeschlossen hat.

Organisationen, die in Projekten und netzwerken mit Biovision zusammen- arbeitenACt – African Conservation Tillage NetworkAIC – Agriculture Information Center (part of the Ministry of Agriculture of Kenya)AvalonBiovision Africa trustBüro für Naturschutz ZürichCabesi Self Help GroupCDE – Centre for Development and Environ-ment, Universität BernCodeSustainableCoop – Coop Fonds für NachhaltigkeitDEZA – Direktion für Entwicklung und ZusammenarbeitEawag – Abteilung Wasser und Siedlungs-hygiene in EntwicklungsländernESPA – Environmental Sciences and Policy AssessmentiCowInfosud – Presseagentur für internationale Zusammenarbeit und EntwicklungspolitikKCA – Kenya Camel AssociationKEMRI – Kenya Medical Research InstituteKENFAP – Kenya National Federation of Agricultural ProducersKIoF – Kenya Institute for Organic FarmingKU – Kenyatta UniversityKwS – Kenya Wildlife ServiceMakerere University, UgandaMedia 21 – Global Journalism Network GenevaMore and Better NetworkNational Museum(s) of KanyaPraxis Ethiopia – Interessensgruppe internationaler Forscher/innen für nachhaltige Entwicklung in Äthiopien

Prometra UgandaPUMMA – Mosquito Control Association MalindiSAt – Sustainable Agriculture TanzaniaSHL – Schweizerische Hochschule für LandwirtschaftSokoine University of Agriculture, TanzaniaStI – Schweizer TropeninstituttFCG – Tanzania Forest Conservation Groupthe Development Fund, NorwegentSBF – Tropical Soil Biology and Fertility InstituteUNEtMAC - Uganda Network for Toxic Free Malaria ControlVerein Natur liegt nahe, ZürichVereinigung Deutscher wissenschaftler (VDw)woCAt – World Overview of Conservation Approaches and Technologiesworld Society for the Protection of Animals (wSPA)w-3-w tanzania – Water for the third World TanzaniaZoo Zürich

Verschiedene zuständige lokale Ministerien in den Schwerpunktländern

Mitgliedschaft in allianzenIFoAM – International Federation of Organic Agriculture MovementsECoSoC – UN Economic and Social Council (General Consultative Status)UNDPI AssociateGlobal Alliance for Alternatives to DDtAllianz gegen Hunger (Schweiz)Schweizer Äthiopienallianz

Page 28: Jahresbericht 2011

Direkte Begegnungen mit den Menschen hinter Biovision: anlässlich der Buchver-nissage zur Biographie über Hans R. Herren mit dem Autor Herbert Cerutti und anlässlich einer Kochveranstaltung zum Thema Maniok mit Fernsehmoderatorin Monika Schärer und dem Hiltl-Koch Marco Zeller.

Page 29: Jahresbericht 2011

Ute Mayer

Peter Fischbacher

DANK | 29

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für die grosszü-gige Unterstützung unserer Projektarbeit im Berichtsjahr! Ihr Engagement macht es möglich, dass Biovision sich für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen und für den Schutz der Umwelt in Ostafrika einsetzen kann. Unser Dank geht auch an die nebenstehenden Organisationen, welche un-sere Projekte mit grosszügigen Beiträgen unterstützt haben:

Öffentliche hand, Kantone, städte und Gemeinden DEZA – Direktion für

Entwicklung und Zusammenarbeit

Gemeinde BinningenGemeinde RiehenLiechtensteinischer

Entwicklungsdienst (LED)République et canton

de GenèveStadt SolothurnStädtepartnerschaft

Schaffhausen, St. Gallen und Winterthur

stiftungenCHARISMA Stiftung für

nachhaltige EntwicklungDorave-StiftungEduard Geilinger StiftungErnst Göhner StiftungFamilien-Vontobel-StiftungFondation AssistenceFondation SalviaGeorg und Emily von Opel

StiftungHippocrate StiftungHurst FoundationJubiläumsstiftung JutzelerMedicor FoundationParrotia StiftungPaul Schiller StiftungPromotor StiftungRosmarie und Armin

Däster-Schild StiftungStiftung Barbara Christiane

KochStiftung DreiklangStiftung Drittes MillenniumStiftung Fons MargaritaStiftung Mercator SchweizStiftung Nord-SüdStiftung SymphasisStiftung Temperatio

UnternehmenBinkert Partner AGBCM-Care AGBIONAT GMBHdeepscreen GmbHDer Bioladen, Zürich-

AltstettenDr. Guido Fischer & Partner

GmbHFredy’s AGHiltl KochatelierSchenker-Winkler

Holding AGSchiller AGSK GenossenschaftSotronik GmbHSulzer AGSwisslux AGTerra VerdeTibits AGVELOPLUSVictorinox AG

andereAmerican Women’s Club of

ZurichCuisine Sans FrontièresEvang.-Ref. Kirchgemeinde

LuzernGlücksketteReformierte Kirchenguts-

verwaltung WallisellenReformierte Kirchgemeinde

Bülach Sursee

Saus&BrausSwissnex Boston –

Schweizer KonsulatThe Usitawi Network

FoundationVerein Afro Pfingsten,

Winterthur

herzlichen Dank

Geschäftsführer Sotronik GmbH, Winterthur

Programmkoordinatorin für Afrika, Liechtensteinischer Entwicklungsdienst

«Entwicklungszusammenarbeit bedeutet für uns auch Förderung von Innovationen. Gerade in der Landwirt-schaft braucht es heute neue Lösungen, damit in Zukunft mehr Menschen ausreichend und dauerhaft ernährt werden können. Die Projektarbeit von Biovision mit ihren ganzheitlichen und innovativen Ansätzen leistet dazu einen wesentlichen Beitrag.»

«Im Beruf setze ich mich ein für die Entwicklung von elektronischen Steuerungen, am liebsten in Projekten, wo durch meine Arbeit die Umwelt-Ressourcen geschont werden. Ab und zu tausche ich den Bürostuhl gegen den Fahrerstuhl eines Lastwagens für einen Hilfsgütertransport in den osten. Es freut mich, dass ich Gottes Segen, den ich im Geschäft empfange, mit Biovision bis nach Afrika tragen kann. Gerne unterstüt-ze ich diesen wertvollen Dienst.»

Page 30: Jahresbericht 2011

Im Jahr 2050 werden auf der Erde voraussichtlich 9 Milli-arden Menschen leben – 2 Milliarden mehr als heute. Eine von Biovision organi-sierte, viel beachtete Fach-konferenz am NATUR-Kon-gress in Basel kommt im

Februar zum einhelligen Schluss, dass die wachsende Weltbe-völkerung ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgt werden kann. Als Stiftungspräsident von Biovision plädiert Hans Ru-dolf Herren dabei für eine nachhaltige Landwirtschaft, die nicht einen maximalen, sondern den optimalen Ertrag anstrebt und vom gegenwärtigen Raubbau an der Natur wegkommt.

Im April ist Biovision mit ihren umweltverträglichen Projekten zur Malariapräven-tion in international stark be-achteten Zeitungen wie New York Times, El Pais, Die Zeit oder NZZ präsent. Im Vorfeld zu einer UNO-Konferenz über

das Verbot von gefährlichen Pestiziden lud die Stiftung zu ei-ner Medienreise nach Uganda und Kenia ein. Dort konnte sie aufzeigen, wie der Einsatz des Insektizids DDT zur Malariabe-kämpfung den Biolandbau und die Existenz der kleinbäuerli-chen Betriebe gefährdet, obwohl es längst erprobte umwelt-freundliche Alternativen gibt.

An einer Konferenz in der amerikanischen Hauptstadt Washington D.C. hält der englische Thronfolger Prinz Charles im Mai eine Rede über die Zukunft der Nah-rungsmittelproduktion und ihre Auswirkungen auf die

natürlichen Ressourcen. Dabei rühmt er ausdrücklich die Ziele und Empfehlungen des Weltagrarberichts (IAASTD) und von Biovision-Gründer Hans Rudolf Herren als verantwortlichem Mitverfasser des Reports. Darin wird etwa aufgezeigt, dass ökologisch wirtschaftende Kleinbauernhaushalte in den Ent-wicklungsländern zu den produktivsten Betrieben zählen.

Landwirtschaftliche Berate-rinnen und Berater der äthio-pischen Organisation Bio-Economy Africa und Bäu- e rinnen und Bauern von Musterbetrieben besuchen im Juli das Ausbildungszen-trum Plantahof im bündneri-

schen Landquart. Im Rahmen eines Austauschprojekts von Bio-vision lernen sie hier ökologische Methoden und Technologien der Berglandwirtschaft kennen. Zur praktischen Vertiefung des Erlernten können sie zum Abschluss dieser Weiterbildung auf einem Schweizer Bauernhof mitarbeiten.

Das Biovision-Symposium zum Thema «Gesunde Um-welt, gesunde Nahrung»lockt im November rund 600 Gä-ste ins Zürcher Volkshaus. Unter Anwesenheit der por-trätierten Inuit-Frau Pipaluk de Groot verfolgen sie die

Schweizer Vorpremiere des aufrüttelnden Dokumentarfilms «Silent Snow». Er zeigt, wie das bei der Malariabekämpfung in Entwicklungsländern noch heute eingesetzte Pestizid DDT durch die Wind- und Meeresströmungen bis in die Arktis verfrachtet wird und dort die Nahrungsgrundlagen der Inuit vergiftet.

Unterstützt von Biovision wird im Dezember die pan-afrikanische Vereinigung zur Moskitokontrolle PAMCA ge-gründet. Die internationale Vernetzung und Zusammen-arbeit auf dem Gebiet der umweltfreundlichen Mala-

riaprävention ist ein wichtiger Schritt zu einer stärkeren politi-schen Verankerung und Ausweitung der von Biovision geför-derten Pilotprojekte in Kenia und Äthiopien.

Mehr Highlights: www.biovision.ch/news

ausgewählte Biovision-highlights 2011

30 | HIGHLIGHtS

Page 31: Jahresbericht 2011

Den vorliegenden Jahresbericht gibt es in deutscher und englischer Sprache und er ist zusammen mit weiteren Informationen über die Projekte von Biovision unter www.biovision.ch abrufbar.

Biovision ist gemeinnützig und trägtdas Gütesiegel der ZEWO.

Biovision wird in der Rechtsauffassung in den USA mit einer öffentlichen Wohltätig-keitsorganisation nach Section 501(c)(3) gleichgesetzt.

Biovision ist in Kenia durch den BiovisionAfrica Trust vertreten und als gemein-nützige Organisation anerkannt.

spendenkontoFür Spenden aus der SchweizPC-Konto 87-193093-4

Spenden aus dem AuslandSWISS POST PostFinanceNordring 83030 Bern / SwitzerlandAccount Number87-193093-4Swiftcode: POFICHBEXXXIBAN CH 69 0900 0000 8719 3093 4

Spenden an Biovision können bei denSteuern abgezogen werden.

Biovision – Stiftung für ökologischeEntwicklung ist markenrechtlich geschützt.

Impressum© Stiftung Biovision, Zürich

redaktionReto Urech

Konzept und textBeat Jordi, Flurina Wartmann, Verena Albertin, Stefanie Keller, Andreas Schriber, Peter Lüthi, Ania Biasio, Reto Urech

FinanzberichtPascal Schällibaum

BildnachweisFlurina Wartmann, Peter Lüthi, Verena Albertin, Andreas Schriber, Fabienne Bühler

titelbildIn Zentralkenia hat die von Biovision geförderte biologische Push-Pull Methode die Versorgung der Bevölkerung mit Grundnahrungsmitteln wie Mais und Milchprodukten verbessert.

GestaltungBinkert Partner, Zürich

DruckZiegler Druck- und Verlags-AG, Winterthur

PapierqualitätCyclus Offset, 100 % Recycling

Äthiopien

UgandaKenia

tansania

Page 32: Jahresbericht 2011

stiftung für ökologische entwicklung Fondation pour un développement écologique Foundation for ecological development

Schaffhauserstrasse 18, 8006 Zürich, Tel. +41 44 341 97 18, PC-Konto 87-193093-4, www.biovision.ch

helfen sie Menschen in afrika!Biovision fördert seit über 10 Jahren die Entwicklung, Verbreitung und Anwendung von ökologischen, umweltfreundlichen Methoden, mit denen sich Menschen in Entwicklungsregionen selber helfen können. Biovision ist gemeinnützig und von der ZEWO anerkannt. herzlichen Dank für Ihre spende! spendenkonto Pc 87-193093-4

«Ich setze mich mit meinem Namen für Biovision ein, weil mich der Projekt ansatz überzeugt. Die Menschen werden vor ort ausgebildet, damit sie sich selber helfen können. So wird etwas aufgebaut, das nachhaltig ist.»

simone niggliBiovision-Botschafterin, Biologin, 17-fache OL-Weltmeisterin und3-fache Schweizer Sportlerin des Jahres.