JAHRESBERICHT 2014/15 - IV · Siemens AG, Themensprecher „Human Resources“ ... Industrie zudem...

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JAHRESBERICHT

www.iv-niederoesterreich.at

2014/15Industriellenvereinigung Niederösterreich

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Die IV-Niederösterreich

Präsidium

GD DI Johann Marihart

Agrana Beteiligungs-AG, Präsident

KR Dieter Lutz

Benda Lutz Werke GmbH, Vizepräsident

Dr. Peter Pichler

Berndorf AG, Vizepräsident

Thomas Salzer

Salzer Papier GmbH, Vizepräsident

Obmann der Sparte Industrie WKNÖ

Prof. Mag. Josef Kolarz-Lakenbacher

Siemens AG,

Themensprecher „Human Resources“

KR Veit Schmid-Schmidsfelden

Rupert Fertinger GmbH,

Themensprecher „Wettbewerbsfähigkeit“

Mag. (FH) Matthias Unger

Unger Stahlbau Ges.m.b.H.,

Vorsitzender der Jungen Industrie NÖ/Bgld.

Ihr direkter Draht zur IV-Niederösterreich

Mag. Michaela Roither

Geschäftsführerin

[email protected]

+43 (01) 711 35-2443

Karin Celeda

Team Assistentin

[email protected]

+43 (01) 711 35-2442

Gertraud Süss, MA

Pressesprecherin

Arbeitskreis Wettbewerbsfähigkeit

[email protected] | +34 (01) 711 35-2445

DI Lenz Simon

Geschäftsführer JI-NÖ/Bgld.

Arbeitskreis Human Resources

[email protected] | +43 (01) 711 35-2444

Vorstand

Ing. Leander Ahorner, Böhler-Uddeholm Precision Strip GmbH & Co KG | Ing. Mag. Robert Angel, SMC Pneumatik

GmbH | Ing. Manfred Bene, Bene AG | Mag. Alfred Berger, NÖM AG | DI Bernhard Dichtl, Georg Fischer Fittings

GmbH | DI Roman Eberstaller, Sunpor Kunststoff GmbH | DI Stefan Graf, Leyrer + Graf Baugesellschaft m.b.H. |

KR Ing. Johann Haas, Haas Food Equipment GmbH | Ing. Wolfgang Haider, Borealis Polyolefine GmbH | GD Mag.

Erwin Hameseder, Raiffeisen-Holding NÖ-Wien regGen.m.b.H. | Mag. Dr. Peter Harold, HYPO NOE Gruppe |

DI Raimung Hengl, Hengl Mineral GmbH | Dr. Gerald Hummer, Constantia Teich GmbH | DI Günter Idinger, Eaton

Industries (Austria) GmbH | Dr. Andreas Ludwig, Umdasch AG | Dr. Günther Ofner, Flughafen Wien AG |

Mag. Philipp Rath, Rath AG | DI Dr. Christian Rossegger, MBA, Flowserve (Austria) GmbH | Ing. Mag. Hubert

Schuhleitner, Zizala Lichtsysteme GmbH | GD Dr. Hubert Schultes, Niederösterreichische Versicherung AG |

DI Helmut Schwarzl, Geberit Produktions GmbH & Co KG | Mag. Andreas Stefenelli, Stauss-Perlite GmbH |

Ing. Eduard Steininger, Vetropack Austria GmbH | KR DI Rudolf Svoboda, Möbelwerk Svoboda GmbH & Co KG |

Mag. Stefan Szyszkowitz, MBA, EVN AG | KR Ing. Helmut Welser, Welser Profile AG | Dr. Martin Wenderoth,

MBA, B. Braun Austria GmbH | Dkfm. Dr. Peter Wüster, E-Werk Wüster KG

IV-NÖ-Präsident Marihart mit den Vizepräsidenten (v.l.n.r.) Pichler, Lutz und Salzer

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Daten & Fakten Industrieland Niederösterreich

WIRTSCHAFTSMOTORDie Industrie ist der stärkste Wirtschaftsfaktor in Niederösterreich. Rund ein Drittel

der gesamten niederösterreichischen Wirtschaftsleistung wird von ihr bestritten.

67%

Daten & Fakten Industrieland Niederösterreich

FORSCHUNGSMOTORDie blau-gelben Unternehmen investieren 488,6 Mio. Euro in Forschung und Entwick-

lung. 67 Prozent der gesamten F&E-Investitionen in Niederösterreich werden von den

Betrieben aufgebracht.

216,5 Mio. €INVESTITIONSMOTORAlleine in den Umweltschutz investiert Niederösterreichs Industrie jährlich mehr als 216,5

Mio. Euro. Dieser Wert ist um mehr als zwei Drittel höher als in allen anderen Bundeslän-

dern.

AUSBILDUNGSMOTORJeder siebente Industrie-Lehrling Österreichs

wird in Niederösterreich ausgebildet.

30%

Quellen: Statistik Austria 2014 WKNÖ, IWI auf Basis der Statistik Austria (2014)

NIEDERÖSTERREICHS INDUSTRIE IST DIE TREIBENDE KRAFT IM LAND

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BESCHÄFTIGUNGSMOTORDer produzierende Bereich Niederösterreichs steht für 158.000 Arbeitsplätze. Gemeinsam mit

den industrienahen und produktionsorientierten Dienstleistungen sichert die Industrie Jobs für

299.000 Menschen.

158.000

299.000

WOHLSTANDSMOTOR35.000 Unternehmen mit ihren Beschäftigten im servoindustriellen Sektor* erwirtschaften mehr

als die Hälfte des Wohlstandes in Niederösterreich.

EXPORTMOTORDie innovativen und qualitativ hochwertigen Produkte der NÖ. Industrie sind weltweit gefragt.

Mehr als 12,4 Milliarden Euro werden im Ausland erwirtschaftet. Die Exportquote beträgt 40,8

Prozent.

54%

40,8%

Monatsverdienst brutto in der NÖ Industrie:

LEHRLINGE€ 903,–

ARBEITER€ 2.703,–

ANGESTELLTE€ 4.099,–

KAUFKRAFTMOTORDer Produktionssektor und die mit ihm verbundenen Branchen kom-

men für rund die Hälfte der gesamten Löhne im Bundesland auf.

* Der servoindustrielle Sektor umfasst neben dem produzierenden Sektor (Herstellung von Waren, Bergbau, Energie- und Bauwirtschaft) auch die industrienahen Dienstleistungen

und die produktionsorientierten Teile des Dienstleistungssektors.

DIE TOP-5-INDUSTRIEBRANCHEN NIEDERÖSTERREICHSAnteil an der gesamten Wirtschaftsleistung in %

39%11% 11% 7% 6%

Glas, Stein und Keramik

Holz und Papier Chemie und Kunststoff

NahrungMaschinen und Metallwaren

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Inhaltsverzeichnis

INHALT

Vorwort 4

Industriestandort 5

Europa 6

Österreich 8

Niederösterreich 9

Industriepolitisches Maßnahmenprogramm 12

Image-Studie 14

Industrieausstellung 15

Tage der offenen Tür 16

Portal noeindustrie.at 18

Öffentlichkeitsarbeit 19

IV-NÖ-Medien 20

Kommunikatoren-Netzwerk 21

Arbeitskreis Wettbewerbsfähigkeit 22

Gemeinsame Projekte im Land NÖ 24

Arbeitskreis Human Resources 26

Projekte & Auszeichnungen 28

Lehrlingsaustausch Waldviertel 29

Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft 30

Konjunkturmonitor 32

Im Gespräch mit IV-NÖ-Präsidenten Marihart 33

IV-NÖ-Mitglieder am Wort 36

Veranstaltungen 38

Industrieforum 40

Sommerfest 42

Industriestammtische 44

Junge Industrie 46

Wussten Sie, dass… 49

Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf geschlechtsspezifische Einbindungen verzichtet. Die verwendeten Bezeichnungen beziehen sich auf beide Geschlechter gleichermaßen.

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Vorwort

Dass Niederösterreichs Industrie die treiben-

de Kraft der Wirtschaftsleistung im Land ist,

das beweisen rund 158.000 Arbeitsplätze.

Zudem wird ein Drittel der Wirtschaftsleis-

tung im Land von den Produktionsbetrieben

bestritten, zählt man die assoziierten Bran-

chen dazu, sind es sogar noch mehr. Und

eine im Herbst veröffentlichte repräsentative

Studie stellt dem Image der heimischen

Industrie zudem ein gutes Zeugnis aus: 78

Prozent aller Befragten sind stolz auf die

Industrie, sie wird als innovativ und als inter-

nationales Aushängeschild gesehen.

Das bedeutet aber nicht, dass wir uns auf

diesen Lorbeeren ausruhen dürfen. Diskus-

sionen rund um Arbeitszeitverkürzung und

eine teils unternehmerfeindliche Gesetz-

gebung üben nach wie vor Druck auf die

Betriebe aus und gefährden das Vertrauen in

den Standort. Was Niederösterreich braucht,

ist ein Wachstumsdünger, der es den Betrie-

ben ermöglicht, international wettbewerbsfä-

hig zu bleiben. Denn nur wenn die Bedingun-

gen vor Ort stimmen, können Arbeitsplätze

und Wohlstand in der Region abgesichert

werden. Aus diesem Grund kämpfen wir seit

jeher für eine zukunftsorientierte Standort-

politik im Sinne der Produktionsbetriebe des

Landes.

Allen Mitgliedern, die uns auf diesem Weg

begleiten, ein herzliches Dankeschön – für

das entgegengebrachte Vertrauen und die

aktive Mitarbeit.

IhreMichaela Roither

Geschäftsführerin der IV-Niederösterreich

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Vorwort

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Industriestandort

INDUSTRIELLENVEREINIGUNG – INTERESSENVERTRETUNG AUF ALLEN EBENEN

STANDORT

MITGLIEDER

INTERESSENVERTRETUNG NETZWERK SERVICE

Landesregierung, Landtag,

Regional-/Kommunalebene,

Institutionen und Behörden

Arbeitskreise, Industrieforum,

Netzwerkveranstaltungen,

regionale

Industriestammtische

Hilfe bei zentralen Anliegen

der Mitglieder in Zusammen-

hang mit Förderungen, AMS,

Verwaltungsorganen, Sozial-

partnern und Meinungsbild-

nern

Interessenvertretung der

österreichischen Industrie in

EU-Institutionen

„Themen-Radar“ für die

österreichische Industrie in

Brüssel

Zentrale Anlaufstelle für

Anliegen an EU-Institutionen,

Mitglied in

BUSINESSEUROPE

Bundesregierung, Ministerien,

Nationalrat, Institutionen und

Behörden

Ausschüsse, anlassbezogene

Arbeitskreise, Veranstaltun-

gen, Tag der Industrie

Einbeziehen von Exper-

ten, Kontaktvermittlung zu

Entscheidungsträgern und

Meinungsbildnern

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Industriestandort Europa

Populismus kostet Zukunft – diese Erfahrung

machen Österreichs Unternehmen nicht nur

in Sachen fehlender Reformpolitik. Auch

beim geplanten Freihandelsabkommen TTIP

(Transatlantic Trade and Investment Partner-

ship) regiert im Verein mit dem Boulevard der

Populismus. Die Angst vor amerikanischen

„Chlorhühnern“ ist nur die Spitze des Eisbergs.

Soziale Standards, Umweltstandards und auch

Standards im Konsumentenschutz würden

durch das Abkommen wegfallen, wird hyste-

risch gewarnt. US-Konzerne würden künftig

die Gesetzgebung diktieren. Eine eigene

Plattform hat den „Stopp“ von TTIP als Ziel

Österreichs ausgerufen.

Zukunft auf dem PrüfstandVeit Schmid-Schmidsfelden (Fertinger GmbH),

Vorstandsmitglied der IV-NÖ, kann die aufge-

heizte Stimmung nicht verstehen: „Zu schlam-

pigen Standards würden wir auch Nein sagen.

Ich bin allerdings überzeugt, die Kommission

wird ihr Mandat einhalten. Und das beinhaltet,

Standards nicht abzusenken.“ Das Aufzeigen

von Risiken sei für ihn legitim, „aber warum

heißt die Plattform nicht ‚TTIP neu‘, sondern

‚Stopp TTIP‘? Wir stellen uns als EU und Öster-

reich so ins Abseits. Wo ist da unsere Zukunft?“

Eine Frage, die immer mehr Unternehmen

beschäftigt. Denn Freihandel ist gerade für

ein Exportland wie Österreich zukunftsent-

scheidend. Durch die weitere wechselseitige

Öffnung der Märkte sind positive Wachs-

tums- und Beschäftigungseffekte auf beiden

Seiten des Atlantiks zu erwarten. Beispiel

Zölle: Während der durchschnittliche Zoll auf

Industrieprodukte von 3,5 Prozent sowohl bei

der Einfuhr in die EU wie auch in die USA im

internationalen Vergleich niedrig ist, gibt es auf

einzelne Produktgruppen, wie zum Beispiel

Kraftfahrzeuge, erheblich höhere Tarife von bis

zu zwölf Prozent. Laut Europäischer Kommis-

sion könnte durch den Abbau von Zöllen der

Export von europäischen Kfz in die USA mittel-

fristig um 149 Prozent zunehmen. Auch vom

Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse sind

Wachstumseffekte zu erwarten, wenn kompli-

zierte Einfuhrbestimmungen und bürokratische

Regelungen vereinfacht werden.

Stimme der VernunftFür EU-Kommissionspräsident Jean Clau-

de Juncker ist TTIP erklärtermaßen eine der

Prioritäten seiner Kommission. EU-Handels-

kommissarin Cecilia Malmström fordert in

Österreich von der Regierung mehr Engage-

FREIHANDEL IN DER POPULISMUS-FALLE

Statt fundierter Fakten dominieren bei der Debatte über das geplante Freihandelsabkom-

men TTIP zwischen der EU und den USA Mythen und Verschwörungstheorien. Wohlstand,

Wachstum und Arbeitsplätze drohen dabei auf der Strecke zu bleiben.

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ment bei Information und Kommunikation zum

Thema TTIP. In Schweden hat sich sogar eine

eigene „Alliance for Responsible Commerce“

(ARC) als „Stimme der Vernunft“ formiert, üb-

rigens auch mit Gewerkschaften, um objektiv

zu informieren. In Österreich bekennt sich

Wirtschaftsminister und Vizekanzler Reinhold

Mitterlehner dazu, in der Bundesregierung

TTIP zu unterstützen.

Chancen nicht verspielen„Jenseits der Mythen und Verschwörungsthe-

orien über TTIP, die fatal an die Anti-EU-Propa-

ganda vor dem EU-Beitritt Österreichs erinnern

– Stichwort Blutschokolade – ist eine seriöse

und fundierte Diskussion über das Freihandels-

abkommen und seine Chancen erforderlich“,

so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.

Die Fakten sprechen eine klare Sprache. Die

EU-Kommission geht von einem jährlichen

Zuwachs der EU-Wirtschaftsleistung von 119

Milliarden Euro und einem BIP-Wachstum

von 0,5 Prozent für die EU durch TTIP aus.

Das ifo-institut prognostiziert auf dieser Basis

400.000 neue Arbeitsplätze in Europa. „Das

sind Chancen, die wir nicht durch leichtfertigen

Populismus verspielen dürfen – gerade in einer

Zeit, in der wir um jeden Prozentpunkt Wachs-

tum kämpfen müssen“, so Neumayer.

Klare AnforderungenFür die Industriellenvereinigung ist daher wich-

tig, dass folgende Bereiche in den Verhandlun-

gen abgedeckt werden:

n Volle Liberalisierung des Handels mit Waren

und Dienstleistungen: Dies erfordert den

Abbau von Zöllen bei gleichzeitigen Über-

gangsregelungen für sensible Bereiche.

n Beseitigung nicht-tarifärer Handels-

hemmnisse: Schranken sind abzubauen

und bürokratische Abläufe zu vereinfachen,

etwa bei Produktzulassungsverfahren.

n Zugang zu öffentlichen Beschaffungs-

märkten: Viele US-Stellen sind bisher nicht

an das WTO-Übereinkommen zum öffentli-

chen Beschaffungswesen gebunden.

n Ausgeweitete regulatorische Kooperation

und technische Harmonisierung, um die

globalen Standards der Zukunft zu setzen.

n Gesicherte Erhaltung der hohen europä-

ischen Standards im Umwelt- und Gesund-

heitsbereich sowie im Bereich der Nah-

rungsmittelsicherheit.

Gelingt das Abkommen, stärkt es Europas

Wettbewerbsfähigkeit. Scheitert es, gewinnen

andere Wirtschaftsräume noch weiter an Dy-

namik. Wer Wachstum und Beschäftigung in

Europa will, kann nicht gegen Freihandel sein.

Investitionsschutz: Mythen auf dem Prüfstand

n Die nationale Souveränität, Gesetze zu

gestalten, wird durch Investitionsschutzab-

kommen und Schiedsgerichte grundsätzlich

nicht beeinträchtigt. Konzerne können den

Staat durch Klagen nicht zur Gesetzesän-

derung zwingen. Wenn eine nicht gerecht-

fertigte Diskriminierung vorliegt oder eine

gegebene Zusage durch den Staat gebro-

chen wird, kann lediglich auf Schadenersatz

geklagt werden.

n Tatsache ist, dass Investitionsabkommen

österreichische Sozial- oder Umweltstan-

dards nicht aushebeln können. Investoren

sind genauso wie inländische an öster-

reichische und europäische Standards

gebunden.

n Bisher haben EU-Mitgliedstaaten über

1.400 solcher Abkommen abgeschlossen,

sieben EU-Mitglieder (nicht Österreich) auch

mit den USA. Österreich hat bis dato 62

internationale Abkommen.

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Industriestandort Österreich

Lohnnebenkostensenkung: Erste Ziele erreichtBeim Arbeitsmarktgipfel Ende Oktober sind

wichtige Schritte in die richtige Richtung

gesetzt worden. „Die Entlastung der Betriebe

bei den Lohnnebenkosten von bis zu 920

Millionen Euro pro Jahr ab 2018 ist stand-

ortpolitisch eine wichtige Maßnahme. Damit

hat die Industriellenvereinigung die größte

Lohnnebenkostensenkung seit Jahrzehnten

durchgesetzt“, so IV-Präsident Georg Kapsch.

Von 2016 bis 2018 soll der Dienstgeberbeitrag

zum Insolvenz-Entgeltsicherungsfonds sowie

zum Familienlastenausgleichsfonds gesenkt

werden. „Ein konkreter Beschluss, mit dem

verloren gegangenes Vertrauen von Investoren

und Unternehmen teilweise wieder zurück-

gewonnen werden kann“, so Kapsch. Klar

abgelehnt werden weiterhin Beschäftigungs-

quoten für Ältere. Die Beschäftigung Älterer

hängt schließlich auch von Faktoren wie dem

Pensionssystem oder dem Senioritätsprinzip

ab – und nicht nur von der Wirtschaft.

Frontalangriff abgewehrt, Wachstumschancen vergeben Im Zuge der Steuerreform konnte der von

manchen beabsichtigte Frontalangriff in Form

von Erbschafts-, Schenkungs- und Vermö-

gensteuern erfolgreich abgewendet werden.

„Mehr als bedauerlich und kontraproduktiv für

die Entwicklung von Konjunktur und Arbeits-

plätzen in unserem Land ist die fehlende

Gegenfinanzierung über nachhaltige Struktur-

reformen. Eine Chance auf einen großen Wurf

wurde hier leider vergeben“, so Mag. Georg

Kapsch, Präsident der Industriellenvereinigung

(IV). Begrüßenswert sei hingegen die Entlas-

tung aller Beschäftigten über die Tarifreform

sowie die Anhebung der Forschungsprämie

von zehn auf zwölf Prozent. „Nachdrücklich“

einzufordern sei die für 2018 – auch im Regie-

rungsprogramm – zugesagte Entlastung der

Unternehmen. „Die breite Entlastung im Rah-

men dieser Tarifreform war ebenso dringend

erforderlich wie die Anhebung der nunmehr

vorletzten Tarifstufe auf 90.000 Euro“, so

Kapsch. Das „international völlig falsche Sig-

nal“ sei allerdings die geplante Anhebung des

Spitzensteuersatzes auf 55 Prozent. Ebenso

unverständlich wäre die Erhöhung der Kapi-

talertragsteuer auf Dividenden. Grundsätzlich

würden zusätzliche steuerliche Belastungen

in einem Land mit einer Abgabenquote von

43,9 Prozent eine klare Themenverfehlung

bedeuten.

WACHSTUM SCHAFFEN – ZUKUNFT SICHERN

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Industriestandort Niederösterreich

Angesichts des anhaltenden Flüchtlingsstroms

und der damit verbundenen menschlichen

Krise bietet die IV-NÖ mithilfe ihrer Mitgliedbe-

triebe Unterstützung bei der Vermittlung von

temporären Unterkünften an.

Ungenutzte, überdachte Betriebsgebäude

könnten – zeitlich begrenzt und finanziert

durch das Innenministerium – für die Unter-

bringung von Flüchtlingen genützt werden.

Sollten Mitgliedunternehmen über eine solche

Unterbringungsmöglichkeit verfügen und auch

bereit sein, diese zur Verfügung zu stellen, so

ersuchen wir um Mitteilung an das Büro der

IV-NÖ.

Entsprechende Anfragen bitte per Mail an:

[email protected] oder [email protected]

CHRISTOPH NEUMAYER ZU GAST IM WALDVIERTEL

Das Waldviertel beherbergt viele heimische

Vorzeigeunternehmen, wie Eaton Industries in

Schrems oder Kastner Großhandel in Zwettl.

Gleichzeitig steht die Region aber vor enor-

men Herausforderungen. Diese waren unter

anderem im Juni beim Besuch von Mag.

Christoph Neumayer, Generalsekretär der

Industriellenvereinigung (IV), Thema. Neben

Betriebsbesuchen in den beiden genannten

Unternehmen wurden in angeregten Diskus-

sionen mit Waldviertler Unternehmern die

wesentlichen Aspekte erörtert, mit denen sich

der Wirtschaftsstandort in den kommenden

Jahren auseinandersetzen muss, um dauer-

haft wettbewerbsfähig zu bleiben. Gerade der

fortschreitende demografische Wandel wird

in Zukunft eine noch massivere Rolle spielen.

Ebenso ist der dringend notwendige Ausbau

der Infrastruktur – insbesondere die Planung

eines hochrangigen Straßennetzes für das

Waldviertel – den Unternehmern ein zentrales

Anliegen, das es rasch umzusetzen gilt. Denn

einig ist man sich, dass in bestimmte Rahmen-

bedingungen investiert werden muss, um den

Standort Waldviertel auch in Zukunft attraktiv

zu gestalten.

IV-NÖ STARTETE INITIATIVE ZUR UNTERBRINGUNG VON FLÜCHTLINGEN

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LEITBETRIEBE EIN ECHTER SCHATZ FÜR NÖ

Leitbetriebe sind stark mit dem regionalen Produktions- und Dienstleistungsbereich vernetzt

und damit ein wichtiger Partner für die Wirtschaft vor Ort. Eine noch zielgerichtetere Un-

terstützung der Leitbetriebe wirkt folglich impulsgebend für die gesamte Region. Das zeigt

eine neue Studie zum Thema „Zukunftsstrategien für Leitbetriebe in Niederösterreich“, die

von der IV-NÖ, der Sparte Industrie in der WKNÖ und der Pöchhacker Innovation Consulting

Gmbh gemeinsam erstellt wurde.

Schulterschluss von WK, IV und Land NÖ„Die Dynamik des Standortwettbewerbs hat

massiv zugenommen. Auch eine erfolgrei-

che Region wie Niederösterreich muss sich

stetig weiterentwickeln, um nicht von anderen

überholt zu werden“, so Studienautor Johann

Lefenda. „Aus wirtschaftspolitischer Sicht sind

die niederösterreichischen Leitbetriebe ein

echter Schatz: heterogen, international, inno-

vativ, beschäftigungsintensiv und eng mit dem

Standort verbunden.“ Niederösterreich tue

viel, um den Leitbetrieben attraktive Rah-

menbedingungen zu bieten. „Einzigartig in

Österreich ist sicher der Schulterschluss von

WK, IV und Land NÖ in einem gemeinsamen

industriepolitischen Maßnahmenprogramm

sowie die Leitbetriebeförderung“, betont der

Studienautor. Von ihm bemängelt wird das

vergleichsweise gering ausgeprägte öffentliche

Bewusstsein für die Bedeutung industrieller

Leitbetriebe.

Fünf Handlungsfelder zur Stärkung des StandortsZur weiteren Stärkung des Leitbetriebe-Stand-

orts Niederösterreich definiert die Studie fünf

Handlungsfelder (siehe Kasten). „Aufgrund

der hohen Bedeutung von Leitbetrieben

für Wachstum und Wohlstand in Österreich

müssen die Rahmenbedingungen nachhal-

tig verbessert werden, um dadurch bereits

ansässige Leitbetriebe im Land zu halten und

zu neuen Investitionen zu ermuntern, sowie

zugleich neue Leitbetriebe dazuzugewinnen“,

so IV-NÖ-Präsident Johann Marihart und In-

dustrie-Spartenobmann Thomas Salzer uniso-

no. Besondere Bedeutung messen beide dem

Bildungsbereich zu, bei dem Marihart insbe-

sondere auf das „Standortasset HTL“ verweist:

„Unsere Ingenieursschulen sind mit ihrem brei-

ten, technisch orientierten Bildungsangebot ein

internationales Alleinstellungsmerkmal. Daher

müssen wir alles daran setzen, dieses weltweit

anerkannte ‚High-End-Produkt‘ zu stärken.“

Industriestandort Niederösterreich

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Salzer setzt auf ein „Bildungssystem, das

Wirtschaft und Unternehmergeist vermittelt“.

Niederösterreich habe bisher schon Hervorra-

gendes auf diesem Gebiet geleistet: von der

FH-Landschaft über die NDU, das IST Austria,

die Donau-Universität bis hin zum aktuellen

FTI-Programm. „Was wir jetzt noch brauchen,

ist die Feinjustierung und die spezifische Aus-

richtung an Leitbetrieben“, so Salzer.

Zur StudieUm die prioritären Anliegen und den Betreu-

ungsbedarf der NÖ Leitbetriebe strukturiert zu

erfassen, wurde eine Fokusgruppenbefragung

mit 15 Leitbetriebe-CEOs durchgeführt und

um eine Analyse des Status-Quo und relevan-

ter Rahmenbedingungen ergänzt.

Fünf Ansätze zur strategischen Weiterentwicklung des Leit- betriebestandortes NÖ:

1. Strategische Stärkung der

Humanressourcen

2. Attraktivierung Niederösterreichs für

internationale Fach- und Spitzenkräfte

3. Wirtschaftsorientierter Ausbau der

Bildungs- und Forschungsstrukturen

4. Netzwerkbildung und Schwerpunktsetzung

in Forschung und Entwicklung

5. Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen

für global agierende Leitbetriebe

Die vollständige Studie finden Sie unter

http://www.iv-niederoesterreich.at/b668

V.l.n.r.: Andreas Schrefl, EGGER-Werksleiter, Johann Marihart, Präsident der Industriellenvereinigung NÖ, Thomas Salzer, Obmann der Sparte Industrie NÖ, und Johann Lefenda, Pöchhacker Innovation Consulting

Industriestandort Niederösterreich

n Wirtschaftsstrategie NÖ

n FTI-Strategie NÖ

n AMS-Landesdirektorium

n AMS-Regionalbeiräte

n Beschäftigungspakt

n Arbeitsinspektorat

n HTL-Kuratorien

n respACT-Initiativkreis NÖ

n Volkswirtschaftliche Gesellschaft

n Österreichische

Raumordnungskonferenz

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Die IV-NÖ vertritt die Interessen der Industrie in wichtigen Bundes- und Landesgremien (Auszug)

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Industriepolitisches Maßnahmenprogramm

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Vorsprung durch WeitsichtUm bestehende Wettbewerbsvorteile gegen-

über den Mitbewerbern gerade in wirtschaftlich

fordernden Zeiten abzusichern und auszubau-

en, haben wir gemeinsam mit der Landesregie-

rung Niederösterreich und Wirtschaftskammer

Niederösterreich ein „Industriepolitisches

Maßnahmenprogramm“ für den Produktions-

standort entwickelt. Vertreter aus den drei Or-

ganisationen sowie aus zahlreichen blau-gelben

Industriebetrieben haben bei der Definition und

Umsetzung dieser Maßnahmen mitgewirkt.

Vielfältiges MaßnahmenbündelDas Programm wurde Ende 2013 gemeinsam

mit Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav

präsentiert. Darin sind konkrete Initiativen und

Projekte zur Attraktivierung des Industrie- und

Arbeitsplatzstandortes Niederösterreich enthal-

ten. Diese sollen bis 2016 gemeinsam umge-

setzt werden. Die Maßnahmen unterteilen sich in

zwei Bereiche: Einer-

seits werden bereits

etablierte Projekte fort-

geführt und weiterent-

wickelt. Andererseits

wurden neue Initiativen

definiert, die in den

nächsten drei Jahren

gestartet und realisiert

werden sollen.

Drei Themenbereiche – ein ZielDie Maßnahmen wurden – wie im Kooperati-

onsabkommen mit dem Land Niederösterreich

festgehalten – für die Bereiche „Bildung“,

„Forschung, Technologie & Innovation“ sowie

„Standort & Gesellschaft“ entwickelt. Die inno-

vativen Projekte in diesen drei gesellschaftlich

und wirtschaftlich relevanten Bereichen sollen

Impulse zur Erhöhung der Wettbewerbsfähig-

keit und Standortqualität setzen und damit zur

Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen.

Initiativen 2013-2016 (Auszug)

n Dialog Forschung & Industrie:

Veranstaltungen mit dem Ziel, Forschungs-

angebote und industrielle Nachfrage besser

abzustimmen

n Steering Comitee: Der von der IV und WK

initiierte Lenkungsausschuss ist wichtiges

Beratungsgremium bei der Umsetzung der

FTI-Strategie (siehe auch Seite 24)

n NÖ-Kids go HTL: Technik-Workshops mit

Volksschülern an Höheren Technischen

Lehranstalten (HTL)

n Industrie WIKI-Wettbewerb: landesweites

Schulprojekt (siehe auch Seite 28)

n Girls’ Day: Initiative, die Schülerinnen die

Chancen von technischen Berufen aufzei-

gen soll. Heuer nahmen 99 Schulen, rund

1.790 Mädchen sowie 87 Unternehmen teil.

MASSNAHMENPROGRAMM FÜR DEN PRODUKTIONSSTANDORT

Niederösterreich hat sich in den vergangenen Jahren im nationalen und überregionalen Ver-

gleich eine starke Position erarbeitet, die es nun abzusichern und auszubauen gilt. Voraus-

setzung dafür ist eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit aller Akteure – von den Kommu-

nen über die Landespolitik bis hin zu den Betrieben und ihren Beschäftigten.

Weitere Informationen unter www.iv-niederoesterreich.at/b469

Präsentierten heuer den Girls’ Day im Hangar der AUA: Thomas Hrastnik, Geschäftsführer VWG Wien und NÖ, Marion Carmann, stv. Landesgeschäftsfüh-rerin AMS NÖ, Michaela Roither, Geschäftsführerin der IV-NÖ, Sonja Zwazl, Präsidentin der WKNÖ, Landesrätin Barbara Schwarz, Sabine Mlnarsky- Bständig, Personalchefin bei den AUA

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BildungDrei Bereiche: Kooperation Schule & Industrie,

Aus- & Weiterbildung von Pädagogen, Stärkung von

Leistung & Eigenverantwortung

Ein Ziel: Durch praxisnahen Unterricht, Besuche in den

Unternehmen und direkten Kontakt mit Mitarbeitern sollen

junge Menschen und deren Eltern Eindrücke von den Berufs-

bildern und den Anforderungen der Industrie bekommen.

Forschung, Technologie & Innovation (FTI)Drei Bereiche: Kooperation Forschung & Industrie,

Kommunikation Technologie & Wirtschaft, Nachhaltige

Verankerung von FTI

Ein Ziel: Durch qualitative, strategische und technische Wei-

terentwicklung des Wirtschafts- und Wissenszentrums soll

Niederösterreich vom „Innovation Follower“ zum „Innovation

Leader“ aufsteigen.

Standort & GesellschaftDrei Bereiche: Leistungsspektrum der NÖ.

Industrie, Industrielle Rahmenbedingungen,

Internationalisierung & Vernetzung

Ein Ziel: Das Bewusstsein zur Arbeit des

produzierenden Bereichs als Forschungsmotor,

als Steuerzahler, als nachhaltiger Arbeitsplatz-

faktor und als verlässlicher Partner in der Region

gemeinsam stärken. Denn Kenntnis über die

Industrie schafft Verständnis für die gemeinsa-

men Herausforderungen von Wirtschaft und

Gesellschaft.

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STOLZ AUF DIE INDUSTRIE

Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer NÖ hat die Industriellenvereinigung NÖ

eine Image-Studie in Auftrag gegeben – mit erfreulichen Ergebnissen.

78 Prozent der Bevölkerung sind stolz auf die

heimische Industrie – zu diesem Ergebnis kam

eine Umfrage durch Meinungsforscher Peter

Hajek. „Die Industrie nimmt in der Bevölkerung

als Arbeitsplatz- und Wohlstandsmotor eine

wichtige Rolle ein. Sie wird als innovativ und

internationales Aushängeschild gesehen“, fasst

Thomas Salzer, Obmann der Sparte Industrie

der Wirtschaftskammer NÖ und Vizepräsident

der Industriellenvereinigung NÖ, das Umfrage-

ergebnis zusammen.

Schlechtes Zeugnis für Politik Auch Fragen zu Arbeitszeitregelungen wurden

dabei berücksichtigt. „Flexible Arbeitszeitmo-

delle werden von der Bevölkerung grundsätz-

lich positiv aufgenommen: Zwei von drei der

Befragten können sich vorstellen, in Spitzen-

zeiten deutlich länger zu arbeiten, um sich

dafür danach über einen längeren Zeitraum

Zeitausgleich nehmen zu können. Vorausset-

zung dafür: Die flexible Einteilung der Arbeits-

zeit liegt nicht nur auf Seiten des Arbeitge-

bers“, erklärt Studienautor Peter Hajek.

Industrieland statt AgrarlandDie Umfrage deckt auch einen Irrglauben in

der Bevölkerung auf: Demnach gaben nämlich

41 Prozent der Befragten an, dass Niederös-

terreich eher ein Agrarland sei, nur 17 Prozent

bezeichneten das Bundesland als Industrie-

land. „Der wichtigste Beschäftigungsmotor

hierzulande ist jedoch die Industrie. Schließlich

wird ein Drittel der Wirtschaftsleistung von der

Industrie bestritten, nimmt man die assozi-

ierten Wirtschaftsbereiche dazu, ist es sogar

mehr als die Hälfte“, sagt Michaela Roither,

Geschäftsführerin der IV-NÖ.

Die Umfrage erfolgte durch die Peter Hajek

Public Opinion Strategies GmbH im Auftrag

der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer

NÖ und der Industriellenvereinigung NÖ.

Methode: Telefonische Befragung

Zielgruppe: Niederösterreichische Bevöl-

kerung ab 16 Jahren

Stichprobengröße: 1.000 Befragte

Maximale Schwankungsbreite der Ergebnisse: +/- 3,1%

Feldarbeit: 10. August bis 4. September

2015

Präsentierten die Umfrageergebnisse (v.l.n.r.): Meinungsforscher Peter Hajek, Thomas Salzer, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer NÖ und Vizepräsident der IV-NÖ, Michaela Roither, Geschäftsführerin der IV-NÖ, und Johannes Schedlbauer, Geschäftsführer der Sparte Industrie der WKNÖ

Image-Studie

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Die Besucher erfahren, was die blau gelbe

Industrie leistet und wo die Produkte der

Industrie im Alltag vorkommen. In weiterer

Folge macht die Ausstellung in ausgewählten

HTL-Standorten Niederösterreichs Halt. Die

Plakate der Wanderausstellung entwarfen

Absolventen der New Design University (NDU)

St. Pölten. Über folgende fünf Themenschwer-

punkte wird ausführlich informiert:

n Industrieland NÖ – Wissenswertes rund um

die Industrie in Niederösterreich.

n Lehre, Ausbildung, Entlohnung – Stärken

der blau-gelben Industrie als Ausbildungs-

stätte für junge Menschen.

n Arbeitsplätze – Niederösterreichs Industrie

als regionaler Jobmotor mit rund 158.000

Beschäftigten.

n Zukunft, Forschung und Innovation – Die

Industrie sichert den Fortschritt.

n Umwelt – Heimische Industriebetriebe als

Vorreiter für Nachhaltigkeit und Energie-

effizienz.

AUSSTELLUNG RÜCKT LEISTUNGEN DER INDUSTRIE INS BEWUSSTSEIN

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Die Wanderausstellung „Industrie NÖ“ hatte im Oktober 2015 in der HTL St. Pölten ihre erste

Station und wurde dort von Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav, Industriellenvereinigung

NÖ-Präsident Johann Marihart und dem Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskam-

mer NÖ Thomas Salzer feierlich eröffnet.

NIEDERÖSTERREICH

IST INDUSTRIELAND

DIE NÖ INDUSTRIEIST VIELSEITIGUND BREIT AUFGESTELLT

Kaum ein anderes Bundesland verfügt über

einen ähnlich hohen Anteil an erfolgreichen

Industriebranchen. Damit sind in Nieder-

österreich auch vielfältige Qualifikationen

und Ausbildungsniveaus gefragt. Dadurch

kann Niederösterreich wirtschaftlich schwie-

rige Zeiten besser bewältigen als andere

Bundesländer.

DIE NÖ INDUSTRIESICHERT WOHLSTAND

Die Industrie ist der stärkste

Wirtschaftssektor der Region. DIE STÄRKSTEN BRANCHEN

39 % Maschinen-, Metallwaren- und

Gießereiindustrie

11 % Lebensmittelindustrie

11 % Chemische Industrie

7 % Holzindustrie

6 % Stein- und keramische

Industrie und Glas

26 % 11 weitere Branchen

Ein Drittel der gesamten

Wirtschaftsleistung wird von

der Industrie direkt erzielt.

Zusammen mit den ver-

bunden Branchen werden

54 Prozent erwirtschaftet

(servoindustrieller Sektor).

54 %

31 %INDUSTRIE

SERVOINDUSTRIELLER SEKTOR

NÖ Wirtschaftsleistung

Quelle: Wirtschaftskammer Niederösterreich – Sparte Industrie

Quelle: Industriewissenschaftliches Institut

Eröffneten die Tage der offenen Tür der NÖ Industrie (v.l.n.r.): Spartenobmann der NÖ Industrie der Wirtschafts-kammer NÖ Thomas Salzer, Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav und IV-NÖ-Präsi-dent Johann Marihart

Industrieausstellung

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Tage der offenen Tür

Was leistet die Industrie? Wo trifft man sie im

Alltag? Welche Chancen bietet sie? – Diese

und noch viel mehr Fragen standen bei den

Tagen der offenen Tür 2015 im Mittelpunkt.

44 Industrieunternehmen aus ganz Niederös-

terreich ergriffen die Chance, sich Besuchern

zu öffnen, um diese auf die spannende Reise

vom Rohstoff zum fertigen Produkt mitzuneh-

men.

12.000 Besucher an drei TagenInsgesamt rund 12.000 Menschen erhielten

bei den Betriebsführungen einen Einblick in die

Produktionsabläufe und die spannenden Her-

ausforderungen, die den Arbeitsplatz Industrie

so abwechslungsreich machen und vor allem

jungen Menschen hervorragende Zukunfts-

chancen bieten. Rauchende Schornsteine

und langweilige Fließbandarbeit gehören dabei

längst der Vergangenheit an. Umweltbewusst-

sein und modernste Produktionsabläufe brin-

gen täglich neue Herausforderungen, die den

Arbeitsplatz Industrie nie langweilig machen.

Medienkooperationen mit großer ReichweiteMedial begleitet wurden die Tage der offe-

nen Tür durch intensive Kooperationen mit

Printmedien und Rundfunk, so entstand in

Zusammenarbeit mit den Niederösterreichi-

schen Nachrichten (NÖN) eine 12-seitige

Sonderbeilage unter dem Motto „Abenteuer

DIE TAGE DER OFFENEN TÜR 2015 – INDUSTRIE HAUTNAH

Vom 8. bis 10. Oktober 2015 öffneten Niederösterreichs Produktionsbetriebe ihre Tore

und gaben Einblick in die spannende und abwechslungsreiche Welt der Industrie.

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Industrie“. Der ORF Niederösterreich begleitete

die Initiative mit einem Schwerpunkt Indust-

rie auf Radio Niederösterreich und schaltete

Informationen im Dienste der Öffentlichkeit auf

ORF 2 vor der Sendung „NÖ heute“. Ergänzt

wurde die Aktion zudem von einer Wanderaus-

stellung zum Thema Industrie. Diese wurde am

7. Oktober in der HTL St. Pölten eröffnet (siehe

Seite 15).

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Portal noeindustrie.at

NEUES KOMMUNIKATIONSKONZEPT FÜR NIEDERÖSTERREICHS INDUSTRIE

Durch die Homepage sollen nun vor allem

Jugendliche, Eltern und Lehrer angesprochen

werden. Der Webauftritt soll eine virtuelle

Leistungsschau der niederösterreichischen

Industrie bieten, sie sichtbarer machen und die

Jugend für den Arbeitgeber Industrie begeis-

tern. Da die Industrie im Bundesland sehr stark

auf B2B-Güter ausgerichtet ist, besteht oft

kein klares Bewusstsein in der Bevölkerung,

was genau die einzelnen Unternehmen produ-

zieren und welche Chancen und Möglichkeiten

ein Industriearbeitsplatz für die persönliche

Karriere bietet.

Neue BenutzeroberflächeDie Website wurde komplett überarbeitet, sie

bietet nun statische Inhalte zu verschiedenen

zielgruppenrelevanten Themen und einen dy-

namischen Newsbereich, der sich dem jeweils

ausgewählten Homepagebereich thematisch

anpasst.

Auch die bereits etablierte Industrielandkarte

des Bundeslandes wurde erneuert und basiert

jetzt auf der Google-Maps-Benutzeroberflä-

che. Dadurch wird der Zugang zu den Profilen

der einzelnen Unternehmen noch leichter.

Ende 2015 wird zudem die Diplomarbeitsbör-

se freigeschaltet, die Kooperationen zwischen

Unternehmen und Schülern/Studenten verein-

fachen soll.

Die Inhalte auf einen Blick:

Startseite: Überblick über die wesentli-

chen aktuellen Themen und Veranstaltungen

Karriere: Informationen zu Lehre,

HTL, Studium

Schule: Unterstützung von Lehrkräften

durch Lehrbehelfe zu Industriethemen

Eltern: Aufzeigen von Ausbildungsmöglich-

keiten und beruflichen Perspektiven in der In-

dustrie: Vorstellung der niederösterreichischen

Industriebetriebe

„in“ ist die vor fünf Jahren von IV-NÖ und Wirtschaftskammer NÖ gemeinsam ins Leben

gerufene Dachmarke für die Industrie in Niederösterreich. Der gemeinsame Webauftritt auf

www.noeindustrie.at wurde im September 2015 verbessert und aktualisiert.

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DIE STIMME DER NIEDER- ÖSTERREICHISCHEN INDUSTRIE

Der niederösterreichischen Industrie Gehör und Gesichter zu geben, das ist die Motivation

unserer Öffentlichkeitsarbeit. Ziel ist es, die Bedeutung der Industrie in der öffentlichen

Debatte hervorzuheben – als verantwortungsbewusster Arbeitgeber, innovativer Ausbildner,

Treiber für Forschung und Entwicklung, regionaler Steuerzahler und Exportmotor.

Leistungen der Industrie im Alltag aufzeigenVom höchsten Gebäude bis zu Testanwen-

dungen in der Formel 1: Die innovativen und

qualitativ hochwertigen Produkte der niederös-

terreichischen Industrie sind heute international

gefragt. Das Bewusstsein über die Leistungen

der heimischen Industrie zu steigern, ist ein

zentraler Schwerpunkt in unserer Öffentlich-

keitsarbeit. Mit „Wussten Sie, dass…?“-Bei-

spielen wollen wir die Vielfalt unserer Betriebe

vor den Vorhang holen (siehe S. 49). Weitere

„Wussten Sie, dass…?“-Beispiele sind we-

sentliche Bestandteile der Industrieausstellung,

die aktuell an ausgewählten HTL-Standorten in

ganz Niederösterreich Halt macht.

Themen erfolgreich platzieren Dank zahlreicher Pressekonferenzen, Aussen-

dungen und Interviews war die Industriellen-

vereinigung NÖ stark in den regionalen Medien

vertreten. Über das ganze Jahr hinweg kamen

die Vertreter der IV-NÖ regelmäßig bei aktuel-

len wirtschaftspolitischen Themen zu Wort –

sei es bei Debatten um Arbeitszeitregelungen

oder auch beim Thema TTIP.

Im Frühjahr sorgte zum Beispiel der Girls’ Day

oder die Präsentation der Leitbetriebe-Studie

für hohe mediale Aufmerksamkeit. Im Herbst

wurden eine Studie zum Image der Industrie in

Niederösterreich sowie das Informationsportal

www.noeindustrie.at erfolgreich gegenüber

Medienvertretern präsentiert. Und im Zuge

der Tage der offenen Tür kam es zu einer

umfangreichen Berichterstattung in verschie-

densten regionalen Medien. Zwei Wochen vor

den Tagen der offenen Tür erschien zudem

eine 12-seitige NÖN-Beilage mit dem Titel

„Abenteuer Industrie“. Radio- und TV-Beiträge

über die Industriebetriebe in Niederösterreich

sorgten ebenso für eine

hohe Medienpräsenz.

Zu den wichtigsten

Medienpartnern

zählten einmal mehr

die Niederösterreichi-

schen Nachrichten

(NÖN), der ORF

Niederösterreich,

der Kurier sowie die

regionale Gratiszei-

tung „Tips“.

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IV-NÖ-Medien

IMMER AKTUELL, IMMER INFORMIERT

iv-positionenmonatliches Mitglieder-Magazin

inklusive Niederösterreich-Seiten

KonjunkturmonitorNewsletter mit

aktuellen Zahlen &

Entwicklungen

www.iv-niederoesterreich.atHomepage mit aktuellen News von der IV,

den IV-Mitgliedern, Publikationen, Veran-

staltungen

www.noeindustrie.at gemeinsames Portal von IV-NÖ und der

Sparte Industrie der Wirtschaftskammer

NÖ, Neuauflage im September 2015

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Kommunikatoren-Netzwerk

PLATTFORM FÜR KOMMUNIKATIONS-PROFIS

Lernen, Vernetzen, Kommunizieren Expertise und Erfahrungen aus unseren

Mitgliedunternehmen sind für die IV-NÖ eine

wertvolle Basis für die tägliche (Öffentlichkeits-)

Arbeit. Voneinander zu lernen, sich eng zu ver-

netzen, um mit starker Stimme die Inhalte und

Interessen der Industrie zu kommunizieren,

ist daher nach wie vor das Ziel der Veran-

staltungsreihe, zu der auch Betriebsbesuche

gehören.

Herausforderungen für die Kommunikation im Weltkonzern Marketing und Kommunikation im B2B-Be-

reich – dieses Thema stand bei einem

Betriebsbesuch der AGRANA Stärke GmbH in

Pischelsdorf im vergangenen Juni im Fokus.

Markus Simak, Pressesprecher der AGRANA

Beteiligungs AG, berichtete unter anderem

von Struktur und Konzepten der Konzernkom-

munikation sowie den (mitunter sprachlichen)

Herausforderungen der Mitarbeitereinbindung

in einem weltweit agierenden Unternehmen.

Höhepunkt und Abschluss bildete eine

Betriebsbesichtigung mit Werksleiter Josef

Eisenschenk, der Einblicke in modernste Pro-

duktionsabläufe gab.

Als Sprachrohr der NÖ Industrie und Anwältin für den Industriestandort ist es unsere Auf-

gabe, das Bewusstsein über die Bedeutung und Leistungen der Industrie im Land kontinu-

ierlich zu steigern. Ein Ziel, das wir nur gemeinsam mit unseren Mitgliedbetrieben erreichen

können. Zu diesem Zweck wurde die Veranstaltungsreihe und exklusive Mitgliederplattform

„Industrie.Kommunikation.Niederösterreich“ ins Leben gerufen, die sich zunehmender Be-

liebtheit erfreut. Das Motto: „Der blau-gelben Industrie EINE Stimme geben.“ Die Plattform

richtet sich an die Geschäftsführung sowie Führungskräfte und Mitarbeiter der Kommunika-

tionsabteilungen unserer Mitgliedbetriebe.

KontaktGerti Süss, MA

Öffentlichkeitsarbeit &

Projektleitung

T: +43 1 71135 2445

E: [email protected]

INDUSTRIEKOMMUNIKATIONNIEDERÖSTERREICH

Der Blick von oben auf das weitläufige AGRANA-Betriebsgelände

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Nächster Termin15. Dezember, 18 Uhr,

Videostudio der

FH St. Pölten

„Data strategy for

better decision making:

From data silos to an

institutional knowledge

base“

Gastreferent: Dan Meisner,

Head of Open Data des

US-Medienkonzerns

Thomson Reuters

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Arbeitskreis Wettbewerbsfähigkeit

Austausch mit dem Austrian Institute of Technology

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dialog:

Forschung & Industrie“ war der Arbeitskreis

im März zu Gast am AIT Austrian Institute of

Technology. Ziel der Veranstaltung war es,

Einblicke in die strategische Ausrichtung, die

internationale Vernetzung sowie das breite

Forschungsfeld des AIT zu erlangen und mit

den Interessen und Anliegen der NÖ Indus-

trie abzustimmen. Auch künftig ist geplant,

den Kontakt und den Austausch mit dem AIT

in strategischen Angelegenheiten weiter zu

forcieren. Eine Besichtigung des Labors in

Seibersdorf sowie des AIT SmartEST Labor für

Smart Grids ist bereits in Planung. Seitens des

AIT ist dabei gewünscht, dass Betriebe aktiv

Fragen, Anliegen und Anregungen einbringen,

um den Bedürfnissen der regionalen Industrie

Rechnung zu tragen.

Industrie 4.0 war gleich mehrmals im FokusGleich mehrmals stand das Thema Industrie

4.0 auf der Tagesordnung des Arbeitskreises.

Im Juni referierte Dr. Frank Seeger, Managing

Partner der Technology Excellence Consulting

in München, über die Herausforderungen,

die diese Entwicklung mit sich bringt. Laut

Dr. Seeger bietet Industrie 4.0 großes Po-

tenzial für Start-Ups, die eine wichtige Rolle

als Systemintegratoren einnehmen können.

Auch Matthias Lucius, technischer Leiter

der Siemens-Unit Simea, widmete sich beim

Arbeitskreistreffen im September dem Thema

Industrie 4.0. Ihm zufolge müsse ein „digital

twin“ ein wichtiges Ziel der Fertigung sein,

also ein digitales Abbild, um etwa die gesam-

te Wertschöpfungskette abbilden zu können

(durchgängige Virtualisierung).

FTI-Strategie unter Einbindung der IVDie IV-NÖ war wesentlich in die FTI-Strategie

des Landes NÖ miteingebunden. Besonders

relevant für die Industrie sind die darin enthal-

tenen Themenfelder „Materialien und Ober-

flächen“ sowie „Fertigungs- und Automatisie-

rungstechnik“. Das von der IV und WK initiierte

Steering Comitee und auch das Standortforum

dienen bei der Umsetzung der FTI-Strategie

als wichtige Beratungsgremien.

„KICs“ als Mehrwert für die Industrie Unter einer Knowledge and Innovation Com-

munity, kurz KIC, versteht man einen Verbund

aus Forschungsinstitutionen, Hochschulen

WACHSTUMSPOTENZIALE ERKENNEN – WETTBEWERBSVORTEILE SICHERN

Der Arbeitskreis „Wettbewerbsfähigkeit der NÖ Industrie“ trifft sich unter der Leitung von

KR Veit Schmid-Schmidsfelden in regelmäßigen Abständen zum Austausch über aktuelle

industriepolitische Themen. Dabei werden Arbeitsschwerpunkte und konkrete Handlungs-

empfehlungen für die Arbeit der Industriellenvereinigung gemeinsam mit den Mitgliedern

und ausgewählten Experten erörtert.

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und Unternehmen. Koordiniert werden die

KICs vom European Institute of Innovation and

Technology (EIT), mit Sitz in Budapest. Jedes

KIC hat fünf Co-Location-Centers (CLC), also

physische Standorte. Potenzial für ein CLC

hätte die Learning & Innovation Factory der TU

Wien (Sitz in der Seestadt Aspern), die Univ.

Prof. Dr. Detlef Gerhard vor dem Arbeitskreis

präsentierte. Konkretes Ziel sei es, einen der

ausgeschriebenen KICs zum Thema „Added

Value Manufacturing (AVM)“ in der Learning &

Innovation Factory der TU Wien zu etablieren.

Bis dato gibt es bei der Koordinationsstelle

des EIT nur eine Bewerbung – und zwar durch

das österreichische Konsortium –, es könnten

sich bis Ende Juli 2016 jedoch weitere Inter-

essenten ergeben. Das Konsortium braucht

schließlich „Core Partner“ aus der Industrie,

die budgetär, aber auch gestalterisch tätig

sein wollen. Je früher sich ein Unternehmen

anschließt, desto größer ist die Chance, eigene

Anliegen zum Thema „Added Value Manufac-

turing“ einzubringen.

Aviso: Arbeitskreistreffen2015/2016

n03. Dezember 2015

Haus der Industrie, Wien

n03. März 2016

Haus der Industrie, Wien

n02. Juni 2016

Haus der Industrie, Wien

n15. September 2016

Haus der Industrie, Wien

Die Sitzungen des Arbeitskreises finden

jeweils von 16.00-18.00 Uhr statt.

KontaktGerti Süss, MA

Projektleitung

T: +43 711 35-2445

E: [email protected]

„Der zukünftige Erfolg Niederösterreichs hängt maßgeblich von der Leistungsfähigkeit in Forschung,

Technologie und Innovation ab. Daher ist es unabdingbar, dass sich die Industrie bei der Umsetzung

der FTI-Strategie des Landes NÖ einbringt.“

KR Veit Schmid-Schmidsfelden, Themensprecher „Wettbewerbsfähigkeit“

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Gemeinsame Projekte im Land NÖ

GROSSE ERWARTUNGEN IN NEUES FTI-PROGRAMM

Bis zum Jahr 2020 wird das Land Niederösterreich 500 Millionen Euro in die

Zukunftsfelder Wissenschaft und Forschung investieren.

Gemeinsam mit über 450 Experten aus Wis-

senschaft, Gesellschaft und Wirtschaft wurde

das Forschungs-, Technologie- und Innovati-

onsprogramm (FTI-Programm) für Niederöster-

reich entwickelt. Die IV-NÖ und ihre Mitglieder

waren gestaltende Kraft während des ge-

samten Prozesses. IV-NÖ-Präsident Johann

Marihart und IV-NÖ-Themensprecher und

Vize-Obmann der Sparte Industrie der WKNÖ

Veit Schmid-Schmidsfelden vertraten die

Interessen der Industrie auf höchster Ebene im

FTI-Lenkungskreis (= „Steering Comitee“).

Industrielle Schwerpunkte verankertDer IV-NÖ ist es gelungen, die industriellen

Schwerpunkte im strategischen Ansatz zu

verankern und wesentliche inhaltliche Akzente

zu setzen. Das FTI-Programm setzt sich aus

den drei Bereichen „Natur-Kultur-Lebensqua-

lität“, „Ernährung-Medizin-Gesundheit“ sowie

„Technologie-Produktivität-Wohlstand“ zusam-

men. Positiv ist, dass die industrierelevanten

Themen

n Materialien und Oberflächen,

n Medizintechnik und medizinische

Biotechnologie,

n Futter- und Lebensmittelsicherheit sowie

n Automatisierungs- und Fertigungstechnik

Kernbestandteil des zehn Themenfelder

umfassenden Programms sind. Aus diesen

Themenfeldern wurden in einem ersten Schritt

25 Projekte definiert, für deren Umsetzung 40

Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Große Erwartungshaltung„Die Innovationskraft und Produktion der

niederösterreichischen Industrie sichern Ar-

beitsplätze und Wohlstand von morgen. Dazu

braucht es bestens ausgebildetes Personal

sowie investitions- und innovationsfördernde

Rahmenbedingungen am Standort“, brachte

IV-NÖ-Präsident Marihart die Bedeutung des

Programms zum Ausdruck. Die Erwartun-

gen der Lenkungskreis-Mitglieder an dieses

seien dementsprechend hoch: „Wir brau-

chen Grundlagenforschung, angewandte

Forschung und natürlich Unternehmen, um

die Ideen in Produkte umzusetzen“, betonte

Schmid-Schmidsfelden bei der Programmprä-

sentation. Aus Sicht der IV-NÖ wurde mit dem

FTI-Programm ein notwendiger Meilenstein

gesetzt, damit industrielle Anwendung und

Forschung stärker Hand in Hand gehen.

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FIT FÜR INDUSTRIE 4.0

Dr.-Ing. Sebastian Schlund vom Fraunhofer-In-

stitut für Arbeitswirtschaft und Organisation

IAO hielt einen Impulsvortrag zum Thema

„Fokus Mensch. Wie verändert sich die Arbeit

in der Industrie 4.0?“ Im Anschluss verwies

Dipl.-Ing. Dr. Franz Fidler, Leiter des Studi-

engangs „Smart Engineering“, auf die Be-

deutung des Menschen im künftigen Umfeld

der Industrie 4.0, denn „diese kann nur über

gut ausgebildete Menschen in den einzelnen

Unternehmen funktionieren“, so Studiengangs-

leiter Fidler.

Hochkarätige Redner bei der PodiumsdiskussionIn der anschließenden Podiumsrunde disku-

tierten – unter der Moderation von FH-Prof. DI

Hannes Raffaseder – Dipl.-Kfm. Michael Seidel

(Geschäftsführer Fried. V. Neumann GmbH),

Dr. Andreas Ludwig (Vorsitzender des Vorstan-

des Umdasch Ag), Prof. Mag. Josef Kolarz-La-

kenbacher (Direktor von Siemens NÖ und

Obmann des Fördervereins der FH St. Pölten)

und Studiengangsleiter Dipl.-Ing. Dr. Franz

Fidler. Neben einem breiten Ausbildungsfun-

dament mit umfassendem IT-Knowhow gilt

eine ausgeprägte Flexibilität als die wichtigste

Eigenschaft, die das Umfeld von Industrie 4.0

von den künftigen Arbeitnehmern benötigen

wird. Um diese Eigenschaften speziell zu

schulen, wird der neue technische Studien-

gang in einer dualen Organisationsform ange-

boten. „Ein verschränktes Drehbuch“ mit der

intensiven Verzahnung von Theorie und Praxis

wird, so Fidler, die geforderte Flexibilität der

Studierenden fördern. Flexibilität in den Köpfen

der Studierenden schon in der Ausbildung zu

verankern, ist nach Dr. Andreas Ludwig, die

wohl größte Aufgabe für die Lehrenden. Er

mache vielfach die Erfahrung, dass die Gene-

ration von heute durch kurzfristig arrangierte

Dates in Social Media-Kanälen besonders

spontan sei. Im Berufsleben dieser Genera-

tion sei dies diametral entgegengesetzt. Hier

würde eine überschaubare Arbeitssituation

eingefordert; die Wirtschaft hingegen benötige

vor dem Hintergrund des technologischen

Wandels hochflexible Fachkräfte.

Zum Informations-Auftakt des neuen dualen Bachelor-Studiengangs „Smart Engineering of

Production Technologies and Processes“ lud die FH St. Pölten Vertreter aus Industrie und

Wirtschaft zum gemeinsamen Austausch zum Thema Industrie 4.0. Die Unternehmen wur-

den auch eingeladen, Teil des Partner-Netzwerks zu werden, um so die Ausbildungsinhalte

aktiv mitzugestalten.

Weitere Informationen unter www.fhstp.ac.at

V.l.n.r.: Josef Kolarz-Lakenbacher, Franz Fidler, Michael Seidel, Sebastian Schlund, Andreas Ludwig, Hannes Raffaseder. Mitte: FH-Geschäftsführerin Gabriela Fernandes

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Arbeitskreis Human Resources

Produktionsarbeit der ZukunftEinen Blick auf die zu erwartenden Verän-

derungen und Herausforderungen, die im

Bereich „Industrie 4.0“ auf die Mitarbeiter der

Industrieunternehmen zukommen, gab Tobias

Strölin vom Stuttgarter Fraunhofer-Institut für

Arbeitswirtschaft. Die Unternehmen würden

hohe Effizienzsteigerungen durch die Verknüp-

fung neuer Technologien erwarten, zugleich

werde sich der Mitarbeiter der Zukunft ande-

ren Herausforderungen stellen müssen. Hohe

Flexibilität, der Einsatz neuer Arbeitsmittel,

interdisziplinäres Denken und IT-Fähigkeiten

seien einige der geforderten Kompetenzen.

Dualer Studiengang „Smart Engineering“Der von der IV-NÖ unterstützte neue Studien-

gang „Smart Engineering“ (siehe auch S. 25)

wurde seitens der FH-St. Pölten im Arbeits-

kreis vorgestellt. Besonderen Anklang fand

die enge Verknüpfung von tertiärer Bildungs-

einrichtung und Wirtschaft. Die vorwiegend

theoretischen Ausbildungsphasen an der

Fachhochschule wechseln sich mit Praxis-

einheiten ab, die direkt in den Unternehmen

absolviert werden. Die Ausbildung findet somit

im „Erfolgsdreieck“ zwischen

Hochschule,

Studierenden

und den Unter-

nehmen statt.

„Ausbildung, Qualifikation, Forschung und Innovation sind die tragenden Säulen für die

Industrie von morgen und übermorgen.“

Prof. Mag. Josef Kolarz-Lakenbacher, Themensprecher „Human Resources“

INDUSTRIEAUSBILDUNG AM PULS DER ZEIT

Der Arbeitskreis „Human Resources“ kommt in regelmäßigen Abständen zu aktuellen bil-

dungspolitischen Themen zusammen, um Schwerpunkte und konkrete Handlungsempfeh-

lungen für die Arbeit der Industriellenvereinigung zu erörtern. Im vergangenen Jahr lag das

Hauptaugenmerk auf der Initiative „Alle Kraft der Bildung“ (siehe rechts), zudem waren die

Themen Industrie 4.0 und zukunftsgerechte Ausbildung auf der Agenda.

KontaktDI Lenz Simon

Projektleitung

T: +43 (01) 711 35-2444

E: [email protected]

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ALLE KRAFT DER BILDUNG

Bildungsfragen sind Zukunftsfragen für den

gesamten Standort. Ein hochqualifiziertes

Bildungssystem ist dabei die Grundvorausset-

zung für den wirtschaftlichen Erfolg und damit

für Wohlstand und Lebensqualität von morgen.

Ohne Beherrschen der deutschen Sprache ist

eine volle Teilnahme am Unterricht nicht mög-

lich, Talente können nicht gefördert, Chancen

nicht genützt werden. Daher braucht es eine

flächendeckende Sprachstandsfeststellung

bereits im ersten von zwei verpflichtenden

Kindergartenjahren – und das mit jährlicher

Wiederholung.

Ein Ausbau der Betreuungseinrichtungen für

unter Dreijährige und die ganztägige Schule in

verschränkter Form ermöglichen nicht nur eine

bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Sie sind vor allem aus pädagogischer Sicht

wichtige Schritte, damit alle Kinder unabhän-

gig von ihrer sozialen Herkunft die gleichen

Bildungschancen vorfinden.

Und um den Jugendlichen den Übergang von

der Pflichtschule zur weiteren schulischen oder

beruflichen Ausbildung zu erleichtern, scheint

ein Pflichtfach „Berufsorientierung“ in der 7.

und 8. Schulstufe aller Schultypen geeignet.

Damit würde der enormen Bedeutung dieser

zentralen Weichenstellung für das gesamte

spätere Leben Rechnung getragen.

Bildungspapier mit drei Schwerpunkten:

n Sicherstellung ausreichender

Deutsch-Kenntnisse

n Ausbau kostenloser Ganztagsschulformen

für 6- bis 14-Jährige

n Verpflichtende Berufsorientierung für alle

Schüler der 7. und 8. Schulstufe

Auf Initiative der IV-NÖ haben Niederösterreichs Sozialpartner – Arbeiterkammer (AKNÖ),

Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB NÖ), Wirtschaftskammer (WKNÖ) – und die

Industriellenvereinigung (IV-NÖ) ein gemeinsames Bildungspaket geschnürt.

V.l.n.r.: IV-NÖ-Präsident Johann Marihart, Sonja Zwazl (WKNÖ), Markus Wieser (AKNÖ und ÖGB NÖ)

ALLE KRAFTDER BILDUNGUnsere gemeinsamen Forderungen

für die Zukunft der Bildung in

Niederösterreich.Verbesserungen in der Elementarpädagogik

und frühkindlichen Bildung

• Den Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen für unter 3-Jährige

mit sozial gestaffelten Kostenbeiträgen

• Die Einführung eines verpflichtenden zweiten Gratis-Kindergartenjahres

• Die Verankerung bundesweiter Qualitätsstandards

• Ausweitung der Weiterbildungspflicht für Kindergartenpädagoginnen

und -pädagogen sowie eine Erweiterung des Fortbildungsangebotes

• Die Einführung eines Pflichtpraktikums für Volksschullehrerinnen und

Volksschullehrer im Kindergarten

• Sukzessiver Ausbau und Stärkung der elementarpädagogischen

Aus- und Fortbildung auf post-sekundärer und tertiärer Ebene

Grundlegende Neuausrichtung im

Pflichtschulbereich

• Eine „Neue Schule“,

• die individuelle Fähigkeiten und Begabungen fördert,

• die Stärken stärkt und Schwächen gezielt ausgleicht,

• die individuelle Leistungsdifferenzierung sicherstellt,

• die mehr Anreize für Pädagoginnen und Pädagogen schafft,

• die frühe Selektion vermeidet

• Eine Stärkung der Schulautonomie – mehr Verantwortung sowie

finanzielle, personelle und pädagogische Gestaltungsmöglichkeiten

am Schulstandort

• Gewährleistung der Kontinuität in der Qualitätsentwicklung

und -sicherung

• Den vermehrten Einsatz von fächerübergreifendem Unterricht

• Ausreichende Verfügbarkeit von administrativem und

pädagogischem Unterstützungspersonal

• Die Verantwortungsübernahme der Schule für die Berufsaus-

bildungsreife in den Grundkompetenzen Lesen, Schreiben und

anwendungsorientiertes Rechnen sowie in den Bereichen Sprache,

logisches Denken und soziale Kompetenz

Projektteam:

Günter Karner, Johannes Schedlbauer, Lenz Simon

Wir danken für die Mitarbeit:

Leander Ahorner, Julia Birner, Josef Breiter, Ingeborg Dockner, Wolfgang Ecker, Robert

Hörmann, Günter Kastner, Josef Kolarz-Lakenbacher, Alfred Kupetsch, Wolfgang Maier,

Andreas Minnich, Johann Ostermann, Johann Palkovich, Michael Pap, Dietmar Pfeiffer,

René Pfister, Michaela Roither, Patrick Slacik, Reinhard Winter

Impressum:

Arbeiterkammer NÖ | Windmühlgasse 28 | 1060 Wien

Industriellenvereinigung NÖ | Schwarzenbergplatz 4 | 1031 Wien

ÖGB Landesorganisation NÖ | Windmühlgasse 28 | 1060 Wien

Wirtschaftskammer NÖ | Landsbergerstraße 1 | 3100 St. Pölten

Grafik: Matthias Penz

Fotos: istockphoto.com/fatihhoca, Andreas Bruckner, Gabriele Moser, Klaus Vyhnalek

Mai 2015

Über die drei Schwerpunkte hinaus fordern wir:

• Eine kompetenzorientierte Ausbildung von Schülerinnen und Schülern

auch in wirtschaftlichen und MINT-Fächern

• Eine Reform der Schulverwaltung mit einer Straffung der Schulorganisation

• Die bedarfsorientierte Ressourcenzuweisung anhand sozialer Indikatoren

• Den Ausbau von Reintegrationsmaßnahmen für Early School Leavers &

NEET‘s (Not in Education, Employment or Training)

Sicherung der dualen Berufsausbildung

• Vorrang und breite Unterstützung für die betriebliche Lehrausbildung

• Bedarfsgerechte Bereitstellung ergänzender Ausbildungsmaßnahmen

im Rahmen der Ausbildungsgarantie

• Weitere Erhöhung der Durchlässigkeit Schule – Lehre / Lehre – Schule

• Die Entwicklung zeitgemäßer, kompetenzorientierter Berufsbilder mit

breitem Qualifikationsspektrum

• Weiterentwicklung der Qualitätssicherung in der Lehrlingsausbildung

• Ausbau bestehender Angebote zu einer verpflichtenden Weiterbildung

für Berufsschullehrerinnen und -lehrer

Optimierung des berufsbildenden Schulwesens

• Die Evaluierung des regionalen Bedarfs an BMS/BHS-Schulstandorten

und ergebnisadäquate Umsetzung

• Verstärkte Vermittlung von sprachlichen und sozialen Kompetenzen

Stärkung des tertiären Bereichs

• Die verbesserte Anrechnung von facheinschlägigen Vorkenntnissen von

BHS-Absolventinnen und -Absolventen auf Hochschulebene

• Die bedarfsorientierte Gestaltung von FH-Studienplätzen und den ver-

pflichtenden Ausbau des berufsbegleitenden Angebots in Niederösterreich

• Valorisierung der studienplatzbezogenen Bundesförderung

Mehr Augenmerk auf die Weiterbildung

• Die (Weiter-)Entwicklung von standardisierten Verfahren zur

Anerkennung von nonformal erworbenen Kenntnissen und Qualifikationen

• Eine zügige Umsetzung der österreichweiten Strategie zum

lebenslangen Lernen

• Die angemessene Förderung beruflicher Weiterbildung und

Neuorientierung für Beschäftigte

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Das Bildungspapier zum Download auf: www.iv-niederoesterreich.at/b704m43

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Projekte & Auszeichnungen

Insgesamt 20 Schul-Teams stellten sich der

Herausforderung: der Erstellung eines Wikipe-

dia-Beitrags über ein Industrieunternehmen,

der dann im NÖ-WIKI veröffentlicht wurde. Ziel

des von Industriellenvereinigung NÖ, Sparte

Industrie der Wirtschaftskammer NÖ und

der HYPO NOE Landesbank durchgeführten

Schülerwettbewerbs war es, 13- und 14-Jäh-

rige im Rahmen der Berufsorientierung mit der

Wikipedia-Plattform vertraut zu machen und

ihnen Karrieremöglichkeiten in der Industrie

aufzuzeigen. Mit 1. November ist der

Wiki-Wettbewerb erneut gestartet.

Weitere Informationen unter www.noe-wiki.at

GEWINNER DES NÖ-WIKI-WETTBEWERBS 2015 GEKÜRT

Bereits zum vierten Mal haben sich in den vergangenen Monaten Niederösterreichs Schüler

der 3. und 4. Klassen von AHS, NMS und HS am NÖ-WIKI-Wettbewerb beteiligt.

Der TRIGOS prämiert all

jene Unternehmen, die ihre

gesellschaftliche Verant-

wortung vorbildhaft wahr-

nehmen und nachhaltiges

Handeln erfolgreich in ihrer

Strategie umgesetzt haben.

Der TRIGOS Niederös-

terreich wurde heuer zum

vierten Mal vergeben. Insge-

samt nahmen 44 Unterneh-

men teil. In der Kategorie

„Großunternehmen“ gewann

Vetropack Austria GmbH aus Pöchlarn, die

einen geschlossenen Materialkreislauf auf-

rechterhält – innovative Computer-Techno-

logien und ausgefeilte Produktionsverfahren

sorgen für deutliche Gewichtsreduktionen und

in weiterer Folge für Ressourcenschonung

auf verschiedensten Wegen. Der Sieg in der

Kategorie „Mittelunternehmen“ ging an die

Riess KELOmat GmbH, die sich dadurch aus-

zeichnet, dass sie in einem hochkompetitiven

Wettbewerbsumfeld ressourcenschonend und

fair produziert.

Weitere Informationen unter www.trigos.at

VETROPACK UND RIESS KELOMAT TRIUMPHIEREN BEIM TRIGOS

Am 19. Mai wurden die Gewinner des TRIGOS Niederösterreich 2015 aus-

gezeichnet. Unter ihnen die Vetropack Austria GmbH aus Pöchlarn,

Österreichs führender Hersteller von Verpackungsglas, sowie die Riess

KELOmat GmbH aus Ybbsitz, traditionsreicher Spezialist für Emailprodukte.

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V.l.n.r.: Friedrich Riess (Riess KELOmat), Wirtschafts-Landesrätin Petra Bohuslav, Monika Crepaz (Moniletti), Johann Reiter (Vetropack) sowie Julia Ramsmaier und Alberta Nodale (beide Frische Fritzen; vorne unten)

Heuer ging der erste Preis an die Neue Mittelschule Krum-

nußbaum für die WIKI-Beschrei-bung der Rath AG. Die Schüler durften sich über 25 Samsung

Galaxy-Tablets freuen.

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Lehrlingsaustausch Waldviertel

LEHRLINGSAUSTAUSCH „CROSS BORDER“ – EINE EINZIGARTIGE CHANCE FÜR JUNGE MENSCHEN

Initiiert von der Industriellenvereinigung NÖ mit

dem Wirtschaftsforum Waldviertel, dem Verein

Interkomm sowie dem Verein IFA (Internati-

onaler Fachkräfteaustausch), konnte das im

vergangenen Juni erfolgreich durchgeführte

Projekt „Cross Border– Internationaler Lehr-

lingsaustausch“ durch einzigartige Erfahrun-

gen für junge Menschen punkten. Bei einem

vierwöchigen Austausch von Lehrlingen mit

facheinschlägigen Unternehmen in der Region

Vogtland (Sachsen/Deutschland) gewannen da-

bei sieben Auszubildende spannende Einblicke

in Arbeitsmethoden über die Landesgrenzen

hinweg.

Folgende Waldviertler Betriebe nahmen an dem

Austauschprojekt teil – und ermöglichten einzel-

nen Lehrlingen somit, wertvolle Erfahrungen zu

sammeln: Agrana Stärke GmbH aus Gmünd,

Eaton Industries GmbH aus Schrems, Kastner

Gruppe aus Zwettl, Pollmann International

GmbH aus Karlstein/Thaya sowie Tyco Elec-

tronics Austria GmbH aus Waidhofen/Thaya.

Dabei stand natürlich auch das Kennenlernen

von Land und Leuten auf dem Programm. Der

IFA-Verein und das Landratsamt Vogtlandkreis

in Plauen wurden mit der Organisation und der

Durchführung des Aufenthalts betraut, geför-

dert wurde das Projekt über das Erasmus+

Programm der EU.

Schon vor Beginn des Aufenthalts entstand die

Idee, gegenseitige Besuche der Teilnehmer in

den Unternehmen zu vereinbaren, um den Ein-

blick in unterschiedliche Unternehmensstruk-

turen und Ausbildungskonzepte zu verstärken.

Das Ergebnis: ein Maximum an Erfahrung. Und

genau diese internationale und berufsspezifi-

sche Erfahrung braucht es in Niederösterreich.

Daher war dies nur die erste Phase des Pro-

jekts. In weiterer Folge ist auch ein Austausch

mit dem englischsprachigen Ausland geplant,

wo die Lehrlinge neben den fachlichen auch

ihre sprachlichen Fertigkeiten erweitern können.

Spannende Einblicke in Arbeitsmethoden und -techniken für sieben Lehrlinge aus dem

Waldviertel und ein Gewinn für Niederösterreich durch internationales Knowhow.

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Blicken auf ein erfolgrei-ches Austauschprojekt zurück: Christof Kastner (l.), Obmann des Wirtschaftsfo-rums Waldviertel, Michaela Roither (2. v.r.), Geschäfts-führerin der Industriellenver-einigung Niederösterreich, Josef Wallenberger (r.), Vorstandsmitglied Wirt-schaftsforum Waldviertel , IFA-Projektleiterin Caro-line Stanzl (3.v.l.) und die Lehrlinge Lisa Preiss und Dominik Süß (Eaton), Pat-rick Schuh und Maximilian Walter (Pollmann), Carina Bauer (Kastner Gruppe), Markus Falar (Agrana Stärke GmbH) und Fabian Pruckner (Tyco Electronics Austria GmbH)

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Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft

In bislang zwei Sitzungen haben sich Unter-

nehmen aus den Bereichen Medizinprodukte

und Pharma zum Erfahrungsaustausch getrof-

fen. Ziel des Arbeitskreises soll ein gemeinsa-

mes Positionspapier für die Branche sein.

Zahlen und Fakten zur GesundheitswirtschaftDie Gesundheitswirtschaft ist ein wichtiger und

wachsender Wirtschaftsfaktor in Österreich.

In circa 600 Unternehmen erwirtschaften über

41.000 Mitarbeiter rund zehn Milliarden Euro

Jahresumsatz. Die hohe gesamtwirtschaftliche

Relevanz der Gesundheitswirtschaft liegt in

ihren großen Multiplikatoreffekten bezüglich

Produktionswert, Wertschöpfung und Be-

schäftigung. So ist beispielsweise die Wert-

schöpfung der Pharmazeutischen Industrie

mit durchschnittlich 9,3 Prozent jährlich im

Zeitraum 2000 bis 2011 überproportional

gewachsen. Es gilt die Formel, dass jeder Euro

an Produktion oder Wertschöpfung rund einen

weiteren Euro an Produktion oder Wertschöp-

fung in Österreichs Wirtschaft generiert. Ös-

terreich gab 2013 10,8 Prozent seines BIP für

das Gesundheitswesen aus und bewegt sich

damit im oberen Rahmen der entwickelten In-

dustrienationen. Es ist vor diesem Hintergrund,

und auch aufgrund des fortschreitenden de-

mografischen Wandels, eine Herausforderung,

ein qualitativ hochwertiges Gesundheitswesen

für die gesamte Bevölkerung zu erhalten. Die

eingeleiteten Reformschritte der letzten Jahre

verdienen Anerkennung, eine echte Trendwen-

de wurde aber noch nicht eingeleitet. Wesent-

licher Erfolgsfaktor dafür wird sein, den Fokus

noch stärker auf Effizienz- und Effektivitäts-

potenziale zu legen. Forschungserfolge und

ZUKUNFTSFELD GESUNDHEITSWIRTSCHAFT

Der bundesländerübergreifende Arbeitskreis „Gesundheitswirtschaft“ wurde im Mai 2015

von den IV-Landesgruppen Wien, NÖ und Burgenland sowie der Austromed ins Leben

gerufen, um den Status der Gesundheitswirtschaft als Zukunfts- und Schlüsselbranche für

Österreich aufzuzeigen. Dabei sollen zuerst die „pain-points“ der Gesundheitswirtschaft

ausgeleuchtet werden, um danach proaktiv Verbesserungsvorschläge zu skizzieren und

deren Umsetzungsmöglichkeiten zu prüfen.

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darauf basierende Innovation ermöglichen es,

Patienten effektiver und oftmals auch effizienter

zu behandeln und zu versorgen. Dieser indi-

viduell sowie volkswirtschaftlich unschätzbar

wertvolle Aspekt muss bei der Modernisierung

des Gesundheitswesens eine zentrale Rolle

spielen.

Das PositionspapierVor diesem Hintergrund ist es Ziel des im

Arbeitskreis erstellten Positionspapiers, Wege

aufzuzeigen, wie die Produktion im Pharma-

und Medizinproduktebereich in Österreich

gestärkt werden kann, wie der Zugang der ös-

terreichischen Bevölkerung zu internationalen

Innovationen im Gesundheitsbereich verbes-

sert werden kann und wie durch Effizienz- und

Effektivitätssteigerungen ein wesentlicher Bei-

trag zur Zukunftssicherung des Gesundheits-

systems geleistet werden kann. Maßnahmen

und Strategien, die zur Erreichung dieser Ziele

einen entscheidenden Beitrag leisten, wurden

im Positionspapier unter folgenden Kapiteln

zusammengefasst:

1. Innovation im Gesundheitssystem

2. Innovation und Forschung in der

Gesundheitswirtschaft

3. Öffentliche Auftragsvergabe und

Refundierung im Gesundheitsmarkt

Im Jänner werden die im Papier dargestellten

Forderungen bei einem weiteren Treffen des

Arbeitskreises mit Entscheidungsträgern aus

der Gesundheitspolitik erörtert und finalisiert.

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KONJUNKTUR AUF TALFAHRT

Nach dem fragilen Zwischenhoch vom zweiten Quartal zeigt das dritte Quartal 2015 wieder

deutlich nach unten. Vor allem der Ausblick bietet keinen Anlass zum Jubeln.

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Konjunkturbarometer Niederösterreich und Österreich

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Geschäftslage undErtragssituation in 6 Monaten

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Auslandsaufträge derzeit und Verkaufspreise in den nächsten 3 Monaten

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Konjunkturbarometer Niederösterreich und ÖsterreichDas IV-Niederösterreich-Konjunkturbarometer – als Mittelwert aus der

Beurteilung der gegenwärtigen Geschäftslage und der Geschäfts-

entwicklung in den nächsten sechs Monaten – ist im dritten Quartal

2015 von +20 auf 0,7 Punkte zurückgegangen. Ebenfalls gesunken

ist der Österreichwert – von +20 auf +16 Punkte.

Geschäfts- und Ertragslage in sechs MonatenDer internationale Wettbewerb wird rauer, das zeigt die rückläu-

fig-prognostizierte Geschäftsentwicklung – von +16 auf -19. Für die

nächsten sechs Monate sind die Unternehmen wenig optimistisch,

dass sich die Lage spürbar entspannt. Der Saldo der Ertragssituation

ist im dritten Quartal 2015 von +7 auf -17 gesunken.

Auslandsaufträge derzeit und Verkaufspreise in drei MonatenDer Druck auf die Verkaufspreise ist unverändert hoch. Die ohnehin

niedrigen Preise werden laut Einschätzung der Unternehmen in den

nächsten Quartalen noch weiter zurückgehen und bei der Ertragssi-

tuation ihren Tribut zollen. Die Entwicklung der Auslandsaufträge ist

Ausdruck der globalen Konjunkturentwicklung und der europäischen

Wachstumsschwäche.

Alle Informationen unter www.iv-niederoesterreich.at/blm25

Konjunkturmonitor

Quelle: IV-NÖ-Konjunkturumfrage Q3/2015

IV-Niederösterreich-Konjunkturumfrage Pro Quartal werden die IV-Mitglieder zur Konjunkturlage

befragt. Den Unternehmen werden dabei drei Antwortmög-

lichkeiten vorgelegt: positiv, neutral und negativ. Errechnet

werden die Prozentanteile dieser Antwortkategorien, zudem

wird der konjunktursensible „Saldo“ aus den Prozentantei-

len positiver und negativer Antworten unter Vernachlässi-

gung der neutralen gebildet. Diese Saldi dienen als Werte

für die grafische Darstellung.

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„DURCH VERNETZUNG MEHR ERREICHEN“

Johann Marihart, Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich, gibt nach zwei abgelau-

fenen Amtsperioden seine Funktion an der Vereinsspitze ab. Im Abschiedsinterview zieht er Bilanz

über seine Zeit als IV-NÖ-Präsident und spricht über die Herausforderungen, mit denen sich der

Standort nach wie vor und wohl auch in Zukunft auseinandersetzen muss.

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Im Gespräch...

Was würden Sie als die wichtigsten Mei-

lensteine während Ihrer Präsidentschaft

bezeichnen?

Einer der größten Erfolge ist, dass sich die

Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern – sei

es mit der Wirtschaftskammer als auch mit der

Arbeiterkammer –, aber auch mit dem Land

NÖ wesentlich intensiviert hat. So haben wir

zum Beispiel ein Kooperationsabkommen mit

der Landesregierung im Bereich Forschung

und Entwicklung abgeschlossen. Mit Land und

Wirtschaftskammer haben wir ein standort-

politisches Maßnahmenprogramm entwickelt.

Und dass wir mit den Sozialpartnern und der

Landesregierung beim Thema Bildung an

einem Strang ziehen, ist österreichweit einzig-

artig. Mit der Wirtschaftskammer haben wir bei

mehreren Projekten eng zusammengearbei-

tet. Beispiele dafür sind die Tage der offenen

Tür, die allein heuer rund 12.000 Besucher

verzeichneten, die gemeinsame Dachmarke „in

– Industrie Niederösterreich“ oder auch diverse

Studien, etwa zu Leitbetrieben und zum Image

der Industrie. Ich bin überzeugt, dass wir mehr

erreichen können, wenn wir uns vernetzen.

Was hat sich während Ihrer Amtszeit im

Bereich der Forschung getan?

Die IV-NÖ war gestaltende Kraft bei der Er-

stellung des FTI-Programms des Landes NÖ

für 2020 und ist auch Mitglied im Steering Co-

mitee, also im Lenkungsausschuss dieses Pro-

gramms. Es ist uns gelungen, die industriellen

Schwerpunkte im strategischen Ansatz zu

verankern und wesentliche inhaltliche Akzente

zu setzen. Erfreulich ist zudem, dass mehrere

industrierelevante Themen, etwa Materialien

und Oberflächen oder Automatisierungs- und

Fertigungstechnik, Kernbestandteil des zehn

Themenfelder umfassenden Programms sind.

Aus diesen Themenfeldern wurden in einem

ersten Schritt 25 Projekte definiert, für deren

Umsetzung 40 Millionen Euro zur Verfügung

stehen. Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist, dass

wir erreicht haben, dass Forschungs- und

Entwicklungsprojekte von der Forschungs-

förderungsgesellschaft auf ihre inhaltliche

Entsprechung geprüft werden und auf der

anderen Seite das Land NÖ einen NÖ-Bonus

bei der Förderung zuzahlt.

Im Laufe Ihrer Amtszeit hat die IV-NÖ fünf

regionale Industriegruppen ins Leben geru-

fen. Zu welchem Zweck?

Die Aktivitäten der IV-NÖ, die direkt in den

Regionen stattfinden, haben in den vergange-

nen acht Jahren enorm zugenommen. Dazu

haben wir für jedes Viertel eigene Industrie-

gruppen definiert. Jede Region hat dabei

einen eigenen Industriegruppensprecher, und

in jeder Region finden etwa zweimal pro Jahr

Industriestammtische statt, die der Vernetzung

und Weiterbildung dienen. Wir wissen, dass

das wirtschaftliche Potenzial in den Regionen

sehr unterschiedlich ausgeprägt ist, auch die

Bedürfnisse und Herausforderungen sind je

nach Gebiet sehr verschieden. Daher ist der

regionale Ansatz besonders wichtig.

Und wie hat sich in den vergangenen

Jahren die Anzahl der Mitgliedbetriebe

entwickelt?

Sie ist stetig angestiegen, im Moment stehen

wir bei rund 400 Mitgliedern. Das freut uns

sehr, weil es sich hier ja nicht um Pflichtmit-

gliedschaften handelt.

Was sind die größten Herausforderungen,

die in Zukunft auf die Industriebetriebe

zukommen?

Die verstärkte internationale Konkurrenz. Es

ist uns durchaus bewusst, dass wir nicht

„Die regionalen Aktivitäten der IV-NÖ haben in den vergangenen Jahren

enorm zugenommen.“

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ewig zu den Spitzenwohlstandsländern der

Welt gehören, wenn wir nicht permanent an

unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten. Wenig

hilfreich sind dabei überbordende bürokrati-

sche Regelungen, das Nachdenken über neue

Gesetze, hohe Lohn- und Energiekosten und

so weiter. Das sind alles Nachteile, die wir

durch Produkte und Leistungen, die besser

sind als jene der Konkurrenz, kompensieren

müssen. Das ist die Grundvoraussetzung, das

summiert sich in dem Begriff Wettbewerbsfä-

higkeit. Und die ist nicht automatisch gegeben,

die will täglich erkämpft werden. Österreichs

Industrie hat in Bezug auf Lohn- und Energie-

kosten oder gesetzliche Rahmenbedingungen

Wettbewerbsnachteile gegenüber Ländern in

Osteuropa. An Vorteilen haben wir Knowhow

und die gute Ausbildung unserer Mitarbeiter.

Deswegen sind Bildung und Ausbildung, also

die berufliche Qualifikation, so wichtig.

Welche Rolle spielt dabei die Politik, und

wie sehen dazu Ihre Forderungen an politi-

sche Entscheidungsträger aus?

Wir fordern schon lange, dass die verkrusteten

Strukturen im Land aufgebrochen werden.

Das Abschiednehmen von liebgewonnenen

Gewohnheiten ist immer schwierig. Das betrifft

die Industrie genauso wie die Sozialpartner, die

sich mitunter schwer tun, gewisse sogenann-

te Errungenschaften aus der Vergangenheit

aufzugeben. Ich spreche hier insbesondere

von der Flexibilisierung von Arbeitszeit. Wir

wissen aus einer aktuellen Imagestudie, dass

zwei von drei Arbeitnehmern durchaus bereit

wären, länger am Stück zu arbeiten – wenn

sie im Ausgleich dazu an anderen Tagen frei

bekommen.

Hat sich der bürokratische Aufwand, dem

Produktionsbetriebe ausgesetzt sind, wäh-

rend Ihrer Amtszeit erhöht oder verringert?

Definitiv erhöht! Das beginnt in Brüssel und

endet in der Gemeinde. Bürokratie hat die

unselige Eigenschaft, dass sie sich selber ver-

mehrt, und deswegen ist es ein Dauerkampf,

sie zurückzudrängen. Wir sind ein föderaler

Staat. Aber wenn wir in Österreich Verwaltung

mal zehn machen, dann führt das ins Verder-

ben. Regeln sollten zentral erstellt und lokal

exekutiert werden. Derzeit bremsen wir uns

durch die überbordende Bürokratie selbst aus.

Was der Politik scheinbar zu wenig bewusst

ist, ist, dass Wachstum, Wohlstand und siche-

re Arbeitsplätze nicht per Reglementierungen,

Quotenregelungen und Gesetze verordnet

werden können.

Was muss noch passieren, damit NÖ als

Industrieraum die Position halten kann?

Wir müssen weiter in Forschung und Entwick-

lung investieren, und dürfen uns nicht vor welt-

weiten Trends – etwa Industrie 4.0 – verschlie-

ßen. Wir brauchen hochqualifizierte Fachkräfte,

die eine Lehrausbildung in den Industriebetrie-

ben absolviert haben sowie HTL-Absolventen

und Hochschulabsolventen aus dem Bereich

der MINT-Fächer. Nicht zuletzt brauchen wir

eine Politik, die die Anliegen der Industrie ernst

nimmt und das wirtschaftspolitische Umfeld so

gestaltet, dass Niederösterreich seine Position

als Industrieraum weiter ausbauen kann.

„Wachstum kann nicht per Reglementie-rungen, Quotenregelungen und Gesetze verordnet werden.“

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IV-NÖ-Mitglieder am Wort

WENN SIE DIE MÖGLICHKEIT HÄTTEN, DREI DINGE AM STANDORT NIEDERÖSTERREICH ZU VERÄNDERN, WAS WÜRDEN SIE TUN?

Im Mitgliedermagazin „iv-positionen“ kommen jeden Monat IV-NÖ-Mitglieder zu Wort.

In Interviews geben Firmenchefs spannende Einblicke in ihre Unternehmen, erklären die

aktuellen Herausforderungen der Branche und nennen Bereiche, bei denen sie dringenden

Handlungsbedarf orten. Die Standardabschlussfrage lautet: Wenn Sie die Möglichkeit

hätten, drei Dinge am Standort Niederösterreich zu verändern, was würden Sie tun?

Mag. Othmar SailerCEO der LiSEC Gruppe

1. Infrastruktur: bessere und mehr öffentliche Verkehrsverbindungen

2. ein wesentlich besseres, internationaler ausgerichtetes Bildungs- Kultur- und

Freizeitangebot

3. Maßnahmen, die den Standort für junge Leute interessant machen (mehr Angebote

für Immobilien, Standortmarketing, …)

KR DI Rudolf SvobodaGF Möbelwerk Svoboda GmbH & Co KG

Noch großzügigere Bildungsvoraussetzungen für jeden schaffen. Einen Jugendlichen ohne Lehrab-

schluss sollte es nicht geben, auch wenn es viel kostet. Wir müssen jedes Talent fördern, vor allem in

technischer Hinsicht. Wir müssen aufholen. Eine stärkere Patentförderung würde helfen, Arbeitsplät-

ze zu sichern.

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WENN SIE DIE MÖGLICHKEIT HÄTTEN, DREI DINGE AM STANDORT NIEDERÖSTERREICH ZU VERÄNDERN, WAS WÜRDEN SIE TUN?

DI Helmut Schwarzl Geberit GmbH & Co KG

Die vieldiskutierten Reformen in der Verwaltung, im Bildungssystem oder im Pensionssystem

sind mit Entschlossenheit und Konsequenz einzuleiten, damit Österreich im internationalen

Vergleich nicht weiter an Boden verliert. Unsere Arbeitskosten sind zu hoch, die exorbitanten

Lohnnebenkosten schreien nach Senkung. Ein Dorn im Auge ist mir beispielsweise das unter-

nehmerfeindliche Entgeltfortzahlungsgesetz. Schließlich brauchen wir eine weitere Flexibilisie-

rung der Arbeitszeiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Dr. Günter EichhüblTraktionssyteme Austria GmbH

Ich vertrete dabei unverändert meine Maximalforderung: Bildung, Bildung, Bildung! Da ist kein Platz

für parteipolitisches Gezänke und schon gar nicht für regionalpolitische Profilierungen. Das hat die

österreichische Politik leider noch nicht verstanden.

DI Stefan GrafLeyrer + Graf Baugesellschaft m. b. H

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass das Waldviertel nicht so strukturschwach ist, wie es land-

läufig gesehen wird. Es ist jedoch richtig, dass die Infrastruktur, sowohl beim Verkehr als auch bei

der Informationstechnologie, Verbesserungspotenzial hat. Es ist die primäre Aufgabe der Politik, die

Rahmenbedingungen für eine starke Wirtschaftsleistung zu setzen. Darunter fällt selbstverständlich

die Herstellung dieser überregionalen Infrastruktur.

Ein zweiter wesentlicher Punkt ist die Frage des Finanzausgleichs. Hier muss die politische Antwort

gefunden werden, ob es zukünftig ein Europa der Städte oder ein Europa der Regionen geben soll.

Mein Weg ist jener der Regionen, dafür muss der Aufteilungsschlüssel des Finanzausgleichs jedoch

neu definiert werden.

Alle Informationen unter www.iv-niederoesterreich.at/b598

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Veranstaltungen

VERANSTALTUNGSFORMATE AM PULS DER ZEIT

11/2014

Als aktives Netzwerk lädt die IV-Niederösterreich ihre Mitglieder, Partner und Entschei-

dungsträger zum regelmäßigen Austausch und Netzwerken. Das Veranstaltungsportfolio

mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten wird laufend adaptiert und erweitert

– Stichwort: passgenaues Angebot für Ihre Anliegen.

„In a world of changing media – how can you get your message through?” mit Rod McKenzie, Head of Local Radio Development, BBCFH St. Pölten13. November 2014

INDUSTRIEKOMMUNIKATIONNIEDERÖSTERREICH

Ordentliche Vollversammlung mit anschließendem Industrieforum „Europa-USA“Novomatic Forum | Wien18. November 2014

Weihnachtsfeier der Jungen IndustrieHaus der Industrie | Wien 11. Dezember 2014

Neujahrsempfang mit IV BurgenlandEisenstadt 13. Januar 2015

Industrie 4.0 – Auswirkungen auf Geschäftsprozesse „Europa-USA“zu Gast bei der Furtenbach GmbH09. Februar 2015

Industriestammtisch Zentralraum zu Gast bei der Constantia Teich GmbHImpulsstatement: Planung 4.012. Februar 2015

Kamingespräch mit Franz Viehböck JI-Schwerpunkt „Risiko“Haus der Industrie | Wien 11. März 2015

JI-Skiwochenende in Kärnten27. Februar-01. März 2015

Arbeitskreis Wettbewerbsfähigkeitzu Gast beim AIT AustrianInstitute of TechnologyTech Gate Wien12. März 2015

Arbeitskreis Human ResourcesSiemens NÖ | St. Pölten 04. März 2015

Gesundheit als Wirtschafts-faktor – Zwischen Potenzial und Kostendrucku.a. mit Gesundheitsstadträtin Sonja WehselyHaus der Industrie | Wien18. März 2015

Podiumsdiskussion „Wohin entwickelt sich die Finanz-branche?“Haus der Industrie | Wien 26. März 2015

Industriestammtisch Industrieviertelzu Gast bei der MABA Fertigteilindustrie GmbH13. April 2015

Kamingespräch mit Cisco-CEO Achim Kasper zu „Anforderungen an den Chef von morgen“Cisco | Wien 14. April 2015

Industriestammtisch Weinviertelzu Gast bei der Liebherr-Transportation Systems GmbH & Co KG29. April 2015

1. Workshop „Kultur des Scheiterns“

Blaha BüromöbelKorneuburg

06. Mai 2015

„Zukunft der Arbeit – Arbeit der Zukunft“Haus der Industrie | Wien

05. Mai 2015

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11/2015

Veranstaltungskalender – reinklicken & anmelden www.iv-niederoesterreich.at/events

IV-Niederösterreich JI-Niederösterreich/Burgenland

TRIGOS-Niederösterreich GalaSt. Pölten19. Mai 2015

Industriestammtisch Mostviertel zu Gast bei der VetropackAustria GmbH26. Mai 2015

2. Workshop „Kultur des Scheiterns“Haus der Industrie Wien 20. Mai 2015

BetriebsbesichtigungRiegl Lasersysteme | Horn28. Mai 2014

Informationsveranstaltung „Industrietage Niederösterreich 2015“Haus der Industrie | Wien01. Juni 2015

Arbeitskreis WettbewerbsfähigkeitNeuer Saal | Haus der Industrie Wien11. Juni 2015

Studienreise zur EXPO 2015 nach Mailand04.-06. Juni 2015

BetriebsbesichtigungWiesbauer WurstwarenWien09. Juni 2015

Sommerfest der Jungen IndustrieDonaumarina | Wien 14. Juni 2014

Industriestammtisch Waldviertel Baubesichtigung der Umfah-rung Zwettl von der Leyrer + Graf Baugesellschaft mbH16. Juni 2015

IV-Niederösterreich SommerfestRosenburg25. Juni 2015

Agrana Bioethanol & Weizenstärke in Pischelsdorf30. Juni 2015

INDUSTRIEKOMMUNIKATIONNIEDERÖSTERREICH

BetriebsbesichtigungMarchhart GmbH | Neudörfl01. September 2014

Arbeitskreis Gesundheits-wirtschaftSanochemia | Neufeld10. September 2015

Arbeitskreis Wettbewerbs-fähigkeitHaus der Industrie | Wien17. September 2015

Tag der Industrie mit 1. Industrie-KonferenzHaus der Industrie | Wien24. September 2015

Partei-Pitch „Gründen in Wien“ zu Wien-WahlA1 Start-Up Campus | Wien 30. September 2015

Industriestammtisch Weinviertel Besichtigung AKW Zwenten-dorf und Impuls „Versorgungs-sicherheit in NÖ“ der EVN01. Oktober 2015

Tage der offenen TürNiederösterreichweit08.-10. Oktober 2015

TTIP Diskussions-runde mit IVHaus der Industrie | Wien 12. Oktober 2015

Bundestagung „Europa – von der Utopie zur Wirklich-keit“ in Brüssel12.-13. Oktober 2015

PFI Innovation Table „Startups und etablierte Unternehmen“Berndorf Band GmbH20. Oktober 2015

Industriestammtisch Zentralraum bei Georg FischerFittings GmbH | Traisen04. November 2015

Kamingespräch mit Bank Austria-CEO Willibald CernkoHaus der Industrie | Wien 05. November 2015

Arbeitskreis Human Resources

Arbeitskreis Wettbewerbsfähigkeit

Industriestammtisch

Betriebsbesichtigung

Kamingespräch

Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft

Arbeitskreis Gesundheits-wirtschaftB. Braun Austria GmbHMaria Enzersdorf29. Juni 2015

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INDUSTRIEFORUM IM ZEICHEN VON TTIP

Im Rahmen der Ordentlichen Vollversammlung (OVV) 2014 fand das vierte Industrieforum

statt. Schwerpunkte waren die transatlantischen Beziehungen zwischen den USA und der

EU sowie die zukünftigen Herausforderungen des heimischen Industriestandortes.

Das Beispiel der USA zeige, dass eine in die

Praxis umgesetzte Politik der Re-Industria-

lisierung zu höherem Wirtschaftswachstum

und geringerer Arbeitslosigkeit führt. Das hob

Christoph Neumayer, Generalsekretär der

Industriellenvereinigung (IV), beim Industrie-

forum Niederösterreich im Novomatic Forum

in Wien hervor. Nicht alle Strategien der USA

seien kopierbar oder nachahmenswert, „doch

sie legen in vielen Fällen die Versäumnisse der

europäischen und österreichischen Standort-

politik offen“, betonte Neumayer.

Europa braucht konkrete MaßnahmenIn dieselbe Kerbe

schlug auch IV-NÖ-Prä-

sident Johann Mari-

hart: „Während in der

Europäischen Union

über die Bedeutung der

Re-Industrialisierung des

Kontinents nur gespro-

chen wird, setzen die

USA und China konkrete

Maßnahmen. Sie lassen

den Worten umgehend

politische Taten folgen.“ Der Erfolg gebe ihnen

Recht. Das lasse sich auch daran ablesen,

dass es zurzeit keinen einzigen Produktions-

faktor gebe, bei dem Österreich kostengünsti-

ger liege als die USA.

Viel zu kleiner Heimmarkt „Was zwischenstaatliche Kooperationen

betrifft, so ist sowohl für die USA als auch

für Europa die gemeinsame transatlantische

Partnerschaft am wichtigsten“, stellte Ge-

sandter-Botschaftsrat Lee A. Brudvig von der

US-Botschaft in Wien in seinem Impulsstate-

ment zum Thema „Transatlantische Beziehun-

gen in wirtschaftlicher und politischer Perspek-

tive“ fest. „Gerade in einem kleinen Land sind

die Heimmärkte viel zu gering, um genügend

Absatz für hoch spezialisierte, innovative Pro-

dukte zu erzielen und das Wachstumspotenzial

auszuschöpfen“, unterstrich IHS-Direktor

Christian Keuschnigg die Bedeutung zwi-

schenstaatlicher Partnerschaften. Die Reali-

sierung von TTIP, der größten Freihandelszone

der Welt, könne neue Wachstums- und Be-

schäftigungsimpulse geben. „Es muss möglich

sein, dieses Projekt mit der Absicherung hoher

Arbeits- und Sozialstandards zu verbinden“, so

Keuschnigg.

V.l.n.r.: IV-NÖ-Geschäftsführerin Roither, Gesandter-Botschaftsrat Brudvig, IHS-Direktor Keuschnigg, IV-Generalsekretär Neumayer und IV-NÖ-Präsident Marihart

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Alle Informationen unter www.iv-niederoesterreich.at/b527

Industrieforum

WIE, WAS, WANN, WO… ARBEITEN WIR IN ZUKUNFT?

„In einer globalisierten Wirtschaft sind die

österreichischen Unternehmen ständig ange-

halten, sich an veränderte Wettbewerbsbedin-

gungen anzupassen. Dieser rasche Wandel

erfordert auch flexible Rahmenbedingungen

in der Arbeitswelt“, stellt IV-Niederösterreich-

Präsident DI Johann Marihart in seiner Eröff-

nungsrede klar. Vor allem Industrie 4.0 werde

die Arbeitsfunktionen und Qualifikationen der

Beschäftigten nachhaltig verändern, so Mari-

hart: „Es werden neue Schlüsselarbeitsplätze

entstehen und die Tätigkeiten weit mehr als

bisher ein interdisziplinäres Qualifikationsprofil

voraussetzen. Es muss in Österreichs Unter-

nehmen ein Bewusstsein für Chancen und

Herausforderungen geschaffen und auf einen

möglichen Paradigmenwechsel in der Wert-

schöpfung aufmerksam gemacht werden.“

Die Generation von morgen„Die Digital Natives haben die soziale Netzkul-

tur quasi mit der Muttermilch aufgesogen. Sie

bevorzugen kooperative Organisationskulturen

und flache Hierarchien, gehen davon aus,

dass sich Wissen durch Teilen vermehrt. Sie

sind stark selbstorganisiert – Intrapreneur-

ship ist somit ein immer wichtigeres Thema

in Unternehmen“, so Mag. Andreas Reiter,

Geschäftsführer des ZTB Zukunftsbüro, über

die Beschäftigten von morgen:

Der Wandel rechnet sichAktuelle Trends auf dem Weg zum Unterneh-

men der nächsten Generation zeigte Prof. DI

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael Bartz, Professor am

Department Business der IMC Fachhochschu-

le Krems, auf: „Industrie- und Arbeitswelten

verändern sich grundlegend. Wie schaffen es

Unternehmen, diesen Entwicklungen mindes-

tens einen Schritt voraus zu sein auf dem Weg

zum Unternehmen der nächsten Generation?

Forschungen zeigen, dass sich der Wandel

rechnet und der Return on Investment ist posi-

tiv, auch bereits kurz- und mittelfristig.“

Unterschiedliche Blickwinkel durch (inter-)nationale Experten beim fünften Industrieforum

Niederösterreich: Schwerpunkt bei der Veranstaltung waren die Entwicklung der zukünftigen

Arbeitswelten und die daraus entstehenden Herausforderungen für die Unternehmen.

V.l.n.r.: Andreas Reiter (Geschäftsführer ZTB Zukunftsbüro), Michael Bartz (Professor am Depart-ment Business der IMC Fachhochschule Krems), Tobias Strölin (Leiter des Innovationsnetzwerkes „Produktionsarbeit 4.0“ am Fraunhofer IAO), Michaela Roither (Geschäftsführerin IV-NÖ), Johann Marihart (Präsident IV-NÖ)

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Sommerfest

Rund 300 Gäste aus Politik und Wirtschaft

genossen das historische Ambiente auf

der Rosenburg und den Ausblick über das

Waldviertel. So schön sich der landschaftliche

Ausblick darstellte, so herausfordernd gestaltet

sich der gesamtwirtschaftliche. Aber auch

wenn hinsichtlich der wirtschaftspolitischen

Rahmenbedingungen „die Grundstimmung

nicht passt“, wie es der Präsident der Indust-

riellenvereinigung Niederösterreich, DI Johann

Marihart, in seiner Festrede auf den Punkt

brachte, so gebe es dennoch sehr vieles, auf

das Niederösterreichs Industrie mit Recht stolz

sein könne: „Der Motor für Wohlstand, Wachs-

tum und Arbeitsplätze, auch und vor allem

angesichts schwierigster Rahmenbedingungen

– das ist und bleibt die niederösterreichische

Industrie“, betonte der IV-NÖ-Präsident.

Wichtiger Partner für das Land NÖAuch Landesrat Mag. Karl Wilfing, der die Gruß-

adresse in Vertretung von Landeshauptmann

Dr. Erwin Pröll überbrachte, hob in seiner Rede

den hohen Stellenwert der Industrie für Nieder-

österreich hervor. Dementsprechend habe die

Politik Rahmenbedingungen zu gewährleisten,

die den Wirtschaftsstandort stärken und damit

Arbeitsplätze sichern. „Daher ist für uns die In-

dustriellenvereinigung NÖ ein wichtiger Partner,

DAS WAR DAS SOMMERFEST 2015

Trockenes Sommerwetter und angenehme Temperaturen bildeten den Rahmen

für das Sommerfest der Industriellenvereinigung Niederösterreich 2015.

Die festlich geschmückte Rosenburg als perfekter Rahmen für das IV-NÖ-Sommerfest

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1) v.l.n.r.: Landesrat Karl Wilfing, IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither, IV-NÖ-Präsident Johann Marihart 2) v.l.n.r.:

Landesrat Karl Wilfing, Christoph Reisenbichler 3) Die „Swinging Leaders“ sorgten für ordentlich Stimmung 4) Präsident Marihart hält

seine Festrede 5) v.l.n.r.: Landesrat Karl Wilfing, Natalie Lottersberger, Norbert Zimmermann, IV-NÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither,

IV-NÖ-Präsident Johann Marihart

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um unsere Wirtschaftsstrategie noch besser auf

die Bedürfnisse der Betriebe abzustimmen und

so gemeinsam für Wachstum und Beschäfti-

gung zu sorgen“, betonte Wilfing.

Industrietechnikerdiplom verliehenWie schon in den vergangenen Jahren war

das Sommerfest auch heuer wieder Anlass,

die Bedeutung von Ausbildung, Qualifikation

und Fachwissen für die Industrie zu unter-

streichen. Mit der Verleihung des „Industrie-

technikerdiplom“ wurde daher einmal mehr

ein sichtbares Zeichen der Würdigung und

Anerkennung herausragender Leistungen

von technischen Fachkräften gesetzt. Über

die Auszeichnung freuen konnte sich heu-

er Christoph Reisenbichler von der Busatis

Ges.m.b.H. in Purgstall.

Swinging Leaders: Musik für den guten ZweckWas aber wäre ein Sommerfest ohne Musik?

Für die musikalische Begleitung des Abends

sorgten die „Swinging Leaders“. Geleitet vom

ehemaligen IV-Niederösterreich-Präsidenten

Mag. Norbert Zimmermann und dem jetzigen

IV-NÖ-Vizepräsidenten Dr. Peter Pichler von

der Berndorf AG, wurde nicht nur für die gute

Stimmung, sondern vor allem für den guten

Zweck gespielt. Mit seinem Projekt für pflege-

bedürftige Kinder konnte sich daher heuer der

Malteser Care Ring über die dafür gespendete

Gage der Musiker freuen.

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Industriestammtische

Industrieviertel Diskussion über regionalen ArbeitsmarktDie Produkte der MABA sind allen Autofahrern

in Österreich bestens bekannt. Die Betonfer-

tigteile des Unternehmens gibt es nämlich als

Lärmschutzwände und Mitteltrennungen auf

Autobahnen. Die Geschäftsführer Michael War-

dian und Bernhard Rabenreither erläuterten

beim Industriestammtisch in der Konzernzent-

rale in Wöllersdorf die weiteren Geschäftsfelder

im Bahnbau (Schienentrassen) und Tiefbau

(Tunnelbau), aber auch in der Sparte Umwelt-

technik. So fertigt MABA zum Beispiel eine pa-

tentierte Fischaufstiegshilfe. Die anschließende

Diskussion zu Themen aus der Region fokus-

sierte sich auf die angespannte Arbeitsmarkt-

situation im Gebiet rund um Wiener Neustadt.

Den Unternehmen fehlen einerseits Fachkräfte,

andererseits gibt es große Herausforderungen,

Mitarbeiter bis 65 Jahre zu motivieren und

sinnvoll zu beschäftigen.

Mostviertel Bürokratielast senken, Freiraum schaffenWo immer Buntmetall Amstetten drauf steht,

steckt Kupfer drin. Mit „hidden products“ sind

die Mostviertler die Europameister der Nische,

wie Geschäftsführer Anton Zierhut beim Indus-

triestammtisch eindrucksvoll zeigte. Nach einer

spannenden Betriebsbesichtigung diskutierte

KR Sonja Zwazl, Bundesrätin und WKNÖ-Prä-

sidentin, mit der Industriegruppe-West

aktuelle wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische

Herausforderungen. Im Mittelpunkt standen

die Themen Fachkräftemangel, betrieblicher

Verwaltungsaufwand und Bürokratie. Zwazl

verwies auf die „30 Vorschläge zum Bürokra-

tieabbau“ der WKNÖ. Diese sollen dazu

beitragen, dass den Betrieben mehr Zeit für

ihr eigentliches Kerngeschäft bleibt.

Waldviertel Infrastrukturausbau soll Prosperität bringen Beim sechsten Industriestammtisch war der

Ausbau der Infrastruktur im Waldviertel beherr-

schendes Thema. IV-NÖ-Vorstandsmitglied

Stefan Graf von Leyrer + Graf lud die Mitglie-

der der IV-NÖ sowie des Wirtschaftsforums

Waldviertel nach Zwettl, um die dortige B38

Umfahrung Zwettl zu besichtigen. Bei dem

PPP-Großprojekt mit einer Länge von 10,7 Ki-

lometern werden in der Umgebung von Zwettl

mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter Erdmassen

bewegt. Straßenbaudirektor DI Josef Decker

erläuterte die weiteren Ausbauvorhaben in

der Region, so zum Beispiel die B4 Richtung

Schrems oder eine Ausdehnung Richtung

Budweis.

Weinviertel Austausch mit regionalen Bildungsinstitutionen Der Stammtisch der Industriegruppe Weinvier-

tel führte die IV-Mitglieder zur TÜV-OMV-Aka-

demie nach Gänserndorf. Dort haben sich

OMV und TÜV AUSTRIA zusammengeschlos-

sen und ein Bildungszentrum für berufsprakti-

REGIONALE WIRTSCHAFT GEMEINSAM STÄRKEN

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sche Lehrlingsausbildung errichtet. TÜV

AUSTRIA Akademie-Geschäftsführer Mag.

(FH) Christian Bayer berichtete, dass derzeit

126 Lehrlinge in sechs verschiedenen Lehr-

berufen, unter anderem für die OMV relevant

als Chemieverfahrenstechniker, ausgebildet

werden. Bei der Besichtigung der Lehr- und

Laborräumlichkeiten zeigten sich die Teilneh-

mer besonders von der Refriktionsanlage

beeindruckt. Hier haben die Lehrlinge die

Möglichkeit, die Arbeitsschritte in einer Raffine-

rie zu simulieren.

ZentralraumZukunftsweisende Verpackun-gen und Planung 4.0Auf Einladung von Dr. Gerald Hummer (Ge-

schäftsführer Constantia Teich GmbH) und

Industriegruppensprecher Mag. Andreas Stefe-

nelli (GF Stauss Perlite GmbH) traf sich die

Industriegruppe Zentralraum in Weinburg. Bei

der Besichtigung der Produktions- und Verwal-

tungsgebäude gab es spannende Einblicke in

die Produktions- und Innovationsprozesse der

Constantia Teich GmbH. Innerhalb der Cons-

tantia Flexibles-Gruppe dient das Werk als

Leitbetrieb für Lebensmittel- und Tiernahrungs-

verpackung und stellt die Folienversorgung für

den gesamten Konzern sicher. In seinem Kurz-

vortrag zum Thema „Planung 4.0 – Der Weg

zur Smart Factory“ erläuterte Michael Schilling

(Head of Production and Project Management

bei Test-Fuchs GmbH, GF MISC-Services)

anhand der Constantia Teich GmbH, welche

konkreten „4.0“-Möglichkeiten sich für das

Unternehmen anbieten. Im Anschluss standen

Vertreter der Firmen Allplan, Schneider Consult

und MISC-Services der Industriegruppe für

vertiefende Fragen zum Thema zur Verfügung.

Gemeinsames Ziel war es, konkrete Lösungen

aufzuzeigen, die sich hinter dem Schlagwort

„Industrie 4.0“ verbergen.

Alle Informationen unter www.iv-niederoesterreich.at/bm17

Ihre Ansprechpartner vor Ort

IndustrieviertelDr. Günther Ofner

Flughafen Wien AG

WeinviertelIng. Mag. Robert Angel

SMC Pneumatik GmbH

MostviertelIng. Leander Ahorner

Böhler Uddeholm Precision Strip

GmbH & Co KG

ZentralraumMag. Andreas Stefenelli

Europerl Österreich GmbH

WaldviertelDI (FH) Raimund Hengl

Hengl Mineral GmbH

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Junge Industrie

Die Junge Industrie NÖ/Bgld. freut sich über die Teilnahme interessierter, junger Führungskräfte,

die an einem lebendigen Netzwerk unter Gleichgesinnten teilhaben möchten. Zu den Mitgliedern

zählen offene, dynamische und junge High-Potentials im Alter von 18 bis 40 Jahren.

KontaktDI Lenz Simon

Geschäftsführer

JI-NÖ/Bgld.

T: +43 (01) 711 35-2444

E: [email protected]

V.l.n.r.: Georg Fuchs, Marie-Luise Toms, Vorsitzender-Stv. Christian Bruckner, Isabella Hengl, Geschäftsführer Lenz Simon, Marie-Christine Mantler, Christoph Kurtz, Vorsitzender Matthias Unger

Im vergangenen Jahr lag der inhaltliche

Schwerpunkt der Jungen Industrie (JI) NÖ/

Bgld. beim Thema „Kultur des Scheiterns“

(siehe rechts). Zusätzlich zu den klassischen

Veranstaltungsformaten wie Kamingesprächen

und Firmenbesichtigungen begaben sich die

JI-Mitglieder dieses Jahr über die Grenzen

und konnten bei der Bundestagung in Brüssel

sowie bei einer Delegationsreise zur EXPO-

Weltausstellung nach Mailand ihren Horizont

erweitern. Die Standpunkte der JI wurden

auch im vergangenen Jahr wieder aktiv

durch die Spitzenfunktionäre vertreten,

unter anderem zum Thema „Industrie 4.0“

mit Matthias Unger beim Logistik Dialog

oder durch Christian Bruckner bei einer

Podiumsdiskussion mit der Jungen Wirtschaft

Niederösterreich.

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JUNGE INDUSTRIE INTERNATIONAL AKTIV

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„Scheitern“ ist in Österreich ein Tabu, sei es im

Privatleben, im Sport, in der Wirtschaft oder

in der beruflichen Karriere. Scheitern gehört

jedoch zur Weiterentwicklung einer Gesell-

schaft und zu einem innovativen Prozess – wie

etwa bei einem Start-Up – dazu. Die Junge

Industrie hat sich diesen Aspekten im Rahmen

des Schwerpunktthemas angenommen. In

diversen Kamingesprächen mit spannenden

Persönlichkeiten, in zwei interaktiven Arbeits-

kreisen und beim „Tag des Scheiterns“ hatten

die Mitglieder die Möglichkeit, die unterschied-

lichen Dimensionen von Erfolg und Misserfolg

sowie die daraus abgeleiteten Learnings

kennenzulernen. Mit der Enttabuisierung

dieses Thema will die Junge Industrie zu einem

positiven Kulturwandel und mehr „Mut zum

Scheitern“ in Österreich beitragen.

„KULTUR DES SCHEITERNS“ DRINGEND GESUCHT

Junge Industrie

KAMINGESPRÄCH MIT DITECH-GRÜNDER DAMIAN IZDEBSKI

„Die Angst vor dem Scheitern ist in Österreich

zu groß“, stellt der Gründer der ehemali-

gen Computerhandelskette DiTech Damian

Izdebski im Gespräch mit der JI fest. Er selbst

gesteht strategische Fehler beim rasanten

Wachstum vom DiTech ein und erläutert: „Ich

habe in den Monaten seit der Insolvenz mehr

über Unternehmertum im Allgemeinen und

unseren Betrieb im Speziellen gelernt als zuvor

in den 15 Jahren des Erfolgs. Scheitern ist in

unserer Gesellschaft tabu. Eine zweite Chance

bekommen bei uns nur die wenigsten.“ In den

Vereinigten Staaten seien die Mentalität und

der Umgang mit „Misserfolgen“ anders, wie

Izdebski von seiner jüngsten Amerikareise mit

Besuch im Sillicon Valley berichtet. Anstatt

angeprangert, würde man dort ob seiner

Erfahrung geschätzt und danach gefragt

werden. „In den USA hat mich niemand nach

dem Misserfolg gefragt, sondern nur, was das

Learning daraus war. Viele sehen in diesem

Erfahrungsgewinn sogar eine

große Chance für ein neues

Projekt. Das ist in Österreich

leider anders“, so Izdebski.

„Unternehmerisch tätig zu sein,

bedeutet Risiken einzugehen.

Fehler machen gehört dazu und

muss auch erlaubt sein, wenn

man die Verantwortung und das

Risiko trägt“, so JI-Vorsitzender

Matthias Unger.

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Junge Industrie

Delegation zur EXPO nach MailandOrganisiert von der Jungen Industrie NÖ/Bgld. reisten rund

25 JI-Mitglieder aus ganz Österreich zur Weltausstellung

EXPO in die italienische Industriemetropole Mailand. Neben

einer Betriebsbesichtigung beim Mischkonzern CANNON

stand auch ein Treffen mit dem Schwesternverband Confin-

dustria sowie dem stellvertretenden Wirtschaftsdelegierten

auf dem Programm. Besonders beeindruckt zeigten sich

die Teilnehmer von den unterschiedlichsten Pavillons auf

dem EXPO-Gelände. Themen wie gefährdete Biodiversität,

Wasserknappheit, Fehlernährung und vor allem die Frage,

wie man eine steigende Weltbevölkerung in Zukunft besser

ernähren könnte, zogen sich durch die gesamte Schau unter

dem Motto „Feeding the Planet, Energy for Life“. Fast jedes

Land zeigte seine spezifischen Lösungsversuche auf beein-

druckende Art und Weise.

Kamingespräch mit „Austronauten“ Franz ViehböckRund 40 JI-Mitglieder lauschten den spannenden Ausführungen des ehemali-

gen Raumfahrers und jetzigem Vorstandsmitglied bei der Berndorf AG. JI-Vor-

standsmitglied Christoph Kurtz, der das Gespräch mit Viehböck führte, interes-

sierte vor allem dessen Bezug zum Scheitern. Viehböck erzählte, dass er nur

kurz Bedenken hatte, als ihm bewusst wurde, dass er die volle Verantwortung

für den Erfolg der Mission trug. Nach einer Managementposition bei Boeing

in den USA kehrte er zurück nach Österreich und wurde bei der Berndorf AG

Vorstand für den Bereich Innovation und Personal. Hier versuchte er vor allem

ein Klima zu schaffen, in dem Fehler zugelassen werden. Den JI-Mitgliedern

gab er zum Abschluss noch auf den Weg, dass Leben und Karriere nicht wirk-

lich planbar seien und dass man vor allem auf sich selbst hören sollte.

Diskussion: Erfüllen Start-ups die Konsumentenwünsche von heute?Die Bankenbranche ist im Umbruch – und das bietet neuen

Ideen und innovativen Produkten gute Chancen, sich auf

dem Markt zu etablieren. Darüber waren sich zumindest die

Diskutanten am Podium des „Alpbach Talks“ einig, der am

26. März mit 150 interessierten Besuchern im „Haus der

Industrie“ über die Bühne ging. Nicht ganz eindeutig fiel die

Antwort auf die zentrale Frage der hochkarätig besetzten

Diskussion aus: Erfüllen Start-ups die Wünsche der Konsu-

menten in der heutigen Finanzwelt besser als die traditionel-

len Banken? Die gelungene Veranstaltung wurde gemeinsam

mit dem Club Alpbach NÖ und der Hypo NÖ durchgeführt.

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WUSSTEN SIE, DASS… ?in der Formel 1 und für

LeMans-Prototypen Stahl-bänder für automotive Testanwendungen von Berndorf Band verwendet werden?

… auch das nächste höchste Gebäu-

de der Welt, der Kingdom Tower in Saudi Arabien, mit Scha-lungstechnik der DOKA-Gruppe aus Amstetten errichtet werden soll? Auch im

Burj Khalifa in Dubai, dem ak-tuell höchsten Gebäude der Welt, steckt DOKA-Technik aus dem Mostviertel.

… sämtliche Straßenschilder

von Wien, Graz, Klagenfurt und Triest aus Ybbsitz kommen? Und zwar von der Firma RIESS KELOmat, die auch weltweit bekannt für ihr Email-Kochgeschirr ist.

… die Sägemaschinen der Firma Prinz aus Loosdorf sogar

Stahlbeton und Granit schneiden?

… das jüngste Großprojekt der Novomatic, die Monticello Grand Casino & Entertainment

World in Chile, das größte Resort-Casino Latein-amerikas ist?

… fast jede zweite Waffel weltweit aus einem Waffeleisen der Haas Food Equipment GmbH aus Leobendorf stammt?

… Viktor Kaplan, der Erfinder der

Kaplanturbine, als Konstrukteur bei der Leobersdorfer Maschinenfabrik (LMF) arbei-tete und dort mit der Entwicklung seiner Turbine begann? Auch Rudolf Diesel stellte bei LMF den

ersten Dieselmotor vor.

… igm Robotersysteme aus

Mödling das weltweit größte Roboter-schweißportal mit 25 Metern Spurweite, 85 Metern Fahrweg und 14 Metern Höhe geliefert haben?

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mich beschäftigt …

Niederösterreichs Industrie sichert direkt und indirekt 297.000 Jobs. Ohne ehrliche und faire Strukturreformen, ohne Investitionen in Bildung, Infrastruktur sowie Forschung und Entwicklung stehen diese Arbeitsplätze auf dem Spiel. Handeln wir jetzt!

die Industrie

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