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Jahresbericht 2015 2016 Planen und Bauen, Unterhalten und Betreiben

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Jahresbericht 2015 2016Planen und Bauen, Unterhalten und Betreiben

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Öffentliches Bauen, was ist das?

Es sind anspruchsvolle Ziele, die das Baureferat der Stadt München alltäglich in Angriff nimmt: Es geht um nicht weniger als das städtische Miteinander in einer boomenden Metropole. Die Messlatte liegt hoch: „Die Qualität des öffentlichen Raums prägt das städtische Miteinander“, sagt Rosemarie Hingerl, seit 2004 Leiterin des Baureferates. Dafür gilt es vorausschauend zu planen, termin- und kostengerecht zu bauen und fortlaufend zu pflegen, was zum Erhalt der hohen Lebensqualität in München nötig ist: Schulen und Kindergärten, Parks, Grünflächen und öffentliche Plätze, Spiel- und Sportanlagen, Straßen, Geh- und Radwege, die Isar mit ihren Ufern und Wehren, die Stadtbäche und Badeseen, Museen und Theater, Brücken und Unterführungen, Tunnels und U-Bahnlinien, Ab- wasserkanäle und Klärwerke.

Dafür arbeiten etwa 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baureferates und der Münchner Stadtentwässerung unter dem Dach des Tech-nischen Rathauses und an weiteren Standorten in der Stadt. Um die unterschiedlichen Aufgaben bewältigen zu können, versammelt das Baureferat unterschiedlichste Kompetenzen aus den Be-reichen Architektur, Technik und Ingenieurwesen, Garten- und Landschaftsbau, Wasserbau und Geologie, Verwaltung und Recht, Handwerk, Straßenbau- und Reinigung sowie Abwasserbe-seitigung.

Sie alle haben keineswegs nur die verwaltungsge-mäßen Abläufe ihrer Arbeit im Sinn oder nur die rein baulichen, planerischen oder technischen Aspekte ihrer Projekte im Blick. Denn entscheidend für das nachhaltige Gelingen und den Erhalt öffent- licher Gewerke ist auch der verantwortungsvolle Umgang mit den zur Verfügung stehenden Res-sourcen und die Zufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger.

Planen und BauenBaut die Stadt, so ist der Projektmanager fast immer das Baureferat. In den meisten Fällen entwerfen die Fachleute des Baureferats nicht selbst die städtischen Gebäude und Anlagen, sondern beauftragen private Architektur- und Ingenieurbüros. Bauarbeiten vergibt das Baure-ferat – bis auf wenige Ausnahmen – an private Firmen.

Erhalten und Betreiben75 Prozent der Belegschaft kümmert sich um Unterhalt und Betrieb der Verkehrsbauwerke und Wasserflächen, der stadteigenen Gebäude, ihrer technischen Anlagen und ihres Energiemanage-ments, um die Straßenreinigung und den Winter-dienst, um die Straßenbeleuchtung und die Anlagen zur Verkehrsregelung, um den Unterhalt der öffentlichen Grünflächen, um das öffentliche Kanalnetz, die Klärwerke und die Klärschlammver-brennung.

Die fünf Hauptabteilungen des Baureferates:Gartenbau (Bäume, Grünanlagen, Spielplätze),Hochbau (öffentliche Gebäude, Schul- und Kita- bau, Platzgestaltung, Brunnen und Denkmäler), Ingenieurbau (U-Bahnplanung und -Bau, Tunnel, Brücken, Wasserbau), Tiefbau (Straßenbau- und Unterhalt, Reinigung und Winterdienst, Verkehrs-leittechnik), Verwaltung und Recht (Vergabe, Verträge, Gebühren).

Die Müncher Stadtentwässerung:Die Münchner Stadtentwässerung wird unter dem Dach des Baureferates als Eigenbetrieb geführt und kümmert sich um Kanalisation und Abwasser-entsorgung sowie die Klärwerke.

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Im Mai 2015 übersprang die Einwohnerzahl zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt die historische Marke von 1,5 Millionen. Nun, zwei Jahre später, wird prognostiziert, dass die Stadt noch stärker wachsen wird, als bisher ange- nommen und die Einwohnerzahl bereits im Jahr 2030 die Marke von 1,8 Millionen überschreiten wird. Dieser rasche Anstieg stellt uns vor äußerst herausfordernde Aufgaben: München braucht noch mehr Schulen, Kindertages- und Sportstätten, Erholungs- und Verkehrsflächen, Kultur- und Verwaltungsgebäude. Das Baureferat muss also noch mehr und noch schneller planen und bauen aber auch instand halten und pflegen.

Allein auf dem Sektor Schule und Kinderbetreuung sind die Herausforderungen gewaltig: Bis 2030 sollen etwa 45 neue Schulen entstehen, von der Grundschule bis zum beruflichen Schulzentrum. Daneben stehen zahlreiche Erweiterungen und Sanierungen von bestehenden Schul- gebäuden und Sportanlagen an. Auch der Ausbau der Kita-Plätze geht weiter. Grundlage ist das 1. Schulbaupro-gramm, das der Stadtrat im Februar 2016 beschlossen hat; der 2. Programmbeschluss wird derzeit für den Stadtrat vorbereitet. Beide sind Teil des vom Stadtrat im November 2014 einstimmig beschlossenen „Aktionsprogramms Schul- und Kita-Bau 2020“ – deutschlandweit das größte kommunale Bildungsprogramm. Um das Pensum zu schaffen, müssen Bearbeitungs- und Entscheidungspro-zesse zur Realisierung dieser sehr vielen Projekte parallel und unterbrechungsfrei laufen.

Ebenso herausfordernd, weil noch rascher zu bewältigen, waren die Aufgaben, die sich der Stadt zwischen 2014 und 2016 bei der Unterbringung tausender Flüchtlingen stellten. Auch im Baureferat waren viele Ressourcen gebunden, um bei akut notwendiger Hilfe zu unterstützen, aber auch, um rasch Unterkünfte bereit zu stellen – wir mussten dazu 26 Standortbeschlüsse des Stadtrats umsetzen.

Viele bedeutende Projekte konnten wir fertig stellen und mit Ihnen 2015 und 2016 feiern. An erster Stelle ist das NS-Dokumentationszentrum als Ort der Erinnerung zu nennen. Das Berufsschulzentrum Nordhaide und das Gymnasium Nord gingen in Betrieb. Dass nach sechs Jahren Bauzeit die Tunnel am Mittleren Ring Südwest pünktlich freigegeben werden konnten, war ein wahrer Grund zum Feiern. Auch die Pasinger konnten im Sommer 2015 ihr neues, vom Durchgangsverkehr befreites Zentrum feiern. Die ist natürlich nur eine Auswahl des großen Spektrums unserer Arbeit.

Gut, dass das Baureferat in den Jahren 2015 und 2016 etwa 300 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßen konnte. Gemeinsam setzen wir mit unserem technischen Know-how zum öffentlichen Bauen „aus einer Hand” weiter alles daran, um die hohe Lebensqualität in unserer Stadt zu bewahren. Mein Dank gilt allen, die mit ihrem täglichen Engagement dazu beitragen.

Rosemarie HingerlBerufsmäßige StadträtinBaureferentin der Landeshauptstadt München

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Magazin

4 Meldungen in aller Kürze

6 Viel Geld für Schulen und Kitas Milliardenschweres Aktionsprogramm ist deutsch-

landweit einmalig

Lernhaus in Grundschule Erweiterbarer Neubau am Ilse-von-Twardowski-Platz

7 Gymnasium Nord Sportliche Ausrichtung – sportlicher Zeitplan

Holz macht Schule Grundschule an der Baierbrunner Straße

8 Neuer Bildungscampus mit Sportpark In Freiham entsteht ein modellhafter Schul- und

Sportstandort

Landschaftspark Freiham Grünfläche mit überörtlicher Anziehungskraft

9 Freiham Nord leuchtet voraus LED-Pilotprojekt und ein künstlerisches Lichtkonzept

Mehr Sicherheit Rad- und Fußwegunterführung unter der S-Bahn-

Trasse an der Freihamer Allee

10 Schöner und komfortabler Sitzgelegenheiten und Blumen in der Fußgängerzone

Der neue Josephsplatz Freiraumgestaltung nach Bau der Anwohnergarage

11 Möbel für den Willy-Brandt-Platz Sitzgelegenheiten nach Wiener Vorbild erhöhen die

Attraktivität

Ideenpool für den Taxisgarten Intensive Bürgerbeteiligung zum Parkkonzept

12 30 Jahre QUIVID Ausstellung zum neuen Kunststadtplan München

Uneingeschränkte Mobilität ÖPNV-Offensive für den barrierefreien Ausbau von

Bushaltestellen

Zahlen und Fakten

14 Bauausschuss Der Haushaltsplan des Baureferates

Der Wirtschaftsplan der Münchner Stadtentwässerung

15 Hauptabteilungen im Zahlenspiegel

22 Investitionen: Wesentliche abgeschlossene Bauprojekte

25 Unterhalt: Verzeichnis stadteigener Gebäude und Anlagen

26 Organigramm Baureferat

28 Preise und Auszeichnungen

Projekte

30 Zeichen setzen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit im

NS-Dokumentationszentrum

32 Modernes Berufsschulzentrum Drei Einrichtungen unter einem Dach an der Nordhaide

34 Dritter Straßentunnel eröffnet Das Tunnelsystem am Mittleren Ring Südwest wurde

termin- und kostengerecht übergeben

36 Ein gemeinsamer Standort für die Sicherheit Neubau der Feuerwache 4 an der Heßstraße mit

Integrierter Leitstelle

38 „Wahre Liebe ist …“ Erfolgreiche Öffentlichkeitskampagne für eine

saubere Isar

40 Pasing hat eine neue Mitte Verkehrsreduzierung im Zentrum ermöglichte

Neugestaltung von Straßen und Plätzen

42 Schmuckstück Wedekindplatz Nach dem Umbau mehr Raum für Fußgänger und

Radler

43 Hildebrandhaus in neuem Glanz Generalsanierung ermöglicht Neukonzeption der

Monacensia-Bibliothek

44 Spielen und Erholen im Weißenseepark Zweiter Bauabschnitt der Grünanlage abgeschlossen

45 Neue Spots für Skater Sport und Spiel für Jugendliche in Aubing und

Trudering

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Magazin

Meldungen in aller Kürze

Der Münchner Stadtrat hat im Mai 2015 einstimmig beschlossen ein Duales Studium für den Studiengang Bauingenieurwesen einzurichten. Ziel ist es, den Personalbedarf des Baureferats auch künftig mit hochqualifizierten Fachkräften sicherzustellen. Dazu hat das Baureferat eine Kooperation mit der Hochschule München geschlossen. Zum Wintersemester 2016/2017 haben die ersten fünf Studierenden begonnen. Der duale Studiengang zum Bachelor of Engineering dauert insgesamt dreieinhalb Jahre.

Die gesamte Fußgängerzone wurde mit dem Ziel der Optimierung der Barrierefreiheit saniert. Bei der Konzeption hat das Baureferat darauf geachtet, die typische Gestaltung der Oberflächen zu erhalten. Die bislang mit kleinen, unebenen Steinen gepflasterten Bänder wurden durch Natursteinplatten ersetzt und dadurch beim Überfahren mit Rollstühlen oder Rollatoren sicherer und komfortabler. Zwischen Kaufinger-, Neuhauser- und Rosenstraße wurde in kleinen Wanderbaustellen gearbeitet. Auf diese Weise konnten Beeinträchtigungen minimiert und die Arbeiten in diesem Bereich im Frühsommer 2015 komplett abgeschlossen werden. 2016 wurden sie sukzessive auf dem Marien-platz fortgesetzt; Restflächen zwischen Fischbrunnen, Rinder- und Viktualienmarkt werden in 2017 fertiggestellt.

Die Planungen für die Verlängerung der U5 vom Laimer Platz bis nach Pasing konkretisieren sich. Im Juli 2015 beauftragte der Stadtrat das Baureferat damit, die Planfeststellungsunterlagen für das Projekt auszuarbeiten. Drei neue Haltestellen sollen zwischen Laim und Pasing entstehen. Eine spätere Verlängerung der Linie nach Freiham ist als Option technisch offengehalten. Der grobe Zeitplan sieht einen Baubeginn im Jahr 2019 vor. Die Streckengenehmigung wurde im Februar 2016 erteilt. Die Arbeiten für die Planunterlagen laufen. Die nächste Vorlage im Stadtrat soll noch 2017 erfolgen.

Für das neue Wohnquartier Freiham-Nord hat der Stadtrat im Juli 2015 die Projektgenehmigung für den Teilausbau der öffentlichen Verkehrsflächen im ersten Realisierungsabschnitt sowie den Ausbau der Boden-seestraße erteilt und dafür Kosten in Höhe von 30 Millionen Euro genehmigt. Wegen des hohen Grundwasserstands im gesamten Baugebiet musste zunächst das Geländeniveau für die zukünftigen Verkehrswege mit zirka 200.000 Kubik-meter Kies um bis zu eineinhalb Meter erhöht werden. Insgesamt entstehen bis Mitte 2017 vier Kilometer Fahrbahnen und Gehwege mit einer vorläufigen Asphaltdeckschicht und einer provisorischen Beleuchtung.

Mehr Unterrichtsfläche im Bestandsgebäude, eine neue Sporthalle mit Pausenhalle und außerdem umfangreiche Brandschutzmaßnahmen sowie eine energetische Sanierung – bis Sommer 2018 wird das denkmalgeschützte Staatliche Wilhelmsgymnasium saniert und erweitert. Der Bildungsausschuss gab im Juli 2015 den Startschuss für die Erweiterungs- und Generalinstandsetzungsarbeiten, das Baureferat begann im August 2015 mit den Bauarbeiten am Bestandsgebäude. Für das Projekt sind Kosten in Höhe von rund 46 Millionen Euro veranschlagt.

An vier Standorten in München baut die Stadt zeitgleich Grund-schulen in modularer Bauweise. Prägend ist der Ansatz des Lernhauskonzepts, dass der 1. Preisträger des im Oktober 2013 entschiedenen Realisierungswettbewerbs – wulf Architekten, Stuttgart, mit Dipl. Ing. (FH) Johann Senner, Planstatt für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Überlingen – für alle vier Schulen sehr schlüssig umsetzt. Die vier Grund- schulen mit Ganztagesbetreuung befinden sich auf den ehemaligen Militärgeländen in der Ruth-Drexel-Straße in Ober-föhring und am Bauhausplatz in Schwabing sowie im Neubaugebiet Freiham im Quartierszentrum und in der Aubinger Allee. Baubeginn für alle vier Schulen war im August 2015, zum Schuljahresbeginn 2017 sollen sie in Betrieb gehen.

Der Bauausschuss hat im Oktober 2015 das weitere Planungsverfahren für die Nord-Süd-Grün-verbindung auf der ehemaligen S-Bahntrasse des Olympiageländes beschlossen. Das Baureferat hat anschließend das räumliche Nutzungskonzept erarbeitet. Das Ergebnis wird dem Stadtrat in 2017 vorgelegt. Bis zur Dreiseenplatte entsteht von Süd nach Nord eine durchgängige Fuß- und Radwegeverbindung. Außerdem soll das ehemalige Bahnhofs-bauwerk für eine offene, nicht kommerzielle Jugendkultur erhalten bleiben. Das Projektgebiet westlich der Landshuter Allee ist rund zwei Kilometer lang und zwischen zehn und 140 Meter breit.

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Im November 2015 erteilte der Stadtrat dem Baureferat den Vorplanungsauftrag für einen Tunnel in der Landshuter Allee zwischen Arnulfstraße und Dachauer Straße. Grundlage ist das Ergebnis der Machbarkeitsstudie aus dem Jahre 2015. Im Zuge der Vorplanung sind alle erforderlichen Gutachten wie zum Beispiel für Verkehr, Lärmaus-wirkungen oder Lufthygiene zu erstellen. Das Ergebnis der Vorplanung soll Anfang 2018 dem Stadtrat vorgelegt werden.

Täglich nutzen bis zu 111.400 Fahrzeuge den Trappentreutunnel. Beginnend in 2014 wurde die 530 Meter lange und 30 Jahre alte Röhre für 30 Millionen Euro saniert und die Sicherheitstechnik nachgerüstet. Dazu zählten unter anderem die Tunnelbeleuchtung, die Fluchtwegkennzeichen und Brandfrüherkennungssysteme, die Löschwasserversor-gung, die Tunnellüftung, der Notruf sowie die Video- und Lautsprecheranlage. Auf die Rohbauarbeiten zur Instandsetzung des Tunnels sowie zur Herstellung zusätzlicher Fluchtwege folgte im Jahr 2015 die Nachrüstung der technischen Sicherheitsausstattung. Mit ausführlichen Tests der Tunnelausstattung sowie Brandversuchen wurde das Projekt im Frühjahr 2016 abgeschlossen.

Stand April 2016 hat das Baureferat stadtweit insgesamt mehr als 8.200 Bettplätze für Flüchtlinge und unbegleitete Minderjährige in staatlichen und kommunalen Einrichtungen geschaffen, davon über 4.900 allein in 2015. Die Belegung von Sporthallen oder Traglufthallen konnte vermieden werden. Insgesamt hat das Baureferat 2015 und 2016 acht Leichtbauhallen errichtet, zwölf Bestandsimmobilien umgebaut bzw. ertüchtigt und 22 Unterkunftsanlagen in Holz- bzw. Containerbauweise errichtet.

Nach der Tunnelbaumaßnahme Mittlerer Ring Südwest wird auch der Luise-Kiesselbach-Platz neugestaltet. Auf Basis eines Bürgerdialogs genehmigte im Mai 2016 der Stadtrat das Konzept für eine Begrünung mit Baumreihen, einer großen Wiese und einer Fläche für Märkte und Feste. Das Baureferat wurde beauftragt, die Details der Ausführung mit dem Bezirksausschuss abzustimmen. Nachdem der Straßenausbau an der Oberfläche 2017 termin-gerecht fertiggestellt wird, kann im Herbst mit der Begrünung der etwa 1,7 Hektar großen Freifläche begonnen werden.

Der Stadtrat hatte 2007 einen umfangreichen Maßnahmenkatalog für die Feuerwehr beschlossen, der den Neubau und die Sanierung aller bisherigen Wachen vorsieht. Insgesamt umfasst das Paket 500 Millionen Euro. Als nächstes Projekt steht der Neubau der Feuerwache 5 mit dem zweiten Teil des Katastrophenschutzzentrums in Ramersdorf an. Der Kommunalausschuss erteilte im Juni 2016 dem Baureferat den Auftrag, die Ausführung vorzuberei-ten; inzwischen haben die vorbereitenden Maßnahmen begonnen. Die Kosten betragen rund 95 Millionen Euro.

Zukunftsweisende Schulbauprojekte hat Oberbürgermeister Dieter Reiter bei der Ehrenbürgerfahrt am 14. Juli 2016 mit den Alt-Oberbürgermeistern Hans-Jochen Vogel und Christian Ude, der früheren Bürgermeisterin Gertraud Burkert, der Vorsitzenden der israelitischen Kultusgemeinde Charlotte Knobloch und dem langjährigen Präsiden-ten der TU München Otto Meitinger besucht. Besichtigt wurden die Grundschule Baierbrunner Straße, das Gymnasium Nord in der Knorrstraße und das berufliche Schulzentrum Nordhaide.

Das Schulzentrum Moosach an der Gerastraße 6 wurde umfassend saniert und erweitert. Neben zusätzlichen Unterrichtsräumen entstand auch eine neue Einfachturnhalle. Der Stadtrat genehmigte das Projekt mit einem Investitionsvolumen von 92 Millionen Euro im Mai 2014, Baubeginn war im Juli 2014. Im September 2016 ging der 1. Bauabschnitt in Betrieb; zeitgleich begann der 2. Bauabschnitt.

Eine Fuß- und Radwegbrücke über die Offenbachstraße soll künftig das Neubaugebiet an der Paul-Gerhardt-Allee mit den neuen Quartieren östlich der Offenbachstraße und dem Pasinger Zentrum verbinden; zugleich entsteht dadurch ein neues Teilstück der wichtigen Fahrradhauptroute, die von der Stadtmitte aus Richtung Pasing verläuft. Der Stadtrat hat im Oktober 2016 dem Baureferat den Auftrag erteilt, die Entwurfsplanung zu erarbeiten. Voraussichtlich 2018 ist Baubeginn.

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(Links) Die neue Grundschule in Riem bietet 230 Kindern Platz.

(Rechts) Helles Holz und viel Licht prägen das Innere der Gebäude.

Erweiterbarer Neubau am Ilse-von-Twardowski-Platz

Die Grundschule am Ilse-von-Twardowski-Platz in Riem ist die erste Grundschule, die von Beginn an nach dem innovativen Münchner Lernhauskonzept geplant und gebaut wurde. Baubeginn war im Juni 2013, zum Schuljahresbeginn im September 2015 ging die zweizügige Einrichtung mit Platz für 230 Kinder pünktlich in Betrieb. Im Juni 2016 feierte die Schule bei einem Sommerfest ihre Eröffnung. Der Entwurf von Balda Architekten aus Fürstenfeldbruck in Gemeinschaft mit Ver.de Landschaftsarchi-tektur aus Freising ist so ausgelegt, dass eine Erweiterung auf drei Züge möglich ist. Das energetisch optimierte Ensemble besteht aus vier Gebäuden, die entlang einer Magistrale zueinander versetzt angeordnet sind. Diesen einzelnen Bereichen wurden jeweils Lernhaus, Turnhalle, Verwaltung mit Mensa und die Aula zugewiesen. Das Lernhauskonzept ist Grundlage für alle allgemeinbildenden Schulen und gliedert die Schule in kleine, überschaubare Einheiten, in denen mehrere Jahrgangsstufen zusammengefasst werden – als „kleine Schule innerhalb der großen Schule“. Ein Lernhaus-Cluster hat alle Räume, die eine Schule braucht: Klassenzimmer, Räume für ganztägige Betreuung, Inklusion und Differenzierung, Teamzimmer für Lehrkräfte sowie einen eigenen Sanitärbereich. Die Räume gruppieren sich um eine Mitte, die multifunktional genutzt werden kann.

Milliardenbeträge investiert München in den Schul- und Kitabau und legte dafür eigens ein Aktionsprogramm auf.

Aktionsprogramm Schul- und Kita-Bau 2020Neuausrichtung des Bauunterhalts

Unterhaltsprojekte

Schulbau-SanierungRegerplatz

1. Pausenhof2. Fachlehrsaalsanierung3. Wandgestaltung4. Flurbereich

Im Rahmen des „Aktionsprogramms Schul- und Kita-Bau 2020“ beschloss der Stadtrat eine Neuausrichtung des Bauunterhalts im Schulbau. Die Unterhaltsmittel wurden erheblich erhöht und auf drei „Säulen“ aufgeteilt:1) Budget für die Schulleitungen: 35 Mio. €/Jahr2) Budget für den pädagogischen Bedarf: 16 Mio. €/Jahr 3) Das Basisbudget von 50 Mio. €/Jahr wird um insg. 200 Mio. € für die Jahre 2015 bis 2020 erhöht

Milliardenschweres Aktionsprogramm ist deutschlandweit einmalig

Am 18. Februar 2016 beschloss der Stadtrat das 1. Schulbauprogramm des „Aktionsprogramm Schul- und Kita-Bau 2020“. Mit einem Finanzvolumen von insgesamt 1,5 Milliarden Euro wurde dadurch in einem ersten Schritt die Realisierung von 39 Baumaßnahmen an knapp 50 Schulen auf den Weg gebracht – darunter Neubauten an bestehenden und neuen Standorten, Erweiterungen und Generalinstandsetzungen. Über 10.000 neue Schulplätze sowie dazugehörige Sportanlagen und Schwimmhallen schafft die Stadt mit diesem ersten Bauprogramm, etwa 60 Prozent davon an Grundschulen. Während diese Bautätigkeiten auf Hochtouren laufen, wird bereits das zweite Milliarden schwere Schulbauprogramm zur Vorlage im Stadtrat vorbereitet.Den Grundstein dazu legte der Stadtrat im November 2014 mit dem einstimmig beschlossene „Aktionspro-gramm Schul- und Kita-Bau 2020“, deutschlandweit das größte kommunale Bildungsprogramm. Um den prognostizierten, dringenden Bedarf im Schul- und Kita-Bau zu decken, müssen Verfahren beschleunigt werden. Dem Stadtrat werden Bauprogramme statt Einzelbaumaßnahmen zur Entscheidung vorgelegt. Für den kurzfristigen und bauzeitbedingten Bedarf werden Pavillonbauten erforderlich – etwa 40 dieser mobilen Schulraumeinheiten musste das Baureferat in 2015/16 realisieren. Mit Beschluss vom November 2014 hat der Stadtrat außerdem den Bauunterhalt der städtischen Schulen und Kindertagesstätten neu ausgerichtet und auf drei Säulen aufgeteilt. Zusätzlich zu den jährlichen 35 Millionen Euro für größere Sanierungsarbeiten sowie 15 Millionen Euro für sonstige technische Bedarfe wie Heizungssanierung wurde dem Baureferat von Mitte 2015 bis 2020 ein einmaliges Sonderbudget von insgesamt 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Viel Geld für Schulen und Kitas

Lernhaus in Grundschule

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Gymnasium Nord

Holz macht SchuleGrundschule an der Baierbrunner Straße

In Obersendling ist auf der städtebaulich neu entwickelten Teilfläche des ehemaligen Siemensgeländes ein Areal mit Bildungs-, Betreuungs- und Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre geschaffen worden. Neben der dreizügigen Grundschule mit Räumen für ganztägige Betreuung umfasst der Komplex ein Haus für Kinder mit sechs Gruppen, eine offene Einrichtung für Kinder und Jugendliche sowie eine Doppelsporthalle, die künftig auch als Trainingsstätte für Sportvereine zur Verfügung steht. Die Gebäude wurden in ihren wesentlichen tragenden Teilen in Holzbauweise errichtet. Im Februar 2015 konnte mit der Realisierung begonnen und bereits Ende 2015 die Gebäudehülle geschlossen werden. Hierbei kamen die Vorteile des hohen Vorfertigungsgrads und der „trockenen“ Bauweise des Holzbaus voll zum Tragen. Die Grundschule bietet im Erdgeschoss Raum für Aula-Bereich mit Bühne, Mensa, Mehrzweckraum, Fachlehrsäle, Mittagsbetreuung sowie ein Lernhauscluster. Im ersten OG liegen die Verwaltungsräume und zwei weitere Lernhauscluster. Die tiefer gelegte Doppelsporthalle kann auch über einen eigenen Abendzugang für den Vereinsbetrieb erreicht werden. Die Grundschule ging termin-gerecht zum Schuljahresbeginn 2016 in Betrieb.

Sportliche Ausrichtung – sportlicher Zeitplan

Mit dem Neubau des vierzügigen Gymnasiums an der Knorrstraße erhält der Münchner Norden einen zeitgemäßen Schulcampus mit 32 Klassenräumen, sechs flexiblen Lernzonen, 17 Fachlehrsälen mit neun Neben- und Vorbereitungsräumen sowie einer Mensa, einer stützenfreien Aula für interne und externe Veranstaltungen und einer Dreifachsporthalle mit Tribüne für zirka 190 Zuschauer. Ergänzt wird der Komplex durch umfangreich ausgestattete Freisportflächen.Sportlich ist nicht nur die Ausrichtung des neuen Gymnasiums mit integrierter Eliteschule des Sports, sportlich war auch der Zeitplan für Planung und Bau: Der Stadtrat erteilte im November 2012 den Projektauftrag, nur ein Jahr zuvor wurde das Baureferat mit der Auslobung des Realisierungswettbe-werbs beauftragt; erstmals wurde schon bei der Ausschreibung des Wettbewerbs die Umsetzung des dezentralen Lernhausprinzips verlangt. Der Siegerentwurf vom Stuttgarter Architekturbüro h4a Gessert + Randecker Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit den Eichstätter Landschaftsarchitekten Hackl Hoff- mann bietet eine klar gegliederte Struktur aus fünf Baukörpern. Das dreigeschossige Haupthaus bildet das Herzstück der neuen Schule. Im Süden schließen sich drei Lernhäuser an. Nach Norden geht das Schulhaus direkt in eine zum Teil versenkte Dreifachsporthalle über. Nach nur zweieinhalb Jahren Vorlauf für die Planung war im Mai 2014 Baubeginn; das Richtfest konnte im August 2015 gefeiert werden und im Juli 2016 wurde das Gymnasium nach ebenfalls sehr straffer Bauzeit pünktlich fertiggestellt, so dass der Schulbetrieb zu Beginn des neuen Schuljahrs starten konnte. Dieser knappe Zeitrahmen vom Wettbewerb bis zur Fertigstellung konnte nur eingehalten werden, weil Bauleitplanung, Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren sowie Bauvorbereitung parallel bearbeitet wurden.

(Links) Weiß verputzte Wandflächen und großformatige Fenster mit Rahmen in abgestuften Blautönen charakterisieren die Fassade.

(Rechts) Die Eliteschule des Sports bietet eine in den Baukomplex integrierte, abge- senkte und zehn Meter hohe Dreifach- sporthalle.

(Links) Holzbauweise ermöglicht die schnelle Errichtung der Schule.

(Rechts) Viele Funktionen im EG vereint: Aula, Mensa, Mehrzweckraum, Fachlehr- säle, Mittagsbetreuung und ein Lernhaus- cluster.

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(Oben) Der neue Sportpark in Freiham.

(Unten) Vier Schultypen finden in den Gebäuden auf dem Campus Platz.

In Freiham entsteht ein modellhafter Schul- und Sportstandort

Mit dem Bildungscampus und Sportpark wird Freiham zu einem stadtweit bedeutenden Schul- und Sportstandort. Hier realisiert die Stadt erstmals ein Bauprojekt, das allen Schülerinnen und Schülern – auch mit unterschiedlichsten Formen von Behinderungen – gerecht wird. Es soll als Modell für künftige Schulneu- und -umbauten dienen. Für beide Projekte führte das Baureferat einen Realisierungswettbe-werb durch, der im Oktober 2014 und im Februar 2015 entschieden wurde. Für den Bildungscampus setzte sich die Arbeit von felix schürmann ellen dettinger . architekten mit Keller Damm Roser Landschafts- architekten Stadtplaner (beide München) durch. Für den Sportpark wurde der 1. Preis vom Preisgericht einstimmig an die Teilnehmergemeinschaft Georg·Scheel·Wetzel Architekten mit Lützow 7 C.Müller J.Wehberg Garten- und Landschaftsarchitekten (beide Berlin) vergeben. Das Preisgericht empfahl beide Arbeiten zur weiteren Bearbeitung. Auf dem Campusgelände werden eine fünfzügige Grundschule, ein Förder- und Kompetenzzentrum mit 19 Klassen und Doppelsporthalle, eine fünfzügige Realschule und ein sechszügiges Gymnasium errichtet. Die vier unterschiedlichen Schultypen sind so angeordnet, dass sie sowohl zueinander als auch zu den öffentlichen Freiflächen in einem räumlichen Zusammenhang stehen. Bibliothek und Mensa nutzen alle Schulen gemeinsam. Die angrenzenden Bereiche werden durch öffentlich nutzbare Grünflächen verbun-den und attraktive Aufenthaltsflächen geschaffen. Auf dem Gelände des Sportparks sind auch Aktionen für den Breitensport geplant, diese sollen zum Beispiel in den zwei Dreifachsporthallen mit Zuschauer-tribünen angeboten werden. Der Sportpark soll fließend in den geplanten Landschaftspark Freiham übergehen. Das Baureferat hat im März 2017, nur vier Monate nachdem der Stadtrat am 26. Oktober 2016 die Projektgenehmigung erteilte, mit der Realisierung begonnen.

Landschaftspark Freiham

Neuer Bildungscampus mit Sportpark

Grünfläche mit überörtlicher Anziehungskraft

Im neuen Stadtteil Freiham entsteht ein Landschaftspark – mit zirka 58 Hektar der größte, der in den nächsten Jahren im Stadtgebiet geplant und gebaut wird. Der Park zwischen der A99, der S-Bahnlinie München-Geltendorf und der Bodenseestraße wird wie alle anderen großen Münchner Parks, eine überörtliche Anziehungskraft entfalten.Der Stadtrat hat im März 2016 das Baureferat beauftragt, einen zweistufigen landschafts- und freiraum-planerischen Wettbewerb für Landschaftsarchitekturbüros durchzuführen. Auf Vorschlag des Baurefe-rates hat der Stadtrat bereits im November 2014 entschieden, das Wettbewerbsverfahren mit einer prozessbegleitenden Bürgerbeteiligung zu verknüpfen, um eine größtmögliche Akzeptanz der Planungen zu schaffen. Zur Vorbereitung der Wettbewerbsauslobung wurden daher 2015 verschiedene Beteili-gungsprozesse organisiert, u.a. ein Informationstag im Mai, ein Planungsworkshop im Oktober 2015 und ein moderierter Bürgerdialog zwischen den beiden Wettbewerbsphasen.Gegenstand der 1. Wettbewerbsstufe, dem „Konzeptwettbewerb“, der im Oktober 2016 entschieden wurde, war der Entwurf eines grundlegenden Gestaltungskonzeptes für den Gesamtbereich. Unter dem Vorsitz von Professor Gerd Aufmkolk wählte die Jury eine Preisgruppe von sechs Arbeiten für die Teil- nahme an der zweiten Wettbewerbsstufe aus. Gegenstand der 2. Wettbewerbsstufe ist die Freianlagen-planung vertiefend für den zirka 20 Hektar umfassenden 1. Bauabschnitt des Landschaftsparks. Sie wird voraussichtlich Ende Juni 2017 entschieden.

Grundschule Aubinger Allee neu

Grundschule Quartierszentrum neu

Wohnen 2. Bauabschnitt

1. RealisierungsabschnittSportpark

Bildungscampus

Grünfinger

Grünband

Ökologische Ausgleichsfläche

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LED-Pilotprojekt und ein künstlerisches Lichtkonzept

Mit der Realisierung des neuen Stadtquartiers ergibt sich die Chance, ein LED-Gesamtkonzept für die Beleuchtung des öffentlichen Raums von der Anliegerstraße bis zum Stadtteilzentrum umzusetzen. Die Stadt München geht damit neue Wege und folgt der Empfehlung des Instituts für Lichttechnik der TU Berlin. Den Beschluss dazu fasste der Bauausschuss im Oktober 2015. Vorausgegangen war ein vom Baureferat moderierter Planungsworkshop mit vier Lichtplanungsbüros zur Konzeption eines Master-plans. Den Auftrag erhielt das Büro Day & Light Lichtplanung aus München: Entstehen werden differen-zierte, attraktive Lichträume unabhängig von der Fertigstellung der Bebauung. Wärmere Lichtfarben für die Anliegerstraßen und Fußgängerbereiche und kühlere für die Hauptverkehrsstraßen helfen bei der Orientierung; Kreuzungspunkte werden unterschiedlich akzentuiert. Durch die LED-Technik wird CO2 eingespart und die sogenannte Lichtverschmutzung minimiert.Eine rund einen Hektar große Grünfläche wird den künftigen Bildungscampus mit dem Sportpark und den neuen Wohngebieten verbinden. Zugleich soll ein künstlerisch gestaltetes Lichtkonzept dieses öffentliche Grün mit dem zukünftigen Landschaftspark verknüpfen. Der Stadtrat genehmigte im Novem-ber 2016 das Projekt im Ramen von QUIVID, dem Programm des Baureferates für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum. Ziel ist es, die Menschen an der Kunst teilhaben zu lassen und einen über den neuen Bildungscampus hinaus im Stadtteil wahrnehmbarer Akzent zu setzen. Für das Lichtkonzept wird das Baureferat einen Kunstwettbewerb mit einem „Realisierungsteil“ für die öffentlichen Grünflächen und einem „Ideenteil“ für den Landschaftspark durchführen.

Freiham Nord leuchtet voraus

Freiham Nord wird in Zukunft flächen-deckend mit LEDs beleuchtet.

(Links) Die Gabionenwand bietet Schallschutz.

(Rechts) Harmonisch fügt sich die Unter- führung in die Umgebung mit dem alten Baumbestand ein.

Rad- und Fußwegunterführung unter der S-Bahn-Trasse an der Freihamer Allee

Die S-Bahn-Unterführung an der Freihamer Allee schafft seit August 2015 eine Rad- und Fußwegverbin-dung vom Wohngebiet Freiham zum südlich der S-Bahn-Trasse gelegenen Gut Freiham und damit eine bedeutende Achse für die Naherholung im Münchner Westen. Die Unterführung ersetzt den alten beschrankten Bahnübergang, der nach der Inbetriebnahme des neuen S-Bahn-Haltepunktes Freiham geschlossen werden musste. Sie dient ausschließlich Radlern und Fußgängern, der motorisierte Verkehr wird über die Hans-Steinkohl-Straße zur Centa-Hafenbrädl-Straße geführt. Die Deutsche Bahn hat 2014 die Überbrückung der Gleistrasse hergestellt, das Baureferat legte im ersten Halbjahr 2015 den Rampen-bereich sowie den Fuß- und Radweg an. Die Kosten teilen sich Bund, Deutsche Bahn und Stadt zu je einem Drittel. Wichtiges Gestaltungsziel war es, für die historische Freihamer Allee mit ihrem alten Baumbestand eine Lösung zu finden, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt. Sie besteht aus einer begrünten Gabionen-Wand, das sind mit Natursteinen gefüllte Drahtkörbe, die einer Trockenmauer nachempfunden sind. Außerdem wurden zahlreiche neue Kastanien gepflanzt, um den Alleecharakter der Freihamer Allee wiederherzustellen.

Mehr Sicherheit

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Sitzgelegenheiten und Blumen in der Fußgängerzone

In der Fußgängerzone gibt es seit März 2016 zwischen Stachus und Marienplatz künftig insgesamt 256 statt wie zuvor 90 Sitzgelegenheiten. Allein auf dem Marienplatz stehen nun 30 Stühle in drei Gruppen. Grundsätzlich muss beim Angebot von Sitzgelegenheiten in der Fußgängerzone auf Standort-Flexibilität geachtet werden, weil im Jahresverlauf hunderte Veranstaltungen stattfinden und auch der morgend-liche Lieferverkehr, Baustellenverkehr und der Fußgängerstrom berücksichtigt werden müssen. Deshalb sind schon seit den Anfängen der Fußgängerzone 1972 hauptsächlich Stühle bereitgestellt. Das aktuelle Modell „München“ ist mit dem Seniorenbeirat der Landeshauptstadt München abgestimmt. Das Modell bietet Rücken- und Armlehnen, ist stapelbar, witterungsbeständig und vandalismussicher. Neu aufge-stellt wurden auch sechs Rundbänke im gleichen Design um bestehende Bäume herum. Das Baureferat hat darauf geachtet, dass der Abstand zwischen den einzelnen Stuhlgruppen und Rundbänken nie größer als 100 Meter ist. Erstmals seit Jahrzehnten schmücken den Marienplatz nun auch wieder Blumen und blühende Stauden, die der Jahreszeit entsprechend zweimal jährlich in 15 neue Pflanzgefäße gesetzt werden. Aufgewertet werden in den nächsten Jahren zudem die Bereiche um die Frauenkirche mit Frauenplatz, Augustinerstraße und Löwengrube, die zwischen Schäffler- und Hartmannstraße zur Fußgängerzone werden soll. So entsteht ein geschlossener Platz- bzw. Fußgängerbereich um den ganzen Dom. Der Stadtrat genehmigte im Oktober 2016 das Gesamtkonzept, das vom Baureferat zusammen mit dem Urheberrechtsinhaber Prof. Bernhard Winkler entwickelt wurde.

Schöner und komfortabler

Freiraumgestaltung nach Bau der Anwohnergarage

Nach dreijähriger Bauzeit konnte die Anwohnergarage am Josephsplatz Anfang April 2016 eröffnet werden. Für die 265 Stellplätze, von denen zehn mit Elektroladestationen ausgestattet sind, meldete die Park+Ride GmbH zu diesem Zeitpunkt bereits über 650 Interessenten. Für die Anwohnergarage hat der Stadtrat bereits 2006 den Planungsauftrag erteilt; 2009 wurde das Konzept in der Bürgerversammlung vorgestellt, es folgte ein Planungs-Workshop, dessen Ergebnisse dann nochmals im Bezirksausschuss und bei einer Einwohnerversammlung vorgestellt und diskutiert wurden. Dabei wurden nicht nur die Pläne für die Ober- fläche, sondern auch der aktuelle Stand zum Bau der Anwohnergarage vorgestellt. Im Januar 2013 erteilte der Stadtrat die Ausführungsgenehmigung. Nach Startschwierigkeiten der Rohbauarbeiten folgte der Innenausbau sowie die Herstellung der Plätze und Straßen unverzüglich. Im Sommer 2016 wurden auch die nach Plänen der Landschaftsarchitekten Erdmann Kicherer gestalteten Spiel- und Grünflächen der Öffentlichkeit übergeben. Viele neue Bäume, Obstgehölze, Stauden und Rasen gestalten die Grünfläche mit ihren geschwungenen Wegen. Großzügig aufgeweitet und barrierefrei gepflastert wurden die neuen Fußgängerbereiche vor der Josephs-Kirche, entlang der Südseite und an der Hiltenspergerstraße. Wo zuvor Autos parkten, ist ein kleiner Platz rund um den renovierten Franziskus-Brunnen unter Bäumen entstanden. Die Zufahrtsrampe der Garage verschwindet unter breiten Buchenhecken. Aufgänge und Aufzug sind in die Hecke integriert, die der gesamten Spiel- und Grünfläche einen Rahmen gibt.

Der neue Josephsplatz

(Oben) Wo früher Autos parkten, ist mehr Raum für Märkte und Erholung entstanden.

(Rechts) Ein attraktiver Platz entstand vor der Kirche.

(Oben) Baureferentin Rosemarie Hingerl und Oberbürgermeister Dieter Reiter für einen attraktiven Marienplatz im Einsatz.

(Rechts oben) Auch die Bereicherings um den Dom werden aufgewertet.

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Sitzgelegenheiten nach Wiener Vorbild erhöhen die Attraktivität

Farbenfrohe Sitz- und Liegemöbel sowie eine überarbeitete Brunnenanlage sorgen am Willy-Brandt-Platz in der Messestadt Riem für neue Aufenthaltsqualität. Als Vorbild für die Möblierung diente das Museums-Quartier in Wien, wo sich die attraktiven Sitzgelegenheiten seit 2002 großer Beliebtheit bei den Besuche-rinnen und Besuchern erfreuen. Das Baureferat hat im Februar 2015 zwanzig der roten, gelben und blauen Exemplare des Modells „Viena“ bestellt und im Mai auf dem weitläufigen Areal vor den Riem Arcaden platziert. Die etwa drei mal 1,20 Meter großen Kunststoffelemente laden zum Sitzen oder Liegen, auf jeden Fall aber zum Verweilen ein. Die Sitzmöbel sind robust, weitgehend resistent gegen Vandalismus und mit einem Gewicht von hundert Kilogramm nur schwer von der Stelle zu bewegen. Im Winter werden sie im Bauhof des Baureferats gelagert. Auch die Brunnenanlage wurde überarbeitet. Bislang floss das Wasser ebenerdig über den Quellstein inmitten des zirka 3.000 Quadratmeter großen Asphaltrondells und benetzte den Boden leicht. Nun hat das Baureferat die Technik so umgebaut, dass der Wasserschwall in zirka 20-minütigen Intervallen aufsprudelt und dann nach 20 Minuten wieder versiegt. Um das entsprechende Erscheinungsbild des Wasserschwalls zu erzeugen, beauftragte das Baureferat die Fertigung einer speziellen Düsenplatte aus Bronze, durch welche das Wasser austritt.

Möbel für den Willy-Brandt-Platz

Probesitzen: Baureferentin Rosemarie Hingerl, der CSU-Fraktionsvorsitzende Hans Podiuk (links) und der BA-Vor-sitzende Otto Steinberger auf den neuen Möbeln am Willy-Brandt-Platz.

Intensive Bürgerbeteiligung zum Parkkonzept

Der neue Taxispark nimmt Gestalt an. Die bisher nicht öffentlich zugängliche, 1,3 Hektar große Freifläche konnte die Stadt im Oktober 2014 vom Freistaat Bayern pachten. Dieser hat inzwischen die früheren Einbauten entfernt und das Gelände von Altlasten geräumt. Im Sommer 2016 richtete das Baureferat knapp zwei Drittel des Geländes provisorisch her und machte diesen Bereich mit Rundweg, Sitzbänken und Liegewiesen interimsweise zugänglich. Seit April 2017 wird der Taxispark umgebaut, die Arbeiten sollen im Herbst endgültig abgeschlossen sein. Dabei flossen die Ideen aus einer intensiven Bürgerbeteiligung in das Planungskonzept mit ein: Im September 2014 konnten alle Interessierten das Taxisgelände besichtigen und ihre Wünsche und Ideen äußern. Im Oktober 2014 wurden diese im Rahmen einer Bürgerdiskussion aufgegriffen und in Empfeh-lungen für das Planungskonzept zusammengefasst. Schulkinder konnten bei zwei vom Baureferat durchgeführten Workshops im April 2015 ihre Wünsche zum zukünftigen Spielplatz einbringen. Im Mai 2015 wurde das bis dato erstellte Planungskonzept vorgestellt, mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und weiterentwickelt, so dass der Stadtrat im Mai 2016 den Projektauftrag erteilen konnte.

Ideenpool für den Taxisgarten

(Oben) Auch Kinder äußerten ihre Wünsche zum neuen Taxisgarten.

(Links) Der Taxisgarten wird zum Erholungspark. Zahlreiche Anregungen aus der Bürgerschaft fließen in die Planung mit ein.

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ÖPNV-Offensive für den barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen

Der barrierefreie Ausbau von Bushaltestellen im Zuständigkeitsbereich des Baureferats ist zentraler Inhalt des Bauprogramms ÖPNV-Offensive IV der Stadt München. Der Stadtrat hat bereits im November 2011 beschlossen, bis 2016 zunächst 54 Bushaltestellen priorisiert nach einem Punktesystem entsprechend auszubauen. Erste Ergebnisse präsentierte das Baureferat dem Stadtrat in seiner Sitzung im Juni 2015. In den beiden ersten Realisierungsabschnitten wurden 19 Haltestellen umgebaut. Zusätzlich hat das Baureferat 2014 weitere 16 Haltestellen barrierefrei ausgebaut: im Rahmen anderer Tiefbauprojekte, im Zuge der Maßnahmen zur Busbeschleunigung oder auf Wunsch der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), vor allem bei neuen Haltestellen. Parallel zu den Bemühungen der Stadt trat im Januar 2013 eine Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes auf Bundesebene in Kraft, die die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit bis 2022 festschreibt, also eine vollständige Barrierefreiheit für in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkte Menschen. Daraufhin hat der Münchner Stadtrat im Februar 2014 entschie-den, alle weiteren Haltestellen in der Zuständigkeit des Baureferats barrierefrei auszubauen. Der Ausbau erfolgt sukzessive nach den finanziellen und personellen Kapazitäten. Zum barrierefreien Ausbau gehören unter anderem eine Bordsteinhöhe von mindestens 16 Zentimetern, die kontrastreiche Markierung von Kanten, ein rutschfester Belag sowie mindestens ein stufenfreier Zugang oder genügend Bewegungs-flächen und eine ausreichende Beleuchtung.

Uneingeschränkte Mobilität

Zahlreiche Bushaltestellen wurden barrierefrei ausgebaut.

Ausstellung zum neuen Kunststadtplan München

QUIVID ist der Name des Kunst-am-Bau-Programms der Landeshauptstadt München. Bis zu zwei Prozent der reinen Baukosten stehen bei kommunalen Bauaufgaben für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum zur Verfügung. Das Baureferat fungiert hierbei als Auftraggeber. Beraten wird das Baureferat von der Kommission für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum. Diesem ehrenamtlichen Gremium gehören in der Mehrheit Kunstfachleute an, außerdem Mitglieder aller Stadtratsfraktionen und die Vorsitzenden der örtlich zuständigen Bezirksausschüsse, daneben ein Mitglied aus der Architektenschaft. Beteiligt sind stets auch die Architekten des jeweiligen Bauprojekts. Die Richtlinien dafür wurden 1985 vom Münchner Stadtrat beschlossen. Zum 30-jährigen Jubiläum zeigte das Baureferat im Juli 2015 in der Halle des Technischen Rathauses eine Ausstellung zu Kunst-am-Bau-Projekten der vergangenen 30 Jahre. Mehr als 350 Kunstprojekte wurden in diesem Zeitraum realisiert. Gleichzeitig wurde der neue QUIVID Kunststadt-plan mit 90 Projekten vorgestellt, die sich entweder im öffentlichen Raum befinden oder von diesem aus gut sichtbar sind. Er gibt einen repräsentativen Überblick der Arbeiten von 1985 bis 2015. Zwei Stadtrats-mitglieder aus der Kunstkommission hatten den Kunststadtplan angeregt.

30 Jahre QUIVID

Prädikat für Kunst am Bau: QUIVID.

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Zahlen und Fakten

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Der Haushaltsplan des Baureferates

Im Schnitt gibt das Baureferat (ohne Münchner Stadtent-wässerung) pro Jahr 1,2 Milliarden Euro für Baumaßnahmen sowie deren Unterhalt und Betrieb aus. Dazu zählt zum einen das Bauen eigener Anlagen (Straßen, Brücken, Tunnel, Grün- anlagen usw.), zum anderen das Bauen für stadteigene Gebäude (Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Theater und Museen, Verwaltungsgebäude usw.) im Zuständigkeits-bereich des Referates für Bildung und Sport sowie des Kommunalreferates.Etwa 60 Prozent der Ausgaben gehen in Neubauten und Generalinstandsetzungen (sogenannte Investitionsmaß-nahmen), 40 Prozent fallen auf Betrieb und Unterhalt (soge-nannte konsumtive Ausgaben). Derzeit liegen im Baureferat Projekte für insgesamt 3,8 Milliarden Euro auf dem Tisch, die sich in Bau bzw. in Planung befinden.

Der Wirtschaftsplan der Münchner Stadtentwässerung

Als Eigenbetrieb im Baureferat stellt die Münchner Stadtent-wässerung ihren eigenen Wirtschaftsplan auf. Er besteht schwerpunktmäßig aus dem Erfolgsplan und dem Vermö-gensplan. Der Erfolgsplan ist die Planung der Gewinn- und Verlustrechnung des Jahresabschlusses. Im Erfolgsplan 2016 sind rund 251 Millionen Euro Aufwendungen enthalten. Neben etwa 145 Millionen Euro Personal- und Sachkosten sind für die Kapitalkosten (Abschreibungen und Zinsen) rund 106 Millionen Euro veranschlagt, weil die Münchner Stadtent-wässerung einen geschlossenen Finanzkreislauf bildet, der nur durch Gebühren getragen wird und grundsätzlich keine Zuschüsse oder Subventionen der Stadt erhält. Im Vermögensplan 2016 sind rund 194 Millionen Euro veranschlagt.

Die Gebührensätze der Münchner Stadtentwässerung (MSE) für Schmutz- und Niederschlagswasser bleiben bis 2018 konstant und damit 22 Jahre in Folge. Zuletzt wurden die Gebühren im Jahr 1997 erhöht. Für die umfangreichen Ent- wässerungsleistungen zahlen die Kundinnen und Kunden der MSE nur 1,56 Euro/Kubikmeter beim Schmutzwasser und jährlich 1,30 Euro/Quadratmeter beim Niederschlagswasser; dies ist im bundesweiten Vergleich ein niedriges Gebühren-niveau. Mit einem geplanten Investitionsvolumen von mehr als 501 Millionen Euro bis zum Jahr 2019 wird die MSE nachhaltig ihre Infrastruktur weiter verbessern und ausbauen.

Bauausschuss undStadtentwässerungsausschuss2016

VorsitzJosef Schmid (2. Bürgermeister)

SPD-FraktionStadträtin Dr. Constanze Söllner-SchaarStadträtin Bettina MessingerStadtrat Alexander ReisslStadträtin Birgit Volk (bis 30.6.16)Stadtrat Gerhard Mayer (seit 1.7.16)Stadtrat Jens Röver (bis 15.11.16)Stadträtin Renate Kürzdörfer (seit 21.11.16)

CSU-FraktionStadträtin Dr. Evelyne MengesStadtrat Otto SeidlStadtrat Sebastian SchallStadtrat Dr. Reinhold BaborStadtrat Thomas Schmid

Die Grünen / RL-FraktionStadtrat Herbert DannerStadtrat Paul BickelbacherStadträtin Sabine Krieger

BAYERNPARTEI StadtratsfraktionStadtrat Johann Altmann

ÖDPStadtrat Tobias Ruff

Fraktion FreiheitsrechteTransparenz BürgerbeteiligungStadtrat Wolfgang Zeilnhofer

KorreferentStadtrat Herbert Danner

VerwaltungsbeiräteStadträtin Sabine Krieger (Gartenbau)Stadtrat Otto Seidl (Hochbau)Stadträtin Dr. Evelyne Menges (Tiefbau)Stadtrat Alexander Reissl (Ingenieurbau)Stadträtin Dr. Constanze Söllner-Schaar (Verwaltung und Recht)Stadtrat Thomas Ranft (MSE)

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Hauptabteilungen im Zahlenspiegel

Hauptabteilung Gartenbau 2016

Beschäftigte 593

Dipl.-Ingenieure und Landschaftsarchitekten 98

Meister und Techniker 55

Arbeiter 348

Verwaltungskräfte 37

Auszubildende 55

Bereitstellen von öffentlichen Grün- und Spielflächen

Grün- und Parkanlagen 2.448 ha

Kleingartenanlagen 317 ha

Ausgleichs-, Biotop- und Naturschutzflächen 386 ha

Anzahl der Spiel- und Aktivitätsflächen 737

Größe der Spiel- und Aktivitätsflächen 179 ha

Beratung und Service 8.443 Std.

Kosten 74.227.075 €

Dienstleistungen für städtische Freiflächen

Dienstleistungen für das Erstellen von Grün- und Spielflächen 13.284 Std.

Dienstleistungen für den Unterhalt von Grün- und Spielflächen 1.822 ha

Bereitstellen von Pflanzen 58.924 Std.

Werkstattdienstleistungen 17.948 Std.

Entsorgungsdienstleistungen 96.047 m³

Kosten 17.169.033 €

Gärtnerische Ausbildung

Gesamtzahl der Auszubildenden Landschaftsgärtner/-innen 35

Gesamtzahl der Auszubildenden Erwerbsgärtner/-innen 20

Kosten 2.114.840 €

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Hauptabteilung Hochbau 2016

Beschäftigte 640

Dipl.-Ingenieure und Architekten 429

Meister und Techniker 101

Arbeiter 56

Verwaltungskräfte 54

Bereitstellen städtischer Brunnen und Denkmäler

Anzahl Brunnen 190

Anzahl der Denkmäler und Kunstwerke 531

Kosten 3.460.077 €

Baudienstleistungen für städtische Hochbauten

Neubau und Generalinstandsetzung 484.190.003 €

Bauunterhalt 149.422.118 €

Haustechnischer Betrieb 6.571.210 €

Betreute Unterhaltsflächen 4.309.514 m²

Betreute Objekte 1.997

Energiemanagement und Baustandards für städtische Hochbauten

Entwicklung, Fortschreibung und Beratung zu Bau- und Energiestandards 31.441 Std.

Überprüfungen an Projekten und Objekten 360

Kosten 3.247.235 €

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Hauptabteilung Ingenieurbau 2016

Beschäftigte 220

Dipl.-Ingenieure 91

Meister und Techniker 39

Arbeiter 54

Verwaltungskräfte 36

Errichten und Verpachten von U-Bahn-Infrastrukturanlagen

An die SWM verpachtete Strecke 13 km

An die SWM verpachtete Bahnhöfe 12

Baudienstleistungen für Strecken im Eigentum der SWM 82 km

Baudienstleistungen für Bahnhöfe im Eigentum der SWM 85

Kosten 340.000.000 €

Bereitstellen von städtischen Ingenieurbauwerken inkl. deren bauwerkspezifischer Ausstattung

Straßentunnels 240.030 m²

Brücken und Unterführungen 251.096 m²

Sonstige Ingenieurbauwerke (z.B. Stützmauern und Lärmschutzwände) 226.957 m²

Kosten 87.000.000 €

Bereitstellen von Gewässern und wasserbaulichen Anlagen

Isar 14.870 m

Würm, Stadtbäche und Stadtrandbäche 113.470 m

Kosten 7.100.000 €

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Hauptabteilung Tiefbau 2016

Beschäftigte 1.334

Dipl.-Ingenieure und Architekten 175

Meister und Techniker 218

Arbeiter 839

Verwaltungskräfte 98

Studierende 4

Bereitstellen von öffentlichen Verkehrsflächen

Öffentliche Verkehrsflächen 31.207.423 m²

Parkraummanagement 4.440

Straßenbeleuchtungsanlagen 97.713

Anlagen der Verkehrsleittechnik 1.116

Straßenbegleitgrün 4.710.000 m²

Kosten 294.445.089 €

Reinigung und Winterdienst auf öffentlichen Verkehrsflächen

Reinigung auf öffentlichen Verkehrsflächen außerhalb des Umgriffs der Straßenreinigungssatzung 579.169 m²

Winterdienst auf öffentlichen Verkehrsflächen außerhalb des Umgriffs der Straßenreinigungssatzung 16.869.310 m²

Reinigung auf öffentlichen Verkehrsflächen innerhalb des Umgriffs der Straßenreinigungssatzung 11.326.900 m²

Winterdienst auf öffentlichen Verkehrsflächen innerhalb des Umgriffs der Straßenreinigungssatzung 5.566.900 m²

Kosten 51.685.059 €

Winterdienst (2015 / 2016) Einsatz von Streumitteln

Salz 6.864 t

Splitt 19.971 t

Sole (CaCl, NaCl) 2.142 t

Kosten 12.200.000 €

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Hauptabteilung Verwaltung und Recht 2016

Beschäftigte 115

Juristen 16

Verwaltungskräfte 99

Refinanzierung von Erschließungsanlagen

Festgesetzte Erschließungsbeiträge 3.289.408

Abgeschlossene Erschließungsverträge 10

mit einem geschätzten Kostenvolumen von 8.160.000 €

Vorausberechnung von Straßenausbaubeiträgen mit Informationsveranstaltungen 0

mit einem voraussichtlichen Beitragsvolumen von 0 €

Straßenausbaubeiträge 780.017 €

Rechtsdienstleistungen für das Baureferat

Zentrales Submissionsbüro

Ausgegebene Angebotsunterlagen 26.821

Eröffnung von Angeboten 16.259

Submissionstermine 3.667

Verwaltungsdienstleistungen für das Baureferat

Bescheide Straßenreinigung (Änderungsbescheide, Neuveranlagungen) 2.232

Dauerbescheide 32.062

Gebührenerhebung 27.899.377 €

Sonstige Verfahren (Verträge, Verwaltungsverfahren, Erlaubnisse) 260

Sondernutzung 362.217 €

Erlassene Bußgeldbescheide 1.128

Beseitigungsverfahren (Überwachung der angebrachten Roten Punkte) 5.070

Abgeschleppte Fahrzeuge 740

Widmungsverfahren nach BayStrWG 45

Vertraglich vereinbarte (Sonder-) Nutzungsentgelte 476.142 €

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Münchner Stadtentwässerung 2016

Finanzen

Schmutzwassergebühren 1,56 € / m3

Niederschlagswassergebühr (jährlich) 1,30 € / m²

Umsatzerlöse 218.574.230 €

Abschreibungen 60.269.684 €

Jahresüberschuss (+) / Jahresfehlbetrag (-) 3.672.835 €

Bilanzsumme 1.624.436.267 €

Anlagevermögen 1.433.084.313 €

Investitionen 67.526.351 €

Eigenkapital 187.413.959 €

Eigenkapitalquote 11,5 %

Langfristige Verbindlichkeiten 1.038.473.732 €

Langfristige Verbindlichkeiten (Quote) 63,9 %

Darlehensaufnahme 66.710.446 €

Anzahl der Beschäftigten (Stand: 12/2016) 939

Abwasseranfall

Angeschlossene Einwohner (inkl. Umland) 1.791.160

Landeshauptstadt München (angeschl. Anwohner) 1.541.160

Einwohner der 27 Regionsgemeinden 250.000

Abwassersammlung

Abwasserkanäle 2.421 km

Davon begehbar 478 km

Jährlich gereinigte und gewartete Strecken 614 km

Vorhandene Abwasserpumpwerke 150

Vorhandene Straßenabläufe 80.274

Jährlich gereinigte und gewartete Abläufe 47.667

Regenspeichervolumen gesamt 703.000 m³

Abwasserreinigung Klärwerk I Gut Großlappen

Gesamtkapazität 2.000.000 EW

Jährliche Abwassermenge 116,7 m³

Jahresschmutzwassermenge 104,7 m³

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Abbauleistungen

BSB5 98,6 %

CSB 95,0 %

Phosphor 89,0 %

Stickstoffelimination (Mai bis Oktober) 76 %

Faulschlamm (Trockenrückstand) 20.897 t

Klärwerk II Gut Marienhof

Gesamtkapazität 1.000.000 EW

Jährliche Abwassermenge 59,4 m³

Jahresschmutzwassermenge 50,8 m³

Abbauleistungen

BSB5 99,3 %

CSB 95,9 %

Phosphor 92,3 %

Stickstoffelimination (Mai bis Oktober) 78,4 %

Faulschlamm 13.355 t

Klärschlammentsorgung

Klärschlammverbrennungsanlagen Klärwerk I (Trockenrückstand) 23.073 t

Heizkraftwerk München Nord 11.197 t

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Investitionen: Wesentliche abgeschlossene Bauprojekte

2015

Umbau von Grund- und FörderschuleDachauer Straße 98Dietrich Alpermann, Architekt, München

Mittlerer Ring Südwest, Fahrbahnfläche im TunnelGarmischer Straße / Luise-Kiesselbach-Platz / HeckenstallerstraßePlanungsgemeinschaft Mittlerer Ring (PMR): Dorsch International Consultants, München, ISP Scholz Beratende Ingenieure AG, München, Ingenieurbüro Schönenberg + Partner, München

Pasing Zentrum, Gestaltung von Straßen und PlätzenRathausplatzTopotek 1, Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin,Ingenieurbüro Schönenberg + Partner, München

Pasing Zentrum, Gestaltung von Straßen und PlätzenAm KnieBurger Landschaftsarchitekten Partnerschaft, München

Umbau Hildebrandhaus (Monacensia)Maria-Theresia-Straße 23Lorenz Wallnöfer, Architekturbüro, München

Errichtung zweier Stützwände an der S-Bahn-Haltestelle FreihamS-Bahn-Haltestelle FreihamISP Scholz Beratende Ingenieure AG, München

Herstellung der Verkehrsfläche der Detmoldstraße, 2. BauabschnittDetmoldstraßeIngenieurbüro Roland Hartmann, München

Anbindung des Sportgeländes des FC Bayern an die Ingolstädter Straße (Teil A)Ingolstädter StraßeWipfler PLAN, Pfaffenhofen

Fußgängerzone Austausch BänderungenKaufingerstraße / Neuhauser Straße / Rosenstraße

Neubau einer Fuß- und Radwegunterführung im Zuge der Freihamer Allee unter der BahnlinieFreihamer Allee / DBIngenieurbüro Manfred Winderl, München

Kanalisierung Hanfgartenstraße Hanfgartenstraße zwischen Goteboldstraße und MooswiesenstraßeMünchner Stadtentwässerung

Sanierung des SpielplatzesIm OstparkDipl. Ing. Landschaftsarchitektin Monika Treiber, Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, Herrsching

Neubau eines JugendspielplatzesSchwablhofstraßeZuckschwert + Martin, Landschaftsarchitekten, München

Kanallückenschluss PflaumstraßePflaumstraßeMünchner Stadtentwässerung

Interimsbau eines Schulpavillons (Realschule)Fürkhofstraße 28meuer – planen beraten Architekten, München

Generalinstandsetzung der JugendfreizeitstätteBurmesterstraße 27Arge Oerter-Katikarides, Architekten, München

Abriss und Neubau des KindergartensScapinellistraße 23Heiß + Kirchhof, Architekten, München

Interimsbau eines Schulpavillons (Grundschule)Fritz-Lutz-Straße 24meuer – planen beraten Architekten, München

Kindertagesstätte: Neubau Mensa Hermann-Gmeiner-Weg 34Schankula Architekten / Diplomingenieure, München

Neubau von Kindertagesstätte und SporthalleKirchenstraße 11-13Lynx Architecture, München

Energetische Modernisierung der MittelschuleInnsbrucker Ring 75felix schürmann ellen dettinger . architekten, München

Interimsbau eines Schulpavillons (Grundschule)Waldmeisterstraße 38sitzberger + architekten, München

Interimsbau eines Schulpavillons (Grundschule)Hugo-Wolf-Straße 70Alexander Stecher, Architekturbüro, Steinhöring

Neubau eines BerufsbildungszentrumsSchleißheimer Straße 510Schulz und Schulz Architekten GmbH, Leipzig

Neubau von Grundschule, Tagesheim und DoppelsporthalleIlse-von-Twardowski-Platz 1Balda Architekten GmbH, Fürstenfeldbruck

Interimsbau eines Schulpavillons (Mittelschule)Wiesentfelser Straße 53Alexander Stecher, Architekturbüro, Steinhöring

Interimsbau eines Schulpavillons (Mittelschule)Zielstattstraße 74Alexander Stecher, Architekturbüro, Steinhöring

Interimsbau eines Schulpavillons (Mittelschule)Peslmüllerstraße 6-8macro architekten, München

Interimsbau eines Schulpavillons (Grundschule)Ostpreußenstraße 88meuer – planen beraten Architekten GmbH, München

Sanierung der Fünffach-Sporthalle am Schulzentrum QuiddestraßeQuiddestraße 4Breitenbücher Hirschbeck, Architekten, München

Errichtung einer Lärmschutzwand am TassiloplatzTassiloplatz (Welfenstraße)WGF Objekt Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg

Neubau eines JugendspielplatzesIsartalstraßeRoos Landschaftsarchitektur, München

Barrierefreier Ausbau und Aufwertung der Unterführung an der S-Bahn-Haltestelle SiemenswerkeNähe S-Bahn-Haltestelle SiemenswerkeSchuhmann + Vitak Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Großweil

Neubau einer Grünanlage mit SpieleinrichtungenTruderinger StraßeLandschaftsentwicklung Kroitzsch, Dr. Ing. Matthias Kroitzsch, Gröbenzell

Erweiterung und Sanierung einer Grünanlage (im Rahmen von „Soziale Stadt“)Weißenseepark / Am Katzenbuckel, 2. BauabschnittBüro Freiraum, Johann Berger, freier Landschaftsarchitekt + Stadtplaner, Freising

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Sanierung und Instandsetzung der Agnes-Bernauer-StraßeAgnes-Bernauer-Straße zwischen Fischer-von-Erlach- und Von-der-Pfordten StraßeIngenieurbüro für Straßenplanung Dipl.-Ing. (FH) K. Kaltenecker, München

Neugestaltung des Straßenraumes und der Radwege der Albert-Roßhaupter-StraßeAlbert-Roßhaupter-Straße zwischen Meindlstraße und PartnachplatzIngenieurbüro Schönenberg + Partner, München

Umgestaltung der Wolfratshauser StraßeWolfratshauser Straße zwischen Siemensallee und SchmiedbergIngenieurbüro Schönenberg + Partner, München

Abriss und Neubau der JugendfreizeitstätteWegener Straße 7-9Franz Steinberger, Architekt, München

Errichtung einer Lärmschutzwand in Aubing Ost entlang der BahnlinieNähe S-Bahn-Haltestelle LeienfelsstraßeProf. Feix Ingenieure GmbH, Beratende Ingenieure für das Bauwesen, München

Errichtung zweier Lärmschutzwände entlang der Domagkstraße und der A9DomagkstraßePlanungsbüro Dipl.-Ing. Färber, München

Interimsbau UnterkünfteAschauer StraßeGerstberger Architekten, München

Neubau Unterkunft LeichtbauhalleHansastraßegünther & schabert architekten stadtplaner, München

Neubau Unterkunft LeichtbauhalleKronstadter Straßegünther & schabert architekten stadtplaner, München

Neubau Unterkunft LeichtbauhalleMainaustraßeHolzfurtner + Bahner Architekten, München

Neubau Unterkunft LeichtbauhalleMax-Proebstl-Straßegünther & schabert architekten stadtplaner, München

Neubau UnterkünfteStolzhofstraßeKlaus Huber, Architekt, München

Neubau UnterkünfteSchleißheimer Straße 438meuer – planen beraten Architekten GmbH, München

Neubau eines SchulkomplexesMeindlstraße 8Krug Grossmann Architekten, München

Interimsbau eines SchulpavillonsLucile-Grahn-Straße 19sitzberger + architekten GmbH, München

Umbau der GrundschuleTürkenstraße 68Rudolf und Sohn Architekten, München

Interimsbau eines Schulpavillons (Grundschule)Bäckerstraße 58sitzberger + architekten GmbH, München

2016

Öffentliche Grünfläche mit Spielplatz, 2. BauabschnittEversbuschstraße / HohenadelwegNARR RIST TÜRK Landschaftsarchitekten BDLA, Stadtplaner & Ingenieure, Marzling

Neubau SpielplatzFasanerieseeOßwald Landschaftsarchitektur, Neu-Ulm

Wiederherstellung der Oberfläche nach Bau einer AnwohnergarageJosephsplatzOk Landschaft, Andreas Kicherer, Büro für Landschaftsarchitektur, München

Provisorische Öffnung des TaxisgeländesTaxisstraßeJühling & Partner Landschaftsarchitekten bdla mbB, München

Neubau Skateanlage am Gleisdreieck PasingAm Gleisdreieckfischer heumann landschaftsarchitekten, München

Neubau öffentliche Grünfläche (Bauteil 3)Freiham Süd / Hans-Steinkohl-StraßeNARR RIST TÜRK Landschaftsarchitekten BDLA, Stadtplaner & Ingenieure, Marzling

Sanierung und Aufwertung Skateanlage am Neuhofener BergDemleitnerstraßeTRR Teutsch Ritz Rebmann Landschaftsarchitekten, München

Neubau Spielplatz Gräfelfinger StraßeLandschaftsArchitektur Thilo Ch. Mittag, Attenkirchen

Neubau Fitness-Parcour in der Aubinger LoheZiegeleistraßeLandschaftsArchitektur Thilo Ch. Mittag, Attenkirchen

Umgestaltung und Aufwertung Spielplatz DreimühlenstraßeKattinger + Kattinger Landschaftsarchitekten, Zolling

Neubau Jugendspielflächen im Kiefernhain Freiham SüdGewerbegebiet Freiham Süd / Hans-Steinkohl-StraßeChristoph Bücheler Landschaftsarchitekt, München

Umbau Sporthalle und Erweiterung Grundschule Feldmochinger Straße 251Holzfurtner und Bahner Dipl.-Ing. Architekten und Stadtplaner, München

Neubau Feuerwache 4 SchwabingHeßstraße 120agn Niederberghaus & Partner GmbH, Halle / Saale

Neubau Haus für Kinder und offene Einrichtung Lissi-Kaeser-Straße 13-15Asböck Architekten GmbH, München

Neubau Wasserrettungsstation Lerchenauer See Lassallestraße 74kunze seeholzer architektur&stadtplanung, Müchen

Generalinstandsetzung und Erweiterung Grundschule Canisiusplatz 2Braun und Partner Architekten, München

Neubau Grundschule, Haus für Kinder und offene Einrichtung Baierbrunner Straße 61köhler architekten + beratende ingenieure, Gauting

Neubau Förderzentrum Nymphenburg SüdMargarethe-Danzi-Straße 17köhler architekten + beratende ingenieure, Gauting

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Investitionen: Wesentliche abgeschlossene Bauprojekte

2016

Neubau Gymnasium München Nord mit Eliteschule des SportsKnorrstraße 171h4a Gessert + Randecker Generalplaner GmbH, München

Generalsanierung und Erweiterung Schulzentrum München-Moosach, 1. BA Gerastraße 4-6, jesse hofmayr werner Architekten BDA, München

Neubau Kinderkrippe Krayweg 8Füllemann Architekten GmbH, Gilching

Neubau Haus für Kinder Isoldenstraße 17PeckDaam Architekten GmbH, München

Neubau Haus für Kinder Oselstraße 39abk architekturbüro koch gmbh, München Neubau Kinderkrippe Hans-Golzt-Weg 1Schulz und Schulz Architekten GmbH, Leipzig Neubau Haus für Kinder Josef-Obenhin-Straße 1Karl + Probst, München

Sanierung und Erweiterung Monacensia im HildebrandhausMaria-Theresia-Straße 23Architekturbüro Wallnhöfer, München

Generalinstandsetzung Jugendtreff Gohrenstraße 6Greilich Klaus Architekt DWB, München

Neugestaltung Wedekindplatz und FeilitzschstraßeGestaltung und Freianlagenplanung Baureferat (Hochbau)Verkehrsplanung Ingenieurbüro Kaltenecker, München

Herstellung einer barrierefreien Oberfläche in der Fußgängerzone Jahrstorfer Straßen- und Pflasterbau GmbH, Witzmannsberg

Erweiterung einer dritten Fahrspur am Isarring Schelle & Uhsler Betoninstandhaltung GmbH, Pfaffenhofen

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Unterhalt: Verzeichnis stadteigener Gebäude und Anlagen (Zahlen z.T. gerundet)

2016

Gebäude 2.648

Brunnen und Denkmäler 360

Gedenktafeln und Gedenksteine 309

Stadttore 6

Straßen 2.369 km

Radwege 974 km

Gehwege 4.431 km

Fußgängerzone 120.105 m²

Brücken und Unterführungen 251.036 m²

Wasserläufe 128 km

Seenfläche 189 ha

Straßenleuchten (ohne Unterführungs- u. Straßentunnelbeleuchtung) 97.713

Verkehrsleittechnik (Lichtanlagen, Verkehrs- und Parkleitsystemstandorte) 1.116

Parkscheinautomaten (Parkraummanagement) 4.440

Öffentliche, städtisch betreute Uhren 185

Straßenabläufe 70.000

Kanäle 2.409 km

Abwasserpumpwerke 150

öffentliche Grünflächen mit einer Gesamtfläche von 2.448 ha 1.284

Bäume in öffentlichen, städtischen Grünflächen 800.000

Straßenbäume auf Grünstreifen 113.000 in 2.712 Grünstreifen

Kinderspielplätze gesamt 737

davon Bolzplätze 154

Außenanlagen an städtischen Gebäuden 1.045 ha

Vorrangflächen für Naturschutz und Wälder 386

Kleingartenanlagen 317

Kompostanlagen mit 100.000 m³ jährl. Durchsatz an Kompostgut 4

Regenrückhalteanlagen mit 703.000 m³ Volumen 14

Klärwerke mit über 150 Millionen m³ / Jahr Abwasserzulauf 2

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Organigramm Baureferat

Stand 12/2016

Referatsleitung

Baureferentin Rosemarie Hingerl

Stellvertreter der Referentin Dr. Herbert Melchior

RP Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit Dr. Herbert Melchior

RZ Zentrales Projekt-Controlling und Qualitätssicherung Gerhard Alt

Referatsgeschäftsleitung

Geschäftsleiter Peter Schuller

Sachgebiet RG 1 Personal- und Organisation Andreas Frei

Sachgebiet RG 2 Betriebswirtschaft und Finanzmanagement Claudia Metz

Sachgebiet RG dIKA Dezentrales Informations-, Kommunikations- und Anforderungsmanagement Gregor Seitz

Sachgebiet RG 4 Beschluss- und Berichtswesen Anna Penzkofer

Sachgebiet RG ZS Zentrale Servicedienstleistungen Daniel Langer

Hauptabteilung Gartenbau

Hauptabteilungsleiter Dr. Ulrich Schneider

Geschäftsstelle Personal und Organisation, Finanzwesen Bernhard Liebich

Abteilung GZ Zentrale Aufgaben Dr. Maria Dobner

Abteilung G 1 Planung und Neubau Ulrich Rauh

Abteilung G 2 Unterhalt Nordost Michael Brunner

Abteilung G 3 Unterhalt Südwest Werner Leib-Gebauer

Abteilung G 4 Service-Betriebe Leander Wilhelm

Hauptabteilung Hochbau

Hauptabteilungsleiter Detlev Langer

Geschäftsstelle Personal, Organisation, Finanz- und Baudatenmanagement allgem. Verwaltung Helmut Hackl

Abteilung HZ Zentrale Aufgaben, energieeffizientes Bauen, Qualitätsvorgaben und -sicherung Martin Bendixen

Abteilung H 1 Kultur- und Verwaltungsgebäude, Gestaltung öffentlicher Raum, Brunnen und Denkmäler, QUIVID – Kunst am Bau Johann Georg Sandmeier

Abteilung H 2 Sozial- und Betriebsbauten, Stiftungen Johannes Gleißner

Abteilung H 3 Schulbauten, Kindertagesstätten (Ost) Salome Benz

Abteilung H 4 Schulbauten, Kindertagesstätten (Nord), Sportbauten Iris Lemke

Abteilung H 5 Schulbauten, Kindertagesstätten (Süd / West) Beate Steier

Abteilung H 6 Elektrische Anlagen Otto Heindl

Abteilung H 7 Haustechnik Reinhardt Pauli

Abteilung H 9 Betrieb technischer Anlagen, Energiemanagement Christian Kirsch

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Hauptabteilung Tiefbau

Hauptabteilungsleiter Karl Höferle

Geschäftsstelle Personal und Organisation, Finanzwesen Erwin Gassmann

Abteilung TZ Zentrale Aufgaben Dr. Maria Kastner

Abteilung T 1 Straßenplanung und -bau Horst Schiller

Abteilung T 2 Straßenunterhalt und -betrieb Stefan Reisinger

Abteilung T 3 Straßenbeleuchtung und Verkehrsleittechnik Volker Kreß

Hauptabteilung Ingenieurbau

Hauptabteilungsleiter Ralf Wulf

Geschäftsstelle Personal und Organisation, Finanzwesen Franz Plank

Abteilung VZ Zentrale Aufgaben Alexander Kressierer

Abteilung J 1 Planung und Bau Lothar Eicher

Abteilung J 2 Brückenbau Ulrich Schönemann (komm.)

Abteilung J 3 Wasserbau und Bauwerksunterhalt Daniela Schaufuß

Abteilung J 4 Technische Ausrüstung Johannes Blaskowski

Hauptabteilung Verwaltung und Recht

Hauptabteilungsleiter Dr. Herbert Melchior

Geschäftsstelle Personal und Organisation, Finanzwesen Nadine Nachtmann

Abteilung VZ Zentrale Aufgaben, Submission, Widmung Florian Schnabel

Abteilung VR Rechtsbetreuung, Planfeststellungen, Grunderwerb, Entschädigungen Dr. Herbert Melchior

Abteilung VV Vollzugsangelegenheiten, Erschließungsbeiträge und Verträge, Straßenbaubeiträge, Sondernutzungen, Straßenreinigungsgebühren Günther Weigert

Antikorruptionsbeauftragter Florian Schnabel

Datenschutzbeauftragter des Baureferats Volker Nolterieke

Münchner Stadtentwässerung

1. Werkleiter Bernd Fuchs

2. Werkleiter Robert Schmidt

MSE P Personal, Informationsverarbeitung Martin Moser

MSE B Betriebswirtschaft Arne Helfer

MSE R Recht und Verwaltung Christian Heindl

MSE Z Zentrale Aufgaben Karen Vestner

MSE 1 Kanalbau Robert Brenner

MSE 2 Klärwerksbau Christian Berchtenbreiter

MSE 3 Betrieb Dr.-Ing. Bernhard Böhm

MSE 4 Anwesenentwässerung i.V. Oliver Haas

Antikorruptionsbeauftragter Christian Heindl

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Preise und Auszeichnungen

2016

Preis für Stadtbildpflege 2016: Bauen und Sanieren in historischer Umgebung

Lobend erwähnt wurden beim Wettbewerb „Preis für Stadtbildpflege“ der Landeshauptstadt München der Neubau des NS-Dokumentationszentrums (Planung: Georg Scheel Wetzel, Berlin) und die Gesamtsanierung der Städti-schen Galerie im Lenbachhaus.

(Planung: Foster + Partners, London) 2016 wurden sieben Preise und zwei Lobende Erwähnungen vergeben. Die prämierten Objekte zeigen exemplarisch, wie verschiedenste Bauaufgaben im Kontext historischer Umgebung individuell betrachtet und einer maßgeschneiderten Lösung zugeführt werden können.

Der Wettbewerb „Preis für Stadtbildpflege 2016: Bauen und Sanieren in histo-rischer Umgebung“ zeichnet sich durch eine große Anzahl qualitätvoller Bewer-bungen und einem breiten Spektrum an vorbildlichen Arbeiten aus. Gewürdigt wurden vorbildliche Beispiele zeitgenössischer Architektur in Ensemblebe-reichen und im Zusammenhang mit Baudenkmälern. Auch Neubauten in einem von überlieferter Bausubstanz geprägten Umfeld sind Thema.

2015

SPIELRAUM-Preis 2015 für barrierefreies Baumhaus

Für das Baumhaus am Neuhofener Berg erhielt die Stadt München den Deut-schen SPIELRAUM-Preis 2015 im 2. Rang. Diese Auszeichnung wird vergeben von der STADT und RAUM Messe und Medien GmbH (Winsen / Aller) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gartenamtsleiterkonferenz GALK e.V. beim Deutschen Städtetag und dem Olympischen Sportbund. 2015 waren barrierefreie Spiel- und Bewegungsräume gefragt mit innovativem Charakter, die modellhaft und wegweisend sind für die Freiraumgestaltung.

Die Begründung der Fachjury bei der Preisvergabe an die bayerische Landes-hauptstadt: Durch seinen barrierefreien Zugang steht das Baumhaus allen Nutzergruppen offen. Obwohl weder als Spielobjekt noch als Bewegungsraum konzipiert, ist das Baumhaus beides. Als ungewöhnlicher Aussichtspunkt ist es barrierefrei zu erreichen, als offener Raum in der Natur regt es zu phantasie-vollem Spiel an und ergänzt so das Angebot des nahegelegenen Spielplatzes. Die Größe der einzelnen Häuschen erlaubt es, dass sich dort mindestens zwei Rollstuhlfahrer begegnen und aufhalten können.

Ingenieurpreis 2015

Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau zeichnete die Überdachung der Contai-neraufstellflächen des Wertstoffhofes an der Mühlangerstraße mit einem Sonderpreis des Ingenieurpreises 2015 aus. Damit würdigte sie die innovativen technischen Leistungen des von der Stadt München beauftragten Ingenieur- büros für Tragwerksplanung AJG Ingenieure GmbH. In der Preisbegründung heißt es: „...der Wettbewerbsbeitrag zeigt beispielhaft, wie eine alltägliche Aufgabe durch kongeniale Zusammenarbeit von Bauherr und Planern kreativ und großzügig gelöst werden kann...“

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Projekte

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Auseinandersetzung mit der Vergangen-heit im NS-Dokumentationszentrum

Mit einem Festakt wurde am 30. April 2015, dem Jahrestag der Befreiung Münchens durch US-Truppen das NS-Dokumentations-zentrum eröffnet. „Das Haus ist ein unüber- sehbares Zeichen, dass sich München seiner NS-Geschichte stellt“, sagte Oberbürger-meister Dieter Reiter. Das Gebäude steht auf dem ehemaligen Grundstück des „Braunen Hauses“, das der NSDAP seit 1930 als Parteizentrale diente. Der Standort des Zentrums weist auch zum städtebaulichen Umfeld einen engen Bezug auf: Wenige hundert Meter entfernt an der Brienner Stra-ße liegt der „Platz der Opfer des Nationalso-zialismus“, die zentrale Gedenkstätte für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft in München. Ausgehend von diesem authentischen Ort dokumentiert der weiße Kubus Münchens nationalsozialistische Geschichte. Nach knapp zweieinhalbjähriger Bauzeit wurde er termingerecht durch das Baureferat fertig-gestellt und im Frühjahr 2014 an den Nutzer übergeben.

Zeichen setzen

Im September 2006 beauftragte der Stadtrat das Kulturreferat gemeinsam mit dem Bau- referat den Auslobungstext für einen Reali-sierungswettbewerb zu erarbeiten. 2008 wurden für den Architektenwettbewerb EU-weit 50 Bewerber ausgewählt und zehn international renommierte Büros zusätzlich eingeladen. Der Entwurf der Berliner Archi-tekten Bettina Georg, Tobias Scheel und Simon Wetzel erhielt im März 2009 den ersten Preis: Ein Würfel mit 22,50 Meter Kantenlänge, der sich in Form und Größe selbstbewusst von den historischen Bauten absetzt. Das puristische Gebäude, ganz aus Sichtbeton, bricht bewusst mit der im Um-feld noch vorhandenen NS-Architektur.

Bauherren:Bundesrepublik DeutschlandFreistaat BayernLandeshauptstadt München

Projektleitung:Landeshauptstadt MünchenBaureferat (Hochbau)

Planung:Georg · Scheel · Wetzel Architekten, Berlin

Objektüberwachung:Wenzel + Wenzel Architekten, München

Freianlagenplanung:Weidinger Landschaftsarchitekten, Berlin

Bruttogrundfläche: 5.073 m²Bauzeit: September 2011 bis Juli 2014Baukosten: 28,2 Mio. Euro

(Oben) Meist zweigeschossige, mehr als sechs Meter hohe Fassadenöffnungen lenken den Blick bewusst auf das Umfeld.

(Unten) Eingangsbereich.

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Die Architektur des NS-Dokumentationszen-trums mit dem westlich vorgelagerten Ein-gangsplatz aus hellen Betonplatten schafft den Rahmen für das Ausstellungskonzept; sie ermöglicht den Blick auf die baulichen Relikte der NS-Zeit in der unmittelbaren Um- gebung. Dadurch wird der Standort des neu-en Zentrums selbst zu einem wichtigen Ele-ment der Dokumentation. Große Öffnungen in der Fassade, meist zweigeschossig und mehr als sechs Meter hoch, rücken das Um- feld gezielt ins Blickfeld des Publikums. Der Rundgang durch die Dauerausstellung be- ginnt im vierten Obergeschoss und führt hinab in das erste. Die quadratischen Aus-stellungsflächen umfließen einen aus der Mitte gerückten Kern, in dem die Flucht-treppenhäuser und die Serviceräume unter-gebracht sind. Fotografien, Dokumente, Texte, Filmprojek-tionen und Medienstationen dokumentieren die Geschichte des Nationalsozialismus. Ein Lernforum bietet mit Bibliothek, Medien-tischen, Recherchestationen und Seminar- räumen vielfältige Möglichkeiten, die Themen der Ausstellung nachzulesen und weiterzu-verfolgen. Im zweiten Untergeschoss sind ein Saal für 200 Personen sowie ein Café untergebracht. Die Architekten wählten Weißbeton, innen wie außen, vom tragen-den Kern bis zu den Fassaden, von den Decken bis zu den Fußböden. Seine gleich-mäßige weiße Farbe verdankt der Beton weißem Zement, Titandioxid und besonders hellem Sand. Bereits im Wettbewerb war

gefordert, auch ökologische und energe-tische Aspekte zu berücksichtigen. Die massiven Wände haben deshalb nicht nur konstruktive oder gestalterische Funktionen, sie dienen auch als energetisch wirksame Speichermasse.

(Oben) Fotografien, Dokumente, Texte, Filmprojektionen und Medienstationen dokumentieren die Geschichte des Nationalsozialismus.

(Unten) Ein weithin sichtbares Zeichen für die Auseinan-dersetzung mit der Vergangenheit setzt das NS-Doku-mentationszentrum in geschichtsträchtigem Umfeld.

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Bauherr:Landeshauptstadt MünchenReferat für Bildung und Sport

Projektleitung:Landeshauptstadt MünchenBaureferat (Hochbau)

Planung:schulz & schulz architekten, Leipzig

Bauleitung:köhler architekten + beratendeingenieure, Gauting

Kunst am Bau:Baureferat (Hochbau)„Baumschule“ auf dem Schulplatz, Rotterdamer Künstlerkollektiv Observatorium

Nutzfläche: 13.331 m²Bauzeit: April 2013 bis August 2015

Genehmigte Projektkosten: 59,78 Mio. Euro Voraussichtliche Abrechnung: zirka 50 Mio. Euro

Drei Einrichtungen unter einem Dach an der Nordhaide

Das neue Berufsschulzentrum wird seit September 2015 gemeinsam von der städtischen Berufsoberschule Wirtschaft (BOS), der städtischen Robert-Bosch-Fach- oberschule Wirtschaft (FOS) sowie der städtischen Fachakademie für Heilpädagogik (FAH) genutzt. Mit Sechs-Tage-Wochen, Schichtarbeit und dem hohen Engagement aller Baubeteiligten gelang es letztlich, den Betrieb zum Schuljahresbeginn terminge-recht aufzunehmen. Grund für diese Auf- holjagd war eine, durch die überraschende Insolvenz der Baumeisterfirma verursachte, dreimonatige Bauverzögerung – kurz nach dem Baubeginn im April 2013. „Wir können alle wirklich stolz sein, dass wir dieses ambitionierte Ziel geschafft haben“, sagte Baureferentin Rosemarie Hingerl bei der Eröffnungsfeier am 15. Januar 2016 – und überbrachte eine weitere gute Nachricht: Die voraussichtliche Abrechnungssumme für das Projekt wird bei etwa 50 Millionen Euro

liegen. Das entspricht Einsparungen in Höhe von zirka 9,8 Millionen Euro gegenüber den genehmigten Projektkosten.

Die Anforderungen an den Schulneubau waren hoch: Drei voneinander unabhängige Schularten mit ihren unterschiedlichen Schülerstrukturen sollten darin als organisa-torisch eigenständige Einheiten unterkom-men. Zudem war aufgrund der teils großen Raumnot an den bisherigen Standorten der Schulen der vorgegebene Zeitplan sehr eng. Viel Spielraum bot das Grundstück östlich der Schleißheimer Straße nahe der Dülfer-straße nicht. Auf einer überbaubaren Fläche von nur 53 mal 103 Meter musste genügend Raum für 1.300 Schülerinnen und Schüler geschaffen werden. Außerdem entstanden eine Dreifachsporthalle mit Zuschauertri- büne, die sowohl für die Schulen als auch für die Nutzung durch externe Sportvereine konzipiert ist, sowie eine Tiefgarage.

Modernes Berufsschulzentrum

(Links) Die Aula bietet viel Platz bei Schulveranstaltungen.

(Rechts) Sport macht Spaß in der neuen modernen Dreifachsporthalle.

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(Oben) Das Atrium verbindet alle Etagen.

(Links) Foyer, Zugang zum Gebäude.

Vor dem Hintergrund zukünftig sich ändern- der Schülerzahlen und möglicher Änderungen der Schulorganisation bietet das Gebäude ein Höchstmaß an räumlicher Flexibilität im Hin- blick auf sich ändernde Nutzungs- und Raum- anforderungen. An den Nahtstellen zwischen den Schulen sind neben den gemeinsamen Nutzungen sowohl Verwaltungs- als auch Unterrichtsbereiche angesiedelt. Die Trenn-wände der Klassen wurden in Trockenbau-weise errichtet. Zusätzlich befinden sich Hohlraumböden in den Schulräumen, um Nachinstallationen zu ermöglichen.

Die Schulfamilie und auch externe Veranstal-ter können im Foyer Veranstaltungen mit bis zu 437 Teilnehmern durchführen. Die Haupt- treppe lässt sich dazu durch ein Rolltor zu den öffentlich zugänglichen Bereichen ab- trennen. Die Aula bietet Platz für Veranstal-tungen mit bis zu 500 Personen, in der Mensa finden 150 Schülerinnen und Schüler Platz. Die Verwendung von Ahornholz und Naturstein lässt das gesamte Haus sehr hell und einladend wirken. Eine zentrale, offene Treppenanlage erschließt über kurze Wege alle Etagen.

Die Freisporteinrichtungen, insbesondere Basketball, Volleyball und Boulderwand sind ein Teil des Pausenhofes. Freisitze befinden sich unter der Schattenspendenden Pergola. Der Baukomplex hält sämtliche Anforderun-gen des barrierefreien und energieeffizienten Bauens ein.

Über dem Erdgeschoss gliedert sich das Gebäude in einen fünfgeschossigen Bau zur Schleißheimer Straße und zum Vorplatz, sowie einen viergeschossigen Bau nach Osten zur Wohnbebauung hin. Zum nörd- lichen Grünraum und zu den Sportflächen ist das Erdgeschoss durchlässig und transparent wie ein „Tor ins Grüne“.

Auf dem Schulplatz setzt die Arbeit „Baum-schule“ des Rotterdamer Künstlerkollektivs Observatorium Akzente – entstanden im Rahmen von QUIVID, dem Kunst-am-Bau-Programm der Stadt München. Sie zeigt ein gekipptes Klassenzimmer. An Stelle der Unterrichtstafel wurde ein Baum gepflanzt. Die Skulptur bringt das Innere des Schulge-bäudes nach außen und verleiht dem Vor- platz ein symbolisches Wahrzeichen für Unterricht, Begegnung und Bildung.

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Dritter Straßentunnel eröffnetDas Tunnelsystem am Mittleren Ring Süd-west wurde termin- und kostengerecht übergeben

Mit einem großen Bürgerfest wurden am 25. Juli 2015 die Tunnel am Mittleren Ring Südwest eröffnet. „Auf diesen Tag haben wir lange hingearbeitet“, sagte Baureferen-tin Rosemarie Hingerl beim Festakt, „pünkt- lich, plangemäß und kostengerecht“ wurde das Ziel erreicht – was die Kosten anbelangt, sogar besser als geplant: sie bleiben unter den vom Stadtrat bewilligten 398,5 Millionen Euro. In sechsjähriger Bauzeit entstanden in der Garmischer Straße, am Luise-Kiessel-bach-Platz und der Heckenstallerstraße zwei Straßentunnel, die Münchens Hauptschlag-ader auf einer Länge von mehr als 2,5 Kilo-metern spürbar entlasten. Mit diesem dritten großen Straßentunnelprojekt, das auf einen Bürgerentscheid zurückzuführen ist, läuft der Verkehr auf dem Mittleren Ring zwischen

Westpark und Passauerstraße jetzt fast vollständig unterirdisch.

Der Münchner Stadtrat erteilte dem Baurefe-rat im Juni 2009 den Auftrag, mit dem Roh- bau für den Tunnel zu beginnen. Mit dem ingenieur- und sicherheitstechnisch hoch-komplexen Bauwerk ist dem Baureferat eine Punktlandung gelungen. Eine besondere Herausforderung war die Durchführung der gesamten Baumaßnahme bei laufendem Verkehr: Die provisorische Verkehrsführung musste permanent an den Baustellenverlauf angepasst werden.

(Oben) Im Abschnitt zwischen Höglwörther und Murnauer Straße fließt der Verkehr zwischen den beiden neuen Tunnel in Tieflage.

(Unten links und rechte Seite Mitte) Neueste Technik sorgt für einen hohen Sicherheitsstandard.

(Rechts) Oberbürgermeister Dieter Reiter, Baureferentin Rosemarie Hingerl und der Bayerische Staatsminister des Inneren, für Bau und Verkehr Joachim Herrmann bei der Eröffnung.

Bauherr:Landeshauptstadt MünchenBaureferat

Projektleitung:Landeshauptstadt MünchenBaureferat (Ingenieurbau)

Objektplanung:Planungsgemeinschaft Mittlerer Ring:Dorsch International Consultants, MünchenISP Scholz Beratende Ingenieure, MünchenIngenieurbüro Schönenberg + Partner, München

Örtliche Bauüberwachung:Baureferat (Ingenieurbau)ARGE Bauüberwachung:Obermeyer Planen + Beraten, MünchenIngenieurbüro Dipl.-Ing. H. Vössing, München

Länge Ausbauabschnitt: 2,8 KilometerTunnellängen:Luise-Kiesselbach-Tunnel: 1,5 KilometerHeckenstallertunnel: 620 MeterTieflage Heckenstallerstraße: 400 Meter

Bauzeit Tunnel: August 2009 bis Juli 2015Fertigstellung Oberfläche: Ende 2017

Genehmigte Projektkosten: 398,5 Mio. Euro Voraussichtliche Abrechnung: zirka 360 Mio. Euro

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Die 30 Millionen Euro teure, moderne Sicherheits- und Betriebstechnik und bau- liche Vorkehrungen gewährleisten einen sicheren Betrieb der Tunnel. Ein „Lichtband“ an der Tunneldecke und die visuelle Leitein-richtung am rechten und linken Fahrbahn-rand sorgen bei der Durchfahrt für eine gute Verkehrsführung. Die markante grüne Um- randungsbeleuchtung um die Fluchttüren und die Kennzeichnung der Fluchtwege prägen sich bei Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern ein und helfen ihnen im Notfall, den Gefahrenbereich schnellstmöglich zu verlassen.

Unterschiedliche Überwachungssysteme erkennen Notfälle und Brände frühzeitig, so dass Polizei, Feuerwehr und Rettungs-dienste rasch und effektiv eingreifen können. Tunnel, Trog und Rampenbereiche werden lückenlos von Videokameras überwacht, die

(Oben) Die Autobahn A95 ist über Seitentunnel an den Luise-Kiesselbach-Tunnel angeschlossen.

(Unten) Einfahrt in den Tunnel von der A95 kommend.

ereignisorientiert gesteuert werden. Wie in fast allen Münchner Tunneln trennt eine massive Stahlbetonwand die beiden Fahrt- richtungen. Das hat vor allem im Brandfall wesentliche Vorteile: Die nicht betroffene Tunnelröhre kann als Fluchtweg für die Verkehrsteilnehmer und für die Zufahrt der Rettungskräfte genutzt werden.

An der Oberfläche entsteht neue Aufent-haltsqualität: So schafft in der Garmischer Straße eine mit vielen Bäumen und Grün-flächen gestaltete Mittelpromenade, eine attraktive Fußwegverbindung zwischen Westpark und Luise-Kiesselbach-Platz sowie bessere Querungsmöglichkeiten. Über dem Heckenstallertunnel wird bis Sommer 2017 ein abwechslungsreicher Park mit vielen Spielmöglichkeiten angelegt. Zwischen kleinen Platzflächen erstreckt sich eine leicht erhöhte, zehn Meter breite Promenade, die zu den Wohngebäuden hin von einem Fuß- und Radweg begleitet wird. Nach Süden öffnet sich die Promenade über eine Sitzmauer zum Park.

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Ein gemeinsamer Standort für die SicherheitNeubau der Feuerwache 4 an der Heßstraße mit Integrierter Leitstelle

Der Neubau der Feuerwache 4 führt als großer Sicherheitsstützpunkt die Münchner Berufsfeuerwehr, die Integrierte Leitstelle, die Abteilung Mitte der Freiwilligen Feuer-wehr sowie den Katastrophenschutz zu- sammen. Das äußerst anspruchsvolle Projekt wurde nach knapp dreijähriger Bau- zeit im Februar 2016 fertiggestellt und am 4. Mai 2016 feierlich eröffnet. Im Februar 2013 beauftragte der Stadtrat das Baurefe-rat mit der Realisierung. Das Architektur-büro agn Niederberghaus & Partner über-zeugte mit seinem Konzept im VOF-Ver- fahren. Es erfüllt die funktionalen Anforde-rungen im Rahmen der städtebaulichen Möglichkeiten bestens.

Die neue Integrierte Leitstelle koordiniert von diesem Standort aus zukünftig den stadtweiten Einsatz der Rettungskräfte; sie soll ab Mitte 2017 einsatzbereit sein. Die rote Fassade des mehrgeschossigen Ge- bäudes betont die ständige Einsatzbereit-schaft. Im Hauptgebäude befinden sich die

Fahrzeughallen mit Alarmausfahrten, Lager, Werkstätten sowie Sozialräume der Berufs- feuerwehr. Die Nachrichtenstelle an der südöstlichen Gebäudeecke koordiniert die Alarmausfahrten, sichert und überwacht den gesamten Zutrittsverkehr zum Grund- stück. Im zweiten Obergeschoss befinden sich 30 Ruhe- und entsprechende Sanitär-räume, Aufenthaltsbereiche, ein Speisesaal sowie eine etwa 200 Quadratmeter große Sporthalle. Mehrere Sprungschächte ver- binden die Ruhe- und Aufenthaltsräume direkt mit der Fahrzeughalle im Erdge-schoss.

Das rückwärtig gelegene, niedrigere Ge- bäude dient der Freiwilligen Feuerwehr und dem Katastrophenschutz. An die großflächi-gen Fahrzeughallen des Rückgebäudes schließt ein zweigeschossiger Funktions-trakt mit Büros, Aufenthaltsbereichen, Umkleide- und Lagerräumen an. Im Außen-bereich sind der Übungsturm mit daran anschließender Übungsfläche, die interne

Tankstelle und ein Anlieferbereich mit Lastenaufzug angeordnet. Begrünte Dach- flächen kompensieren die versiegelte Fläche. Alle Funktionen der neu konzipierten Inte- grierten Leitstelle sowie die Verwaltung sind im Hauptgebäude untergebracht. Dabei bilden die Leitstelle, die Gefahrenabwehr-leitung und der Technikbereich einen abge- schlossenen Sicherheitsbereich.

In den stark frequentierten Fahrzeug- und Einsatzbereichen entsprechen Sichtbeton, Stahl, Glas und Faserzementverkleidung der industrieähnlichen Funktion. Im Gegensatz dazu unterstreichen Materialien wie Lino- leum und Holz die Funktionen der Ruhe- und Aufenthaltsräume. Zusammen mit dem Speiseraum und den Sporteinrichtungen bieten sie dem im Schichtdienst tätigen Personal Freizeit- und Erholungsbereiche. Diese Räume sind zu einem bepflanzten Innenhof orientiert oder über einen Freisitz nach außen verbunden.

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Bauherr:Landeshauptstadt MünchenBaureferat

Projektleitung:Landeshauptstadt München Baureferat (Hochbau) Angelika Malinowski (LPH 1-4)Johannes Gleißner (LPH 5-9)

Entwurfs- und Ausführungsplanung:agn Niederberghaus & Partner GmbH Halle/Saale

Bauleitung:IMP Ingenieure GmbH München

Kunst am Bau:Baureferat (Hochbau)„Skala“ Gunda Förster, Berlin„Leitungen“ Siegfried Kreitner, München

Bauzeit: Mai 2013 bis Februar 2016Genehmigte Projektkosten: 85 Mio. Euro

(Oben) Innenhof mit Übungsturm.

(Mitte) Mehrere Sprungschächte verbinden die Aufent- haltsräume direkt mit der Fahrzeughalle.

(Unten) Die integrierte Leitstelle koordiniert den stadt- weiten Einsatz der Rettungskräfte.

An der Fassade wurde die Arbeit „Skala“ der Berliner Künstlerin Gunda Förster im Rahmen von Quivid, dem Kunst-am-Bau-Programm der Stadt München, realisiert. Aufsteigend von einem kühlen, hellen Magenta-Ton hin zu einem warmen, satten Rotton zeigen LED-Leuchtflächen die Anzahl der eingehenden Anrufe und Funksprüche und damit die Höhe der Kommunikations-frequenz an. Im Gebäude hat der Künstler Siegfried Kreitner das Kunst-Projekt “Leitungen“ installiert: Kinetische Lichtlei-tungen suggerieren mit wasserblauem Licht ruhige, minimale Bewegungen und deren Weiterleitung im Gebäude und hinaus in den offenen Innenhof.

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nahmen für eine saubere Isar müssen jedoch dauerhaft weiter engagiert durchge-führt werden, um langfristig ein umweltbe-wusstes und rücksichtsvolles Verhalten zu erreichen“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter zum Auftakt der Kampagne am 18.Juli 2016.

Für die Kampagne wurde das medienwirk-same Konzept „Wahre Liebe ist...“ ausge-wählt. Oberbürgermeister Dieter Reiter und Baureferentin Rosemarie Hingerl stellten die Kampagne bei der Kick-Off-Veranstaltung symbolisch vor: Ganze 40 Kubikmeter Abfall türmten sich auf einem riesigen Müllberg. Damit wurde demonstriert, was das Bau- referat an zwei Isarwochenenden aus dem Gebirgsfluss und der Umgebung gesammelt hatte. Ein abschreckendes Bild, das im Laufe des Sommers auf Plakaten und auf

Erfolgreiche Öffentlichkeitskampagne für eine saubere Isar

Das Baureferat hat 2016 kurzfristig eine breite Öffentlichkeitskampagne für eine saubere Isar konzeptioniert, geplant und umgesetzt. Zusätzlich wurde eine Isar-App erstellt. Basis waren entsprechende Stadt- ratsanträge sowie die Ergebnisse des Runden Tisches „Erholungsraum Isar“ vom 9. Dezember 2015. Der Stadtrat hatte am 26. April 2016 diesen Maßnahmen des Baureferats zur weiteren Sensibilisierung zugestimmt. Die geplante Öffentlichkeits-kampagne wurde am 28. Juni bekanntgege-ben und begann im Juli. „Es gilt, das Verständnis für die Isar als schützenswerten Wildfluss weiter zu steigern. Dazu gehört die grundsätzliche Einsicht, Abfälle richtig zu entsorgen und sich beim Grillen richtig zu verhalten. Diese Einsicht nimmt zwar beständig zu, alle Maß-

einem Floß an der Isar zu sehen war. Zur Kampagne gehörten außerdem zahlreiche Aktionen, ein Kurzfilm, ein Fotowettbewerb und Fahrradrikschas. Bei einem Pilotversuch erhob außerdem z.B. ein Supermarkt in Thalkirchen 2 Euro Pfand für Einweggrills.

Zusätzlich wurde am 18. Juli die neue Isar-App freigeschaltet, die zur Kampagne kurzfristig von der Portal München Betriebs-GmbH programmiert wurde. Die „Isar-App“ ist direkt unter www.isar-map.de oder über die bereits sehr verbreitete App von muenchen.de aufrufbar. Sie enthält Informa-tionen über Grillzonen und -regeln, Toiletten und Abfallentsorgungseinrichtungen sowie Wasserwachstationen und andere „Points of interest“.

„Wahre Liebe ist …“Schulkinder gaben zusammen mit Oberbürgermeister Dieter Reiter und Baureferentin Rosemarie Hingerl den Auftakt zur Kampagne für mehr Sauberkeit an der Isar.

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Projektleitung:Landeshauptstadt München Baureferat (Ingenieurbau) Alexander Kressierer (J) Monika Hausenberger (J)

Projektplanung und Konzept: Marketingagentur Freiraum, MünchenAgentur Foto Konzept Keitel, München

Genehmigte Projektkosten: 60.000 Euro

(Oben) … ein Floß auf der Isar …

(Links) … und Aktionen mit Kindern.

Zur Kampagne gehörten verschiedene Plakatmotive …

„Diejenigen, die rücksichtslos mit dem renaturierten Fluss umgehen, sollen mit ihrem Verhalten konfrontiert werden. Wir wollen in den nächsten Wochen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger erreichen und für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Naturraum Isar weiter sensibilisieren“, sagte Baureferentin Rosemarie Hingerl. Dies war bei der Kampagne im Sommer 2016 gelungen: Bereits einige Tage nach dem Start gaben 60 Prozent der an der Isar

Befragten an, die Kampagne zu kennen. Ebenfalls 60 Prozent beurteilten die Sauber- keit an der Isar mit „sehr gut“ beziehungs-weise „gut“. 34 Prozent sagten „geht so“ und lediglich sechs Prozent urteilten mit „schlecht“. Nahezu alle Befragten bestätig-ten, dass eine Aufklärung zum Thema Sauberkeit an der Isar wichtig sei. Auch im Sommer 2017 wird das Baureferat entspre-chende Aktionen und Maßnahmen durch-führen.

Wenn es auch nach Deiner Feier noch schön ist bei mir. Weil Du Deine Grillabfälle und leeren Flaschen wieder mitgenommen hast.

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Wo ist was: isar-map.de

Was man liebt, das schützt man.Danke. Deine Isar.

WAHRE LIEBE IST:

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Verkehrsreduzierung im Zentrum ermög-lichte Neugestaltung von Straßen und Plätzen

Nach einer aufwendigen Bauzeit in mehre-ren Bauabschnitten und in engem Kontakt mit Bezirksausschuss, Anwohnern und Geschäftstreibenden konnte im Juli 2015 das neue Pasinger Zentrum den Bürger-innen und Bürgern übergeben werden. Voraussetzung dafür war 2012 die Verlage-rung des Durchgangsverkehrs aus der Landsberger Straße auf die Nordumgehung Pasing. Die Reduzierung des Verkehrs im Zentrumsbereich eröffnete Chancen für eine Neuordnung. Zudem wurde die Tram- bahnlinie 19 zum Bahnhof Pasing verlän-gert, um Nah- und Fernverkehr, Bahn, S-Bahn, Bus sowie Tram optimal zu ver- knüpfen. Dazu hat der Planungsausschuss des Stadtrates am 9. Mai 2007 das Ver-kehrskonzept Pasing-Zentrum beschlossen und das Baureferat beauftragt, ein Plangut-achten durchzuführen.

Umfangreich wurden in der Pasinger Mitte Plätze und Straßen neugestaltet. Der Marienplatz wurde zu einem Treffpunkt mit Aufenthaltsqualität und einem seiner Historie entsprechenden Charakter: Mit der Mariensäule als Mittelpunkt können hier jetzt Märkte und Feste auf dem früher vom Verkehr stark belasteten Platz stattfinden. Dafür wurde er weitgehend als Fußgänger-zone umgestaltet und mit den benachbar-ten verkehrsberuhigten Bereichen verbun-den. Der Platz hat einen Pflasterbelag aus hellem Granit und dunklem Gabbro erhal-ten, der sich über die Fahrbahn hinweg fortsetzt und so die gesamte Fläche als Platz erfahrbar macht. Die Marienfigur blickt nun auf Initiative des Vereins „Pasinger Mariensäule e.V.“ nach Osten, in Richtung Münchner Marienplatz. Im April 2016 wurden zudem 30 Stühle und 18 große

Pasing hat eine neue Mitte

Der Brunnen „Spaces between Trees & People“ von Jeppe Hein.

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Bauherr:Landeshauptstadt MünchenBaureferat

Projektleitung:Landeshauptstadt MünchenBaureferat (Tiefbau)

Bauleitung:Ingenieurbüro Schönenberg und Partner, MünchenIngenieurbüro Dr. Zimmermann + Partner, MünchenPlanungsbüro Färber, MünchenTerminplanung:projektTeam Gotz + Grobmaier, München

Gestalterische Betreuung:Baureferat (Hochbau)

Gestaltung und Planung Straßen und Plätze:Burger Landschaftsarchitekten Partnerschaft, MünchenTOPOTEK 1, Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, BerlinIngenieurbüro Schönenberg und Partner, München

Kunst am Bau:Baureferat (Hochbau)„Sieben Flieger“, Haubitz + Zoche, München„Spaces between Trees and People“, Jeppe Hein, Berlin

Betreuung Grünanlagen:Baureferat (Gartenbau)

Bauzeit: März 2011 bis Mai 2015

Genehmigte Projektkosten: 26 Mio. Euro

rote Pflanzgefäße mit frühjahrsblühenden Felsenbirnen aufgestellt. Damit erfüllte die Stadt einen Wunsch des Pasinger Bezirks-ausschusses.

Die Bäckerstraße und die Gleichmannstraße sind verkehrsberuhigt. Um ihren Charakter als Geschäfts- und Flanierbereich zu stärken, wurden Gehwege verbreitert und Baumrei-hen gepflanzt. Der neu gestaltete Bahnhofs-platz, auf dem sich die neue Endhaltestelle der Tramlinie 19 befindet, verknüpft den zentralen Bushaltebereich, die Zugangstunnel zur Bahn und die Pasing Arcaden mit dem historischen Geschäftszentrum Pasings. Der Vorplatz des Rathauses hat den Charakter eines „grünen Rathausgartens“. Aus einer neuen Wegführung ergeben sich sieben unterschiedlich große Grünflächen und ein Spielbereich. Außerdem wurde der Brunnen „Die Gratulanten“ des Pasinger Künstlers Hans Osel saniert und neu platziert.

Die Landsberger Straße im Abschnitt zwischen Gleichmann- und Bäckerstraße ist Teil des verkehrsberuhigten Geschäftsbe-reichs geworden. Tram, Bus, Taxen, Anlieger- und Anlieferverkehr fahren in der Straßenmit-te. An der Südseite dieses Abschnittes wurden Bäume gepflanzt. Zwischen Bäcker-straße und Am Knie konnten die ehemals vorhandenen vier Fahrspuren nach Verkehrs-verlagerung auf die neue Nordumgehung auf zwei reduziert werden. Auf beiden Seiten gibt es neue Parkbuchten, die durch eine Allee gegliedert sind. Die Gehwege sind teilweise verbreitert und auf beiden Straßenseiten Radwege angelegt. Um eine durchgehende Bepflanzung mit 74 Bäumen zu ermöglichen, wurde die Bushaltestelle an der Kreuzung Offenbachstraße und Landsberger Straße nach Norden in die Offenbachstraße verlegt. Die Straßenbahn fährt außerhalb der Halte-stellen und Kreuzungsbereiche im Rasen-gleis, um den Charakter der „Grünen Magistrale“ zu stärken. Am Knie entstand eine große, zusammenhängende Platzfläche mit Bäumen und Sitzgelegenheiten.

(Links) Zwischen Bäckerstraße und Am Knie wurden die ehemals vorhandenen vier Fahrspuren auf zwei reduziert.

(Unten) Von den beiden Künstlerinnen Haubitz + Zoche wurde der Fuß- und Radwegtunnel Ost gestaltet. Titel der Arbeit: „Sieben Flieger“.

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Schmuckstück WedekindplatzNach dem Umbau mehr Raum für Fußgänger und Radler

Neu ordnen, verbessern, erweitern – so lauteten die Aufträge des Stadtrates in seinem Beschluss vom 14. Januar 2014 für den Umbau der Feilitzschstraße und des Wedekindplatzes. Abgestimmt mit dem Bezirksausschuss hat das Baureferat ab Oktober 2014 zwischen Leopoldstraße und dem Wedekindplatz mit dem Umbau be- gonnen und danach die Feilitzschstraße vom Platz bis zur Biedersteiner Straße neu hergestellt. Alt-Schwabing feierte seinen wieder zum Leben erweckten Platz am 4. Mai 2016 mit einem musikalisch-kulturel-len Bürgerfest.

Im November 2015 wurden die Arbeiten termingerecht und im Rahmen der vom Stadtrat genehmigten Kosten von 1,83 Millionen Euro abgeschlossen. Der Platz zeigt sich mit neuer Aufenthaltsqualität: Um den Wedekindbrunnen kann man nun sitzen. Er wurde technisch umfassend erneuert und in den Mittelpunkt gerückt. Der Bereich unter den drei großen alten Bäumen wurde unversiegelt belassen, nachdem er neu eingefasst und der wuchernde Bodendecker entfernt war. Mitten in Alt-Schwabing kann man hier im Sommer auf Stühlen unter Bäumen im lauschigen Schatten sitzen. Auf private Initiative weist die etwas wind-

Bauherr:Landeshauptstadt MünchenBaureferat

Projekt- und Bauleitung:Landeshauptstadt MünchenBaureferat (Tiefbau)

Planung und gestalterische Betreuung:Baureferat (Hochbau)

Bauzeit: Oktober 2014 bis November 2015

Genehmigte Projektkosten: 1,83 Mio. Euro

schiefe „Schwabinger Laterne“ als Wahr-zeichen auf den einstigen Nachtclub „Bei Gisela“ hin. Die Fußgängerflächen am Wedekindplatz wurden durch die geschickte Fassung von Parkbuchten sowie durch die Umwandlung von Fahrbahn- zu Gehwegflä-chen erweitert. Der Plattenbelag aus Kunst- steinmaterial in einem warmen Creme-Ton wurde von Fassade zu Fassade über Geh- wege und Fahrbahnen hinweg einheitlich verlegt und macht so den Platzraum besser erlebbar.

Erneuert wurde neben dem Platz auch die Feilitzschstraße: Zwischen Leopoldstraße und Wedekindplatz wurde das vorhandene Großsteinpflaster durch Asphalt ersetzt, vom Platz bis zur Biedersteiner Straße aus Gründen des Ensembleschutzes jedoch neu verlegt.

(Oben) Die prägenden Altbäume am Wedekindplatz wurden erhalten und integriert.

(Unten) Der Wedekindplatz ist nun ein attraktiv gestalteter Platz mit hoher Aufenthaltsqualität.

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Generalsanierung ermöglicht Neukon-zeption der Monacensia-Bibliothek

Um die Zukunftsfähigkeit der Monacensia zu sichern, hat der Münchner Stadtrat 2011 eine gründliche Sanierung des Hildebrand-hauses beschlossen. Nach der Villa Stuck und dem Lenbachhaus machte die Stadt ihre dritte denkmalgeschützte Künstlervilla aus der Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende zukunftsfähig. Mit dem architektonischen Konzept ging eine deutliche Erweiterung der öffentlich nutzbaren Flächen von 360 auf 780 Quadratmeter einher. Das „literarische Gedächtnis“ der Stadt ist seit 9. Dezember 2016 wieder am gewohnten Standort im Hildebrandhaus an der Maria-Theresia- Straße für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das ehemalige Wohnhaus und Atelier des Bildhauers Adolf von Hildebrand (1847-1921) wurde in seinen Originalzustand zurückver-setzt und behutsam zu einem zeitgemäß gestalteten Treffpunkt für Literatur und Ge- schichte weiterentwickelt. Am 23. Novem- ber 2011 hat der Stadtrat den Projektauftrag erteilt. Um der inhaltlichen Neukonzeption der Monacensia vollständig Rechnung zu tragen, erhielt das Bestandsgebäude einen Anbau mit einem repräsentativen Eingangs-bereich, Café und Kasse. Der Anbau im Süden ermöglicht den Zugang zur Monacen-sia von der Straßenfront über den Garten unabhängig vom nördlichen Bürozugang.

Bauherr:Landeshauptstadt MünchenKommunalreferat

Projektleitung:Landeshauptstadt MünchenBaureferat (Hochbau)

Planung:Architekturbüro Wallnöfer, München

Bauleitung:IMP Ingenieure, München

Bauzeit: September 2013 bis September 2015

Genehmigte Projektkosten: 9,3 Mio. Euro

Hildebrandhaus in neuem Glanz

Das neue Foyer mit einer Höhe von etwa sechs Metern vor der Fassade des Atelier-baus ist transparent gestaltet. Die Maße des originalen Tores gab die Höhe des Anbaus vor. Hier wurden einst die großen Skulp-turen von Adolf von Hildebrand aus dem Atelier gebracht, unter anderem die für den Wittelsbacher Brunnen auf dem Lenbach-platz. Das große Tor kann in seiner gesam-ten Höhe geöffnet werden und macht den Lesesaal in seiner ursprünglichen Nutzung als Atelierbau erfahrbar. Dach, Fassaden und Fenster wurden nach Befunduntersu-chungen und alten Fotografien wieder her-gerichtet.

Die Innenräume sind saniert, die Holzbalken-decken wurden statisch ertüchtigt. In den meisten Büroräumen konnte das historische Parkett erhalten bleiben. In den ehemaligen Atelierräumen wurde ein robustes Industrie-parkett verlegt. Alle öffentlichen Bereiche und ein Teil der Büroräume können durch den Einbau eines Kabinenaufzuges und einer Hebeplattform barrierefrei erreicht werden. Die technischen Installationen wie Brand- und Einbruchmeldeanlage, alle Elektrolei-tungen und Schaltzentralen wurden kom-plett erneuert, ebenso die Lüftung.

Die Freiflächen im Umgriff des Anbaus laden zum Verweilen auf der Terrasse und im Garten ein. Bei der Umgestaltung wurde größten Wert auf den Erhalt der hochge-wachsenen Bäume gelegt.

(Oben) Die denkmalgeschützte Künstlervilla erhielt einen modernen Anbau mit dem neuen Eingangsbereich.

(Unten) Lese- und Bibliotheksaal.

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Spielen und Erholen im WeißenseeparkZweiter Bauabschnitt der Grünanlage abgeschlossen

Der bereits erneuerte Weißenseepark, die größte öffentliche Grünanlage im Stadtteil Obergiesing-Fasangarten, wurde 2015 noch einmal erweitert und verschönert. Der erste Bauabschnitt mit 8,2 Hektar wurde im Sommer 2010 fertiggestellt. Für den zweiten, 1,3 Hektar großen Bauabschnitt, erteilte der Stadtrat am 17. März 2015 die Ausführungs-genehmigung mit Projektkosten in Höhe von 1,35 Millionen Euro. Hier standen der süd- liche Teil der Grünanlage „An der Weißensee-straße“ und die Grünfläche „Am Katzen-buckel“ im Mittelpunkt. Am 24. Juni 2016 wurden die erweiterten Spiel- und Freizeit-flächen im Rahmen des alljährlichen Bürger-festes „Sommer im Park“ offiziell eröffnet.

Der Bereich unterhalb des Hanges am Katzenbuckel wurde zu einem Mehr-Genera-tionen-Parcours mit Fitnessgeräten für alle Generationen umgestaltet. Im Umgriff des Franz-Eigl-Weges entstand ein zusätzlicher Geländespielplatz mit einer stilisierten Burg- ruine und einer Drachenskulptur; im südlichen Parkbereich wurden für den Trendsport Dirtbiken eine „Dirtline“ und ein „Pump-track“ angelegt.

Bauherr:Landeshauptstadt MünchenBaureferat

Projektleitung:Landeshauptstadt MünchenBaureferat (Gartenbau)

Planung und Bauleitung:Büro Freiraum, Johann Berger,Freier Landschaftsarchitekt + Stadtplaner, Freising

Bauzeit: April bis Dezember 2015

Genehmigte Projektkosten: 1,35 Mio. Euro

Ein neuer Parkeingang schafft den Übergang zu den öffentlichen Grünflächen im Agfa-Gelände. Außerdem entstand ein durchgän- giger Verbindungsweg zwischen Weißensee- und Tegernseer Landstraße.

Die Aufwertung und Umgestaltung der Giesinger Grünanlagen ist ein wichtiger Bau- stein im Rahmen des Städtebauförderpro-grammes „Soziale Stadt“. Seit 1999 beteiligt sich die Stadt München an dem Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Ent- wicklungsbedarf – Soziale Stadt“. Ziel ist es, Stadtteile aufzuwerten und zu fördern. Besonders wichtig ist dabei, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern die Zukunft des Stadtteils zu gestalten. Das Baureferat lud im November 2016 zur Präsentation und Diskussion der Planungsziele für den 3. Bau- abschnitt ein, der eine 8.100 Quadratmeter große Fläche umfasst. Damit wird die Grün- anlage vervollständigt und die Sanierung des Weißenseeparks abgeschlossen. Übergeord-netes Projektziel ist es auch bei diesem Bau- abschnitt, die Parkflächen und das Freizeitan-gebot nochmals deutlich zu erweitern, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.

(Oben rechts) Dirtbiken ist der Trend für wagemutige Radler.

(Mitte rechts) Unterhalb des Hanges am Katzenbuckel entstand ein Mehr-Generationen-Parcours mit Fitness-geräten für alle.

(Unten rechts) Der Spielplatz mit Bewegungsspielen und einer Drachenskulptur.

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Neue Spots für SkaterSport und Spiel für Jugendliche in Aubing und Trudering

An der Schwablhofstraße in Trudering und Am Gleisdreieck in Aubing sind 2015 und 2016 zwei weitere Skateanlagen entstan-den. 500 Quadratmeter groß ist in Trudering der Skatebereich mit einer Streetstyle- und einer Bowl-Anlage für alle Könnerstufen. Der teilweise abgesenkte Streetbereich imitiert mit variantenreichen Obstacles wie Treppen und Stufen, Handläufen, Rampen, Kanten und Sprungelementen den städtischen Straßenraum. Die Bowl ist bis zu zwei Meter tief und bietet jede Menge Schwung für „Airs“. Auch ohne Board oder Inliner können sich Jugendliche auf der insgesamt 2.400 Quadratmeter großen Sport- und Spielfläche zum Bolzen und Streetball oder auf dem zentralen Platz mit Bänken, Bäumen und einem Regen-Unterstand treffen.

Auch im Münchner Westen gibt es seit Sommer 2016 für Skater aller Alters- und Könnerstufen sowie für die BMX- und Inlineszene einen 700 Quadratmeter großen, anspruchsvollen Spot mit zwei funktional unterschiedlichen Bereichen: Eine Street-

Bauherr:Landeshauptstadt MünchenBaureferat

Projektleitung: Landeshauptstadt MünchenBaureferat (Gartenbau)

Planung und Bauleitung: Trudering: Zuckschwert + Martin Landschaftsarchitekten, FreisingAubing: fischer heumann landschafts-architekten, München

Bauzeit:Trudering: April bis September 2015Aubing: Februar bis August 2016

Genehmigte Projektkosten:Trudering: 730.000 EuroAubing: 1,1 Mio. Euro

zone mit variantenreichen Obstacles und eine Snake-Run-Arena, die als durchgehende Mulde mit verschiedenen Rampenneigun- gen und Fahrtiefen die Möglichkeit bietet, in Runden zu skaten, fahren zu lernen oder schwierige Tricks durchzuführen. Eine bis zu eineinhalb Meter hohe Böschung mit Mager-rasen bindet die Anlage in die Landschaft ein, Sträucher grenzen von den angrenzen-den Biotopflächen ab.

In München kommen Street- und Poolskater voll auf ihre Kosten. Zu Beginn des Trends in den 80er und 90er Jahren gab es vor allem Anlagen aus Betonfertigteilen. In den letzten Jahren hat die Stadt in moderne Skateparks investiert, die gemeinsam mit der Skatersze-ne jeweils individuell und nach neuestem Stand entwickelt werden. Zudem saniert das Baureferat von 2014 bis 2018 acht Anlagen. Ziel ist, den größtmöglichen Fahrspaß und eine hohe Akzeptanz zu erreichen. München gilt inzwischen mit nahezu 40 Skater-Parks bei Insidern als „Skatepark-City“.

(Oben) In Trudering bietet die 2 Meter tiefe Bowl-Anlage jede Menge Schwung für Airs; Auch Basketballer kommen auf ihre Kosten. (Unten) Auch im Münchner Westen gibt es einen anspruchsvollen Spot.

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Abbildungsnachweis

Titel links: Baureferat Mitte: Stefan Müller-Naumann, München rechts: Jens Weber, München Rückseite: Claudia Hofmair, München

S. 6 oben: Plakat Baureferat unten: Quirin Leppert, München

S. 7 oben links: Judith Buss, München oben rechts: Michael Nagy, München

S. 7 unten: Peter Schinzler, München

S. 8 oben: Visualisierung von Georg Scheel Wetzel Architekten, Berlin (Sportpark) und felix schürmann ellen dettinger . architekten, München (Bildungscampus) unten: Plan Danilo Nagorni, München

S. 9 oben: Day & Light Lichtplanung, München unten: Baureferat

S. 10 oben: Rakete GmbH - Visuelle Kommunikation für Bauten und Projekte, München unten: Peter Schinzler, München

S. 11 Baureferat

S. 12 unten: Claudia Hofmair, München

S. 30 oben: Jens Weber, München unten: Stefan Müller, Berlin

S. 31 oben: Jens Weber, München unten: Stefan Müller, Berlin

S. 32 Jens Weber, München S. 33 oben: Stefan Müller-Naumann, München unten: Jens Weber, München

S. 34/35 Jens Weber, München außer S. 34 unten rechts: Claudia Hofmair, München

S. 36/37 Jens Weber, München

S. 38 Michael Nagy, München

S. 39 oben: Plakat Marketing Freiraum, München unten links: Michael Nagy, München unten rechts: Baureferat

S. 40/41 Peter Schinzler, München außer: S. 40 oben: Baureferat

S. 42 Peter Schinzler, München

S. 43 Jens Weber, München

S. 44 Peter Schinzler, München

S. 45 oben links: Peter Schinzler, München oben rechts: Claudia Hofmair, München unten: Claudia Hofmair, München

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Impressum

Herausgeber:Landeshauptstadt MünchenBaureferat, ReferatsleitungFriedenstraße 4081660 München

Projektleitung:Baureferat, ReferatsleitungPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Redaktion:Baureferat, ReferatsleitungPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Text:Baureferat, ReferatsleitungPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Gestaltung und Lithografie:wpgh gmbhRosenheimer Straße 13981671 München

Druck:Merkle Druck+Service, Donauwörth

Papierzertifizierung:

Auflage: 1.500

München, Juni 2017

Kontakt

Noch Fragen …

… zu städtischen Gebäuden, Grünanlagen, Straßen, U-Bahn-Bau, Tunnel, Brücken und Stadtentwässerung?Infotheke im Baureferat, Friedenstraße 40,Telefon 089 233-96211

... als Journalistin/als Journalist?Pressestelle des Baureferates,Telefon 089 233-60012

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