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Interdisziplinäre Frühförderung in Memmingen und Mindelheim Eine Einrichtung der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung Memmingen/Unterallgäu e. V. www.lebenshilfe-memmingen.de Jahresbericht 2016

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Interdisziplinäre Frühförderung in Memmingen und Mindelheim

Eine Einrichtung der Lebenshilfe

für Menschen mit Behinderung Memmingen/Unterallgäu e. V. www.lebenshilfe-memmingen.de

Jahresbericht 2016

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Jahresbericht 2016 40 Jahre Frühförderung Memmingen/Unterallgäu erstellt im Oktober 2016 Inhalt

Vorwort ................................................................................................................................................................................. 2 1. Angebote der Interdisziplinäre Frühförderung ........................................................................................... 4 2. Wie arbeiten Interdisziplinäre Frühförderstellen? .................................................................................... 7 3. Über unsere Frühförderstellen ........................................................................................................................ 10 4. 40 Jahre Frühförderung Memmingen/Unterallgäu – Meilensteine.................................................. 12 5. Abschluss und Ausblick ...................................................................................................................................... 14

Bilder: Michael Schuster Interdisziplinäre Frühförderung Altvaterstraße 7, 87700 Memmingen, Tel.: 0 83 31 / 83 82-23 Bgm.-Krach-Straße 6, 87719 Mindelheim, Tel.: 0 82 61 / 99 10-0 www.lebenshilfe-memmingen.de

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Vorwort Memmingen, Oktober 2016 Seit 40 Jahren gibt es in Memmingen und im Landkreis Unterallgäu unsere Frühförderstelle. Grund genug, dieses Jubiläum auf recht unterschiedliche Weise zu feiern. Aber hierzu später mehr.

Beim Erstellen der Chronik für die 40 Jahrfeier und diesen Jahresbericht ist mir immer wieder deut-lich geworden, wie viel Engagement, Leidenschaft und Herzblut haupt- und ehrenamtliche Mitarbei-ter, Vereinsmitglieder und Eltern in diese Einrichtung einbrachten. Persönlich arbeite ich erst ein Viertel dieser 40 Jahre für die Frühförderung Memmingen/Unterallgäu. Und in dem ich mich mit der Geschichte dieser Einrichtung nun etwas intensiver beschäftigt habe, wurde mir nun bei einigen Punkten klar, warum manche Dinge so sind, wie sie heute sind. Einige Rahmenbedingungen oder Teile der Konzeption unserer Frühförderung, die wir heute als so selbstverständlich hinnehmen, mussten mühsam erarbeitet, erkämpft und teils auch erstritten werden. So habe ich nie hinterfragt, warum die Frühförderung die meiste Zeit dieser 40 Jahre, in Memmingen nämlich von 1986 bis 2009, von den anderen Einrichtungen der Lebenshilfe räumlich getrennt war. In den Unterlagen zur 25-Jahrfeier konnte ich in der Rede von Marlene Schmid-Krammer (Einrichtungsleitung der Frühförde-rung bis 2011) folgendes lesen: „Denn wir wollten eigene Räume, weg von der Behinderteneinrich-tung. Wir wollten Autos ohne Aufschrift: Lebenshilfe für geistig Behinderte. … Wir sind eine allgemei-ne Frühförderstelle, zuständig für alle entwicklungsauffällige Kinder.“ Natürlich hat diese Haltung, sich vom Ursprung des eigenen Trägervereins zu emanzipieren, auch Widerstände hervorgerufen. Heute, 30 Jahr nach dem Auszug aus der Notker-Schule, spielt diese Standortfragen keine große Rolle mehr. Das Verhältnis zum Verein ist hervorragend und es macht Spaß mit den anderen Einrichtungen zusammenzuarbeiten. Auch die Frühförderung wird sich weiter den Anforderungen von sich ändern-den Zeiten stellen und sich weiterentwickeln. Gesellschaftliche, rechtliche, pädagogische, therapeuti-sche und methodische Bedingungen und Anforderungen werden konzeptionelle Anpassungen erfor-dern. So wird in den nächsten Jahren wohl die sogenannte „große Lösung“, also die Zusammenle-gung von Eingliederungs- und Jungendhilfe, auf uns zukommen.

Es gab in den letzten 40 Jahren auch Gründe sich Sorgen zu machen. So erschütterte Anfang der 1990er Jahre ein Veruntreuungsskandal unsere Lebenshilfe. Das SGB IX (2001) und die Frühförder-verordnung (2003) kündigten deutliche Veränderungen der Frühförderung an. Neben der Hoffnung, einen zuverlässigen rechtlichen Rahmen zu bekommen, waren auch Ängste bezüglich der Zukunft des Hilfesystems Frühförderung vorhanden. Im Jahr 2003 wurde sogar für den Erhalt der Frühförderung demonstriert. Und tatsächlich brachte der „Rahmenvertrag Frühförderung“ 2006 deutliche Verände-rungen mit sich, welche manche Frühförderstellen in existenzielle Nöte brachte und auch für uns eine große Herausforderung darstellte. Mit einem kompetenten Team und einem starken Träger im Rücken, konnte auch diese Herausforderung bewältigt werden. Nun, 10 Jahr später, sind wir deutlich gewachsen und haben so viele Anmeldung wie noch nie. Um den Fortbestand unserer Frühförderung müssen wir uns also nicht sorgen, sondern viel mehr darüber, wie wir die vielen angemeldeten Kin-der und deren Familien zeitnah versorgen können.

Aktuell ist die Inklusion das große pädagogische Thema. Die Frühförderung wird manchmal kritisiert, dass sie mit ihren Methoden nicht inklusiv sei. Dies ist insoweit interessant, da die Frühförderung mit ihrer Unterstützung vielen Regeleinrichtungen erst ermöglicht, Kinder mit einem erhöhten Förderbe-darf oder einer Behinderung adäquat zu betreuen. Die Frühförderung wird weiter die Inklusion in der

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Fachvorträge in Kitas für Eltern im Rah-men unseres Jubiläums Das Spiel als Motor der kindlichen Entwicklung (Simon

Baur) Mehrsprachigkeit im Kindesalter – wenn Kinder mehre-

re Sprachen sprechen (Felix Knittel) Voraussetzungen für die kindliche Sprach- und Sprech-

entwicklung (Felix Knittel) Rangeln und Raufen für Väter und Kinder – Workshop

(Turnhalle oder Bewegungsraum) (Gabriele Steigmiller) Das Einmaleins der Entwicklung – Entwicklungsprozes-

se verstehen (Ingo Hogh) Trotz – wenn Pläne sich kreuzen (Kerstin Muck)

Die Bindung zwischen Eltern und Kind (Anja Krüger).

eigenen und anderen Einrichtungen vorantreiben und unterstützen, ohne jedoch auf bewährte Me-thoden zu verzichten.

Wir wollten dieses Jubiläumsjahr auf recht un-terschiedliche Weise gestalten. Um mit Eltern und Kindertageseinrichtungen zu feiern, haben wir unser Fachwissen in Form von 7 Fachvorträ-gen angeboten, welche in 30 Kindertageseinrich-tungen gehalten wurden. Mit Fachkräften aus sozialen, pädagogischen und medizinischen Ein-richtungen feiern wir am 26. Oktober mit einem Vortrag mit dem Titel „Frühförderung heute“ von Prof. Andreas Warnke, ehemaliger Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psycho-somatik und Psychotherapie der Universität Würzburg. Die wichtigste Feier wird jedoch am 20. Mai nächsten Jahres stattfinden. Im Rahmen der 50-Jahrfeier der Lebenshilfe Memmin-gen/Unterallgäu werden die von uns betreuten Kinder und deren Familien eingeladen.

Gerne verbinden wir eine Einrichtung mit deren Räumlichkeiten, in denen sie untergebracht ist. Viel wichtiger sind jedoch die Menschen die in diesen Einrichtungen arbeiten und diese somit mit Inhalt füllen. Der Dank und die Anerkennung für das Geleistete der letzten 40 Jahre gebührt also den Men-schen die durch ihr Engagement und Wissen so vielen Kindern und deren Familien geholfen haben. Bedanken möchten wir uns auch bei anderen Einrichtungen und Kooperationspartnern, mit denen wir zusammenarbeiteten. Der größte Dank gebührt jedoch den Familien mit denen wir zusammenar-beiteten und die uns so viel Vertrauen entgegen gebracht haben.

Simon Baur Einrichtungsleiter Frühförderung

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Rechtliche Grundlage Die wesentlichen rechtlichen Grundlagen für die Arbeit der Interdisziplinären Frühförderstellen finden sich in den §§ 30 und 55/56 SGB IX sowie in der Frühförderverordnung vom 24.06.2003. Die Leistungen für die medizinisch-therapeutischen Maßnahmen werden auf der Grundlage der §§ 32 und 70 SGB V gewährt, die heilpädagogischen Maßnahmen nach den §§ 53/54 SGB XII und nach Art. 53 BayKJHG. Der bayrische Rahmenvertrag von 2006 regelt die Bedingungen, unter den Frühförderung in Bayern umgesetzt wird.

Behindertenkonvention Nachdem Deutschland die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen unterzeichnet hat und die Umsetzung der Inklusion auch in Bayern weiter voran schreitet, ist es uns ein Anliegen, die Kinder auf Integrationsplätzen in bayri-schen Kindergärten gut zu unterstützen. Kindergärten kön-nen mit uns Verträge über einen Integrations-Fachdienst abschließen. Dann können wir diese Kinder fördern und die Erzieher/innen beraten und unterstützen.

Interdisziplinäre Frühförderung

mit Stellen in Memmingen und Mindelheim

1. Angebote der Interdisziplinäre Frühförderung Definition: Interdisziplinäre Frühförderstellen sind familien- und wohnortnahe Einrichtungen mit dem Auftrag, eine interdisziplinäre Grundversorgung im Rahmen der Früherkennung und Frühförderung von behinderten und von Behinderung bedrohten Kindern ab ihrer Geburt bis zum individuellen Schul-eintritt ambulant und mobil vorzuhalten. Das System Frühförderung besteht in Bayern seit etwa 40 Jahren. In Memmingen wurde die erste Frühförderstelle unter Trägerschaft der Lebenshilfe 1976 gegründet. Die Zweigstelle in Mindelheim besteht seit 1990. Frühförderstellen sind offene Anlaufstellen für diejenigen Familien, die sich ernsthaft Sorgen um die Entwicklung ihrer Kinder machen oder denen von fachlicher Seite Frühförderung empfohlen wurde.

Unser Angebot richtet sich an Familien mit Kindern, von Geburt bis zum Schulanfang, die in ihrer körperlichen, geistigen oder seelischen Entwicklung längerfristig von der normalen Entwicklung abweichen. Dies sind hauptsächlich:

• Säuglinge und Frühgebore-ne mit Entwicklungsrisiken

• Kinder mit Behinderung • Kinder mit Verhaltensbesonderheiten und Lern- und Leistungsstörungen • entwicklungsgefährdete Kinder in schwierigen Lebenslagen.

Die Kernaufgabe der Frühförderung Memmingen/Mindelheim ist die interdisziplinäre Frühförderung, welche wir in Punkt 2 näher vorstellen möchten. Zusätzlich sind in den vergangen Jahren weiter An-gebote entstanden.

Fachberatung und Fachdienst für Kinder auf Integ-rationsplätzen

Durch die inhaltliche Nähe zu den Kindergärten hat es sich angeboten, neben der klassischen Frühförde-rung auch den Fachdienst anzubieten. Diesen Fach-dienst leisten wir seit 2008.

Der Bezirk Schwaben finanziert für jedes Kind auf einem integrativen Kindergartenplatz 10 Stunden Fachdienstberatung pro Kindergartenjahr. Die Bera-tungsstunden beziehen sich auf die fachliche Zu-sammenarbeit mit dem Kindergartenteam und be-inhalten

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• die Förderplanung, • Fallbesprechungen • Beratung und Unterstützung in pädagogischen Fragen bezüglich des Kindes • Themenbezogene Fortbildungen der Kita-Teams.

Kinder auf einem „integrativen Platz“ die nicht gleichzeitig Frühförderung erhalten, haben i. d. R. Anspruch auf 25 Fachdienststunden, welche beim Bezirk Schwaben beantragt werden können. Im Rahmen dieser 25 Stunden am Kind, ist es das Ziel, das Kind in die Kindergartengruppe zu integrieren. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Erziehern/-innen. Die Integration in die Kindergar-tengruppe soll im Rahmen der Frühförderleistung stattfinden, wobei mehr pädagogische Frühförder-stunden beantragt werden können.

In der Regel soll die Fachberatung durch die pädagogische Fachkraft der Frühförderung ausführen zu werden, die das Kind bereits im Rahmen der Frühförderung betreut. In manchen Fällen kann es Sinn-voll sein, dass ein Mitarbeiter oder ein Mitarbeiterin aus dem medizinischen Bereich (Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie) die Kindertageseinrichtung berät. Zwei der 10 Fachberatungsstunden können ohne Antrag beim Bezirk Schwaben durch einen Mitarbeiter aus dem medizinischen Bereich erbracht werden. Mehr Fachdienstberatungsstunden könnten nach einem Antrag beim Bezirk Schwaben erfolgen, sofern dies fachlich indiziert ist.

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BIK – Beratung in Kindertagesstätten

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Frühförderung sind in den Kindergärten sehr präsent. Dadurch werden wir oft von Mitarbeiterinnen der Kindergärten bezüglich Kinder mit Entwicklungs-auffälligkeiten um Rat gebeten. Wir erachten es als unsere Aufgabe Kindergärten im Rahmen unserer Kenntnisse zu beraten und zu unterstützen, auch wenn das entsprechende Kind nicht durch die Frühförderung betreut wird. Für Anfragen dieser Art haben wir im Jahr 2010 BIK als neues Angebot entwickelt.

BIK ist ein niederschwelliges Beratungsangebot und richtet sich, wie gesagt, an Kindertagesstätten. Es ist kein Bewilligungsprozedere notwendig und für die Kindergärten kostenlos.

• BIK richtet sich an Kindergärten

• wenn die Entwicklung und/oder das Verhalten eines Kindes auffällt

• wenn Unterstützungsmöglichkeiten gesucht werden

• wenn noch keine anderen Hilfen tätig sind, die auch Beratung und Weitervermittlung anbieten (z. B. mobile sonderpädagogische Hilfen, Frühförderung, Fachdienst, Koki, etc.)

Das Angebot umfasst:

• Fallberatung • Beobachtung des Kindes in der Gruppe, sofern von den Eltern erlaubt • Unterstützung bei Elterngesprächen • Unterstützung und Vorträge bei Elternabenden,

sowie die Vermittlung zu weiteren Hilfsangeboten

• Beratung über Hilfen für das einzelne Kind • Informationen und Weitervermittlung zu weiteren Einrichtungen (Angebote der Frühförderung,

SPFH, Jugendamt, Vorgehen bei Einzelintegration, schulische Einrichtung, KoKi, MSH, etc.) Der Datenschutz wird beachtet. Die Weitergabe von personenbezogenen Daten erfordert das Einver-ständnis der Eltern.

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Angebote Das Angebot von Interdisziplinären Frühförderstellen ist immer eine Komplexleistung (Zusammenwirken verschie-dener Disziplinen). Es besteht aus drei sogenannten Leis-tungsmodulen die im Rahmenvertrag Bayern für alle bayri-schen Frühförderstellen definiert sind:

Offenes Beratungsangebot Eingangsdiagnostik Förderung und Behandlung Diese drei Module sind die Kernaufgaben unserer Frühför-derung. Der Fachdienst für Kinder auf integrativen Plätzen und die Beratung im Kindergarten (BIK) sind zusätzliche Angebote unserer Frühförderstelle (siehe hierzu Punkt 1).

2. Wie arbeiten Interdisziplinäre Frühförderstellen? Die Angebote der Frühförderstellen richten sich an Kinder mit komplexen Entwicklungsauffälligkei-ten und ihre Eltern. Interdisziplinäre Frühförderstellen orientieren sich an der individuellen Situation der Kinder und El-tern und unterstützen ihre Selbstwirksamkeit. Sie arbeiten nach den Prinzipien der Ganzheitlichkeit, Familien- und Lebensweltorientierung. Interdisziplinäre Frühförderstellen arbeiten in einem vernetz-ten System früher Hilfen und Institutionen.

Das offene Beratungsangebot ist ein nied-rigschwelliger Zugang für alle Eltern, die sich Sorgen um die Entwicklung ihrer Kinder ma-chen. In einem Gespräch wird geklärt, ob das vermutete Entwicklungsrisiko des Kindes wei-ter gehender fachlicher Maßnahmen bedarf. Ergebnis der Beratung kann sein, dass:

eine Eingangsdiagnostik veranlasst wird oder

kein Bedarf für eine weiter gehende Abklärung besteht oder

eine andere Maßnahme für die Prob-lemstellung geeigneter ist und des-halb angeraten wird.

Im Leistungsmodul „Eingangsdiagnostik“ wird im Zusammenwirken von behandelndem Arzt und Frühförderstelle ermittelt, ob konkreter Bedarf für Frühfördermaßnahmen besteht. Zur interdiszipli-nären Eingangsdiagnostik gehören die medizinische Diagnostik (durch den Kinder- oder Hausarzt) und eine Diagnostik der Interdisziplinären Frühförderung. In der Regel wird ein Entwicklungs- oder Intelligenztest durchgeführt.

Wenn Frühfördermaßnahmen erforderlich sind, wird mit den Eltern und dem behandelnden Arzt gemeinsam ein Förder- und Behandlungsplan erstellt.

Im Leistungsmodul „Förderung und Behandlung“ werden mit den Eltern Termine vereinbart. Diese können im Kindergarten, im Elternhaus oder in der Frühförderstelle stattfinden. Dem Kind werden meistens spielerische Angebote gemacht, die ihm Lernerfahrungen und Entwicklungsfortschritte

Module der Frühförderung

Offenes Beratungsangebot Diagnostik Förderung und

Behandlung

Beratung im Kindergarten (BIK)

Fachdienst für Kinder auf

integrativen Plätzen

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Kinder in der Frühförderung sind: Frühgeborene Kinder und Säuglinge mit Entwicklungsrisiko (z.B. mit angeborener Behinderung, Syndromen); Kinder, die von Behinderung bedroht sind; Kinder mit Behinderung; Kinder, die in ihrer kognitiven und/oder motorischen und/oder sprachlichen und/oder sozial-emotionalen Entwicklung verzögert sind; Kinder, die wegen ihrer sozialen Benachtei-ligung in ihrer Entwicklung gefährdet sind. (vgl. Anhang „Leistungsprofil“ zum BayRahmenV, Abschn. 2)

Was uns noch wichtig ist Die Behandlungskosten werden von den Krankenkassen und dem Bezirk Schaben übernommen (bei Privatkrankenkassen muss die Kostenübernahme vorher abge-klärt werden). Das bayrische Kultusministe-rium beteiligt sich auch an den Kosten der Frühförderung. Den Eltern entstehen kei-

ne Kosten. Die Inanspruchnahme der Frühförderung ist

freiwillig. Die Mitarbeiter/innen sind dem Datenschutz verpflichtet, eine Weitergabe von Infor-

mationen kann nur mit Einverständnis der Eltern erfolgen.

ermöglichen. Die Spiel- und Lernangebote basieren auf den beruflichen Qualifikationen der Fachkräf-te und den Förderbedürfnissen des Kindes.

Hierbei sind wir zur sogenannten Komplexleistung verpflichtet, was durch den Bayrischen Rahmen-vertrag zur Frühförderung und Früherkennung geregelt ist. Das bedeutet, dass von uns betreu-te Kind braucht und bekommt zum einen eine Leistung aus dem medizinisch/therapeutischen Bereich (Ergotherapie, Logopädie, Physiothera-pie). Zum anderen erhält das Kind eine pädago-gisch/psychologische Leistung. Üblicherweise wird ein Kind also durch eine pädago-gisch/psychologische Kraft betreut und gleich-zeitig durch mindestens einen Mitarbeiter aus dem medizinisch-therapeutischen Bereich. Das Kriterium der Komplexleistung ist auch erfüllt, wenn zum Beispiel eine Ergotherapeutin wö-chentliche Termine mit dem Kind hat und ein Pädagoge im Abstand von mehreren Wochen Elterngespräche führt.

Zentrale Ziele der kindbezogenen Angebote in der interdisziplinären Frühförderung sind die Verbes-serung der Entwicklungsbedingungen des Kindes, der Erwerb neuer Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Umsetzung des Förderangebotes in den Alltag sowie die Integration des Kindes in seine Lebensum-welt. Dazu bieten die Interdisziplinäre Frühförderung folgende Behandlungsmethoden an:

Heilpädagogische Entwicklungsförderung und Spieltherapie Physiotherapeutische Behandlung Logopädische Behandlung

Ergotherapeutische Behandlung Psychologische Behandlung / Psychothe-

rapeutische Behandlung Diese Behandlungen können im Einzelfall einzeln, ambulant, mobil (im Kindergarten oder Elternhaus aufsuchend) und/oder in der Gruppe durchgeführt werden. In der Regel erhält ein Kind in der Frühförderung eine Kombination aus medizinisch-therapeutischen und psychologisch/pädagogischen Angeboten mit unterschiedlichem Schwerpunkt. Je nach Zielsetzung sind Eltern bei der Förderung ihres Kindes dabei und in die Behandlung mit ein-bezogen. Teils findet die Elternarbeit in regelmäßi-gen Elterngesprächen statt.

Fachkräfte der Frühförderung begleiten die Familie im Prozess der Auseinandersetzung mit den Ent-wicklungsproblemen ihres Kindes. Sie möchten die Eltern in ihrer Kompetenz unterstützen und ihnen helfen, sicherer zu werden im Umgang mit ihrem Kind. In der Regel wird jährlich eine Verlaufsdiagnostik durchgeführt, um die Veränderung in der Entwick-lung zu sehen und die weitere Behandlung neu zu orientieren.

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Angebote an Eltern Austausch über die Förder- und Behand-lungsschwerpunkte und über die Entwick-lung des Kindes Beratung zu Verhaltensschwierigkeiten und Beziehungsfragen Anleitung der Eltern zur Alltagsgestaltung und –strukturierung Fachliche Beratung der Eltern bei der Krankheits- und Behinderungsverarbeitung Interaktionsbezogene Beratung Spezifische Formen des Elterngespräches (z.B. Krisen-/Konfliktgespräch) Elterngruppen

Zum Abschluss der Frühförderung findet in der Regel eine Abschlussdiagnostik statt. Sie ist eine Grundlage für das Abschlussgespräch mit den Eltern. Gemeinsam kann der bisherige Verlauf besprochen werden, die Entwicklung der Per-sönlichkeit des Kindes in seiner Familie und die Entwicklung seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten. Es wird ein Ausblick versucht in den weiteren Lebensabschnitt des Kindes und über mögliche weitere Unterstützungen beraten. Die beteiligten Fachkräfte der verschiedenen Fachrichtungen arbeiten eng zusammen. In re-gelmäßigen Besprechungen findet eine gegen-seitige Information und Abstimmung statt. Zu-dem findet mit den behandelnden Kinderärzten in der Regel ein persönlicher, schriftlicher oder telefonischer Austausch statt.

Um die Förderung und Behandlung alltagswirksam umsetzen zu können, ist die Frühförderung infor-miert über soziale Unterstützungssysteme, weiterführende Einrichtungen, andere Fördermöglichkei-ten und über Schulformen in der Region. So ist es möglich, die Eltern qualifiziert zu beraten. Wenn die Eltern es wünschen, arbeiten Frühförderstellen auch mit anderen Stellen zusammen, damit das Kind gute Entwicklungsbedingungen hat und gut verstanden wird.

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Belegschaft Memmingen Pädagogisch/Psychologischer Bereich: 18 Mitarbeiter/innen auf 11,2 Vollzeitstellen Medizinisch/Therapeutischer Bereich: 11 Mitarbeiter/innen auf 9,7 Vollzeitstellen Eine Verwaltungsangestellte mit 33 Wochenstunden Zudem kooperieren wir mit 7 Praxen bzw. Honorarkräften

3. Über unsere Frühförderstellen Für unsere Frühförderstellen in Memmingen und Mindelheim arbeiten derzeit 50 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verteilt auf 34,6 Vollzeitstellen. In beiden Frühförderstellen sind alle Fachbereiche besetzt (Heilpädagogik, Sozialpädagogik, Elementarpädagogik, Soziale Arbeit, Psy-chologie, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie). Hierbei kooperieren wir auch mit 2 Honorarkräf-ten im pädagogischen Bereich und 13 freien Praxen im medizinisch/therapeutischen Bereich. An je-der Stelle ist eine Person mit Leitungsbefugnis. In Memmingen sitzt die Gesamtleitung. Die Stelle in Memmingen ist zuständig für die Kinder des westlichen Landkreises und der kreisfreien Stadt Mem-mingen. Die Zweigstelle in Mindelheim ist zuständig für den östlichen Landkreis Unterallgäu. Grob orientieren wir uns als Grenze am Kohlberg. Das Team in Memmingen

Erste Reihe von Hinten von links nach rechts: Angelika Wohlleb, Anja Krüger, Tama Singer, Susanne Maihofer, Claudia Risse, Berthold Majdan. Zweite Reihe: Simon Baur, Anja Mayer, Nicole Granz, Natalie Vierkorn, Sibylle Maier, Ingo Hogh, Susanne Knez, Simon Winter, Jutta Weichert, Susanne Maushart, Beate Winterbauer, Petra Neumann, Michael Schuster. Dritte Reihe: Ulla Rosenblüh, Sandra Engel, Catalina Deiringer, Barbara Käser-Ruof, Silvia Göp-pel,Gabriele Steigmiller, Felix Knittel. Es fehlen: Silke Zettler, Elke Häußler, Heide Natterer, Stefanie Bertsch

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Belegschaft Mindelheim Pädagogisch/Psychologischer Bereich: 12 Mitarbeiter/innen auf 7,1 Vollzeitstellen. Medizinisch/Therapeutischer Bereich: 7 Mitarbeiter/innen auf 4,9 Vollzeitstellen. Eine Verwaltungsangestellte mit 20 Wochenstunden. Zudem kooperieren wir mit 9 Praxen bzw. Honorarkräften.

Das Team in Mindelheim

Hintere Reihe von links nach rechts: Kerstin Muck, Daniele Baiesi, Anne Mehl, Martina Spengler, Ast-rid Hövelmann, Nadja Wegner, Manuela Krumm, Lisa Schindele, Heike Keller, Carina Hufnagel, Rita Böhm. Vordere Reihe: Sabine Koch, Anita Blum, Elena Butzke, Doris Weigele. Es fehlen: Gabi Bitzer, Jutta Kastello, Alma Schmucker.

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Meilensteine der Lebenshilfe Memmin-gen/Unterallgäu 1965 Unterrichtung von 6 Kindern mit geistiger Behinderung in einer 1. Klasse der Sonderschule für Lernbehinderte am Hallhof.

1967 Gründung des Vereins „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“.

1968 Gründung eines Sonderkindergartens

1972 Gründung der Notker-Schule als Sonderschule für geistig Behinderte

1974 Werkstätte für Behinderte

1981 Erste Wohngruppe der Lebenshilfe

1990 Als letzte Einrichtung wird der Familienentlas-tende Dienst (FED) gegründet

4. 40 Jahre Frühförderung Memmingen/Unterallgäu – Meilensteine

Die Frühförderung der Lebenshilfe Memmingen/Unterallgäu e. V. blickt nun auf eine 40-jährige Ge-schichte zurück, die eigentlich schon mit der Gründung der „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“ 9 Jahre zuvor begann. In den letzten Jahrzehnten haben sich nicht nur die Einstellungen der Menschen, Methoden und Rahmenbedingungen deutlich verändert, sondern damit verbunden auch viele Begriffe und Formulierungen. Wir möchten in dieser Chronik die Begrifflichkeiten von damals wei-ter verwenden, um deutlich zu machen, dass sich auch die Sprache, welche wir im Alltag verwenden, über die Jahrzehnte weiterentwi-ckelt hat.

1976 Gründung der Frühförderung als „pädagogische Kinderhilfe“ durch die Le-benshilfe Memmingen. Die Frühförderung startete damals, im neuen Schulgebäude der Notker-Schule (Einzug 1975) mit dem Sonder-pädagogen Gottfried Schuster, überwiegend als Hausfrühförderung.

1986 Umzug mit 6 Mitarbeiterinnen von der Notker-Schule in die Bahnhofstraße

1989 Erster integrativer Kindergarten der Stadt Memmingen und Schwabens in der Wes-termannstraße mit konzeptioneller Unterstützung der Frühförderung. Die Idee kam von El-tern aus der Frühförderung und wurde anfangs als „Club unausgelasteter Hausfrauen“ belä-chelt. Mittlerweile gibt es alleine in Memmingen 8 integrative Kindergärten.

1990 Eröffnung der Zweigstelle in Mindelheim in 1 ½ Zimmern oberhalb des damaligen Werkstattladens der Lebenshilfe in der Imhofgasse.

1993 Umzug der Hauptstelle Memmingen in die Schlachthofstraße 49. Erste Krankengym-nastin und Kooperationsverträge mit niedergelassenen Praxen. Die „pädagogische Frühförde-rung“ wird hiermit zur „interdisziplinären“.

1996 Umzug der Zweigstelle Mindelheim ins Lebenshilfe Wohnheim am Mayenbad

2000 Umzug der Zweigstelle Mindelheim in die Bgm.-Krach-Straße 6.

2001 Zur 25-Jahr-Feier arbeiten an der Frühförderstelle Memmingen 12 Fachkräfte und betreuen regelmäßig 115 Kinder. In Mindelheim arbeiteten zu dieser Zeit schon 9 Fachkräfte regelmäßig mit 88 Kindern

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2006 Der „Rahmenvertrag zur Früherkennung und Frühförderung behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder in Interdisziplinären Frühförderstellen in Bayern“ tritt in Kraft. Dies ist eine Zäsur für die Frühförderung mit deutlichen konzeptionellen und finanziellen Än-derungen. Mit diesem Rahmenvertrag und der damit verbundenen Komplexleistung besteht nun eine gesetzliche Verpflichtung zur bereits durchgeführten Interdisziplinarität. Im Rahmen der Frühförderung bekommt jedes Frühförderkind eine Leistung aus dem pädago-gisch/psychologischen Bereeich und medizinisch-therapeutisch Leistungen (Ergotherapie, Lo-gopädie, Physiotherapie).

2009 Umzug der Memminger Frühförderung von der Schlachthofstraße auf den Hühner-berg in ein Gebäude der Unterallgäuer Werkstätten der Lebenshilfe.

2011 Unsere langjährige Einrichtungsleiterin Marlene Schmid-Krammer übergibt nach 29 Jahren eine prosperierende Frühförderung an Simon Baur

2016 40 Jahre Frühförderung: in Memmingen und Mindelheim betreuen 50 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verteilt auf 34,6 Vollzeitstellen, sowie 13 freie Praxen und 2 Honorarkräfte regelmäßig knapp 450 Kinder. Wir erwarten für das Jahr 2016 ca. 240 bis 250 Neuanmeldungen.

Aus Memminger Zeitung, Juli 1983

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5. Abschluss und Ausblick

In den letzten Jahren haben wir unsere Wartelisten immer besser in den Griff bekommen. Wir konn-ten Eltern innerhalb von 4 Wochen zum Offenen Beratungsangebot einladen und die Kinder meist innerhalb von 3 Monaten mit der Eingangsdiagnostik und einem Förder- bzw. Therapieplatz versor-gen. In den letzten Monaten sind unsere Wartelisten jedoch deutlich angewachsen. So kann es von der telefonischen Anmeldung bis zum Beginn der Förderung und Therapie im Moment 6 Monate oder länger dauern. Dies dauert auch uns eindeutig zu lange. Wir haben derzeit jedoch ca. 1/3 mehr Anmeldung wie üblich und können den Ausfall von Mitarbeiterinnen nicht schnell genug kompensie-ren, auch wenn wir im Jahr 2016 in den Bereichen Psychologie und Pädagogik kräftig aufgestockt haben. Im Bereich Logopädie scheint der Arbeitsmarkt wie leergefegt und wir können seit Monaten zwei Vollzeitstellen leider nicht besetzen. Meine Entschuldigung geht hierbei an alle, die auf unsere Unterstützung warten und bitte um Geduld. Im Februar kommenden Jahres wird unsere Fachbereich Pädagogik um eine Mitarbeiterin erweitert und somit müssten wir wieder in der Lage sein, dem Be-darf gerecht zu werden. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie unseren Kooperationspartnern in den freien Praxen, die mit guten Ideen und viel Fleiß und Engagement versuchen, Lösungen für die angespannte Situation zu finden.

Wir haben zum 1. Oktober unseren 50. Mitarbeiter begrüßt. Natürlich gibt es in solch einem großen Team immer wieder personelle Veränderungen. Herausheben möchte ich jedoch den Leitungswech-sel in unserer Zweigstelle in Mindelheim. Reinhild Geuder hat uns zu Beginn des Jahres aus privaten Gründen verlassen. Wir konnten diese Stelle aus den eigenen Reihen mit Sabine Koch besetzen, wel-che wir an dieser Stelle als neue Zweigstellenleitung herzlich begrüßen wollen.

Wie in der Chronik zu lesen, hatten wir schon so manchen „Tapetenwechsel“ und auch im Jahr 2017 steht mal wieder ein Umzug an. So wurde in unserer Zweigstelle in Mindelheim nach 16 Jahren der Platz eng und wir werden im Sommer oder Herbst 2017 wieder einmal umziehen.

Wir werden in den nächsten Monaten unseren Blick auf unsere konzeptionellen Bedingungen in den Bereichen Inklusion und Zusammenarbeit mit den Kindertageseinrichtungen, Autismus und das The-ma Kindeswohlgefährdung richten.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei allen Mitarbeitern unserer Frühförderstellen, unseren Kooperationspartnern und unsere Verwaltung der Lebenshilfe für die geleistete Arbeit bedanken. Unser Dank gebührt auch den vielen Ärzten mit welchen wir Kinder gemeinsam betreuen und natür-lich unseren wichtigsten institutionellen Partnern, den Kindertageseinrichtungen. Bedanken möchte ich mich auch beim Bezirk Schwaben, der die pädagogischen Leistungen trägt. Wir haben stets das Gefühl, dass die Bezirksverwaltung in Augsburg die Bedürfnisse der Kinder und Familien in den Vor-dergrund stellt. Natürlich geht der größte Dank an die Familien die uns ihr Vertrauen entgegenbrin-gen und den Kindern die mit so viel Freude mit uns arbeiten. Für mich macht dieser Umstand den Beruf des „Frühförderers“ zum schönsten Beruf der Welt.

Oktober 2016 Simon Baur Einrichtungsleiter Frühförderung