Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch...

16
Jahresbericht 2016

Transcript of Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch...

Page 1: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

Jahresbericht2016

Page 2: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

| SAVE | Jahresbericht 20162

Unsere VisionLebensräume bedrohter Tierarten bewahren, die Einzigartigkeit der Natur schützen und Menschen für den rücksichtsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu sensibili­sieren – das ist die Vision von SAVE.

Unsere Projekte Mit dem Schwerpunkt Afrika engagiert sich SAVE für Mensch und Tier – vor Ort und in unserer west­lichen Gesellschaft – mit Projekten, Hilfe zur Selbst­hilfe, Netzwerkarbeit, Auf­klärung, und Forschung.

Gemeinsam HelfenNur gemeinsam sind wir stark – deshalb braucht SAVE die Unterstützung von vielen Menschen und Orga­nisationen, um die gemein­samen Ziele und Visionen zu erreichen.

1 2 3SAVE IN 3 STEPS

Page 3: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

Jahresbericht 2016 | SAVE | 3

Liebe Freunde und Förderer des SAVE Wildlife Conservation Fund,

sechs Jahre sind nun seit der Gründung von SAVE vergangen. Auch dieses Jahr haben wir uns als Natur­

und Artenschutzstiftung für den Wildtierschutz und die Erhaltung von Lebensräumen eingesetzt. Dabei

verfolgen wir stets unsere SAVE Naturschutzstrategie, basierend auf den vier Säulen Bildung, Armutsbe­

kämpfung, Forschung und Sofortmaßnahmen, mit dem Ziel kurz­, mittel­ und langfristig nachhaltige

Entwicklung für fördern.

So arbeiten wir im afrikanischen Wildtierschutz vor allem mit den ganz Kleinen zusammen. Die frühe Aus­

einandersetzung mit den Tieren soll den Kindern die friedliche Koexistenz lehren. Und unser Programm

hat Erfolg! Das lässt sich daran feststellen, dass die Spiel– und Lerngruppen der Umweltbildungsprojekte

weiter wachsen und sich immer größerer Beliebtheit erfreuen.

Neben der präventiven Bildungsarbeit war SAVE auch im direkten Kontakt mit den Wildtieren aktiv.

Gemeinsam mit unserem Partner WildCRU wurden 21 Löwen mit GPS­Halsbändern besendert, um Rück­

schlüsse auf mögliche Schutzmaßnahen zu ermitteln.

Auch Fortschritte in unserer Kampagne ZeroPalmöl und der zugehörigen App sind zu vermelden.

Die Datenbank wurde auf 6.913 Produkte von 265 Herstellern erweitert!

Weitere Erfolge und Entwicklungen der einzelnen Projekte werden im weiteren Verlauf genauer erläutert.

Es steht jedoch jetzt schon fest: Wir blicken optimistisch auf das nächste Jahr!

Page 4: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

| SAVE | Jahresbericht 20164

Unser Rückblick 2016I. Naturschutz und Kinderhilfe in Afrika

1. LöwenschutzProblemstellung

Die afrikanische Löwenpopulation ist in den letzten 100 Jahren um 75 Prozent geschrumpft. Experten gehen davon

aus, dass es nur noch etwa 20.000 Löwen in Afrika gibt. Viele Löwenpopulationen leben isoliert von anderen, was

eine geringere genetische Variabilität zur Folge hat und so die Gesundheit einzelner Subpopulationen langfristig

gefährdet. Die Genpools werden kleiner, die Gefahr von Inzucht steigt.

Auslöser für diese Problematik sind zwei Faktoren: Der Mensch­Wildtier Konflikt und der Verlust von Lebensraum.

Unser Lösungsansatz

Wir unterstützen unseren Partner WildCRU dabei, in Botswana vor Ort

Lösungen für den langfristigen und nachhaltigen Schutz der Löwenpopu­

lation zu finden. Um die Bewegungen der Tiere besser nachvollziehen zu

können und daraus Rückschlüsse für Schutzmaßnahmen zu ziehen, wurden

im letzten Jahr 21 Löwen mit GPS Halsbändern besendert. Neben den wert­

vollen Datensätzen, die aus dieser Maßnahme resultieren, stellt sie auch

eine Hilfe für das Department of Wildlife and National Parks beim Umgang

mit Problemtieren dar.

Eine weitere von uns geförderte Methode sind die sogenannten „Spoor

Surveys“. Hierbei werden ebenfalls die Wege der Raubkatzen verfolgt,

allerdings nicht mittels GPS, sondern mit etwas Abstand durch das Lesen

von Fährten. Es werden also etwa Prankenspuren, Losung und abgebro­

chene Zweige analysiert. Insgesamt wurden alle Tiere zusammen über

unglaubliche 9.502 Kilometer verfolgt.

Kamerafallen liefern einen weiteren wichtigen Datensatz. Mit ihrer Hilfe

kann die Dichte der Raubtiere in einer Region ermittelt werden, indem

man die Häufigkeit des Erscheinens einzelner Tiere an bestimmten Orten

verfolgt.

Erste Ergebnisse

Die Fülle der ermittelten Daten wird aktuell ausgewertet, einige interessan­

te Zahlen liegen allerdings schon vor. Die Dichte von Löwen in Botswana

liegt laut der Studie bei 1,9 Löwen auf 100 km2, die Dichte von Leoparden

bei 1,7 auf 100 km2.

All diese gesammelten Daten werden in Zukunft helfen, geschützte Korrido­

re für die Tiere aufzubauen, sodass diese sich ungehindert und konfliktfrei

zwischen einzelnen Populationen bewegen können. Wir werden diese

Forschung weiterhin unterstützen, um den nachhaltigen Schutz der Löwen

langfristig gewährleisten zu können.

1,9 Löwen leben auf 100 km2 in Botswana

1,8 Leoparden leben auf 100 km2 in Botswana

Page 5: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

Jahresbericht 2016 | SAVE | 5

2. WildhundschutzVernetzungsarbeit

Survival African Wild Dogs ist ein Forum von Experten

auf dem Gebiet der afrikanischen Wildhunde aus der

ganzen Welt. Dazu gehören:

• NGOs, die für den Erhalt der letzten Wildhunde

kämpfen

• Zoos, die ein Bewusstsein um die Gefährdung

dieser Tierart schaffen

• Unterstützende Projekte in der Wildnis, die sich

mit der Aufzucht und Aufrechterhaltung von

Nebenpopulationen beschäftigen

• International tätige Wissenschaftler, die ihr

Wissen teilen

• Experten aus der Tourismusbranche und Politik,

um die letzten afrikanischen Wildhunde vor dem

Aussterben zu bewahren

Mit jahrzehntelanger Erfahrung in Forschung,

Geschäftsführung und Entwicklung von Schutzmaß­

nahmen haben sich Professor Markus Borner

von der Universität Glasgow und der SAVE Wildlife

Conservation Fund an alle Beteiligten im Wildhund­

schutz weltweit gerichtet, um unsere Stärken und

unser Wissen zu vereinen.

Das Ziel des Projekts ist es, alle Interessenten,

Hauptakteure und Interessenvertreter zu verbinden

und unsere Kenntnisse und Mühen zu teilen, um einen

erfolgreichen und nachhaltigen Schutz der afrikani­

schen Wildhunde länderübergreifend zu erreichen.

www.survival-african-wild-dogs.net

Page 6: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

| SAVE | Jahresbericht 20166

3. KinderprojekteProblemstellung

Naturschutz kann nicht alleine durch Reglementierungen oder kurzfristige Projekte gelingen. Darum ist es uns

wichtig, dass unsere Naturschutzmaßnahmen vor Ort langfristig Hand in Hand gehen mit Umweltbildung im

Rahmen unserer Kinderprojekte. Gerade in Afrika leben viele Einheimische direkt neben Wildtieren oder teilen

sich mit ihnen sogar denselben Lebensraum, wodurch es oft zu Konflikten kommt.

Unser Lösungsansatz

Die Kinderprojekte des SAVE Wildlife Conservation Fund widmen

sich der Umweltbildung zur nachhaltigen Förderung des Natur­

und Wildtierschutzes in Afrika. Zweck ist es, Kinder in Botswana

und der Republik Kongo für die Vorteile einer friedlichen Koexis­

tenz von Menschen und Wildtieren zu begeistern. Durch unsere

Projekte bringen wir den Kindern den Wert der Natur und die

damit verbundenen Zukunftschancen näher. Auf diese Weise kann

nachhaltig zum Schutz der Natur und der Wildtiere Afrikas beige­

tragen werden.

Die Themen im Bereich der Umweltbildung reichen von „Natür­

liche Ressourcen um uns“ und „Das Ökosystem“ über „Flora und

Fauna“ zu „Schutzgebiete in Botswana“. Um die Unterrichtsin­

halte zu vertiefen, finden etwa einmal im Jahr Exkursionen statt.

Zwischen 30 bis 60 Kinder werden pro Gruppe unterrichtet. Dies

geschieht in Absprache mit den örtlichen Entwicklungskomitees

in lokalen, kirchlichen Einrichtungen oder Büchereien.

Seit 2014 sind die Kinderprojekte von SAVE erfreulich stark ge­

wachsen. Aktuell besuchen insgesamt 801 Kinder unsere Spiel­

gruppen, 797 nehmen an der regelmäßigen Umweltbildung in

Shakawe, Kasane und Maun teil.

Auf die steigenden Teilnehmerzahlen wurde mit Personalzuwachs

reagiert. In Moreomaoto wurde aufgrund der hohen Schülerzah­

len eine neue Assistentin eingestellt. Der Unterricht dort wird mit

bis zu 70 Kindern zweimal die Woche gut besucht.

Die Kinderprojekte von SAVE bieten nicht nur Umweltbildung

zur langfristigen Förderung des Natur- und Artenschutzes,

sondern tragen auch zur positiven persönlichen Entwicklung

der Kinder bei, die eine stolze Wahrnehmung ihres Landes

und ein höheres Selbstbewusstsein entwickeln.

801 Kinder besuchen unsere Spielgruppen

797 Kinder nehmen regelmäß an Umweltbildung teil

70 Kinder nehmen 2x wöchentlich am Unterricht in Moreomaoto teil

Page 7: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

Jahresbericht 2016 | SAVE | 7

4. Community DevelopmentAusgangslage / Problemstellung

Für nachhaltige Entwicklung sind die gegebenen Möglichkeiten und Zukunftsaussichten entscheidend. SAVE

unterstützt die Ausbauten und Entwicklung der Kapazitäten lokaler Gemeinden. In vielen ländlichen Gebieten ver­

suchen die Menschen eigene Betriebe zu gründen oder auszubauen, insbesondere im Bereich des ökologischen

Tourismus. Beispiele dafür sind Community Camps, deren Einnahmen direkt in soziale Projekte der jeweiligen

Gemeinde fließen, wie zum Beispiel in Umweltbildungs­ und Kinderbetreuungsprojekte.

Unser Lösungsansatz

SAVE unterstützt lokale Communities in Botswana dabei, eigenständig die eigene Entwicklung voranzutreiben.

Dahinter steht das Empowerment­Konzept, welches Strategien beinhaltet, die den Grad an Autonomie und

Selbstbestimmung im Leben der Menschen erhöhen sollen. Wir helfen den Menschen in ländlichen Regionen,

Strukturen und Geschäfte aufzubauen, etwa im Öko­Tourismus. Beispielhaft dafür steht das von uns aufgebaute

Tshaa Riverside Camp dessen Gewinne in soziale Projekte vor Ort fließen. Es geht also darum, Hilfe zu Selbsthilfe

zu leisten, Entwicklung nachhaltig zu gestalten und Menschen zu ermöglichen, ihre Gestaltungsspielräume und

Ressourcen wahrzunehmen und zu nutzen.

Page 8: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

| SAVE | Jahresbericht 20168

Problemstellung

Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau:

Der Verbrauch an Palmöl nimmt stetig zu. Palmöl ist in zahlreichen Lebensmitteln, Kosmetika und chemischen

Mitteln enthalten. Der höchste Verbrauch von Palmöl findet in der Nahrungsmittelindustrie statt. Durch den Aus­

bau von erneuerbaren Energien und den Einsatz der Agrokraftstoffe, droht die Nutzung von Palmöl immer weiter

zu wachsen. SAVE setzt sich weltweit für den Schutz der Regenwälder ein.

Unser Lösungsansatz

1. ZeroPalmöl KampagneUnsere Kampagne ZeroPalmöl ist eine Verbraucherinformationskampagne, die darauf ausgelegt ist, möglichst

viele Menschen über die mit Palmölanbau und ­konsum verbundenen Risiken und Gefahren für Mensch und

Umwelt aufzuklären. Das haben wir auch im Jahr 2016 wieder mit großem Erfolg getan.

2016 war insofern ein erfolgreiches Jahr, als dass wir zahlreiche Partnerschaften mit palmölfreien Herstellern

aufbauen und kräftigen konnten. So kam es zu vielen Kooperationen, etwa im Rahmen unseres populären

Adventsgewinnspiels, bei dem es palmölfreie Produkte unserer Partner zu gewinnen gab. Mehrere Hersteller

erklärten sich zudem bereit, unsere Informationsflyer in ihren Paketen direkt an Kunden zu verschicken, sodass

wir auf diesem Wege tausende Interessierte erreichen konnten. Diese Partnerschaften mit innovativen Herstel­

lern, die oft Pioniere in ihrem Gebiet sind, sind ungemein wertvoll für uns, besonders wenn es darum geht,

weitere Hersteller zum Umstieg zu bewegen.

Ferner gehört unsere Datenbank mit palmölfreien Produkten zur Kampagne. Diese zu füllen ist enorm arbeitsin­

tensiv und war nur mithilfe von freiwilligen Helfern möglich. Denn durch Rücksprache mit den Herstellern wollen

wir stets sicherstellen, dass alle Produkte der Datenbank auch tatsächlich palmölfrei sind. Zudem werden Infor­

mationen zum generellen Palmölgebrauch der jeweiligen Hersteller geliefert. Die Hersteller sind also wiederum

kategorisiert je nachdem, ob sie in ihren anderen Produkten Palmöl verwenden oder nicht. Aktuell umfasst die

Datenbank 6.913 Produkte von 265 Herstellern.

Unser Rückblick 2016II. Regenwaldschutz

Page 9: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

Jahresbericht 2016 | SAVE | 9

2. Wiederaufforstung in IndonesienAuch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of

Borneo“ Wiederaufforstungsmaßnahmen in Indonesien unter­

stützt, um gerodete Flächen oder brach liegende Plantagen zu

renaturieren. Durch die Zusammenarbeit mit „Friends of Borneo”

arbeiten wir daran, den Menschen auf Borneo und Sumatra Per­

spektiven abseits des Palmölanbaus zu geben. Dazu zählen unter

anderem weicher und nachhaltiger Tourismus, der Anbau anderer

Pflanzen ohne Monokultur sowie die Arbeit im Wildtierschutz.

Aktuell wird beispielsweise ein Wildtierkorridor in Riau in der

Provinz Sumatra errichtet. Wir unterstützen all diese Aktivitäten

finanziell.

Eine ebenfalls positive Entwicklung zeigte sich auch auf Facebook. Unsere dortige Plattform bietet uns die Mög­

lichkeit, Menschen einfach und direkt zu erreichen, sie zu informieren und ein Bewusstsein für die Palmölproble­

matik zu schaffen. Deshalb freut uns der enorme Zuwachs an Followern sowie die signifikante Erhöhung unserer

Reichweite verbunden mit einigen viralen Posts, die teilweise bis zu einer Viertelmillion Konsumenten erreichen.

Die Entwicklung der Kampagne ZeroPalmöl wird maßgeblich durch Bundesfreiwillige und andere freiwillige Mitar­

beiter begleitet und vorangetrieben.

www.facebook.com/zeropalmoelwww.zeropalmoel.de

Page 10: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

| SAVE | Jahresbericht 201610

Neben dem Löwenschutzprojekt von WildCRU unterstützt der SAVE Wildlife Conservation Fund ein polni-

sches Projekt, das Forschung und Aufklärungsarbeit zum Schutz der Wölfe betreibt. Das Projekt besteht

also aus zwei Teilen.

Forschung

Zum Bereich der Forschung zählt die Beobachtung der Wolfsrudel in Polen. Durch den Ausbau der Infrastruk­

tur in Polen werden Waldgebiete verkleinert oder geteilt. Das hat zur Folge, dass Wolfspopulationen getrennt

werden, die Wölfe in keinem Genaustausch mehr zueinander stehen und sich die Variationsbreite der Gene

verringert. Die Wolfspopulationen können sich eventuell von sich verändernden Umweltbedingungen schlechter

erholen und sind dadurch gefährdet.

Ziel dieses Teils des Projekts ist es, das Verhalten, insbesondere das Wanderverhalten der Wolfsrudel zu studie­

ren, um Möglichkeiten zu finden mithilfe derer die Populationen miteinander vernetzt werden können. Dadurch

kann der Genfluss zwischen den Populationen wieder gewährleistet werden ohne die natürliche Lebensweise der

Tiere einzuschränken.

Das umfangreiche Wolfmonitoring besteht aus unterschiedlichen Methoden, wie Schnee­Tracking, Analysen des

Heulens und Telemetrie. Ferner werden die Bewegungen einiger Tiere mit GPS­Sendern verfolgt und Kamerafal­

len installiert zur verbesserten Sammlung von Daten.

Aufklärungsarbeit Der zweite Projektschwerpunkt liegt in der Aufklärungsarbeit. Dazu gehören die Informationsplattform WILKnet, Workshops, Interviews, Vorträge an Universitäten und Schulen sowie wissenschaftliche Veröffentlichungen.WILKnet ist eine Kooperation von polnischen Wolfsforschern und Natur­schützern und dem SAVE Wildlife Conservation Fund, der die Plattform durch Webhosting und Programmierhilfe unterstützt. Die Webseite www.wilknet.pl wird ehrenamtlich bearbeitet und die Idee ist, Informatio­nen über Projekte bezüglich der Beobachtung von Wölfen, Forschung und dem Naturschutz in Polen auszutauschen, um fachgerechtes Wissen über Wölfe in der Öffentlichkeit zu verbreiten. Im Jahr 2016 sind zwei neue Teilnehmer aus dem Nordosten Polens WILK­net beigetreten. Es wurden mehr als 50 Anmerkungen zu Aktivitäten für Wolfsprojekte und Neuigkeiten gepostet. Veranschaulichende Fotos, Abbil­dungen und Videos gehören ebenso dazu.

III. Wolfschutz in Europa

Page 11: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

Jahresbericht 2016 | SAVE | 11

Im Jahr 2016 wurden die folgenden weiteren Bildungs-/ Aufklärungsaktivitäten durchgeführt:• Rede über Wölfe beim Travellers’ Festival „Włóczykijki” in Barlinek (Januar 2016)• Interview zu Wölfen in der Świętokrzyskie Region für den Kielce Rundfunk (Februar 2016)• Workshops über die Feldmethoden der Wolfsbeobachtung in den niederschlesischen Wäldern für Studenten

der „Student-Naturalists Society of Jagiellonian University” (Februar 2016)• Vortrag über Wolfsbiologie vor Schülern der „Adam Mickiewicz High School” (lyceum) in Kraków (April 2016)• Präsentation zur Verbreitung von Wölfen auf dem 15. Treffen der „Citizens of the Bird Republic” (Słońsk,

April 2016)• Vorträge über Wölfe vor Grundschulklassen in Ruszów, Parowa und Bożejowice (Juni 2016)• Informationsstand über Wölfe beim jährlichen Blueberry Sommerfestival in Ruszów (Juli 2016)• Betreuung des Marathon „Wolf Run” verknüpft mit dem jährlichen Töpferei Sommerfestival in Gozdnica

(Juli 2016). Nach dem Marathon wurde ein Quiz durchgeführt• Feldspiel über Wölfe für Teenager aus Wrocław (Dezember 2016)

Folgende wissenschaftliche Arbeiten wurden 2016 veröffentlicht:• Gosling E. 2016. Attitudes towards wolves and wolf management in Poland. MSc thesis, Technische Universität

München, 66 pp.• Kwiatkowska M. 2016. Habitat characteristics of wolf kill sites in commercial forest. MSc thesis,

Uniwersytet Jagielloński, 43 pp.• Maugeri L. 2016. Characteristics of wolf resting sites in relation to human disturbance in an anthropogenic

modified habitat. MSc thesis, Technische Universität München, 43 pp.• Milanowski A. i Gula R. 2016. Powrót wilków. Las dobre sąsiedztwo – magazyn Leśnego Kompleksu Promocyjnego

Puszcza Świętokrzyska, Oficyna Wydawnicza Forest: 20-21.

www.wilknet.pl

Page 12: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

| SAVE | Jahresbericht 201612

Der Überschuss von 2016 wird dringend für die großangelegten

Projekte und Erweiterungen der bestehenden Projekte im

kommenden Jahr benötigt und zeitnah verwendet.

Unser finazieller Rückblick 2016Einnahmen 2016

Mittelverwendung 2016

Ausgabeposten Betrag in EUR Betrag in %

SAVE European Wildlife Wolfsprojekt + Uhu­ und Greifvogelschutz)

25.863 12,2

SAVE African Animals (Löwenschutz + Wildhundschutz)

19.279 9,1

SAVE the Forest (Zero Palmöl)

36.253 17,1

SAVE the Future (Bana Ba Ditlou + Pabalelo Trust + SAVE Botswana HQ, Gweta, Moremaoto, Mababe + Kinderprojekt Kongo + Indonesian Species Conservation Program)

131.168 61,7

SUMME AUSGABEN 212.562 100,0

Einnahmequelle Betrag in EUR Betrag in %

Projektbezogene Spenden 37.442 16,7

Jahresbeiträge / Mitgliedschaften 1.852 0,8

Sonstige Einnahmen 9.360 4,2

Projektunabhängige Spenden 176.019 78,3

SUMME EINNAHMEN 224.673 100,0

SAVE European Wildlife

SAVE the ForestSAVE African Animals

SAVE the Future

61,7 %

12,2 %

9,1 %

17,1 %

Projektbezogene Spenden

Sonstige EinnahmenJahresbeiträge / Mitgliedschaften

Projektunabhängige Spenden

78,3 %

16,7 %

0,8 %

4,2 %

Page 13: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

Jahresbericht 2016 | SAVE | 13

Ausgaben nach Kostenarten 2016

159.890 EURMitarbeiter Gehälter, Ausbildung Verpflegung und Unterkunft, Dienstkleidung

8.552 EURBildung Lehr­/Arbeitsmaterialien, Aktivitätsbücher, Exkursion, Abschluss, traditioneller Tanzlehrer

13.684 EURMobilität Auto, Reparaturen, Kraftstoff, Autozubehör, Zulassung, Versicherung

6.016 EURMiete & Nebenkosten Büro Miete, Strom, Wasser, Wartung/ Reparaturen, Gas

2.769 EURKommunikation Internet, Telefon, Funk

15.812 EURBürokosten Bankgebühren, Bürobedarf, Reparaturen von Bürogeräten,Büro­Snack für Meeting/Interview, Bürouniform,Kontenstandsänderung

$ $

Page 14: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

| SAVE | Jahresbericht 201614

Auch für das kommende Jahr hat sich SAVE vieles vorgenommen. Einige Projekte aus 2016 werden erweitert, andere stehen in der Abschlussphase und führen dann größtenteils zu Folgeprojekten und -aktivitäten.Darüber hinaus ermöglichen uns gemeinsame Aktionen und Treffen mit anderen Organisationen eine bessere Vernetzung und ein stärkeres Eintreten für den Schutz der Tiere.

SAVE African Animals Der Löwenschutz wird weiterhin gefördert. Unsere Zusammenarbeit mit WildCRU wird fortgesetzt. Forschungs­tätigkeiten wie das Sammeln von Bewegungsdaten gehören dazu. Geplant ist die Besenderung von Löwen mit GPS­Halsbädern, um diese weiter beobachten und daraus Rückschlüsse für den besseren Schutz der Tiere zu ziehen.

SAVE the Future• Die Entwicklung des Lehrbuchs „The SAVE Early Childhood Development Curriculum“, das den Kinderprojekten

in Botswana zur Verfügung gestellt werden soll, um den Lehrern dabei zu helfen, die Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren auf die Schule vorzubereiten, soll abgeschlossen werden. Das Curriculum wird Informationen zum Aufbau einer praxistauglichen Tagesroutine für Spielgruppen, Unter­richtspläne für ein Jahr, eine klare Auflistung der Lehrkonzepte und geförderten Fähigkeiten, Lehrthemen für Vorschulkinder mit Natur­ und Umweltschutzfokus, Kinderlieder, Tipps und Ideen für Lehrer, grundlegende Unterrichtsmaterialien und Leitlinien für die Beurteilung der Schulreife beinhalten.

• Neue Lern­ und Spielgruppen sollen in den Dörfern Tobere und Kaputura aufgebaut werden. Das Gebiet, in dem die Dörfer liegen, ist vom Mensch­Wildtier­Konflikt geprägt. Daher wird dort die nachhaltige Umweltbildung als sehr wichtig eingeschätzt.

SAVE the ForestImmer mehr Produktetiketten enthalten mittlerweile „Ohne Palmöl“­Hinweise. Wir möchten weitere Firmen zur Umstellungen bewegen und somit die Zerstörung des Regenwalds stoppen. Da Palmöl weiterhin in vielen kosme­tischen Produkten enthalten ist, ohne dass es bei den Inhaltsstoffen aufgelistet wird, starten wir eine Petition zur Deklarationspflicht von Palmöl in diesen Produkten. Diese soll anschließend dem deutschen Bundestag vorgelegt werden, um die Politik zu einer Anpassung der Gesetze anzuregen.

SAVE European Wildlife• Unser Wolfschutzprojekt in Polen wird weitergeführt. Die Ergebnisse sollen zur Erstellung von Schutzmaßnah­

men für die Wolfspopulation vor Ort beitragen – aber auch übergreifend für andere Wolfsgebiete.• Im April 2017 findet ein internationaler Kongress zum Thema “Wolf Management and Conservation in North

America and Europe – An unresolved conflict“ in Zamora im Nordwesten Spaniens statt. An diesem wird die Forscherin Katarzyna Bojarska teilnehmen und ihre Arbeit, die von SAVE unterstützt wird, vorstellen. Ihre Studie “Anthropogenic environmental traps: Where do wolves kill their prey in a commercial forest?“ bestand darin, herauszufinden welche Habitateigenschaften den Jagderfolg von Wölfen in intensiv bewirtschafteten Wäldern im Westen Polens erhöhen. Das Ergebnis zeigt, dass forstliche Planung die Anfälligkeit und Selektion der Beutetiere beeinflussen kann. Als Fazit halten wir fest: Die Präsenz von Wölfen in Wirtschaftswäldern kann sowohl für die Forstwirtschaft als auch für den Wolfschutz von Vorteil sein.

Unser Ausblick auf2017

Page 15: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

Jahresbericht 2016 | SAVE | 15

Danksagung

Die erfolgreiche Durchführung unserer Projekte in Botswana, der Republik Kongo, Polen und Deutschland konnte nur dank der wertvollen Unterstützung unserer Partnerorganisationen, der treuen Projektschirmherren, privater Spenderinnen und Spender, den großzügigen Firmenbeiträgen sowie den Förderbeiträgen von Ministerien, Regie­rungen und Botschaften stattfinden.

Besonders hervorheben möchten wir die Unterstützung und Zusammenarbeit folgender Projektpartner und Organisationen: Pabalelo Trust, Ad Gentes, Sabine Plattner African Charities, Share for Smiles e.V., Wildlife Conservation Research Unit (WildCRU) der Universität Oxford, Grassland Safari Lodge, Botswana Wildlife Department, Friends of the Orangutans, Nationalpark Unteres Odertal.

Für die großzügige finanzielle Unterstützung möchten wir uns besonders bedanken bei Nicole und Franz Weiß, Anne und Dieter Gorschlüter, Familie Jörg Gorschlüter, Vera Petendo Foundation, Abendsonne Afrika, Christa Kleine-Dürschmidt und Georg Dürschmidt, Güven Işler sowie allen anderen Spendern und Fördermitgliedern.

Wir hoffen, Sie auch im kommenden Jahr von unserer Arbeit und dem unschätzbaren Wert der Natur überzeugen zu können!

Herzliche Grüße,Ihr Team des SAVE Wildlife Conservation Fund

Page 16: Jahresbericht 2016 - save-wildlife.org · Zerstörung des Regenwalds durch Palmölanbau: ... Auch im Jahr 2016 haben wir über die Organisation „Friends of ... sches Projekt, das

SAVE Wildlife Conservation Fund

Dieselstrasse 70 42489 Wülfrath Germany www.save­wildlife.org

SAVE Spendenkonto

Stadtsparkasse Wuppertal Konto­Nr.: 509 588 · BLZ: 330 500 00 IBAN: DE02 3305 0000 0000 5095 88 BIC: WUPSDE33