Jahresbericht 2019 - Heime Auf Berg AG · 2020. 6. 9. · Christof Hiltmann Präsident des ....

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Jahresbericht 2019

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  • Jahresbericht 2019

  • Christof Hiltmann

    Präsident des

    Verwaltungsrats

    «Wir sind sowohl für unsere Klientinnen und Klienten wie auch Auftraggeber eine verlässliche und anpassungsfähige Partnerin.»

    Die Heime Auf Berg AG als Fels in der Brandung

    Für den aktuellen Verwaltungsrat war 2019 das erste volle ganze Jahr unter seiner Ver-antwortung. Es lag ganz im Zeichen des Austauschs mit den verschiedensten An-spruchsgruppen. Ein Schwerpunkt bildete dabei die Auseinandersetzung mit der aktu-ellen und zukünftigen Ausrichtung der Heime Auf Berg AG (HABAG). Der Verwaltungsrat blickt sehr zufrieden auf das vergangene Jahr zurück. Die HABAG ist eine verlässliche, professionelle und anpassungsfähige Partnerin – sowohl für die auftraggebenden kan-tonalen Behörden und Dienststellen, wie auch für unsere jungen und erwachsenen Kli-entinnen und Klienten.Ich schreibe diese Zeilen in einer Zeit, in welcher diese Werte wichtiger sind denn je. Die Corona-Pandemie fordert uns alle. Institutionen im Sozialbereich haben dabei eine be-sondere Verantwortung. Die HABAG wird alles daransetzen, für unsere Partner und die Menschen, welche wir betreuen, das zu sein, was jetzt besonders wichtig ist – ein Fels in der Brandung.Ich danke im Namen des Verwaltungsrates den kantonalen Behörden sowie unserem Aktionär, dem Katholischen Fürsorgeverein Baselland, für die sehr konstruktive Zusam-menarbeit. Mein besonderer Dank richtet sich an die Geschäftsleitung sowie die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter der HABAG. Euer unermüdlicher Einsatz mit Herz ist sehr eindrücklich.

    Editorial

  • «Mit den neu geschaffenen Bereichen und Angeboten erreichen wir einerseits weitere Klientinnen und Klienten und stärken ande-rerseits unsere Institution.»

    Thorsten Binus

    Bereichsleiter Kinder &

    Jugendliche stationär,

    Gesamtleiter

  • «Mut ist wie Veränderung, nur früher!»

    Gerne blicke ich mit Ihnen auf das vergangene Jahr voller Veränderungen, Neuanfänge und dennoch gewissen Konstanten zurück.

    Im stationären Mutter-und-Kind-Bereich begannen wir Anfang 2019 mit einer Neuaus-richtung des pädagogischen Angebotes um dem veränderten Bedarf (zunehmend Auf-nahme von Müttern mit psychiatrischen Diagnosen) gerecht zu werden. Das Betreuungs-konzept für die Säuglinge und Kinder wurde weiter ausdifferenziert und der Kindsschutz stärker in den Fokus gestellt. Mit Unterstützung der Glückskette konnten die dafür benö-tigten Räumlichkeiten ausgebaut und Personal angestellt werden. Das Amt für Kind, Ju-gend und Behindertenangebote Baselland anerkannte auf Januar 2020 diese Neukon-zeptionierung. Einen weiteren Meilenstein konnten wir im April 2019 verzeichnen. Für sämtliche Leistungen (Betreutes Wohnen - Betreute Tagesgestaltung - Ambulante Wohn-begleitung) aller drei Standorte in Basel erhielten wir die IVSE B-Anerkennung.

    Das Kinderheim und das Mädchen-Schulwohnheim Wolfbrunnen nahmen am spannen-den Projekt „Wie wir das sehen – Partizipation im Heimkontext ermöglichen“ der ZHAW teil. Fachlich ist es unbestritten, dass die Partizipation junger Menschen ein wichtiger Faktor für die Wirksamkeit von Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe ist. Sie stellt ei-nen Grundpfeiler moderner Pädagogik dar und ist, durch das Erleben von Selbstwirk-samkeit, für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sehr wichtig. Das Projekt ist aktuell noch nicht abgeschlossen und soll die in der Forschung bisher wenig beachtete Sichtweise von jungen Menschen auf ihre Partizipationsmöglichkeiten im stationären Setting untersuchen.Zum Ende des letzten Berichtsjahres haben wir die Bewilligung für zwei neue pädagogi-sche Angebote erhalten. Zum einen die Leistung „Betreutes Wohnen“ und zum anderen die Leistung „Betreutes Wohnen im Einzelsetting“. Diese Betreuungsformen richten sich an Jugendliche mit hohen traumatischen Belastungen, Beziehungslosigkeit und Vertrau-ensverlust in die Gesellschaft. Dies einhergehend mit der Unfähigkeit in einem stationä-ren Gruppensetting zu leben.

    Auch fand im vergangenen Jahr eine externe Auditierung unserer Institution statt. Zent-rales Ergebnis und künftige Aufgabe ist die Erstellung eines Qualitätsmanagementsys-tems für die Heime Auf Berg AG. Eigens hierfür wurde eine Stelle geschaffen, um 2020 diese Herkulesaufgabe adäquat lösen zu können.

    Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die sich im vergangenen Jahr für die Belange der Heime Auf Berg AG und damit für die Menschen, die wir betreuen und unterstützen, eingesetzt haben. Insbesondere unseren Leistungsträgern und Kooperati-onspartnern danken wir herzlichst für ihr Vertrauen und die gute Zusammenarbeit.

    Die Angebote der Heime Auf Berg AG werden ausgebaut

    Geschäftsleitung

  • Dominik Bucher

    Bereichsleiter

    Schule und Pädagogik

    Bericht aus dem Bereich Schule und Bildung

    «Partizipation ist der Schlüssel zur Erfahrung von Selbstwirksamkeit.»

    Die Heimschule Wolfbrunnen entwickelt sich weiter

    Die Heimschule Wolfbrunnen hat ein entwicklungsreiches Jahr 2019 hinter sich. Einer-seits unterrichteten die Lehrpersonen im Schulalltag mit hohem Einsatz und gestalteten lehrreiche Unterrichtssequenzen, andererseits wurde die Schule konzeptuell weiterent-wickelt. So konnte Ende Jahr das neue Schulprogramm finalisiert werden. Schwerpunktmässig ist die Heimschule Wolfbrunnen nicht nur ein Ort, an dem die Schü-lerinnen sich Wissen und Kompetenzen aneignen, sondern auch ein «sicherer Ort», an dem das respektvolle Zusammenleben geübt wird. Dabei berücksichtig das neue Schul-programm explizit traumapädagogische Grundsätze. Das Wohl der Schülerinnen liegt uns dabei sehr am Herzen. Im Schulalltag stehen dementsprechend nicht alleine die fachlichen Lernziele und das Lernen im Vordergrund, sondern auch die physische und psychische Gesundheit der Schülerinnen. Ein interdisziplinäres Team steht dabei für die Schülerinnen zur Verfügung. Zentral dabei ist, dass die Schülerinnen die Schule als einen «sicheren Ort» erleben, an dem sie sich wohl und respektiert fühlen und ein positives Selbstbild entwickeln. Das Zitat «Partizipation ist der Schlüssel zur Erfahrung von Selbst-wirksamkeit» bildet den Leitspruch des Schulprogramms, aber auch unserer Heimschu-le. Partizipation ist ein starker Begriff und ein hoher Anspruch an die tägliche Arbeit. Wir sehen Partizipation aber als Chance, belasteten Schülerinnen die Möglichkeit zu geben sich wieder selbstwirksam zu erleben. Im schulischen Alltag bedeutet dies, dass Schüle-rinnen ein Recht auf Transparenz, Mitsprache und Mitgestaltung haben. Mit verschiede-nen ausserschulischen Anlässen wie zum Beispiel das Seifenkistenrennen, Schlammen in der Schlammgrube, Nachtmathematikorientierungslauf, dem Besuch von Museen und weiteren Aktivitäten, ermöglichen wir den Schülerinnen lebensfreudige Erfahrungen zu sammeln. Es ist eine spannende Herausforderung, den Schülerinnen ein lebensbejahen-des Weltbild zu vermitteln und gemeinsam eine Zukunftsperspektive zu gestalten. Das grosse Engagement im letzten Schuljahr hat sich ausbezahlt und alle Schülerinnen fanden eine Anschlusslösung. Für das kommende Jahr setzen wir den Fokus auf die Er-weiterung unseres Netzwerks und das Finden von möglichen Anschlussangeboten für die Schülerinnen. Wir freuen uns auf ein spannendes Jahr 2020 und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Wohnbereich.

  • Vicente Marti

    Bereichsleiter

    Erwachsene und Kinder &

    Jugendliche ambulant

    Bericht aus dem Bereich Eltern und Kind

    Das Mutter-und-Kind-Haus war bei seiner Gründung vor allem Zufluchtsort und Anlauf-stelle für minderjährige und junge Frauen mit Kleinkindern. Heute wenden sich zuneh-mend Mütter mit einer psychischen oder intellektuellen Beeinträchtigung an uns. Diese Verschiebung und Erweiterung der Zielgruppe erforderte auch eine Anpassung der ange-botenen Dienstleistungen. Das Angebot, das ursprünglich vor allem auf die nieder-schwellige Unterstützung und das Coaching der Mutter ausgerichtet war, wurde durch neue Angebote erweitert. Diese ermöglichen eine intensivere Begleitung der Mutter und des Kindes.Das oberste Ziel des Mutter-und-Kind-Hauses ist es, das Kindeswohl sicherzustellen und den Kindern eine entwicklungsfördernde Umgebung zu bieten, in der ihre Resilienz gestärkt werden kann. Des Weiteren unterstützen wir Mütter bei der Erweiterung ihrer Kompetenzen, sowie der Stärkung ihrer Selbstwirksamkeit und Resilienz, damit sie einen möglichst eigenverantwortlichen Lebensstil erlangen können. Schliesslich soll die Mut-ter-Kind-Beziehung durch positive Begegnungszeiten gefestigt werden, sodass im Ideal-fall die Mutter so gestärkt wird, dass sie sich selbständig um ihr Kind kümmern kann.

    Das Familienbegleitungsteam hat im vergangenen Jahr einen neuen Standort an der Kirchgasse 2 in Basel bezogen. In dem ehemaligen Blumenladen wurde an zentraler Lage ein helles, kinderfreundliches Beratungszentrum eingerichtet, welches für Coa-ching-Gespräche sowie für Kinderbegleitsequenzen genutzt wird. Die Nachfrage nach individueller Begleitung bei Familien mit Wohnsitz in unseren internen Wohnungen an der Kirchgasse 3, sowie in ihren eigenen externen Wohnungen hat stark zugenommen.

    Es gibt das Recht auf beide Elternteile – so steht es in Artikel 9 der Kinderrechtskonven-tion. Kinder von getrenntlebenden Eltern müssen die Möglichkeit haben, regelmässige und unmittelbare Kontakte zu beiden Elternteilen pflegen zu können, um die persönliche Beziehung zum abwesenden Elternteil zu erhalten und zu fördern. An oberster Stelle steht immer das Wohl des Kindes.Damit dies stattfinden kann, haben wir ein neues Angebot geschaffen. Denn oft ist die mit der Trennung verbundene Besuchsregelung kein Problem. Aber bei allen anderen Situa-tionen sind wir mit flexiblen und individuellen Angeboten unterstützend dabei, um den Aufbau einer gegenseitigen und tragfähigen Beziehung zu ermöglichen.Unser Angebot ist höchst individuell und flexibel auf die Bedürfnisse beider Elternteile und die Wünsche des Auftraggebers ausgerichtet. Die begleiteten Besuche, welche von Beginn an auf gute Resonanz gestossen sind, finden in unserem Familienzentrum oder an einem externen Ort in der Region Basel statt.

    «Normal ist nur, dass alle Menschen unterschiedlich sind.»

    Eine Neuausrichtung, eine Erweiterung und ein neues Angebot

  • 11 316 859 11 677 629 11 594 623

    2019 in Zahlen

    Bruttoerträge (Gesamtinstitution)

    2017 2018 2019

    Aufenthaltstage Kinder & Jugend | Erwachsene stationär | Erwachsene ambulant

    25 302 10 964 11 848

    2017 2018 2019

    24 269 11 777 12 695 24 484 12 162 11 466

    Mitarbeitende (Festangestellte)

    7517 Stellenprozente | 2017Total 140 Mitarbeitende

    8192 Stellenprozente | 2018Total 141 Mitarbeitende

    8267 Stellenprozente | 2019Total 151 Mitarbeitende

    23%

    18%

    16%

    77%

    82%

    84%

    Dienstaltersjahre 2019 (Anzahl Personen)

    10 Dienstjahre15 Dienstjahre20 Dienstjahre25 Dienstjahre30 Dienstjahre

  • Revisionsbericht

  • Bilanz (CHF) 31.12.2019 31.12.2018

    Jahresrechnung

    Flüssige Mittel 1 361 100 1 026 384Forderungen aus Leistungen 284 161 851 654Delkredere –23 000 –63 000Kurzfristige Forderung gegenüber Aktionär 0 90 513Sonstige kurzfristige Forderungen 16 139 92 490Nicht fakturierte Dienstleistungen/Vorräte 671 797 491 627Aktive Rechnungsabgrenzung 160 612 94 051Umlaufvermögen 2 470 808 2 583 717Anlagen und Einrichtungen 72 596 81 348Informatik 25 301 15 233 Fahrzeuge 1 1Sachanlagen 97 898 96 582Langfristige Forderungen gegenüber Aktionär 0 150 000Mietkautionen 12 412 0Finanzanlagen 12 412 150 000Anlagevermögen 110 311 246 582Total Aktiven 2 581 119 2 830 299 Verbindlichkeiten aus Leistungen 96 854 124 621Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 180 000 180 000Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 112 720 147 746Passive Rechnungsabgrenzung 453 684 734 232Kurzfristiges Fremdkapital 843 259 1 186 599Langfristige Finanzverbindlichkeiten 720 000 900 000Langfristiges Fremdkapital 720 000 900 000Fremdkapital 1 563 259 2 086 599Rücklagen aus Leistungsvereinbarung 35 045 43 923Fonds für Spenden 115 280 63 261Fondskapital 150 325 107 184Aktienkapital 1 000 000 1 000 000Gesetzliche Kapitalreserven 188 555 188 555Gesetzliche Gewinnreserven 10 000 10 000 Bilanzverlust –331 020 –562 039 Ergebnisvortrag –562 039 –962 117 Jahresergebnis 231 019 400 078Eigenkapital 867 535 636 516Total Passiven 2 581 119 2 830 299

  • Erfolgsrechnung (CHF) 2019 2018

    Erträge aus Leistungsabgeltung innerkantonal 7 371 103 7 506 178Erträge aus Leistungsabgeltung ausserkantonal 3 157 680 3 084 686Andere betriebliche Erträge 455 991 560 812Erlösminderungen –7 334 –3 719Nettoerlöse aus Leistungen 10 977 440 11 147 958Betriebsbeiträge des Bundes 617 183 529 671Spenden 196 978 35 776Übrige Leistungen 814 161 565 447Total Betriebsbeitrag 11 791 601 11 713 405 Personalaufwand – 8 807 271 – 8 838 901Medizinischer Bedarf –19 662 –25 150Lebensmittel, Getränke – 359 618 – 368 592Haushalt –61 601 –63 183Raumaufwand – 1 044 506 –962 666Unterhalt, Reparaturen – 231 439 –259 990Verwaltungsaufwand – 324 519 –324 810Energie und Wasser – 132 380 –127 263Klientenbezogener Aufwand – 457 362 –349 759Sachversicherungen, Gebühren –43 197 –32 047Übriger Sachaufwand –67 245 –50 813Übriger betrieblicher Aufwand –2 741 528 –2 564 274Betriebserfolg vor Zinsen und Abschreibungen 242 803 310 229 Abschreibungen –46 107 –31 955Betriebserfolg vor Zinsen 196 696 278 274Finanzergebnis –14 984 –13 531Betriebsfremder und ausserordentlicher Erfolg –102 501 12 801Ertragsanteil für Ausfinanzierung BLPK 194 949 184 376Jahresgewinn/-verlust (–) vor Zuweisung an Fonds 274 160 461 919Zuweisung/Entnahme (–/+) Spendenfonds –52 019 –17 919Zuweisung/Entnahme (–/+) Rücklagenfonds 8 878 –43 923Total Jahresgewinn 231 019 400 078

  • Heime Auf Berg AGRebhaldenstrasse 254411 Seltisberg BL T 061 915 95 15 [email protected]