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JAHRESBERICHT 2010–2012

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JAHRESBERICHT 2010 – 2012

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IMPRESSUM

Herausgeber Magistrat der Stadt Frankfurt am MainDezernat II – Planen und BauenHochbauamt

Bei träge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hochbauamtes

Tex t- und Bildredak t ionSabine Curth

Ges tal ter isches KonzeptKessler Grafikdesign, Frankfurt am Main Sabine Curth

LayoutKessler Grafikdesign, Frankfurt am Main

DruckDruckerei Friedrich Bischoff GmbH, Frankfurt am Main

Auf lage1.500

ISSN1866-8437

Alle Rechte vorbehalten © 2013 Stadt Frankfurt am MainDer Magistrat und Autoren

BezugsadresseHochbauamt der Stadt Frankfurt am MainGerbermühlstraße 4860594 Frankfurt am Main069-212 33269E-Mail: [email protected]

Informat ionen im Internetwww.hochbauamt.stadt-frankfurt.de

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INHALT

5 Grußwor t Bürgermeister Olaf Cunitz Stadtrat für Planen und Bauen

6 Baukul tur aus Tradi t ionDr. Hans Jürgen Pritzl Amtsleiter des Hochbauamtes

PROJEK TQUERSCHNIT T 2 010 – 2 012 BAUEN F ÜR F R ANK F UR T

10 Dezernat I Oberbürgermeister, Zentrale, Verwaltung, Personal, Revision, Öffentlichkeitsarbeit, Internationales

12 Dezernat II Planen und Bauen

14 Dezernat IIIFinanzen, Beteiligungen, Region Frankfurt RheinMain und Kirchen

18 Dezernat IVBildung und Frauen

5 0 Dezernat V II Kultur und Wissenschaft

61 Dezernat V IIISoziales, Senioren, Jugend und Recht

6 3 Dezernat IXWirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr

6 6 Dezernat X Umwelt und Gesundheit

ARBEITSBEREICHE

71 Servicebereiche Hochbau – Garant für die Sicherheit städtischer Gebäude

7 7 Betriebsführung Technisches Gebäudemanagement

78 Energiemanagement

9 0 Fachbereich Gebäudesicherheit

9 4 Konjunkturprogramm KII – Die Bilanz

9 6 Kindertagesstätten für unter Dreijährige – Das U3-Programm

9 8 Personelles

10 0 Projekt Amtskultur

10 2 Bauinvestitionscontrolling

10 4 Submission

10 5 Veranstaltungen und Berichtswesen

10 9 Auszeichnungen

112 Organigramm, Kontakte

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5Frankfurt am Main wird häufig zu Recht mit moderner Architektur in Verbindung gebracht. Daher mag es für den unbedarften Betrachter vielleicht etwas überra-schend sein, dass ein ganz wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit des städtischen Hochbauamtes bei den his-torischen Bauten liegt. Als für das Hochbauamt zustän-diger Dezernent freue ich mich sehr darüber, da es deutlich belegt, dass wir uns verpflichtet fühlen, unser baukulturelles Erbe zu schätzen, zu schützen, zu pfle-gen und zu erhalten. Daher nimmt die Sanierung histo-rischer Gebäude auch einen beachtlichen Teil des vor-liegenden Jahresberichts ein.

Ich möchte an dieser Stelle lediglich drei besonders ge-lungene Beispiele für sanierte historische Bauten nen-nen: Da ist zunächst das Gesellschaftshaus im Palmen-garten. Diesen gründerzeitlichen Prachtbau würden viele vermutlich gar nicht in Frankfurt verorten. Das Ge-bäude wurde in den 20er Jahren mit Bauhauselemen-ten ergänzt und ist nach umfangreicher Sanierung jetzt wieder ein Glanzstück für Feiern in einem außerge-wöhnlichen Rahmen. Der Umbau des Kuhhirtenturms in Ausstellungsräume und einen Kammermusiksaal wur-den sogar mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2012 ausgezeichnet. Und die frisch sanierten Altbauten des Historischen Museums aus fünf Jahrhunderten be-reichern jetzt den Blick auf das nördliche Mainufer.

Gerade für Frankfurts Museumslandschaft hat das Hochbauamt im Berichtszeitraum der vergangenen drei Jahre viele Projekte angestoßen beziehungsweise um-gesetzt: Neben der bereits erwähnten Sanierung der Altbauten zählt dazu der Neubau des Historischen Mu-seums, samt der Integration des spektakulären Fundes einer staufischen Hafenanlage, die Grundlagenplanung inklusive des Museografie-Masterplans für das Jüdi-sche Museum und auch der Wettbewerb für das Welt-kulturen Museum.

Neben der (Bau-)Kultur gehört der Bildungsbereich zu den Hauptaufgaben des Amtes. Schließlich investiert die Stadt Frankfurt auch unabhängig von den Sonder-investitions- und Konjunkturprogrammen der Vorjahre stark in Schulgebäude: Sowohl im Neubau – beispiels-weise im Rebstock oder bei der Valentin-Senger- Schule – als auch in Erweiterungen und Sanierungen von Bestandsgebäuden, wie etwa bei der Carl-Schurz-Schule, wo ein hochwertiges denkmalgeschütztes Bestandsgebäude der 1950er Jahre erneuert wurde.

Beim Bauen können aber auch Standardisierungen bei-spielhafte Lösungen hervorbringen. Das ist dem Hoch-bauamt mit der Entwicklung eines Baukastensystems für neue Schulsporthallen gelungen. Bereits seit länge-rem wird ähnlich bei Sportfunktionsgebäuden und bei Kindertagesstätten verfahren. Das ist enorm wichtig, da gerade bei den Kindertagesstätten erneut ein hohes Bauvolumen umgesetzt werden muss – Stichwort: Be-treuung unter Dreijähriger. Insgesamt 39 Projekte wer-den geplant beziehungsweise gebaut.

Nicht zuletzt verdienen die Servicebereiche eine Er-wähnung: Jahr für Jahr wickeln sie regelmäßig über 10.000 Aufträge der Bauherren ab, von der Kleinstsanie-rung bis zu Umbauten mit über einer Million Euro Bau-volumen. Auch das gehört zu den vielseitigen Aufgaben des Hochbauamts. Ich glaube, dass der vorliegende Jahresbericht genau diese Vielseitigkeit anschaulich verdeutlicht und zugleich die Leistungsfähigkeit des Amtes mit seinen hochqualifizierten Fachleuten und einer überzeugenden Kostentreue bei der Projektab-wicklung zeigt.

Bürgermeister Olaf CunitzPlanen und Bauen (Dezernat II)

GRUSSWORT

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6 Unsere Bauten für den Kultur-, Sozial-, Sport- und Bil-dungsbereich schaffen kulturellen Mehrwert. Im Mit-telpunkt unseres Denkens und Handelns steht die Schaffung einer angemessenen zeitgemäßen und be-ständigen Architektur. Diese hat neben dem Ort und den Funktionen vielschichtige Ansprüche zu erfüllen. Natürlich spielen auch die künstlerischen und ästheti-schen Aspekte bei der Gestaltung der Gebäude eine nicht zu unterschätzende Rolle. In besonders großer Verantwortung hinsichtlich dieser Herausforderungen steht dabei der öffentliche Bauherr als wichtiger Sachverwalter des öffentlichen Bauens, vertreten durch das Frankfurter Hochbauamt. Das kommunale Bauwesen ist Garant für die Sicherung der baulich an-spruchsvoll gestalteten Umwelt und damit ein Stück Lebensqualität. Die Daseinsfürsorge für ein angemes-senes Lebensumfeld ist eine immerwährende gesell-schaftliche Herausforderung und Bauaufgabe.

Wir formen und gestalten die Orte, die tagtäglich vom Bürger genutzt werden. Hier lässt sich Baukultur am bes-ten vermitteln, hier werden Stimmungen und positive Ge-fühle erzeugt, die wir zum Leben brauchen. Dabei sind Kindertagesstätten, Schulen, Jugendhäuser, Museen, Bürgerhäuser und Sportgebäude nicht nur gebaute Inf-rastruktur für die Gesellschaft und deren Kultur- und Bil-dungsauftrag. Sie sind darüber hinaus die Orte der Integ-ration unterschiedlicher „Lebenswelten“, die durch eine lebendige und anregende Architektur ermöglicht wer-den. Der öffentliche Raum ist letztlich der Ort, an dem un-ser Leben stattfindet, der für alles Handeln einen ange-messenen identitätsstiftenden Rahmen benötigt.

Wir, das Hochbauamt der Stadt Frankfurt am Main, ste-hen in der Pflicht und in der gesellschaftlichen Verant-wortung, für architektonische Qualität Wege aufzu-zeigen, wie die alltäglichen Räume, Gebäude und Orte entsprechend ihrer Bedeutung für das Gemeinwohl ge-staltet werden können. Auch mit dem Instrument des Architektenwettbewerbs, erbringen die öffentlichen Bau herren einen erheblichen Beitrag zur Baukultur.

BAUKULTUR AUS TRADITION

Mehr Wettbewerb steht hier für mehr Qualität – für ein wertiges, wirtschaft liches und nachhaltiges Bauen. Der Anspruch an die Haltung und Wesensmerkmale un-serer Bauten ist hoch. Der Stadtraum als werbewirk-samer Standortfaktor erhält im europäischen Wettbe-werb immer mehr Bedeutung. Prägnante und innovative Archi tektur, Funktionalität im Sinne der Bedürfnisse der Nutzer, Dauerhaftigkeit, energetisches Bauen als res-sourcensparendes Gut und Schutz unseres Lebensrau-mes, aber auch Termin- und Kostentreue sind die Krite-rien unseres kommunalen Bauens. Dabei wird die Komplexität des öffentlichen Bauens gerne übersehen und die von der Politik geschaffenen Rahmenbedingun-gen, einschließlich der parlamentarischen Genehmi-gungsprozesse, nicht wahrgenommen. Natürlich kosten die geforderte Sicherheit, Transparenz und Beschluss-verfahren ihre Zeit, auch sind die durchschnittlichen Qualitätsanforderungen höher.Ein aktuelles, scheinbar profaneres Thema, aber ein wichtiger Baustein eines umfassenden Liegenschafts-managements, ist die systematische Begehung der Ge-bäude und die Aufbereitung und Archivierung aller Da-ten, um die sichere Benutzbarkeit unserer Gebäude zu gewährleisten.

Wir alle wissen um unsere Vergänglichkeit, viele bau-liche Spuren bleiben aber präsent. Denken wir mehr an die Auswirkungen auf die nächsten Generationen und in größeren Zeiträumen, dann hat die städtische Ent-wicklung eine gesichertere Zukunft.In unserem fünften Jahresbericht zeigen wir die große Vielfalt, den Lösungsreichtum und das breite Spek-trum des kommunalen Bauens. Hier zeigt sich, dass es lohnt, sich für unsere Stadt einzusetzen und unseren Bürgern ein Umfeld mit guter und hoher Lebensqualität zu schaffen.

Neue Anregungen und Freude beim Lesen und Erkennen.

Dr. Hans Jürgen PritzlAmtsleitung

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ÖFFENTLICHE BAUKULTUR SEIT 150 JAHREN

1869 Einrichtung eines Abschnittes „Hochbau“ im Bereich der „Bau-Deputation“

1897 Gründung des Hochbauamtes aufgrund der rasanten Stadtentwicklung mit entsprechenden Großbaumaß-nahmen wie z.B. Bau des Schauspielhauses mit den zugehörigen Miethäusern an der Neuen Mainzer Straße, Bau des Verwaltungsgebäudes (Rathaus) und Schlachthof

bis 1914 Intensive Bautätigkeit bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Es entstehen Bauentwürfe und Kosten-voranschläge für die Großmarkthalle im Osthafengelände sowie für mehrere Schulen

1918–24 In den Jahren nach dem 1. Weltkrieg Durchführung von lediglich Notstandsarbeiten aufgrund der prekären Finanzlage der Stadt, Finanzierung aus Reichs- und Staatszuschüssen

1924–32 Wichtigste Aufgabe des Hochbauamtes liegt nun in der Linderung der Wohnungsnot über Notwohnungs- und Wohnungsbauprogramme. Errichtet durch das Hochbauamt, entstehen bis Anfang der 30er Jahre ca. 2.100 Wohnungen

Wegweisende und stilprägende Projekte unter der Führung des Architekten Ernst May, Stadtrat für den Bereich Bau und gleichzeitig Leiter des Hochbauamtes

Aufholung gewaltigen Instandsetzungsbedarfes, vor allem an Schulen, Verwaltungsgebäuden und kulturellen Einrichtungen, z.B. Schauspielhaus neben zahlreichen Neubauten wie Goetheturm, Kindergärten, Strandbäder der Stadt und die Gestaltung des Mainufers

30er Jahre Die baulichen Aktivitäten reduzieren sich in den Folgejahren deutlich aufgrund angespannter Finanzlage und Sparmaßnahmen des Deutschen Städtetages

Nach dem 2. Weltkrieg

Starke Kriegszerstörungen konzentrieren den Wiederaufbau zunächst auf Behelfsmaßnahmen zur Behebung dringendster Not stände und umfangreiche Instandsetzungen am städtischen Wohnungsbestand

50er und 60er Jahre

Zentrale Lage Frankfurts in der Bundesrepublik und die hohe wirtschaftliche Produktivität des Standorts führen nach dem Zweiten Weltkrieg in den verschiedensten Bereichen zu einer hohen Zahl von Neu- und Umbauten durch das Hochbauamt (Bebauung Dom-Römer-Bereich mit Technischem Rathaus, Historischem Museum, Tiefgarage Römer, Schlacht- und Viehhof, Waldstadion für die Fußballweltmeisterschaft 1974, Theaterdoppelanlage). Eine weitere Priorität hat der Neu- und Wieder aufbau von Schulen und die Inten-sivierung der Bauunterhaltung, auch auf Grund der vielen neu hinzugekommenen Gebäude

70er und 80er Jahre

In den 70er Jahren werden neben der Fertigstellung des Rebstockbades und der Eissporthalle in erster Linie Grundlagen für große Projekte geschaffen, die in den Jahren von 1980 bis 1990 zur Ausführung kommen. Hierzu zählen u.a. die Alte Oper, das gesamte Museumsufer, Wiederherstellung der Ostzeile Römerberg, eine große Anzahl von Kindertagesstätten und Schulen und der Wieder aufbau der durch Brand zerstörten Oper.

Das Frankfurter Hochbauamt erreichte in dieser Zeit in seiner Bautätigkeit einen absoluten Höhepunkt und hohe internationale Anerkennung

90er Jahre Zunehmende Finanznot der Stadt sorgt ab 1993 für empfindliche Spareinschnitte. Einige Großbaumaß-nahmen wie z. B. die Gesamt innenrenovierung des Domes und des Hauptfriedhofes mit dem Krematorium werden realisiert. Die vorhandenen Mittel werden in erster Linie eingesetzt für die Befriedigung notwendiger öffentlicher Erfordernisse. Das sind Schulen, Kindertagesstätten und Einrichtungen der Feuerwehr.

Der Personalabbau um ca. 120 Stellen (1/3) führt zu einer Optimierungsphase im Hochbauamt. Für den Bereich Kinder tagesstätten entwickelt das Hochbauamt das kostensparende Projekt „Aus 2 mach 3“, das bundesweit und auch in anderen europäischen Staaten Anklang gefunden hat. Dadurch können erhebliche Baukosten eingespart werden. Die Zeit der knappen Mittel und der sparsamere Umgang mit der Energie stellen eine große Herausforderung für das Hochbauamt dar. Das Ent wickeln und die technische Umsetzung von umfangreichen Energiesparkonzepten und -controlling gewinnen an Bedeutung.

Von 1994 bis 2000 Durchführung von umfassenden Sanierungen gesundheitsgefährdender Schadstoffe in öffent lichen Gebäuden, z.B. die Asbest-Beseitigung in Schulen und Kindertagesstätten, verbunden mit Gesamtsanierungen, mit einem Bauvolumen von 70 Mio. EUR sowie PCB-Sanierungen

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ÖFFENTLICHE BAUKULTUR SEIT 150 JAHREN

Ab 2000 Die wesentlichen Aufgabenbereiche und die aktuellen Schwerpunkte des Hochbauamtes sind die Durchführung von Schulhauswett bewerben (Schulhausoffensive), Palmengarten-Gesellschaftshaus, Paulsplatzaufstockung. Modernisierung natur wissenschaftlicher Unterrichtsräume. Neue Einspar-erfordernisse, bedingt durch die Haushaltskrise, führen zu einer weiteren großen Einsparungswelle und engen den Handlungsspielraum weiter ein. Die Umsetzung des in den 90er Jahren entwickelten „Aus Zwei mach Drei“ Projektes läuft in großem Umfang und entwickelt sich zum Projekt „Aus Zwei mach Vier“. Neue renommierte Projekte werden in Eigenplanung ent wickelt, z.B. die Er weiterung der Otto-Hahn-Schule mit Sporthalle oder das Bürohaus Hafenbetriebe im Osthafen mit wegweisender Heiz- und Elektrotechnik. Projekte wie die komplette Außensanierung des Doms, die Innenrenovierung des Rebstockbades und die neue Untermaschinerie der Städtischen Bühnen werden realisiert. Umsetzung der Auflagen der Sonderbaukontrollen, Banking-Programm der Bäder, Modernisierung von DV-Verkabelungen, das Baukastenprinzip Sportbauten und die erste Passivhausschule Riedberg runden das Aufgabenspektrum ab.

Ab 2002 Ein umfangreicher Reformprozess wird eingeleitet. Er hat zum Ziel, eine Optimierung der strukturellen, ablauf organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Ansätze und eine generelle Neuausrichtung des Hochbauamtes zu definieren. Damit verbunden ist eine kunden orientierte Ausrichtung in der Erstellung, Fortentwicklung, Erhaltung und Betrieb des Bauens. Im Mittelpunkt steht die qualitätsvolle Architektur nach klaren wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Beim Bauen im Bestand eine vorausschauende Instandhaltung der Bau- und Haustechnik vorzusehen, dient der Verlängerung des Gebäudebetriebes.

Ab 2005 Zum 01.12.2005 tritt die neue Hochbauamts-Struktur in Kraft. Die bisherige fachspezifische Gliederung wird durch eine neue Struktur ersetzt, die sich an den Projektabläufen und dem Lebenszyklusmodell der Gebäudebewirtschaftung orientiert. In den zwei Objekt be reichen 65.3 und 65.4 – mit klar definierter Bauherrenzuordnung – arbeiten interdisziplinäre Teams zusammen. Zusätzliche spezialisierte Service-einheiten sind für die schnelle und gezielte Reaktion auf Reparaturanforderungen zuständig.

Das energieeffiziente Bauen gewinnt immer größere Bedeutung. Seit 2005 verpflichtet sich die Stadt Frankfurt am Main dem Passivhausbau, der zunächst für alle städtischen neu errichteten Ge-bäude gilt und mittlerweile für alle Neubau- und Sanierungsvor haben der Stadtverwaltung, städtischer Einrichtungen, Eigenbetriebe und PPP-Modelle Anwendung findet. Die bundes- und europaweit auf Beachtung stoßenden Leitlinien wirtschaftliches Bauen des Hochbauamtes legen ein zu erreichendes energetisches und wirtschaft liches Optimum fest.

2007–2009 Große Maßnahmenpakete wie das Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung (IZBB) von 2007 – 2009 werden vom Hochbauamt realisiert und sorgen für ganztägige Betreuung, Förderung und warmen Mittagstisch an Frankfurts Schulen. Das KII-Programm von Bund und Land schließt sich nahtlos an. Die über neun Jahre angelegte Außensanierung des gotischen Westturms am St. Bartholo-mäus-Dom geht zu Ende.

Ab 2011 Mit dem Konjunkturpaket II von Bund und Land bewältigt das Hochbauamt termin- und kostentreu bis Ende 2011 neben seinem jähr lichen Bauvolumen von 150 Millionen Euro 54 zusätzliche Projekte in einem Gesamtwert von 115 Millionen Euro. Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben der Bundes-regierung zur Schaffung von Betreuungsplätzen für unter Dreijährige läuft auf Hochtouren.

Großprojekte wie die Restaurierung des Palmengarten Gesellschaftshauses und mehrere Museums-bauten, wie das derzeit im Bau befindliche Historische Museum mitsamt der Sanierung seiner histo-rischen Altbauten, geben der Stadt prachtvolle, identitätsstiftende Gebäude zurück beziehungs weise sorgen mit Neubauten für zeitgenössische und hochwertige Architektur.

Im Schulbau macht sich das Hochbauamt einen Namen mit seinem Turnhallen-Baukastensystem für Frankfurter Schulen im Passiv hausstandard. Architekturpreise, Preisauszeichnungen für Green Building und die mehrfache Auszeichnung vorbildlicher Bauten unterstreichen den Weg des Hochbauamtes, für Frankfurts Baukultur ein gutes Vorbild zu sein.

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9PROJEKTQUERSCHNITT 2010 – 2012 BAUEN FÜR FRANKFURT

L e g e n d e

Konjunk turprogramm II (K II)

Konjunkturförderprogramm von Bund und Land

für Zukunfts investitionen der öffentlichen Hand.

Maß nahmen paket der Stadt Frankfurt im Wert

von 170 Millionen Euro, ein Großteil floß in Schul-

baumaßnahmen.

Versorgung U3

Verpflichtender Platzausbau gemäß Tages-

betreuungs gesetz des Bundes zur Schaffung

qualifizierter Betreuungsplätze für Kinder unter

3 Jahren (ab dem 1. Lebens jahr).

Alle Kosten im Projektteil sind Bruttoangaben.

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Bauherr HauptamtProjek t lei tung und Projek ts teuerung Hochbauamt 65.41 / Robert SommerPlanung und Baulei tung hgp-Architekten, FrankfurtBauzei t 05/2012 – 09/2012Gesamtkos ten 1.494.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.095.488 €

Projektbeschreibung Die historischen Hallen, im Erdgeschoss der Häuser „Römer“ und „Goldener Schwan“ im östlichen, goti-schen Bereich des Rathaus Römer gelegen, sind Zeug-nis mittelalterlicher Baukunst. Zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert wurde ein Gebäudekomplex aus ehe-maligen Bürgerhäusern allmählich zusammengefasst. Die Entstehungszeit der beiden Hallen liegt zwischen 1405 und 1408, als Baumeister sind Friedrich Königs-hoven und Wigel Sparre überliefert. Der zweischiffige Raum mit dreieckigen Rippengewölben über kapitell-losen Säulen diente einst als Messehalle.Die Römerhalle ist zum Römerberg ausgerichtet, der Gebäudekomplex besteht aus einer schlichten und fast anspruchslosen Dreigiebelfront, die mit Balkon und Statuen in neugotischer Form bereichert ist. Das Erdge-schoss weist reichgeschmückte Außentüren am Römer auf. Die Straßenfront der Schwanenhalle in der Beth-mannstraße wurde 1731 neu gestaltet und dabei mit einem großen Relief des Stadtwappens versehen. Das ehemalige Mansarddach wurde 1951 beim Wiederauf-bau durch ein Obergeschoss ersetzt, das Innere wurde modernisiert.

SanierungskonzeptIn den beiden Hallen im Erdgeschoss wurden Natur-werksteinflächen und Putzflächen restauriert und in Abstimmung mit dem Denkmalschutz die historische Farbigkeit wieder hergestellt. Wand- und Deckenflä-chen haben einen neuen Kalkputz mit Kalkanstrich im fresco-Verfahren in kalkweissem Farbton erhalten. Der Basalt der Naturwerksteinsäule/-rippen bekam eine neue leichte Lasur, während die Sandsteinrippen nun in einem kräftigem Rotfarbton mit Fugenstrich angelegt wurden. Beschädigte Platten des Naturwerksteinboden wurden ausgetauscht und der komplette Boden neu verfugt.

Sämtliche Außentüren und -fenster sind mit Isolierver-glasung ausgestattet. Im Zuge der Anforderungen durch die Nutzung haben die beiden Veranstaltungsäle auch ein stimmungsvolles neues Beleuchtungskonzept erhalten. In diesem Zusammenhang wurden zusätzliche Elektro-/ Medienanschlüsse verlegt. Die vorhandenen Öffnungen zu angrenzenden Treppenräumen, bzw. Ver-anstaltungsräumen wurden brandschutztechnisch ver-schlossen. Der vorhandene Aufzug dient nach Einbau der neuen Kabine und völlig neuer Steuerung als Perso-nenaufzug. Nach der denkmalgerechten Sanierung er-strahlen die gewölbten Putzflächen mit ihren filigranen Sandsteinbögen und das Barockportal in neuer Pracht.

SANIERUNG RÖMER- UND SCHWANENHALLE RATHAUS RÖMERFrankfurt-Altstadt · Römerberg 23

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Bauherr HauptamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.41 / Robert SommerPlanung und Baulei tung hgp. Architekten, Frankfurt Bauzei t 04/2010 – 12/2011Gesamtkos ten 895.350 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 693.745 €

ProjektbeschreibungDie Sanierung des neugotischen Treppenhauses vom Erdgeschoss bis zum zweiten Obergeschoss sah die denkmalgerechte Restaurierung der Sandstein-und Putzflächen an Boden, Wänden und Decken, den Aus-tausch der Beleuchtung und die brandschutztechni-sche Ertüchtigung von Türen vor. Im Nebentreppen-haus wurde die Beleuchtung ausgetauscht und Malerarbeiten durchgeführt. Im Zuge der weiteren Pla-nung wurde die Maßnahme um zwei Bereiche erwei-tert. Das Nebentreppenhaus vom 2. Obergeschoss bis ins 4. Obergeschoss erhielt analog zu den unteren Ge-schossen eine neue Beleuchtung und einen neuen An-strich. Außerdem wurde die Brücke vom Südbau zum Nordbau mit einer Sandsteinreinigung und diversen Malerarbeiten in die Maßnahme integriert. Die Sand-steinflächen wurden mittels Partikelstrahlverfahren ge-reinigt und Fehlstellen ergänzt. Die Putzflächen sind nach der Erstfassung neu anlegt. Im Bereich des Trep-penhauses sind die vorhandenen Türen ohne Brand-schutzqualitäten gegen T30-Holztüren ausgetauscht worden. Alle Lagerräume haben Metallrahmentüren mit Brandschutzqualität erhalten. Die historischen Metal-lornamentrahmentüren sind durch einen Glasaus-tausch ertüchtigt worden. Alle neuen Leuchten sind mit einer Notbeleuchtung ausgestattet, um im historischen Umfeld keine Rettungswegpiktogramme anbringen zu müssen. Die zentrale Erschließung des Römers mit ihren Sandsteinbögen, historischen Rankenmalereien, Figuren und Reliefs erstrahlt in neuem Glanz.

SANIERUNG NEUGOTISCHES TREPPENHAUS RATHAUS RÖMER Frankfurt-Altstadt · Bethmannstraße 3 | Limpurger Gasse

KII- VERSORGUNG

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Bauherr Stadtplanungsamt und KulturamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.41 / Julia LienemeyerPlanung und Baulei tung Jo.Franzke Architekten, FrankfurtBauzei t 02/2010 – 09/2010Gesamtkos ten 809.000 €Baukos ten 585.000 €

Geschichte und ProjektbeschreibungDas ursprünglich 1490 errichtete Ensemble aus Turm und Torhaus diente einst als Wehrturm und Gefängnis. In den 1920er Jahren erfolgte der Um bau zu einer Woh-nung für den Komponis ten Paul Hin demith, der hier einige Jahre lebte und ar beitete. Die Stadt Frankfurt am Main hat mit einer ämterübergreifenden Initiative aus Stadtplanungsamt, Kulturamt und Hochbauamt die Sa-nierung des städtischen historischen Gebäudes in die Wege geleitet. Planungsidee war, neue Kulturimpulse in den Stadtteil einzubringen und ein beispielhaftes Zeichen für die Auf wertung Alt-Sachsenhausens zu setzen.

GebäudekonzeptTurm und Dachkonstruktion erhielten eine Schiefer-deckung entsprechend des Vorkriegszustandes. Brand- und Wärmeschutzanforderungen und Denkmalschutz-empfehlungen waren hier in Einklang zu bringen. Die Putzflächen der Außenfassaden wurden denkmalge-recht neu hergestellt, die Basaltsteinquader in den Eck-bereichen von Farbschichten befreit. Die Rekonstruk-tion der Eingangstür und der Fensterläden erfolgte nach historischem Vorbild der 1920er Jahre.Das Sanierungskonzept im Innen bereich orientierte sich ebenfalls bewusst am historischen Zustand der 1920er Jahre, damit die Turm räume das Le ben und Wirken Hindemiths anhand einiger noch erhaltener und sorg sam restaurierter Origi nal befunde von Wand-, Deckenputz, Eingangstür und Fensterläden aus jener Zeit widerspie geln.Nun liegen die sorgsam restau rierten Räum lichkeiten in der Hand der Paul-Hindemith-Stiftung, die hier Ausstel-lungs- und Vor tragsräume sowie einen kleinen Kam-mermusiksaal unter hält. Die Stiftung hält damit die Erinne rung an den Komponisten wach, der 1963 in Frankfurt am Main verstarb und dessen Nachlass eben-falls in Frankfurt am Main archiviert ist.

Als Anerkennung für die gelungene und fachgerechte Sanierung des Kuhhirtenturms erfolgte im August 2012 die Verleihung des Hessischen Denkmalschutzpreises.

UMBAU UND SANIERUNG KUHHIRTENTURM IN AUSSTELLUNGSRÄUME UND KAMMERMUSIKSAAL Frankfurt-Sachsenhausen · Große Rittergasse 118

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Bauherr LiegenschaftsamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.41 / Robert Sommer Planung und Baulei tung Architekturbüro Kaffenberger, ReinheimBauzei t 08/2011 – 12/2012Gesamtkos ten 529.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 362.000 €

Projektbeschreibung Der Zollturm liegt in repräsentativer Lage am Höchster Schlossplatz in direkter Nachbarschaft zum Höchster Schloss. Das Gebäude bildet mit seiner Durchfahrt auch heute noch eine wichtige Verbindung zwischen Mainufer und der Höchster Altstadt und diente ur-sprünglich dem Zollaufseher als Amts- und Wohnge-bäude. Der im 14. Jahrhundert als Teil der Wehranlage errich-tete Halbschalenturm wurde nach den Zerstörungen des 30-jährigen Krieges im Inneren ausgebaut und an der Westseite entlang der früheren Stadtmauer mit ei-nem Fachwerkanbau ergänzt.

SanierungskonzeptZiel der Sanierungsmaßnahme war die Wiederherstel-lung eines möglichst authentischen Daches und der Fassade analog des historischen Erscheinungsbildes. Da es keine zuverlässigen Bestandspläne gab, wurde Anfangs ein verformungsgerechtes Aufmaß durchge-führt, das später die Grundlage für die Massenermitt-lung und Beurteilung der Standsicherheit bildete. Auch die Ergebnisse der Bestandsuntersuchungen und der Bauforschung flossen in stetiger Absprache mit aus-führenden Firmen, Denkmalschutz und Restaurator in die Außensanierung ein. Der Dachstuhl von Zollturm und Anbau wurde fachmän-nisch, nach den Regeln des Zimmermannhandwerks, re-stauriert. Das Zeltdach von Zollturm und das Satteldach des Anbaus erhielten ein neues Schieferdach in Altdeut-scher Deckung. Auch die Schindelfassade an der Nord-seite des Zollturms präsentiert sich frisch saniert. Der Schalenturm wurde von seinen zementhaltigen Oberflächen befreit und das Bruchsteinmauerwerk

„mitlaufend“, flächig mit einem Naturputz auf Trass-kalkbasis überzogen. Der jüngere Anbau hingegen erhielt zwecks historischer Differenzierung einen mine-ralischen Anstrich. Bei dem Bruchsteinmauerwerk der Tordurchfahrt und der Stadtmauer zur Schlossterrasse fiel aufgrund der überlieferten Befunde und der festge-stellten bauzeitlichen Situation die Entscheidung für eine steinsichtige Sanierung. Das differenzierte Farbkonzept der Fachwerkfassade am Anbau macht die frühere, offene Laubengangsitua-tion der Spätrenaissance und den späteren Verschluss mit Fensterelementen nachvollziehbar. So wurde das Holzwerk in dem befundeten Rotbraun angelegt, und die später eingesetzten Ständer, Riegel und Fenster in Hellgrau abgesetzt. Die historischen Fenster aus der Jahrhundertwende wurden restauratorisch überarbeitet und abgedichtet; moderne Elemente gegen passende Nachbauten mit Isolierverglasung ausgetauscht. Als letzte Arbeiten erfolg ten die Reparatur der Sandsteingewände am Ge-bäude und Gartenzugang, an der Blitzschutzanlage sowie Abdichtungsmaßnahmen am auskragenden Ge-wölbekeller.

AUSSENSANIERUNG ZOLLTURMFrankfurt-Höchst · Höchster Schlossplatz 13

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BaugeschichteDie St. Leonhardskirche ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Stadt Frankfurt am Main. Äußer-lich eine spätgotische Hallenkirche, überrascht im Inne ren das weitgehend erhaltene Mauerwerk einer romanischen Kirche. Ursprünglich handelt es sich um eine dreischiffige Basilika mit zwei achteckigen Apsi-dentürmen, die heute noch das Erscheinungsbild der Kirche prägen. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude nur vergleichsweise geringe Schäden.

Urkundlich belegt ist die Schenkung des Grundstückes durch Kaiser Friedrich II im Jahr 1219. Die Kirche war als Pilgerkirche konzipiert, die auf Reisen nach Santia-go de Compostela und nach Jerusalem von Bedeutung war. In diesem Zusammenhang sind auch die beiden ur-sprünglichen Portale zu sehen, die noch heute als En-gelbertportal und als Pilgerportal im Inneren der Kirche besichtigt werden können. Eine kunsthistorische Be-wertung bestätigt anhand der Befunde der Bauplastik einen Baubeginn Anfang des 13. Jahrhunderts. Belegt ist auch die Weihe eines neuen Chores nach dem Ent-wurf von Baumeister Madern Gerthener im Jahr 1434. Dieser Chor bildet heute den Ostabschluss der Kirche. Zwischen 1508 und 1520 wurde das Kirchenschiff zu einer fünfschiffigen Hallenkirche umgebaut.

Im 18. Jahrhundert hatte die Kirche ihre ursprüngliche Nutzung verloren und diente als Vorratslager, was mit dem Verlust fast aller Ausstattungsstücke einherging. Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg verhinderte zu Beginn des 19. Jahrhunderts des Abriss des Gebäudes und ließ in der Folge die Kirche wieder herrichten. Die in diesem Zuge vorgenommene Fußbodenerhöhung um rund 0,90m hat alle Säulen- und Pfeilerbasen an den Portalen, Pfeilern und Wandflächen verschüttet.

Nach einem Beschluss des Kirchendezernenten und der Denkmalpflege wird diese Auffüllung im Zuge der derzeitigen Sanierung entfernt. Der spätgotische Kir-chenraum erhält damit wieder seine ursprünglichen Proportionen. Durch den notwendigen Einbau einer neuen Heizungs- und Lüftungsanlage wurden umfang-reiche archäologische Grabungen im Kirchenraum ein-geplant.

SANIERUNG ST. LEONHARDSKIRCHE | BAUABSCHNITT II · INNENRESTAURIERUNGFrankfurt-Altstadt · Alte Mainzer Gasse 23

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NGBauherr Dezernat III – Kirchliche Angelegenheiten

Projek t lei tung Hochbauamt 65.41 / Robert SommerPlanung und Baulei tung Sichau & Walter, Architekten GmbH, FuldaBauzei t 05/2011 – ca. Herbst 2014 Gesamtkos ten 7.700.000 €

SanierungskonzeptFür die Sanierung und Restaurierung der Raumschale wurden sämtliche Ausstattungsgegenstände, wie zum Beispiel die gotischen Flügelaltäre, die Kirchenbänke und die Orgel der 1950er Jahre, entfernt und einge-lagert. Nach dem Ausbau des alten Fußbodens erfolg-ten als Voraussetzung für den Einbau einer neuen Hei-zungs- und Lüftungsanlage von August 2011 bis Februar 2012 umfangreiche archäologische Grabungen. In ca. 2,40m Tiefe unter dem letzten Fußboden wurde das ur-sprüngliche Fußbodenniveau der romanischen Vorgän-gerkirche erreicht. Neben bisher unbekannten Vorgän-gerbauten sowohl nach Süden als auch im Bereich der Sakristei wurde auch der ursprüngliche romanische Chor der Kirche freigelegt. Die Grabungsarbeiten er-brachten herausragende Ergebnisse wie zum Beispiel hochwertig bearbeitete und erhaltene romanische und gotische Werksteine der Pfeilerbasen, Mauerzüge, Trep penanlagen und Altarfundamente. Mithilfe der Fund-stücke können die einzelnen Bauphasen der Kirche stärker differenziert und um zahlreiche neue Erkennt-nisse ergänzt werden.

In der ausgebauten Auffüllung wurden außerdem zahl-reiche mittelalterliche Fundstücke, wie Spolien und gotische Figuren, darunter ein sogenannter „Atzmann“, gefunden und gesichert. Vor allem im südlichen Seiten-schiff, aber auch in der nördlichen Vorhalle und im Kirchenschiff wurden aus der Verfüllung 22 mittel-alter liche Grab- und Altarplatten geborgen. Diese Fundstücke dokumentieren die verlorene Ausstattung, einige werden nach ihrer Restaurierung wieder in die Kirche zurückkehren. 70 im Zuge der Sanierung ge-borgene Bestattungen werden in der Kirche wieder angemessen beigesetzt.

Umfang und Qualität der freigelegten Funde machen aufwändige Umplanungen und Mehraufwendungen erfor derlich. Mehrkosten und eine Verlängerung der Bauzeit sind unvermeidbar, um die wertvollen Gra-bungsergebnisse zu sichern und zu dokumentieren.

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Bauherr Dezernat III – Kirchliche AngelegenheitenProjek t lei tung Hochbauaumt 65.41 / Christine HammelPlanung und Baulei tung Architekten Rimpl+Flacht BDA, WiesbadenRes taurator für S tein und Put zDr. Walter Hartleitner, Hofheim-RügheimBauzei t 1. Bauabschnitt 08/2011 – 05/2013Gesamtkos ten 3.202.530 € (1. + 2. BA)Baukos ten 3 0 0 + 4 0 0 2.093.840 € (1. + 2. BA)

Baugeschichte und ProjektbeschreibungDie Geschichte des Kirchenstandortes am südlichen Mainufer in Sachsenhausen reicht bis in das 14. Jahr-hundert zurück. Zuerst als Kapelle und später als Pfarr-kirche erwähnt, wurde der mittelalterliche Kirchenbau im 17. Jahrhundert barock umgestaltet. Wegen schwer-wiegender Gebäudeschäden wurde die Kirche 1875 ab-gerissen und als neugotische Hallenkirche mit reprä-sentativem Vorplatz durch Dombaumeister Franz Josef Denzinger ersetzt. Die Fertigstellung und Einweihung erfolgte 1881.Seit Errichtung der neuen Dreikönigskirche gab es kaum bauliche Veränderungen. Dank nur geringer Kriegsschäden ist es noch heute möglich, die For-mensprache der Neugotik an Fassade und im Innen-raum abzulesen. Parallelen zum Wiederaufbau des Domturmes St. Bartholomäus nach dessen Brand 1867 sind nicht zufällig und in der gleichen Person des Bau-meisters begründet.Die Kirche am Eisernen Steg ist als städtebauliches Pendant zum Domturm und Marke in der Sachsenhäu-ser Ufersilhouette konzipiert. Aufgrund der beacht-lichen Turmhöhe von 80m wird die Kirche im Volksmund auch „Sachsenhäuser Dom“ genannt.

SanierungskonzeptAnlass zur Maßnahme gab vor allem die mangelhafte Wasserführung. Einerseits konstruktiv bedingt, anderer-seits durch Materialermüdung, treten vielfältige Schä-den auf. Offene Steinfugen und Frosteinwirkung setzten dem Sandsteinmauerwerk und den Putzflächen zu und beschleunigten den Alterungsprozess. Nach aufwen di-gen Voruntersuchungen und Bedarfsermittlungen konn-te die Maßnahme mit dem ersten Bauabschnitt 2011 beginnen. Erstmalig wird an der eisernen Dachtragkons-truktion eine Entrostung durchgeführt und eine Korro-sionsbeschichtung auf ca. 2.400 qm Abwicklungsfläche der Stahlprofile in manuellem Verfahren aufgebracht. Das durch Giebel markant gegliederte Dach erhält eine neue Holzschalung, Vordeckung und einen neuen Be-lag in Altdeutscher Schieferdeckung.Das sichtbare Natursteinmauerwerk aus rotem Sand-stein wird gereinigt und konservatorisch überarbeitet, Fehlstellen mit Steinersatzmörtel und in Vierungstech-nik ergänzt. Lose Zierteile wie Knäufe, Kreuzblumen und Fialen werden demontiert und neu versetzt. Dabei ist auch eine statisch-konstruktive Verbesserung expo-nierter Bauteile herzustellen.Um das Eindringen von Wasser künftig zu verhindern, müssen 1.900 laufende Meter Steinfugen geschlossen werden. Die Kirchenfenster erhalten neue Windeisen und einen Schutz aus Drahtnetz. Alle Putzflächen wer-den vollständig erneuert.

FASSADEN- UND DACHINSTANDSETZUNG DREIKÖNIGSKIRCHE | 1. BAUABSCHNITT Frankfurt-Sachsenhausen · Dreikönigsstraße 32

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Bauherr Stadt Frankfurt Dezernat III – Stadtkämmerei und Bistum LimburgProjek t lei tung Hochbauamt 65.41 / Julia LienemeyerPlanung und Baulei tung Studio Baukultur, DarmstadtBauzei t 09/2011 – 08/2012Gesamtkos ten ca. 1.900.000 €

Projektbeschreibung Das Dompfarrhaus wurde 1908 im neobarocken Stil nach einem Entwurf von Wilhelm Georg Landgrebe er-baut. Die Original-Werkpläne von 1907 liegen noch komplett vor. Das Gebäude dient seit seiner Errichtung als Pfarrhaus, mit Büroräumen im Erdgeschoss und Wohnräumen für Pfarrer, Kapläne und Gäste in den oberen Geschossen. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Dachgeschoss nieder und wurde in den 1950er Jahren neu errichtet. Das übrige Gebäude blieb verschont, so-dass ein Großteil der Originalausstattung wie Türen, Parkett, Treppengeländer, Stuck und Wandmalereien erhalten ist. Zwischen 1950 und 1990 gab es neben üb licher Renovierungsarbeiten nur geringfügige Um-baumaßnahmen wie der Einbau einiger Bäder und zusätz licher Trennwände sowie der Einbau von Kunst-stofffenstern. 2011 stand die Grundsanierung des Ge-bäudes inklusive der Erneuerung der technischen und energetischen Ausstattung an.

SanierungskonzeptDie Umbau- und Sanierungsmaßnahme begann 2010 mit einer umfangreichen Voruntersuchung (Bestands-erfassung, Überprüfung und Digitalisierung der vorhan-denen Bestandspläne, Erstellen eines Orientierungs-systems, Erfassung des haustechnischen Bestands, Vorentwurf und Kostenschätzung). Die Sanierung bein-haltete neben der Renovierung und Restaurierung sämtlicher Innenräume auch die Überarbeitung der Putzfassade mit Natursteineinfassungen sowie die Ausbesserung des schiefergedeckten Daches. Aus ak-tuellen Brandschutzanforderungen resultierten diverse sicherheitsrelevante Maßnahmen. Aus energetischen Gründen wurde die Haustechnik, wie zum Beispiel Hei-zung, Elektrotechnik und Wärmedämmung, erneuert. Die Sanierung der Fassade inklusive Rekonstruktion der originalen Fenster schloss die Maßnahme im Septem-ber 2012 ab. Sämtliche Arbeiten erfolgten in enger Ab-

stimmung mit der Denkmalpflege, dem Bauherrn und den Nutzern. Die notwendigen Maßnahmen im Rahmen der Bauunterhaltung und die abgestimmten Nutzer-wünsche wurden zwischen den Kostenträgern Stadt Frankfurt und Bistum Limburg aufgeschlüsselt. Die Finan zierung erfolgte durch die Stadt Frankfurt als Eigen tümer sowie das Bistum Limburg als Nutzer in einer Kostenteilung 37% zu 63%.

UMBAU UND SANIERUNG DOMPFARRHAUSFrankfurt-Altstadt · Domplatz 14

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.31 / Serhat GedikPlanung raum-z architekten GmbH, DarmstadtBaulei tung planwerk architekten gmbh, HanauBauzei t 06/2012 – 09/2013Gesamtkos ten 4.685.100 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.192.420 €

Vorgeschalteter Architekturwettbewerb Der Neubau der fünfgruppigen Kindertageseinrichtung für unter Dreijährige wurde im Zuge des Wettbewerbs Baukastensystem Kindertageseinrichtungen 2009 ent-wickelt und wird als erste Kindertagesstätte des Bau-kastenprogramms realisiert. Nähere Informationen zur Umsetzung des U3-Programmes finden Sie auf S.96.

ProjektbeschreibungDas Gebäude wird als U3-Kindertagesstätte mit fünf Gruppenraumbereichen und den dazugehörigen Funk-tionsräumen genutzt. Der Hauptzugang erfolgt fußläufig über einen langgestreckten Grundstücksarm von der Heddernheimer Landstraße aus. Im Bereich der großen Pappel entsteht ein Vorbereich, der zum Spielen und als Kommunikationstreff einlädt. Ein weiterer Eingang, der den Mehrzweckraum separat von der übrigen Kinder-tagestätte erschließt, befindet sich im Nord-Osten. Die innere Vertikal-Erschließung des Gebäudes erfolgt über eine zweiläufige Treppe, die sich in einem Ein-schnitt im Zentrum des Gebäudes befindet.

GebäudekonzeptDas zweigeschossige Gebäude passt sich mit seinem L-förmigen Grundriss optimal in das Grundstück ein. Der Gesamtbaukörper der Kindertagesstätte gliedert

sich strukturell in zwei zweibündige Baukörper, die über einen „Versatz“ der Flure im Verbindungsteil ver-bunden werden. Die Funktionsräume sind durch einen Spielflur mit eingestellten Garderobenkörpern von den Gruppenräumen getrennt. Der Mehrzweckraum im Erd-geschoß erhält im Außenbereich ein unabhängig vom Kita- Betrieb nutzbares vorgelagertes Forum. Die Barri-erefreiheit im Obergeschoss wird durch einen Platt-formlift gewährleistet. Sämtlichen Gruppenräumen sind Fluchtbalkone vorgelagert. Das Tragsystem im Erdgeschoß besteht aus KS-Mauer-werk. Im Obergeschoß sind auf einer 50cm hohen Stahlbetonaufkantung Wandscheiben aus KS-Mauer-werk aufgemauert. Die Geschossdecken und die Bo-denplatte werden aus Stahlbeton hergestellt. Das Flachdach ist extensiv begrünt und erhält zur Belich-tung der Flurbereiche fünf Dachoberlichter. Die Fenster und die verglaste Fassade sind als Elementfassade mit einer 3-fach-Verglasung geplant. Das Gebäude wird in der Heizperiode über eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Energiesparlüftung) be- und entlüftet. Zur Unterstützung kann bei Bedarf ein Gas-brennwertkessel zugeschaltet werden. Die sommer-liche Nachtauskühlung erfolgt über die automatisch ge-steuerten Oberlichter über den Gruppenraumtüren und die Dachoberlichter.Fünf differenzierte Spielflächen bieten den Kindern trotz schwierigem Grundstückszuschnitt ein vielfältiges An-gebot für Spielaktivitäten im Freien.

NEUBAU KINDERTAGESEINRICHTUNG IM U3-PROGRAMMFrankfurt-Heddernheim · Heddernheimer Landstraße 2c

U3-VERSORGUNG

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Bauherr Betr ieb Kita FrankfurtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Katrin BeckerPlanung und Baulei tung MGF-Architekten, StuttgartBauzei t 06/2012 – 10/2013Gesamtkos ten 4.379.358 €Baukos ten 2.569.364 €Baukos ten / qm BGF 1.908 €

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GProjektbeschreibungDer Neubau der sechsgruppigen Kindertagesstätte ist ausschließlich für unter dreijährige Kinder konzipiert. Die Planung entstammt dem Wettbewerb „Baukasten-system Kindertagesstätten“ und ist ein Baustein des Ausbauprogramms zur Betreuungsplatzgarantie für Kinder bis zu drei Jahren.

GebäudekonzeptDas 4.263 qm große, längliche Grundstück befindet sich am Süd-Ost Rand von Schwanheim gegenüber der Carl- von-Weinberg-Schule. Im Norden begrenzt der Tennis-verein „Goldstein“ und im Süden ein öffentlicher Weg das Grundstück. Die Erschließung erfolgt von Osten über die Straße „Zur Waldau“. Im Westen wird das Grundstück von der Straßburger Straße und einem für eine zukünftige Straßenbahnlinie freizuhaltenden Grün-streifen begrenzt. Um die Kindertagesstätte optisch und akustisch von dieser Straßenbahnlinie zu trennen, ist ein Lärmschutzwall vorgesehen, der zur Modellierung der westlichen Außenspielfläche herangezogen wird.

Die rhythmische Gliederung des Volumens durch die eingeschnittenen Höfe und die extensive Dachbegrü-nung verzahnen das Gebäude mit der umgebenen Land-schaft, die als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist. Die zwei großen Bäume im Nord-Osten werden er-halten und in die Eingangssituation der Kindertages-stätte intergiert.

Die eingeschossige, nicht unterkellerte Kindertages-stätte wird in Holzbau- und Passivbauweise errichtet. Im vorderen, östlichen Gebäudeteil befinden sich die Räume für die Verwaltung und im hinteren, westlichen Bereich reihen sich die Räume für die sechs Gruppen auf. Jeder dieser Gruppen ist ein geschützter und inti-mer Spiel-Hof vorgelagert. Auf diesen „intimen“ Freiflä-chen können sich die unter dreijährigen Kinder, durch

horizontale Sonnensegel vor den UV-Strahlen ge-schützt, frei bewegen. Der innenliegende Spielflur wird durch die südlich angeordneten, zu den Höfen hin ori-entierten Raumaufweitungen mit wertvollen, sehr gut nutzbaren Spielflächen ergänzt.

NEUBAU KINDERTAGESSTÄTTE FÜR UNTER DREIJÄHRIGE SCHWANHEIM Frankfurt-Schwanheim · Zur Waldau 14

U3-VERSORGUNG

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Bauherr Betrieb KitasProjek t lei tung Hochbauamt 65.42 / Julia SchößlerPlanung und Baulei tung sdks architekten, DarmstadtBauzei t 06/2010 – 07/2012Gesamtkos ten 4.736.716 €Baukos ten 2.604.241 €Baukos ten / qm BGF 1.721 €

Projektbeschreibung Auf einem verbleibenden Grundstück im Übergang zwi-schen dem Ortskern von Preungesheim und der Neube-bauung des Frankfurter Bogens ist eine Kindertages-stätte für fünf Gruppen unterschiedlicher Altersstufen errichtet worden. Das zweigeschossige Gebäude steht im nördlichen Grundstücksbereich, sodass im Süden zur Weilbrunnstraße hin eine großzügige Freifläche er-halten bleibt. An der Weilbrunnstraße befindet sich der Zugang für Personal und Andienung, der Haupteingang ist von der Huswertstraße aus über einen kurzen Fuß-weg zu erreichen.

GebäudekonzeptDie Grundrissgestaltung basiert auf dem dreizonigen Grundriss des vom Frankfurter Hochbauamt konzipier-ten Baukastensystems für Kindertagesstätten. Im Sü-den, mit vorgestelltem Balkon, befinden sich der Mehr-zweckraum und die Gruppenräume einschließlich Garderoben und Sanitärbereiche. In der Mitte liegt die Erschließungszone und im nördlichen Gebäudeteil sind alle weiteren Räume angeordnet. Dem Entwurf liegt eine Vorstufe des im Juli 2009 verab-schiedeten Standardraumprogramms für Kindertages-stätten zugrunde. Durch die teilweise auf zwei, teil-weise auf drei Räume aufgeteilten Gruppenbereiche und die unterschiedliche Ausgestaltung der Sanitär-bereiche wird eine maximale Flexibilität hinsichtlich der Betreuung unterschiedlicher Altersgruppen in dem Gebäude erreicht. Aktuell gibt es eine U3-Gruppe, drei Kindergartengruppen und eine Hortgruppe in der Kita.Entsprechend den Anforderungen der Stadt Frankfurt am Main ist das Gebäude als Passivhaus konzipiert, hier in Holzbauweise. An Süd- und Westseite sind Stahlbalkone als direkte Fluchtwege aus den Gruppen-räumen der Fassade vorgestellt, die im Sommer auch der Verschattung der Fassade dienen.

NEUBAU DER VIERTEN KINDERTAGESSTÄTTE IM FRANKFURTER BOGENFrankfurt-Preungesheim · Weilbrunnstraße 13

U3-VERSORGUNG

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.42 / Corinna IgelPlanung dirschl.federle_architekten BDA, FrankfurtBaulei tung exitecture Architekten, FrankfurtBauzei t 09/2009 – 04/2011Gesamtkos ten 4.300.000 €Baukos ten 3 0 0 + 4 0 0 3.192.914 €Baukos ten / qm BGF 1.991 €

ProjektbeschreibungDie sechszügige Kindertagesstätte liegt inmitten des im Norden Frankfurts neu errichteten Wohngebietes „New Atterberry“. Das relativ schmale Grundstück weist ent-lang der östlichen Längsseite ein Gefälle von ca. 2m auf. Bedingt durch den städtebaulichen Schwerpunkt und die topographischen Bedingungen wurde das Ge-bäude an der nord-westlichen Ecke des Grundstücks platziert. Damit ist einerseits die Lage des Eingangs ein-deutig verortet, andererseits bietet sich so die Möglich-keit, eine große zusammenhängende Freifläche im Süd-Osten des Grundstücks um die dortige Baumgruppe anzuordnen.Das zweigeschossige Gebäude wird über die nordöst-liche Gebäudeecke erschlossen. Ein Vordach markiert den Eingang. Über einen Windfang erreicht man das zweigeschossige kleine Foyer, das zusammen mit dem Mehrzweckraum und einer seitlichen Fläche für das Abstellen von Kinderwagen für Veranstaltungen genutzt werden kann. Zwischen den Geschossen verbinden kleine Lufträume die Gruppenbereiche. Über den Luft-räumen liegen Oberlichter, die Licht in das Innere des zweibündigen Gebäudes bringen.

GebäudekonzeptDie Schaffung von unterschiedlichen räumlichen Quali-täten für die einzelnen Gruppen im Innenraum, wie auch im Außenraum, war erstes Ziel des Projekts. Die Umset-zung dieser Qualitäten konnte mit einfachen Mitteln, die sich auf wenige, günstige Materialien beschränken, rea lisiert werden.Durch die Oberlichter werden die innenliegenden Vor-zonen zu den Gruppenräumen natürlich belichtet. Ab-hängig von Tageszeiten und Wetter fallen Sonnenlicht und Schatten im Wechsel auf die drei Wände dieser Spielflure und schaffen dort unterschiedliche Atmo-sphären und Stimmungen. Der zweigeschossige Spiel-flur vor den Gruppenräumen ist mit Luftraum und Glas-

dach ein besonders spannender Raum, dies zeigt sich auch in der Materialwahl und dem Farbkonzept.Die Gruppenbereiche sind in neutralen Grautönen eher schlicht und sachlich gehalten, während Böden und Wandflächen im Spielflur mit einer robusten, in drei kräftigen Farben (gelb, gelbgrün, grün) gehaltenen Be-schichtung versehen sind. Diese Farben finden sich in der jeweiligen Gruppe an der Außentreppe und an den Motiven von Glasflächen wieder. Die geschlossenen Fassadenteile prägen die Eigenart des Gebäudes und geben Hinweise auf dessen Inhalt. Aus dem Scherenschnittmotiv von sich an den Händen fassenden Kindern wird ein abstrahiertes Ornament ge-neriert, das, in eine Putzstruktur übertragen, über die Fassade gelegt ist. Aus den Aussparungen im Ornament leitet sich die Form der Fenster ab. Raumhohe Glasfas-saden in zurückliegender Ebene öffnen die Gruppen-räume und Eingänge großzügig nach außen.

NEUBAU KINDERTAGESSTÄTTE EULENBERG Frankfurt-Bornheim · Valentin-Senger-Straße 61

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Bauherr Betrieb Kita FrankfurtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Jürgen LewePlanung und Baulei tung Arge raum-z architekten gmbh und klaus leber architekten bda, DarmstadtBauzei t 03/2009 – 01/2011Gesamtkos ten 4.869.280 € (einschl. Grundstück)Reine Baukos ten 2.125.000 €Baukos ten / qm BGF 1.637 €

ProjektbeschreibungDer Neubau der Kindertagesstätte ist Teil eines Ge-samtkonzeptes, das die Modernisierung des Hortes mit umfasst und durch den zweiten Bauabschnitt Kinder- und Familienzentrum vervollständigt wird.Der individuelle, eingeschossige Entwurf ist eine ge-zielte Antwort auf die besondere städtebauliche Situ-ation und den schwierigen Zuschnitt des Grundstücks. Der Baukörper schließt die Figur des Blockrandes und nimmt die Fluchten der Nachbargebäude auf. Es ent-steht ein durch das Gebäude geschützter Innenbe-reich, eine „Insel für die Kinder“. Das Erscheinungs-bild der Kindertagesstätte ist nach Außen durch einen einfachen, eingeschossigen, weiß verputzten Baukör-per geprägt, der sich nach Süden über große Fenster-flächen in die Gruppenhöfe öffnet. Darüber erzeugen die drei aufgesattelten Boxen eine Rhythmisierung des Baukörpers und seiner Fassade entlang der Lär-chenstraße. Zum Innenhof hin ist der Baukörper gefal-tet, weist ‚Einschnitte und Spalte‘ auf. Der Raum des Innenhofes wird dadurch gegliedert und zu einem Ge-samten mit dem Außenbereich der bereits bestehen-den Kindertagesstätte. Als Verlängerung des nörd-lichen Kita-Gebäudeschenkels entsteht im zweiten Bauabschnitt ein Kinder-/Familienzentrum, das die derzeitigen Containerbauten ersetzt.

GebäudekonzeptDie fünf Gruppenbereiche bestehen aus einer Raumab-folge von Garderoben, Rampen und Zugängen zu den Gruppen und zu den zugeordneten Innenhöfen. Ein ge-meinsamer langer Spielflur sorgt für die Erschließung. Die Gruppenräume 3, 4 und 5 liegen – um jeweils 15cm gestaffelt – tiefer als das Eingangsniveau. Der Höhen-unterschied wird durch drei Rampen hergestellt. Die Gruppenbereiche werden aus je einem Hauptgruppen-raum und einem Intensivraum gebildet. Die Hauptgrup-penräume erweitern sich durch eine Galerie entlang der Südfassade in die dritte Dimension. Von hier haben die Kinder einen Ausblickspunkt auf die Lärchenstraße. Über den Spielflur hat jede Gruppe auch einen eigenen Zugang zum gemeinschaftlichen Innenhof.Der eingeschossige Baukörper ist entsprechend den Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen im Passivhaus-standard konzipiert. Die Außenwand ist mit 300mm Poly styrol, der Boden gegen Erdreich mit 300mm ex-trudiertem Polystyrol und das Dach mit 500mm Ge-fälledämmung gedämmt. Wie in allen Passivhäusern kommen Fenster mit 3-fach-Verglasung sowie eine Lüf-tungsanlage mit einem Wärmebereitstellungsgrad von 75% zum Einsatz. Zusätzlich zum außenliegenden Son-nenschutz werden einbruchssichere Lüftungsklappen zur Nachtauskühlung im Sommer eingesetzt.

NEUBAU KINDERTAGESSTÄTTE FRANKFURT-GRIESHEIM Frankfurt-Griesheim · Platanenstraße 11

U3-VERSORGUNG

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.31 / Grit Kämmer-Desoi, Eva Hanf-DresslerPlanung (Ent wur f ) Hochbauamt 65.31 / Stefanie Rook, Eva Hanf-Dressler, Grit Kämmer-DesoiGebäudeplanung (Ausführungsplanung) Haber Turri Architekten, FrankfurtBaulei tung Stephan Dorweiler, FrankfurtBauzei t 02/2010 – 11/2011Gesamtkos ten 3.825.000 € (ohne Grundstück)Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.770.000 € Baukos ten / qm BGF 1.855 €

NEUBAU KINDERTAGESSTÄTTE IN DEN ASPENFrankfurt-Harheim · In den Aspen o.Nr.

ProjektbeschreibungDas 2.300 qm große Grundstück befindet sich in einem neuen Wohngebiet im nördlichen Harheim. Die Nach-barbebauung besteht aus Reihenhauszeilen, sowie frei-stehenden Einfamilien- und Doppelhäusern. Im Norden befindet sich eine öffentliche Grünfläche mit Kinder-spielplatz. Die Kindertagesstätte in Eigenplanung des Hochbauamtes wurde im hinteren, nördlichen Teil des Grundstückes platziert, um eine Orientierung der Grup-penräume und der Außenspielbereiche nach Süden und Westen zu erreichen. Auch die Erschließung erfolgt ohne Störung für den Spielbetrieb an der Nord-Ost-Ecke des Gebäudes. Die fünfgruppige Kindertages-stätte bietet Platz für Kinder im Krippenalter, Kindergar-tenkinder und eine Hortgruppe.

GebäudekonzeptDer zentrale Entwurfsgedanke ist es, einen kompakten, quadratischen Baukörper zu schaffen, der kurze Wege und Raum für Begegnungen bietet. Das großzügige zweigeschossige Atrium bildet dabei das „Herz des Hauses“ und dient als zusätzliche Spiel- und Begeg-nungszone. Vier große Oberlichter sorgen hier für Tages licht auch im Inneren des Gebäudes. Durch eine mobile Trennwand kann das Atrium zum angrenzenden Mehrzweckraum erweitert und für Feste und Veranstal-tungen genutzt werden. Die Gruppenbereiche bestehen jeweils aus einem Haupt- und einem Kleingruppenraum, die über eine Schiebetür miteinander verbunden sind und sich über-wiegend nach Süden und Westen orientieren. Raum-hohe Fensterelemente mit tiefen Fensterleibungen aus Holz und niedrigen Brüstungshöhen bieten den Kindern die Möglichkeit, an den Fensterflächen mit direktem Außenbezug zu sitzen und zu spielen. Unterschiedlich große, zufällig angeordnete Fenster schaffen in den Kleingruppenräumen eine differenzierte Raumstim-mung und bieten jederzeit bildhafte Ausblicke.

Der orangefarben hervorgehobene Kern des Gebäudes ist wesentlicher Bestandteil des sorgfältig aufeinander abgestimmten Farbkonzeptes und beherbergt die unter-geordneten Räume und im Obergeschoss den Technik-raum. Von dort erfolgt auf kurzem Weg und deshalb sehr wirtschaftlich die Verteilung der Lüftungsanlage.Das sehr gute Verhältnis von Gebäudevolumen zu Hüll-fläche, eine ausgezeichnete Wärmedämmung und die Dichtigkeit der Gebäudehülle sowie die kontrollierte Wärmerückgewinnung tragen zur Erreichung des Pas-sivhausstandards bei. Eine kontrollierte Lüftung sorgt je-derzeit für frische Luft. In den Sommermonaten kommen der außenliegende Sonnenschutz und einbruchsichere Lüftungsklappen zur Nachtauskühlung zum Einsatz.Die Fassadenbekleidung aus farbigem Glasmosaik ist die Besonderheit und prägnantes äußeres Gestaltungs-merkmal im Erscheinungsbild der Kindertagesstätte. Die Glasfliesen wurden in einem Farbverlauf nach oben hin heller werdend auf einer Vollwärmedämmung montiert und versprechen während der Nutzungsdauer einen sparsamen Gebäudeunterhalt. Die aufwendigen und zeitintensiven Grabungen zu Beginn der Baumaßnahme haben neben wertvollen Funden aus der Keltenzeit auch Schmuck aus Glasperlen bergen können. Mit dem gewählten Fassadenmaterial wird zufällig und zunächst nicht beabsichtigt an die Erinnerung des Ortes und die Geschichte angeknüpft.

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Harald Heußer, August SchreiberPlanung Albert Speer & Partner GmbH (AS&P), FrankfurtBaulei tung FAAG Technik GmbH, FrankfurtBauzei t 04/2010 – 04/2011Gesamtkos ten 2.404.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.346.191 €Baukos ten / qm BGF 1.022 €

ProjektbeschreibungDas Betreuungsangebot der Käthe-Kollwitz-Schule sollte erweitert und das Gebäude in eine Kinderbetreu-ung für ca. 100 Kinder umgeplant werden. Hierzu wur-den zwei Wohnhäuser aus der Jahrhundertwende auf einem idyllisch gelegenen Grundstück zu einer Nach-mittagsbetreuung für die Schüler umgebaut. Der Charme der beiden Gebäude ist bei der Umbaumaß-nahme erhalten geblieben. Ein neuer Verbindungsbau fungiert als Erschließung aller Geschosse und wurde gleichzeitig als erster Rettungsweg ausgebaut. Die Fassade des Verbindungsbaus verknüpft die beiden alten Gebäude, ohne deren Charakter zu stören. Die Kita bietet Raum für vier Gruppen. Der gelungene Um-bau wurde anlässlich des Tages der Architektur 2011 der Öffentlichkeit präsentiert.

GebäudekonzeptDas Erdgeschoss des Hauses 2 ist barrierefrei er-schlossen und zusätzlich mit einem Behinderten-WC ausgestattet. Alle haustechnischen Anlagen (Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektronik) sowie die Be- und Entwäs-serungsleitungen im Gebäude, wie auch außerhalb des

Gebäudes, wurden erneuert. Im Kellergeschoss des Hauses 2 wurde eine neue moderne Heizzentrale er-richtet, inklusive neuer Heizflächen mit Heizleitungen im gesamten Objekt. Die neue ELT-Unterverteilungs-zentrale befindet sich im Kellergeschoss Haus 1. Ge-mäß des Brand- und Schallschutzkonzeptes wurden vorhandene Bauteile wie Holzbalkendecken, Holzfach-werkwände ebenfalls ertüchtigt. Die energetische Gebäu desanierung erfolgte am Gebäude 2 mit Wärme-dämmverbundsystem. Die historische Fassade in Zie gel-mauerwerk am Gebäude 1 bleibt dank der Innendäm-mung mit Calziumsilikatplatten erhalten.

UMBAU DES GEBÄUDES BLAULÄNDCHENSTRASSE IN BETREUUNGSRÄUME KÄTHE-KOLLWITZ-SCHULE Frankfurt-Zeilsheim · West-Höchster-Straße 103

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.31 / Eva Hanf-DresslerPlanung und Baulei tung PFP Planungs GmbH, HamburgBauzei t 05/2012 – 04/2014Gesamtkos ten 19.800.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 13.800.000 €Baukos ten / qm BGF 1.387 €

ProjektbeschreibungNahe der Messe und dem Hauptbahnhof im Westen Frankfurts befindet sich das 27 Hektar große Neubau-gebiet Rebstock. Seit 2002 entstehen hier Wohnungen und Büroflächen.Mit einem skulpturalen, stark gegliederten Entwurf ge-wann Peter Eisenman 2001 den Wettbewerb zur Bebau-ung des Frankfurter Rebstockareals. Zentrales Ent-wurfselement ist die Falte, dabei wird das gewohnte orthogonale Ordnungssystem durch ein neues, vielfach entfaltetes, nicht rechtwinkliges System ersetzt. Dieses städtebauliche Konzept bildet die Grundlage für den heute gültigen Bebauungsplan.

GebäudekonzeptDer individuelle Gebäudekomplex nach einem modifi-zierten Entwurf des ersten Preisträgers PFP Planungs-GmbH ist eine gezielte Antwort auf die Besonderheiten des Bebauungsplanes und setzt dessen Geist perfekt um. Zwei mehrfach im Grundriss geknickte dreige-schossige Gebäuderiegel werden durch die mehrge-schossige, transparent gegliederte Eingangshalle mit-einander zu einem Gesamtbaukörper verbunden. Der direkt angrenzende Mehrzwecksaal kann großzügig zur zentralen Halle sowie zum benachbarten Musikraum geöffnet werden. Der integrierte Speiseraum öffnet sich zu der angrenzenden Terrasse. Über unterschied-lich ausgebildete offene Treppen werden die Unter-richtsräume in den Obergeschossen erschlossen.Jeder Raum ist einzigartig: Die individuell geformten Unterrichtsräume lassen die städtebauliche Form erken-nen und bieten einen robusten Rahmen für unterschied-liche pädagogische Konzepte. Besonderes Augenmerk wird auf die Ausgestaltung der Eingangshalle gelegt, die in der Deckenausbildung das städtebauliche Motiv der Faltung aufnimmt und gleichzeitig die Raumakustik unterstützt. Das Gebäude wird mit passivhaustypischen Bauelementen gebaut. Eine kontrollierte Lüftung sorgt

jederzeit für frische Luft. Im Übergang der Ziegelfassa-den zu den geschoßhohen Verglasungen werden die in den Sommermonaten für die Nachtauskühlung notwen-digen Lüftungsklappen einbruchsicher hinter Filtermau-erwerk verborgen. Hierdurch entsteht ein reizvolles Schattenspiel zwischen den in der Fassadenflucht zu-rückspringenden Fensterflächen.Die Zwei-Feld-Turnhalle tritt in ihrer Präsenz zurück. Bedingt durch die spezielle städtebauliche Situation musste die Turnhalle weit über das übliche Maß abge-senkt werden. Mit ihrer 2m hohen straßenbegleitenden Fassade entlang der Leonardo-da-Vinci-Alle übernimmt sie den im Bebauungsplan geforderten Schallschutz für die südlich angrenzende Schulhoffläche. Der Schulgar-ten auf dem Dach der Turnhalle bietet den Schülern eine zusätzliche Attraktion.

NEUBAU GRUNDSCHULE MIT SPORTHALLE AM REBSTOCKFrankfurt-Rebstock · Leonardo-da-Vinci-Allee 11

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Bauherr Stadtschulamt Projek t lei tung Hochbauamt 65.31 / Marella Weiße, Carola Wedel Planung und Baulei tung Bock Sachs Architekten, Berlin Bauzei t 07/2010 –11/2012Fer t igs tellung Aussenanlagen 06/2013Gesamtkos ten 8.903.000 €Baukos ten 5.438.300 €Baukos ten / qm BGF 2.219 €

ProjektbeschreibungDer Neubau Bauteil A wird auf dem Schulhof der Georg-Büchner-Schule als Ersatz für den abzubre chenden Alt-bauteil A errichtet und nimmt Fachräume für Chemie und Physik und die Verwaltung der Schule auf. Das be-stehende Raumprogramm wird zusätzlich durch eine Aula ergänzt.Der bestehende Altbau A ist baulich mangelhaft und ge-nügt funktional sowie hinsichtlich des Brand schutzes nicht den heutigen Anforderungen und ist zudem as-bestbelastet. Bauteil A bleibt aus Kostengründen wäh-rend der Bauzeit erhalten, um den Unterrichts- und Verwaltungs betrieb aufrecht zu erhalten. Nach Fertig-stellung des Neubaus folgt der Abriss. Aufgrund der be-engten Grundstücksverhältnisse durch den noch beste-henden Altbau und den geschützten Baumbestand rückt der dreigeschossige Neubaukörper während der Bau- und Abrisszeit bis auf 5m an den zweigeschossi-gen Altbauteil heran.

GebäudekonzeptDer bereits fertig gestellte Neubau Bauteil A über-nimmt seit Herbst 2012 seine Funktion als neues Herz-stück der Schule. Der Solitär mit quadratischer Grund-fläche ergänzt das bestehende Schulensemble und wird auf dem Grundstück deutlich der Gesamtschule zugeordnet, sodass nach Abriss des Bestandsgebäu-des ein neuer, räumlich gefasster Schulhof entstehen wird. Die Schule erhält eine klare Eingangssituation und präsentiert sich in einem heterogenen und sozial durchmischten städtebau lichen Umfeld als neue hochwertige Mitte. Die Fassade ist mit Betonfertigteilen im Erdgeschoss, Holz-Pfosten-Riegel Konstruktion und Wärmedämm-verbundsystem (Aluminium- und Holzelemente) gestal-tet und in erdigen leuchtenden Farbtönen angelegt. Der Entwurf ging als erster Preisträger aus einem Realisierungswettbe werb hervor.

ABRISS UND NEUBAU GEORG-BÜCHNER-SCHULE BAU TEIL AFrankfurt-Bockenheim · Pfingstbrunnenstraße 15 – 17

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.31 / Grit Kämmer-Desoi, Ulrich SchäferPlanung marcus schmitt architekten bda, FrankfurtChristl + Bruchhäuser Architekten, FrankfurtBaulei tung FAAG Technik, FrankfurtBauzei t 07/2009 – 03/2010 (Bauabschnitt 1)02/2010 – 11/2011 (Bauabschnitt 2)Gesamtkos ten 3.287.000 € (Bauabschnitt 1)Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.811.933 €Baukos ten / qm BGF 3.247 €Gesamtkos ten 543.707 € (Bauabschnitt 2)Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 289.340 €

ProjektbeschreibungDer Baukörper greift mit seiner Klinkerfassade die typi-sche Materialität der bestehenden Schulanlage aus den 1960er Jahren auf. Das Gebäude im Passivhausstandard ist in konventioneller Massivbauweise aus Mauerwerk und Stahlbeton erstellt. Die Fassade des Gebäudes ist als zweischaliges hinterlüftetes und hochwärmege-dämmtes System ausgeführt. Der Neubau der Cafeteria bietet für beide Schulen ein Angebot von 300 Essen pro Tag und ist als Versammlungsstätte vielfältig nutzbar. Idee der Planung ist es, das Gebäude auf den mittleren der drei Schulhöfe zu legen. Die Cafeteria ist somit von beiden Schulen aus auf kurzem Wege erreichbar und bildet das neue „Herz“ der Gesamtanlage.

GebäudekonzeptDer Grundriss ist in zwei Bereiche gegliedert. Der Mensabereich liegt im südlichen und der Funktionsbe-reich der Küche im nördlichen Teil des Gebäudes. Der Baukörper ist so gestaltet, dass die beiden inneren Funktionsbereiche und die jeweiligen Raumhöhen von außen ablesbar sind.Der Mensabereich zeichnet sich als höherer Gebäude-teil ab; er hat eine lichte Raumhöhe von 4m. Der Kü-chenbereich ist niedriger gehalten; hier beträgt die lichte Raumhöhe 2,50m. Die Erschließung erfolgt barri-erefrei durch motorisch betriebene Eingangstüren am Windfang. Der Speiseraum erhält sein Tageslicht von einem in voller Länge nach Süden und Westen ausge-richteten und übereck geführten Fensterband sowie einem großen Oberlicht.Das Farbkonzept reagiert mit dem frischen Grün der Wände und dem Brombeer-Rot des geöffneten Aus-gabebereiches auf die Möblierung, das raumakustisch wirksame Deckensegel, die Waschbeckenanlage und auf die in weiß angelegten Schiebeladen vor der Essens ausgabe. Der Bodenbelag ist aus robustem hel-lem Betonwerkstein hergestellt.

Bauabschnitt 2Im Zuge der zweiten KII-Maßnahme an dieser Schule wurden die vorhandenen naturwissenschaftlichen Fachräume weitestgehend entkernt und mit veränder-ter Raumaufteilung neu aufgebaut.Alle Fachräume sowie die von der Baumaßnahme be-troffenen Räume im Erdgeschoss erhielten neue abge-hängte Akustikdecken. In allen Fachräumen wurde der vorhandene Bodenbelag ausgebaut und strapazierfä-higes Linoleum verlegt. Alle für die Fachklasseneinrich-tung erforderlichen Anschlüsse für Wasser und Ab-wasser, Gas, Be- und Entlüftung sowie Elektro wurden komplett erneuert.Zeitgemäßes Mobiliar, Versuchsschränke mit Luftab-zug und Spezialschränke für Chemikalien stehen Lehr-personal und Schülern zur Verfügung und sorgen für eine deutliche Verbesserung der Lernbedingungen.

NEUBAU CAFETERIA UND SANIERUNG NATURWISSENSCHAFTEN HENRI-DUNANT-SCHULE / EDUARD-SPRANGER-SCHULE Frankfurt-Sossenheim · Schaumburger Straße 66 – 68

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung und Projek ts teuerung Hochbauamt65.32 / Jobst Jung, Susanne ErbelPlanung Nieper + Partner, DarmstadtBaulei tung FAAG Technik, FrankfurtBauzei t 02/2010 – 12/2011Gesamtkos ten 4.611.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 3.132.080 €Baukos ten / qm BGF 1.759 €

ProjektbeschreibungDie grün schimmernde Mensa gliedert mit ihrer Kupfer-fassade den Schulhof in unterschiedliche Bereiche und setzt einen Kontrapunkt zum klaren Erweiterungsbau. Die Sitzmulde am großen Bestandsbaum bildet nun das neue Herz des Schulhofes. Die Klassenräume sind in Richtung des Naturraums am Eschbach orientiert, wäh-rend sich die Erschließungszone dem belebten Schul-hof zuwendet.

GebäudekonzeptDie bestehende Grundschule ist als klassischer Schus-ter-Typ mit mehreren Eingängen versehen, die jeweils direkt vom Schulhof erschlossen werden. Der Erweite-rungsbau wird daher ebenfalls als freistehender, direkt vom Schulhof erschlossener Baukörper entwickelt. Durch seine Ausbildung als langgezogener Einspänner wird der undefinierte Schulhof räumlich gefasst und zum Zentrum der gesamten Schule. Der Baukörper ist in massiver Ausführung erstellt und hat im Bereich der auf der Eingangsseite angeordneten Flure eine großzügige Verglasung erhalten. Im Inneren sind die Räume gekennzeichnet durch die warmen Far-ben in den Türleibungen, die mit denen des Fußbodens korrespondieren. Die Mensa wurde als vom Schulbau abgelöster Solitär mit einer an den Schiffsbau entlehn-ten Form entwickelt und gibt der Schule ihren unver-wechselbaren Charakter. Das Gebäude erfüllt den Standard eines Passivhauses und wurde barrierefrei errichtet.

ERWEITERUNG GRUNDSCHULE HARHEIM Frankfurt-Harheim · In den Schafgärten 25

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.42 / Inge Peusquens-FischerPlanung und Baulei tung Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH, Kassel, FAAG Technik GmbH, FrankfurtBauzei t 07/2009 – 12/2010Gesamtkos ten 20.000.000 €Baukos ten 17.136.000 €Baukos ten / qm BGF 1.734 €

ProjektbeschreibungDas neue Wohnviertel „New Atterberry“ an der Fried-berger Warte liegt im Nordosten Frankfurts. Für den fami-lienfreundlichen und rasch wachsenden Stadtteil musste ein entsprechendes Bildungs- und Betreuungsangebot geschaffen werden. Die ursprünglich zweizügig geplante Grundschule mit fünfgruppiger Kita und Ein-Feld-Sport-halle wurde zu Planungsbeginn zu einer dreizügigen Grundschule mit fünfgruppiger Kita inklusive Nachmit-tagsbetreuung und Zwei-Feld-Sporthalle erweitert.

GebäudekonzeptDrei eigenständige Baukörper bilden auf dem beengten Grundstück ein Ensemble mit interessanten Raumbe-zügen und vielfältigen Spiel- und Aufenthaltsbereichen für die verschiedenen Altersgruppen. Über die Materia-lität der Gebäude wird ein bewusster Kontrast zu den Klinkerfassaden der umgebenden Wohnbebauung ge-setzt. Die drei Gebäude im Passivhausstandard sind in Ausdruck und Farbigkeit unterschiedlich, nehmen aber dennoch Bezug aufeinander. Vorgehängte Gabionen mit einem regionalen Dolomitgestein, mineralischer Putz und Douglasie-Holzleistenbekleidung bestimmen das Erscheinungsbild des Ensembles.Die Ganztagsschule wird im Inneren durch die große, über drei Geschosse offene und über Dachöffnungen belichtete Halle mit dem eingestellten roten Sichtbeton-Kern bestimmt. Eine verzweigte Treppenskulptur durch-kreuzt den großzügigen Luftraum der Halle. Unterhalb der Dachverglasung bildet das „Vogelnest“ einen Rück-zugsort mit Blick in den Himmel. Die Kindertagesstätte gliedert sich in den zweigeschos-sigen Kindergarten für ca. 100 Kinder und den separa-ten eingeschossigen Betreuungsflügel mit drei Grup-pen. Die Gebäudeform umschließt die vorhandene große Blutbuche, und bildet einen geschützten, grünen Innenhof. Zur Optimierung der Schulhoffläche wurde das große Volumen der Zwei-Feld-Sporthalle zur Hälfte

in die Erde gesenkt. Das begehbare Dach der Sport halle ergänzt mit einem Spielfeld die vorhandenen Frei-flächen. Das Dachspielfeld wird über eine großzügige „Bühnentreppe“ erschlossen. Beleuchtung, Lüftung, Temperatur und der außen liegende Sonnenschutz aller Bauten werden bedarfsabhängig über die Gebäudeleit-technik gesteuert. An heißen Sommertagen erfolgt eine zusätzliche Nachtkühlung über die mit einbruchsiche-ren Lamellen versehenen Nachtlüftungen. Die zusätz-liche Beheizung erfolgt über raumluftunabhängige Gas-Brennwertkessel. Schule und Kindertagesstätte verfügen über separate Heizkessel.

NEUBAU VALENTIN-SENGER-SCHULE MIT SPORTHALLE UND KINDERTAGESSTÄTTEFrankfurt-Bornheim · Valentin-Senger-Straße 9

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.42 / Lucie HannPlanung und Baulei tung Braun & Güth Architekten, FrankfurtBaulei tung FAAG Technik GmbH, FrankfurtBauzei t 01/2010 – 04/2011Gesamtkos ten 3.612.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.020.533 € Baukos ten / qm BGF 1.710 €

ProjektbeschreibungDie Schule liegt im Grenzbereich zwischen der Orts-bebauung von Preungesheim und dem wachsenden Neubaugebiet im Frankfurter Bogen. Um der städtebau-lichen Situation gerecht zu werden, ist der Ergänzungs-bau an den bestehenden Altbau aus den 1960er Jahren angekoppelt. Der Erweiterungsbau ist als „Torhaus“ konzipiert und stellt den neuen Zugang zur Schule vom Wohngebiet Frankfurter Bogen dar.

Gebäudekonzept Der Neubau ist als Massivbau in Stahlbeton-Bauweise und gemäß städtischer Vorgabe in Passivhausstandard realisiert. Die Fassade ist zweigeteilt. Eine L-förmige, recht geschlossene Fläche in Wärmedämmverbund-system mit grünem Anstrich bildet die optische Einfas-sung des Gebäudes. Im Kontrast dazu steht die Cafete-ria-Fassade im Erdgeschoss mit ihrem Wechsel aus eloxierten Aluhohlprofilen und großformatigen Glas-flächen.

Die Cafeteria im Erdgeschoss ist als gewerbliche Voll-küche ausgestattet und verfügt im Speisebereich über 110 Sitzplätze. 300 Schüler erhalten hier pro Tag im Mehr-schichtbetrieb einen warmen Mittagstisch. Im Oberge-schoss erhielt der Neubau vier neue Klassenräume für Musik- und EDV-Unterricht, um den zunehmenden Raum-bedarf der integrierten Gesamtschule zu decken. Das Flachdach hat eine Photovoltaikanlage aufgenommen, die der Solarverein Frankfurt errichtet hat.

NEUBAU VON VIER KLASSENRÄUMEN UND EINER CAFETERIA CARLO-MIERENDORFF-SCHULE Frankfurt-Preungesheim · Gravensteiner Platz 2

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.41 / Hildegard SchaabPlanung und Baulei tungschneider + schumacher Architektengesellschaft mbH, FrankfurtBauzei t Cafeter ia 01/2010 – 10/2011Bauzei t Bibliothek 09/2011 – 02/2012Gesamtkos tenCafeteria: 5.100.000 €Bibliothek inkl. Außenanlagen: 501.228 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 Cafeteria: 2.968.912 €Bibliothek: 92.340 €

ProjektbeschreibungDie Gebäude der Günthersburg- und der Comenius-schule stammen aus dem Jahr 1906 und wurden 1989 zur Integrierten Gesamtschule (IGS) Nordend zusam-mengefasst. Ähnlich einer barocken Schlossanlage bil-det das historische Gebäudeensemble eine symmetri-sche breite Hufeisenform, die den Schulhof umschließt und sich nur zur Hartmann-Ibach-Straße hin öffnet. Ein Mensaneubau in Passivhausbauweise sorgt nun für den warmen Mittagstisch für die Schüler der 5.–10. Klasse. Um den Blick auf das denkmalgeschützte historische Gebäudeensemble nicht zu beeinträchtigen, wurde der Neubau in Absprache mit dem Denkmalamt unterir-disch um einen quadratischen Lichthof hin angelegt, der die Mensa mit Tageslicht versorgt. Bis auf drei Lüf-tungstürme und die massive Brüstung um den Hof her-um sind keinerlei Bauteile oberirdisch sichtbar, sodass der Schulhof in seiner vollen Größe erhalten bleiben konnte.

GebäudekonzeptDie Räume der Mensa sind um einen 12 x 9,6 m breiten Lichthof herum orientiert. Dabei orientiert sich der Spei-sesaal in Richtung Süden und Westen. So wird eine ausreichende natürliche Belichtung garantiert. Die für die Erreichung der Passivhausqualität erforderliche Dreifachverglasung ist mit raumhohen doppelflügeligen Türen zum Innenhof ausgestattet. Diese ermöglichen die optimale Verzahnung von Außenraum zu Innenraum an schönen Sommertagen. Der Lift im Bereich der Frei-treppe sorgt für den erforderlichen barrierefreien Zu-gang. Ein ebenerdiger Lastenaufzug im Bereich des Grünstreifens beliefert die Mensa.Die großzügig angelegte Freitreppe und der vorgelager-te Lichthof erschließen die Mensa: Sitzstufen in der Mitte laden zum Essen und Verweilen im Freien ein und verleihen der neuen Cafeteria den Eindruck eines Am-phitheaters.Der barrierefreie neue Schulhof hat zwei unterschied-liche Freizeitzonen erhalten. Im Bereich der Comenius-schule befindet sich die eher aktive Zone mit Tisch-tennisplatten, einem Outdoorkicker und dem neu aspha ltierten Ballspielfeld mit zwei Basketballkörben. Im Bereich der Günthersburgschule ist eine ruhige Zone mit langen Bänken als Sitzmöglichkeit entstanden.

NEUBAU CAFETERIA | UMBAU BIBLIOTHEK | SANIERUNG AUSSENANLAGEN IGS NORDEND Frankfurt-Nordend · Hartmann-Ibach-Straße 54 - 58

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Bauherr Stadtschulamt FrankfurtProjek t lei tung Hochbauamt 65.41 / Rudolf StädelePlanung und Baulei tung Dierks Blume Nasedy ArchitektenFrankfurt / DarmstadtBauzei t 04/2009 – 09/2011Gesamtkos ten 14.458.000 €Baukos ten 10.453.000 €Baukos ten / qm BGF 1.675 €

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T ProjektbeschreibungDer Neubau der Ludwig-Börne-Schule, direkt am Anla-genring, nahe dem Stadtzentrum gelegen, ist eine weit-gehende Neuerrichtung auf dem ehemaligen Gelände der Zweigstelle der Julius-Leber-Schule.Das Gebäude beherbergt eine aus dem Zusammen-schluss der Friedrich-Stoltze-Schule und der Gerhard-Hauptmann-Schule entstandene Haupt- und Realschule für ca. 400 Schüler mit 36 Klassen, Fachräumen für Arbeits lehre und Naturwissenschaften, EDV-Räumen, Schulbibliothek und einer Kantine mit angegliederter Lehrküche.Städtebaulich vermittelt das Schulhaus die Straßen-fluchten des bestehenden Einwohnermeldeamts zum benachbarten Kolpinghaus.

GebäudekonzeptDurch die geschickte Integration des viergeschossi-gen Vorgangerbaus aus den frühen 1960er Jahren wirkt die neue Schule dank einheitlicher Fassade wie aus einem Guss. Auch im Gebäudeinneren nimmt man den Übergang zwischen dem alten Gebäuderiegel und dem Neubau kaum wahr. Stilprägend und für den ur-banen Charakter des Gebäudes maßgeblich ist die Natursteinfassade aus sandfarbenem Kalkstein. Ur-sprünglich als Betonfassade geplant, wurde diese wegen Lieferschwierigkeiten des Fassadenunterneh-mers während der Bauzeit in eine preisgleiche hochwertige Natursteinlösung umgewandelt.Variierende gekippte Fensterleibungen sorgen für die Plastizität der Fassade, die besonders bei Sonnenlicht

ein interessantes Licht- und Schattenspiel erzeugt und zudem den Sonneneinfall in die Klassenräume lenkt. Die hinter den Fassadenplatten geführte Entwässerung verhindert die innerstädtisch typischen verschmutzten Regenwasserspuren von den Fensterbänken der Ge-bäudehülle und sorgt für eine dauerhafte, wartungs-freie und vor allem über Jahre werthaltige Optik. Im Gebäudeinneren sorgen strapazierfähiges Industrie-parkett, Sichtbeton und die für die Optimierung der Raumakustik wesentlichen massiven Wände aus Schallschutzziegeln durch materialeigene Solidität für besondere Wertigkeit. Eine Besonderheit ist das Farbkonzept der Innenräume mit seinen leuchtenden Farbkompositionen. Für das Atelier des Schweizer Farbkünstlers Jörg Niederberger war es, nach der Farbgestaltung mehrerer Schulbauten in der Schweiz, seine erste Arbeit in Deutschland. Den ehrgeizigen energetischen Zielen der Stadt Frankfurt folgend ist das Schulhaus als Passivhaus konzipiert und an das innerstädtische Fernwärmenetz angeschlossen.

INTEGRATION VON ZWEI SCHULEN | LUDWIG-BÖRNE-SCHULEFrankfurt-Innenstadt · Lange Straße 30-36

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TBauherr StadtschulamtProjek t lei tung und Projek ts teuerungHochbauamt 65.31 / Klaus DesoiPlanung und Baulei tung Juri Troy, Wien (Vorentwurf)SDKS, Darmstadt (Entwurfsplanung und Bauleitung)Bauzei t 12/2009 – 08/2011Gesamtkos ten 3.200.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.600.000 €Baukos ten / qm BGF 2.690 €

ProjektbeschreibungDie Schule wurde bisher in zwei Bauabschnitten erwei-tert. Nach dem im Jahr 2009 fertig gestellten zweige-schossigen Neubau für 18 Klassenräume bildet die Sporthalle den Abschluss der Gesamtanlage. Durch die leichte Absenkung gegenüber der Straße ordnet sich der Baukörper der Höhenentwicklung der beiden Schul-gebäude unter. Mit dem Vorrücken zur Straße wird der Schule mehr Präsenz im öffentlichen Raum gegeben. Erreicht wird damit auch eine räumliche Fassung des Schulhofes, der durch einen abgesenkten Sportplatz mit Tribünenanlage und eine Baumbepflanzung parallel zur Straße vervollständigt wird.

GebäudekonzeptDer nach den Vorgaben der Stadt Frankfurt am Main neu errichtete Funktionsbereich für den Schul- und Ver-einssport besteht aus drei Elementen: ein streng kubi-scher massiver Baukörper, der um zirka 3m ins Erdreich abgesenkt wird, ein unterirdisch zwischen Altbau und Halle angeordneter Umkleidebereich mit einseitig voll verglastem Verbindungsgang und ein auf demselben Niveau liegender Sportplatz mit großzügiger Sitztri-büne. Die Sporthalle verfügt außer dem 2,5m hohen Fensterband auf der Ebene des Sportfeldes über eine voll verglaste Galerie mit zwei Türanlagen auf dem Höhenniveau des Schulhofes. Die Lösung ermöglicht eine Zugänglichkeit zur Halle auf allen Ebenen und bietet vielfältige Sichtbeziehungen. Die Geräteräume sind Platz sparend im Bereich unterhalb der Galerie an-geordnet.In einem gleichmäßigen Raster angeordnete Oberlich-ter sorgen für einen blendfreien Lichteinfall. Das mit dem Schulhof flächengleiche Dach des Umkleideberei-ches und die tiefer liegende Sportfläche erweitern trotz des hohen Bauvolumens das Angebot an Freiflächen für die Schüler optimal.

Der Hallenbaukörper hat eine hinterlüftete Fassade aus 1,5cm starken ballwurfsicheren Betonsteinplatten in horizontalen Bändern unterschiedlicher Breite erhal-ten. So wird zum verputzten Altbau und dem mit Lär-chenholz verkleideten Schulneubau ein dritter eigen-ständiger Baukörper erzeugt, der das Ensemble selbstbewusst abrundet. Die Farbe wird dabei in einem neutralen Beigeton gehalten, der sich in das Farbspek-trum überwiegender Naturtöne einfügt. Der Sportplatz übernimmt mit seiner roten Färbung die des Hallen-bodens und der Hallenwände und setzt sich somit be-wusst von seiner Umgebung ab.In einem weiteren Bauabschnitt soll der Altbau im Un-tergeschoss mit dem Umkleidetrakt verbunden werden. Der dort geplante Aufzug wird final sämtliche Gebäude-teile barrierefrei erschliessen.

ABRISS UND NEUBAU DER TURNHALLE MICHAEL-GRZIMEK-SCHULE Frankfurt-Nieder-Eschbach · An der Walkmühle 10 –18

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung und Projek ts teuerung Hochbauamt 65.32 / Heike Poller, Dan-Peter ContiuPlanung Baufrösche Architekten und Stadtplaner GmbH, KasselBaulei tung FAAG-Technik GmbH, FrankfurtBauzei t 07/2010 – 11/2011Gesamtkos ten 7.400.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 5.000.000 €Baukos ten / qm BGF 2.470 €

ProjektbeschreibungDie Wöhlerschule steht als Ensemble unter Denkmal-schutz. Das neue Gebäude stellt sich als homogener langgestreckter Baukörper dar, mit ebenerdiger barrie-refrei erschlossener Schwimmhalle und einer um ca. 3m ins Erdreich eingesenkten Ein-Feld-Sporthalle. Bei-de Hallen werden über ein umlaufendes senkrechtes Glasband blendungsfrei natürlich belichtet und bieten vielfältige Sichtbeziehungen nach außen. Im Gegensatz zur bisherigen Situation entstanden zwei helle, freundli-che, lichtdurchflutete Hallen, in denen es wieder Freude macht, schwimmen zu lernen und Sport zu treiben.

GebäudekonzeptDer Neubau nimmt sowohl in seiner ruhigen Formen-sprache als auch in der Materialwahl Bezug auf die Struktur der klar geordneten Klassentrakte und fügt sich in das Ensemble des qualitätsvollen vorhandenen Bestandes aus den 1950er Jahren geschickt ein. Die formalen Prinzipien der 50er Jahre wie Leichtigkeit und Transparenz wurden aufgegriffen und geschickt wei-terentwickelt. Das filigrane Dach schwebt durch eine Lichtfuge getrennt über dem massiven Sockelbau-körper und lässt einen reizvoll natürlich beleuchteten Innenraum entstehen. Der ca. 60m lange, 17,5m breite

und 5m hohe Baukörper ordnet Sport- und Schwimm-halle nebeneinander anstatt wie bisher übereinander an. Dazwischen liegen die Haupterschließung und die notwendigen Nebenräume wie Umkleiden, Duschen und WCs. Über eine einläufige Treppe in einem groß-zügigen Luftraum werden im Untergeschoss die Sport-halle, Neben- und Technikräume erreicht. Die not-wendigen Technikräume sind teilweise unter dem Schwimmbecken angeordnet. Das Gebäude der Wöh-ler schule wird ganz wesentlich durch die Verwendung von Klinkermauerwerk geprägt. Für die Sport- und Schwimmhalle wurde das gleiche Material verbaut.

ABBRUCH UND NEUBAU SPORT- UND SCHWIMMHALLE | WÖHLERSCHULEFrankfurt-Dornbusch · Mierendorffstraße 6

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Bauherr Stadtschulamt Projek t lei tung und Projek ts teuerung sowie Projek t lei tung Außenanlagen Hochbauamt 65.42 / Albrecht von HegelPlanung dirschl.federle architekten, Frankfurt Baulei tung FAAG Technik GmbH, Frankfurt Bauzei t 08/2010 – 12/2011Gesamtkos ten 3.150.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.010.000 €Baukos ten / qm BGF 5.115 €

ProjektbeschreibungDer Cafeteria-Neubau für den Ganztagsbetrieb der Louise-von-Rothschild-Schule beherbergt die Misch-kostküche mit ihren differenzierten Funktionsabläufen, die Gebäudetechnik und einen vielseitig nutzbaren Speisesaal mit 60 Sitzplätzen. Die Außenanlagen mit Schulhof und Schulhofumfassung wurden im Zuge der Maßnahme vollständig überarbeitet. Der eingeschos-sige Neubaukörper wurde an die Grundstücks- und Geländekante parallel zur Weidenbornstraße einge-bettet. Hierdurch macht sich das Gebäude den Gelän-desprung zu Nutze, in dem es straßenseitig gering mächtig, aber eindeutig, als geschlossene Schulhof-begrenzung gelesen wird, während es schulseitig die volle Gebäudehöhe zeigt und sich vor dem dominanten und zentralen Schulaltbau behaupten kann.

GebäudekonzeptDer Speisesaal öffnet sich in Richtung Süden und bietet mit seiner vorgelagerten, überdachten Terrasse als Zwi-schenzone eine vielseitige Nutzung in Verbindung mit dem Schulhof. Der Haupterschliessung, direkt dem Ein-gang des Hauptgebäudes gegenüber folgend, gelangen die Schüler in eine dem Speisesaal vorgelagerte Zone mit Handwaschmöglichkeit und Tablett-/Besteckaus-gabe. Über die Essensausgabe gelangen die Schüler in den Speisesaal. Die Rückgabe des Tabletts wird wieder in der Erschließungszone organisiert, die deshalb über eine direkte Verbindung zur Spülküche verfügt. Die Schulhofeinfriedung nimmt das wiederkehrende Gestal-tungsthema der Neubaufassade in Materialität und Form auf und schafft so eine identitätsstiftende Geste für das gesamte Areal. Das Gebäude ist als teilunterkellerter Massivbau mit Flachgründung und bekiestem Flachdach als Foliendach realisiert worden. Die reliefierte Klinker-fassade verleiht dem Gebäude Struktur, die Dreifachver-glasung der Fenster und die Pfostenriegelfassade sorgen für die Einhaltung des Passivhausstandards.

BAU EINER CAFETERIA MIT FÜNF KLASSENRÄUMEN LOUISE-VON-ROTHSCHILD-SCHULE Frankfurt-Bornheim · Usinger Straße 24

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.31 / Heinz JansenPlanung Scholl Architekten Partnerschaft, StuttgartBauzei t 02/2010 – 12/2011Gesamtkos ten 6.351.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 4.427.972 €Baukos ten / qm BGF 2.108 €

ProjektbeschreibungDie auf dem Grundstück der Michael-Ende-Schule in den 1960er Jahren errichtete Turnhalle genügte sowohl funktional als auch energetisch nicht mehr den heuti-gen Anforderungen an den Schul- und Vereinssport.Gleichzeitig bestand in der Haupt- und Realschule aku-ter Raumbedarf. Die Umsetzung der Maßnahme erfolg-te im laufenden Betrieb der Schule.

GebäudekonzeptDie Planung steht im Spannungsfeld zwischen einem möglichst schonenden Umgang mit dem Bestand und einer nach funktionalen, gestalterischen und städtebau-lichen Kriterien sinnvollen architektonischen Lösung.Um die Auswirkungen auf den Bestand so gering wie möglich zu halten, wurden die unterschiedlichen Nut-zungsbereiche in einem kompakten Baukörper gesta-pelt und die Turnhalle um ein Geschoss eingegraben. Das architektonische Konzept ist eine Synthese aus einprägsamer Gestalt des Äußeren und optimaler funk-tionaler Organisation der unterschiedlichen Nutzungs-arten.Der Haupteingang orientiert sich konsequent auf den bestehenden Schulhof. Die Erdgeschossebene dient als

Verteiler zwischen Schul- und Sportnutzung. Wege im Gebäude können so kurz gehalten werden. Zwei den je-weiligen Nutzungszonen zugeordnete Haupteingänge lassen eine organisatorisch getrennte Nutzung zu. Neben der Beachtung der Leitlinien für wirtschaftliches Bauen wird mit dem Gebäude- und Ausbaukonzept das Ziel verfolgt, dass Bauelemente und Konstruktionen mehreren Funktionen dienen und damit die Anzahl der Bauteile und Installationen reduziert wird. Als Bau-stoffe kommen Materialien zum Einsatz, die aufgrund ihrer Eigenschaften lange haltbar sind und ihre visuelle Qualität auch durch Gebrauchsspuren nicht verlieren, zum Beispiel Holz, Naturbrand-Klinker, Beton, Metall-profile und Glas.

ABRISS UND NEUBAU DER TURNHALLE | SCHULERWEITERUNG MICHAEL-ENDE-SCHULE Frankfurt-Rödelheim · Niddagaustraße 29

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TBauherr StadtschulamtProjek t lei tung und Projek ts teuerungHochbauamt 65.32 / Harald Heußer, Christian FaustPlanung Marcus Schmitt Architekten, FrankfurtBaulei tung Braun & Schlockermann und Partner GbR, FrankfurtBauzei t 10/2009 – 08/2011Gesamtkos ten 8.105.000 €Baukos ten 6.241.000 €Baukos ten / qm BGF 2.075 €

ProjektbeschreibungDer konzeptionelle Ansatz für den ersten Bauabschnitt des Erweiterungsneubaus ist die Anbindung an vorhan-dene Grünstrukturen. Aus dieser Idee ist der Planungs-grundsatz „Grünes Gebäude“ entwickelt. Durch die Raumkomprimierung nach Abbruch der Holzbaracken konnte in Abschnitten der gesamte Freiraum neu ge-gliedert und die heterogenen Gebäudestrukturen an die angeschlossenen Wege und Plätze sinnvoll angebun-den werden.

GebäudekonzeptDer Erweiterungsneubau erhielt elf Klassenräume, einen Sammlungsraum, einen multifunktional nutzbaren Speiseraum (530 Essen in drei Schichten), eine Küche mit Nebenräumen sowie erforderliche Technik- und Sanitärräume. Ein dreigeschossiger Haupt baukörper nimmt in den Obergeschossen die Klassenräume auf. Ein eingeschossiger Baukörper integriert sich in den Hauptbaukörper, hier ist im EG die Cafeteria unterge-bracht. Die Nordfassade ist aus energetischen Gründen bis auf erforderliche Ausgänge komplett geschlossen. Aus Brandschutzgründen erhielt die Schule einen um-laufenden Fluchtbalkon aus Stahl, der mit einer som-

ERWEITERUNG DER ZIEHENSCHULEFrankfurt-Eschersheim · Josephskirchstraße 9

mergrünen Kletterpflanze begrünt wird. Der kompakte Baukörper in Massivbauweise ist entsprechend den Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen im Passivhaus-standard konzipiert. Die Außenwand ist mit 300mm, der Boden gegen Erdreich mit 500mm Schaumglasschotter und das Dach mit 350mm gedämmt. Wie in allen Passiv-häusern kommen Fenster mit 3-fach-Verglasung sowie eine Lüftungsanlage mit einem Wärmebereitstellungs-grad von 80% zum Einsatz. Die Vegetation unterstützt das energetische Gesamtkonzept. Im Sommer bietet das Laub einen effektiven Sonnenschutz und kühlt den Baukörper, im Winter gelangt die Solarstrahlung direkt an die Fenster und wird dort in nutz bare Wärmestrah-lung umgewandelt.

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung und Projek ts teuerungHochbauamt 65.31 / Ute Wöhrle-TyronPlanung sdks architekten, DarmstadtBaulei tung FAAG Technik GmbH, FrankfurtBauzei t 04/2010 – 12/2011Gesamtkos ten 9.718.187 € (inkl. Sanierung Altbau)Baukosten KG 3 0 0+ 4 0 0 7.762.213 € (inkl. Sanierung Altbau)Baukos ten / qm BGF 2.269 € (nur Neubau)

ProjektbeschreibungIm Rahmen des Konjunkturprogramms II hat die Schule am Landgraben im Stadtteil Bergen-Enkheim ein Erwei-terungsgebäude erhalten. Das 1912 errichtete alte Schulhaus wurde erhalten, teilweise saniert und mit einem barrierefreien Zugang ausgestattet. Der Neubau wurde als Passivhaus erstellt.

GebäudekonzeptDas Konzept sieht vor, dass der Altbau als „Erwachse-nenhaus“ dient, mit den Funktionen Verwaltung, Leh-rerzimmer und Lesesaal. Der Neubau ist nun das „Schülerhaus“ mit acht Klassenräumen, zwei Betreu-ungsräumen, vier Fachräumen für Musik, Kunst, Wer-ken, EDV sowie einer Küche mit Speisesaal und einem Mehrzweckraum. Der Schulhof bildet die zentrale Er-schließungs- und Verteilungsfläche und wird nach wie vor als Pausenhof genutzt.

Das neue Schulgebäude besteht aus einem zweige-schossigen Baukörper im Süden und einem dreige-schossigen Gebäudeteil im Norden, um das Gebäude harmonisch in die besondere städtebauliche Hanglage in Bergen-Enkheim einzufügen.Der zweigeschossige Gebäudeteil öffnet sich als Ein-gangsgebäude zum Schulhof hin. Ihm ist ein offenes Schattendach vorgelagert, das den Eingang des Ge-bäudes signalisiert.

ERWEITERUNGSNEUBAU UND SANIERUNG DES ALTEN SCHULGEBÄUDES SCHULE AM LANDGRABEN Frankfurt-Bergen-Enkheim · Landgraben 2

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung und Projek ts teuerung Hochbauamt 65.32 / Jobst Jung, Susanne ErbelPlanung Nieper + Partner, DarmstadtBaulei tung FAAG Technik GmbH, FrankfurtBauzei t 01/2010 – 12/2011Gesamtkos ten 4.042.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.816.730 €Baukos ten / qm BGF 1.808 €

ProjektbeschreibungDie Grundschule steht als zweigeschossiger Solitär mit weiteren Solitärbauten am Rand von Nieder-Erlenbach. Der ebenfalls zweigeschossige Erweiterungsbau wird so integriert, dass sich eine räumlich gefasste Platzsitu-ation entwickelt, die einen Hauptteil des Schulhofes umfasst. Durch die transparente Gestaltung des Erdge-schosses, mit der sich nach innen spannenden Holz-fassade, wird der Schulhof optisch in das Schulgebäu-de erweitert.

GebäudekonzeptDie Holzfassade im Foyer sowie die Farbakzente des Oberlichts im Flur und die der Pinnwände in den Klas-senräumen geben dem klaren Baukörper eine warme und heitere Anmutung. Durch die kreuzförmige Er-schließungszone mit ihren großen Glasflächen und den farblich gestalteten Wandflächen wird das Grün des Außenbereichs in das Gebäude geholt. Die Cafeteria ist in das transparente Erdgeschoss der Schule integriert und befindet sich damit gleichzeitig im Gebäude und auf dem Schulhof.Der Baukörper, in massiver Ausführung erstellt und erdgeschossig durch eine großzügige Verglasung auf-gelöst, erfüllt den Standard eines Passivhauses und wurde barrierefrei errichtet.

ERWEITERUNG GRUNDSCHULE AM ERLENBACHFrankfurt-Nieder-Erlenbach · Im Feldchen 26

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Jürgen Lewe, Robert KuhnertPlanung Hausmann Architekten GmbH, AachenBaulei tung Borgmann Architekten und Ingenieure GmbH, AachenBauzei t 03/2009 – 12/2010Gesamtkos ten 20.644.000 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 13.859.000 €Baukos ten / qm BGF 1.372 €

ProjektbeschreibungDer Neubau der Schule für Praktisch Bildbare ist ideal auf die Bedürfnisse seiner Schüler zugeschnitten. Neben wohnlichen, freundlichen Unterrichtsräumen, die sowohl eine Kinderküche als auch eine Spielzone enthalten, gibt es in der Schule ein Schwimmbecken, Therapieeinrichtungen, Werkräume für handwerkliche Tätigkeiten und eine Sporthalle, sämtlich in behinder-tengerechter Ausstattung. Eine Cafeteria mit Restau-rant versorgt die Schüler mit warmen Mahlzeiten.Städtebaulich nimmt der Entwurf der Schulanlage, die für ca. 150 Schüler konzipiert ist, Bezug auf die baulich sehr heterogene Situation und akzentuiert diese mit sei-nem Neubau. Der Baukörper, der mit drei Gebäudeflü-geln in die Landschaft greift, bildet interessante, offene, grüne Freiräume, die zugleich intimen, schützenden Charakter haben.

GebäudekonzeptDas Gebäude ist als dreiflügeliger, dreigeschossiger Baukörper konzipiert, dessen Mittelpunkt eine groß-zügige, lichtdurchflutete Erschließungshalle bildet. Der zentral belichtete Raum mit seiner überraschend hellen und freundlichen Atmosphäre ist als Treff- und Kommu-nikationspunkt der Schule gedacht. Zugleich unter-stützt die Halle die Orientierung der Schüler innerhalb des Hauses wirksam.

Die Klassen- und Verwaltungsräume befinden sich im 1. und 2. Obergeschoß des südlichen und westlichen Bau-teils. Im Erdgeschoß sind Fachräume, Mensa, Küche und Mehrzweckraum angeordnet. Der Westflügel nimmt den extern erschlossenen Sportbereich auf, mit Turnhalle, Therapiebad sowie Nebenräumen. Die kom-pakte Gebäudeform erlaubt eine wirtschaftliche, kos-tengünstige Konstruktion. Das Gebäude weist ein sehr günstiges Verhältnis von Gebäudevolumen zu Hüllflä-che auf, ein zentraler Faktor zur Erreichung des Passiv-hausstandards. Das neue Haus weist einen minimalen Energieverbrauch auf, sodass aufgrund eines Wärme-rückgewinnungsgrades von über 80% nur an wenigen Tagen im Jahr überhaupt zugeheizt werden muss. Grundsätzlich genügt die durch Kinder, Beleuchtung und Geräte erzeugte Wärme, um das Gebäude wohlig warm zu halten.

NEUBAU SCHULE FÜR PRAKTISCH BILDBARE Frankfurt-Nied · Werner-Bockelmann-Straße 3

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Christian Faust, 65.41 / Christian KnechtPlanung ARGE Architekten Marcus Schmitt, Frankfurt und Dietrich Untertrifaller, BregenzBaulei tung Adolf Gerber Baumanagement mbH, DarmstadtBauzei t 03/2010 – 06/2012Gesamtkos ten 12.870.000 € Gebäudekos ten 9.708.000 €

ERWEITERUNG GRUNDSCHULE KALBACHFrankfurt-Kalbach · Kalbacher Hauptstraße 54

Projektbeschreibung Ein wichtiges Anliegen sämtlicher Baubeteiligten war es, die Forderungen aus dem Stadtteil nach Erhalt des charmanten historischen Schulhauses aus dem Bau-jahr 1915 zu respektieren und den Standort in der Kal-bacher Ortsmitte trotz des engen Grundstückes bei-zubehalten. Eine vorgeschaltete Machbarkeitstudie erbrachte das Ergebnis, dass die Erweiterung der Grundschule am bestehenden Standort möglich ist. Ein auf dem Grundstück verspringender und zwischen den Bestandsgebäuden vermittelnder Baukörper stellte die sinnvollste, wirtschaftlichste und nachhal-tigste Variante dar.Durch die geschickte Anordnung des Neubaus bleibt die Schulhoffläche und damit auch der schöne alte Baumbestand in vollem Umfang erhalten. Der attraktive Schulkomplex aus alter Bausubstanz und zeitgemäßer neuer Architektur sorgt für eine identitätsstiftende Wir-kung und stärkt die Ortsmitte Kalbachs.

GebäudekonzeptDie architektonische Lösung ist ein moderner neuer Baukörper mit auskragendem Obergeschoss, der den bestehenden Altbau von 1913 und die vorhandene Turn-halle zu einem Gesamtensemble ergänzt. Zur Betonung des architektonischen Kontrastes befindet sich zwi-schen den beiden versetzt angeordneten Baukörpern ein Atrium, das als sozialer Dreh- und Angelpunkt des Schullebens gedacht ist. Um auf dem Grundstück den erforderlichen Platzbedarf für den Neubau zu schaffen, wurden das Schulgebäude aus den 1970er Jahren, das WC-Gebäude und der Pavillon abgebrochen.

Der Eingangsbereich liegt wie bisher zum Hauptschul-hof und zur Straße hin orientiert, westlich des Altbaus. Über eine Außentreppe gelangt man auf das 1,20m höher gelegene Altbauniveau (EG). Durch den darüber liegenden Mehrzweckraum entsteht eine geschützte und überdachte „Eingangsloggia“. Eingangsbereich und Cafeteria sind miteinander verknüpft, hier liegt einer der beiden räumlichen Schwerpunkte der Schule. Den anderen Schwerpunkt bildet die zentrale Erschlie-ßungshalle, die auch für Veranstaltungen oder als Pausen halle bei Schlechtwetter genutzt werden kann.Alle Räume sind konsequent nach Tageslichtkriterien und stadträumlicher Orientierung hin ausge richtet. Die Nebenräume haben gemäß Passivhauskonzept kleine Fensterbänder erhalten, die Klassenräume sind großzü-gig verglast. Sämtliche Schulflure im Neubau erhalten Tageslicht. Die bestehende historische Gebäudesubs-tanz wurde grundlegend energetisch saniert und mit Passivhauselementen nachgerüstet.

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Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt Frankfurt 65.41 / Beate Oberreiter-Mrziglod, Volkmar FischerPlanung und Baulei tung h4a Architekten BDA, StuttgartBauzei t 04/2009 – 03/2011Gesamtkos ten 19.258.000 €Baukos ten 13.010.278 €Baukos ten / qm BGF 1.128 €

ProjektbeschreibungDie 1957 errichtete denkmalgeschützte Carl-Schurz-Schule besteht aus drei viergeschossigen, in Stahl-beton/Mauerwerksbauweise errichteten Bauteilen A, B und C. Alle Elemente sind durch verglaste Treppenhäu-ser mit einander verbunden und gruppieren sich um den Schulhof. Nach einer Nutzungsdauer von nunmehr 50 Jahren besteht erheblicher Sanierungsbedarf, um die Bausubstanz zu sichern und den funktionalen Erforder-nissen des ganztägigen Schulbetriebes anzupassen.

GebäudekonzeptEin Erweiterungsbau im Passivhausstandard hat zwölf Klassenräume und eine Cafeteria mit Küche aufgenom-men. Der Neubau fügt sich als Solitär in das Ensemble mit einer Fuge zum Altbau hin ein. Seine Außenhülle wurde in einem Wechsel aus transparenten und opaken Elementen gegliedert, sodass unterschiedliche Glas-färbungen der Fassade für ein Spiel zwischen Vertika-lität und Horizontalität sorgen.Seit Sommer 2009 war die Schule in das nahegelegene Oval des Otto-Hahn-Platzes ausgelagert. Im Bestands-gebäude im Untergeschoss des Aulatraktes wurden zunächst im ehemaligen Schwimmbad die Trennwände

der Umkleiden entfernt und das Becken heraus ge-brochen. Die darunterliegenden maroden Abwasser-leitungen mussten ausgetauscht werden. Unter den Auflagen des Denkmalschutzes sind die Abmessungen des Beckens bis auf eine Treppenerweiterung erhalten geblieben.Das Untergeschoss des Neubaus nimmt nun die Tech-nik und Nebenräume auf, im Erdgeschoss ist die Mensa angesiedelt. Im Obergeschoss entstanden zwölf neue Klassenräume. Die Glasfassade, in grünlichen Farb-tönen gehalten, fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Nach den Osterferien 2012 konnten die Schüler ihr vorübergehendes Provisorium in den Containerbauten verlassen und ihre neuen modernen Räumlichkeiten in Besitz nehmen.

SANIERUNG UND ERWEITERUNG CARL-SCHURZ-SCHULE Frankfurt-Sachsenhausen · Holbeinstraße 21-23

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T Die Entwicklung des Baukastensystems für den Bau neuer Schulsporthallen geht auf einen europaweiten Wettbewerb Ende 2006 zurück. Wettbewerbsziel war die Bauwerksplanung für eine Ein-Feld-Sporthalle im Baukastensystem mit hohem Vorfertigungsgrad und in Passivhausbauweise. Gemäß der Planungsvorgaben des Hochbauamtes war ein Gebäude-Grundtypus in günstiger und ökologischer Modulbauweise zu entwi-ckeln, der möglichst flexibel auf vielen verschiedenen Grundstücken und Grundstückszuschnitten zum Ein-satz kommen kann. An jedem einzelnen Schulstandort soll eine individuelle Ausprägung in Fassadenmaterial und Raumschnitt realisiert werden. Das entwickelte Baukastensystem gliedert sich jeweils in einen Hal-

lenraum und eine Nebenraumspange, die gleichzeitig den gedeckten Eingang mit einer Pergola ausbildet. Die Nebenraumspange kann in Bezug auf den Hallen-baukörper unterschiedlich positioniert werden. Des Weiteren kann das Pergola-Vordach sowohl in der Größe als auch in seiner Ausrichtung je nach Standort variieren. Eine funktionale Erschließung und interes-sante innerräumliche Sichtbeziehungen sorgen für eine hohe Aufenthalts- und Nutzungsqualität. Das Konstruktionsraster bildet sich immer in der klaren Gliederung der Fassade ab, deren Außenwandflächen hinter den Glasscheiben farbig, je nach Standort, un-terschiedlich hinterlegt sind. Die Innenräume sind ge-prägt von zum Teil lasierten Holzoberflächen. Der

TURNHALLEN-BAUKASTENSYSTEM FÜR FRANKFURTER SCHULEN IN PASSIVHAUSSTANDARD

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kompakte Baukörper weist eine minimierte Hüllfläche auf, wobei die hohen Dämmstoffstärken und wenigen Wärmebrücken für einen optimalen Wärmeschutz sor-gen und eine effiziente Energieeinsparung ermög-lichen. Sämtliche Sporthallen erfüllen die Kriterien für eine Passivhaus-Zertifizierung. Die Räume mit höhe-ren Raumtemperaturen (Umkleiden- und Nassräume) liegen zusammengefasst. Die Belichtung des Hallen-raumes erfolgt über ein vierseitig umlaufendes Fens-terband und sorgt für eine gleichmäßige Ausleuch-tung mit Tageslicht. Offene Ebenen mit viel Licht und Holz verleihen eine warme, freundliche Atmosphäre.

Das Schulsporthallen-Konzept des Hochbauamtes im Baukastensystem, umgesetzt durch das Architektur-büro D‘Inka Scheible Hoffmann, ist bereits mehrfach preisausgezeichnet worden, so zuletzt mit einer „be-sonderen Anerkennung“ im Architekturwettbewerb Vorbildliche Bauten in Hessen 2011. Außerdem wurde im Mai 2010 der Sonderpreis im Architekturwettbe-werb 2010 Passivhaus des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) für Nichtwohngebäude verliehen. Der Wettbewerb zeich-nete unter rund sechzig eingegangenen Bewerbungen besonders gelungene Passivhäuser auf der ganzen Welt aus, die architektonische Qualität mit hoher Energieeffizienz verbinden. Die Preisverleihung unter-streicht Frankfurts beispielhafte und wegweisende Position beim Passivhausbau.

Für Spätherbst 2013 ist der Baubeginn für die neue Sporthalle der Glauburgschule avisiert. Planungsmittel für die Karl-Oppermann-Schule stehen voraussicht-lich im Frühjahr 2013 zur Verfügung, sodass der Bau-beginn in 2014 erfolgen kann.

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XBauherr StadtschulamtProjek t lei tung und Projek ts teuerung Hochbauamt 65.31 / Harald Leisinger, Miriam Lebok, Sebastian Deisen, 65.42 Maria Martin-PelaezGebäudeplanung und Baulei tung D’Inka Scheible Hoffmann Architekten BDA, Fellbach

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KÄTHE-KOLLWITZ-SCHULE Bauzei t 07/2009 – 02/2011Gesamtkos ten 2.680.250 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.167.793 € Baukos ten / qm BGF 2.212 €

FRIEDRICH-FRÖBEL-SCHULE Bauzei t 07/2009 – 04/2011Gesamtkos ten 2.956.489 € Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.268.292 € Baukos ten / qm BGF 2.285 €

Die Käthe-Kollwitz-Schule und die Friedrich-Fröbel-Schule haben als erste Schulen vom Sonderprogramm „Abriss und Neubau von Schulturnhallen“ profitiert und haben moderne Ein-Feld-Turnhallen als Holzbau in Passiv hausstandard erhalten. In Anlehnung an den Gebäudebestand der Friedrich-Fröbel-Schule sind die Giebelwände dort als Massivbau in Stahlbeton mit Ver-blendmauerwerk ausgeführt. Die nahezu baugleichen Sporthallen wurden im Frühjahr 2011 fertig gestellt.

KÄTHE-KOLLWITZ-SCHULE Frankfurt-Zeilsheim · West-Höchster Straße 103FRIEDRICH-FRÖBEL-SCHULE Frankfurt-Niederrad · Else-Alken-Straße 3

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Der Neubau dieser vier Schulsporthallen wurde im Rah-men des Konjunkturprogramms II verwirklicht. Alle Maßnahmen wurden gemäß den Vorgaben des Kon-junkturpaketes II mit Ende des Jahres 2011 fertig ge-stellt.

ASTRID-LINDGREN-SCHULE Frankfurt-Dornbusch · Platenstraße 75ALBRECHT-DÜRER-SCHULE Frankfurt-Sossenheim · Sossenheimer Riedstraße 13EBELFELDSCHULE Frankfurt-Praunheim · Praunheimer Hohl 4LIEBIGSCHULE Frankfurt-Hausen · Kollwitzstraße 3

ASTRID-LINDGREN-SCHULEBauzei t 05/2010 – 10/2011Gesamtkos ten 3.375.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.470.000 €Baukos ten / qm BGF 1.852 €

ALBRECHT-DÜRER-SCHULEBauzei t 04/2010 – 08/2011Gesamtkos ten 3.270.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.400.000 €Baukos ten / qm BGF 2.068 €

EBELFELDSCHULE Bauzei t 07/2010 – 10/2011Gesamtkos ten 3.235.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.250.000 €Baukos ten / qm BGF 1.911 €

LIEBIGSCHULEBauzei t 04/2010 – 08/2011Gesamtkos ten 2.995.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 2.250.000 €Baukos ten / qm BGF 1.907 €

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Auslober Stadt Frankfurt am Main, Dezernat IV – Bildung und Frauen, StadtschulamtWet tbewerbsar t Realisierungswettbewerb Wet tbewerbsorganisation Hochbauamt / 65.42 Ruth MöllerWet tbewerbsbetreuung BSMF Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH, Frankfurt am Main Preisgerichtssi t zung 11. April 2011Ers ter Preis träger Birk und Heilmeyer Architekten, StuttgartProjek t lei tung / VOF -Ver fahren Hochbauamt 65.42 / Ruth MöllerBauzei t 2013 bis 2015Kostenschätzung für Abriss, Auslagerung und Neubau ca. 28.000.000 €

WettbewerbsaufgabeGegenstand des Wettbewerbs war der Entwurf für den Neubau einer vierzügigen Grundschule mit Ganztages-betreuung, Zwei-Feld-Sporthalle und Lehrschwimm-bad. Die Dahlmannschule liegt im Frankfurter Ostend, unmit-telbar an einem Grünstreifen der Luxemburger Allee in der Nähe des Ostparks. Nordwestlich grenzt das Bau-feld an die Rhönstraße, unter der eine U-Bahn-Trasse verläuft. Die Dahlmannschule stammt aus den 1960er Jahren, ein Ersatzbau für die im Krieg zerstörte Schule. Die Nachkriegsbebauung ist aufgrund der verwende-ten Betonqualität wirtschaftlich nicht zu sanieren und muss daher komplett abgerissen und neu errichtet werden. Der geplante Neubau wird für 425 Schüler konzipiert und erhält eine Zwei-Feld-Sporthalle, eine Schwimm-halle sowie Laufbahnen im Freigelände. Im Rahmen der betreuten Grundschule werden im Schulgebäude 100 Plätze für die Nachmittagsbetreuung angeboten. Für die Mittagsverpflegung wird eine Cafeteria errichtet. Während der Bauzeit werden Schule und Betreuung auf einem nahegelegenen Grundstück in eine Pavillon-anlage ausgelagert. Der Altbaubestand wird nach Schadstoffentsorgung fachgerecht abgebrochen.

Der erste PreisträgerDer erste Preis des zweistufig ausgelobten Realisie-rungswettbewerbs ging an den Entwurf des Büros Birk und Heilmeyer Architekten, Stuttgart. Die Verfasser be-setzen mit ihren Baukörpern und umlaufenden Lauben-gängen das gesamte Grundstück und schaffen eine städtebauliche und der Umgebung angemessene Struk-tur. Ein Pausenhof öffnet sich zur Luxemburger Allee, ein weiterer Pausenhof zur Rhönstraße. Der Entwurf zeichnet sich durch seine funktionale und gestalteri-sche Qualität aus, die sich insbesondere in der klaren Erkennbarkeit der einzelnen Bereiche und der guten Zusammenfassung zu schulischen Einheiten zeigt. Be-sonders gewürdigt wird auch die Fassadengestaltung im Bereich des Erdgeschosses mit ihrem einladenden Charakter. Ergänzt wird der Bau durch ein Lehr-schwimmbecken mit vier Bahnen und einer Länge von 20 Metern. Zusätzlich gehört eine ebenerdig angeord-nete Zwei-Feld-Turnhalle zum Raumprogramm. Eine sehr überzeugende und wirtschaftliche Lösung ist die räumliche Zusammenfassung der Umkleidebereiche des Schwimmbades und der Turnhalle. Eine übersicht-liche Wegeführung erschließt den Schulbau sowohl für den Schul- als auch für den allgemeinen Nutzungsbe-trieb.

REALISIERUNGSWETTBEWERB NEUBAU DAHLMANNSCHULEFrankfurt-Ostend · Rhönstraße 88

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NAuslober Stadt Frankfurt am Main, Dezernat IV – Bildung und Frauen, Stadtschulamt Wet tbewerbsar t Realisierungswettbewerb Wet tbewerbsorganisat ion Hochbauamt 65.31 / Miriam Lebok Wet tbewerbsbetreuung Stadtbauplan GmbH, Darmstadt Preisgerichtssi t zung Phase 1: 29.11.2011 / Phase 2: 22.03.2012 Ers ter Preis träger mvarchitekt + starkearchitektur, KölnProjek t lei tung / VOF -Ver fahren Hochbauamt 65.31 / Serhat GedikBauzei t 2015/2016Kos tenschät zung 36.700.000 €

WettbewerbsaufgabeDie unter Denkmalschutz stehende Grundschule an der Bremer Straße soll saniert und um einen Erweiterungs-bau sowie eine Zwei-Feld-Sporthalle ergänzt werden. Aufgabe des Architektenwettbewerbs war, den von Martin Elsaesser errichteten Bestandsbau entlang der Eschersheimer Landstraße mit einem Neubau und der „Kastanienallee“ auf dem Schulhof zu verknüpfen. Die Holzhausenschule soll mit der Erweiterung von vier auf sechs Züge wachsen und eine pädagogische Mittags-betreuung erhalten. Vorgabe war des Weiteren der Er-halt des historischen Kastanienhains sowie die Errei-chung des Passivhausstandards für den Neubau.

Der erste PreisträgerDer mit 22.500 Euro dotierte erste Preis des Wettbe-werbs ging an das Kölner Architekturbüro mvarchitekt + starkearchitektur. Die Preisrichter sahen in dem Ent-wurf „ein ausgewogenes Ensemble von Neu und Alt mit einem sinnvoll zonierten Pausenhof“. Die Jury würdigte den Siegerentwurf für die gelungene Verbindung der Denkmalschutzbelange mit den pädagogischen und funktionalen Aspekten des Neubaus. Die gestalterische Qualität des Entwurfes zeigt sich in der geschickten Un-terbringung des relativ großen Raumprogramms auf einem kleinen innerstädtischen Grundstück, ohne die Vorgaben des Denkmalschutzes zu verletzen (kein Ab-riss historischer Gebäudesubstanz, keine An- oder Überbauten). Im November 2012 lief das dem Wettbe-werb nachgeschaltete Verhandlungsverfahren.

REALISIERUNGSWETTBEWERB ERWEITERUNG UND SANIERUNG HOLZHAUSENSCHULE Frankfurt-Westend · Bremer Straße 25

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G ProjektbeschreibungDas Historische Museum Frankfurt besteht aus einem Ensemble historischer Gebäude aus dem 12., 13., 15., 18. und 19. Jahrhundert, sowie einem Neubau aus dem Jahre 1972. Die Bauten des 12. – 19. Jahrhunderts wur-den im Krieg stark zerstört und teilweise in den 1950er Jahren wieder aufgebaut. Dabei wurden die Fassaden im Wesentlichen rekonstruiert, der Innenausbau ist aber in dem einfachen schlichten Standard der 1950er Jahre gehalten. Da der Gebäudeteil von 1972 nicht mehr den heutigen Anforderungen an Gestaltung, Funktion und Brandschutz entspricht, wird er durch einen Neu-bau ersetzt. Im Rahmen eines Realisierungswett-bewerbs wurde der Entwurf des international renom-mierten Architekturbüros Lederer Ragnarsdóttir Oei / Stuttgart ausgewählt.

GebäudekonzeptDie Analyse der historischen Typologie der Frankfurter Altstadt bildet die Grundlage des Entwurfs. So greifen die neuen Gebäudeteile den alten historischen Stadt-grundriss auf. Das Museum gliedert sich zukünftig in die zwei Bereiche „Block und Solitär“. Das Eingangsge-bäude vervollständigt als Anbau die historischen Bau-ten zu einem Gesamtensemble. Das Ausstellungsge-bäude wird als Solitär räumlich abgerückt. Die historische Ost-West-Achse, die Saalgasse, wird durch diesen langgestreckten Ausstellungsbaukörper wieder in Erinnerung gerufen. Zudem dient das Gebäude mit der Traufseite zur Straße hin als ein ruhiges „Hinter-grundbild“ für die mittelalterliche Nikolaikirche. Zwi-schen den beiden neuen Baukörpern wird ein großzügi-ger öffentlicher Platz mit großer Freitreppe ausgebildet, der eine Bühne für viele öffentliche Aktivitäten bietet. Die Längsfassaden des Ausstellungsgebäudes werden durch große Wandnischen geprägt. Diese dienen als Ausstellungsfläche für wetterfeste Schnitzarbeiten und andere historische Fassadenelemente (Spolien).

NEUBAU HISTORISCHES MUSEUMFrankfurt-Altstadt · Saalgasse 19

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Archäologische GrabungsfundeTrotz Vorerkundung wurden erst im Zuge der tieferen Verbauarbeiten Ende Mai 2012 sensationelle Grabungs-funde entdeckt. Die staufische Südmauer des Saal-hofes verläuft in der gesamten Baugrube in nordwest-licher Richtung. Direkt zum Main vorgelagert ist ein qualitätsvolles Pflaster erhalten, das mit schräg gestell-ten Steinen zu einer etwa 25m langen Kaimauer hin ab-schließt. Bisher konnte ein Teil der Balken, die zur Mau-erbegrenzung verwendet wurden, etwa dem Jahr 1303 eingeordnet werden. Vermutet wird, dass die mittelal-terliche Uferbefestigung Teil einer repräsentativen Ha-fenanlage war. Sie stellte möglicherweise den direkten Zugang zum staufischen Frankfurt des 13. Jahrhunderts dar. Besonders bedeutend ist der Fund, weil – anders als bei vielen archäologischen Grabungsstätten – nicht nur Fundamentreste und Mauersockel freigelegt wur-den. Die über die Jahrhunderte verschüttete, einmalig gut erhaltene Anlage bietet einen anschaulichen Ein-druck, wie das Mainufer zur Stauferzeit ausgebildet war und genutzt wurde.

Konsequenzen für den NeubauAufgrund der Ausgrabungen ist eine Umplanung in Teil-bereichen des Neubaus erforderlich. Die im Bereich der Grabungsfunde im Untergeschoss vorgesehenen Nebenflächen von 210 qm müssen an anderer Stelle un-tergebracht werden. Unter Berücksichtigung der Be-lange des Brandschutzes, der Fluchtwege und der Technik werden derzeit mehrere Varianten geprüft. Kul-turamt, Historisches Museum und Hochbauamt sind sich einig, dass das architektonische Gesamtkonzept erhalten bleiben soll, um keine Kosten durch größere Änderungen zu verursachen. Dennoch werden Umpla-

nungskosten, aufwendigere Gründungsarbeiten und technische Installationen erforderlich sein, um die be-deutenden Funde in den Neubau zu integrieren. Der Be-sucher wird künftig sowohl durch eine große Öffnung im Foyer des Museums, als auch vom Untergeschoss der Museumsaltbauten aus, quasi auf Augenhöhe, einen Blick auf die historischen Funde werfen können.

Bauherr KulturamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Harald Heußer, Jörg WinklerPlanung Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei, StuttgartBaulei tung Architekten Lederer Ragnarsdóttir Oei, StuttgartBauzei t 03/2012 – 04/2014Kos tenschät zung (06/2010) ca. 43.700.000 €

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Bauherr Kulturamt, Historisches MuseumProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Achim GaiserPlanung und Baulei tung Diezinger & Kramer, EichstättNieper und Partner, DarmstadtBauzei t 06/2009 – 05/2012Gesamtkos ten 19.820.000 €Baukos ten 10.672.967 €Baukos ten / qm BGF 2.151 €

ProjektbeschreibungDie Altbauten des Historischen Museums waren sanie-rungsbedürftig und mußten brandschutztechnisch er-tüchtigt werden.

GebäudekonzeptDurch die Neukonzeption des Museums und die Ent-scheidung, den Anbau aus den 1970er Jahren abzubre-chen, konnten wichtige Änderungen sowohl räumlich als auch funktional umgesetzt werden. Dazu gehört auch die Ausstattung der Ausstellungsräume entspre-chend den heutigen technischen Museumsstandards (Klima, Beleuchtung, etc.) sowie nach neuesten museo-grafischen Gesichtspunkten. Planungsaufgabe war zu-dem, die Bezüge der einzelnen Bauten zu den verschie-denen zeitlichen Epochen wieder sichtbar zu machen.

Der neu eingerichtete „Sonnemann-Saal“ steht nun als zentraler Vortragssaal im Erdgeschoss des Bernusbaus mit einer angeschlossenen Gastronomie im Fahrtorge-bäude zur Verfügung. Die Bibliothek ist in das Dachge-schoss umgezogen. Ein neu errichteter Zugang zum Rententurm erschließt eine zusätzliche Ausstellungs-fläche. In den oberen Stockwerken des Burnitzbaus werden künftig die zwölf Sammlungen von Frankfurter Stiftern gezeigt.

Das Altbau-Ensemble aus dem 12. bis 19. Jahrhundert, bestehend aus Saalhof, Rententurm, Zollgebäude, Bur-nitzbau und Bernusbau, ist nach einer kompletten Neu-organisation und umfassenden Aus- und Umbauten seit Mai 2012 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

UMBAU HISTORISCHES MUSEUM | ALTBAUTENFrankfurt-Altstadt · Saalgasse 19

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Einer der wenigen Prachtbauten Frankfurts im Ren-naissance-Stil – die Alte Oper – präsentiert sich seit September 2011 nach umfangreichen und aufwen-digen Sanierungsarbeiten wieder in neuem Glanz. Die Fassadenreinigung des hellen feinen französischen Kalksteins und die umfangreichen Steinarbeiten an dem reich ornament- und reliefgeschmückten Bau-werk sind abgeschlossen.

SanierungskonzeptSchon Ende der 1990er Jahre musste das Hochbauamt erste Schäden am Naturstein der Fassade beheben. Damals hatten bereits Verwitterung, Umweltbelastun-gen durch Luftimmissionen und Mängel an der Dach-entwässerung dem relativ weichen Savonnière-Kalk-stein der Fassade zugesetzt. Sicherungsbefahrungen

FASSADENSANIERUNG ALTE OPER | ZWEITER BAUABSCHNITT GÜRTELBAUTENFrankfurt-Innenstadt · Opernplatz 1

an dem repräsentativen Opernbau und die Bergung ab-sturzgefährdeter Bruchstücke vom Naturstein über-brückten die Zeit bis zum Start der umfassenden Sanie-rung. Vor neun Jahren begann dann die Instandsetzung der Außenfassaden, zunächst am Oberbau. Die an-schließende Sanierung der Gürtelbauten erfolgte seit dem Frühjahr 2007 in insgesamt fünf Teilabschnitten. Gewünscht war vom Bauherrn, dem Betrieb Alte Oper, dass die aufwendigen Arbeiten möglichst ohne größere Einschränkungen des regulären Betriebes der Kultur-veranstaltungen und der Gastronomie der Alten Oper ganzjährig durchgeführt werden. Um Frankfurts attrak-tiven Opernplatz nicht allzu sehr mit Sanierungsarbei-ten zu beeinträchtigen und die Staubbelastung bei den Steinarbeiten möglichst gering zu halten, wurden die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen hinter einer staubdichten Fotoplane durchgeführt. In den kalten

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Bauherr Alte OperProjek t lei tung und Oberbaulei tung Hochbauamt 65.41 / Robert SommerPlanung und Baulei tung Gerüs tbauKrebs und Kiefer GmbH, DarmstadtPlanung und Fachbaulei tung Metallres taurierungBüro Rekon-Krönung, FuldaBauzei t 03/2007 – 11/2011Gesamtkos ten (1. und 2. BA) 9.000.000 €

Wintermonaten der Baujahre 2009–2011 sorgte die Nutzung der Abluft der Klimaanlage der Alten Oper für die Beheizung hinter der Gerüstplane. Daher konnten die Arbeiten auch in der Winterzeit ohne Unterbre-chung erfolgen. Nach der Fassadenreinigung zeigte sich das volle Aus-maß der Schädigung. Ein großer Teil der vorgesetzten Natursteinfassade war nicht oder nicht ausreichend mit dem Kernmauerwerk verankert. Auch mussten an zahlreichen Stellen anstelle der Einpassung von Ersatz-stücken ganze Steine ausgetauscht werden. Nach Bilanz der Projektleitung des Hochbauamtes wurden letztendlich an der Fassade des Prachtbaus an 9.000 Quadratmetern Kalksteinoberfläche insgesamt 5.000 Steinersatzstücke unterschiedlichster Profilierung und Ornamentik sowie mehrere 100 Kilogramm neuer halt-barer Edelstahl-Verankerungen eingebaut. Etliche der

berühmten Künstler- und Blumenreliefs mussten neu hergestellt werden, da eine Sanierung aufgrund der starken Beschädigung nicht mehr möglich war. Das Ge-wicht der ausgetauschten Steine reichte von wenigen Gramm bis zu Einzelstücken von ca. 1/2 Tonne. Insge-samt 1.300 Werkstücke, die sich gelöst hatten, wurden ausgebaut, gereinigt und wieder eingesetzt.

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ERNEUERUNG VON SECHS AUFZUGSANLAGEN ALTE OPERFrankfurt-Innenstadt · Opernplatz 1

Projektbeschreibung Die Aufzugsanlagen A1-A4 und A7-A8 in der Alten Oper wurden in den Jahren 1980/81 hergestellt. Die Lebens-dauer einer Aufzugsanlage beträgt in der Regel 20 bis 35 Jahre und ist abhängig von Faktoren wie Frequentie-rung, Qualität, Umgang und Wartung. Sämtliche Bedien-elemente, Antriebsmotoren, Kupplungen, Führungen und Führungsbahnen, Schacht- beziehungsweise Kabi-nentüren und Steuerungen unterliegen starkem mecha-nischem Verschleiß. Bei dem Lebensalter der Aufzüge von derzeit 26 Jahren kommt man immerhin auf gerech-nete 3.744.000 Fahrten je Aufzug. Bedingt durch das hohe Alter und die regelmäßige Nutzung durch Be-sucher und Personal sind die Anlagen störanfällig ge-worden. Hinzu kommen nach dem langen Nutzungszeit-raum die schwieriger werdende Ersatzteilbeschaffung und der erhöhte Reparaturaufwand inklusive steigen-der Kosten.

SanierungskonzeptIn den Spielpausen 2011 und 2012 wurden die Aufzugs-gruppen A1+A2, A3+A4 und A7+A8 unter Berücksich-tigung behindertengerechter Anforderungen, Brand-schutzauflagen und der festgestellten Mängel aus der sicherheitstechnischen Bewertung erneuert. Durch die Erneuerung wird sichergestellt, dass die Auf-zugsanlagen wieder dem aktuellsten Stand der Technik entsprechen. Eine angestrebte Verfügbarkeit von 98 % pro Monat soll für eine deutliche Reduzierung der lau-fenden Kosten für Wartung und Instandhaltung sorgen.

Bei allen Aufzügen wurden die Förderkapazitäten und Fahrgeschwindigkeiten erhöht und die System-Umlauf-zeiten schneller. Für die Opernbesucher verringert sich damit die Wartezeit bei Spitzenbelastungen deutlich. Auch die sechste Ebene im Gebäudeteil Ost ist künftig direkt an den Aufzug angeschlossen. Großer Wert wur-de auf die Ausstattungsdetails gelegt, um dem histori-schen Ambiente gerecht zu werden und mit den neuen Aufzügen einen zusätzlichen technischen Glanzpunkt zu setzen. Einige Details sind: Runde Horizontaltableaus in Messing mit LED Tastern Infotainmentsystem mit Monitor LCD Etagen- und Kabinenanzeigen LED Türzargenbeleuchtungen Hochwertige Kabineninnenverkleidungen in Kombina-tion mit Marmor, Spiegeln, bronziertem Edelstahl und Granit

Durch das Zusammenspiel von exklusiven Materialien und verschiedenen Beleuchtungen wurden hochwer-tige Technik und historische Bausubstanz gediegen miteinander vereint.

Bauherr Kulturamt Projek t lei tung Hochbauamt 65.24 / Heiko SchulzPlanung und Baulei tung Beiersdorf Herzhauser Planung, FrankfurtPlanung Hochbau Braun Schlockermann und Partner, Frankfurt Aufzugsbau Kasper Aufzüge, Primstal Bauzei t 07/08 – 2011 und 07/08 – 2012Gesamtkos ten 2.914.387 €

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GVon Frühjahr 2010 bis Herbst 2011 erstellte das Hoch-bauamt die Grundlagen für die Auslobung des Wettbe-werbs für das Jüdische Museum Frankfurt. Neben dem geplanten Erweiterungsbau mit 2.600qm ist die umfas-sende Sanierung des Altbaus vorgesehen.

Die Grundlagenarbeit umfasste: Unterstützung des Jüdischen Museums bei der

Erstellung des Raumprogrammes Umfassende Untersuchung des Altbaubestandes Erstellung eines Konzepts zur Lüftung, Beheizung

und Teilklimatisierung der Altbauten Verteilung der geplanten Nutzflächen zwischen

Bestands- und Erweiterungsbauten Museographie-Masterplan zur Neukonzeption des

Jüdischen Museums Untersuchung zu den aktuellen Kosten im

Museumsbau Kostenschätzung zum Gesamtprojekt Erweiterung

und Sanierung des Jüdischen Museums Gemeinsame Haushaltsanmeldung mit dem

Kulturamt der Stadt FrankfurtNach Haushaltsanmeldung wurde das Projekt plan-mäßig an die Museumsbausteine Gesellschaft überge-ben, die den nachfolgenden Wettbewerb ausgelobt hat.

JÜDISCHES MUSEUM FRANKFURT – PROJEKTENTWICKLUNG WETTBEWERBFrankfurt-Innenstadt · Untermainkai 14/15

Bauherr Kulturamt, Jüdisches Museum FrankfurtProjek t lei tung Hochbauamt / 65.42 Ruth Möller, Stephanie Isenböck Altbauuntersuchung Architekten Sichau Walter, FuldaMuseograf ie Mas terplan Atelier Markgraph, FrankfurtAuslober Museumsbausteine Gesellschaft, FrankfurtGrundlagener fassung 04/2010 – 09/2011Kostenschätzung ca. 50.000.000 €

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EN Wettbewerbsaufgabe

Das Museum der Weltkulturen in Frankfurt am Main wurde mit der Unterstützung der kosmopolitischen Bürgerschaft Frankfurts vor mehr als 100 Jahren ge-gründet. Heute, im 21. Jahrhundert, sieht es seine Aufgabe darin, durch Ausstellungen, Veranstaltun-gen, ein wissenschaftliches Museumslabor, ein aus-führliches Bildungs programm und einen umfassen-den Besucherservice seine Sammlungen beispielhaft erlebbar zu machen. Mit seiner weltweit anerkann-ten Sammlung und seinen bedeutenden wissen-schaftlichen Forschungen hat das Museum Vermitt-lung, Kommunikation, Verständnis und Respekt der Menschen aus aller Welt für- und untereinander zum Ziel. Dabei setzt das Museum auf die fruchtbare Part-nerschaft zwischen Ethnologie, Kunst und Literatur und versteht sich zugleich als Bildungs-, Forschungs- und Produktionsstätte für neues Wissen um die Kul-turen der Welt. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges muss sich das Museum darauf beschränken, seine reichen Bestände allein in Wechselausstellungen zu präsentieren. Es ist in hervorragender Lage am Schaumainkai, dem Museumsufer Frankfurts, behei-matet, für Ausstellungen der bedeutenden Sammlung fehlt jedoch der Platz. Standort des Museums sind derzeit zwei denkmalgeschützten Villen aus der Zeit

um 1900, mit parkähnlichem Garten, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum für Angewandte Kunst von Richard Meier.

Die Erweiterung des Museums war Gegenstand eines Architektenwettbewerbs. Sie soll dem Museum die er-forderlichen Flächen und damit nicht zuletzt die ihm ge-bührende Wiederbelebung geben. Die Erweiterung um-fasst bis zu 6.000qm Nutzfläche für Ausstellungsräume, einen zentralen Lesesaal, eine öffentliche Studien-sammlung, ein Auditorium für öffentliche Veranstaltun-gen, einen Bereich für die Museumspädagogik und ein Foyer bzw. eine Eingangs-/ Orientierungshalle sowie in-frastrukturelle Bereiche wie Café, Museumsshop und Restaurierungswerkstätten.

Der erste Preisträger Die Architekten Kühn Malvezzi konzipieren die „Vitrine im Park“. Ein zentraler transparenter Pavillon dient als Vitrine und Haupteingang zu der unterirdisch gelege-nen neuen Ausstellungsebene. Der Entwurf fügt sich sensibel in den Museumspark ein und komplettiert das Ensemble denkmalgeschützter Villen durch das Ergän-zen der halbsolitären Randbebauung entlang der Metz-lerstraße.

ARCHITEKTENWETTBEWERB ERWEITERUNG WELTKULTUREN MUSEUMFrankfurt-Sachsenhausen / Museumsufer · Schaumainkai 29 – 37

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ENAuslober Stadt Frankfurt

Dezernat VII – Kultur und Wissenschaft, KulturamtWet tbewerbsorganisat ion Hochbauamt 65.31 / Miriam Lebok Wet tbewerbsbetreuung und VOF ANP, KasselPreisgerichtssi t zung Dezember 2010Ers ter Preis träger Kühn Malvezzi Architekten, BerlinKos tenschät zung ca. 80.000.000 €

Das AusstellungskonzeptDie lichtempfindlichen Exponate bilden in der Tiefe eine eigene Ausstellungswelt. Ständige Sammlung, Reser-voir und Wechselausstellung gruppieren sich als je-weils spezifischer Raumtypus in der Ausstellungsebene um den zentralen Pavillon. Mit der offenen Pavillontrep-pe dringt der Besucher sofort in die Ausstellungswelt ein und wird an den vertikalen Sammlungsobjekten und raumhohen Displays entlang in die Präsentationsräume geführt. Garderobe und Auditorium komplettieren das Publikumsangebot direkt an der Haupterschließung und binden mit einem weiteren Zugang auch an das Café im Kutscherhaus an. Mit dem Lesesaal entsteht ein Treffpunkt mitten in der ständigen Sammlung. Aus-stellung und Mediathek in einem, dient dieser Raum der Kommunikation wie der Wissensvermittlung.

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LLT Projektbeschreibung

Das heutige Schauspielhaus wurde 1960 unmittelbar neben dem seit dem Wiederaufbau als Oper genutzten ehemaligen Schauspielhaus errichtet. Das Gebäude ist eine Stahlbetonkonstruktion, die in einer für die damali-ge Zeit üblichen „sparsamen“ Dimensionierung ausge-legt wurde. Die Obermaschinerie stammte zum größten Teil noch aus dem Jahr 1960 und war sicherheitstech-nisch und funktional nicht mehr für einen modernen Bühnenbetrieb geeignet.

SanierungskonzeptDie neue Obermaschinerie besteht im Wesentlichen aus: dem Rollenboden, der sämtliche Seilverzüge in sich aufnimmt

dem von den Unterzügen der Dachbinder abge häng-ten Schnürboden, der nun frei begehbar ist

der Portalbrücke mit zwei begehbaren Ebenen der Hauptvorhangzuganlage mit griechischem Zug (seitlich teilbar) und deutschem Zug (Öffnung nach oben)

2 Nullgassenzügen 72 Prospekt-Maschinenzüge je 2 Panorama-Maschi-nenzüge

15 Punktzugreihen mit je 6 rampenparallel verzieh-baren Hängepunkten

12 Oberlichtgestelle, die variabel in die Prospektzüge eingehängt werden können

10 Stangenleuchtenhänger unterhalb der rechten und linken Arbeitsgalerien.

Zur Steuerung wird eine moderne Rechnersteuerung eingesetzt, die dem Sicherheits-Integritätslevel SIL 3 entspricht. Die Steuerung erfolgt über vier Haupt- und Galeriepulte auf der zweiten rechten Arbeitsgalerie, zwei mobile kabelgebundene Nebensteuerpulte und ein mobiles Funkpult. Um Raum für die mehr als 200 Antriebe der neuen Ober-maschinerie zu schaffen, musste das Bühnenhaus er-höht werden. Das ehrgeizige Ziel der Planung war, die Schließzeit des Schauspiels für den Umbau auf jeweils drei Monate über drei aufeinanderfolgende Theaterfe-rien zu begrenzen. Das Schauspielhaus konnte den Spielbetrieb jeweils nach den Bauphasen zum geplan-ten Zeitpunkt aufnehmen.

ERNEUERUNG OBERMASCHINERIE IM SCHAUSPIELFrankfurt-Innenstadt · Untermainanlage 11

Bauherr Städtische BühnenProjek t lei tung Hochbauamt 65.24 / Olaf Kretschmer, Werner MaxeinerPlanung und Baulei tung Gerling + Arendt Planungsgesellschaft mbH, BerlinBauzei t 06/2009 – 10/2012Gesamtkos ten 17.500.000 €Baukos ten 3 0 0 + 4 0 0 2.900.000 €

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LLTBauherr Jugend- und Sozialamt

Projek t lei tung Hochbauamt 65.42 / Sabine WelkerPlanung P. Karle / R. Buxbaum, Freie ArchitektenDiplom Ingenieure, DarmstadtBaulei tung gfb Gesellschaft für Baumanagement mbH,Architekten und Ingenieure, DarmstadtBauzei t 03/2010 – 11/2011Gesamtkos ten 1.435.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 745.000 €Baukos ten / qm BGF 1.990 €

ProjektbeschreibungAm nördlichen Ortsrand von Kalbach befindet sich das neue Jugendhaus. Es soll einerseits allen Nutzern offen stehen, auf der anderen Seite aber auch einen ge-schützten Freiraum schaffen, der den Außenbereich von der Straße und von einem Großmarkt auf der ge-genüberliegenden Straße abschirmt.

GebäudekonzeptDas Raumprogramm ist, gemessen an der Grundstücks-größe, vom Raumbedarf relativ klein und in einem ein-geschossigen Baukörper leicht unterzubringen. Die be-nachbarte Wohnbebauung kann in Art und Größe kaum als Anknüpfungspunkt für die städtebauliche Einbin-dung dienen, sodass sich die Frage nach dem architek-tonischen Ausdruck eines Jugendhauses als öffent-lichem Gebäude in dieser Umgebung stellte. Das Gebäudekonzept des neuen Jugendhauses orientiert sich daher am Leitbild eines Hofhauses. Das Jugend-haus weist nach Norden hin bis auf einen baumumstan-denen Eingangshof einen geschlossenen Charakter auf. Die Straßenfassade besteht aus einer Gabbionen-wand, die über die gesamte Grundstückslänge verlän-gert ist. Im Hofinneren ist das eigentliche Haus so ein-gefügt, dass sich ein kleiner Eingangshof und ein großer Gartenhof ergeben. Innenraum und Außenraum sind untrennbar miteinander verbunden und bilden eine Ein-heit. Die Umfriedungsmauer gewährt Schallschutz zur benachbarten Wohnbebauung, bietet Schutz vor Ein-brüchen und verleiht der gesamten Anlage eine opti-sche Präsenz, die ein Einzelkörper von relativ geringer Größe nicht leisten kann. Hoher alltäglicher Gebrauchs-wert, Robustheit und eine gewisse Rustikalität im äuße-ren Erscheinungsbild sind die Ziele der architektoni-schen Gestaltung dieses Jugendhauses. Das Gebäude ist als eingeschossiger Massivbau in Passivhausstan-dard mit extensiver Dachbegrünung und Lüftungsan-lage mit Wärmerückgewinnung entstanden.

NEUBAU JUGENDHAUS KALBACHFrankfurt-Kalbach · Am Brunnengarten 19

KII-PROGRAMM

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Bauherr Kommunale Kinder-, Jugend- und FamilienhilfeProjek t lei tung und Projek ts teuerung Hochbauamt 65.41 / Andreas StarnofskyPlanung und Baulei tung Architekturbüro Mariano Rincon BDA, WiesbadenBauzei t 07/2010 – 12/2011Gesamtkos ten 2.677.500 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.885.526 €Baukos ten / qm BGF 1.117 €

ProjektbeschreibungDas Kinder- und Jugendhaus dient der außerschuli-schen Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Al-ter von 6 bis 15 Jahren. Die Einrichtung liegt in der von Ernst May 1926 geplanten Siedlung Bornheimer Hang, die als bedeutendes Dokument für die Stadtentwick-lung Frankfurts in den 1920er Jahren gilt. Das 1955 er-richtete Kinder- und Jugendhaus steht unter Ensemble-schutz, gleichwohl nicht unter Denkmalschutz. Es ist zur Ecke Ortenberger Straße/Löwengasse orientiert und auf der nördlichen und östlichen Seite von Freiflächen umgeben. Das Gebäude befand sich baulich, brand-schutztechnisch und energetisch in einem schlechten Zustand.

GebäudekonzeptDas bestehende Gebäude wurde komplett saniert. Der dreigeschossige Erweiterungsbau fügt sich mit seiner Massivbauweise in das Gesamtbild des Bestandsge-bäudes ein. Bestand und Anbau haben je einen rauch-dicht abgeschlossenen Treppenraum und neue Türen mit der entsprechenden Brandschutzqualität erhalten.

Das energetische Konzept sorgte für ein komplettes Wärmedämmverbundsystem mit 30cm Stärke an den Fassaden. Die Kellerdecken und Dachflächen wurden entsprechend gedämmt. Alle Fenster haben eine Drei-fachverglasung und eine neue Sonnenschutzanlage mit Lichtlenkung (Raffstores) erhalten. Das frische und zeit-gemäße Erscheinungsbild sämtlicher Räume über-zeugt: Alte Verkleidungen an Wänden und Decken wurden entfernt, die Wände neu gespachtelt und gestrichen und die Bodenbeläge erneuert. An den Decken sorgen geeignete Verkleidungen für die Verbesserung der Raumakustik. Die vorhandene Flachdachkonstruktion hat eine neue bituminöse Abdichtung erhalten.Sämtliche gebäudetechnische Installationen für Hei-zung, Sanitär und Elektrik wurden erneuert. Der neu eingebaute Aufzug ermöglicht barrierefreien Zugang zum Anbau. Behindertengerechte Toiletten stehen ebenfalls zur Verfügung.

GESAMTSANIERUNG KINDER- UND JUGENDHAUS BORNHEIMFrankfurt-Bornheim · Ortenberger Straße 40

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Bauherr SportamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Katrin Becker, Service Hochbau, Marko SchäferPlanung Hochbauamt 65.32 / Katrin BeckerBaulei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Marko Schäfer, Hochbauamt 65.32 / Katrin BeckerBauzei t 09/2011 – 02/2012Gesamtkos ten 395.313 €Baukos ten 307.407 €

ProjektbeschreibungDas Sport- und Funktionsgebäude auf der Sportanlage Buchenrode ersetzt das im Sommer 2008 abgebrannte Umkleidegebäude und beherbergt die Mannschafts-sportarten Hockey, Rugby und Baseball. Für die Wiedererrichtung stand dem Projektteam, das aus dem Hochbaubereich und Servicebereich des Hochbauamts besteht, nur ein geringes Budget zur Ver-fügung. Mittels der elementierten Modulbauweise und der Vergabe an einen Generalunternehmer konnte die knappe Budgetsumme eingehalten und dennoch die räumlichen und standardisierten Anforderungen der Nutzer optimal umgesetzt werden. Dank der hohen Vor-fertigung der Module und daraus resultierend einer kur-zen Bauzeit standen die Räumlichkeiten den Sportlern innerhalb kurzer Frist wieder zur Verfügung.

GebäudekonzeptDas Grundstück der Sportanlage Buchenrode wird von Osten, von der Anliegerstraße Buchenrode, erschlos-sen. Wie sein Vorgänger platziert sich der Neubau am nördlichen Rand des Sportfeldes mit direktem Zugang und Blickkontakt auf das Spielfeld. Dem eingeschossigen Baukörper liegt ein kompakter Grundriss, ohne innenliegende Verkehrsflächen, mit ei-ner Bruttogrundrissfläche von ungefähr 170 qm zugrun-de. Als Konstruktion wurde eine elementierte Holz- Ständerbauweise gewählt, welche sich in das stark eingewachsene Grundstück gut einfügt. Der Standard der EnEV 2009 ist eingehalten.

Um den Mannschaften einen eigenen Bereich mit Um-kleide- und Duschraum zu ermöglichen, hat das Gebäu-de zwei gegenüberliegende Zugänge erhalten. Über ein herausgezogenes Eingangsplateau erreichen die Sportler und Besucher den geschützten Eingangsbe-reich, welcher in der Abenddämmerung über Lichtbän-der zusätzlich betont wird. Zum Spielfeld hin orientiert, befinden sich die Räume für die Schiedsrichter sowie zwei Lagerräume.

NEUBAU SPORT- UND FUNKTIONSGEBÄUDE | SPORTANLAGE BUCHENRODE Frankfurt-Niederrad · Buchenrodestraße

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T ProjektbeschreibungZug um Zug läßt die Stadt Frankfurt am Main in die Jahre gekommene Sportbauten durch ansprechende Systembauten im Baukastensystem „Funktionsgebäude für Frankfurter Sportvereine Typ Frankfurt“ ersetzen. Die neuen Funktionsgebäude stehen in einer Reihe gleichartiger Bauten, die die Stadt auf verschiedenen Sportplätzen errichten läßt.

GebäudekonzeptDer Fachbereich Technik des Hochbauamtes hat das Sport- und Funktionsgebäude als Passivhaus geplant, mit dem Ergebnis, dass sich der Energieverbrauch um 75 Prozent reduziert. Das gesamte Gebäude erhält sei-ne Zuluft über eine Lüftungsanlage. Offene Fenster bei gleichzeitig voll aufgedrehten Heizkörpern gehören da-mit der Vergangenheit an. Die in der Abluft enthaltene Wärme wird zum großen Teil über einen Wärmetau-scher rückgewonnen und dem Heizsystem wieder zu-geführt. Um diese Vorgaben einzuhalten, kam das vom Hochbauamt entwickelte Baukasten-System zum Tra-gen, das in enger Zusammenarbeit mit Sportamt und Vereinen an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten an-gepasst wird. Der Plattformgedanke der Autoindustrie stand dabei Pate. Der Vorteil dieser Fertigungsweise ist die enorm kurze Bauzeit. Gebäudeelemente wie Dusch-zelle und Umkleideraum wurden als Module entworfen. Sie können beliebig und je nach Vereinsgröße zu kom-pakten, aber auch großzügigen Einheiten addiert wer-den. Die Duschräume sind aufgrund der hohen Wasser-dampfbelastung in Mauerwerksbauweise ausgeführt worden.

NEUBAU VON FUNKTIONSGEBÄUDEN FÜR SPORTANLAGEN

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NEUBAU FUNKTIONSGEBÄUDE SPORTANLAGE OSTPARKFrankfurt-Ostend · Ostpark

Bauherr SportamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Josef SingerGebäudeplanung Rochus Gabriel Architekt, FrankfurtBaulei tung Stefan Dorweiler, Architekt, Bad CambergBauzei t 03/2010 – 03/2011Gesamtkos ten 1.474.575 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 631.969 €Baukos ten / qm BGF 2.054 €

NEUBAU FUNKTIONSGEBÄUDE SPORTANLAGE BRÜHLWIESEFrankfurt-Heddernheim · Alexander-Riese-Weg 1

Bauherr SportamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 /Josef SingerPlanung Rochus Gabriel Architekt, Frankfurt Baulei tung Stefan Dorweiler, Architekt, FrankfurtBauzei t 03/2010 – 10/20120Gesamtkos ten 1.234.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 785.900 €Baukos ten / qm BGF 2.058 €

NEUBAU FUNKTIONSGEBÄUDE SPORTANLAGE GERBERMÜHLEFrankfurt-Oberrad · Deutschherrnufer 109

Bauherr SportamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Josef SingerPlanung Rochus Gabriel Architekt, FrankfurtBaulei tung Stefan Dorweiler, Architekt, Bad CambergBauzei t 03/2010 – 02/2011Gesamtkos ten 1.240.763 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 615.593 €Baukos ten / qm BGF 2.067 €

NEUBAU FUNKTIONSGEBÄUDE MIT PLATZMEISTERWOHNUNG SPORTANLAGE REBSTOCKFrankfurt-Bockenheim · Am Römerhof 9

Bauherr SportamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Christian FaustPlanung und Baulei tung Rochus Gabriel Architekt, Frankfurt Bauzei t 11/2009 – 03/2011Gesamtkos ten 2.970.000 €Baukos ten KG 3 0 0 + 4 0 0 1.732.902 €Baukos ten / qm BGF 1.930 €

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Das Gesellschaftshaus des Frankfurter Palmengar-tens ist ein in Deutschland einmaliges architektoni-sches Ensemble. Das Gebäude trägt in seinem Fest-saal die historische Pracht der Gründerzeit, während der Umbau des Südflügels von 1929 die Sachlichkeit der klassischen Moderne vermittelt, mit der die Archi-tekten und Stadtplaner Martin Elsaesser und Ernst May 1929 eine radikale Abkehr von der Architektur des Historismus vollzogen. Die Stadt Frankfurt hat die umfassende Sanierung und den Umbau des Gesellschaftshauses im Palmengarten zu einem multifunktionalen Veran staltungszentrum im Herbst 2012 abgeschlossen. Neben barrierefreien Ta-gungs-, Banketträumen und einem Re staurant im klas-sisch-modernen Elsaes ser-Flügel bieten zwei Biergär-ten den Gastronomie- und Veranstaltungsrahmen rund um den historischen Festsaal. Insgesamt 1.300 Gäste

kann das neue, hochmoderne Veranstaltungshaus aufnehmen. Das denkmalgeschützte Schmuckstück der Frankfurter Baugeschichte hat ein angemessenes Nutzungskonzept erhalten und steht nach langer Schließung wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Besucher erleben die ursprüngliche Raumwirkung des Festsaales und des angren zenden Gewächshau-ses, die seit Nachkriegstagen durch Umbauten ver-borgen war.

Internationaler Architektenwettbewerb Er klärter Konsens zwischen Bauherr, Hochbauamt als Bauherrenvertreter, Architekturbüro und Denk mal-pflege war, dass Historismus und klassische Moderne gleichberechtigt nebeneinander stehen und sämtliche „Bauschichten“ wieder erlebbar gemacht werden sol-len. Gleichzeitig sollten maßvolle bauliche Erweiterun-gen für die Erfüllung modernster Nutzungsansprüche

REKONSTRUKTION FESTSAAL, UMBAU UND SANIE RUNG PALMENGARTEN GESELLSCHAFTSHAUS Frankfurt-Westend · Palmengartenstraße

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sorgen. Aus dem 2002 vom Frankfurter Hochbauamt durchgeführten internationalen Architektenwettbe-werb ging der Entwurf von David Chipperfield Archi-tects als Grundlage der weiteren Planungsarbeit her-vor.

GebäudekonzeptDie Gestaltung des Festsaals wurde dem historischen Vorbild ein Stück näher gebracht. Dazu wurde eine wesentliche Entwurfsidee des grün derzeitlichen Baus, die durch Einbauten der 1950er Jahre zerstörte einmalige Sichtbeziehung zwischen Festsaal und grü-nem Palmenhaus, wiederhergestellt. Durch die Frei-legung des in den Nachkriegsjahren abgedeckten his-torischen Glasdaches erhielt der Festsaal auch seine natürliche Belichtung von oben zu rück. Die bei einge-henden Gebäudeunter suchungen wiederentdeckten prächtigen Dekorationen, Büsten, Figuren und Male-reien im großen Saal, ebenfalls nach dem Krieg hinter Wandverkleidungen verschwunden, wurden origi-nalgetreu restau riert, die Farbgebung des histori-schen Saales rekonstruiert und der historische Holz-fußboden durch neue Hölzer ergänzt. Im Bereich der Anbauten der 1950er- und 60er Jahre sah David Chipperfield Architects einen Teilabriss und Neubau auf der Westseite vor, der Proportionen und Gestaltungselemente des Elsaesserbaus auf greift. Das Erscheinungsbild des Südan baus wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege wieder stär ker an die historische Gestaltung im Bauhaus-Stil zurückge-führt. Die von Martin Elsaesser entwor fene, im Stil der klassischen Moderne gegliederte Fassade wurde als Zeugnis des ar chitektonischen Aufbruchs der 1920er Jahre mit modernen Bauelementen rekonstruiert. Ein

besonderes Schmuckstück ist das nahezu original er-haltene Elsaesser-Treppenhaus.

Baukonstruktion und GebäudetechnikDas Tragkonzept des neuen Westanbaus wurde unter Berücksichtigung des Erhalts des bestehenden Unter-geschosses entwickelt. Die Lasten der neuen Bautei-le, die vor allem die umfangreichen neuen Technikbe-reiche in den Obergeschossen aufnehmen, werden durch das Untergeschoss hindurch in neue Einzelfun-damente abgeleitet. Das Risiko von großflächigen Ein-griffen im Bereich der historischen Bestandsfunda-mente wurde dadurch erheblich reduziert. Diese

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Bauherr PalmengartenProjek t lei tung Hochbauamt 65.33 / Walter ArnoldPlanung David Chipperfield Architects, BerlinProjek ts teuerung bhl consultants, Gesellschaft für Projektmanagement, Frankfurt Bauzei t 11/2008 – 10/2012Gesamtkos ten ca. 40.000.000 €

ungewöhnliche Durchdringung von Neubau und Be-stand ist das Ergebnis vergleichender Kon zeptstudien, die durch die Architekten in Zusammenarbeit mit dem Tragwerksplaner erstellt wurden. Mo dernste Technik sorgt für einen zeitgemäßen Stan-dard für sämtliche Nutzergruppen. Eine große Heraus-forderung stellte die Integration der umfangreichen Kühlung in den historischen Festsaal dar. Eine gezielt auf die Aufenthaltsbereiche der Besucher ausgerich-tete Klimatechnik sorgt dafür, den Umfang der not-wendigen Einbauten im denkmalgeschützten Innen-raum so gering wie möglich zu halten. Eine gezielte Wär meabfuhr und der Einsatz moderner Baustoffe wie hoch selektiver Sonnenschutzgläser kontrollieren den zusätzlichen Wärmeeintrag durch die freigelegten his-torischen Glasdächer.

Seit 2003 wegen eklatanter Baumängel, vor allem im Brandschutz, geschlossen, steht nun eine in Deutsch-land erst an wenigen Standorten realisierte hochmo-derne Hochdrucknebellöschanlage im gesamten Fest-saal zur Verfügung. Das Konzept sieht die lokale Brandherdeindämmung und Bauteilküh lung vor und kommt anstelle einer Sprinkleranlage mit nur einem Zehntel der dafür benötigten Wasser menge aus.

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Bauherr Grünflächenamt Projek t lei tung Hochbauamt 65.41 / Cornelius BoyPlanung und Baulei tung Dreysse Architekten, FrankfurtBauzei t 06/2010 – 12/2011Kos ten 1.400.000 €

SANIERUNG CAFÉ IM HUTHPARKFrankfurt-Seckbach · Probst-Goebels-Weg 17

Projektbeschreibung Der Gartenpavillon im Huthpark, in den Formen der frühen Moderne errichtet, gehört zur Frankfurter Bau-geschichte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Der Entwurf von 1929 stammt von Eugen Kaufmann, ei-nem Mitarbeiter Ernst Mays im damaligen städtischen Hochbauamt. Die denkmalgeschützte Rotunde ist nach Norden hin von einem runden Schirmdach auf schlanken Rundpfeilern und einer bastionsartigen Mauer mit Ausblick in den Park geprägt, nach Süden als zweigeschossige Stahlbetonskelettkonstruktion angelegt. Das denkmalgeschützte architektonische Kleinod stand lange Jahre leer und war dem Verfall preisgege-ben. Ehemals als Unterstand mit Duschen für Sportler und Schulkassen nach dem Sportunterricht genutzt, hat die Stadt die Auflagen des Denkmalschutzes mit einer sinnvollen Nutzung kombiniert und verleiht nun dem Pavillon mit der Einrichtung eines Cafébetriebs neue Aufenthaltsqualität.

GebäudekonzeptErst als sich ein Investor für die Nutzung als Café fand und mit der Verglasung der Rotunde eine denkmal-schutzgerechte Lösung zur Schaffung eines geschlos-senen Wirtschaftsraums gefunden wurde, konnte der Bau mit erheblichem Aufwand gerettet und renoviert werden. Nach Vorgabe des Denkmalschutzes konnten keine Anbauten an das historische Rondell vorgenom-men werden, damit der Charakter der Anlage gewahrt bleibt. Auf der vorhandenen knappen Fläche war eine komplett neue Nutzung inklusive einer Gastronomie-küche unterzubringen.Der bisher freie Unterstand wurde entlang der ur-sprünglichen Dachkante verglast und zu einem be-heizbaren Gastraum mit etwa 50 Sitzplätzen umge-baut. Der sichelförmige Gebäudeteil nimmt im Erdgeschoss eine Bar, Nebenräume und eine behin-

dertengerechte Toilette auf. Im Untergeschoss befin-den sich Küche, Lagerräume und öffentlich zugäng-liche Toiletten. Die Bastionsmauern wurden unter vorsichtiger Ergän-zung des bauzeitlichen Steinputzes restauriert, sodass sich die Bastion wieder in bauzeitlicher Optik präsen-tiert. Das Mauerwerk hat eine moderne Wärmedäm-mung erhalten, eine neue Dachabdichtung und die komplett erneuerte Haustechnik runden die aufwändi-gen Sanierungsarbeiten ab. Sowohl die bastionsähnli-che Terrasse als auch der terrassierte Außenbereich erweitern den Cafébetrieb im Sommer.

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Seit der Umstrukturierung in 2005 hat sich in den Ser-vice-Bereichen des Hochbauamtes Einiges getan. Zu den üblichen Aufgaben der allgemeinen Bauunterhal-tung und Wartung der Gebäude sind in den letzten Jahren diverse Zusatzaufgaben hinzugekommen, die den Lebenszyklus der betreuten Gebäude nicht uner-heblich beeinflussen. Zu diesen Aufgaben gehört unter anderem die Mängelabarbeitung aus: Sonderbaukontrollen (vorbeugender Brandschutz) und wiederkehrenden Prüfungen

Gesonderten Untersuchungen zur Standsicherheit (abgehängte Decken in Vorkriegsbauten / IPI-Bauten, Geländer, Dichtigkeitsprüfungen von Grundleitungen)

Gewährleistungsansprüchen aus GesamtsanierungenSo werden in den Service-Bereichen auch Aufgaben im Wartungsbereich und bei den wiederkehrenden Prüfungen wahrgenommen. Auch wurden im Zuge der KII-Maßnahmen diverse Sanierungsarbeiten an Schu-len, Kindertagesstätten und Sportanlagen durch die Ser-vice-Bereiche abgearbeitet. Aufgrund der Vielzahl um-fangreicher Sanierungs- und Umbauaufträge in den Projektbereichen des Hochbauamtes im Berichtszeit-raum, hat der Service-Bereich unterstützend mehrere größere Maßnahmen von dort übernommen und umge-setzt. Hier sind die Kindertagesstätten KT 38 Eschers-heim und KT 88 Dornbusch, die Sanierung der Ballsport-halle im 2. Bauabschnitt (Lüftung und Heizung), mehrere Toilettensanierungen und vor allem die Sanierung der Sportanlage Bertramswiese (Gesamtkosten 801.000 Euro brutto) zu nennen (siehe auch S.72). Die Auftragsspanne reicht von Kleinstreparaturen wie 50 Euro bis hin zu Sa-nierungs- und Erneuerungsmaßnahmen bis zu 1,5 Mio. Euro netto, die von den Service-Teams selbstständig be-arbeitet und bauleitungsmäßig betreut werden.Der Gesamtumsatz der vier Service-Bereiche hat sich pro Jahr auf rund 23 Mio. Euro brutto in der Bauunter-haltung und bei 3,2 Mio. Euro brutto im Bereich Wartung und wiederkehrende Prüfungen eingependelt. Der Rückgang gegenüber dem Jahr 2009 mit damals 25,3 Mio. Euro brutto liegt in der Fülle von erbrachten Leistungen für das damalige Konjunkturpaket I, die zum großen Teil noch in 2009 abgerechnet wurden. Die Zahl

SERVICE-BEREICHE – GARANT FÜR DIE SICHERHEIT STÄDTISCHER GEBÄUDE

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2tern zur Verfügung steht und außerdem in allen betreuten Liegenschaften ausliegt und den Hausmeis-tern ausgehändigt wurde, sorgt für größtmögliche Transparenz und raschen „Zugriff“ und Kontaktaufnah-me zum zuständigen Service-Ansprechpartner im Hochbauamt. Im Verlauf des ersten Halbjahres 2013 werden alle Service-Bereiche mit diesem Informations-Handout ausgestattet. Auch die garantierte mobile Er-reichbarkeit der Service-Mitarbeiter sorgt für prompte Reparaturausführung und damit für die Zufriedenheit der Bauherrenämter. Denn oft sind es die kleinen, auf den ersten Blick eher unspektakulären Projekte, deren rasche und kompetente Abwicklung Kundenzufrieden-heit ausmacht. Sie machen einen bedeutsamen Anteil am hohen Arbeitsanfall der vier Servicebereiche des Hochbauamtes aus und gehen doch leicht unter, wenn es darum geht, die vielseitigen Aufgaben des Hochbau-amtes zu präsentieren. Auf den nächsten Seiten stellen wir Ihnen eine Reihe kleiner und größerer Baumaß-nahmen aus der Vielzahl der jährlich abgewickelten Maßnahmen vor. Für ein Hochbauamt finden sich auch außer gewöhnlich erscheinende Maßnahmen darunter – vom verstopften Regenwasserkanal bis zur Errichtung eines Kühlhauses für Blumenzwiebeln im Frankfurter Palmengarten.

Andres Bartel, Holger Franke, Joachim Hahn, Reinhold Rubey

Service-Leiter der Bereiche

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der eingegangenen Aufträge im Service Hochbau liegt stabil bei über 10.000 pro Jahr – bei unveränderter Personalstärke in den Service-Bereichen. Seit ca. 1,5 Jahren geht die Entwicklung in den Service-Bereichen dahin, dass vermehrt Architektenleistungen im Bauun-terhalt vergeben werden, ein deutliches Zeichen für die zunehmende Komplexität der betreuten Maßnahmen. Ständige Erreichbarkeit und kompetente fachliche Be-treuung sind ein wesentlicher Bestandteil für zufriede-ne Gebäudebetreiber. Ein Flyer, der den Bauherrenäm-

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Projektbeschreibung Das Dach der ca. 25 Jahre alten Sport- und Freizeit-halle ist durch Witterungseinflüsse geschädigt. Durch die gutachterlich bescheinigte potentielle Instabilität der vorhandenen Verglasungskonstruktion bestand auf-grund sicherheitstechnischer Bedenken die Notwen-digkeit, eine praktikable und effiziente Lösung zeitnah herbeizuführen.

SanierungskonzeptIn enger Abstimmung mit dem Sportamt als Bauherr und unter Heranziehung der Erfahrungswerte aus an-deren vergleichbaren Gebäuden erfolgte als Sofort-maßnahme der Einzug von Edelstahlnetzen, die mit Hilfe von zwei Hubsteigern in 17m Hallenhöhe montiert wur-den. Mit dem Unterspannen der Edelstahlnetze mit einer Maschenweite von 40mm auf einer Gesamtfläche von 2.800qm konnte kurzfristig für alle Beteiligten eine zufriedenstellende, sichere und ökonomische Lösung gefunden werden. Weitere Maßnahmen zur Sanie-rungsplanung der Halle sind in Vorbereitung.

Bauherr SportamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Marko Schäfer Planung Hochbauamt / 65.32 Marko Schäfer und SportamtPlanung und Bauleitung Hochbauamt / 65.32 Marko Schäfer Bauzei t Oktober 2012Gesamtkos ten 180.000 € (inkl. Fassadenkletterer)

SPORT- UND FREIZEITZENTRUM KALBACH EINZUG VON SICHERHEITSNETZEN

Frankfurt-Kalbach · Am Martinszehnten 2

Projektbeschreibung Das in den 1970er Jahren erbaute Funktionsgebäude bedurfte nach 40-jähriger Nutzung durch die ortsansäs-sigen Vereine Makkabi und Kickers 1960 einer umfas-senden Sanierung. Haustechnik, sanitäre Anlagen und die Gebäudehülle waren marode, veraltet und entspra-chen nicht mehr den Bau- und Hygieneanforderungen. Die vorhandene Technikinstallation stammt noch aus den 1960er Jahren und entsprach keinen aktuellen Vor-schriften. Die Wärmegewinnung erfolgte durch soge-nannte Gaseinzelöfen. Die Elektroinstallation entsprach nicht mehr den VDE-Richtlinien und stellte aufgrund mangelnder Sicherungen und Leitungsverläufe eine poten tielle Gefahrenstelle dar. Die Abwicklung der Sanierungsmaßnahme erfolgte im Rahmen des Kon-junkturprogrammes II.Das Projekt umfasste die Komplettsanierung der Um-kleiden, Duschen, WCs, Flure, Schiedsrichterräume und die Gewerke Heizung, Sanitär, Lüftung und Elektro-technik einschließlich einer energetischen Sanierung der Gebäudehülle (Dach, Fassade, Fenster, Außentüren). Trotz des engen Zeitfensters von nur acht Monaten wurden die Arbeiten pünktlich zum ersten Heimspiel fertig gestellt und den Fußballvereinen ein attraktives, nutzerfreundliches Funktionsgebäude übergeben.

Bauherr SportamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Tobias Wancsucha Projek t lei tung HLS Hochbauamt 65.33 / Service Hochbau, Wencke KönigPlanung Goedeking Architekten, Frankfurt, tga5 GmbH, FrankfurtBaulei tung FAAG Technik GmbH, FrankfurtGesamtkos ten 801.000 €Baukos ten 645.000 €

SANIERUNG FUNKTIONSGEBÄUDE SPORTANLAGE BERTRAMSWIESE

Frankfurt-Dornbusch · Bertramswiese o. Nr.

AUSGEWÄHLTE PROJEKTE DER JAHRE 2010 – 2012

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73SANIERUNG DIENST- UND WOHNGEBÄUDE GUTENBERGSCHULE

Frankfurt-Bockenheim · Hamburger Allee 23

Projektbeschreibung Zum historischen denkmalgeschützten Schulbaukom-plex aus der Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts gehört ein Wohn- und Dienstgebäude. Charakteristisch für sämtliche Bauten ist die Verwendung von rotem Sand-stein nebst Basalt an den reich verzierten Fassaden. Die Fassade des Dienst- und Wohngebäudes hatte eine Überarbeitung nötig. Die Verputzung bröckelnder Fas-sadenteile, Spenglerarbeiten an Dachelementen in Kupferblech, eine Erneuerung der alten maroden ein-fachverglasten Holzfenster im Treppenhaus sowie die Überarbeitung des Sandsteines als besonders schmü-ckendes Element einer vergangenen Epoche verleihen der Altbauvilla wieder ihr repräsentatives äußeres Er-scheinungsbild.

Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Peter Schmidt, Hans-Joachim BuchenauPlanung und Baulei tung Hochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Peter Schmidt, Hans-Joachim BuchenauBauzei t 10/2009 – 06/2010 Gesamtkos ten 80.000 €

SANIERUNG MICHAEL-ENDE-SCHULE AUSSENSTELLE

Frankfurt-Rödelheim · Assenheimer Straße 38

ProjektbeschreibungDie Außenstelle der Michael-Ende-Schule, am westli-chen Rand des Brentanoparks gelegen, ist ein Ende des 19. Jahrhunderts errichteter viergeschossiger Massiv-bau mit Walmdach. Bei einer Sonderbaukontrolle wur-den erhebliche brandschutztechnische Mängel festge-stellt. Der Einbau von Schallschutzdecken sowie ein neuer Klassenraum-Pavillon waren weitere Anforde-rungen. Zudem wurden bei routinemäßigen Untersu-chungen im Zuge der Baumaßnahme, Mängel an der Tragfähigkeit der Flurdecken festgestellt. Zentrale brandschutzmäßige Kompensationsmaßnahme ist die flächendeckende Montage einer Brandmeldeanlage. Um den laufenden Schulbetrieb nicht zu gefährden, wurden für jeweils ein Geschoss (vier Klassen) tempo-räre Klassenraum-Container auf dem Seiten-Schulhof platziert. So konnte, auch bei laufendem Betrieb, in den Geschossen gearbeitet werden.Eine besondere Herausforderung stellte die statische Ertüchtigung der Geschossdecken dar, weil hier, um die Termine zeitnah zu gewährleisten, sofort mit den Arbei-ten begonnen werden musste. Innerhalb kürzester Zeit wurden Tonnen von Stahl in das Gebäude eingebracht, einschließlich aller erforderlichen Vor- und Nebenar-beiten. Im Zuge des Einbaus von Brandschutzwänden, -decken und -türen sowie umfangreicher Malerarbei-ten wurde die im Kellergeschoss gelegene Lehrküche mitsaniert.

Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Richard Stenger, Karl-Otto Horst Planung Lautenschläger Architekt, AschaffenburgBaulei tung Detlef Rill Architekt, Kahl am MainBauzei t 06/2011 – 12/2011Gesamtkos ten 580.000 €

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ProjektbeschreibungAuf der Liegenschaft gab es immer wieder Probleme mit dem Flachdach infolge von Undichtigkeiten in der Dachfläche und an den Anschlüssen. Die Entwässe-rung der Dachfläche war nicht optimal, seit durch einen Anbau die alte Traufe in die Gebäudemitte gerückt war. Die entstandene innen liegende Rinne hatte immer wie-der zu Problemen bei der Entwässerung geführt. Die ge-wählte Lösung ist die Zusammenfassung der beiden Baukörper unter einem Dach, um die Gebäudeentwäs-serung (Traufen) wieder an die Gebäudeaußenkanten zu verlagern. Da bereits der Altbau ein flach geneigtes Walmdach aufwies, wurde wieder für diese Dachform entschieden und in Abstimmung mit dem Denkmalamt eine konstruktive und dem Denkmalschutz gerecht wer-dende Lösung entwickelt.Um Kosten zu sparen und den Nutzern möglichst wenig Unannehmlichkeiten zuzumuten, wurde entschieden, das neue Gebälk über das vorhandene Dach zu zim-mern. Dadurch entfielen nicht nur Abriss- und Entsor-gungskosten sondern auch der Aufwand für ein Not-dach. Der begehbare Raum zwischen neuem und altem Dach konnte nun auf der alten Dachhaut, die als Dampf-bremse dient, gedämmt werden. Eine Rauspundscha-lung (d 25mm) und ein Doppelstegfalzdach in Titanzink bauen die neue ansehnliche Dachhaut des nun auch wärmegedämmten Gebäudes auf.

Bauherr GrünflächenamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Lars Hiller Planung und Baulei tung B. Maßlich Architekt, Frankfurt Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Lars HillerBauzei t 04/2010 – 08/2010Dachf läche 550 qmGesamtkos ten 180.000 €

DACHSANIERUNG AN DREI SCHULGEBÄUDEN

1. Johann-Hinrich-Wichern-Schule Frankfurt-Eschersheim · Victor-Gollancz-Weg 42. Wöhlerschule Frankfurt- Dornbusch · Mierendorffstraße 6 3. Heinrich-Seliger-Schule, Frankfurt-Dornbusch · Mierendorffstraße 8

Projektbeschreibung Das in den 1960 Jahren erbaute Gebäude der Johann-Hinrich-Wichern-Schule wies nicht unerhebliche Schä-den an der Dachhaut des Hauptgebäudes auf, so dass aufgrund von Gefahr im Verzug eine sofortige Sanie-rung erfolgen mußte. Im Zuge der Sanierung wurde in Abstimmung mit dem Energiemanagement des Hoch-bauamtes eine Wärmedämmung der 2.000qm großen Dachfläche vorgenommen. Trotz der schlechten Wet-terlage während der Bauzeit wurde die Maßnahme im vorgesehenen Zeitraum erfolgreich abgeschlossen.An der Wöhlerschule und der Heinrich-Seliger-Schule wiesen fünf Gebäudetrakte aus den 1950er Jahren er-hebliche Mängel in der Dachhaut auf, die eine sofortige Sanierung der Dächer erforderten. Bei den Trakten der Wöhler-Schule war es darüber hinaus erforderlich, An-forderungen des Denkmalschutz bei der Sanierung zu berücksichtigen. Insgesamt 2.800qm Dachflächen wur-den termingerecht und sämtlich unter den veranschlag-ten Kostenschätzungen, ohne den Schulbetrieb zu be-einträchtigen, fertiggestellt.

Johann-Hinrich-Wichern-SchuleBauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32/ Service Hochbau, Reinhold RubeyPlanung und Baulei tung Hochbauamt 65.32 / R. RubeyBauzei t 07/2010 – 09/2010Gesamtkos ten 246.660 €

Woehlerschule und Heinrich-SeligerschuleBauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32/ Reinhold RubeyPlanung und Baulei tung Hochbauamt 65.32/ R. RubeyBauzei t 05/2011 – 09/2011Gesamtkos ten 292.106 €

DACHSANIERUNG FRIEDHOFSGÄRTNEREI HAUPTFRIEDHOF

Frankfurt-Eckenheim · Eckenheimer Landstraße 188-190

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ProjektbeschreibungVom Palmengarten erging der Auftrag, ein Kühlhaus in einem bestehenden unbeheizten Lagergebäude zu er-richten. Das Kühlhaus dient von Oktober bis März zum Vortreiben von Blumenzwiebeln bei Temperaturen von +5 C bis +8 C.Das Kühlhaus wurde als selbsttragende Konstruktion, bestehend aus einzelnen Zellenelementen mit Poly-urethan-Schaum-Füllung und 100mm starker Däm-mung, erstellt. Die Aufstellung erfolgte auf einer auf Streifenfundamenten aufgelagerten Bodenplatte, die seitlich beziehungweise unterseitig gedämmt wurde. Trotz der schwierigen Gründungssituation (Unterfan-gungen) wurde das Kühlhaus innerhalb des vorgege-benen Zeitrahmens und 18% unter den Schätzkosten errichtet.

Bauherr PalmengartenProjek t lei tung Hochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Andreas BartelPlanung u. Baulei tung Hochbauamt 65.31 / Projektbereich Hochbau, Christina LindenstruthHochbauamt 65.31 / Service Hochbau, Andreas BartelBauzei t 08/2011 – 09/2011Gesamtkos ten 36.000 €

ERRICHTUNG EINES KÜHLHAUSES FÜR BLUMENZWIEBELN IM PALMENGARTEN

Frankfurt-Westend · Palmengartenstraße

ProjektbeschreibungDie KT 132 wurde im Rahmen des Programmes „Aus Zwei mach Drei“ des Frankfurter Hochbauamtes vor 15 Jahren erstellt. Im Zuge dieser Modellreihe wurde da-mals aus Kostengründen auf einige Ausstattungsquali-täten verzichtet, hierzu zählte die Beschattung einzel-ner Bereiche, die Ausführung der Oberlichtspange sowie der außenliegende Sonnenschutz.Im Zuge der energetischen Sanierung wurde die kom-plette Oberlichtspange ausgetauscht. Sämtliche Fenster erhielten einen elektronisch gesteuerten Sonnenschutz sowie ebenfalls elektronisch gesteuerte Lüftungsklap-pen. Das gesamte Sanierungspaket wurde durch eine Beschattung des Südhofes ergänzt.Die Umsetzung und Durchführung der Gesamtmaßnah-me dauerte aufgrund einer gut abgestimmten Planung nur sechs Wochen und konnte innerhalb der Sommer-ferien 2011 fertig gestellt werden.Durch die ausführliche Planung, in der alle nötigen bau-physikalischen Belange berücksichtigt wurden, konn-ten gegenüber der Kostenschätzung erhebliche Mittel eingespart werden.

Bauherr Betrieb Kita FrankfurtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Reinhold RubeyPlanung und Baulei tung sdks Architekten Darmstadt mit Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Reinhold Rubey und Nico Möller Bauzei t 07/2011 – 08/2011 Gesamtkos ten 385.037 €

ENERGETISCHE SANIERUNG DER KINDERTAGESSTÄTTE 132

Frankfurt-Ginnheim · Am Wiesenrain 20

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76 REGENENTWÄSSERUNG TRAUERHALLE FRIEDHOF BERGEN-ENKHEIM

Frankfurt-Bergen-Enkheim · Neuer Weg 56

ProjektbeschreibungVom Friedhof Bergen-Enkheim wurde ein verstopftes Regenfallrohr an dem neu errichteten behindertenge-rechten WC gemeldet. Bei der eingeleiteten Untersu-chung und Rohrreinigung wurde aufgrund der Wider-stände nach 18m festgestellt, dass eine Grundleitung nahezu komplett verwurzelt war. Aus der Reinigung ei-nes einzelnen verstopften Regenfallrohrs wurden somit 250m Grundleitungssanierung. Die TV-Inspektion ergab einen zusätzlichen Defekt in der Grundleitung, der ebenfalls behoben wurde.

Bauherr GrünflächenamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Ulf SchwalenbergPlanung und Baulei tung Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Ulf SchwalenbergBauzei t 04/2011 – 05/2011Gesamtkos ten 10.400 €

ProjektbeschreibungDie Serienturnhallen aus den 1960er Jahren wiesen in der Dachkonstruktion statische Mängel sowie nicht un-erhebliche Schäden in der Dacheindeckung auf. Ein siche rer Betrieb der Hallen war nicht mehr gegeben. So mussten in den Wintermonaten mehrere Hallen auf Grund zu hoher Schnelllasten gesperrt werden.Der Servicebereich Hochbau hat gemeinsam mit dem Büro Engelbach+Partner 14 Hallendächer ertüchtigt, sodass wieder ein geregelter Betrieb aufgenommen werden konnte. Im Zuge der Maßnahme wurden über 8.400qm Dachflächen saniert und eine statische Er-tüchtigung aller Dachunterkonstruktionen durchge-führt.

Bauherr StadtschulamtProjek t lei tung Hochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Reinhold RubeyPlanung u. Baulei tung Engelbach + PartnerHochbauamt 65.32 / Service Hochbau, Reinhold Rubey und Hochbauamt 65.42 / Service Hochbau, Holger FrankeBauzei t 07/2010 – 10/2010Gesamtkos ten 700.000 €

SANIERUNG UND STATISCHE ÜBERPRÜFUNG DER DACH-KONSTRUKTION

von 14 Serienturnhallen-Dächern

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tisch der Bereitschaftsdienst alarmiert, um Sofortmaß-nahmen einzuleiten. Die Früherkennung verhindert so größere Ausfälle im städtischen Netz werk. Auch die technische Betreuung der Protokollveranstaltungen des Hauptamtes erfolgt vom Hochbauamt, Betrieb Rat-haus Römer, aus.

Wichtiges Ziel neben der Verfügbarkeit der haustechni-schen Anlagen ist die Betriebsoptimie rung, um den Energieverbrauch deut lich zu senken. So konnten in den Liegenschaften, die auf das Energiemanagement-system aufge schaltet sind, Einsparungen von bis zu 21% erreicht werden. Durch Auf schaltung weiterer Ob-jekte auf die vor handene Gebäudeleit technik (GLT) und die Ausweitung des Betriebs Technisches Ge bäu de-management kön nen durch Be triebsoptimierung hohe Ein sparungen erwirtschaftet werden. Der weitere Aus-bau, für den Bereich Dom- Römerbebauung und das neue Historische Museum, ist ge plant.

Claus MenzelSachgebietsleitung 65.43

Das Sachgebiet Betrieb Rathaus Römer, 65.43.4 stellt mit seinen sechs Mitarbeitern die Betriebs füh rung und Betriebsüber wachung der zentralen Liegenschaften der Stadt Frankfurt auf dem Römerberg sicher.Hierzu zählen das Rathaus Römer mit Paulskirche, Kul-turschirn, Caricatura Museum, Frankfurter Kunstverein, Institut für Stadtgeschichte, Museum für Moderne Kunst, Museum für angewandte Kunst, Historische Mu-seum und alle anderen städti schen Liegenschaften im Wärmeverbund des Römers, wie zum Beispiel die His-torische Ostzeile und die Saalgas senhäuser. Zur Aufrechterhaltung der wichtigen technischen Funk-tionen wie Heizung, Lüftung, Klima, Stromversorgung, Netzersatzeinrichtungen sowie Brandmeldeeinrich-tungen und den Zutrittskontrollen steht tagsüber der 2-Schichtbetrieb und außerhalb der Dienstzeit die 24h- Bereitschaft zur Verfügung.Durch die PC-Vernetzung der einzelnen dienstleisten-den Ämter ist die Betriebsicherheit der Serverraum-Kli-matisierung von vorrangiger Bedeutung. Momentan werden in verschiedenen Ämtern 13 Räume fernüber-wacht. Bei Temperaturüberschreitung wird automa-

BETRIEBSFÜHRUNG TECHNISCHES GEBÄUDEMANAGEMENT

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1. Aufgabe und OrganisationDie Abteilung Energiemanagement hat die Aufgabe, die Energie- und Wasserkosten für die ca. 1.000 städtisch genutzten Liegenschaften zu minimieren. Gleichzeitig sollen hier vorbildhaft die Klimaschutzziele des Magist-rats umgesetzt werden.Die Abteilung wurde in dieser Form im Jahr 1991 ge-gründet und im Jahr 2010 von sechs auf zehn Mitarbei-terInnen erweitert.

ENERGIEMANAGEMENT

ORGANIGRAMM ENERGIEMANAGEMENT

Gerbermühlstraße 48 60594 Frankfurt www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de energiemanagement stadt-frankfurt.de

Energiecontrolling65.25.1 Betriebsoptimierung65.25.2 Investive Maßnahmen65.25.3

65.25 Mathias LinderAbteilungsleitungGrundlagenentwicklungTelefon: 069-212-30652, Raum: [email protected]

65.2003 Astrid WeichelProjektassistenzDatenerfassungTelefon: 069-212-36400, Raum: [email protected]

65.25.10 Bernd JöckelDatenbank-EntwicklungVertragsoptimierungTelefon: 069-212-70417, Raum: [email protected]

65.25.20 Michael NitzeEntwicklungMSR/GLTTelefon: 069-212-31826, Raum: [email protected]

65.25.30 Estelle WüstenQualitätssicherungNeubau und SanierungTelefon: 069-212-38697, Raum: [email protected]

65.25.31 Reza KahrobaiInvestive MaßnahmenContractingTelefon: 069-212-33825, Raum: [email protected]

65.25.21 Armin Latsch BetriebsoptimierungObjektbereich 1Telefon: 069-212-31223, Raum: [email protected]

65.25.11 Hans-Jürgen ZieglerAutomatischeVerbrauchserfassungTelefon: 069-212-40742, Raum [email protected]

65.25.12 Peter DornEnergieausweiseErfolgsbeteiligungTelefon: 069-212-40743, Raum [email protected]

65.25.22 Giuseppe VitaleBetriebsoptimierungObjektbereich 2Telefon: 069-212-30590, Raum: [email protected]

Abb. 1: Organigramm der Abteilung Energiemanagement

2. Erfolgsbilanz 1990 – 2011Von den 32 Mio. Euro Energie- und Wasserkosten die im Jahr 2011 im Bereich der Kernverwaltung entstanden, entfallen ca. 13 Mio. Euro auf Heizenergie, 13 Mio. Euro auf Strom und 5 Mio. Euro auf Wasser und Kanal-einleitung. Ein Großteil der Kosten fällt bei den Schulen und Kindertagesstätten, den Bädern und Sportstätten, den Museen, den Amts- und Dienstgebäuden, sowie bei Zoo und Palmengarten an. Seit dem Jahr 1990 konnte der Stromverbrauch trotz der vor allem im Bereich der IT rasant zunehmenden tech-nischen Ausstattung im Schnitt um 5 % gesenkt werden.Der Heizenergieverbrauch sank in dieser Zeit um 31 %, der Wasserverbrauch sogar um 55 % und die Kohlendi-oxid-Emissionen um 26 %.

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KOSTEN NACH BAUHERREN 2011

Abb. 2: Energie- und Wasserkosten 2011 nach Bauherren

Strom Gas Fernwärme Heizöl Wasser Kanal

Abb. 3: Emissionsentwicklung der städtischen Liegenschaften in Frankfurt a.M. von 1990 – 2011

Mio. Euro

10.1 Hauptamt11.1 Personal- und Organisationsamt

12.1 Bürgeramt, Statistik und Wahlen13.1 Presse- und Informationsamt

14.1 Revisionsamt16.1 Amt für Informations- und Kommunikationstechnik

23.3 Liegenschaftsamt32.1 Ordnungsamt34.1 Standesamt

36.3 Straßenverkehrsamt37.5 Branddirektion40.4 Stadtschulamt

41.1 Kulturamt44.1 Stadtbücherei

46.1 Städtische Bühnen (Restamt)48.1 Kita Frankfurt

51.F23 Jugend- und Sozialamt52.2 Sportamt

53.1 Amt für Gesundheit64.1 Amt für Wohnungswesen

66.1 Amt für Straßenbau und Erschließung67.0 Grünflächenamt

77.1 Zoologischer Garten Frankfurt78.1 Palmengarten

79.1 Umweltamt + Energiereferat99D BBF BäderBetriebe Frankfurt GmbH

0 2 4 6 8 10 12 14

EMISSIONSENTWICKUNG

GLOBALE EMISSIONEN DER STÄDTISCHEN LIEGENSCHAFTEN

EMISSIONEN 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2011 / 1990

SO2-Heiz. 35 32 31 25 29 23 18 19 19 19 19 16 15 16 16 15 15 14 14 15 12 13 to -63 %

SO2-Strom 30 31 28 28 28 27 27 32 27 27 29 31 23 29 30 27 26 29 30 28 28 28 to -5 %

SO2 64 63 59 53 57 50 45 51 46 46 48 47 38 45 46 43 41 43 44 43 40 41 to -36 %

NOX-Heiz. 66 62 67 63 65 57 45 45 48 51 47 38 45 43 46 43 39 39 33 35 28 32 to -52 %

NOX-Strom 64 67 61 60 61 59 59 68 58 59 64 67 50 62 65 59 56 63 66 60 61 61 to -5 %

NOX 130 129 129 123 125 116 104 113 107 110 110 105 95 105 111 102 96 102 98 95 88 93 to -29 %

Staub-Heiz. 5 5 5 4 5 4 3 3 4 4 4 3 3 3 4 3 3 3 3 3 2 3 to -44 %

Staub-Strom 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 to -5 %Staub 9 9 9 8 9 8 7 8 7 8 8 7 6 7 8 7 7 7 7 7 6 7 to -26 %CO2-Heiz. 97 92 102 97 101 87 73 75 80 85 79 66 73 76 82 77 73 72 64 68 55 63 1.000 to -35 %CO2-Strom 44 45 42 41 41 40 40 46 40 40 43 45 34 42 44 40 38 43 45 41 41 41 1.000 to -5 %CO2 141 138 143 138 142 128 113 121 120 125 122 111 108 118 126 118 111 115 109 109 97 104 1.000 to -26 %

NOX, SO2, Staub: to CO2: 1000 to

Jahr

2: 1000 to: 1000 to

160

140

120

100

80

60

40

20

01990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Staub SO2

NOX

CO2

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Um die Ziele des Energie- und Klimaschutzkonzeptes der Stadt zu erreichen (Verringerung alle fünf Jahre um 10 %), sind künftig jedoch noch verstärkte Anstrengun-gen nötig.Den Personalkosten, Sachkosten sowie dem Kapital-dienst für Energiesparinvestitionen in Höhe von ca. 4 Mio. Euro im Jahr 2011 standen Einsparungen an Energie- und Wasserkosten in Höhe von ca. 12 Mio. Euro gegen-über. Das Verhältnis zwischen Aufwand und Einsparung liegt also bei ca. 1:3. Seit dem Jahr 1990 wurde durch das Energiemanagement ein Gewinn von über 100 Mio. Euro erwirtschaftet. Eine Zusammenstellung der Zahlen kann der folgenden Tabelle entnommen werden.

KOSTEN-NUTZEN-ANALYSE FÜR DIE ABTEILUNG ENERGIEMANAGEMENT

Jahr

AUFWENDUNGEN 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011Personalaufwand -0,13 -0,23 -0,23 -0,24 -0,24 -0,25 -0,26 -0,26 -0,27 -0,28 -0,29 -0,29 -0,30 -0,30 -0,34 -0,35 -0,33 -0,31 -0,41 -0,41 -0,50 -0,61 Mio. /aSachaufwand -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,03 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,04 -0,07 -0,10 Mio. /aKapitaldienst Investitionen -0,05 -0,05 -0,05 -0,05 -0,05 -0,06 -0,14 -0,31 -0,79 -1,14 -1,66 -1,95 -2,20 -2,59 -3,03 -3,13 -3,20 -3,24 -3,16 -3,16 -3,15 -3,23 Mio. /a

Summe Aufwendungen -0,21 -0,31 -0,31 -0,32 -0,33 -0,35 -0,43 -0,61 -1,10 -1,45 -1,99 -2,28 -2,54 -2,93 -3,41 -3,51 -3,57 -3,60 -3,61 -3,61 -3,72 -3,94 Mio. /a

EINSPARUNGEN 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011Stromkosten-einsparung 0,0 -0,4 0,6 0,9 0,7 1,1 1,0 -0,6 1,0 0,8 0,1 -0,3 1,9 0,3 -0,1 0,9 1,4 0,2 -0,3 0,9 0,8 0,8 Mio. /a

Heizkosten-einsparung 0,0 0,5 -0,8 -0,2 -0,9 0,7 2,2 1,6 0,8 0,3 1,3 3,5 2,2 1,8 0,6 2,0 3,5 3,0 6,7 3,5 8,4 5,4 Mio. /a

Wasserkosten-einsparung 0,0 0,3 0,2 1,1 2,3 2,4 3,4 4,0 3,0 4,5 5,7 6,0 7,0 4,2 4,4 6,2 6,0 5,2 6,1 6,3 6,3 6,2 Mio. /a

Summe Einsparung 0,0 0,3 0,1 1,8 2,2 4,1 6,5 5,0 4,8 5,6 7,1 9,2 11,1 6,3 4,9 9,1 10,9 8,4 12,5 10,7 15,5 12,4 Mio. /a

KUMULIERTE SUMMEN 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Aufwendungen -0,2 -0,5 -0,8 -1,2 -1,5 -1,8 -2,3 -2,9 -4,0 -5,4 -7,4 -9,7 -12,2 -15,2 -18,6 -22,1 -25,7 -29,3 -32,9 -36,5 -40,2 -44,1 Mio. /aEinsparungen 0,0 0,3 0,4 2,2 4,4 8,5 15,1 20,1 24,8 30,5 37,5 46,7 57,8 64,1 68,9 78,1 88,9 97,3 109,9 120,6 136,1 148,5 Mio. /aGewinn -0,2 -0,2 -0,4 1,1 3,0 6,7 12,8 17,2 20,9 25,0 30,1 37,0 45,6 48,9 50,4 56,0 63,3 68,1 77,0 84,1 95,9 104,3 Mio. /aEinsparfaktor 0,0 0,6 0,5 1,9 3,0 4,7 6,6 7,0 6,2 5,6 5,1 4,8 4,7 4,2 3,7 3,5 3,5 3,3 3,3 3,3 3,4 3,4

(Minuszeichen bezeichnet Aufwendungen)

KUMULIERTES KOSTEN-NUTZEN-VERHÄLTNIS DES ENERGIEMANAGEMENTS BEI DER STADT FRANKFURT A. M.

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 20111990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

160

140

120

100

80

60

40

20

0

-20

-40

-60

Wasserkosteneinsparung

Heizkosteneinsparung

Stromkosteneinsparung

Kapitaldienst Investitionen

Sachaufwand

Personalaufwand

3. Wege zum erfolgreichen EnergiemanagementDiese Erfolge wurden mit den drei wesentlichen Instru-menten des kommunalen Energiemanagements erreicht:

Abb. 4: Kosten-Nutzen-Analyse des Energiemanagements in Frankfurt am Main von 1990 – 2011

INSTRUMENTE EINSPARPOTENTIAL KOSTEN : NUTZEN

Energiecontrolling > 5 % 1:5 – 1:10

Betriebsoptimierung > 15 % 1:3 – 1:5

Investive Maßnahmen > 30 % 1:1 – 1:3

3.1 EnergiecontrollingGrundlage jedes Energiecontrollings ist die Auswer-tung der Rechnungen der Energieversorgungsunter-nehmen (EVU). In der Datenbank der Abteilung

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Energie management sind ca. 350.000 Abrechnungen seit dem Jahr 1993 gespeichert. Mit der Datenbank-anwendung kann die zeitliche Entwicklung der spezifi-schen Verbrauchswerte und der Kosten für sämtliche städtischen Liegenschaften dargestellt werden. Zur genaueren Analyse sind jedoch mindestens monatli-che Verbrauchswerte notwendig. Hierfür steht eine weitere Datenbank zur Verfügung, in der die monatli-chen Ablesungen der Hausverwalter vor Ort ausge-wertet werden. Gegenwärtig werden 175 Liegenschaf-ten auf diese Weise überwacht. Hier sind Ausreißer schneller erkennbar und können entsprechend ver-folgt werden.

Eine noch genauere Analyse des Energieverbrauches erlaubt die automatische Verbrauchs erfassung. Hier werden Viertelstunden-Lastprofile in Datenloggern vor Ort gespeichert und einmal täglich in eine zentrale Daten bank eingelesen. Auf diese Weise kann die Über-einstimmung zwischen Nutzungsprofil und Verbrauch sehr zeitnah überwacht werden. Gegenwärtig sind ca. 1.000 Zähler in 300 Liegenschaften auf das System auf-geschaltet. Neben den Lastprofile stehen inzwischen auch alle Jahreslastgänge unter www.energiemanage-ment.stadt-frankfurt.de zur Verfügung.

STROM – 15 MIN. – TAGESPROFILE (VERGLEICH)

Stadtische Buhnen Untermainanlage 11, (48), E1 Strom (823938)

Datum von 20.02.2012 bis 26.02.2012

KW 8 / 2012Im Vergleich zu: 8 / 2011

Wochenverbrauch: 114,2 MWh/Woche

Vergleich: KW 8 / 2011: 127,2 MWh/Woche

Minimale und maximale Leistung:(Werte aus Vergleichszeitraum in Klammern)

Min.-Leist in MW Max./h in MW

Montag 0,2 (0,3) 0,9 (1,1)

Dienstag 0,2 (0,3) 1,0 (1,1)

Mittwoch 0,2 (0,4) 1,1 (1,1)

Donnerstag 0,3 (0,4) 1,0 (1,1)

Freitag 0,2 (0,4) 1,1 (1,1)

Samstag 0,2 (0,4) 1,0 (1,0)

Sonntag 0,2 (0,3) 1,0 (1,1)

Mo, 20.02.12; 15,9 MWh 1,0 °CMo, 21.02.11; 17,7 MWh – 1,7 C

MW

0:00 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00 24:00

2

1,5

1

0,5

Mi, 22.02.12; 17,0 MWh 3,4 °CMi, 23.02.11; 19,3 MWh – 2,6 C

0:00 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00 24:00

2

1,5

1

0,5

Di, 21.02.12; 15,7 MWh 0,9 °CDi, 22.02.11; 18,1 MWh – 2,8 C

0:00 2:00 4:00 6:00 8:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00 24:00

2

1,5

1

0,5

MW MW

Abb. 5: Tagesprofile aus der automatischen Verbrauchserfassung

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Abb. 6: Beispiel eines Energieverbrauchsausweises

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Im Rahmen der Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie in nationales Recht mussten bis zum 30.06.2009 in allen öffentlichen Gebäuden über 1.000 qm Fläche Energie-ausweise ausgehängt werden. Die Abteilung Energie-management hat bislang 240 Energieausweise ausge-stellt und den Liegenschaften zum Aushang zur Verfügung gestellt. Alle Energieausweise stehen auch im Internet zur Verfügung.

Auf dem von der Abteilung Energiemanagement wei terentwickelten Energieausweis sind zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Daten weitere Anga-ben gemacht. Dazu gehören die Einstufung in eine Ener-gieeffizienzklasse, die absoluten und spezifischen Ener-giekosten, Wasserverbrauch und Kosten, sowie das Kosten-Nutzen-Verhältnis der vorgeschlagenen Maß-nahmen zur kostengünstigen Modernisierung. Ergänzt werden Empfehlungen zu Nutzung und Betrieb inklusive des zugehörigen Einsparpotentials.

3.2 BetriebsoptimierungMit der geringen Personalausstattung kann die Ab-teilung Energiemanagement den Betrieb nur in einem kleinen Teil der städtisch genutzten Liegenschaften op-timieren. Daher wird jährlich ein viertägiges Seminar-programm für Energiebeauftragte angeboten, wo die Mitarbeiter für den energie- und wassersparenden Be-trieb der technischen Anlagen geschult werden. Neben

umfangreichen Seminarunterlagen stehen Plakate, Faltblätter, Aufkleber, sowie praktische Demonstra-tions modelle und Messgeräte zum Ausleihen zur Verfü-gung. Dieses Seminarprogramm steht auch externen Interessierten offen.

Wesentlich für die Motivation des Betriebspersonals ist das Programm Erfolgsbeteiligung für Nutzer. Danach kann jede städtische Liegenschaft 50 % der nutzerbe-dingten Energie- und Wasserkosteneinsparungen be-halten. Davon kann wiederum die Hälfte als persönliche Prämie an den oder die Energiebeauftragte(n) ausge-zahlt werden. Die verbleibenden 50 % stehen für inves-tive Energie- und Wassersparmaßnahmen zur Verfü-gung. Wurden im Jahr 2010 mit diesem Projekt noch Energie- und Wasserkosten von insgesamt 725.000 Euro eingespart, so belief sich die Summe im Jahr 2011 be-reits auf über 1 Million Euro. (siehe Abbildung 8). Die Anzahl der städtischen Liegenschaften, die eigene Energiebeauftragte benennen und an unserem Pro-gramm teilnehmen, wächst ständig.

Das Programm „Beitrag zur Haushaltsentlastung durch Energie- und Wassersparmaßnahmen“ beruht auf einem Magistratsbeschluss von 1996 und hat zum Ziel, Bedienungspersonal und Gebäudenutzer kommunaler Gebäude stärker zur Einsparung von Energie und Was-ser zu motivie ren. Seit Beginn des Programmes wurden

Abb. 7: Materialien aus dem Seminarprogramm für Energiebeauftragte

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NUTZERBEDINGTE KOSTENEINSPARUNGEN 2011

-60.000 -40.000 -20.000 0 20.000 40.000 60.000 80.000

Albrecht-Dürer-SchuleAlbert-Schweitzer-Schule

Albrecht-Dürer-SchuleAugust-Jaspert-Schule

BergiusschuleBerkersheimer Grundschule

Bettina-SchuleBoehleschule

BonifatiusschuleBrüder-Grimm-Schule

Carlo-Mierendorff-SchuleComeniusschule

EbelfeldschuleEichenfdorffschuleElisabethenschule

Elisabethenschule ASElsa-Brandström-Schule

Engelbert-Humperdink-SchuleErnst-Reuter-Schule I und

Ernst-Reuter-Schule IIFrancke-Schule

FrauenhofschuleFridtjof-Nansen-SchuleFriedrich-Ebert-Schule

Friedrich-Fröbel-SchuleFriedrich-List-Schule

GoldsteinschuleGründerrodeschule

Grundschule am RiedbergDrundschule Harheim

Grunelius-SchuleH.-Dunant- und

E.-Spranger-SchuleH.-v.-Gagern-Schule

Heinrich-Kromer-SchuleHeinrich-Seliger-Schule

HolzhausenschuleHostatoschule

Hostatoschule TurnhalleIGS-Herder-Schule

IGS-NordendJulius-Leber-Schule

Julius-Leber-Schule AS/ Ludwig-Börne-SchuleKarl-Oppermann-Schule

KasinoschuleKäthe-Kollwitz-Schule / IGS West

Kerschensteiner-SchuleKirchnerschule

KlingerschuleKonrad-Hänisch-Schule

LiebfrauenschuleLiebigschule

Liesl-Oestereicher-SchuleLinné-Schule

Louise-von-Rothschild-Sch-ThLouise-von-Rothschild-Schule

Ludwig-Erhardt-SchuleLudwig-Richter-SchuleLudwig-Weber-Schule

Max-Beckmann-SchuleMeisterschuleMerianschule

Michael-Ende-SchuleMichael-Ende-Schule AS

Minna-Specht-SchuleMosaikschule

Mühlberg-SchuleMusterschule

Niddaschule / B.-SimonsohnschuleOtto-Hahn-Schule

Paul-Ehrlich-SchulePaul-Hindemith-Schule

Philipp-Holzmann-SchuleRiedhofschule

Robert-Blum-SchuleRobert-Koch-Schule

Robert-Koch-Schule ASSchule am Erlenbach

Schule am HangSchule am RiedSophienschule

Textor-Schule undSchwanthaler Schule

UhlandschuleWeisfrauen Schule

Werner-v.-Siemens-SchuleWilhelm-Merton-Schule

Wöhlerschule*Ziehenschule

Strom

Heizung

Wasser

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Einsparungen von mehr als 4,5 Millionen Euro erzielt – ein frühzeitiges und aus heutiger Sicht weit voraus-schauendes Erfolgsprogramm.

Entscheidend für den effizienten Betrieb der techni-schen Anlagen ist die einfache und intuitive Bedienung. In der Vergangenheit waren als Ergebnis der öffent-lichen Ausschreibungen zahllose unterschiedliche Re-gelungsfabrikate in den städtischen Liegenschaften im Einsatz. Die Bedienung war immer unterschiedlich und nur an einer einzigen Stelle möglich. Daher wurde im Rahmen eines Pilotprojektes eine herstellerunabhängi-ge Leittechniksoftware entwickelt, die inzwischen bei allen neuen städtischen Regelungs anlagen eingesetzt wird. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Regelungs-anlagen von jedem Computer im städtischen Intranet überwacht und bedient werden können, sofern die ent-sprechenden Berechtigungen eingerichtet wurden.Im Berichtszeitraum wurden das Institut für Stadt-geschichte, das Museum für Komische Kunst, die Valentin-Senger-Schule und die Schirn Kunsthalle auf das System aufgeschaltet. Für die Carlo-Mierendorff- Schule, die Klingerschule, die Ludwig-Richter-Schule, die Wilhelm-Merton-Schule und das Gesellschaftshaus Palmengarten befinden sich die Aufschaltungen und damit die einheitliche Bedienbarkeit über den PC kurz vor der Fertigstellung.

3.3 Investive MaßnahmenIm umfangreichen Liegenschaftsbestand der Stadt Frankfurt werden jedes Jahr zahlreiche Neubau- und Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Wichtig ist, dass bei diesen Maßnahmen auch die künftigen Betriebs-kosten berücksichtigt werden und jeweils das wirt-schaftliche Optimum eingebaut wird. Deshalb hat das Hochbauamt Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen auf-gestellt, die die wichtigsten Standards zusammenfas-sen. Diese Leitlinien liegen allen städtischen Bauvorha-ben zugrunde. Sie wurden vom Magistrat der Stadt Frankfurt beschlossen und werden jährlich fortge-schrieben. Dort ist unter anderem festgelegt, dass neue städtische Gebäude möglichst nur noch im Passivhaus-standard errichtet werden. Dies umfasst im Wesent-lichen eine hervor ragende Wärmedämmung und eine auf den hygienischen Frischluftbedarf aus gelegte Lüf-tungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewin-nung. Zur Qualitätssicherung wird die Einhaltung der Leitlinien an vier Meilensteinen (zum Abschluss der Vorplanung, zur Bau- und Finanzierungsvorlage, bei der Abnahme und nach zwei Jahren Betrieb) mit einer Checkliste überprüft.

Abweichungen von den Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen sind möglich. Allerdings muss mit dem von der

Abteilung Energiemanagement entwickelten Verfahren zur Gesamtkostenberechnung nachgewiesen werden, dass durch die Abweichung ein wirtschaftlicheres Ergeb nis erzielt wird. Das Excel-Tool zur Gesamtkos-tenberechnung steht ebenso wie die Leitlinien unter www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de zur Verfü-gung. Als Mindeststandard ist die Energiesparverord-nung (EnEV 2009) um 30 % zu unterschreiten.Bislang wurden von der Stadt Frankfurt zwei Feuer-wachen, fünf Jugendhäuser, zehn Kinder tagesstätten, zehn Schulen beziehungsweise Schulerweiterungen, zwölf Schulmensen, fünf Sportfunktions gebäude und sechs Turnhallen im Passivhausstandard fertiggestellt. Weitere 65 Projekte befinden sich in Planung oder im Bau. Sämtliche Passivhausprojekte sind auf der Inter-netseite www.energiemanagement.stadt-frankfurt.de dar gestellt.

Vor der Sanierung von komplexen Liegenschaften soll-ten grundsätzlich Energiekonzepte erstellt werden. In den letzten Jahren wurden in der Stadt Frankfurt bereits 28 Energiekonzepte erarbeitet. Darüber hinaus hat sich die Abteilung Energiemanagement an dem Forschungs-projekt Teilenergiekennwerte unter der Federführung des Instituts Wohnen und Umwelt in Darmstadt betei-ligt. Im Rahmen dieses Projektes wurden fünf Schulen und fünf Museen der Stadt exemplarisch mit diesem neuen Rechentool untersucht und entsprechende Ener-gieberatungsberichte erstellt. Hinzu kommen vier Wär-

Linke Seite: Abb. 8: Einsparungen durch das Programm „Erfolgsbeteiligung für Nutzer“

Abb. 9: Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen 2012

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meversorgungskonzepte, unter anderem für das Muse-umsufer und den Zoo. Alle Energiekonzepte stehen unter www.stadt-frankfurt.de/energiemanagement zum Download zur Verfügung.

Eine besonders erfolgreiche Methode zur Energieein-sparung und zum Klimaschutz ist der Einsatz von Block-heizkraftwerken. Derzeit sind bei der Stadt Frankfurt 20 Module mit insgesamt 1,2 MW elektrisch in Betrieb. Mit diesen Aggregaten wurden bislang über 25.000 to CO2 eingespart und gleichzeitig ein Gewinn von 1,5 Mio. Euro erzielt.

Darüber hinaus setzt die Stadt Frankfurt am Main auch auf regenerative Energiequellen. Seit dem Jahr 2008 stammen im Mainova-Versorgungsgebiet 50 % des Stroms für die städtischen Liegenschaften aus regene-rativen Energiequellen (zertifiziert nach Grüner-Strom-Label) und 50 % aus Kraft-Wärme-Kopplung. Die Tarif-abnahmestellen im Süwag-Versorgungsgebiet werden zu 100 % aus regenerativen Energiequellen versorgt. Darüber hinaus sind auf den Liegenschaften der Stadt Frankfurt gegenwärtig 27 stadteigene Photovoltaik-An-lagen mit einer elektrischen Gesamtleistung von 218 kW-peak im Betrieb bzw. in Planung. Hinzu kommen 35 fremdfinanzierte Anlagen mit insgesamt 3.465 kW-peak. Diese wurden zum großen Teil im Jahr 2010 errichtet und sind aus einer öffentlichen Ausschreibung der

Abb. 10: Betriebsergebnisse der städtischen Blockheizkraftwerke

BLOCKHEIZKRAFTWERKE DER STADT FRANKFURT A .M.Stand der Betriebsdaten: 31.12.2011

Alle Kosten brutto (incl. MWSt.) sofern nicht anders vermerkt

NAME DER LIEGENSCHAFT (kW) (kWth) (T€) (T€) (T€) (h) (MWh) (MWh) (to) (T€)

Berthold-Otto-Schule 2 60 100 169 29 140 Okt-00 12.280 598 1.234 247 -101

Carl-Schurz-Schule 2 107 205 245 55 190 Okt-92 84.703 9.107 17.186 4.175 281

Friedrich-Ebert-Schule 1 30 50 87 17 70 Okt-00 52.817 1.552 2.634 610 -42

Gartenhallenbad Fechenheim 1 14 32 33 20 13 Nov-00 67.408 833 2157 413 31

Gartenhallenbad Rebstock 2 700 1110 890 0 890 Nov-00 47.602 27.184 49.740 13.605 750

Helmholtz-Schule 1 5 13 15 15 0 Nov-98 87.984 342 1.072 170 0

Hermann-Luppe-Haus 1 24 55 72 21 51 Jul-09 3.510 84 193 32 -6

Kinderkrippe Bornheim 1 6 13 15 6 10 Feb-94 114.335 610 1.284 222 54

Kinderkrippe Bornheim 2 1 6 13 20 7 13 Jan-00 13.704 75 177 34 14

Liebig-Schule 1 50 81 109 0 109 Mrz-05 34.249 1.467 2.689 624 -0

Linné-Schule 1 6 13 15 3 13 Aug-00 51.954 257 632 116 15

Ludwig-Richter-Schule 1 6 13 15 6 10 Feb-94 86.673 449 1.064 201 34

Schule am Hang 1 6 15 31 7 23 Feb-10 10.570 29 149 30 4

Sportzentrum Kalbach 1 50 97 221 0 221 Feb-09 19.753 630 1.916 468 -26

Umweltamt 1 5 12 15 3 13 Aug-00 63.283 297 772 149 19

Wöhler-Schule 2 107 205 243 55 188 Okt-92 94.645 9.951 17.893 4.270 438

Summe 20 1.180 2.025 2.196 243 1.953 845.470 53.466 100.792 25.365 1.465

Anza

hl M

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Dachflächen hervorgegangen, welche die Abteilung Energiemanagement im Jahr 2009 durchgeführt hat.

Auf den Liegenschaften der Stadt Frankfurt sind gegen-wärtig acht Solarkollektor-Anlagen mit einer Gesamt-fläche von 119 m im Betrieb. Hinzu kommen zwei Solar-absorber-Anlagen zur Beckenwassererwärmung in Freibädern mit insgesamt 2.012 m . Außerdem sind ge-genwärtig zwei Holzhackschnitzel- und zehn Holzpellet-Heizkessel mit einer thermischen Gesamtleistung von 2.063 kW im Betrieb. Schließlich sind zwei Geothermie-Anlagen mit einer Wärmeleistung von insgesamt 800 kW und einer Kälteleistung von 600 kW im Betrieb.

4. AusblickUm die Ziele der Energiewende der Bundesregierung und des Energie- und Klima schutzkonzeptes der Stadt zu erreichen (Verringerung der CO2-Emissionen alle fünf Jahre um 10 %, bis 2050 Halbierung des Energie-bedarfs und Deckung ausschließlich aus regenera tiven Quellen) sind künftig noch deutlich verstärkte Anstren-gungen nötig. Die technische Lebensdauer aller energetisch relevan-ten Bauteile (thermische Gebäudehülle und komplette technische Gebäudeausrüstung) beträgt maximal 40 Jahre. Wenn man sämtliche städtischen Gebäude (ca. 2.500 Stück mit 2,5 Mio. m Nettogrundfläche) einmal in-nerhalb von 40 Jahren nach dem gesetzlichen Standard

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Abb. 11: Photovoltaikanlagen auf städtischen Liegenschaften

PHOTOVOLTAIKANLAGEN DER STADT FRANKFURT A .M.

LIEGENSCHAFT

A) STÄDTISCHE ANLAGEN INBETRIEBNAHME LEISTUNG (kWp) BEMERKUNG

ARA Niederrrad 2010 28ARA Griesheim 2011 80Bettina-Schule 1999 1Bürgerhaus Nied 2010 30Ernst-Reuter-Schule I und II 2001 1Franz-Böhm-Schule 1999 1Friedrich-Ebert-Schule 2001 1Goethe-Gymnasium 1993 2Heinrich-Kleyer-Schule 1999 1Holbein-Schule 2001 1Julius-Leber-Schule 1998 1KT 120 Eichhörnchenpfad 1990 10KT 121 Melibocusstrasse 1990 10KT 126 Rendeler Strasse 1993 5KT Alkmenestraße 2006 16 DachhautintegriertKT Schwanheim 2007 3künftige Wallschule (Oppenheimer Landstr.) 1999 1Liebig-Schule 1998 1Otto-Hahn-Schule 2000 1Sozialrathaus und Bürgeramt Sachsenhausen 2009 8Sport- und Freizeitzentrum Kalbach 1990 5Viktor-Frankl-Schule 2000 1Werner-von-Siemens-Schule 1990 5Wilhelm-Merton-Schule (ehem. E.-H.Knapp-) 2001 1Wöhler-Schule 1998 1Ziehen-Schule 1999 1

217

B) FREMDFINANZIERTE ANLAGEN INBETRIEBNAHME LEISTUNG (kWp) INVESTOR

Anne-Frank-Schule 2010 25 Mainova EnergieDiensteBergiusschule 2010 17 Mainova EnergieDiensteBettina-Schule 2010 21 Mainova EnergieDiensteCarlo-Mierendorff-Schule, Cafeteria 2011 21 Solarverein FrankfurtElisabethenschule 2012 10 XemaroErich-Kästner-Schule 2012 50 XemaroErnst-Reuter-Schule 2012 301 Mainova EnergieDiensteErnst-Reuter-Schule (Megasol I) 2001 24 Megasol IErnst-Reuter-Schule (Megasol II) 2001 20 Megasol IIFreiherr-vom-Stein-Schule 2012 98 Sonneninitiative MarburgFriedrich-Dessauer-Gymnasium 2012 155 Sonneninitiative MarburgFriedrich-Ebert-Schule (Megasol Nord) 2000 22 Megasol NordFriedrich-Ebert-Schule (Megasol Süd) 2000 21 Megasol SüdFriedrich-Ebert-Schule SH (Sonneninitiative) 2008 30 Sonneninitiative MarburgFriedrich-Ebert-Schule (Sonneninitiative) 2012 152 Sonneninitiative MarburgFrischezentrum 2009 1.300 Wagner CoFSV-Stadion 2001 30 Mainova BürgersolaranlageGeorg-August-Zinn-Schule 2000 22 MegasolLiesel-Oestreicher-Schule 2012 90 XemaroHeinrich-Seliger-Schule 2010 41 Mainova EnergieDiensteHelene-Lange-Schule 2012 90 XemaroJohann-Hinrich-Wichern-Schule 2010 18 Mainova EnergieDiensteKarl-von-Ibell-Schule 2010 37 Mainova EnergieDiensteKirchnerschule 2012 50 XemaroKonrad-Hänisch-Schule 2012 45 XemaroKT Blauglockenweg 2005 5 Mainova BürgersolaranlageLeibnizschule 2012 100 XemaroMessehalle 10 2010 490 Sonneninitiative MarburgMichael-Grzimek-Schule 2010 11 Mainova EnergieDienstePeter-Petersen-Schule 2012 140 Sonneninitiative MarburgSchule am Riedberg (Mainova) 2004 8 Mainova, finanziert durch ÖkaWe-AufschlagSchule am Riedberg Erweiterung (Mainova) 2007 19 Mainova, finanziert durch ÖkaWe-AufschlagSchule-am-Ried 2010 116 Mainova EnergieDiensteSchule für praktisch Bildbare 2010 20 Solarverein FrankfurtWilhelm-Merton-Schule (ehem. E.-H.Knapp-) 2011 17 Solarverein FrankfurtWöhler-Schule 2010 46 Mainova EnergieDiensteWallschule neu 2011 31 Mainova EnergieDienste

3.692

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der Energieeinsparverordnung sanieren will, müssen ca. 90 Mio. Euro pro Jahr aufwendet werden. Der Mehr-aufwand für die Sanierung nach den Leitlinien zum wirt-schaftlichen Bauen (Passivhauskomponenten) beträgt ca. 5 Mio. Euro pro Jahr. Dem stehen zusätzliche Ener-giekosteneinsparungen von ca. 6 Mio. Euro pro Jahr ge-genüber.Zur Erreichung der Klimaschutzziele müssen weiterhin ca. 4 Mio. Euro pro Jahr für Photovoltaikanlagen und 1 Mio. Euro pro Jahr für Kraft-Wärme-Kopplungs-Anla-gen aufgewendet werden. Dem stehen Einsparungen von ca. 6 Mio. Euro pro Jahr an Energiekosten gegen-über. Die Ziele der Energiewende sind also mit wirt-schaftlichen Mitteln erreichbar. Sämtliche Kosten und Einsparungen der Energiewende sind in der folgenden Abbildung 13 zusammengestellt. Der Energiewende-rechner ist genauso wie alle anderen genannten Infor-mationen auf den Internetseiten des Hochbauamtes verfügbar.

Mathias LinderAbteilungsleitung Energiemanagement / 65.25

HOLZFEUERUNGSANLAGEN DER STADT FRANKFURT A .M.

OBJEKT INBETRIEBNAHME LEISTUNG (kWp) TYP

Betriebshof ARA Griesheim, Gutleutstraße 407 2005 55 Pellet

Betriebshof Bethmannpark, Mauerweg 8 2006 14 Pellet

Betriebshof Hauptfriedhof, Eckenheimer Landstraße 194 2006 99 Pellet

Betriebshof, Isenburger Schneise 200 1987 100 Hackschnitzel

Comeniusschule, Burgstraße 59 2009 150 Pellet

Forsthaus Niederrad, Flughafenstraße 120 2005 25 Pellet

Forsthaus Schwanheim, Schwanheimer Bahnstraße 51 2005 25 Pellet

Grundschule Riedberg, Zur Kalbacher Höhe 15 2004 120 Pellet

Landschulheim Wegscheide bei Bad Orb 2001 750 Hackschnitzel

Liesel-Oestreicher-Schule, Boskoopstraße 6 2007 125 Pellet

Sozialstation Gallus, Krifteler Straße 80-86 2009 300 Pellet

Theobald-Ziegler-Schule, Theobald-Ziegler-Straße 10 2009 300 Pellet

12 Anlagen 2.063

Abb.12: Holzfeuerungsanlagen in städtischen Liegenschaften

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KOSTEN UND EINSPARUNG DER ENERGIEWENDE IM KOMMUNALEN GEBÄUDEBESTAND

Abb. 13: Kosten und Einsparungen der Energiewende

GEBÄUDEBESTAND / m² NGF / Einwohner Frankfurt a.M. DeutschlandEinwohnerzahl 1 EW 690.000 81.800.000 EWAnzahl der öffentlichen Gebäude 2.500 300.000 GebäudeBeheizte Nettogrundfläche der öffentlichen Gebäude 1 4 m 2,5 300 Mio. mHeizenergiekosten 2011 5 19 /Jahr 13 1.500 Mio. /JahrStromkosten 2011 5 19 /Jahr 13 1.500 Mio. /JahrEnergiekosten 2011 10 38 €/Jahr 26 3.000 Mio. €/JahrENERGIECONTROLLING UND BETRIEBSOPTIMIERUNG / m² NGF / Einwohner Frankfurt a.M. DeutschlandPersonalbedarf (1 Mitarbeiter(in) für 2 Mio. Euro Energiekosten) 13 1.500 MitarbeiterPersonalkosten (75.000 Euro / Mitarbeiter, Jahr) 0,4 1,4 €/Jahr 1 113 Mio. /JahrEnergiekosteneinsparung durch Energiemanagement (15 %) 1,6 5,7 €/Jahr 4 450 Mio. /JahrGEBÄUDESANIERUNG AUF ENEV-STANDARD / m² NGF / Einwohner Frankfurt a.M. DeutschlandMittlere Lebensdauer der energierelevanten Bauteile 40 Jahrejährliche Sanierungsrate 2,5% /Jahrjährlich zu sanierende Gebäude 63 7.500 Gebäude/Jahrjährlich zu sanierende Nettogrundfläche 62.500 7.500.000 m /Jahrspez. Kosten für Sanierung auf EnEV-Standard (ohnehin erforderlich ) 1.400 /mjährliche Kosten für Sanierung nach EnEV (ohnehin erforderlich!) 35 127 €/Jahr 88 10.500 Mio. €/JahrPersonalkosten Bauverwaltung (20 % Honorar, davon 25 % Projektleit.) 2 6 €/Jahr 4 525 Mio. €/JahrPersonalbedarf Bauverwaltung (bei 75.000 /P) 58 7.000 MitarbeiterHeizenergieeinsparung durch Sanierung auf EnEV-Standard 40%Stromeinsparung durch Sanierung auf EnEV-Standard 15%Energiekosteneinsparung durch Sanierung auf EnEV-Standard 3 10 €/Jahr 7 825 Mio. €/JahrGEBÄUDESANIERUNG AUF OPTIMIERTEN STANDARD / m² NGF / Einwohner Frankfurt a.M. Deutschlandspez. Mehrkosten für optimierten Sanierungsstandard 80 /mjährl. Mehrkosten für optimierten Sanierungsstandard 2,0 7,2 €/Jahr 5 600 Mio. €/JahrPersonalmehrkosten Bauverwaltung 0,1 0,4 €/Jahr 0,3 30 Mio. €/JahrPersonalmehrbedarf Bauverwaltung 3 400 Mitarbeiterzus. Heizenergieeinsparung durch optimierten Sanierungsstandard 30%zus. Stromeinsparung durch optimierten Sanierungsstandard 15%zus. Energiekosteneinsparung durch optimierten Sanierungsstandard 2,3 8,5 €/Jahr 6 675 Mio. €/JahrEINBAU VON PHOTOVOLTAIKANLAGEN / m² NGF / Einwohner Frankfurt a.M. DeutschlandNutzbare Dachfläche (im Mittel 2,5 Geschosse, 50 % nutzbar) 0,2 m 0,5 60 Mio. mMittlere Lebensdauer der PV-Anlagen 25 Jahrejährliche Zubau-/Sanierungsrate 4% /Jahrjährlich zu errichtende Photovoltaikanlagen (Fläche) 20.000 2.400.000 m /Jahrjährlich zu errichtende Photovoltaikanlagen (Leistung) 2.000 240.000 kWpeak/Jahrspez. Kosten für Photovoltaikanlagen 2.000 /kWpeak

jährliche Kosten für den Bau von Photovoltaikanlagen 1,6 5,8 €/Jahr 4 480 Mio. €/JahrPersonalkosten Bauverwaltung 0,1 0,3 €/Jahr 0,2 24 Mio. €/JahrPersonalbedarf Bauverwaltung 3 320 MitarbeiterErtrag aus den Photovoltaikanlagen (850 h/a, 0,12 /kWh) 102 /kWpeak,JahrStromertrag aus den Photovoltaikanlagen im Endausbau 2,0 7,4 €/Jahr 5 612 Mio. €/JahrEINBAU VON KRAFT-WÄRME-KOPPLUNGS-ANLAGEN / m² NGF / Einwohner Frankfurt a.M. DeutschlandAnzahl von Heizzentralen 1.000 120.000 StückWärmeverbrauch nach optimierter Sanierung 66 7.800 GWhMittlere Lebensdauer der KWK-Anlagen 10 Jahrejährliche Zubau-/Sanierungsrate 10% /Jahrjährlich einzubauende KWK-Anlagen (Anzahl in 50 % der Heizzentralen) 50 6.000 Stück/Jahrjährlich einzubauende KWK-Anlagen (Leistung für 50 % der Wärmeerzeugung) 330 39.000 kWel/Jahrspez. Kosten für KWK-Analgen 2.800 /kWel

jährliche Kosten für den Bau von KWK-Anlagen 0,4 1,3 €/m²/Jahr 1 109 Mio. €/JahrPersonalkosten Bauverwaltung 0,0 0,1 €/Jahr 0,0 5 Mio. €/JahrPersonalbedarf Bauverwaltung 1 73 MitarbeiterErtrag aus den KWK-Anlagen (5.000 h/a, 0,07 /kWhel) 350 /kWel,JahrErtrag aus den KWK-Anlagen im Endausbau 0,5 1,7 €/m²,Jahr 1 137 Mio. €/JahrZUSAMMENFASSUNG / m² NGF / Einwohner Frankfurt a.M. DeutschlandEnergiekosten 2011 10 38 €/m²,Jahr 26 3.000 Mio. €/JahrEnergiekosten 2051 (zu Preisen von 2011) 1 4 €/m²,Jahr 3 302 Mio. €/Jahr

jährliche Kosten für Sanierung nach EnEV (ohnehin erforderlich!) 35 127 €/m²,Jahr 88 10.500 Mio. €/Jahrjährliche Mehrkosten für EM, optimierten Standard, PV und KWK 4 14 €/m²,Jahr 10 1.189 Mio. €/Jahrjährliche Einsparung für EM, optimierten Standard, PV und KWK 6 23 €/m²,Jahr 16 1.874 Mio. €/Jahr

Personalbedarf für Sanierung nach EnEV (ohnehin erforderlich) 58 7.000 MitarbeiterPersonalmehrbedarf für EM, optimierten Standard und PV 20 2.293 Mitarbeiter

Mengengerüst mit stark gerundeten Werten

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Grundlage und AufgabengebietMit der Novellierung der HBO 2002 wurde den Bauauf-sichtsbehörden im Land Hessen die zwingende Durch-führung von Sonderbaukontrollen gemäß 45 Abs. 2 Nr.17 HBO, bei Sonderbauten nach 2 Abs. 8 HBO in kommunaler Zuständigkeit (Eigentum) entzogen und auf die Zustandsverantwortung der kommunalen Betreiber hingewiesen ( 69 Abs.6 HBO). Mit Verfügung der OB vom 09.12.2003 wurde die Durchführung der Sonder-baukontrollen, an Sonderbauten der Stadt Frankfurt am Main, der Bauaufsicht Frankfurt zugewiesen. Mit Verfü-gung der OB vom 02.04.2007 wurde die bestehende OB Verfügung aus 2003 geändert und die Aufgabe, Sonder-baukontrollen an städtischen Liegenschaften durchzu-führen, dem Hochbauamt zugewiesen.

Ausgangslage 2010Durch personelle und organisatorische Umstrukturie-rungen im Hochbauamt wurde der achtköpfige Bereich Gebäudesicherheit (65.5) als Abteilung mit vier Mitar-beitern inklusive Abteilungsleitung in den Fachbereich Technische Dienste integriert. Hieraus leitet sich eine gegenüber den Vorjahren erkennbare und nicht uner-hebliche Reduzierung der Aufgabenwahrnehmung ab.

Festlegung der Verfahren und RisikoeinschätzungIn einem Bewertungsverfahren wurden durch 65.27 die vorrangig zu untersuchenden Sonderbauten mit Hilfe von Filtern ermittelt und eine Rangfolge in der Abarbei-tung der Sonderbaukontrollen bestimmt.

Als Kriterien wurden festgelegt: Gab es schon einmal eine Sonderbaukontrolle durch die Bauaufsicht

Letzte Sonderbaukontrolle durch die Bauaufsicht Vorliegen eines Brandschutzkonzeptes Geplante Sanierung oder Umbau Vorhandensein der erforderlichen Rettungswege

Anschließend wurden die Sonderbauten einer Risiko-einschätzung im Einzelfall unterzogen. Für die Festle-gung der Priorisierung und Risikoeinschätzung wurde auf Bauaufsichtsakten und Gebäudebestandsdokumen-tationen zurückgegriffen. Außerdem wurden Be fra gun-gen zum aktuellen Sachstand in den Objektbereichen des Hochbauamtes sowie Ortsvergleiche durchgeführt. Die endgültige Festlegung der zu untersuchenden Son-derbauten erfolgte abschließend in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Betreibern (z.B. Stadtschulamt, Be-

FACHBEREICH GEBÄUDESICHERHEIT 2010 – 2012

A. Allgemeine Daten

1. Straße, Haus-Nr.

2. PLZ / Ort 65931 Ffm ( Zeilsheim )

3. Gemarkung 517 Zeilsheim

4. Flur 8

5. Flurstück 54 / 3

6. Eigentümer Stadt Frankfurt am Main

7. Bauherrenamt

8. Schulform Grundschule, Vorklasse

9. Baujahr Gebäude 1 u. 3 unbekanntGebäude 2 u. 5 unbekanntGebäude 4 1985Gebäude 6 noch im Bau

10. Bruttogeschossfläche 6000 m²

11. Datum SBK Montag, 13.Dezember 2010

B.

X

X

X

C.

X

XXXX

Sicherstellung des 2. Rettungsweges durch das Herstellen von Notausstiegen aus dem Kellergeschoss.

Baugenehmigungsverfahren mit ganzheitlichem Brandschutzkonzept erforderlich.

Brandschutzsanierung der Flure wegen zu hoher Brandlast in den abgehängten Decken erforderlich.

Brandschutzsanierung der Lüftungsanlage erforderlich.

West- Höchster- Straße 103

Sicherstellung des 2. Rettungsweges durch das Anstellen einer Außentreppe.

Ertüchtigung der Rettungswege durch den Einbau von Türselbstschließer.

Standsicherheit Sanierungsmaßnahmen an der Tragkonstruktion des Gebäudes.

Weitere erforderliche Maßnahmen ( Priorität 2 + 3 )

Sonderbaukontrolle

Stadtschulamt Seehofstraße 41, 60594 Ffm

Käthe- Kollwitz- Schule 65.27 Gebäudesicherheit

Bescheinigungen nach der Technischen Prüfverordnung erforderlich.

Brandschutzsanierung der Elektroanlage erforderlich.

Erstellung einer Brandschutzordnung nach DIN erforderlich.

Sicherstellung der Notbeleuchtung und Notstromversorgung erforderlich.

Kennzeichnung der Rettungswegführung erforderlich.

Brandfrüherkennung durch Funkvernetzte Rauchmelder als Maßnahme für den Personenschutz.

Sicherstellung der Rettungswege durch zusätzätzliche Türdurchbrüche / Panikschlösser ( Bypass )

Erforderliche Sofortmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs ( Priorität 1 )

22222222222020202020

110.8110.8110.8110.8110.8

109.6109.6109.6109.6109.6

110.2110.2110.2110.2110.2

110.4110.4110.4110.4110.4

111.9111.9111.9111.9111.9

112.1112.1112.1112.1112.1

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trieb Städtische Kitas Frankfurt am Main). Für die Durchführung der Gebäudeüberprüfung wurden durch das Hochbauamt entweder geeignete externe Sachver-ständige eingeschaltet oder die Überprüfung erfolgte durch die Mitarbeiter der Abteilung 65.27. Die Federfüh-rung oblag jeweils dem Hochbauamt, Abteilung 65.27, unter Hinzuziehung von Vertretern der Feuerwehr, der Betreiber und deren Gebäudeverwaltern und dem Re-gierungspräsidium Darmstadt, Abteilung Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik.

Wiederkehrende Überprüfungen (Sonderbaukontrollen)Im Jahr 2010 erfolgten Kontrollen an folgenden Schulen: Hans-Böckler-Schule, Nordend Otto-Hahn-Schule, Nieder-Eschbach

Im gleichen Jahr wurden vom Stadtschulamt folgende Schulen zur Überprüfung in 2011 festgelegt: Albrecht-Dürer-Schule, Sossenheim Fried-Lübbecke-Schule, Eschersheim Goldsteinschule, Schwanheim Hostatoschule Außenstelle, Höchst Martin-Buber-Schule, Sachsenhausen Robert-Blum-Schule, Höchst Robert-Koch-Schule, Höchst Robert-Koch-Schule Außenstelle, Höchst Ludwig-Börne-Schule Außenstelle, Ostend Helmholtz-Schule, Ostend Uhland-Schule, Ostend Otto-Hahn-Schule, Niedereschbach Riedhofschule, Sachsenhausen Hans-Böckler-Schule, Nordend Louise-von-Rothschild-Schule Außenstelle, Nordend Minna-Specht-Schule, Schwanheim

Für diese Schulen wurden dann alle erforderlichen Un-terlagen zusammengestellt, die entsprechenden Massen ermittelt, das Leistungsprofil erstellt und sechs Sachver-ständigenbüros zur Angebotsabgabe aufgefordert. Um gleiche Sicherheitsstandards an allen Schulen zu errei-chen, wurden vom Stadtschulamt und dem Hochbauamt die erforderlichen Standards gemeinsam festgelegt. Nach der Auswertung der Angebote ergingen Aufträge an zwei Sachverständigenbüros zwecks Durchführung der Sonderbaukontrollen an den zuvor genannten Schu-len. Im Jahr 2011 konnten sämtliche zuvor im Jahr 2010 beauftragten Schulen begangen werden.

Außerdem erfolgten in den Jahren 2010/2011 an folgenden städtischen Kindertagestätten Kontrollen: KiZ 99 Werrastraße, Bockenheim KiZ 17 Niddagaustraße, Rödelheim KiZ 27 Alt Fechenheim, Fechenheim KiZ 141 Krifteler Straße, Gallus KiZ 24 Hölderlinstraße, Ostend KiZ Träger KiZ St. Stephanus, Niedererlenbach

Für das Jahr 2012 legte das Stadtschulamt folgende Schulen zur Überprüfung fest und erteilte die Aufträge: August-Gräser-Schule, Schwanheim Henri-Dunant-Schule, Sossenheim Hostatoschule, Höchst Kerschensteinerschule, Hausen Louise-von-Rothschild-Schule, Bornheim Niddaschule, Nied Römerstadtschule, Heddernheim Sophienschule, Bockenheim Fürstenbergerschule, Nordend Ackermannschule, Gallus Bürgermeister-Grimm-Schule, Gallus Günderrodeschule, Gallus Wöhlerschule, Dornbusch Salzmannschule Außenstelle, Niederrad Zentgrafenschule, Seckbach

Im Jahr 2012 wurden diese Schulen dann einer Sonder-baukontrolle unterzogen. Die Durchführung eines er-neuten Wettbewerbes mit Sachverständigenbüros konnte entfallen, da die unter Vertrag stehenden Sach-verständigen erklärten, die im Jahr 2011 im Wettbewerb ermittelten Einheitspreise auch im Jahr 2012 halten zu können. Zusätzlich nahm die Gebäudesicherheit in 2012 an fol-genden städtischen Kindertageszentren des Betriebs 48 Kita Frankfurt Kontrollen vor: KiZ 81 Seilerstraße, Innenstadt KiZ 112 Siesmayersstraße, Westend KiZ 105 Am Wildpfand, Schwanheim KiZ 123 Siemensstraße, Sachsenhausen KiZ 120 Eichhörnchenpfand, Griesheim KiZ 138 Therese-Heger-Anlage, Nied KiZ 103 Schwarzburgstraße, Nordend

Im Dezember 2012 stimmte 65.27 mit Amt 40 die für das Jahr 2013 zu begehenden Schulen ab und bereitete den Wettbewerb für die Einheitspreisbildung mit neuen Sachverständigenbüros vor.

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Folgende Mängel sind besonders häufig zu konstatieren: Aus Klassenzimmern ist teilweise kein zweiter baulicher Rettungsweg vorhanden

In Treppenhäusern sind Brandlasten vorhanden Alarmierungsanlagen sind nicht funktionsfähig Verriegelungen der Notausgänge haben keine Panikfunktion

Notausgänge sind verriegelt Brandschutztüren sind aufgrund von Mängeln nicht funktionsfähig oder fehlen gänzlich

Brandschutztüren sind verkeilt Kellerbereiche sind nicht vorschriftsmäßig abgetrennt

Es sind keine Brandschutzordnungen mit aktualisierten Alarmplänen vorhanden

Es wurden ungenehmigte Nutzungsänderungen durchgeführt

Rettungswegkennzeichnung, Sicherheitsbeleuchtung sind mangelhaft

Brandabschottungen bei Lüftungs- und Leitungsanlagen sind unzureichend

Dokumentation Die Ergebnisse der Kontrollen werden jeweils in Form eines Prüfberichtes dokumentiert. Der Prüfbericht ba-siert auf der „Checkliste Sicherheitsüberprüfungen“ des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landes-entwicklung und beinhaltet das Begehungsprotokoll mit Maßnahmenkatalog und Festlegung von Prioritätsstu-fen 1 bis 3 für die festgestellten Mängel, sowie der da-zugehörigen Fotos. Die zu Beginn der Sonderbaubege-hungen gewählte Form der Dokumentation hat sich bewährt und wird auf Grund ihrer einfach lesbaren und verständlichen Darstellung von Seiten der Betreiber, wie auch von Außenstehenden, als wichtige Informati-onsquelle akzeptiert und genutzt.

Zur Festlegung der Dringlichkeit der Mängelbeseiti-gung wurden die Prioritätsstufen 1 – 3 festgelegt.Prioritätsstufe 1: unverzügliche Mängelbeseitigung erforderlich, da eine konkrete Gefahr erkennbar ist.Prioritätsstufe 2: Mängelbeseitigung innerhalb eines Jahres, betrifft Mängel, die im Zuge der turnusmäßi-gen Wartungsarbeiten zu beheben sind. Prioritätsstufe 3: Mängelbeseitigung innerhalb von fünf Jahren, betrifft Mängel, die Maßnahmen mit höherem Planungsaufwand beinhalten. Diese sollten bis zur nächsten Begehung (Begehungsturnus ca. alle fünf Jahre) behoben sein.

Bei Mängeln der Priorität 1 werden vom Betreiber So-fortmaßnahmen in Abstimmung mit der Branddirektion, den Sachverständigen und dem Hochbauamt eingelei-tet, um die jeweilige Nutzung aufrechterhalten zu kön-nen. Diese Sofortmaßnahmen werden schriftlich doku-mentiert. Im Regelfall ergeben sich konzeptionelle und

bauliche Veränderungen, die im Zuge eines Baugeneh-migungsverfahrens zu prüfen und zu genehmigen sind. Hierfür werden üblicherweise geeignete Architekten und Bandschutzsachverständige durch das Hochbau-amt beauftragt. Die bei den Begehungen häufig festge-stellten Defizite im Bescheinigungsmanagement (z.B. TPrüfVO) treten aufgrund verbesserter Zusammenar-beit zwischen Betreiber und Hochbauamt mittlerweile deutlich seltener auf.

Auf Seite 90 wird zur besseren Veranschaulichung bei-spielhaft das Datenblatt der Sonderbaukontrolle an der Käthe-Kollwitz-Schule vom Dezember 2010 vorgestellt. Die jeweiligen Datenblätter sind untergliedert in:A. Allgemeine DatenB. Erforderliche Sofortmaßnahmen zur Aufrechterhal-

tung des Schulbetriebs (Priorität 1)C. Weitere erforderliche Maßnahmen (Priorität 2 + 3)Die unter B und C aufgelisteten Maßnahmen stellen nur einen Querschnitt jener Maßnahmen dar, die in den Be-gehungsprotokollen am häufigsten genannt werden.

Statische Untersuchungen an Schulturnhallen in den Jahren 2010 und 2011An folgenden sieben Schulturnhallen wurden statische Untersuchungen der Dachtragwerke durchgeführt: Ernst-Reuter-Schule, sechs Hallen, Nordweststadt Geschwister-Scholl-Schule, Turnhalle, Heddernheim

Nach erfolgter Überprüfung konnte im Ergebnis festge-halten werden, dass alle Hallen standsicher sind und uneingeschränkt genutzt werden können. Unabhängig davon wurden aber auch Mängel an den Hallen festge-stellt, die im Rahmen der Bauunterhaltung zu beseitigen sind, um größere Schäden zu vermeiden. Darüber hin-aus werden alle sonstigen Schulturnhallen sukzessive durch die Abteilung 65.27 im Hinblick auf Standsicher-heit und augenscheinliche statische Mängel überprüft und dokumentiert.

Untersuchung von abgehängten Decken in SchulenAuf Grund von Schadensfällen mussten die Tragkons-truktionen von abgehängten Decken in ca. 80 Schulen aus der Vorkriegszeit und in ca. 20 Schulen aus den 1970er Jahren zwischen 2010 und 2011 durch Sach-verständige untersucht werden. Zurzeit wird zu den vor liegenden Berichten mit Nebenbefunden zum Brand-schutz die Entwicklung entsprechender Sanierungs-konzepte beauftragt und betreut.

Teilweise wurden im Zuge der statischen Untersu-chung der abgehängten Decken offensichtliche andere Mängel erkannt und dokumentiert. Daraus folgten wei-

Untersuchte Schulen

vorliegendeBerichte

Sanierungs-konzepte beauftragt

noch zu unter-suchende Nebenbefunde

101 101 13 44

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tere Untersuchungen, die von Stadtschulamt beauftragt und von 65.27 fachlich begleitet wurden.

Ertüchtigung von TreppengeländernEin Sonderauftrag des Stadtschulamtes im Jahr 2010 umfasste die Überprüfung aller Geländer in Schulgebäu-den im Hinblick auf die erforderliche Höhe der Absturz-sicherung. Zur Ermittlung des Handlungsbedarfs führen derzeit die zwei Objektbereiche des Hochbauamtes entsprechende Erhebungen in allen Frankfurter Schu-len durch. Die Art und Weise der erforderlichen Ertüch-tigungsmaßnahmen ist danach mit der federführenden Abteilung 65.27 in Hinblick auf Standsicherheit und Funktionalität zu entwickeln und fachlich zu steuern.

BeratungZu erwähnen ist außerdem, dass die Mitarbeiter der Abteilung 65.27 in den letzten zwei Jahren in Sachen Brandschutz, öffentliches Baurecht, Sicherheitstechnik und Standsicherheit für Kollegen und Kolleginnen des Hochbauamtes und der Bauherrenämter in zunehmen-dem Maß beratend tätig sind. Es hat sich gezeigt, dass es sinnvoll und zweckdienlich ist, bei anstehendem Neubau oder Umbau von Sonderbauten die Abteilung Gebäudesicherheit schon in der Planungs- und Bauge-nehmigungsphase in den Abstimmungsprozess mit ein-zubeziehen.

ResümeeAbschließend lässt sich feststellen, dass die Aufga-benstellung „Überprüfung der Sonderbauten in kom-munaler Trägerschaft“ durch das Hochbauamt im hin-reichenden Maß geleistet wird und eine Verbesserung der Sicherheitsbelange deutlich erkennbar ist. Dies ist nicht zuletzt auch der kollegialen Zusammenarbeit der Betreiber, der Brandschutzdienststelle, der Unfallkas-se Hessen, dem Regierungspräsidium Darmstadt, dem Staatlichen Schulamt und dem Hochbauamt zu ver-danken.

Martin SchrammAbteilungsleitung Gebäudesicherheit / 65.27

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Im November 2008 hat die Bundesregierung ein Maß-nahmenpaket mit Fördermitteln von rund 50 Mrd. Euro beschlossen, dem am 14.01.2009 das Konjunkturpaket II des Landes mit weiteren 50 Mrd. Euro folgte.Die Stadt Frankfurt investierte im Rahmen der Konjunk-turprogramme von Bund und Land bis Ende 2011 rund 170 Mio. Euro. Verwendungsnachweise und Abrech-nungen mußten bis 31.03.2012 vorliegen.Damit hat das Hochbauamt zusätzlich zu den „norma-len“ unterjährigen Maßnahmen des Investitions- und Ergebnishaushaltes im Wert von jährlich ca. 150 Mio. Euro 54 zusätzliche Bauvorhaben mit Gesamtkosten im Wert von 115 Mio. Euro gesteuert.Zwei Drittel der Projekte entstanden im Bereich des De-zernates IV, Stadtschulamt und Eigenbetrieb Kita Frank-furt. Die restlichen Maßnahmen sind im Dezernat I Rat-haus Römer, Dezernat IX Sportamt und im Dezernat VIII Jugend- und Sozialamt angesiedelt. Die Projekte rei-chen in ihrem Umfang beispielhaft von der Einrichtung einer Bibliothek IGS Herder mit 50.000 Euro bis zur Mo-dernisierung und Erweiterung der Hellerhofschule mit 11,5 Mio. Euro.In der knappen Zeit zwischen Magistrats-Beschluss im März 2009 und den notwendigen Auftragsvergaben Ende 2009 waren viele Einzelschritte in Planung, der Er-stellung von Bauanträgen und Bau- und Finanzierungs-vorlagen sowie teilweise europaweite Ausschreibun-gen von VOB Leistungen zu erarbeiten. Die Begleitung des Maßnahmenpaketes erfolgte über eine ämter-übergreifende Arbeitsgruppe unter Beteiligung von externen Büros unter Leitung des Hochbauamtes. Zur Sicherstellung des Projekterfolgs wurde die bis in die 90er Jahre übliche Zusammenarbeit mit der FAAG für die Leistungen der Bauleitung, Vergabeverfahren und kaufmännische Betreuung wieder aufgenommen. Ungeachtet der komplexen Aufgabe und der ohnehin hohen Belastung der Mitarbeiter des Hochbauamtes wurden die Maßnahmen innerhalb der Vorgaben bis Ende 2011 baulich realisiert und werden 2012 in der Ab-rechnungs- und Verwendungsnachweisführung abge-schlossen. Hierbei wurde nicht nur auf einem qualitativ sehr nachhaltigen Niveau, sondern auch im Ergebnis kostengünstig gebaut. Die durchschnittlichen Mehrkos-ten des KII-Paketes liegen trotz kurzer Planungs-, Ver-gabe- und Bauzeit deutlich unter 2 %.Lesern, die in das Thema vertieft einsteigen möchten, sei der Blick in unsere Broschüre Konjunkturpro-gramm II 2009-2011 empfohlen.

Gerhard AltmeyerFachbereichsleitung Hochbau II / 65.4

KONJUNKTURFÖRDERPROGRAMM VON BUND UND LAND (KII) – DIE BILANZ

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So vielfältig hat Frankfurts kommunale Infrastruktur vom K II-Programm profitiert.

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KINDERTAGESEINRICHTUNGEN FÜR UNTER DREIJÄHRIGE – DAS U3-PROGRAMM

Die Stadt Frankfurt sorgt für den Ausbau an Kinderbe-treuungsplätzen. Neben dem starken Bevölkerungszu-wachs in Frankfurt am Main verpflichtet die gesetzliche Grundlage mit dem Tagesbetreuungsausbaugesetz des Bundes von 2005 und des Kinderförderungsgesetzes von 2009 die Stadt zum Ausbau der Plätze. Bis Ende 2013 ist der uneingeschränkte Anspruch auf Betreuung ab dem ersten Lebensjahr sicherzustellen. Für einen Teil der neu zu errichtenden Kindertageseinrichtungen sind Förderungsmittel des Landes zu erwarten (15.000 Euro / Platz für U 3).

In folgenden Schritten wurde die Realisierung in Angriff genommen:1. Genehmigung eines neuen RaumprogrammsIn der Vergangenheit wurden die unter Dreijährigen in separaten Krippen betreut. Um flexibel auf eine Ände-rung der Altersstruktur reagieren zu können, werden jetzt Krippe, Kindergarten und Hort in Kindertagesein-richtungen zusammengefasst. Der Bedarf wurde in neuen Raumprogrammen beschrieben, die die pädago-gischen Ziele, die Einrichtung sowie die Flächen für ent-wurfsunabhängig festlegbare Bereiche definieren. 2. StandortsucheAus den gesetzlichen Rahmenbedingungen erfolgte die Bedarfsermittlung von 31 neuen Kindertageseinrichtun-gen, vorwiegend in Neubaugebieten, sowie weitere Umbauten und Ergänzungsbauten. Um geeignete Grund-stücke zu finden, wurde eine ämterübergreifende Ar-beitsgruppe aus Hochbauamt, Schulamt, Liegenschaft-samt, Bauaufsicht und Grünflächenamt gegründet. Die Grundstückssuche gestaltete sich sehr schwierig. Die mangelnde Eignung oder Verfügbarkeit einiger Grund-stücke kam erst in der Vorplanung zu Tage. Bisher ste-hen 17 neue Grundstücke zur Verfügung.

3. Wettbewerb für ein BaukastensystemDie knappen gesetzlichen Zeitvorgaben können mit der Steuerung von über 30 unterschiedlichen Architekten nicht eingehalten werden. Deshalb wurde ein Architek-tenwettbewerb gemäß der RPW 2008 für die Entwick-lung eines Baukastensystems im Passivhausstandard ausgeschrieben. Fünf Büros legten die überzeugends-ten baukasten-ähnlichen Konzepte vor. Aus dem Kreis der Preisträger sind derzeit die zwei Bü-ros Birk und Heilmeyer, Stuttgart sowie raum-z gmbh architekten, Darmstadt mit Mehrfachplanungen beauf-tragt. Auf stark unregelmäßigen Grundstücken bezie-hungsweise bei extrem schwierigen Grundstückszu-schnitten können die Wettbewerbsentwürfe nicht

BIRK UND HEILMEYER ARCHITEKTEN, STUTTGART

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optimal realisiert werden. Hier erfolgt die Einschaltung weiterer Architekten aus dem Kreis der Preisträger.

4. Steuerungsgruppe für Neu-, Um-, und Erweiterungsbauten

Zur Steuerung der Planungen innerhalb des knappen Terminrahmens, an der wegen der großen Zahl paralle-ler Projekte elf Projektleiter aus vier Abteilungen, sowie die Bauherren ( Schulamt und Betrieb Kita Frankfurt) und das Grünflächenamt beteiligt sind, wurde eine Len-kungsgruppe gebildet.

5. Die Arbeitsgruppe koordiniert zur Zeit 39 Projekte mit folgenden Planungsständen:

16 Maßnahmen sind nach beschlossener Bau- und Finanzierungsvorlage in der Phase der Bauvor-bereitung, bzw. bereits im Bau (15 Neubauten und 1 Erweiterung)

23 Maßnahmen in Planung (16 Neubauten und 7 Erweiterungen)

6. Koordination der hochbaulichen und technischen Standards, der Planungsaufträge und der Planungen

Die vorhandenen hochbaulichen Standards, die in einem Raumbuch definiert waren, wurden überarbeitet und vereinfachen das Durchsetzen der städtischen Standards bei den externen Planern. Aus dem Wettbe-werb ergaben sich für einige Projekte Wiederholungen, die im Honorar berücksichtigt werden mussten. Auf der Arbeitsebene stimmen sich die Projektleiter an-lassbezogen ab. Ein weiteres Projekt befasste sich im Zeitraum 2010-2012 mit der Raumakustik in Schulen und Kindertages-einrichtungen unter besonderer Berücksichtigung neu-er bautechnischer Anforderungen, die vor allem aus dem Passivhaus-Standard erwachsen. Die Arbeitshilfe zu „Raumakustik in Schulen und Kin-dertageseinrichtungen“ entstand in Abstimmung mit dem Stadtschulamt und dient den Projektleitern und externen Planern als Grundlage. Dazu steht das eigens entwickelte Programm zur „Berechnung des mittleren Schallabsorptionsgrades“ für Prognosen der raumakus-tischen Qualität zur Verfügung. Die Arbeitshilfe soll Pro-jektleitung und Bauplanung unterstützen, um Standard-Raumsituationen in Schulen und Kitas (Unterrichts- und Betreuungsräume, Sporthallen und Flure) ohne zusätz-liche Raumakustik-Fachplanung realisieren zu können. Eine Fortschreibung der Planungshilfe für Kita-Neubau-ten ist in Bearbeitung.

Tobias PickObjektbereich I / 65.31.4

RAUM-Z GMBH ARCHITEKTEN, DARMSTADT

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Organisatorische Veränderungen waren notwendigDie Veränderungshäufigkeit von Gesetzen, Verordnun-gen und Richtlinien hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Die bisher geübte Praxis, die Änderun-gen unmittelbar an die Sachbearbeitung weiterzuleiten, hatte in der Praxis dazu geführt, dass sich alle Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter mit der zeitintensiven Umset-zung beschäftigen mussten. Aufgrund der knappen Per-sonalressourcen war es daher unerlässlich, hierfür eine zentrale Lösung zu finden und in diesem Zusam-menhang auch andere fachbereichsübergreifende The-men zu bündeln. Mit Wirkung vom 01.12.2010 wurde da-her die Stabsstelle Qualitätsmanagement eingerichtet, um Verfahrensabläufe zu vereinheitlichen und zu stan-dardisieren.

Personalfluktuation weiterhin auf hohem NiveauDie Personalfluktuation bewegte sich auch in den vergangenen drei Jahren wieder auf hohem Niveau. Neben der üblichen Fluktuation war dies insbesondere auch auf die hohe Anzahl der befristeten Arbeitsverträ-ge zurückzuführen. So wurden allein in 2010 wieder 29 Stellenbesetzungsverfahren durchgeführt, die sich im Durchschnitt über acht Monate hinzogen. Die lange Dauer der Verfahren begründete sich, neben der hohen Auslastung der am Verfahren Beteiligten, bei bestimm-ten Stellen hauptsächlich durch einen Mangel an Be-werbungen, so dass einzelne Stellen mehrfach ausge-schrieben werden mussten. Insbesondere bei den Stellen im Bereich Gebäudetechnik wirkt sich der Fach-kräftemangel auch im öffentlichen Dienst aus. Die Fachbereichsleitung für den Objektbereich 1 wech-selte von Ulrich Kuhlendahl zu Harald Heußer. Die Stel-le der Fachbereichsleitung Zentrale Dienste (Verwal-tungsleitung) war mit dem Weggang der bisherigen Leitung seit 01.03.2012 vakant und konnte ab 15.09.2012 nachbesetzt werden.

Das nächste „Programm“ steht anWährend sich das Konjunkturprogramm noch mitten in der Abwicklung befand, zeichnete sich Ende 2010 be-reits ein nächstes „Programm“ ab.Der Bundestag beschloss 2008 mit dem Kinderförde-rungsgesetz die gesetzliche Grundlage für den umfas-senden Ausbau der Kleinkinderbetreuung. Das Gesetz sieht ab dem 01. August 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Kinderbetreuungsstelle für alle Kin-der ab Vollendung des ersten Lebensjahres vor. In die-sem Zusammenhang muss das Kinderbetreuungsange-bot in der Stadt Frankfurt am Main erheblich ausgebaut und damit erneut ein hohes zusätzliches Bauvolumen be-wältigt werden. Auch hierfür konnten inzwischen mittels befristeten Arbeitsverträgen und über Zeitarbeitskräfte zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden.

Personalentwicklung bleibt eins der wichtigsten ThemenAufgrund der dargestellten Rahmenbedingungen war auch in den vergangenen Jahren die Entwicklung des Personals, insbesondere die Qualifizierung, eins der wichtigsten Themen. Hinsichtlich der Weiterentwicklung von Fachkompeten-zen wurden aufgrund der Software-Umstellung in den vergangenen Jahren insbesondere Schulungen für Microsoft Windows 7 und Office 2010 angeboten und die Projektassistenzen hinsichtlich der kaufmännischen Abwicklung von Projekten geschult. Daneben wurden im zweiten Halbjahr 2011 bereits wieder inhaltliche Konzepte für Schulungen im Bereich Vergabe, insbe-sondere für die Einführung des Vergabehandbuchs des Bundes sowie zur Nachtragsprüfung, entwickelt, so dass seit dem Frühjahr 2012 entsprechende Seminare durchgeführt werden.Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten ihre sozialen und persönlichen Kompetenzen im Rahmen

PERSONELLES

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99der Schulungen für die Mitarbeiter/innen-Vor ge-setzten- Gespräche weiterentwickeln. Insbesondere in den Bereichen der Führungskräfteentwicklung, der Einar beitungsqualifizierung und des Betrieblichen Gesundheitsmanagements wurde zur Teilnahme ange regt und die Durchführung unterstützt. In Zu-sammenarbeit mit der Unfallkasse Hessen erfolgten Schulungen der Führungskräfte im Arbeits- und Ge-sundheitsschutz. Zugeschnitten auf die Bedürfnisse des Hochbauamtes wurde die Fortbildung „Mit Laptop und Beamer präsentieren“ entwickelt und durchge-führt. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit in einzel-nen Teams wurden darüber hinaus Teamentwicklungs-maßnahmen initiiert.

Wie bereits im letzten Jahresbericht angekündigt, lag der Schwerpunkt bei der Weiterentwicklung der Füh-rungskompetenzen im Bereich der Personalführung. Für die Abteilungsleitungen und Fachbereichsleitungen unter Teilnahme des Amtsleiters wurde in drei Modulen die Maßnahme „Leitende Führungskräfte im Rahmen der Personalentwicklung qualifizieren“ durchgeführt, die im ersten Schritt der Auffrischung von Basiskennt-nissen dienten. Daneben dienten spezielle Seminare und Workshops der Korruptionsprävention, arbeits-rechtlichen Themen und der effektiven sowie rechtssi-cheren Durchführung von Personalauswahlverfahren.

Für die Serviceleitungen wurde ein gesondertes Semi-nar in zwei Modulen organisiert, um die Bedürfnisse dieser Führungsebene spezifisch behandeln zu können.

AusblickDer Abschluss der Projekte und Maßnahmen im Rah-men des Konjunkturprogramms II und deren Übergang in die Bauunterhaltung sowie der Beginn der neuen Projekte im Rahmen von U3 werden weiterhin zusätz-liches Personal erfordern. Jedoch lässt hier die künf-tige Haushaltsituation nur wenig Spielraum zu.

Der Qualifizierungsbedarf wird auch in den nächsten Jahren auf unverändert hohem Niveau bleiben und soll für die verschiedenen Sachbearbeitungs- und Füh-rungsebenen ausgehend von den Anforderungen in den Stellenbeschreibungen definiert werden.

Die Korruptionsvorsorge bleibt weiterhin ein wichtiges Thema und wird auch in den nächsten Jahren ausge-baut werden; hier sind unter anderem hausinterne Schulungen und Fortbildungen vorgesehen. In diesem Zusammenhang werden unter anderem künftig alle ein-gehenden Rechnungen durch die Verwaltung zentral im Projektsteuerungsinstrument IPASS erfasst. Weiterhin werden wir die Übergabe der Bauunterlagen, die Archi-vierung sowie die Bauabrechnungen optimieren und vereinheitlichen, um auch hier den Vorgaben des Magis trats gerecht zu werden.

Inwiefern sich eine aktuelle gesamtstädtische Diskus-sion um die Verlagerung von Aufgaben im Bereich Ver-gabe und der Rechnungsbearbeitung auf die Aufgaben und die Struktur des Hochbauamtes auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Arno Neuberger Leitung Zentrale Dienste / 65.1

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100 PROJEKT „AMTSKULTUR“

Der Zusammenhang von Unternehmenskultur, Arbeits-qualität und Mitarbeiterengagement wurde inzwischen in zahlreichen wissenschaftlichen Studien untersucht und belegt. Dies gilt für Unternehmen aller Größen und Branchen, ebenso für Behörden und die öffentliche Verwaltung. Was versteht man unter Unternehmenskultur Inwie-weit lässt sich eine Kultur steuern? Wissenschaftlich betrachtet gibt es drei Ebenen der Unternehmenskultur, die sich nach dem Grad ihrer Sichtbarkeit unterscheiden. Die sichtbare Kultur – hierzu gehören Architektur,

Bürogestaltung, Logos, Prozesse, Strukturen, Hand-lungsanweisungen

Die gelebte Kultur – sie umfasst Führung, Kooperation, Kommunikation

Die unsichtbare Kultur – dies sind Werte, Grundan-nahmen, Überzeugungen

Die Kultur eines Unternehmens beeinflusst die Art und Weise wie mit den jeweiligen unternehmensspezifi-schen Herausforderungen umgegangen wird und sie wird mehr und mehr zum entscheidenden Faktor für Er-folg oder Misserfolg eines Unternehmens. Oft ist es in Unternehmen eine Krise, die zu Veränderungen in der Wahrnehmung der eigenen Kultur führt.

Bedingt durch die Neustrukturierung des Hochbauam-tes in 2006 hatten die Organisationseinheiten ihren Zu-schnitt und Aufgabenbereiche stark verändert, sodass mittels teambuilding die Einheiten neu zusammengeführt werden sollten. Parallel dazu lösten 2008/2009 nicht ein-gehaltene Baukosten bei einigen Neubau- und Sanie-rungsprojekten eine erhebliche Mehrkostendebatte in den politischen Gremien und öffentliche Kritik in den Medien aus.Gerade jetzt sah die oberste Führungsebene des Hoch-bauamtes die dringende Notwendigkeit, den Fokus nicht nur auf die reibungslose Abwicklung der vielzähli-gen Bauprojekte zu richten, sondern sich ebenso intensiv mit den Themen Arbeitsqualität und Mitarbeiterzufrie-

denheit zu beschäftigen. Nur die Entwicklung einer mit-arbeiterorientierten Unternehmens- bzw. Amtsstruktur macht es möglich, die Qualität der Arbeit zu optimieren, die vorhandenen Potentiale besser zu nutzen und das Engagement der Mitarbeiter weiter zu fördern und zu pflegen.Im März 2009 fand die Kick-off-Veranstaltung für das Projekt „Amtskultur“ im Hochbauamt statt. Verantwort-lich für das Projekt war eine Steuerungsgruppe aus zehn MitarbeiterInnen, mit externer Unterstützung durch die Unternehmensberatung Consulting Training. Die Art, wie im Hochbauamt Mitarbeiter und Führungskräf-te miteinander umgehen, wie schwierige Situationen bewältigt werden und wie Probleme gelöst werden, sollte näher betrachtet werden.

Zunächst wurde ein 5-Schritte-Programm festgelegt: Erhebung mit Befragung und Interviews möglichst

aller MitarbeiterInnen Auswertung und Konzeption Entwicklung und Erarbeitung konkreter Regeln,

Grundsätze und Maßnahmen Umsetzung, Formulierung von Vereinbarungen Controlling der Umsetzung

Die Mitarbeiterbefragung erfolgte in Form eines stan-dardisierten Fragebogens zu den Themenschwerpunk-ten Arbeitsklima, Arbeitszufriedenheit, Engagement, Kommunikation, Kollegialität, Disziplin, Wertschätzung, Respekt, Glaubwürdigkeit, Verlässlichkeit und Verbind-lichkeit.Als Ergebnis der Befragungen hatten sich Handlungs-bedarfe zu den folgenden Themen herauskristallisiert: Struktur/Arbeitsabläufe, Führung, Kommunikation, Ver-trauen, Respekt.

2010 wurden in allen Abteilungen des Hochbauamtes moderierte Workshops mit MitarbeiterInnen und Füh-rungskräfte durchgeführt. Ein gegenseitiges „Ins-Ge-spräch-Kommen“ wurde für erforderlich gehalten, um

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langfristig eine gute Basis des gegenseitigen vertrau-ens- und respektvollen Umgangs zu erreichen. Die Er-gebnisse der Workshops zentrierten sich auf ein Ziel, und zwar mehr Verbindlichkeit und Verlässlichkeit im täglichen Miteinander zu schaffen. Vor diesem Hintergrund wurde Folgendes angegangen: Erarbeitung eines Besprechungskonzeptes mit festen

Regeln zu Vorbereitung, Ablauf, Nachbereitung Erarbeitung eines verbindlichen Zeitfensters für

Wochen besprechungen zur Sicherstellung von regel-mäßigen Informations- und Beratungsrunden zwischen Führungskräften und MitarbeiterInnen

Erstellung einer Übersicht über alle internen und ex-ternen Routinetermine und Routinebesprechungen einschließlich deren Ziel und Inhalt, Verantwortlich-keit, Teilnehmer und Häufigkeit

Festlegung von Vertretungsregelungen und Verant-wortlichkeiten

Erarbeitung einer Jahresplanung für „große Ereig-nisse“, damit sich jeder danach richten kann

Bildung von Kompetenzzirkeln (Bündelung von Tätig-keiten oder Zuständigkeiten bei einzelnen Wissens-trägern) zwecks Wissensaustausch und Definition von Standards

Anfang 2011 wurde mit der Präsentation der konkreten Ergebnisse die Umsetzung im gesamten Amt eingeführt. Der Umgang mit der Kultur ist allerdings ein kontinuier-licher Prozess, der mit dem Verkünden von Ergebnissen nicht abgeschlossen ist, sondern der eine kontinuier-liche Prozessreflektion verlangt. Auch mit dem Verab-schieden eines Leitbildes oder der Formulierung von konkreten Vereinbarungen ist es nicht getan, vielmehr fängt die eigentliche Arbeit dann erst an.

Unternehmenskultur lässt sich nicht erzwingen oder in einer Fortbildung lernen, Kulturwandel und damit Ver-haltensänderung braucht Zeit. Die Führungsebene ist dabei aber die entscheidende Größe für einen Kultur-

wandel in Organisationen, denn Zufriedenheit und Mo-tivation der Mitarbeiterschaft wird stark von der Füh-rungskultur beeinflusst. Führungskräfte müssen den kulturellen Wandel durch ihr Verhalten dokumentieren, sie müssen die neuen Werte und Normen vorleben.

Ein Verhalten, das von gegenseitigem Respekt zeugt, dialog orientiert ist und von Verbindlichkeit und Verläss-lichkeit geprägt ist, kann die Qualität der Arbeit maß-geblich steigern. Und hierbei sind Alle angesprochen. Nur gemeinsam wird es gelingen, dem Thema dauer-haft die nötige Aufmerksamkeit zu widmen und eine „gute“ Amtskultur zu erreichen.

Christine SteinLeitung der Stabsstelle / 65.S

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102

BAUINVESTITIONSCONTROLLING

Das Bauinvestitionscontrolling des Hochbauamtes in Zusammenarbeit mit der Stadtkämmerei ist ein Kosten-steuerungsinstrument zur Optimierung, Unterstützung, Steuerung und Umsetzung von Bauvorhaben, verbun-den mit einer regelmäßigen Prüfung der Projekte wäh-rend der Planungs- und Bauphase. Stetige Kosten-transparenz und Kostenkontrolle gerade bei großen komplexen Projekten mit hohen Investitionsvolumen sind unumgänglich, um der Gefahr ungewollter und vor allem vermeidbarer Kostensteigerungen effektiv entge-genwirken zu können.

Basis ist das vom Hochbauamt eigens entwickelte IT-Verfahren, das „Integrale Projekt- und Auftrags-steuerungssystem“ (IPASS) zur elektronisch gestützten Vergabe und Abrechnung von Bauabwicklungen und Bauunterhaltungen. IPASS dient der Projektablaufopti-mierung, der Projektzuordnung, der Personaleinsatz-planung, der Gebäudekostenplanung, der Korruptions-prävention und Mitteleinsatzplanung und letztendlich als Instrument der Projekt-, Baukosten- und Terminkon-trolle. Aktuell wird IPASS in Richtung eines Gebäude- und Liegenschaftsmanagement weiterentwickelt.

Hauptziel der Kostensteuerung ist die wirtschaftlichste und nachhaltigste Verwendung von Investitionsmitteln. Eine Kostensteuerung fungiert demzufolge als „Früh-warnsystem“ vor jahresbezogenen Mehrkosten bei Inves titionen und beruht auf dem Gebot der sparsamen und wirtschaftlichen Haushaltsführung der Hessischen Gemeindeordnung. Mit Hilfe eines turnusmäßigen Con-trollings sollen Zielabweichungen so rechtzeitig festge-stellt werden, dass Gegensteuerungsmaßnahmen noch zeitnah greifen. Die Durchführung von Hochbauprojek-ten mit Kosten >250.000 Euro erfordert zu jeder Phase des Projektes Kenntnis über die genehmigten finanziel-len Mittel im Verhältnis zu dem aktuellen Kostenstand und der voraussichtlichen Abrechnungssumme. Der Ausgangspunkt des Controllings ist die Budgetierung der genehmigten Mittel. Die Budgetierung ist ein Ver-fahren der Haushaltsplanung und Haushaltsbewirt-schaftung, bei dem die Vergabe- und Kosteneinheiten aus Ein- und Auszahlpositionen zu einem Budget zu-sammengefasst werden. Die umfangreiche Kostenkon-trolle der Projekte in Form der exakten Budgetierung ist die Grundlage, um frühzeitig Minder- und Mehrkosten festzustellen, die Maßnahme dadurch kostenmäßig auszusteuern und gegebenenfalls nach Erreichen der Meldegrenzen die politischen Gremien zu informieren.

Damit die Kostensteuerung transparent und für alle Be-teiligten nachvollziehbar ist, wurden neben den um-fangreichen Budgetübersichten als Kostenüberwa-chung auch Instrumente wie Kostenänderungsanträge mit den sich ergebenden Leistungsänderungen einge-führt. Sie dienen als Grundlage für die Bauabrechnung und ggf. für die Nachtragsbearbeitung.

Die Neueinführung von Projektsteckbriefen wurde durch das Stadtschulamt im Rahmen der Kostensiche-rungsdebatte mitinitiiert. Diese Projektsteckbriefe infor-mieren über zeitliche „Meilensteine“ und den aktuellen Projektstatus. Sie stehen tagesaktuell allen Beteiligten online in einem übersichtlichen Berichtswesen zur Ver-fügung.

IPASS ist damit in der Lage, im Rahmen eines ge-samtstädtischen Investitionscontrollings einen Teil der erforderlichen Daten bereitzustellen. Die Hochrech-nung sowie der Bericht zu Kostenüberschreitungen bei Investitionsmaßnahmen wird zweimal jährlich mit den Finanzcontrolling-Berichten der Stadtkämmerei der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis gegeben. Auf Basis der angefallenen Istzahlen ist eine Prognose zum Jahresende beigefügt.

Voraussetzung für Kostensicherheit ist, dass die Auf-nahme neuer städtischer Maßnahmen in das Investiti-onsprogramm nur mit exakt durchgeplanten Unterlagen einer Kostenberechnung erfolgt. Die durch die Gremien abgestimmte Haushaltsunterlage der Bau- und Finan-zierungsunterlage gibt zwingend die Leistungs- und Kostendaten des Projektes vor. Bei der Kostenermittlung für Sanierungsprojekte ist es unabdingbar, besonders umfassende detaillierte Bauzu-standsanalysen durchzuführen. Grundlage eines erfolgs-versprechenden Projektes ist eine gut vorbereitete Bau-maßnahme, die eine nötige Planungstiefe besitzt und zügig durchgeführt wird. Startvoraussetzungen eines Projektes sind eine umfangreiche Grundlagenermittlung inklusive Raumprogrammbeschluss, bei Neubauten Machbarkeitsstudien und Wirtschaftlichkeitsvergleiche mit exakten Grundstücksuntersuchungen. Der Ansatz für Unvorhergesehenes wurde je nach Aufgabenstellung, besonders beim Bauen im Bestand, auf ein notwendiges Maß erhöht.

Der Erfolg bestätigt unser Vorgehen. Im langjährigen Vergleich über Investitionssummen in Milliardenhöhe besteht eine Kostenabweichung zwischen geneh-migten und tatsächlichen für die Projekte abgeflosse-nen Mitteln in Höhe von weniger als 3 %. Das ist eine finanzielle Punktlandung. Nach einer momentanen Aus-wertung von aktuell in Ausführung befindlichen 103 Projekten, die jeweils eine Gebäudesumme von über >250.000 Euro aufweisen, gibt es eine Kostenüber-schreitung von durchschnittlich 2,2%. Sieben Maßnah-men fallen mit einer Abweichung von über 10% auf. Eine Verfeinerung des Baukostencontrollings im Sinne einer optimierten Projekt- und Haushaltsführung wird angestrebt.

Dr. Hans Jürgen PritzlAmtsleitung

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ANZAHL DER DURCHGEFÜHRTEN SUBMISSIONEN JE VERGABEART

104

SUBMISSIONEN 2010 – 2012 prozentuale Verteilung eigenes Amt / fremde Ämter

Die Submissionsstelle des Hochbauamtes ist eine eigen ständige Abteilung, die strikt vom ausschreiben-den- und bauausführenden Bereich getrennt wurde. Durch diese absolute Neutralität wird gerade der Kor-ruptionsprävention Rechnung getragen.

In der Abteilung 65.26 werden entsprechend den Be-stimmungen des Vergaberechts Angebote für Aus-schreibungen entgegengenommen, gesichert und Öff-nungsverhandlungen durchgeführt. Im Rahmen der Verhandlung werden die Angebote geöffnet, gekenn-zeichnet, versiegelt sowie wesentliche Merkmale erfasst. Auch werden hier Auffälligkeiten aktenkundig gemacht sowie offene Positionen oder geänderte Zah-len gegen Veränderungen geschützt. Eine zusätzliche Dokumentation erfolgt im Anschluss an die Submission im Rahmen der rechnerischen Prüfung.

SUBMISSION

Amt 65

Amt 36

Amt 16

Amt 52

Amt 53

Amt 68

Amt 66

SBF87 %

1%

5%4%

1%

0%0%

2%

Neben den amtsinternen Submissionen führt die Sub-missionsstelle mittlerweile auch vermehrt Submissio-nen für andere städtische Ämter und Betriebe durch. Hierzu gehören beispielsweise das Amt für Straßenbau und Erschließung, die Stadtentwässerung, das Stra-ßenverkehrsamt, das Amt für Informations- und Kom-munikationstechnik, die Städtischen Bühnen sowie ver-schiedene Ämter – je nach Bedarf.Die Submission für das Konjunkturprogramm II erfolgte außerhalb des Hochbauamtes, so dass sich diese er-höhten Fallzahlen nicht in der Grafik widerspiegeln. Die Submissionen bewegen sich daher in den letzten Jah-ren auf einem konstanten und hohen Niveau (vgl. Jahres bericht des Hochbauamtes 2008 / 2009).

Tanja SchnellbächerAbteilungsleitung Submission / 65.26

1000

900

800

700

600

500

400

300

200

100

0

1.067

2010 2011 2012

235178

245

142 153

834

348

876 öffentlich

beschränkt

freihändig

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Die Öffentlichkeitsarbeit ist seit Dezember 2010 organi-satorisch in der Stabsstelle Qualitätsmanagement an-gesiedelt und bildet dort einen von zwei hauptsäch-lichen Arbeitsschwerpunkten. Die Öffentlichkeitsarbeit fungiert dabei als Mittler zwischen Projektleitungen und Dezernat beziehungsweise Amtsleitung. Typische Produkte sind eigene Broschüren wie der alle 2–3 Jahre erscheinende Geschäftsbericht, Flyer, Plakate, Hand-outs für öffentlichkeitswirksame Termine wie Richt-feste und Einweihungen. Pressemitteilungen, die Be-treuung und Fortschreibung des hochbauamtseigenen Internetauftritts www.hochbauamt.stadt-frankfurt.de und die Organisation von Veranstaltungen gehören ebenfalls zum Aufgabengebiet. Im Allgemeinen erfol-gen enge Kooperationen zwischen Stabstelle und Pro-jektleitung beziehungsweise Fachabteilung. Unterstüt-zung der Hochbaubereiche erfolgt auch bei den Bewerbungen für Architekturpreise und Auszeichnung, bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen wie Prä-sentationen und Plakaten in unmittelbarer Abstimmung mit den Projektleitungen.

An Grundlagenarbeiten ist die Schaffung eines Corpo-rate Design und die Unterstützung der Verwaltung bei der Umsetzung auf allen Schriftstücken und Vordru-cken des Hochbauamtes zu nennen. Hierzu gehört auch die Erstellung amtsverbindlicher Layoutvorga-ben für Publikationen. Von zentraler Bedeutung für die

Öffentlichkeitsarbeit ist die Bereitstellung von Fotoma-terial, auch für Externe, die über unsere Maßnahmen berichten: Der Aufbau und die Archivierung von Foto-material für öffentlichkeitswirksame Maßnahmen so-wie Baudokumentation erfordert den Aufbau eines modernen Facharchivs.Neben der Kommunikation mit Dritten zählt auch die Verbesserung hausinterner Kommunikation hinzu: Eine Plattform „Aktuelles“ im hausinternen Intranet, auf der Open Source Joomla basierend, bietet auf einen Blick die Übersicht über Alles, was das Haus bewegt, zum Beispiel Preisauszeichnungen, Veranstaltungen, Publi-kationen.

Broschüren, Flyer, HandoutsNeben dem 2010 erschienenen Jahresbericht 2008/2009 erfolgte in 2011 die Mitarbeit an der Veröffentlichung des Planungs- und Baudezernates Summer in the city, in das sämtliche Fachberichte aus den Veranstaltungen des Hochbauamtes im Rahmen des Architektursommer 2011 einflossen. Im Jahr 2012 bilanzierte das Hochbau-amt in seiner Broschüre Konjunkturprogramm 2009-2011 seine Erfahrungen mit dem bundesweit umfang-reichsten Konjunkturprogramm. Flyer und Handouts, die zu Richtfesten, Einweihungen und sonstigen Anläs-sen, wie zum Beispiel dem Tag der Architektur erstellt werden, unterstützen die Projekt leitungen bei der Prä-sentation ihrer Projekte zu verschiedenen Anlässen.

VERANSTALTUNGEN UND BERICHTSWESEN 2010 – 2012

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ARCHITEKTURSOMMER 2011

Das Thema Architektur dominierte den Sommer 2011: Die vier kreisfreien Städte der Region Rhein Main – Darmstadt, Offenbach, Wiesbaden und Frankfurt – haben „Architektur“ auf höchst unterschiedliche Weise the-matisiert und eine Vielzahl von kostenlosen Veranstal-tungen in die Städte geholt. Allein in Frankfurt widmeten sich nahezu 100 Veranstaltungen dem Thema aus Sicht der Bürger, der kommunalen Bauherren, Architekten, Künstler, Forscher, Stadtplaner, Denkmalpfleger und Investoren. Das Hochbauamt bot beim Frankfurter Architektursom-mer 2011 insgesamt fünf öffentliche kostenlose Veran-staltungen zur Baukultur an. Unter dem übergeordneten Thema „Bauen im historischen Kontext“ stellten vom Hochbauamt beauftragte Architekten aktuelle Baupro-jekte der Stadt Frankfurt vor und setzten sich mit Fragen zeitgenössischen Bauens auseinander. Im Rahmen des Symposiums „Der öffentliche Bauherr als Garant der Baukultur“erörterten Hochbauamtsleiter aus Deutsch-land und dem angrenzenden Ausland Fragen des kom-munalen Bauens und der Baukultur.Das vom Hochbauamt sensibel sanierte und moderni-sierte ehemalige Amerikahaus, ein Bau der 1950 Jahre, bot mit seinem schönen Sommergarten den entspann-ten Rahmen für Veranstaltungen und begleitendes Kul-turprogramm – eine gelungene Kooperation gemein-sam mit dem heutigen Nutzer, das spanische Instituto Cervantes.

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TAG DER ARCHITEKTUR 2010, 2011, 2012

AU

SZE

ICH

NU

NG

EN

AUSZEICHNUNGEN

Wir bauen für Sie.

Tag der Architektur 2012 am Wochenende 23. + 24. Juni 2012HOCHBAUAMT - Eine Erfolgsbilanz, die sich sehen lassen kann

Tag der Architektur 2012 - Architektenkammer Hessen wählt 19 Projekte zur Präsentation aus.

Nutzen Sie die Gelegenheit zur Besichtigung

NeubauKindertagesstätte EulenbergValentin-Senger-Straße 61,60389 Frankfurt am Main

So. 14:00 Uhr / 16:00 Uhr

Neubau Sport- und SchwimmhalleWöhlerschuleMierendorffstraße 6,60320 Frankfurt am Main

Sa. 10:00 / 12:00 Uhr

Umbau zum Cafe´ Pavillon HuthparkProbst-Goebels-Weg 17,60389 Frankfurt am Main

Sa. + So. 11:00 - 19:00 UhrSa. 16:00 Uhr + So. 12:00 Uhr

Umbau und ErweiterungLudwig-Börne-SchuleLange Straße 3060311 Frankfurt am Main

Sa. 10:00 - 15:00 Uhr nach Bedarf während der

Öffnungszeiten, max 20 Pers.

NeubauSchule für Praktisch BildbareWerner-Bockelmann-Straße 365934 Frankfurt am Main

Sa. stündlich von 12:00-14:00 Uhr

Zeichenerklärung

Öffnungszeiten Führung

Neubau Mensa, IGS IntegrierteGesamtschule NordendHartmann-Ibach_Straße 54-5860389 Frankfurt am Main

So. 11:00 Uhr

Neubau Kinder- und Familienzentrum GriesheimPlatanenstraße 11,65933 Frankfurt am Main

So. 11:00 Uhr

SanierungNeugotisches Treppenhaus im Rathaus RömerRömerberg 23,60311 Frankfurt am Main

Sa. 14:00 + 15:30 Uhr begrenzte Teilnehmerzahl max 25 Pers.

Neubau Cafeteria und Klassenräume, ZiehenschuleJosephskirchstraße 960433 Frankfurt am Main

Sa. + So. 14:00 Uhr

Neubau TurnhalleMichael-Grzimek-SchuleAn der Walkmühle 10,60347 Frankfurt am Main

Sa. 16:00 Uhr + So. 14:00 Uhr

AUSZEICHNUNGEN

AU

SZE

ICH

NU

NG

EN

Wir bauen für Sie.

Tag der Architektur 2012 am Wochenende 23. + 24. Juni 2012HOCHBAUAMT - Eine Erfolgsbilanz, die sich sehen lassen kann

Tag der Architektur 2012 - Architektenkammer Hessen wählt 19 Projekte zur Präsentation aus

Nutzen Sie die Gelegenheit zur Besichtigung

Neubau TurnhalleMichael-Ende-SchuleNiddagaustraße 29,60489 Frankfurt am Main

So. 13:00 - 17:00 UhrSo. 14:00 / 16:00 Uhr

Sanierung und ErweiterungCarl-Schurz-SchuleHolbeinstraße 21-23,60596 Frankfurt am Main

So. 11:00 / 12:30 / 14:00 / 15:30 Uhr

Neubau Funktionsgebäude Sportanlage RebstockAm Römerhof 9,60326 Frankfurt am Main

Sa. 14:00 Uhr

ErweiterungGrundschule HarheimIn den Schafgärten 2560437 Frankfurt am Main

Sa. 13:00 + So. 14:00 Uhrbegrenzte Teilnehmerzahlen

von je max 15 Pers.

Neubau in PassivhausbauweiseTurnhalle LiebigschuleKollwitzstraße 360488 Frankfurt am Main

Sa. 14:00 - 16:00 Uhr

Neubau Cafeteria , Eduard-Spranger-Schule / Henri-Dunant-SchuleSchaumburger Straße 66-6865936 Frankfurt am Main

So. 11:00 - 12:00 Uhr So. 11:00 Uhr

Neubau Valentin-Senger-SchuleValentin-Senger-Straße 9,60389 Frankfurt am Main

Sa. 13:00 - 16:00 Uhr Sa. 13:30 / 15:00 Uhr

Erweiterung und SanierungSchule am LandgrabenLandgraben 2,60388 Frankfurt am Main

Sa. 14:00 Uhr

ErweiterungGrundschule am ErlenbachIm Feldchen 2660437 Frankfurt am Main

Sa. 15:00 Uhr + So. 15:30 Uhrbegrenzte Teilnehmerzahlen

von je max 15 Pers.

Zeichenerklärung

Öffnungszeiten Führung

Projekten beim Veranstalter, der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, zur Teilnahme zu bewerben. Dass die Jury jedes Jahr eine steigende Anzahl von Bauten, die das Hochbauamt gesteuert hat, auswählt, spricht für unsere Bemühungen, Baukultur sichtbar zu machen und in den Köpfen als Thema zu verankern.

Nach acht Jahren Unterbrechung fanden die Tage der offenen Tür im Jahr 2010 und 2012 wieder statt. Jeweils an einem Frühjahrswochenende konnte der interessier-te Bürger nicht nur einen Blick ins Rathaus werfen: Die Kommunikation zwischen Verwaltung und Bürger stand unter dem Motto „Triff die Stadt“ beziehungsweise „Bürgerdialog“ im Vordergrund. Schwerpunkt des Jah-res 2010 war ein „Speed Dating“, bei dem sich die da-malige Oberbürgermeisterin, Dezernenten, Stadtver-ordnete und Amtsleiter, so auch Dr. Hans Jürgen Pritzl, den Fragen der Bürger stellten. Eine Gelegenheit, Pro-jekte des Hochbauamtes in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, die Bürger sowohl als auch Presse gerne annah-men. 2012 stellte das Hochbauamt das Projekt Jugendhaus Nied vor, das im Rahmen einer Planungswerkstatt unter Beteiligung der jugendlichen Nutzer ent-wickelt wurde, sowie diverse Sportfunk-tionsbauten vor. Am „Meinungsmarkt-platz“ berichtete die Projektleiterin des

Hochbauamtes gemeinsam mit drei ehemals beteiligten Jugendlichen und der Leiterin des Jugendhauses zu den Erfahrungen mit einem partizi patorischen Pla-nungsprozess. Bürgermeister Cunitz stellte sich den Fragen interessierter Bürger zum kommunalen Bauen.

TAG DER OFFENEN TÜR BEI DER STADTVERWALTUNG FRANKFURT 2010, 2012

Das letzte Juni-Wochenende gehört jedes Jahr dem Tag der Architektur. Bundesweit nutzen immer mehr Bürger die beliebte Veranstaltung, um einen Blick hin-ter die Kulissen von Gebäuden zu werfen, die im Alltag für Besichtigungen nicht offenstehen. Für das Hoch-bauamt jedes Jahr ein Anlaß, sich mit ausgewählten

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Internationale Dombaumeistertagung

Dom St. Bartholomäus zu Frankfurt am Main

25. – 29. September 2012

International conference of Cathedral Master Builders

Cathedral of St Bartholomew in Frankfurt am Main

25th - 29th September, 2012

EUROPÄISCHE TAGUNG DER DOMBAUMEISTER 2012 IN FRANKFURT

AUSBLICK

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die 17. Passivhaustagung und begleitende Fachausstellung auf dem Frankfurter Messege-lände rund um die Passivhaustechnik. Vom 17. bis 21. April 2013 findet im Congress Center auf dem Frankfurter Messegelände die 17. Internationale Passivhaustagung statt. Bereits zum zweiten Mal ist die Stadt Frankfurt Ausrichter der Veranstaltung und un-terstreicht damit ihren Willen, den energieeffizienten und nach-haltigen Umbau der Stadt voranzutreiben. Für das Hochbauamt als einer der städtischen Vorreiter in Bezug auf Nachhaltigkeit im kommunalen Bauwesen die beste Gelegenheit, am Messestand zu demonstrieren, wie sich Architekten und Fachplaner mit ihren Bauten der ökologischen Verantwortung stellen.

Sabine CurthStabsstelle / 65.S.2

Die Tagung der Dombaumeister, Münsterhüttenmeister und Hütten-meister wurde 2012 erstmals von der Stadt Frankfurt am Main aus-gerichtet. 100 Fachleute der Europäischen Vereinigung Dombau-meister e.V. trafen im Haus am Dom vom 25. bis 29. September 2012 zusammen, eine große Runde von Spezialisten aus dem Bereich Re-staurierung und Denkmalschutz. Sämtliche Bauämter und Bau-hütten der Großkirchen überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, d. h. aus Deutschland, Österreich, Teilen der Schweiz, Frank-reichs und der Niederlande waren vertreten, außerdem Tagungs-teilnehmer aus Trondheim/Norwegen, Prag/Tschechische Republik und Riga/Lettland.Auch für die Stadt Frankfurt, mit ihrer über 800-jährigen Dombauge-schichte, war die international bedeutsame Tagung ein besonderes Ereignis, wird sie doch meist mit moderner Architektur in Verbin-dung gebracht. Die Öffentlichkeitsarbeit übernahm die Unterstüt-zung des Fachbereichs bei der Veranstaltungsplanung, -durchfüh-rung, Pressearbeit, Internet und Erstellung der Tagungsunterlagen.

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ARCHITEKTURPREIS 2010 PASSIVHAUS FÜR FRANKFURTS NEUE SCHULSPORTHALLEN

Die energieeffizienten und architektonisch anspruchsvollen Schul-sporthallen finden großen Anklang. Nach mehreren Preisauszeichnun-gen erhielt das Konzept des Turnhallenneubaus für Frankfurter Schu-len im Baukastensystem im Jahr 2010 den mit 3.000 Euro dotierten Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtent-wicklung (BMVBS) für Nichtwohngebäude (vgl. auch S. 44ff).

AUSZEICHNUNGEN 2010 – 2012

OECD-KONFERENZ IMAGINE 2010 – AUSZEICHNUNG „VISIONS FÜR TOMORROWS SCHOOLS“

Michael-Grzimek-Schule (Primary School) -conversion and extensionGermany, Frankfurt am MainHochbauamt der Stadt Frankfurt am Main

2. PLATZ BEIM WETTBEWERB „BUNDESHAUPTSTADT IM KLIMASCHUTZ 2010“

Prof. Dr. Harald Kächele, Bundesvorsitzender

Deutsche Umwelthilfe e.V.

Schirmherr Prof. Dr. Mojib Latif

Wettbewerb Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010

Radolfzell, 25. Oktober 2010

2. Platz

Die Stadt

Frankfurt am Main

hat beim Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Klimaschutz 2010“ den

in der Gesamtwertung errungen und erhält den Titel

20102010BUNDESHAUPTSTADT im KLIMASCHUTZ

Mit dem zweiten Platz im Wettbewerb „Bundeshauptstadt im Klima-schutz 2010“ in der Klasse über 100.000 Einwohner würdigte die Jury vor allem Frankfurts „Leitlinien zum wirtschaftlichen Bauen“. Diese vom Frankfurter Hochbauamt erarbeiteten und jährlich fortgeschriebe-nen Leitlinien tragen wesentlich zur Reduzierung des Energiebedarfs in Neubauten und im Altbaubestand bei und können die Kosten über die gesamte Nutzungszeit eines Gebäudes minimieren. Davon profitieren die kommunalen Kassen und das Klima. „Mit den ständig aktualisierten Leitlinien ist Frankfurt seiner Zeit voraus“ so die Meinung der Jury, denn seit 2007 dürfen öffentliche Bauten nur noch im Passivhaus-Stan-dard errichtet werden. Damit erfüllt die Stadt Frankfurt bei ihren Schu-len, Kindertagesstätten und Verwaltungsgebäuden heute schon die europäischen Standards für 2019. Auch im Bereich der Öffentlichkeits-arbeit überzeugte die Stadt Frankfurt. Als „beispielhaft“ bezeichneten die Laudatoren die Kampagne Frankfurt spart Strom, bei der private Haushalte eine Prämie für mindestens 10 Prozent Stromeinsparung erhalten.

Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung) zeichnete 2010 zwei Frankfurter Schulen für ihr zukunftswei-sendes energetisches Konzept aus. Die Ziehenschule und die Michael-Grizmek-Schule haben anläßlich der Wiener OECD-Konferenz „Imagine 2010“ je eine Auszeichnung unter dem Motto „Visions for tomorrows schools“erhalten.

Ziehenschule Michael-Grzimek-Schule (Primary School) -conversion and extensionGermany, Frankfurt am MainHochbauamt der Stadt Frankfurt am Main

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WETTBEWERB „BEST ARCHITECTS 13“

Das Label „best Architects 13“ wurde für den Erweiterungsbau der Michael- Ende-Schule in Frankfurt-Rödelheim verliehen, ein Award für herausragende architekto-nische Leistungen, so die Jury.

WETTBEWERB VORBILDLICHE BAUTEN DES LANDES HESSEN UND DER ARCHITEKTENKAMMER HESSEN 2011

„GREEN BUILDING FRANKFURT 2011“ FÜR DIE MICHAEL-GRIZMEK-SCHULE, FRANKFURT-NIEDER-ESCHBACH

Der Neubau der Michael-Grizmek-Schule ist das einzige öffentliche Gebäude, das beim Wett-bewerb Green Building Frankfurt 2011 ausgezeichnet wurde. Damit hat das Hochbauamt nach der Auszeichnung der Liesel-Östereicher-Schule in Preungesheim im Jahr 2009 den „Green Building Frankfurt“ bereits zum zweiten Mal gewonnen.

Ein Preis sowie zwei Anerkennungen für Entwurfsplanungen „made by Hochbauamt“Für das Sportfunktionsgebäude Babenhäuser Landstraße in Frankfurt-Sachsenhausen, bei dem Entwurf, Projektleitung und Bauleitung komplett in der Hand des Hochbauamtes lagen, gab es eine „besondere Anerken-nung“. Auch das bereits mehrfach ausgezeichnete neue Schulsporthallen-Programm des Hochbauamtes im Baukastensystem, Umsetzung durch das Architekturbüro D‘Inka Scheible Hoffmann, erhielt eine „besondere Aner-kennung“. Für die denkmalgerechte vorbildliche Sanierung des ehema-ligen Amerikahauses – heute Instituto Cervantes – gab es eine Preisaus-zeichnung. Hier hatte das Hochbauamt die Projektsteuerung inne, die Planung kam von Schneider Schumacher Architekten, Frankfurt am Main.

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GERMAN ARCHITECTS „BAU DER WOCHE“ 2012

Ein renommiertes Online-Architekturmagazin blickt nach Frankfurt am Main und kürt die Ludwig-Börne-Schule, unter Projektleitung des Hochbauamtes umge-baut und erweitert, als „Bau der Woche“. Die massive, wie aus einem Guss wirkende Fassade mit ihrem Spiel von Licht und Schatten und die robuste langlebige und wertige Materialkombination mit ihren roh belassenen Ober flächen, verbunden mit einem leuchtenden Farb-konzept (Architekten DBN Frankfurt, Farbkonzept Jörg Niederberger/Schweiz), fanden besondere Anerken-nung.

HESSISCHER DENKMALSCHUTZPREIS 2012 FÜR GELUNGENE SANIERUNG DES KUHHIRTENTURMS

2012 hat der mittelalterliche Kuhhirtenturm, einer der wenigen erhaltenen Bauten der Sachsenhäuser Be-festigungsanlagen, den Denkmalschutzpreis 2012 des Landes Hessen erhalten. Damit wird die Stadt Frank-furt am Main für ihre ämterübergreifende Initiative, mit der Sanierung des städ tischen historischen Gebäudes neue Kulturimpulse in den Stadtteil einzubringen und ein beispielhaftes Zeichen für die Aufwertung Alt-Sachsenhausens zu setzen, geehrt. Es freuen sich neben dem Hochbauamt als Projektleiter das Archi-tekturbüro Jo Franzke, das die Sanierung im Auftrag der Stadt Frankfurt durchführte, das Stadtplanungs-amt, das die Sanie rung initiierte und finanzierte und das Kulturamt, in dessen Verwaltung der Turm über-gegangen ist.

AWARD NACHHALTIGES BAUEN IN HESSEN UND THÜRINGEN 2012

Der Award für nachhaltiges Bauen in Hessen und Thü-ringen 2012 der Dagmar und Matthias Krieger Stiftung ging gleich zweimal nach Frankfurt am Main. Nach den Kriterien Gestaltung sowie ökologische, öko-nomische und soziale Nachhaltigkeit verlieh die Jury aus Architekten, der Deutschen Gesellschaft für Nach-haltiges Bauen und je einem Vertreter des Regionalma-nagement Nordhessen und des Ver bandes baugewerb-licher Unternehmer e.V. Hessen + Thüringen zwei

zweite Preise für Projekte des Hochbauamtes. Ins-gesamt hatten sich 15 Architekturbüros aus Hessen + Thüringen mit ihren Projekten beworben. Neubau der Valentin-Senger-Schule, Grundschule, Kindertagesstätte und Zwei-Feld-Sporthalle in Passiv-hausstandard (Baufrösche Architekten, Kassel)

Erweiterungsneubau Ziehenschule (Passivhausstan-dard) in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt (Mar-cus Schmitt Architekten, Frankfurt am Main)

Bau der Woche

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UNSERE ORGANISATION

Dezernent für Planen und Bauen Bürgermeister Olaf Cunitz

Amtsleiter des Hochbauamtes Dr. Hans Jürgen Pritz

65.S Qualitäts management

Christine Stein

65.1 Zentrale Dienste

Arno Neuberger

65.2 Technische

DiensteRainer Gruß

65.3 Objektbereich 1

Harald Heußer

65.4 Objektbereich 2

Gerhard Altmeyer

KONTAKTE

Dezernent für Planen und Bauen Bürgermeister Olaf Cunitz 069 - 212 35100

Amtsleitung Hochbauamt Leitender BaudirektorDr. Hans Jürgen Pritzl 069 - 212 33266

Stellvertr. AmtsleitungFachbereichsleitung Objektbereich 2

Gerhard Altmeyer 069 - 212 33270

Fachbereichsleitung Objektbereich 1 Baudirektor Harald Heußer 069 - 212 34280

Fachbereichsleitung Zentrale Dienste, Personal Amtsrat Arno Neuberger 069 - 212 33217

Stabsstelle Qualitätsmanagement Leitende Baudirektorin Christine Stein 069 - 212 33613

Fachbereichsleitung Technische Dienste Baudirektor Rainer Gruß 069 - 212 33130

DV, Controlling, Dokumentation Albert Heßling 069 - 212 33265

Energiemanagement Mathias Linder 069 - 212 30652

Historische Bauten, Dombaumeister Robert Sommer 069 - 212 44619

Öffentlichkeitsarbeit Sabine Curth 069 - 212 33264

Submission Tanja Schnellbächer 069 - 212 38491

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FOTONACHWEIS

Barbara Staubach S. 66, 67 o., 68 o., Titel u.Birk und Heilmeyer Architekten S. 48, 96Bistum Limburg S. 105 o.Christian Richters S. 12, 111 u.Christoph Kraneburg S. 28, 30, 35, 37, 38 u., 39, 62, 64 u., 65

(Nrn. 1/2/4), 109 mi., 111 o.li., Rücks. o.li., Rücks. o. mi.Concepts Plus S. 108 li.Daniel Sumesgutner S. 26Dez. II S.5, 112 o.li.dirschl.federle_architekten S. 21Eiben Sönnecke S. 23Felix Krumbholz S. 42, 43 Fokus Ing.-Büro S. 20 u.Grana Blend GmbH S. 56Hochbauamt J. Winkler S. 51 u., K. Becker S. 63, S.

Stark-Zöllner S. 46 u.li., 69 o., S.106 mi. (1/3), S. 108 o., S. 110 o., S. 110 u., C. Menzel S. 77, C. Hammel S. 16 mi., W. Maxeiner S. 60, L. Hiller S. 74 li., R. Rubey S. 74 re., 75 re., U. Schwalenberg S. 76 li., A. Bartel S. 76 re., J. Hahn S. 91, 93 o., M. Schramm S. 93 mi., S. 93 u., C. Stein S. 106 unten

IBS S. 54 o., 55 re.o.Instituto Cervantes S. 106 mi. (2).Jörg Hempel S. 21Kaffenberger Architekten S. 13Kühn Malvezzi Architekten S. 58, 59Lederer Ragnarsdottir Oei Architekten S. 50, 51 o.Lisa Farkas S. 69 u., Rücks. u.re.Lumen photo S. 22, 24, 32, 34, 40, 52 o., 53 u., 64 o., 65. (3.),

67 u., 68 u., 111 mi., Titel mi.Mara Monetti S. 29, 111 o.re.Marcus Schmitt Architekten S. 41, Rücks. u. mi.Metallbau Müller S. 72 li.MGF-Architekten S. 19mvarchitekt + starkearchitektur S. 49Oliver Rieger Titel u., S. 36, 110 mi.PFP Planungs GmbH S. 25raum-z architekten S.18, 97Rill Architekten S. 73 re.Rimpl+Flacht S. 16 re., 16 li.Sichau+Walter S.14 o., 15 u.skds architekten S. 20, 75 li.Stefan Marquardt S. 10, 11Stefan Müller-Naumann S. 52 u., 53 o., Thomas Ott S. 38 o.Ursula Seitz-Gray S. 57 u.Uwe Dettmar S. 6, 14 u., 15 o., 17, 27, 31, 33, 44, 45, 46 o., mi., u.re.,

47, 54 u., 55 li., 55 u., 57 o., 61, 70, 72 re., 98, 99, 100, 112 re., Rücks. o.re., Rücks. u.li.

Walter Vorjohann S. 73 li.

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